Vollständige Version anzeigen : Der Lehrer-Status - Wirklich Alpha?
Schellenbaum
20-03-2012, 13:51
Ursprung ist dieser Thread (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f8/empfinden-lehrer-status-allen-ing-ung-stilen-143128/) und die darin von WT-Herb gemachte Aussage, welche lt. Plaz' "Spielregeln" nix darin zu suchen hat.
Hallo Leute,
die Fragen richtet sich an das Ego von Lehrern UND Schülern. Selbstverständlich wird hier jeder die Fragen im positiven Sinne beantworten. Die Frage ist halt die, ob das auch der Realität entspricht, womit ich die Selbstwahrnemung anspreche. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.
Die andere Hälfte liegt in der Wechselwirkung. Als Lehrer habe ich natürlich die Aufgabe, den Schüler dazu zu bringen, sich zu verbessern. Und wie kann es anders sein, als daß dann, wenn ich diese Aufgabe erfülle, er sich meinem Niveau annähert. So ich selbst mich noch auf dem Wege befinde, also selbst noch Lernender bin, führt auch mein Weg weiter, auch mein Niveau wächst. Der Abstand zwischen Lehrer und Schüler bleibt damit erhalten. ABER, wenn der Schüler sich ungleich schneller entwickelt, als sein Lehrer und das wird er tun, so der noch Anfänger ist und somit vieles neu und schnell lernt, wird der Unterschied zunehmend geringer. Es ist damit vollkommen natürlich, daß fortgeschrittene Schüler sehr nahe an das Niveau ihres Lehrers kommen.
Ein sehr wichtiger Aspekt, der nicht - mal eben so - pauschal abgehandelt werden kann, ist die psychologische Wirkung auf die Beteiligten.
K.R. Kernspecht hat in seinem Text eben diese psychologische Wechselwirkung angesprochen. Zunächst damit die Frage der Motivation angesprochen, das Ego von Schüler und Lehrer. Für mich ist es ein wesentliche Unterschied, ob ich als Lehrer deswegen getroffen werde, „weil es im Training halt passieren kann“, oder ein Lehrer getroffen wird, weil er einfach schlecht ist. Die Wechselwirkung, also die Auswirkungen auf Beteiligte, andere Schüler oder Zuschauer verläuft immer nur in eine Richtung. Sie werden immer es als Leistungsdefizite des Lehrers bewerten - denn das entspricht der Erwartung: KungFu-Lehrer gut, Schüler nicht so gut.
Im Unterricht geht es aber um ganz andere Dinge. Ich kann es daher gut verstehen, wenn Lehrer mit ihren fortschrittlichen Schülern nicht öffentlich trainieren, um diese negative Wechselwirkung zu vermeiden. Schließlich ist es für den Schüler elementar wichtig, seine Fortschritte auch am „Objekt“ (Subjekt Lehrer) nachzuvollziehen.
Es ist ja auch Methode des Unterrichts, bewußt Fehler einzubauen, damit der Schüler lernt, diese zu erkennen und darauf entsprechend zu reagieren. Auch hier ist die Wechselwirkung Beteiligter nicht ausgeschlossen. Erkennt ein Zuschauer, ob es ein Element des Trainings ist oder ein Fehler des Lehrer?
Kurz: Die Frage ist nicht eindimensional zu beantworten. Reduziert auf die beiden Personen, unbeachtet irgend welcher Egos, ist es völlig natürlich, daß der Schüler auch mal den Lehrer treffen kann. Aber wenn es dann dazu kommt, wie ich es schon erlebt habe, daß der Schüler dann einen Freudentanz aufführt, geht es nicht mehr wirklich ums Lernen. Wenn es „vorkommt“ ist es unangemessen, sich dafür zu entschuldigen - es ist einfach normal. Je mehr Aufhebens darum gemacht wird, desto offensichtlicher wird es, daß es ein Problem darstellt.
Im Ganzen geht es um zwei eigentlich unverträgliche Ebenen. Die eine Ebene ist die Führungsstruktur eines Rudels, mit der entsprechenden Hackordnung, die psychisch tief verwurzelt noch immer in uns schlummert, die andere Ebene ist die, Wissen und Können zu vermitteln, unabhängig irgend einer Hierarchie. Die Auswirkungen der sozialen Struktur einer Gruppe, haben nun einmal direkte Auswirkungen auf die Lebensgrundlage professionell geführter Gruppen. Die Verbeamtung von Lehren im Schuldienst liegt u.a. auch darin begründet, in dieser Hinsicht unabhängig zu sein.
Aus dieser Sicht ist das Mittel des Einzel-/Privatunterrichts eine sehr gute Lösung, diese Umstände zu umgehen. Sehr weit fortgeschrittene Schüler werden ohnehin mehr im Einzelunterricht unterrichtet, als vor der Gruppe (schon auf Grund ihrer Anzahl) - auch hier, aus nachvollziehbaren pädagogischen Gründen. Wir sollten an dieser Stelle nicht so tun, als habe das alles keine Auswirkungen auf die Gruppe. Das wäre Wunschdenken. Aber als Lehrer sollte man in normalen Situationen es nicht als Demütigung empfinden, sondern stolz darauf sein, wenn ein Schüler besser wird, ohne damit seinen Lehrer bewußt demütigen zu wollen.
Gruß, WT-Herb
Meine spontanen Gedanken dazu:
Gängige Praxis ist ja auch, dass der Lehrer ein paar harte Jungs um sich schart, mit ihnen Übungen vorführt oder zeigt, wie er sie wegklatschen kann (natürlich sind die harten Jungs da ein bisschen offener, weil sie sich ja auch sonst gut mit dem Lehrer verstehen). Und dann gehen die Hardheads in regelmäßigen Abständen mal durch die komplette Schülerriege und prügeln allen ein, wer die Hosen im Haus anhat - nämlich sie selbst. Und dann sehen die Schüler das Schmierentheater, in dem der Lehrer die Gefürchteten demontiert. Schlussfolgerung: Unser Lehrer ist echt der King!
So spart sich der Sihing eine mögliche "Demütigung" und steht immer einen guten Meter hinter der Frontline, wo Rangordnungen noch durch hartes Lat Sao/Chi Sao/Sparring entschieden werden. *lach*
Mal ehrlich: Wieso wird das immer als Demütigung aufgefasst? Ein Lehrer hat nicht umsonst den Lehrer-/Ausbilderstatus, eben weil er anderen kämpferisches Wissen gut vermitteln kann. Deswegen muss er nicht ein besserer Kämpfer sein. D'Amato hätte den Tyson ja auch nicht umgeballert, war aber durch seine Funktion als Trainer und Berater unbestrittenes Alphatier. Erkennt ein Schüler nicht was er an seinem Lehrer hat, nur weil er ihn verprügeln könnte, wenn er will, dann hat der Schüler ein Problem mit sich selbst. Und einer der (Zitat) "Freudentänze" aufführt sobald er mir als Lehrer eine mitgibt, hätte in meiner Schule nichts zu suchen. Da fehlt es an grundlegendem Respekt gegenüber anderen Menschen.
