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Vollständige Version anzeigen : Ju Jutsu Kindertraining - Erfahrungsaustausch, Tipps



stefan.r
01-03-2012, 19:57
Hallo zusammen!

Ich habe seit kürzerem die Ehre das Trainin für eine unserer Kindergruppen zu geben. Dabei handelt es sich grob um die Altersklasse 10 - 12 Jahre. Ich hatte schon öfters im Kindertraining ausgeholfen. Jetzt bin ich zusammen mit einem Kollegen quasi alleine. Wir gehen im April auf den Trainer-C Lehrgang, ich geh davon aus da kommt nochmal einiges an Info dazu wie man das am besten angeht.

Ich muss sagen ich habe schon bei einigen Trainern gesehen dass sie feste Technikkombinationen lehren, die dann für die Prüfung optimal passen, z.B. Angriff Ohrfeige, Passivblock, Handballenstoß, Körperabbiegen, Armstreckhebel. Ich bin von diesem starren Auswendiglernen allerdings kein großer Freund. Gerade heute hatte ich den Fall, dass ich das Beinstellen erklären wollte. Als Angriff hab ich mir dafür auch - wer hätte damit gerechnet - die Ohrfeige hergenommen, Passivblock, Handballen und dann ein Beinstellen. Da kamen schon die ersten Einwände: "aber nach dem Handballenstoß kommt doch Körperabbiegen" oder "Beinstellen mach ich doch nach dem Schulterstopp". Ich finde das Ganze wird so etwas zu starr. Ich würde gerne ein wenig vermitteln dass Ju Jutsu eigentlich nichts starres ist, aber nur Einzeltechniken bringt ja auch nichts, man brauch ja den Zusammenhang. Ich zeige daher eigentlich gerne die gleiche Technik mit verschiedenen Eingängen.

Was mich interessiert, ist, wie die von euch, die auch Kindertraining geben das angehen. Wie baut ihr die Techniken auf, und was bringt ihr den Kiddies bei? Wie vermittelt ihr eure Techniken?

Ich freu mich auf eure Tipps und Erfahrungen.

P.S. ich hab Weiß- und Gelbgurte in der Gruppe und einen Orangegurt.

Cillura
02-03-2012, 06:22
Hi,

zunächst solltest du dir ein Bild davon machen, was jedes einzelne Kind bereits kann. Wenn du die Gruppe bereits trainiert hast, weißt du das sicher schon.

Dann baue ich die Stunde gern so auf, dass nach der Erwärmung erstmal Fallschule dran kommt. Ist meines erachtens im JJ genauso wichtig wie im Judo. Denn nur wenn die Fallschule beherrscht wird, kannst du Verletzungen im Training vermeiden.

Danach folgt dann bei uns der Technikteil der Stunde. Wir zeigen zunächst eine Technikkombination und splitten diese dann in einzelne Teile auf. So dass die Kids sie besser erfassen und üben können. Ich finde so kommen sie auch schneller und sauberer zum gewünschten Ergebnis, als wenn sie gleich auf alles achten müssen. Zumindest ist das in der von dir beschriebenen Altersklasse so (meine Erfahrung). Wenn die Technikkombi einigermaßen sitzt machen wir meist noch eine zweite Technikkombi (zum Beispiel erste Kombi gegen Vorhandschlag, zweite Kombi gegen Rückhandschlag). Dann üben wir das genauso wie bei der ersten Technikkombi. Anschließend wiederholen wir abwechseln beide Kombis. Danach oder manchmal auch zwischen den Übungen gibts von uns Trainern immer mal paar Beispiele wie man die Techniken noch verwenden oder evtl. sogar kombinieren kann. Hängt allerdings von der Technik ab. Die Kids sehen somit, was noch so alles geht.

Abschließend gibts noch ein Spiel und / oder Abwärmen. Je nach Disziplin und Intensität der Übungen während der Stunde.

