Vollständige Version anzeigen : Taiji Hände
Yangshuo
26-02-2012, 23:03
Hallo
Mir ist aufgefallen, dass es manche gibt die sich etrem stark durch die Hände ausdrücken.
Aiping Cheng (http://www.youtube.com/watch?v=wDqY-sq6tNg)
Hab noch einen gefunden der das extremst macht, leider lost in youtube.
Was meint ihr dazu? Ich finde das schon fast bisschen eklig :D
Wie macht man es richtig? Wieso machen das Leute wie Aiping Cheng so extrem?
YS
es gibt unterschiedliche Phasen der Empfindsamkeit, genauso, wie verschiedene Körper verschiedene Empfindungsschwerpunkte haben.
Ist Geschmackssache. Mein Geschmack ist das Video auch nicht, weil von der Anwendbarkeit zu weit abgerückt.
Richtig? CXW sagt immer "be natural"
und das natürlich nicht krampfhaft, sondern so, wie es sich je nach Entwicklungsphase manifestiert ( ohne in Manierismen auszuarten)
Ich halte davon nichts, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass man sowas tun kann ohne den Sinn der Übung zu verfehlen. Es geht ja NICHT um Performance. Man stelle sich mal vor ein Basketballer, Fussballer oder Handballer möchte besonders "schön" schiessen oder werfen, da kommt dann auch irgendwas bei raus aber kein guter Wurf oder Schuss. Form follows function.
lucyinthesky
27-02-2012, 14:02
Ich finde, das sieht rund und elegant aus, was sie da macht.
Ihre Ausdrucksweise mit den Händen erinnert mich an Mudras. :)
T. Stoeppler
27-02-2012, 16:40
Wenn in den Händen bzw den Unterarmen zu wenig Spannung ist, fallen gerade die kurzen Fajins leer aus, weil die Verbindung über den Schultergürtel bis hin zum Brustkorb ausfällt und sich nicht rechtzeitig herstellen kann.
Gruss, Thomas
Yangshuo
27-02-2012, 17:18
Ich nenne es bei mir 'Fisch-Hände'. :D
Muss es teilweise bisschen unterdrücken, sonst wird es zu stark. Von den Chenjiagou Leuten gibt es keinen mir bekannten Lehrer der die Hände so stark einbezieht.
Ein CXW, CZL oder Chen Yu machen das nicht so. Daher meine Frage. Ist das noch 'richtig' wenn man es so stark einbringt?
Als Show und unnütz würde ich es gar nicht einstufen, ist ja einfach der Energiefortsatz aus dem Körper der bis in die Fingerspitzen reicht. Wenn die Hände so aussehen ist meistens auch Power da.
Trotzdem finde ich so verbogene Finger irgendie komisch, auch wenn es sich super anfühlt.
Mein Lehrer hat auch mal gesagt 'was sich gut anfühlt muss nicht richtig sein'.
YS
T. Stoeppler
27-02-2012, 18:10
Wenn man das so macht, behindert das die Kraftübertragung. Das kann man auch sehen.
Für welche Zwecke das dienlich ist, kann ich nicht beurteilen. Da gibts bestimmt auch Gründe dafür.
Gruss, Thomas
Simplicius
27-02-2012, 19:47
vielleicht so eine Art Tjq-Ladystyling?
64XB8cPAknM&feature=related
Fingerhaltung ab 0:49
R5mavUKCnzQ
Zumindest beim 12jährigen Mädchen gibt es eine Erklärung. Es stammt aus der Ma Hong-Linie und der hat auch etwas den Hang zu solchen Händen:
Taiji - Chen Style ????83?(??) - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=C1tQk920wFo)
Gelöstheit, offene Gelenke und mit dem Energiefluß gehen ist ja fein, aber gerade bei den Händen kann man es auch übertreiben, finde ich.
Sieht ja bei manchen fast so aus, als wollten sie dem Gegner die schon halb gefaltete Hand zum restlichen Quetschen/Hebeln auf dem Tablett präsentieren....
Simplicius
27-02-2012, 21:16
der hat auch etwas den Hang zu solchen Händen:
und der?:
WrAczAE66w0
Wenn Du uns das ganze Video zeigst, kann man es vielleicht auch beurteilen.
