Erst später habe ich erkannt, dass... [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vagabund
20-03-2012, 08:46
Hallo zusammen,

gibt es Dinge im Training, die Ihr früher für Blödsinn gehalten habt und deren Wert Ihr erst später erkannt habt?

Also zum Beispiel Übungen oder Techniken etc., von denen Ihr dachtet, sie wären nutzlos oder unsinnig, die sich aber später als sinnvoll heraus gestellt haben?

Kann sich auch auf Anweisungen Eurer Trainer oder Ähnliches beziehen.

Mir geht es um Beispiele dafür, dass man erst später als Fortgeschrittener gewisse Dinge des Trainings richtig versteht. Das bezieht sich eigentlich auf alle Kampfarten, aber da ich Beispiele aus den KMA wohl am besten nachvollziehen kann, frage ich mal hier im Subforum :)

LG,
Vagabund

Durakier
20-03-2012, 09:08
Hallo zusammen,

gibt es Dinge im Training, die Ihr früher für Blödsinn gehalten habt und deren Wert Ihr erst später erkannt habt?

Also zum Beispiel Übungen oder Techniken etc., von denen Ihr dachtet, sie wären nutzlos oder unsinnig, die sich aber später als sinnvoll heraus gestellt haben?

Kann sich auch auf Anweisungen Eurer Trainer oder Ähnliches beziehen.

Mir geht es um Beispiele dafür, dass man erst später als Fortgeschrittener gewisse Dinge des Trainings richtig versteht. Das bezieht sich eigentlich auf alle Kampfarten, aber da ich Beispiele aus den KMA wohl am besten nachvollziehen kann, frage ich mal hier im Subforum :)

LG,
Vagabund

Das brauchst du nicht nur auf Kampfsport beziehen. Das ist in jedem Sport so.
Ein Grundsatz, den mir mein Trainer versucht hat beizubringen ist, "Viel hilft nicht unbedingt viel!". Ruhig mal eine Pause einschieben. Es hat lange gebraucht, bis ich das verstanden habe.

Ilsebill
20-03-2012, 09:20
Das denke ich schon mein Leben lang ;-) Wenn die Eltern etwas gepredigt haben, der Trainer einen scheuchen wollte, ...

Beispiele dafür fallen mir spontan nicht ein, aber im Grunde muss jeder für sich selbst die Erfahrung machen. Es nützt nichts dem Schüler von Beginn an zu sagen, dass dies oder jenes nützlich ist.
Früher oder später wird er es aber selbst erkennen.

Papatom
20-03-2012, 10:01
Moin,

ich hatte am Anfang noch die typischen Illusionen.

- ich hätte für Angriff A Abwehr B
- ich werde nicht getroffen
- ich muss nicht härter Sparren um mich kämpferisch zu verbessern
- ich hatte 0 Ahnung von Bodenkampf

Woraus wolltest Du mit Deiner Frage eigentlich genau hin?

Grüße

gast
20-03-2012, 10:36
Hallo zusammen,
Gibt es Dinge im Training, die Ihr früher für Blödsinn gehalten habt und deren Wert Ihr erst später erkannt habt?


Ja, hatte ich einmal. Viel öfter aber habe ich festgestellt, dass Dinge die ich früher für gut gehalten habe sich später als Blödsinn herausgestellt haben...

Vagabund
20-03-2012, 10:37
Woraus wolltest Du mit Deiner Frage eigentlich genau hin?


Wir haben neulich unter Trainern darüber gesprochen, dass wir einige Sachen, die uns unsere Trainer damals gesagt hatten, erst später verstanden haben. Allerdings fielen uns in dem Gespräch adhoc nur wenige Beispiele ein.

Es gibt natürlich auch das Umgekehrte: Ich habe über die Jahre auch einige Dinge, die man mir als sinnvoll dargestellt hat, als unsinnig oder unnötig erkannt. Darüber wird in Foren ziemlich häufiger diskutiert, glaube ich. Mich interessieren nun Beispiele für Dinge aus dem Training, die sich erst nach einiger Zeit als sinnvoll herausgestellt haben, obwohl sie anfangs nicht so wirkten.

