Vollständige Version anzeigen : Interview mit CXW über Grundlagenwissen im TJQ
Hatten wir das schon? Ich glaub nicht.
ein super Interview mit CXW über alle möglichen immer wiederkehrenden Fragen im Taijiquan- auch in Bezug auf Forenthemen:
Discussions with Chen Xiaowang - StumbleUpon (http://www.stumbleupon.com/su/2ZmGA4/www.taiji-bg.com/articles/taijiquan/t38.htm)
dachengquan
29-02-2012, 16:30
"CXW: One of the most common mistakes is that they don't understand the two movement principles."
Was sind denn die zwei Bewegungsprinzipien, wenn ich mal ganz naiv nachfragen darf?
wenn ich mich recht erinnere, ist die Frage über Prinzipien ebenfalls im Interview enthalten...? ;)
dachengquan
29-02-2012, 19:39
:o stimmt, habe ich überlesen...danke für den Hinweis!
Ich glaube nicht, dass man das "verstehen" kann, solange man das nicht sowieso schon erlebt hat. Wenn man das noch nicht kennt, kann es auch stören irgendwas zu glauben was so in der Form nicht stimmt. Ich merke beim Formulieren öfter, dass ich ein komisches Gefühl habe, weil es öfter nur die halbe oder 20%-Wahrheit ist, und ich den Rest nicht kenne oder gerade vergessen habe. Mein Körper fühlt das, aber ich kann es nicht beschreiben, ohne was unwahres dabei zu haben.
Yangshuo
01-03-2012, 01:24
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Simplicius
01-03-2012, 08:11
Die Behauptung, wer Chentaiji betreibt, braucht keinerlei weiteres Qigong finde ich etwas... undifferenziert.
Richard22
01-03-2012, 10:47
Schöner Artikel.
Bewegungsprinzipen sind, in ihrer einfachsten Form, rund und gerade. Oder Wendung und Schritt.
Klasse ist, was CXW zum Wettkampf schreibt - doppeltes Yang, wir nennen das im HF "doppeltes Vor" - das ist das Probelm.
Immerhin sollte der Artikel klarstellen, daß im Taiji angegriffen wird - nur drückt sich da CXW recht nebulös aus, damit die Leute das nicht in den falschen Hals bekommen.
Qi Gong und Taiji sind im großen und ganzen nicht verschieden, das schreibt er ja, keineswegs ohne aber Unterschiede zu machen. Im Taiji ist die Bewegung des Körpers mit ein Ziel.
Nur ist Qigong historisch natürlich weit älter als Taiji und, ebenfalls historisch, mit der inneren Alchemie die halbe Miete des Taiji.
Was Klaus und CXW vielleicht meinen ist, daß nicht alle Prozesse im Körper sich gut in Worten ausdrücken lassen. Wenn man die Straße entlanggeht, dann versucht niemand die Bewegungen seines Schwerpunkts zu beschreiben, weil wir diese Aufgabe unbewußt angehen, teilweise unter der Steuerung des Rückenmarks.
Wenn man einen Verhalt nicht begrifflich darstellen kann, dann bedeutet das nicht, daß er nicht existent ist. Man schaue sich die Heisenbergsche Unschärferelation an - das man einen objektiven Vorgang nur in Wahrscheinlichkeiten des Ortes ausdrücken kann stört in der Physik niemanden - für den Alltagsmenschen ist die Beschreibung aber eher nicht nachvollziehbar.
Begriffs sind immer nur Definitionen. Deswegen gibt es im Taiji ja auch Fachbegriffe, wie in fast allen KKs.
Fechtergruß
das hat man im Taiji aber leider realtiv oft, daß Leute schwulstige Theorien nacherzählen, aber noch nie wirklich gefühlt haben, was damit gemeint ist und es sich allenfalls vorstellen oder einbilden können....
Den goldenen Mittelweg haben wir jedenfalls überschritten, im Taiji wird wirklich alles versuchsweise ausführlichst und oft recht kompliziert und umständlich erklärt und es wird dadurch nicht natürlicher- der Vergleich mit dem Schwerpunkt und des Straße ist gar nicht schlecht, man stelle sich vor, man müßte den analysieren und das dann stundenlang diskutieren- natürlicher und unverkrampfter würden die Bewegungen dadurch sicherlich nicht.