Simplicius
27-02-2012, 22:02
Wenn Du uns das ganze Video zeigst, kann man es vielleicht auch beurteilen.
:hehehe:
Ich meine zumindest zu sehen, dass er die Fingergrundgelenke überstreckt.
(einfach mal bei 0:08 anhalten oder immer wieder die "6" (die über den Buchstaben, nicht im Zahlenblock und nicht im eingebundenen Vid, sondern auf YT) drücken)
T. Stoeppler
27-02-2012, 23:07
Also die "Überstreckung" von Chen ZK ist für das Reeling Silk zweckmässig... das von der Dame im Eingangsclip eher weniger.
Gruss, Thomas
Simplicius
27-02-2012, 23:33
Ein CXW, CZL oder Chen Yu machen das nicht so. Daher meine Frage. Ist das noch 'richtig' wenn man es so stark einbringt?
das hier finde ich ein gutes Beispiel:
da sind die Hände IMO lebendig in die Bewegung eingebunden und werden nicht, scheinbar "verkrampft", in einer Stellung gehalten. Da fließts dann rein und wieder raus:
lKnfapxdiX4&feature=related
hier wohl einige Jahre später,
(wenn ich da zugucke, dann werd ich ganz ruhig):
lhWnQwQz33U&feature=related
Imitieren kann man das IMO schlecht, da muss man sich hinentwickeln, vielleicht auch mit einer Phase größerer geistiger Handpräsenz durch etwas mehr Spannung und dann die Spannung wieder rausnehmen, die Präsenz drinlassen und mehr Beweglichkeit reinbringen.
Vielleicht fließt es bei manchem auch innerlich, ohne große Manifestation im Äußeren.
P.S.: Meisterin Cheng wird IMO wissen, was sie warum macht.
lucyinthesky
28-02-2012, 10:29
Bei jedem in den Videos sieht es etwas anders aus.
Es gibt auch Menschen, die "reden" mehr mit ihren Händen als andere.
(wenn ich da zugucke, dann werd ich ganz ruhig):
Ich auch. :)
Die Hände einzusetzen ist was anderes als die Hände zu folkloristischer Untermalung einzusetzen wie in balinesischen Tänzen. Natürlich "zieht" man schon mit den Händen, hat den Endpunkt innerer Kraft in den Händen (wo auch sonst ???????????), die Finger folgen den Linien der Kraft aufgrund diverser "Harmonien" und körperlich-mechanischen Notwendigkeiten. Die Finger hängen nie tot runter, weil nur Dantien blablabla. Man sieht auch bei Leuten wie Li Ziming dass die Finger sich instinktiv ausrichten anhand des Drucks in der Hand, was andere Leute wieder versuchen durch Nachmachen so aussehen zu lassen. Aber, das was Meisterin Cheng da macht ist darstellende Kunst. There, I said it. Es ist halt in China teilweise in, dass irgendwas "schön" aussehen soll. Das hat man auch schon von anderen Schergen die im Hauptberuf Schauspieler sind gesehen, dass die Bewegungen völlig übertreiben damit es dramatischer aussieht, wie in einem Seifenoperfilm.
Richard22
28-02-2012, 11:46
Obergeiles Eingansvideo.
Taiji war mal Faustkampf im Stand - also ist es handlastig.
Das Mädchen müßte nur noch den Kram mit einem Partner üben, oder einer HP.
Letztlich geht es ja beim Faustkampf im Stand um die Kontrolle über Gegners Arme, danach seinen Körper - das Steuerelement sind dabei nunmal zuerst die Arme.
Richtig und falsch - wo soll das anfangen und aufhören? Es muß funktionieren.
Fechtergruß
Yangshuo
13-05-2012, 09:24
Hab noch einen gefunden der das extremst macht, leider lost in youtube.
http://www.youtube.com/watch?v=jLTL8eb75Bs
YS
Bei dem sieht es eher nach Funktion aus, es passt in die Rotation.
Richard22
13-05-2012, 21:22
Funktion kann man nur mit einem Partner darstellen, denke ich.
Fechtergruß
Falsch gedacht. Man denke mal an funktionale "Gymnastik". Je nachdem wo die Finger hingehen bekommt man andere Wirkungen auf Sehnen und so.