Der Alpha-Status des Lehrers definiert sich über sein Wissen und die Fähigkeit, dieses Wissen an den Schüler weiterzugeben, sodass dieser es praktisch umsetzen kann. Das habe ich im Boxen gesehen, das habe ich in Muay Thai gesehen. Warum kommt das bei uns im WT nicht an? (okay, vieles aus Boxen & MT kommt in WT nicht an, blöde Frage)
Hat ein Lehrer Angst Schüler zu verlieren, weil sie zu stark werden, dann kann der Lehrer nicht authentisch vermitteln, dass sie von ihm trotzdem noch was lernen können oder er kann ihnen einfach nichts mehr lernen. Hauen dem Lehrer deswegen die Anfänger ab, dann stimmt etwas grundlegendes in der Kommunikation nicht ("Hi, ich bin euer Sihing. Es gibt bessere als mich, nicht nur unseren Sifu. Aber ich bin der Beste wenn es darum geht, euch was beizubringen.") My two cents ...
Asahibier
20-03-2012, 14:05
Ist denke ich ein Problem bei asiatischen KKs,
von Karate Kid über Starwars und Remo... bis Kill Bill wird der Schüler dazu konditioniert das der alte Sack mit grauem haar und Rauschebart durch sein tiefes Verständnis der KK den Jungspund in die Tasche steckt...
MüderJoe
20-03-2012, 14:06
Wieso wird das immer als Demütigung aufgefasst?
Weil die Lehrer im WT immer alles richtig machen und somit theoretisch unbesiegbar sind. Und da hat der Schüler einfach nicht zu treffen. Das würde ja das ganze System ad absurdum Stellen. :-§
MüderJoe
20-03-2012, 14:10
Ist denke ich ein Problem bei asiatischen KKs,
Das kann ich so nicht unterschreiben. Zumindest in den Schulen wo ich Judo und MT trainiert habe, haben sich die Trainer teilweise sogar gefreut, wenn der Schüler einen guten Wurf oder einen guten Treffer gelandet hat.
Spricht ja irgendwie auch für den Trainer, wenn der Schüler gut wird / ist...
Das kann ich so nicht unterschreiben. Zumindest in den Schulen wo ich Judo und MT trainiert habe, haben sich die Trainer teilweise sogar gefreut, wenn der Schüler einen guten Wurf oder einen guten Treffer gelandet hat.
Spricht ja irgendwie auch für den Trainer, wenn der Schüler gut wird / ist...Klar kannst Du! Er meint dass es in westlichen KS nicht vorkommt. Wenn es ein Problem ist, dann von asiatischen (und nicht mal das sondern) in Kombination mit dem Charakter der Lehrers/Trainers. Es kann natürlich sein das gnaze Verbände von der Seuche befallen werden, weil die Vorgehensweise absolutistisch und hierarchisch von Oben durchgegeben wird... war aber jetzt nicht das Thema.:D
MüderJoe
20-03-2012, 14:20
@ MüderJoe:
Ich habe noch nie von einem WTler gehört, dass WT unbesiegbar machen würde. Dieses Märchen erzählen hier nur nicht-WTler, die WT damit diffamieren möchten. Also immer mit der Ruhe, da ist nichts dran. :)
Tut mir leid, hab' mal wieder das Ironie Schild vergessen...
Aber wenn man mal eine gebundene Ausgabe von WT-Herbs Postings herausbringen würde, dann wäre genau das die Quintessenz davon. Immer wenn irgendwo ein WT-Schüler beim Sparring einsteckt, Kritik äussert oder sonstiges, liegt es NIE am System WT sondern immer am Ausführenden, der irgendetwas falsch macht.
sivispacemparabellum
20-03-2012, 14:21
Auch wenn da einmal ein Schüler etwas anderes macht, als ich gesagt habe, kann ich davon ausgehen, dass es ein Versehen ist und keine Absicht dahintersteckt.
Nun gibt es aber im WT ebenso wie in jedem anderen Stil auch vereinzelte schwarze Schafe, die sich selbst in den Vordergrund drängen wollen, indem sie sich ihrem Lehrer gegenüber respektlos verhalten. Das kann auch beinhalten, dass sie von einer Übung abweichen und ihren Lehrer schlagen, während er gerade etwas bestimmtes zeigen will. Wenn auf so eine absichtliche Aktion eine laute Entschuldigung mit einem breiten Grinsen folgt, ist die natürlich nicht ernst zu nehmen.
Wie gesagt, solche Situationen sind die Ausnahme, aber sie kommen so oder ähnlich in den Kampfkünsten durchaus vor. :)
Hast du ein autoritäres Verhältniss als Lehrer zu deinen Mittrainierenden. Kann es nicht sein, dass etwas falsch ist, was du als Lehrer zeigst? Ist es unmöglich, dass einer deiner Schüler etwas besser kann als du?
Ui und wenn einer Schüler den Lehrer schlägt, so eine Respektlosigkeit ohne Gleichen...
Asahibier
20-03-2012, 14:26
Das kann ich so nicht unterschreiben. Zumindest in den Schulen wo ich Judo und MT trainiert habe, haben sich die Trainer teilweise sogar gefreut, wenn der Schüler einen guten Wurf oder einen guten Treffer gelandet hat.
Spricht ja irgendwie auch für den Trainer, wenn der Schüler gut wird / ist...
Doch, Judo und Muay Thai sind kampfSPORT, ich sprach von KampfKUNST ohne sportlichen Vergleich und zumeist auch ohne Sparring. In vielen (SCHLECHTEN) Jiu Dojos sieht man die gleiche Problematik, von den ganz supertraditionellen KKlern will ich lieber gar nicht sprechen..., und WT ist eben auch eine kampfKUNST.
Asahibier
20-03-2012, 14:27
Hast du ein autoritäres Verhältniss als Lehrer zu deinen Mittrainierenden. Kann es nicht sein, dass etwas falsch ist, was du als Lehrer zeigst? Ist es unmöglich, dass einer deiner Schüler etwas besser kann als du?
Ui und wenn einer Schüler den Lehrer schlägt, so eine Respektlosigkeit ohne Gleichen...
+1
warum sollte niemand zu mir kommen der ein besseres Verständnis von KK hat als ich, dem muss ich zeigen was ich ihm zeigen kann und ihn dann zu jemandem schicken der mehr kann als ich. Dazu darf man halt kein meisterliches Egoproblem haben...
MüderJoe
20-03-2012, 14:32
Doch, Judo und Muay Thai sind kampfSPORT, ich sprach von KampfKUNST ohne sportlichen Vergleich und zumeist auch ohne Sparring. In vielen (SCHLECHTEN) Jiu Dojos sieht man die gleiche Problematik, von den ganz supertraditionellen KKlern will ich lieber gar nicht sprechen..., und WT ist eben auch eine kampfKUNST.