Wir haben auch ein festes Technik-Repertuar das wir den Kids für jeden Grad beibringen. Aber wir versuchen ihnen Verbindungen zwischen den einzelnen Techniken zu vermitteln. Gerne nehmen wir dazu auch Techniken die ähnlich sind, damit sie sich nicht so sehr umstellen müssen und gleichzeitig mit ihrer erlernten Technik flexibel bleiben.

Manchmal machen wir auch "Ausflüge" in andere KKs-Bereiche. Bei uns zum Beispiel Arnis, Karate, Kickboxen. Dann gibts paar Beispiele aus ihrer bekannten KK und wie diese in den anderen KKs aussieht und umgesetzt wird (anatomisch bedingt sieht das ohnehin fast alles gleich aus :D ). Und vor allem, was ich noch alles mit dieser oder jener Technik(-kombi) machen kann. Bsp.: Abwehr Hand-/Arm-Fassen. Was kann man denn noch so machen, wenn man hierzu einen Stift oder eine eingerollte Zeitung nimmt. Oder wie bekomme ich meinen Comic wieder zurück, ohne den andern zu verletzen und ohne den Comic zu beschädigen? :D Das ganze lockert die Stunde auf und die Kids lernen ihre KK auf spielerische Art.

Es ist allerdings nicht sinnvoll den Kids zig Techniken beizubringen, die sie bisl können. Dann lieber wenige Techniken und effektiv beherrschen. Gern auch "fachübergreifend".

MfG, Cill


PS.: So eingefahrene Schienen könntest du lösen, in dem du einfach mal ein kleines "Seminar" machst. In dem du mit einem Kollegen zeigst, was bisher so geübt wurde, und was man damit noch so machen kann, oder wie man das kombiniert bekommt. So nach der Art "Wir haben bisher dies und jenes geübt." - zeigen - evtl. Feedback von den Kids holen (warum wird dies und jenes gemacht) - "Jetzt kombinieren wir das mal" - zeigen - erklären und Feedback holen - "Wenn wir jetzt noch diese Technik mit dazu machen, dann sieht das so aus ..." - zeigen und erklären. usw. (Achtung! Hier nicht zu viel Input geben. Bekannte Techniken nutzen und diese kombinieren). Dann gemeinsam mal eine neue Kombination üben lassen. Und vor allem erklären warum es wichtig ist flexibel zu sein. Nicht nur in den Techniken, sondern auch im Geist. Vielleicht fällt dir eine kleine Anekdote zu dem Thema ein. Kids stehen auf Geschichten. ;)

Ju-Jutsu-Ka
02-03-2012, 07:47
...

domo77
02-03-2012, 08:41
je nachdem wie weit deine schüler sind, werden sie noch nicht wirklich in der lage sein eigene techniken zu entwickeln.
es könnte schwierig für sie sein, wenn du sie mit zu vielen unterschiedlichen techniken verwirrst.

ich gebe dir recht, dass JJ kein starres system ist und auch von kreativität und eigenen ideen lebt.
die entwickelt sich aber bei den meisten automatisch,wenn man verschiedene techniken gelernt hat.

wir haben in unserem verein für die Prüfungen ein festes konzept und feste techniken. kreativität wird erst ab blaugurt gefordert.
das heißt aber nicht, dass du erst mit blau anfängst kreative verteidigung zu entwickeln.

bei uns läuft das in etwas so ab (wir trainieren mit kindern und erwachsenen gemischt):
1.Übliches aufwärmen..dehnen...ukemi waze..
2. gemeinsames techniktraining : ein oder 2 freie verteidigungen, wo man als trainer auch mal kreativ sein kann.
3. festes techniktraining: techniken für die prüfung. diese sind immer gleich, damit man besser darauf aufbauen kann. Die schüler wissen somit genau, was gemacht werden muss. das erleichtert auch dem sensei die arbeit. man kann die schüler ins "programm" schicken und rundgehen um zu korrigieren.
4. kreisrandori: hier kommt di kreativität. der in der mitte stehende wird von den rundumstehenden nacheinander (bei höheren graden auch 2 gleichzeitig) mit beliebiger technik angegriffen. der verteidiger nutzt alle techniken, die er kennt oder probiert eigene aus. es wird hier großer wert auf dynamik gelegt.
die techniken können würfe, atemi, hebel...usw sein..