Richard22
14-05-2012, 12:29
Das mag für Dao Yin gelten, Klaus. Langfaust oder Taiji ist eine KK gewesen.
Du bist doch Handballer - stelle Dir vor, deine Handballer würden aufhören mit einem Ball zu spielen, und sich alle nur noch einen Ball aus geistiger Energie vorstellen.
Sicher, Wirkungen auf Sehnen und Bänder wären zu beobachten, das Training würde sich aber schon verändern. Kreislaufen wäre recht schwierig, weil sich jeder etwas anderes vorstellte.
Klar, der Torwart würde im Geiste alle geistigen Bälle fangen.
Und ebenfalls klar, die Feldspieler würden im Geiste alle geistigen Bälle im Tor unterbringen.
Jetzt haben wir aber dann eine Schwierigkeit vorliegen - wer gewinnt das Spiel?
Oder gewinnen alle? Oder keiner?
Was geschieht, wenn die geistigen Handballer auf normale Handballer treffen, die sich einfach nur mühen (Gong) und versuchen ihr Spiel so gut zu spielen, wie sie es vermögen (Fu)?
Fechtergruß
Eine Formübung aus den CMA ist nunmal nicht alles "Anwendung", und wenn man sich auf den Kopf stellt.
Richard22
14-05-2012, 18:27
Sondern?
Geistiges Handball - geistige Kampfkunst?
Soll ich das Beispiel noch weiter führen?
Lese mal, was die klassichen Schriften zum Taiji alles für Verben benutzen, wenn es um das Gefecht geht.
Noch besser ist so eine Aussage, wenn es um Waffenformen geht.
Fechtergruß
Ich glaube nicht dass es grossartig Sinn macht, mit Dir darüber zu diskutieren. Schon mal Übungen gesehen wo man mit den Handflächen nach vorne mit den Zeigefingern aufeinander zeigt ? Was meinst Du wofür das gut ist, in den Ohren pulen ? Es gibt jede Menge Komponenten die nur auf die Muskelköpfe oder die Sehnen wirken, durch Verdrehung. Und das ist sonst für gar nichts gut. Oder einbeinige Stände für die Balance, oder tiefe verdrehte für die Kraft. Und so weiter. Wenn ich jetzt Qigong-Elemente in einer Form habe, wo man einfach über eine lange Strecke die Finger "zieht", trainiert man damit die Ellbogen, die Schulter, oder was auch immer da eben in weiten Bogen bewegt wird, das hat keinerlei "Anwendungsbedeutung", sondern trainiert den Körper. Darin besonders elaboriert die Hände einzudrehen verstärkt genau nur diese Eindrehung und Verdrehung, und die Stimulation die das bewirkt. Für mich ist das Thema an dieser Stelle erledigt.
Ich denke, es sind irgendwelche Entwicklungsphasen. Nach einigen Privatstunden mit Chen Ziqiang fühlen sich meine Hände momentan nämlich unerwartet interessant an und haben das Bedüfnis, sich lang zu machen durch Nach-Hinten-Ausstrecken der leicht geöffneten Finger. Ist auch interessant zwischen den Fingern, allerdings mach ich es nicht so arg, wie ganz oben im Video. Mal sehen, ob das bleibt oder wieder weggeht
Richard22
15-05-2012, 11:13
Wenn ich 10km gelaufen bin und danach gute 2000 Fauststöße gemacht habe fühlen sich meine Hände auch interessant an - oder nach drei Durchgängen an der Holzpuppe.
Zu Klaus - zu Diskussionen gehören Diskutanten. Du mußt Dich einfach mal mit den klassichen Schriften und historischen Quellen geschäftigen.
Hier Chen Wangting, da zusammenfassende Lieb des Boxkanons:
"Längs freisetzen und das Gebeugte strecken, das kann niemand vorhersehen. Alles hängt vom Spulen und Winden ab und daß ich diesem entspreche. Spalten, schlagen, schieben und herunterdrücken, um vorwärts zu schreiten. Wegbewegen, stürzen, horizontal schneiden und pflücken - dem ist kaum beizukommen."