Die KUNST habe ich glatt überlesen. Mein Fehler.
Es heisst ja auch "Sich SPORTlich verhalten, wenn man mal eine kassiert hat.":D (Und sich nicht KÜNSTlich drüber aufregen.)
Hi!
Die andere Hälfte liegt in der Wechselwirkung. Als Lehrer habe ich natürlich die Aufgabe, den Schüler dazu zu bringen, sich zu verbessern. Und wie kann es anders sein, als daß dann, wenn ich diese Aufgabe erfülle, er sich meinem Niveau annähert.
Nein, falsch. Der Schüler soll sich nicht meinem Niveau annähern, sondern er soll besser werden als ich. Er soll das, was ich unter Umständen nur über Umwege oder aus eigener Erfahrung lernen konnte direkt von mir lernen, was ihn dann Zeitersparnis und einen besseren Start/Fortschritt ermöglicht.
K.R. Kernspecht hat in seinem Text eben diese psychologische Wechselwirkung angesprochen. Zunächst damit die Frage der Motivation angesprochen, das Ego von Schüler und Lehrer. Für mich ist es ein wesentliche Unterschied, ob ich als Lehrer deswegen getroffen werde, „weil es im Training halt passieren kann“, oder ein Lehrer getroffen wird, weil er einfach schlecht ist. Die Wechselwirkung, also die Auswirkungen auf Beteiligte, andere Schüler oder Zuschauer verläuft immer nur in eine Richtung. Sie werden immer es als Leistungsdefizite des Lehrers bewerten - denn das entspricht der Erwartung: KungFu-Lehrer gut, Schüler nicht so gut.
und genau da fängt es dann an - diese Erwartung wird doch gezielt gefördert, vor allem bei der EWTO. Ich erinnere nur an "Mich kann man niemand blocken!" ;)
Im Judo Bereich gab es mal einen Thread, in dem zu lesen war, dass Dan-Träger-Training in Japan so ablief, dass die Leute einfach ins Training kamen, sich einen Partner gesucht und das trainiert haben, wovon sie der Meinung waren, dass sie daran feilen sollten. Ein Lehrer hat(te) hier nur die Aufsicht, verbesserte und erklärte vertiefend.
Wenn ich dann lese, wie das z. B. bei Wong Shun Leung war, sehe ich da viele Gemeinsamkeiten.
Mit anderen Worten: Der Lehrer ist "Primus inter Pares", also jemand, der eigentlich da ist, weil er selbst trainieren möchte, er unterstützt die anderen aber bei ihrem Training.
Diese Methode hat sich bewährt - genauso (!) wie die Methode des "Alpha-Tieres, das allen befiehlt, was zu tun ist", wenn man sich andere Kampfkunst-/Kampfsport-Arten so ansieht. Dass daraus jetzt wieder ein Glaubenskrieg werden muss ...
Kakunochi
20-03-2012, 14:49
warum sollte niemand zu mir kommen der ein besseres Verständnis von KK hat als ich, dem muss ich zeigen was ich ihm zeigen kann und ihn dann zu jemandem schicken der mehr kann als ich. Dazu darf man halt kein meisterliches Egoproblem haben...
Das ist in meinen Augen ein "Innenverhältnis". ein ehrliches dazu thumpsup!
wie steht es jedoch mit "außenverhältnis" aus?
Wie präsentierst du dich nach außen?
Wie steht man da wenn man schon während einer Demo rechts und links eine reinkriegt?
Welch ein Eindruck entsteht wenn der Trainer während des Trainings belächelt und rumgeschubst wird?
Wie reagierst du wenn der Schüler dir eine reinhaut, während du ihm etwas zeigen wolltest? (ok das ist schon wieder Lehrer-Schüler-Verhältnis, denke einfach jmd drittes ist anwesend)
Schellenbaum
20-03-2012, 15:07
@plaz: Sprichst du mit diesem Post von wg. Pauschaulaussagen und unqualifizierten Pauschalurteilen mich an?
Ich kapier auch grad nicht was dein Beitrag mit dem Thread zu tun hat.
WT-Herb ist der Meinung, dass es immer ein Statusgefälle zwischen Lehrer und Schüler gibt. WT-Herb ist scheinbar ziemlich tief in die EWTO involviert und auch ich sehe in der WTEO ähnliches.
Ich stelle die Frage, woher dieses Denken kommt. Die eventuell aus Kung-Fu-Filmen resultierende Erwartung "der Kunden" (= Schüler), dass der Lehrer untouchable sein muss um aus dem Schüler einen wirklich guten Kämpfer zu machen, ist komplett realitätsfremd und ist einem SV-System nicht gerade die Realität besonders wichtig? Also: Warum darf der Schüler nicht besser sein als der Lehrer? Warum fürchtet der Lehrer, dass ihm die Leute abhauen? Wird er seiner Rolle als Lehrer nicht gerecht? Wird nicht kommuniziert, dass der bessere Kämpfer nicht unbedingt der bessere Lehrer ist? Warum ist das so?
Kleiner Zusatz zu WT-Herb. Er schreibt:
Im Ganzen geht es um zwei eigentlich unverträgliche Ebenen. Die eine Ebene ist die Führungsstruktur eines Rudels, mit der entsprechenden Hackordnung, die psychisch tief verwurzelt noch immer in uns schlummert, die andere Ebene ist die, Wissen und Können zu vermitteln, unabhängig irgend einer Hierarchie.
Meiner Meinung nach nicht haltbar. Wissen ist doch Macht, oder? Warum definiert sich ein Alphatier in einer Kampfkunst-Schule dadurch, dass er der beste ist? Ist es nicht eigentlich ein Tiefstatus-Merkmal, als Lehrer der beste Kämpfer sein zu wollen oder als Schüler dem Lehrer eine reinzusemmeln? Es geht hier ja auch um den Lehrerstatus und da soll es doch ums Lehren gehen, oder etwa nicht? Der bessere Kämpfer muss nicht der bessere Lehrer sein (ich wiederhole mich). Der Schüler profitiert selbst nur vom besseren Lehrer. Warum wird so viel Energie darauf verschwendet, als möglichst kampfstark dazustehen statt möglichst kompetent was Wissenstransfer über Kampfpraxis angeht. (was ein schlechter Satz, sorry für fehlende Interpunktion) ^^
MüderJoe
20-03-2012, 15:10
Mann, was sind das für Schulen, wo die Schüler dauernd den Lehrern eine reinhauen?:ironie:
Wie steht man da wenn man schon während einer Demo rechts und links eine reinkriegt?)
Dann hätte man die Demo vorher ein kleinwenig besser absprechen sollen.
Welch ein Eindruck entsteht wenn der Trainer während des Trainings belächelt und rumgeschubst wird?
Dann sollte der Trainer die Schule lieber dicht machen und sich nach einem anderen Job umsehen.