ich denke, besonders bei kindern ist es hilfreich, wenn diese feste techniken für die prüfung lernen. kinder brauchen gewisse strukturen... wenn du merkst, dass ein kind besonders begabt ist, können ja abweichungen im einzelfall besprochen werden.

wie gesagt, trainieren wir gemischt mit erw. und kindern... nach diesem konzept funktioniert das super!

edit sagt: es hilft auch, das prüfungsprogramm auszuformulieren und den Schülern zur verfügung zu stellen.

z.B.
Anriff: schlag zum Kopf
Verteidigung:--> uchi uke ---> o soto otoshi ---> tate tsuki

(nur ein beispiel)
das ganze für alle Techniken für jede prüfung...

Cillura
02-03-2012, 08:52
Du sagtest, dass du ab und an nur ausgeholfen hattest. Ich gehe also davon aus, dass die Gruppe sonst einen anderen regulären (Haupt-)Trainer hatte?

Da könnten die Einwände auch daher resultieren, dass die Kids "befürchtet" haben, dass ihre bisher erlernten Techniken "falsch" sind oder von dir in ihren Augen als "falsch" betrachtet werden. Vor allem bei Weiß- und Gelb-Gurten, die noch nicht so sicher in ihren Techniken sind, und wo erst noch ein Fundament entsteht, kann ich mir vorstellen, dass diese auf Änderungen bei sicheren Strukturen empfindlich reagieren.

Wenn das der Fall sein sollte, wäre es wichtig, den Kids unbedingt zu vermitteln, dass das bisher erlernte durchaus richtig ist, es aber nicht nur einen Weg nach Rom gibt. Und dass du ihnen einen alternativen Weg zeigst, wenn der andere zum Beispiel versperrt scheint.

Aber Achtung: Nicht zu viel neues. Lieber weniger Techniken und diese sauber, als zu viele und dafür schlampig. ;) Arbeite mit dem was die Kids kennen und kombiniere das.

stefan.r
02-03-2012, 08:56
ich denke, besonders bei kindern ist es hilfreich, wenn diese feste techniken für die prüfung lernen. kinder brauchen gewisse strukturen...

Dem möchte ich nicht wiedersprechen. Ich möchte nur versuchen dabei auch darauf hinzuweisen, dass das nicht die einzige richtige Möglichkeit ist. So wie ich das sehe braucht man erst einmal eine solide Basis, quasi einen Technikpool um daraus dann später mal seinen eingenen Stil zu finden. Wie ich das im Trianing hinbekomme da liegt der Hund der Sache begraben....

Aber danke für euer Anregungen - ich freue mich über jedes weitere Feedback. Mein Trainerkollege und ich werden uns auch die Tage mal zusammensetzen und ein Konzept machen wie das angehen wollen.

Was das ausformulierte Prüfungsprogramm angeht, absolut. Zur Vorbereitung auf die Prüfung ist das optimal so können sie es sich auch daheim nochmal anschauen - allerdings bei mir mit deutschen Nachen ;)


