fit bis ins hohe alter? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : fit bis ins hohe alter?



Daniel San
05-02-2004, 18:17
neulich habe ich von einem kollegen gehärt, dass es teilweise menschen gibt, die mit 70 oder älter tai chi als nicht zu verachtende kampfsportler betreiben. und zwar so, dass sie auch teilweise gegen junge, trainierte kks bestehen können. also ich kann das nur schwer glauben - ohne unseren älteren mitbürgern zu nahe treten zu wollen....
ich wäre aber sehr erfreut, wenn mir jemand in diesem punkt wiedersprechen könnte!
hat da jemand einschlägige erfahrungen?
is da wirklich was dran?

matjes
05-02-2004, 20:45
hallo daniel san,

also ich kann das schon glauben, auch wenn ich es persönlich noch nicht gesehen habe, warum nicht. Aber es gibt sowas nicht nur in kampfsportkreisen. Ich kannte mal einen Opa, der ist mit über 80 noch täglich durch den Park gejoggt, alter schwede, und dat ordentlich stramm. Oder bei Wetten Dass, war doch auch ein Rentner der mit 50 kg auf dem Rücken Kniebeuge gemacht hat, ich glaub fast 100 Stück. Irgendwo hab ich mal einen Artisten gesehen, der hat mit 90 noch am Barren Dinger geturnt, die konnt ich nicht mal mit18. Wichtig ist wohl das regelmäßige Training, und das machen die alten tai chi-Meister natürlich. Ob man Chi als Ernergie nun wirklich leiten und nutzbar machen kann und ob dies dann auch wirklich sinnvoll ist und das Leben verlängert, das weis ich nicht. Aber leistungsfähig bis ins Alter zu bleiben ist durchaus möglich.


Grüsse matjes

the_ANSWER
05-02-2004, 21:31
Hatsumi, Soke vom Bujinkan Budo Taijutsu, ist mit seinen 73 Jahren auch noch sehr fit. Alter und Fitness sind wohl nicht immer Gegensätze.

Nightwing
06-02-2004, 05:44
Alter und Fitniss sind nur dann Gegensätze, wenn man im alter immer noch versucht in der art der jugend ans ziel zu kommen. ich verstehe nicht wirklich sehr viel von taichi, aber ich bin gerade in china und in shijiazhuang habe ich einige sehr nette bekanntschaften gemacht. Einer davon ist Meister Ma Hung führender taichichuan meister im chen stil. Der kann mich auch gut 3 meter durch die luft schmeissen und an einigen seltsamen (körper-) kraft oder schneligkeits übungen teilnehmen, bei dem ich ihn nicht mal annäherungsweise schlagen kann, obwohl ich mit sicherheit sagen kann, dass ich rein körperlich (was der normale mensch darunter versteht) im weit überlegen bin. Ich weiss zwar nicht wie alt er ist (es ist in china unhöflich nach dem alter zu fragen) aber vom alter her würden wohl andere in seinem alter irgendwo sabbernd im bett liegen...
Es gibt es auch in anderen kampfkünsten solche phänomene, die ihren ursprung anscheinden nicht nur in der körperfitniss haben. Mir sind viele solche dinge anspnsten noch im BBT oder im wushu (zB. die alten shaolin väterchen...) vertraut.

was will ich sagen, bei allem chi/ki gelabbere dass es inzwischen in der welt gibt wird wohl irgendwas wahres dran sein, selbst wenn es vielleicht ganz anders ist, als es ein unwissender schätzen würde, selbst wenn man heute zu chi/ki sachen nichts sagen kann ohne irgendwie esoterisch zu klingen...

PS: mir fällt da noch ein dass es irgendwo schon mal so eine disskussion dazu gab und als ergebnis rauskam, dass anscheinend die skill kurve bei kampfsportarten mit alter abnimmt und bei kampfkünsten zu nimmt. Primitives beispiel: ein boxer wird mit 60 sicherlich nicht mehr so gut sein wie mit 24. Bei einem BBT oder Systemata (keine ahnung wie man die bezeichnet) sieht es schon anders aus...

Kityun
06-02-2004, 11:42
Meine Uroma ist bis ungefähr 92 Jahre noch jeden Tag Bahnen geschwommen !
Jetzt ist sie aber 98 und es geht nichtmehr so gut :(

Raven
06-02-2004, 12:34
Hallo Leute,

ich muss zwar zugeben, dass ich mich mit Tai Chi nicht sonderlich gut auskenne, von dem was ich davon gesehen habe, kann ich mir aber schon vorstellen, dass man es bis ins hohe Alter ausüben kann.
Aber dass gibt es nicht nur in den chinesischen Kampfkünsten. Sagt man nicht über den Gründer des Aikido, Morihei Ueshiba, auch, er habe bis ins hohe Alter trainiert, und noch drei Tage vor seinem Tod durch Leberkrebs im 86. oder 87. Lebensjahr noch mehrere Angreifer bezwungen? Selbst wenn einiges ein wenig geschönt wurde, so bleibt der Kern doch erhalten.
Und ist nicht auch O-sensei Gichin Funakoshi recht alt geworden, auch wenn er nicht mehr bis an sein Lebensende aktiv war?
(Nachzulesen in Julia Karzaus "Große Budomeister", das gibts gerade als Restexemplar sehr günstig bei Amazon).
Soweit ich weiß, setzt man doch den Höhepunkt der geistigen und körperlichen Fitness eines "normalen" Sportlers auf etwa 25 Jahre an, während Budoka das erst im 50. Lebensjahr erreichen, da die Techniken eben etwas komplizierter sind, und es einige Zeit braucht, sie bis zu einem Gewissen Grad zu vervollkommnen.

Sayoonara!
Raven

Großmeister K
06-02-2004, 14:39
Es gibt einen gewissen persischen Taekwondogroßmeister, der mich ziemlich beeindruckt hat. Er ist schon über 60, aber alt ist er deswegen noch lange nicht, der macht den jungen Fegern noch einiges vor :D