Wie reagierst du wenn der Schüler dir eine reinhaut, während du ihm etwas zeigen wolltest? (ok das ist schon wieder Lehrer-Schüler-Verhältnis, denke einfach jmd drittes ist anwesend)
Es sollte doch noch einen Unterschied zwischen Zeigen und Sparren geben.
Schellenbaum
20-03-2012, 15:16
Wie steht man da wenn man schon während einer Demo rechts und links eine reinkriegt?
Demo ist Demo, also mehr oder weniger gescriptet. Realer Kampf ist realer Kampf.
Welch ein Eindruck entsteht wenn der Trainer während des Trainings belächelt und rumgeschubst wird?
Ein schlechter. Dann ist der Trainer entweder eine "Witzfigur" mit Statusproblemen (sowohl innen als auch außen) ODER die Schüler sind keine Schüler und verbandsfremde Minusmenschen, die Stunk machen wollen. In gesitteten Gesellschaften wird sowas aus den Schulen ausgegrenzt und verurteilt.
Wie reagierst du wenn der Schüler dir eine reinhaut, während du ihm etwas zeigen wolltest? (ok das ist schon wieder Lehrer-Schüler-Verhältnis, denke einfach jmd drittes ist anwesend)
Ich stelle ihm die Frage warum zum F*** er das macht. Was will er damit beweisen? Gut, er kann vielleicht besser kämpfen als ich. Aber bringt er selbst als Trainer auch die besseren Schüler hervor? Oder mal anders gedacht: Der Schüler haut mir während einer Übung eine rein, weil das, was ich ihm zeige absoluter Schwachsinn ist. Dann würde ich weiterprüfen (bringe ich es meinen Leuten richtig bei?) und wäre dankbar, wenn er auf einen Systemfehler hingewiesen hat. Aber geh mal zu irgendeinem Verbandschef und sag ihm: "Ich habe die Vermutung, etwas ist für meine Schüler nicht praxistauglich." Dann kommen wahrscheinlich zehn Typen, die schon seit 30 Jahren WT machen und zeigen schmerzhaft, warum es doch gut ist wie es ist. :p
DeepPurple
20-03-2012, 15:20
Es geht hier alles etwas durcheinander finde ich. Auch bei WT-Herb.
Das eine ist der Punkt, dass ein Schüler in einer Schule sein sollte, um was zu lernen. Das ist sein Ziel. Und lernen kann ich nur etwas von jemandem, der das kann, im Gegensatz zu mir. Sonst bräucht ich es nicht lernen.
In dem Fall ist es wünschenswert und davon auszugehen, dass der Lehrer das Fach besser beherrscht als ich. Das Fach. Nicht irgendwas anderes. Und das Fach ist Judo oder WT oder VT oder Mathe oder Kämpfen. Die jeweils andereen haben da nichts zu suchen.
Wenn der Schüler so gut ist, dass ihm der Lehrer nichts mehr beibringen kann, dann schickt man ihn eben zu jemand anderem.
Das andere ist der Punkt "Rudel". In der Schule hat der Lehrer das sagen, das Hausrecht. Wenn jemand aus der Reihe tanzt, bringt man ihn wieder in die selbe oder trennt sich von ihm.
Eine Schule wo ich als Lehrer oder auch Mitschüler rechnen muss, dass mich einer absichtlich ohne tieferen Trainingszweck schlägt, möchte ich nicht.
Beziehungsweise so einen Typen möchte ich nicht da haben.
Dankenswerterweise hatte ich auch nie so einen.
Asahibier
20-03-2012, 15:22
Wie präsentierst du dich nach außen?
Wie steht man da wenn man schon während einer Demo rechts und links eine reinkriegt?
Welch ein Eindruck entsteht wenn der Trainer während des Trainings belächelt und rumgeschubst wird?
Wie reagierst du wenn der Schüler dir eine reinhaut, während du ihm etwas zeigen wolltest? (ok das ist schon wieder Lehrer-Schüler-Verhältnis, denke einfach jmd drittes ist anwesend)
1: Normal?
2: ist noch nie passiert
3: Ich kann auch über mich selbst lachen, mich rumschubsen gabs noch nicht
4: Leberhaken ohne Voranmeldung, wenn er wieder steht ne Erklärung
Schellenbaum
20-03-2012, 15:30
Das eine ist der Punkt, dass ein Schüler in einer Schule sein sollte, um was zu lernen. Das ist sein Ziel. Und lernen kann ich nur etwas von jemandem, der das kann, im Gegensatz zu mir. Sonst bräucht ich es nicht lernen.
In dem Fall ist es wünschenswert und davon auszugehen, dass der Lehrer das Fach besser beherrscht als ich. Das Fach.
Und auch hier lese ich wieder dieses Dogma heraus, dass der Lehrer besser kämpfen können muss, als der Schüler. Hat man damals zum alten Yip Man gesagt "Nee, du. Dich könnt ich ja umhauen, du bringst mir nix bei, alter Mann." ???
Wenn der Schüler so gut ist, dass ihm der Lehrer nichts mehr beibringen kann, dann schickt man ihn eben zu jemand anderem.
Eben, "beibringen". Das geht auch dadurch, indem man dem Schüler sagt, was er zu tun hat und ihn laufend korrigiert (again: D'Amato war kein besserer Boxer als Tyson - auch nicht als er im gleichen Alter war).
Moin,
wieso wird eigentlich immer nur in "unseren" KK's so auf den Details rumgehackt?
Ich brauche keinen allmächtigen überkämpfer Lehrer. Ich brauche auch keine Egomanen oder Selbstdarsteller. Ich brauche jemanden, der mir etwas vermittlen, erklären oder demonstrieren kann.
Das kann er sogar (oh Wunder! :p), wenn er mir einen geraden Schlag von der Technik/ Theorie her richtig erklärt und zeigt, ich den Schlag dann aber u.U. schneller oder härter ausführen kann als er...wo ist da das Problem?
Vielleicht kann mir ein Trainer viel über Taktik oder Sparring beibringen und ich könnte den trotzdem vermoppen, weil er inzwischen 60 ist? Ich bringe im Training doch auch keine Kommentara a la "Nee, ne Sifu, 50 Liegestütz mach ich nicht, die kannst Du ja auch nicht mehr"! :ups:
Grübel....:vogel:
Gruß
Kakunochi
20-03-2012, 15:58
1: Normal?
2: ist noch nie passiert
3: Ich kann auch über mich selbst lachen, mich rumschubsen gabs noch nicht
4: Leberhaken ohne Voranmeldung, wenn er wieder steht ne Erklärung
Danke für die zahlreichen Antworten.
Ich wollte nur verdeutlichen dass ein Trainer/Lehrer whatever auch die Funktion hat "autoritär" zu sein.
sonst hat er sein Beruf verfehlt.
Nach außen zeigt man doch seine Kunst von der schönsten Seite?! gewährt erste Einblicke.
Es ist imo kein Weltuntergang wenn ein Lehrer getroffen wird.