Scara - Du hast wahrscheinlich einfach verkürzte Sehnen an den Unterarmen und hast gewissen Dehnungen und damit Durchblutungen seit Deiner Kindheit nicht mehr gespürt.
Fechtergruß
Genau, CMA und besonders die IMA bestehen nur aus 10.000 Fauststössen rechts und links, und dann gib ihm.
Ronny Wolf
15-05-2012, 11:50
Zu Klaus - zu Diskussionen gehören Diskutanten. Du mußt Dich einfach mal mit den klassichen Schriften und historischen Quellen geschäftigen.
Und Du bist der Experte für klassische Schriften und historische Quellen? Ich frage nur, damit ich weiß, an wen ich mich wenden kann, wenn ich mal Fragen dazu habe.
Scara - Du hast wahrscheinlich einfach verkürzte Sehnen an den Unterarmen und hast gewissen Dehnungen und damit Durchblutungen seit Deiner Kindheit nicht mehr gespürt.
Fechtergruß
Richard, Du bist ein grandioster Theoretiker, aber Du solltest mal ein bißchen mehr Form und Jibengong machen.
Vor jedem Kampftraining und PH-TRraining, für Hebel etc. dehnt man seine Arme und Unterarme in alle Richtungen, ich habe selten Leute getroffen, die da beweglicher sind, als ich.
Lesen ist gut, aber um das zu begreifen, was Du da liest und hier andauernd psotest, solltest Du mal unter Anleitung eines dieser Chens trainieren- denn im Moment bist Du wie ein Tauber, der anderen nach Lektüre eines Buches versucht zu erklären, was "Hören" bedeutet.
Entwickle mal ein bißchen inneren Energiefluß und ein paar Zusammenschlüsse auch außerhalb des Körpers, dann wirst Du wissen, von welchem Handgefühl ich spreche.
Yangshuo
15-05-2012, 15:12
Hi Scarab
Ich denke bei dir kommt die Energie einfach langsam aber sicher auch bis in die Fingerspitzen durch.
Die Frage die ich mir stelle ist, ob man das so stark entwickeln soll wie die beiden verlinkten Vids im thread zeigen.
Bei mir biegen sich die Finger manchmal auch nach hinten durch, eine Schülerin meinte sie könne sich das nicht vorstellen es auch so hinzubekommen. Ehrlichgesagt bin ich mir nicht sicher ob es überhaupt Ziel ist es so hinzubekommen. Bei den Chens (CXW und CZL) sieht man das so nicht. Die anderen Chens kenne ich nicht.
Scheinen meistens wettkampforientierte Personen zu sein die das 'ausreizen'
@Richard, lies weniger, trainiere mehr.
@Klaus, vom Anwendungsgedanken her denke ich ist es sinnvoll auch Kraft in den Händen/Fingern zu haben. Den Gegner kann man greifen und verdrehen, Fingerstiche oder alle Seiten der Hand zum Angriff benutzen. Da ist ein gesteigerter Fluss bis in die Fingerspitzen sicher nicht verkehrt. Gerade auch funktional mit der Rotation wie du geschrieben hast.
YS
Natürlich. Aber das Eindrehen der Hände und speziell Finger ist Training, keine "Technik".
Hi Scarab
Ich denke bei dir kommt die Energie einfach langsam aber sicher auch bis in die Fingerspitzen durch.
Die Frage die ich mir stelle ist, ob man das so stark entwickeln soll wie die beiden verlinkten Vids im thread zeigen.
Bei mir biegen sich die Finger manchmal auch nach hinten durch, eine Schülerin meinte sie könne sich das nicht vorstellen es auch so hinzubekommen. Ehrlichgesagt bin ich mir nicht sicher ob es überhaupt Ziel ist es so hinzubekommen. Bei den Chens (CXW und CZL) sieht man das so nicht. Die anderen Chens kenne ich nicht.
YS
Zu eins, es geht mehr um das, was außen um die Finger rum ist, wenn man die Hände durch die "Masse" bewegt. Bis in die Spitzen geht die Energie bei mir seit mehreren Jahren.