Ein Beispiel von mir: Ich habe mit 12 mit TKD angefangen und habe in dem Alter natürlich wenig in Frage gestellt. Irgendwann in der Pubertät - natürlich ;) - habe ich dann Grundschule für ziemliche Zeitverschwendung gehalten. Es hat lange gedauert, bis mir klar wurde, dass Grundschule in einem gewissen Rahmen (und abhängig vom eigenen Level) in vielerlei Hinsicht sehr sinnvoll ist. Selbst, wenn die Techniken stark stilisiert sind.

Indem man sich solche Sachen bewusst macht, kommt man innerlich und damit auch für sein Training ein gutes Stück weiter, denke ich. Fördert eine gewisse Demut :)

Vagabund
20-03-2012, 10:38
Ja, hatte ich einmal. Viel öfter aber habe ich festgestellt, dass Dinge die ich früher für gut gehalten habe sich später als Blödsinn herausgestellt haben...

Kannst Du dieses eine Mail erklären? War es eine Technik, eine Übung...?

gast
20-03-2012, 10:45
Kannst Du dieses eine Mail erklären? War es eine Technik, eine Übung...?

Wir haben Techniken im Thaiboxen trainiert, die keinen "Flow" haben, z.B. rechte Gerade rechter Lowkick rechter middle Kick oder rechter Kopfhaken rechter Leberhaken.

Ich hab mir gedacht das ist blöd weil z.B. linke Gerade rechter Kick körpermechanisch besser ist oder linker Haken rechter Haken - Aber der Trainer wollte gerade die Fähigkeit "unkonventionellere" Techniken anzuwenden trainieren (sowohl Körperbeherrschung/Körperspannung als auch Überraschungseffekt).

JuJon
20-03-2012, 12:25
also ich könnte da für judo sprechen, aber sind auch eher allgemeine sachen wie:
- es gibt keine geheimnisse für tolle techniken
- locker bleiben
- basics sind wichtiger als alles andere

Durakier
20-03-2012, 14:43
Formenlauf fand ich früher auch nicht gerade spannend. Habe es nur gemacht, weil es in der PO war. Heute sehe ich das anders. Es fördert meine Konzentration, Raumgefühl, die Geschmeidigkeit, den Fluß, Verbesserung der eigenen Technik etc.

Dudeson
20-03-2012, 16:06
Hey,

schöne frage.

mir hat mein trainer vor langer zeit mal gesagt ich solle lockerer kicken, weniger angespannt sein und nicht so sehr auf die kraft konzentrieren und eher auf die sauberer bewegung, lockerheit. als ich den rat dann irgendwann für mich annehmen konnte habe ich riesige fortschritte gemacht was mein tempo angeht etc.

später mehr

LG

Metal
22-03-2012, 10:36
Ein Grundsatz, den mir mein Trainer versucht hat beizubringen ist, "Viel hilft nicht unbedingt viel!". Ruhig mal eine Pause einschieben. Es hat lange gebraucht, bis ich das verstanden habe.

Stimmt. Habe ich jetzt gerade gemerkt. Konnte zwei Wochen lang nichts machen da ich unterwegs war. Gestern beim Training war ich zwar fix und alle, dafür habe ich aber in Punkto Dehnung z.B. gemerkt, dass ich in keinster Weise nachgelassen habe, bzw. sogar wieder etwas beweglicher war da ich ein mittlerweile ein paar Wehwehchen auskuriert hatte.

Dem Körper ab und zu eine Pause zu gönnen bringt definitiv Vorteile.

Duslin
20-05-2012, 12:03
Es ist sinnvoll, sich eigene Gedanken zu machen, aber Nachfragen bringt oft mehr, als selbser zu spekulieren. Viele Trainer begründen manche Aussagen auch oft nicht, deshalb gibt es viele, die z.B. Grundschule oder Formen als Relikt aus alter Vorzeit wahrnehmen ;)

Obwohl das eigentlich die Basics sind, bei denen man am besten nach Fehelern ausschau halten kann :)

Hendrik82
20-05-2012, 14:56
gibt es Dinge im Training, die Ihr früher für Blödsinn gehalten habt und deren Wert Ihr erst später erkannt habt?