Aber für mich ist ein Treffer im Demo ein anderer als eine während eines Sparrings im Trainingsraum.
Paradiso
20-03-2012, 17:02
Im Judo Bereich gab es mal einen Thread, in dem zu lesen war, dass Dan-Träger-Training in Japan so ablief, dass die Leute einfach ins Training kamen, sich einen Partner gesucht und das trainiert haben, wovon sie der Meinung waren, dass sie daran feilen sollten. Ein Lehrer hat(te) hier nur die Aufsicht, verbesserte und erklärte vertiefend.
Mit anderen Worten: Der Lehrer ist "Primus inter Pares", also jemand, der eigentlich da ist, weil er selbst trainieren möchte, er unterstützt die anderen aber bei ihrem Training.
So sollte es sein.
Aber so ein Unterricht funktioniert nur wenn man nicht ständig Lehrer um sich hat die sich gerne selber beim Reden zuhören.
Und das passiert halt bei theoretischen Systemen die auf Graduierung fixiert sind und damit ihr Geld machen, zwangsläufig.
BlackFist
20-03-2012, 17:41
@schellenbaum:halbyeaha
BlackFist
20-03-2012, 17:43
@papatom
Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen. Gefällt mir deine Einstellung.
moin,
wieso wird eigentlich immer nur in "unseren" kk's so auf den details rumgehackt?
Ich brauche keinen allmächtigen überkämpfer lehrer. Ich brauche auch keine egomanen oder selbstdarsteller. Ich brauche jemanden, der mir etwas vermittlen, erklären oder demonstrieren kann.
Das kann er sogar (oh wunder! :p), wenn er mir einen geraden schlag von der technik/ theorie her richtig erklärt und zeigt, ich den schlag dann aber u.u. Schneller oder härter ausführen kann als er...wo ist da das problem?
Vielleicht kann mir ein trainer viel über taktik oder sparring beibringen und ich könnte den trotzdem vermoppen, weil er inzwischen 60 ist? Ich bringe im training doch auch keine kommentara a la "nee, ne sifu, 50 liegestütz mach ich nicht, die kannst du ja auch nicht mehr"! :ups:
Grübel....:vogel:
Gruß
+1
DeepPurple
20-03-2012, 18:19
Und auch hier lese ich wieder dieses Dogma heraus, dass der Lehrer besser kämpfen können muss, als der Schüler. Hat man damals zum alten Yip Man gesagt "Nee, du. Dich könnt ich ja umhauen, du bringst mir nix bei, alter Mann." ???
Eben, "beibringen". Das geht auch dadurch, indem man dem Schüler sagt, was er zu tun hat und ihn laufend korrigiert (again: D'Amato war kein besserer Boxer als Tyson - auch nicht als er im gleichen Alter war).
Sorry Schellenbaum, aber du solltest mehr lesen und weniger interpretieren. Guter Beitrag, aber falscher Aufhänger. Probiers bitte nochmal.
@die darauf folgenden
Ja, so ists. Und wenn ich von jemandem XY lernen will, geh ich dem der XY beherrscht, nicht wahr? Nicht zu dem der AB kann und XY nicht. Und dem hör ich dann zu wenn er was erklärt und lass mir alles zeigen.
Schellenbaum
20-03-2012, 20:31
Sorry Schellenbaum, aber du solltest mehr lesen und weniger interpretieren. Guter Beitrag, aber falscher Aufhänger. Probiers bitte nochmal.
Mein Bruder, dann sorry für meine Missinterpretation. Vergibst du mir bei ner Runde Dan Chi? Hätte den Vorteil, dass man eine Hand für Kaffee und Kuchen frei hat. :D
Probiers bitte nochmal.
Ich würd's wieder falsch verstehen. Ich versteh's auch bei deinem letzten Beitrag wieder falsch. Lassen wir's, ich mag dich trotzdem. ;)
Much love
Schellenbaum
DeepPurple
21-03-2012, 06:10
Wenn ich dir was erklären kann, immer gerne.
Moin,
was mich wundert, woher dieses "Schüler schlägt mich bei ner Demo" Problem herkommt.
Ehrlich, ne Demo vor Publikum ist ne Choreographie. Es sei denn, man macht ne frei Sparringsdemo.
Wenn ich bei der ersteren meinem Sifu eine reinsemmel, sollte ich mir wohl lieber einen neuen Verein suchen oder lieber ne Pause einlegen und an meinem Egoproblem arbeiten. Beim Zweiteren...ist doch dann Sparring????
Wenn bei der Choreo mein Partenr/ Sifu pennt und er deswegen eine abkriegt, tja....P.E.C.H. und wir sollten mehr dran arbeiten, würde ich sagen.....:p
Grüße
:D Ich hab meinem Sensei auch schon eine bei ner Demo gegeben. Allerdings war ich diejenige, die demonstrieren durfte und er der Vorführpartner. Da es bei uns üblich ist, leichten Kontakt bei Schlägen zum Körper zu haben, hab ich also mal an der kurzen Rippe angedockt. Da ich bisl übermotiviert war, kam der Schlag härter als bei Demos üblich. Alles noch im Rahmen, allerdings war ich mit dem Zeigen schneller als mit dem Erklären und so war er dann doch leicht überrascht, als es nicht nur zwickte. Bei allen weiteren Vorführungen in der Stunde hat er dann wieder das Demonstrieren übernommen. Ich kann euch sagen ... ab da war es ne sehr intensive Einheit für mich: alla "Wer will es noch mal sehen? Warte, ich zeigs noch mal ganz genau. Vielleicht noch mal aus dieser Perspektive? Warte, da ist was falsch, schau noch mal her wie 's geht.". Allerdings lernt man dabei sehr viel über die Physik beim Werfen und Hebeln und gleichzeitig kann man die Fallschule schön vertiefen. (So n A**** :teufling:)
Klingt vielleicht jetzt etwas Extrem. War es allerdings nicht. War alles auf freundschaftlicher Basis und sehr entspannt. War schon toll, auch mal am Sensei vorzuführen :D So ne Gelegenheit bekommt man selten und muss man nutzen. Man sollte sich halt nur bisl zusammenreißen, wie auch bei den andern Trainingspartnern. Auch wenn er gern selbst mal bisl doller macht. ;) (Achtung! Im Sparring mit ihm ist richtiges Treffen sogar gewünscht. Das passiert allerdings eher selten. Noch! :D)
Das sind meine Erfahrungen aus dem Nicht-WT-Bereich.
Hi,
wie jetzt? Ihr macht das so mit Spaß, Vergnügen und Freude an der Kunst? :ups:
Grüße
Hi,
wie jetzt? Ihr macht das so mit Spaß, Vergnügen und Freude an der Kunst? :ups:
Grüße
Sollte es das nicht sein? :ups:
( Darf ich deinen Beitrag als ironisch gemeint abstempeln? )
Hi Cillura,
klar kannst Du. Ich wundere mich halt, dass es bei einigen so todernste Vorschriften gibt, wie man sich wo zu präsentieren hat und wie man seine Autoritätsstellung verteidigt und so....