@Cillura:
Ja der Haupttrainer ist aus beruflichen Gründen nicht mehr da, deswegen geht die Gruppe jetzt an uns, die wir in dieser Gruppe schon früher mit unterstützst haben. Was du sagst ist vollkommen richtig. Ich betone (zumindest hoffe ich ich tue das) auch immer wieder, dass das was jemand anders zeigt nicht falsch ist, dass es eben verschiedene Herangehensweisen gibt. Ich versuche auch einfach das bereits gelernte einfach anders zu kobinieren und zu zeigen, dass man es so und so angehen kann, die Einzeltechniken bleiben dabei aber die gleiche - da kommt oft der "Aha"-Effekt :)

domo77
02-03-2012, 09:03
Ich möchte nur versuchen dabei auch darauf hinzuweisen, dass das nicht die einzige richtige Möglichkeit ist.
die Abwechslung bringst du da rein, indem du das training klar in "phasen" unterteilst. Nenne diese ruhig beim Namen: Aufwärmen-Fallschule-Freie techniken-programm-randori. Erläutere den kids deine "neue" vorgehensweise. am besten sind erläuterungen nach dem Angrüßen, wenn noch alle sitzen. da ist die konzentration am höchsten-
Die Kids werden dann in der freien Phase nicht mehr sagen: aber nach Block kommt doch o soto otoshi..(oder deutsch), da sie wissen, dass hier immer neues kommt.
In der Programmphase ist das dann anders. wenn die schüler also wissen, wie das training struktuiert ist erleichtert das einiges.

Was das ausformulierte Prüfungsprogramm angeht, absolut. Zur Vorbereitung auf die Prüfung ist das optimal so können sie es sich auch daheim nochmal anschauen - allerdings bei mir mit deutschen Nachen ;)

geht auch mit deutschen namen... im Jiu Jitsu nehmen wir die Japanischen.

Cillura
02-03-2012, 11:26
Immer schön erläutern, warum du dieses und jenes machst. Und warum dein Programm anders aussieht, was dein Ziel damit ist. Das ist gut und wichtig, damit die Kids lernen, dich und dein Verhalten einzuschätzen. Immerhin müssen sie sich auf einen neuen Trainer einstellen. Du kannst auch gern auf Argumente wie "Aber danach kommt Beinstellen ..." eingehen. Bestätige die Aussage doch mit "Ja, das ist korrekt." -> Kind freut sich, weil es gelobt wird. -> Jetzt bringe dein Argument, warum du was anderes heute machst. "Nun kann es aber sein, dass dein Gegenüber so steht, dass Beinstellen nicht geht" (<-- Beispiel bringen) "Darum müssen wir noch einen Plan B haben." Oder so ähnlich. :D Das verstehen die Kids und keiner fühlt sich angegriffen. :)

Und noch ein Tip: Eile mit Weile. Lass ihnen Zeit sich an die neue Situation zu gewöhnen. Sie werden sich schon anpassen, wenn sie die Logik dahinter verstehen.

stefan.r
02-03-2012, 11:42
Ja, das wird schon, ich muss mich da auch erst noch richtig reinfinden, Kindertraining ist halt was anderes wie Jugend- oder Erwachsenentraining. Mir gehts hauptsächlich darum wie ich die Techniken am Besten vermittelt bekomme und vor allem so, dass schonmal Grundlagen für später gelegt sind. Bei einigen die aus dem Kindertraining ins Erwachsenentraining kommen fängt man wieder bei Null an, grade was Bewegungen und Koordination angeht, vor allem am Boden => aber da das eh mein ganz persönliches Lieblingsgebiet ist, habe ich in dem Bereich keine Bedenken ;-)

Cillura
02-03-2012, 12:12
Bodenkampf fetzt den Kids. Vielleicht kannst du das mit in dein Programm aufnehmen. Erstmal alles Schritt für Schritt erklären:

- 1 oder 2 Festhalten (hier bieten sich klassische Judo-Festlegen an) Kesa Katame etc. Das ist für die Kids auch recht einfach.

- Technikübung am Partner

- Ziel für das erste Randori festlegen: Den anderen in genau diese Festlege bringen

- Randori an Anfang immer! unter direkter Aufsicht. Bei 2 Trainern können also maximal 4 gleichzeitig üben. Der Rest kann zusehen und anfeuern.