Von Chen Pengfei, dem Sohn von CXW, gibts ein Video aus der beginnenden Teenagerzeit, wo er das mit den Händen auch macht. Inzwischen nicht mehr. Das stärkt mich in der Ansicht, daß es eine Entwicklungsstufe sein könnte, durch die man durchgeht.
Ob man dem Bedürfnis nachgibt oder die Hände "klassisch" benutzt, ist wohl Geschmackssache.
Richard22
15-05-2012, 22:33
Scara, Du bist Dir nicht sicher, ob das eine Entwicklungsstufe ist, durch die man durchgeht?
Wie sollte man die Hände klassisch benutzen?
Wenn Du erst jetzt den Fluß in den Händen/Fingern spürst, daß mit dem 3. Dan/Stufe/Duan (was extrem peinlich ist), dann hast wohl, rein logisch, den Fluß zuvor nicht gespürt?
Oder habe ich hier einen Denkfehler vorliegen?
Die meisten Anfänger sprüren das in der ersten Stunde. Bis in die Fingerspitzen hinein.
Klaus, führer hat man im Taiji auch Fauststöße geübt - wie im Handball, wo man ab und an auch den Ball wirft.
Lest Ihr Eure eigenen Beiträge selber?
Fechtergruß
Ronny Wolf
16-05-2012, 09:26
Lest Ihr Eure eigenen Beiträge selber?
Die Frage kann man getrost an Dich zurückgeben. Entschuldigung, aber so großkotzig wie Du hier daherkommst, kann ich Dir per Ferndiagnose problemlos ein schwerwiegendes Ego-Problem bescheinigen. Aber mit dieser Einstellung stellst Du Dir am Ende nur selbst ein Bein.
@T.Stoeppler
Lieber Moderator, dafür kannst Du mir auch gerne eine Verwarnung oder Verweis geben, aber es musste einfach mal gesagt werden.
Ich muss zugeben das ich nicht den ganzen Fred gelesen hab, mir kommt aber bei der Ausgangsfrage ein Satz in den Kopf:
Die Kraft wurzelt in den Füßen, wird gelenkt in der Hüfte und zeigt sich in den Fingern.
Wenn ich mich recht entsinne kommt das aus den anscheinend wohl doch nicht so wichtigen Klassikern.
Ahoi
Lindo
Yangshuo
16-05-2012, 14:39
Die Kraft wurzelt in den Füßen, wird gelenkt in der Hüfte und zeigt sich in den Fingern.
Das hat auch niemand bezweifelt.
Die Frage war nach 'wie stark ist ok'.
Darum auch die Beispiele von Leuten die das stärker als üblich zeigen.
Egal, ich glaube der thread is langsam am Ende angekommen.
YS
Richard22
16-05-2012, 15:50
Jo - der Fluß läuft in die Hände - zumeist fühlen das Anfänger recht stark, mit den Knien und Füßen dauert es etwas länger.
Ronny, ich sehe Taiji, wie unsere Vorgänger, als KK. Ich weíß, daß dieser Standpunkt heute eher selten ist und viele heutige Taijiler den Gedanken sogar aberwitzig finden.
Und Du hast sogar den Klassiker im Kopf - ebenfalls nicht die Regel im heutigen Betrieb.
Du findest mich großkotzig - was für mich vollkommen ok ist. Wie findest Du den Rest der "Erkenntnisse", die hier offenbar wurden?
Fechtergruß
Ronny Wolf
16-05-2012, 16:14
Ronny, ich sehe Taiji, wie unsere Vorgänger, als KK. Ich weíß, daß dieser Standpunkt heute eher selten ist und viele heutige Taijiler den Gedanken sogar aberwitzig finden.
Taiji war definitiv eine Kampfkunst und sollte es auch (wieder) sein. Aber, der Kampfkunstaspekt ist eben nur einer der drei Aspekte. Einen bestimmten Aspekt hervorzuheben und die anderen zu vernachlässigen wird aber meiner Meinung nach dem Taiji nicht gerecht. Die Wirksamkeit und die Verbreitung verdankt Taiji eben dieser Vereinigung von drei Aspekten.
Und Du hast sogar den Klassiker im Kopf - ebenfalls nicht die Regel im heutigen Betrieb.
Habe ich? :gruebel:
Du findest mich großkotzig - was für mich vollkommen ok ist.