Gruß
mykatharsis
21-03-2012, 11:11
Wenn ihr solche Diskussionen führen müsst, solltet ihr vielleicht den Stil wechseln.
Ja, so richtig verstehen tu ich das auch nicht. Vielleicht liegt das an der Schein und Sein Philosophie einiger Leute. Oder am Ego. Was auch immer. :rolleyes:
Ein gewisser Respekt sollte auch ohne ständiges drauf rumreiten vorhanden sein. Naja, bei uns ists eh sehr locker mit dem ganzen Meister / Schüler gedöns. Der Sensei ist halt der Trainer und das zweifelt keiner an. Und wenn ein anderer das Training leitet, dann ordnet sich auch der Sensei ein. :ups: :D Bei manchen scheint das halt so nicht zu gehen. :rolleyes:
Ab und an gibts von uns Kindertrainern dann mal ne kleine "Rache" an den Sensei. Wenn die Kids mal wieder sehr nervig waren, dann bekommt der Sensei, der sich immer vor dem Kindertraining "drückt", dann die geballte Ladung kindischen Verhaltens von uns ab. Das volle Programm mit Jammern und ständigen nervenden Fragen, wann wir Pause machen (<-- alle 15 min, sollte jeder eigentlich begriffen haben) oder welches Spiel wir zur Erwärmung spielen wollen (<-- dabei muss man sich dann streiten, was das beste Spiel überhaupt ist :D ). Gerne auch ein "Der hat mich schon wieder getroffen". Wenn wir dabei unter uns sind, wird auch gern mal während den Erklärungen reingequatscht (<-- wies auch die Kids ab und an machen) :D Er weiß allerdings, wie wir das meinen und nimmt es nicht krumm. Im Gegenteil. Er macht das, was er immer macht, wenn einer zu sehr rumnervt :devil: Dann gibts Schnellkrafttraining und Fitness vom feinsten bis keiner mehr stehen kann. Der Zeitpunkt wann dieser Zustand erreicht ist, ist variabel und eine Frage des Willens. Wenn er will, dass wir sofort aufhören genügt ein entsprechender Blick (<-- kann ja sein, dass wir was wichtiges trainieren wollen <-- sehr sehr selten und unwahrscheinlich). Wenn er will, dass wir weiter machen, damit er es uns dann richtig geben kann, lächelt er nur mild und wartet ab was wir noch so alles machen (<-- 90% aller Fälle). Manchmal glaube ich, er genießt diese Momente und wartet nur darauf, dass wir ihn wieder veralbern :D Das sind so die Momente, die man als Sensei auch mal ausnutzen muss. Da hat er mein vollstes Verständnis, auch wenn ich ab und an Urheber der Streiche bin. :D
Achtung: Das wird nur gemacht, wenn wir im kleinen Kreis sind. Wenn wir in ner großen Gruppe trainieren ists natürlich etwas leiser, damit die andern nicht gestört werden.
Fazit: Das ganze muss Spaß machen. Das man niemandem was beweisen muss sollte klar sein. Leider ist das halt nicht überall der Fall.
Ohne Spaß kein gutes Lernen.
Hallo Schellenbaum,
zu Post #1:
Gängige Praxis ist ja auch, dass der Lehrer ein paar harte Jungs um sich schart,... Wo ist das denn gängige Praxis? Vielleicht entspricht es Deinem Empfinden, dann ist es aber erst einmal Dein Empfinden und noch lange nicht gängige Praxis. Wenn Du mit „harten Jungs“ kampfstarke Lehrer meinst, dann ist das zunächst etwas Positives. Wenn Du meinst, diese Lehrer würden durch die Reihen gehen und auf ihre Schüler „einprügeln“, dann solltest vielleicht doch lieber Tennis spielen oder etwas anderes Sportives. Diese Lehrer korrigieren, sie zeigen, wo die Schüler ihre Lücken haben und sorgen dafür, daß diese Fehler auch als solche verinnerlicht werden. Im Kampf wird Dich niemand schonen. Dann ist es gut, wenn Dir Dein Unterbewußtsein frühzeitig meldet, daß der Fehler eine Gefährdung darstellt. Du hast dann keine Zeit, über richtige oder falsche Positionen umfangreiche Gedanken anzustellen. Du mußt darauf sensibilisiert sein, Dich richtig oder falsch zu verhalten.
Und dann sehen die Schüler das Schmierentheater, Nun, Wing Tsunler sind keine ausgebildeten Schauspieler. Aber sie versuchen in den Demos aufzuzeigen, worum es in den folgenden Übungen geht. Wenn das „Theater“ dazu beiträgt, die Inhalte zu vermitteln, ist das legitim. Wenn Du allerdings nicht verstehst, worum es geht, weil es Dein Innerstes irritiert, daß der Eine den Guten spielt und der Andere den Unguten, die Rollen für die Demo entsprechend verteilt sind und sie nicht „real miteinander kämpfen“, dann ist Dir der Sinn einer Demonstration bisher entgangen.
Mal ehrlich: Wieso wird das immer als Demütigung aufgefasst? WAS wird IMMER als Demütigung empfunden?
Ein Lehrer hat nicht umsonst den Lehrer-/Ausbilderstatus, eben weil er anderen kämpferisches Wissen gut vermitteln kann. Deswegen muss er nicht ein besserer Kämpfer sein. Kennst Du den Unterschied zwischen respektvoll <miteinanander> Arbeiten und respektlosem Testen des Lehrers? Was will der Schüler von seinem Lehrer? Will er etwas lernen oder will er mit ihm kämpfen? Will er verstehen, was ihm der Lehrer vermittelt oder will er dem Lehrer demonstrieren, wie gut er ist? Will er seinen 95-jährigen Altmeister vor seinen Kumpeln vorführen oder will er an dessen Ressourcen an Wissen, Können und Weisheit partizipieren? Wie Du richtig schreibst, kann ein Schüler kämpferisch seinem Lehrer überlegen sein. Ist es für den Schüler nun wichtig, dies bei jeder Gelegenheit zu demonstrieren?
Der Alpha-Status des Lehrers definiert sich über sein Wissen und die Fähigkeit, dieses Wissen an den Schüler weiterzugeben, sodass dieser es praktisch umsetzen kann. Das habe ich im Boxen gesehen, das habe ich in Muay Thai gesehen. Warum kommt das bei uns im WT nicht an? Warum das bei manchem Schüler nicht ankommt, mag an dessen Ego liegen, an dessen Selbstbild, möglicherweise an dessen Arroganz.
D'Amato hätte den Tyson ja auch nicht umgeballert Und? Hat Tyson ihn bei jeder Gelegenheit vorgeführt und demonstriert, daß ER der Weltmeister ist? Oder ist Tyson doch respektvoll mit ihm umgegangen? Glaubst Du, die „alten Trainer“ im Boxen wären zugleich auch die harten Sparringspartner im Training?