Eigentlich nich.
Aber vielleicht gehe ich auch einfach zu unbedarft an die Sache ran...:gruebel:

The drunken Master
22-08-2012, 15:48
Ja, z.B. in der Liegestützposition von den Handflächen auf die Handrücken springen, immer hin und zurück (wer den Film "Drunken Master" kennt, weiß was ich meine :D). Ich hab erst spät verstanden, dass diese Übung sehr zur Kräftigung der Handgelenke beiträgt. :o

P4schka
22-08-2012, 22:02
Also ich hab den Film nicht gesehen, aber wenn ich's richtig verstanden hab muss man sich doch dabei die Handgelenke brechen o.O

Cerberuz
14-11-2012, 02:08
Ich komme aus dem Security Bereich und habe es deswegen für mich immer als Zeitverschwendung angesehen Langstock/Bo Angriffs und Abwehrtechniken zu lernen, mein Sabumnim zwang mich aber immer mit der Begründung das es nunmal auch zum Taekwondo gehört würde und das ich es als angehender Schwarzgurt beherrschen müsste.

Letzte Woche wurde ich von einer Reinigungskraft die ich beim klauen ertappt hatte mit deren Wischer angegriffen!!!!!

Die Stockabwehrtechniken haben mir da echt geholfen und jetzt bin ich mehr als froh das ich sie doch gelernt und geübt habe.

Mein Fazit: Jede Technik kann dir irgendwann einmal den ***** retten.

KeineRegeln
14-11-2012, 06:27
Hähä. Da passt der Ausdruck "ich wich dir eine!" Nicht nur bildlich ;)
"Stöcke" und "Knüppeln" kommen heute noch vor. Ne Flasche kann man (solang sie ganz ist) z.b. auch als Knüppel sehen. :)

Als Außenstehender ist sowas immer leicht, vorallem wenn nichts ernsthaftes passiert ist:

Lustige Story ^^

Gruß
KeineRegeln

Talisker
14-11-2012, 07:54
Bei mir war es das aus den IMA/Qigong stammende Zhanzhuang (Stehende Säule bzw. Stehen wie ein Baum). Dabei steht man mindestens 5 besser 20 Minuten einfach nur da und horcht in sich rein (manche machen das sogar über eine Stunde). Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, wozu das gut sein soll. Nachdem ich mich aber darauf eingelassen habe, merkte ich nach ca. 2 Wochen, wie gut einem das tut.

Nach so einer "Standmeditation" habe ich das Gefühl, dass ich in jeder einzelnen Körperzelle präsent bin. Das fühlt sich nicht nur körperlich sondern auch geistig richtig erfrischend an. :) Naja, ist irgendwie schwer zu beschreiben. :rolleyes:
Auch auf die Gefahr hin, dass jetzt viele von euch ungläubig die Augen verdrehen, kann ich es wirklich jedem empfehlen.

Hier noch ein Link dazu: Zhanzhuang - Stand-Meditation Grundlagen, Uebungen, Links (http://www.innere-kraft-64.de/zhanzhuang.htm)

DerGroßer
14-11-2012, 09:06
Da ich igentlich aus dem Karate gekommen bin, viel mir das "locker" sein im Hapkido erst sehr schwer. Inzwischen ist es endlich in Fleisch und Blut über gegangen :)

BlackSpY
14-11-2012, 11:35
Vorallem Grundschule und Katas hab ich früher für wenig..naja nicht wenig sinnvoll, aber doch für nicht so effektiv gehalten, anfangs Techniken lernen, die ich auch anwenden kann und die mir etwas bringen. Je länger ich trainiert habe, desto mehr viel mir auf, dass ich für viele Techniken erst noch gar nicht bereit war und sie auch nicht in ihrer Essenz verstanden hätte.