Keine weiteren Fragen Euer Ehren.
Wie findest Du den Rest der "Erkenntnisse", die hier offenbar wurden?
Keine Ahnung, worauf Du Dich da genau beziehst. Ich kann da Scarabes Ansichten, dass es sich dabei um eine Phase der Entwicklung handelt genauso nachvollziehen, wie Deine Einwände, dass es kampfkunsttechnisch keinen wirklichen Sinn macht. Meine Lehrerin betont immer wieder die Präsenz in den Händen/Fingern, was aber bei uns nichts mit übermäßiger Spannung zu tun hat. Aber selbst in der Chen-Familie sind die Ansichten, wie bestimmte Dinge auszuführen sind, unterschiedlich. Seltsamerweise haben anscheinend Chinesen da weniger Probleme damit als so manche Westler.
T. Stoeppler
16-05-2012, 17:24
Also um das nochmal einzunorden:
-Die Hände sind ein Teil der Bewegungskette, die müssen in jede Bewegung integriert werden. Schlaffe Hände sind genauso unfunktional wie eisenharte Fäuste.
-Taijiquan Formen dienen sowohl zum technischen als auch zum physiologischen Training. Und damit meine ich jetzt nicht nur die Langformen, sondern die einzelnen Muster, die sind schon schlau ausgedacht...
-Bestimmte Positionen der Hände bewirken Zug und Dehnkräfte auf das Gewebe und müssen für das Üben des Reeling Silk an bestimmte Positionen, die auch gerne mal NICHTS mit der direkten Kampftechnik zu tun haben.
-Klassiker sind Verhaltens- und keine Übungsvorschriften. Übungsvorschriften sind in den lebendigen Tradierungen, und die sind von Linie zu Linie unterschiedlich.
-"Energie" ist ein Nebeneffekt des Trainings. Da wärs schön, wenn alle mal auf dem Boden blieben. Man sollte nicht "irgendwas" machen um "Energie" zu bekommen - die Wahrnehmung dieser ist nämlich sofort weg, wenn man eins auf die Mütze bekommt. Das ist also keine Validierung fürs Taijiquan.
-Da glücklicherweise alle Leute im internet alles wissen und trotzdem unterschiedliche Meinungen koexistieren müssen, lasse ich den Thread noch etwas offen.
Gruss, Thomas
Nachtrag: Beim Thema bleiben. Ich habe die Diskussion über "Wahrnehmungen" von Energie und so jetzt mal ausgelagert.
ich fände es doch sehr angebracht, wenn meine Posts, mit denen ich hier Richards Gedanken über mich beantwortet habe, auch hier zu lesen wären. Auch wenn darin vielleicht das ein- oder andere steht, womit ihr wenig anfangen könnt.
Letztendlich geht es in dem Thread um das, was mit den Händen los ist und da lassen sich nunmal Wahrnehmungen, Energien und entwicklungen etc nicht ausklammern- es sei denn, Ihr wollt behaupten, daß die Hände im Video einfach nur zur Show so extrem bewegt werden. Aber wer beim Anfassen eines Gegners schon mal dessen Körper und dessen Anspannungen wie ein Hologramm mit der Handfläche "gesehen" hat, und das sind hier in der IMA ja mit entsprechender Zhan Zhuang Praxis etc. ja doch hoffentlich einige, weiß bereits aus eigener Erfahrung, daß es wahrscheinlich keine reine Show ist...
Richard22
26-05-2012, 11:15
Scara, auch wenn ich Deine Beiträge zum teil nicht verstehen kann, weil ich wohl zu dumm bin, schätze ich sie.
Die Kraft kommt aus den Füßen/Stand, wir durch Hüfte/Taille gelenkt und wirkt durch Arme/Hände/Schulter (beim Ellbogen oder Schultereinsatz haben diese ja Kontakt, bei Hüftstoß hat die Hüfte Kontakt).
Unser Nervensystem verteilt sich über den ganzen Körper, wir haben an Finger und Zunge sehr viele haptische Zellen (Nur das Gehirn und Horne wie Haare und Fingernägel und Hautschuppen nebst Knochen haben keine haptischen Zellen, spüren also nichts). Es gibt eine ganze Reihe von Rezeptoren im menschlichen Körper, die unterschiedliche Signale unterschiedlich schnell verarbeiten.