Hat ein Lehrer Angst Schüler zu verlieren, weil sie zu stark werden, Ein Lehrer kann nur jenen Schülern etwas beibringen, die ihn als Lehrer respektieren. Schüler, die ihre Lehrer auf die Probe stellen, tun dies aus Mißtrauen oder Überheblichkeit.
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@Asahiber
Ist denke ich ein Problem bei asiatischen KKs, In Asien hat man viel weniger Probleme damit, seinen Lehrer zu respektieren, weswegen es dort auch viel weniger Probleme bereitet, seinen Lehrer angemessen anzusprechen. Wir haben hier in Europa in den letzten 40 Jahren eine Entwicklung vollzogen, welche davon geprägt ist, den Primus abzulehnen und den Fokus auf die Förderung des Schwachen zu richten (der Starke wird’s schon allein schaffen). Seit dem haben Lehrer Pflichten, Schüler haben Rechte. Der Schüler „beansprucht“ und der Lehrer ist Dienstleister (Skalve). Das mag überspitzt klingen, aber es ist inzwischen an vielen allgemeinbildenden Schulen Alltag. Ich kann es daher nachvollziehen, wie mancher so geprägte Schüler es empfindet, wenn er seinen Lehrer mit Sifu ansprechen soll oder dann auch mal testen will, was sein Sklave denn noch so drauf hat. „Lernen“ werden wird dann schon irgendwie, schließlich hat man einen Vertrag mit dem Lehrer zu dessen Dienstleistung - er „muß“ mir ja meine Bedürfnisse erfüllen.
Gut, das ist jetzt wirklich extrem, aber ich stelle es dem hier vernommenen Extrem gegenüber und mache darauf aufmerksam: Der Schüler will etwas von seinem Lehrer, etwas, was er nicht kaufen kann, was er sich selbst zu erarbeiten hat. Er, der Schüler ist in der Pflicht, den Anweisungen des Lehrers zu folgen, wenn er, der Schüler, etwas lernen will. Der Lehrer hat sich selbst verpflichtet, indem er die Person als Schüler annimmt und ihm damit das Versprechen gibt, sein Wissen und Können weiter zu geben. Respekt ist keine Einbahnstraße.
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@MüderJoe
wenn man mal eine gebundene Ausgabe von WT-Herbs Postings herausbringen würde, dann wäre genau das die Quintessenz davon. Immer wenn irgendwo ein WT-Schüler beim Sparring einsteckt, Kritik äussert oder sonstiges, liegt es NIE am System WT sondern immer am Ausführenden, der irgendetwas falsch macht. Richtig. Und dies wird dann Teil des Vorwortes. An wem sollte es sonst liegen? Am Zuschauer? Das „System“ macht kein Sparring, greift niemanden an und unterrichtet auch nicht. Fehler werden von Menschen gemacht, nicht von Systemen. Systeme funktionieren oder funktionieren nicht. Wer mit einem System unsachgerecht umgeht, beeinträchtigt dessen Funktionalität.
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@sivispacemparabellum,
autoritäres Verhältniss als Lehrer zu deinen Mittrainierenden. Kann es nicht sein, dass etwas falsch ist, was du als Lehrer zeigst? Ist es unmöglich, dass einer deiner Schüler etwas besser kann als du? Ein respektvolle Umgang ist nicht vom Führungsstil abhängig. Auch nicht von der Frage, dem Lehrer Fehler zuzugestehen oder dem Schüler besondere Leistungen.
Thema Verhalten:
Ein soziales Verhalten ist auch die Präsentation des Ichs. Hier geht es um die Frage der angemessenen Präsentation. Im Wort „angemessen“ ist das Wort „anmaßend“ versteckt. Wie präsentiert sich der Schüler gegenüber seinem Lehrer und gegenüber anderen Beteiligten? Angemessen oder anmaßend? Was drücken die beiden artverwandten Wörter denn aus? Angemessen ist es, einer Situation, einer Person oder einer Personengruppe gegenüber deren Funktion, Leistung, Aufgabe sich selbst entsprechend der eigenen Funktion, Aufgabe.... <an zu messen>, also entsprechend richtig einzuordnen. Anmaßend ist es, sich selbst einer Situation, einer Person oder einer Personengruppe an deren Funktion, Stellung, Anerkennung... <an zu maßen>, also selbst das Gleiche für sich zu beanspruchen, deren Funktion, deren Rang, deren Status, deren Anerkennung... Ein anmaßendes Verhalten ist daher immer respektlos, weil es den Anderen in dessen Funktion, Status, Leistung oder Aufgabe mißachtet. Ein angemessenes Verhalten respektiert zum Einen den Anderen in dessen Realität, beinhaltet aber zugleich den Respekt vor sich selbst in der eigenen Realität.
Ein anbiederndes oder devotes Verhalten ist in erster Linie respektlos gegenüber sich selbst, aber auch respektlos gegenüber dem Anderen, den man mit diesem Verhalten ebenso demütigen kann, wie mit einem anmaßenden Verhalten.
Höflichkeit ist ein neutrales, formales Verhalten, um keine Reize zu setzten, nicht die gegenseitige Beziehung in Frage zu stellen oder zu verschieben. Sie ist daher gerade gegenüber Fremden wichtig. Aber auch in privaten Beziehungen hilft sie, „Frieden“ zu stiften. Höflichkeit signalisiert eine Art sozialen Nichtangriffspackt. Ein anmaßendes Verhalten ist daher immer unhöflich, weil es den sozialen Nichtangriffpakt verletzt, den Status der Beziehung angreift.
Autoritäres Verhältnis:
Gemeint ist wohl eher ein autoritärer Führungsstil. Nun, hier kommt es darauf an, wie dieser ausgelebt wird. In vielen Fällen wird er mit dem autokratischen Führungsstil verwechselt. Aber mal abgesehen davon: Autorität ist zunächst ein positiv besetztes Wort, denn es besagt, das betreffende Person <autorisiert ist>, entweder Kraft eines Amtes, Kraft einer Funktion, Kraft einer Lebenserfahrung, Kraft eines Wissens oder Könnens... Ein anmaßendes Verhalten stellt die Autorität der betreffenden Person in Frage und damit dessen Führungsfunktion. Selbst in demokratisch geführten Gruppen wäre das der Fall. Die leitende Person wird ein solches Verhalten also immer sanktionieren müssen, egal in welchem Stil sie die Gruppe führt, wenn sie die Führungsrolle auch weiterhin beanspruchen will. Tut sie es mehrfach nicht, dann verliert sie zunehmend an Autorität und wird über Kurz oder Lang von der Gruppe in ihren Fähigkeiten angezweifelt. Aus dieser Sicht schützt sie ihre Rolle und Funktion, wenn sie anmaßendes Verhalten nicht zulässt.