(damit meine ich aber nicht CXWs Interview)
Simplicius
02-03-2012, 01:20
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Richard22
02-03-2012, 15:13
Jo, Scarabe, im Taiji wird mithin versucht zu viel zu erklären. Das ist wohl das Erbe des 19. Jhds, als Taiji in China von den Intelektuellen "übernommen" wurde.
CXW erklärt nicht zu viel - nur eben, was er für nötig hällt.
Dabei ist der Zustand oder der Verhalt "Taiji" eben jenseits von Gegensätzen - damit also nicht beschreibbar oder diskutierbar. Diskussionen, Streitkultur, das lebt vom Gegensatz. Ein gutes Beispiel ist dieses Forum.
Im Ing Un ist ein Fauststoß ein Fauststoß - obschon die Bewegung sehr komplex ist. Niemand versucht das in Abläufe von Yin und Yang zu zerlegen, obschon es natürlich diese Abläufe gibt. Der Fauststoß wird geübt, millionen Male.
Das fehlt leider noch im Taiji, wie wir es heute kennen.
Ich findes es aber schon gut, daß das Schubsen im Taiji mittlerweile allgemein angenommen wird.
Der nächte logische Schritt sind dann die zerstreuenden Hände - was im Ing Un als "Lat Sao" bekannt ist.
Fechtergruß
auch im Taiji werden Fauststöße geübt, nur in der von Dir beschriebenen Intensität nicht bei uns. Jaja, diese Intellektuellen! (gibt ja auch blaue, aufgeplatzte Knöchel am Anfang, igitt! )
Und, um mich auf CXWs Aussage zu berufen: Die Westler wollen eben immer alles erst mit dem Verstand begreifen im Taiji, während die Asiaten eher über das Fühlen und Nachmachen lernen-
ich persönlich habe durch chinesische Meister auch so angefangen und habe erst nach einer Weile die Theorie dazu genommen und damit die Ausführung verfeinert und kann nur sagen, das hat sehr gut funktioniert.
wenn man heute in den Unterricht geht, wird mann in den meisten Schulen mit chinesischer Theorie zugemüllt, es wird mit Begriffen nur so um sich geworfen, dass es eine Freude ist.
Ich halte mein training nach der methode weniger ist mehr, da ich meist alleine übe, v.a. Grundlagen (Seidenweber, einzelne figuren bis zum Abwinken, ...)
Die Theorie erschließt sich meist erst nach längerem Üben.
daher: weniger über Qi und Energie reden sondern schauen, dass mans kann.:p
(Ich geh manchmal ins Judo/ Jiu-jitsu und Probier ob ich meinen "Energiefluss" in die Praxis umsetzen kann. Hält einen schön bescheiden.
mfg.
Sugata
Richard22
08-03-2012, 10:58
Ich hatte neulich einen Schüler, der zum ersten Mal zur Übung kam. Ein sehr netter, interessanter Mensch, mit Sicherheit nicht blöde.
Als er den Unterricht verlies war er sehr niedergeschlagen, sogar traurig.
Als ich ihn Tage später darauf ansprach, erfuhr ich, daß er niedergeschlagen war - weil er nicht nach 45 Minuten Unterricht gleich volle Kanne Kämpfen konnte!
Das ist schon ein Anspruch an sich selber, in einer Übungsstunde das gesamte Taiji nebst Anwendungen zu erlernen.
Die ganze Theorieren sind schön und gut - man muß sie zuerst selber praktischen durch den Lehrer gezeigt bekommen und teilweise auch deren Wirkung spüren. Dann kann sie sich nach und nach selber zu eigen machen.
Einige meiner Schüler habe gesagt, ich sei der erste Lehrer, der sie schlagen würde - wie soll man KK ohne Schläge erlernen? Man darf da nicht übertreiben, aber wie soll ein Schüler Zutrauen in seine Fähigkeiten gewinnen, wenn er nicht weiß, wie sich dieses und jenes anfühlt?
Fechtergruß
Ronny Wolf
08-03-2012, 11:04
Und, um mich auf CXWs Aussage zu berufen: Die Westler wollen eben immer alles erst mit dem Verstand begreifen im Taiji, während die Asiaten eher über das Fühlen und Nachmachen lernen
Ich denke, wir hier im Westen können uns einiges, was den Übungsfleiß betrifft, von den Asiaten abschauen. Umgegkehrt können die Asiaten noch viel über Didaktik vom Westen lernen. Ich denke, eine gute Mischung aus Theorie und Praxis ergibt die besten Ergebnisse, wobei der Schwerpunkt beim Taiji eindeutig auf dem praktische Üben liegen sollte.
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