Kant nannte die Hand das äußere Gehirn. Auge-Hand Koordination ist auch ein bekannter begriff, weil der Mensch nunmal viele Rezeptoren in den Händen hat. Es ist also nicht ungewöhntlich, wenn man in den Händen mehr wahrnimmt als z.B. an den Schulterblättern.
Dies hat anatomische Gründe, wie ich aufführte.
Es ist also vollkommen natürlich, daß man in den Hände Wahrnehmungen hat.
Da in der KK aber nicht nur mit den Händen Kontakt bestehen kann, ist es nicht zielführend sich damit zu beschäftigen. Es gilt den ganzen Körper wahrzunehmen, da ja der ganze Körper Ting und Dong Jin entwickeln kann.
Achtest Du vermehrt auf Deine Hände, gerade weil die Hände viele Eindrücke übermitteln, dann vernachlässigst Du andere Teile des Körpers.
Im Yang Stil möchte man z.B. Shen im Scheitel sammeln - was klasse ist - spüren kann es aber nur die Kopfhaut und die Knochenhaut des Schädelns, das Gehirn, Schädelknochen und die Haare haben keine Rezeptoren.
Geht man eine Stufe weiter und nimmt, gemäß Dschuang Dzi an, das Wahrnehmung sowieso relativ ist, dann gibt es noch weitere philosphische Gründe einer gesteigerten Wahrnehmung an den Händen eher kritisch gegenüberzustehen.
Das geistige Bild für die Wahrnehmung des Gegners und dessen Krafte ist nicht Optik und Hologramm, sondern Akustik und Verständnis - ein sehr gewichtiger Unterschied, wie ich denke. Ting und Dong Jin betreffen, wie getippt, den gesamten Leib - was würdest Du sonst mit Deinen Beinen gegen Tritte anfangen, oder gegen einen Schulter-Hüftstoß des Gegners?
Taiji ist in der Mitte bleiben - sollen die Gegensätze sich gegenseitig erzeugen und auslöschen, als Wahrnehmungen und Energien sich gegenseitig aufschaukeln - man hält sich nicht damit auf und nimmt sie als gegeben hin.
Fechtergruß
rudongshe
26-05-2012, 11:40
Mhh
ich bin in der glücklichen Lage sowohl Richard als auch Scara zu verstehe und auch nicht zu verstehen ;)
Ich fühle die Hände anders, wenn ich eine korrekte "Position" habe und die inneren Bezüge aktiviere. Es ist für mich ein Feedback.
Aber mehr auch nicht mehr. Ich persönlich habe mich von der starken Inneschau gelöst.
rudi
Richard22
27-05-2012, 13:55
Super - Introspektion ist eben auch nur eine Selbstdarstellung unseres Selbst. Im Taiji muß man immer zwangläufig innen und außen zu gleichen Teilen betrachten, alles andere wäre einseitig.
Korrekte Stellungen gibt es im Taiji nicht - so wie es auch keine Formen im Sinne geregelter Abläufe gibt.
Die Stellungen, Shi, kann man, KK-mäßig, am ehsten mit Stücke übersetzen, wie im Historischen Fechten. Dymanik, wie es die Anglikaner versuchen, ist für Shi einfach falsch, weil in Dynmaik nicht zwingend ein Bezug zum Gegner/Partner hergestellt wird. Ohne Gegner/Partner ist Shi nur leerer Formenkram. vollkommen wertllos.
Stück ist ein Abllauf zweier Fechter/Ringer, das auf einer Auswahl an taktischen Annahmen beruht.
Besteht Taiji auf der körperlichen Ebene aus Stücken/Shi, dann wird klar, das es weder korrekte Stellungen nich geregelte Formen geben kann - Desinformation aus den 1920'ern, als das Taiji von der Republik im Zuge einer nationalisten Gestaltung zum Wohlfühl-Taiji für Renter umgebaut wurde.
Fechtergruß
T. Stoeppler
27-05-2012, 15:45
Zu dem Threadthema kommt wohl nichts mehr - falls doch, PN an mich bitte.
*closed*
Gruss, Thomas
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