- 1 Minuten rangeln lassen, dann wechseln (sonst wird denen am Rand langweilig)



--------
Wenn du komplexere Techniken machst, dann zerlege die komplett. 1. Ausweichen (kurz üben lassen), 2. Block anfügen (kurz üben lassen), 3. Wuransatz Teil 1 anfügen (üben lassen) 4. Wurfansatz Teil zwei anfügen (üben lassen), 5. Wurf anfügen (üben lassen)

Die einzelnen Übungsabschnitte müssen nicht unbedingt lang sein. Einfach mal 1 oder 2 Minuten. Dann den nächsten Schritt (wenn es alle verstanden haben). Durch das Anfügen an die vorherige Technik, bekommst du automatisch die entsprechenden Wiederholungszahlen hin.

Je besser die Kids werden, desto mehr Teiltechniken kannst du in einem Abschnitt neu hinzunehmen. :)

domo77
07-03-2012, 10:06
besonders im bodenkampf finde ich wichtig, dass du gewisse techniken vermittelst...einfach raufen lassen bringt nix..
definiere bei der randori am anfang jedes mal feste techniken...so, dass du z.b. nur die bereits gelernten techniken sehen willst...(befreiungstechnike...hebel...kingston rolle...usw...)

wenn die schüler was können, kann man freie randori machen.

edit: +1 zum thema aufsicht...nicht alleine radori machen lassen

Ayur
07-03-2012, 13:33
besonders im bodenkampf finde ich wichtig, dass du gewisse techniken vermittelst...einfach raufen lassen bringt nix..

Findest du? Gerade bei so ganz Kleinen finde ich das schon sinnvoll (à la auf den Rücken drehen und draufschmeißen). Kommt immer darauf an, was man damit bezwecken willt - um sie erstmal zu motivieren in den Bodenkampf zu gehen oder das Körpergefühl am Boden zu bekommen sind klare Techniken vielleicht noch nicht so wichtig.



edit: +1 zum thema aufsicht...nicht alleine radori machen lassen

Das sowieso...

th.giese
09-03-2012, 08:50
Hallo,

wir halten das bei unseren Kindern in der Tat auch so, dass komplette Kombinationen vermittelt werden, die möglichst viele Aufgaben aus dem Technikprogramm beinhalten:
Beispiel Angriff Ohrfeige; Passivblock, Handballenstoß, Beinstellen, Seitstreckhebel.
Es ist in der Tat sehr schwer Kindern eine Vielzahl von Kombinationen und Varianten zu vermitteln.
Daraus kann man dann auch relativ schnell einen kleinen Wettkampf im Sinne des Duo vermitteln. Michael Korn vom DJJV hat dies mal auf einem Bundesjugendlehrgang in unserm Landesverband gemacht. Die Kids haben da sehr schnell und erstaunlich kreativ agiert.

Dann kann ist ebenfalls den Trainingsaufbau mit festen Eckpunkten empfehlen: Aufwärmen, Fallschule, Bewegungsformen, Techniktraining, Spielen, Spielen, Spielen.

Kinder lernen auch unheimlich viel vom Zusehen. Daher bei der Demo von Techniken umbedingt auf saubere und korrekte Technikausführung achten. Die Kinder beobachten ist auch ein wichtiger Punkt, wenn es Anzeichen von Konzentrationsschächen gibt, ruhig mal ne Pause einlegen oder was spielen.

Allgemein kann ich auch eine kleine Lektüre empfehlen:
"Die Demokratur auf meiner Matte" von Wolfgang Seidel Im Web-Shop des DJJV kann man dies erwerben.

stefan.r
09-03-2012, 09:44
Danke für euere Anregungen! Ich habe mir jetzt mal ein grobes Konzept gemacht und das diese Woche ausprobiert. Ich denke wir sind damit ganz gut gefahren und ich werde versuchen den groben Aufbau so beizubehalten. Welche Techniken und wie wir die genau vermittlen müssen wir immernoch mal einen Plan machen, aber ich bleibe dabei, dass ich nicht nur fertig durchgekaute Kombinationen machen will - klar für die Prüfungsvorbereitung würden wir auch ein fertiges Programm mit fertigen Kombinationen präsentieren.

Also mal dazu wie ich denke dass wir das Kind ganz gut geschaukelt bekommen bei 90min Trainingszeit:

1. Angrüßen, dabei ansagen was dieses Training auf sie zukommt und was nochmal was wir letztes mal gemacht haben.

2. Aufwärmen (ca. 20min)
2.1 kurz anwärem z.b. Warmlaufen mit Armekreisen etc.
2.2 Spiel zum Aufwärem - irgendetwas damit sich die Kids ein bisschen austoben und auf touren kommen
2.3 Koordinative Basic nenn ich das mal - das sind hauptsächlich Übungen die ein bisschen Körpergefühl und Koordination vermitteln sollen (ich hab da ein paar Lieblingsübungen aus meinem BJJ Training, die passen wunderbar ;-))

3. Ju Jutsu Basics und Fallschule - Fallschule, Fallschule, Fallschule, Bewegunsformen (ca. 5-10min)

4. Wiederholung vom letzten Training - einfach kurz nochmal das von der vergangenen Woche wiederholen zum Festigen. (ca. 5-10min)

5. Neue Technik (ca. 30 min)
5.1 Technik aufbauen (Stückchenweise)
5.2 Technik am Stück üben (in Kombination)
5.3 Technik aus verschiedenen Sitzuationen üben (verschiedene Kobinationen)

6. Entweder nochmal Technik oder Prüfungsvorbereitung je nachdem (ca. 20min)

7. Nochmal spielen und/oder kleines Randori - einfach nochmal ein bisschen Leben reinbringen (ca. 5-10min)

8. Abgrüßen


Wie gesagt der Probelauf hat mir und soweit ich das beurteilen kann den Kids auch gefalllen. Klar kann man sich nicht immer daran halten, aber ich denke so grob passt das. Die Zeitangaben sind auch nur so in etwa je nachdem was wie gut klappt - momentan dauert der koordinative teil noch recht lange da es gaaanz neu ist für die Kids, aber das wird. Aber ich denke so bleibt es etwas Abwechslungreich und vor allem die Basic werden so immer wiederholt. Mal sehen wie's läuft die nächste Zeit.

Cillura
09-03-2012, 10:08
Klingt soweit schon ganz gut. Je nach Alter der Kids solltest du allerdings die 20 und 30 Minuten für den Technikteil etwas einkürzen oder durch Spiele auflockern. Ich kann mir vorstellen, dass sonst die Luft ganz schnell raus ist.

Wie lang ist eure Stunde im Normalfall?

stefan.r
09-03-2012, 10:44
Wir haben 90 Minuten und die Kids sind zwischen 11 und 13. Das mit der Aufnahmefähigkeit klappt eigentlich soweit. Klar kommt da immer wieder mal unruhe rein, aber das lässt sich in den Griff kriegen, sowas wie "auf geht's wir machen das jetzt noch 5 Minuten dann spielen wir noch was" zieht eigentlich fast immer ;-)

Zuckerbrot und Peitsche sag ich da mal ;-)

Cillura
09-03-2012, 11:18
Na wenns klappt ists ja kein Thema. Dann passt der Plan ja soweit ganz gut.

Wir haben immer 60 Minuten. Davon sind 15 zur Erwärmung, 15 für die Fallschule und dann kommen ca 15-20 Minuten für das Techniktraining. Je nach Stundeninhalt kommt am Ende noch ein Spiel oder Boden-Randori oder Stand-Kumite.

Bei den kleineren Kindern (bis 8 Jahre) machen wir nach der Fallschule meist ein kurzes Spiel und dann Technik (ohne und mit Partner) und am Ende noch ein Spiel.