Als letzten Satz, um ihn hervorzuheben, möchte ich hier sagen: Wenn ein Schüler seinen Lehrer im Training „mal trifft“, stellt das alleine noch kein unangemessenes Verhalten dar, sondern ist - eben - Training.
Gruß, WT-Herb
Asahibier
22-03-2012, 06:12
@Asahiber
In Asien hat man viel weniger Probleme damit, seinen Lehrer zu respektieren, weswegen es dort auch viel weniger Probleme bereitet, seinen Lehrer angemessen anzusprechen. Wir haben hier in Europa in den letzten 40 Jahren eine Entwicklung vollzogen, welche davon geprägt ist, den Primus abzulehnen und den Fokus auf die Förderung des Schwachen zu richten (der Starke wird’s schon allein schaffen). Seit dem haben Lehrer Pflichten, Schüler haben Rechte. Der Schüler „beansprucht“ und der Lehrer ist Dienstleister (Skalve). Das mag überspitzt klingen, aber es ist inzwischen an vielen allgemeinbildenden Schulen Alltag. Ich kann es daher nachvollziehen, wie mancher so geprägte Schüler es empfindet, wenn er seinen Lehrer mit Sifu ansprechen soll oder dann auch mal testen will, was sein Sklave denn noch so drauf hat. „Lernen“ werden wird dann schon irgendwie, schließlich hat man einen Vertrag mit dem Lehrer zu dessen Dienstleistung - er „muß“ mir ja meine Bedürfnisse erfüllen.
Gut, das ist jetzt wirklich extrem, aber ich stelle es dem hier vernommenen Extrem gegenüber und mache darauf aufmerksam: Der Schüler will etwas von seinem Lehrer, etwas, was er nicht kaufen kann, was er sich selbst zu erarbeiten hat. Er, der Schüler ist in der Pflicht, den Anweisungen des Lehrers zu folgen, wenn er, der Schüler, etwas lernen will. Der Lehrer hat sich selbst verpflichtet, indem er die Person als Schüler annimmt und ihm damit das Versprechen gibt, sein Wissen und Können weiter zu geben. Respekt ist keine Einbahnstraße.
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Gruß, WT-Herb
Moin Herb,
so sehr überspitzt formulierst Du nicht, meine Frau ist Lehrerin an einem Gymnasium, daher habe ich einen gewissen Einblick :).
Dennoch vergleichst Du, verzeih mir den Ausdruck, Arschbacken mit Kuchenbacken. Die Erwartung des Schülers an einen Sifu oder Sensei ist eine ganz andere als an einen Deutsch-oder Mathelehrer.
Ich habe Sensei(s) und auch Sifus erlebt sie sich devote Jünger herangezogen hatten - es tat ihrem Ego gut und die Schüler wollten so einen Überlehrer glorifizieren, denn es entspricht viel mehr ihrer romantischen Vorstellung von Kampfkunst.
Es wäre auch mir ein leichtes (wäre ich ein Scharlatan) mir einen solchen Nimbus zu schaffen, wenn ich nur mal beim Bodenkampf um mich rauszuwursteln einen Nervenpunkt oder gar einen Fingerhebel nutze, denken alle Neuen im Dojo ich wär der größte Kampfkeks seit Bas Rutten, die Meute ist leider unkritisch und leicht zu täuschen. - bei asiatischen Kampfkünsten.
Bei Europäischen Kampfkünsten bringen die Schüler viel weniger romantisch verklärte Vorstellungen mit ins Training, das ist es was ich eigentlich sagen wollte.
Grüße, Thorsten
Schellenbaum
22-03-2012, 08:43
Wo ist das denn gängige Praxis?
Entschuldige diesen Ausdruck. Es ist gängige Praxis in den Schulen/Lehrgängen, die ich besucht habe. Natürlich nur ein kleiner Teil vom großen Ganzen.
Wenn Du mit „harten Jungs“ kampfstarke Lehrer meinst, dann ist das zunächst etwas Positives.
Ich meine nicht nur kampfstarke Lehrer sondern auch hochgraduierte Schüler. Ist zunächst auch etwas Positives.
Wenn Du meinst, diese Lehrer würden durch die Reihen gehen und auf ihre Schüler „einprügeln“, dann solltest vielleicht doch lieber Tennis spielen oder etwas anderes Sportives.
Ich habe zu meiner Schulzeit im Verein Handball gespielt und fühle mich allein dadurch schon auf eine SV-Situation besser vorbereitet, als durch doppelt so langes WT-Studium. Subjektiver Eindruck natürlich und sicherlich sind alle meine Sifus/Lehrer schuld, weil sie mich als Otto-Normal-Bürger nicht richtig vorbereiten. ;)
Warum ich kein Freund von "einprügeln" in Übungen (ungleich Sparring) bin, siehe nächster Absatz.
Diese Lehrer korrigieren, sie zeigen, wo die Schüler ihre Lücken haben und sorgen dafür, daß diese Fehler auch als solche verinnerlicht werden.
Diese Lehrer praktizieren dreimal so lange WT und wissen was sie zu tun haben, um einen WT-Schüler zu treffen, egal wie gut er seine Schülergrade beherrscht. Diese Lehrer zeigen wer der Platzhirsch ist. Diese Lehrer schlagen in Übungen durch; dann, wenn es für mich darum geht eine Bewegung zu verinnerlichen oder einzuschärfen.
Kurze Metapher: Ich möchte eine Bewegung lernen oder Übung durchführen, indem ich als Kleinzug auf einer Schiene fahre. Plötzlich kommt ein Lehrer-Panzer und überfährt mich von vorne. Ihm bringt es eine Statuserhöhung in der äußeren Status-Ebene. Was bringt mir das?
Lücken und Fehler kann ein Lehrer auch weniger drastisch aufzeigen. Ich als Schüler bleibe nämlich auf meiner Schiene und die heißt: "Nein, ich trete ihm nicht in die Weichteile oder wehre mich sonst irgendwie; der verhaut mich sonst nur noch mehr!" Schmerz als Mittel zur Verinnerlichung bringt mir im Sparring mehr. Dann, wenn ich frei agieren darf, ganz ohne Schiene und Autoritätenvergötterung. Ob ich mir da aber einen Prügel-Lehrer als Gegner suche, ist ein anderes Thema. Kleine Mädchen sind ja auch durch WT selbstverteidigungsfähig. :D
Im Kampf wird Dich niemand schonen. Dann ist es gut, wenn Dir Dein Unterbewußtsein frühzeitig meldet, daß der Fehler eine Gefährdung darstellt.
Mein Unterbewusstsein meldet mir in solchen Fällen: "Renn durch die Schultür nach draußen und ruf deine Mama an!" Soll man ja, wegrennen wenn man kann. Mit Ringern soll man nicht ringen. Also mach ich auch kein WT mit einem WTler.
Du hast dann keine Zeit, über richtige oder falsche Positionen umfangreiche Gedanken anzustellen.
Und wieso macht man das im WT dann? Wir zerpflücken doch alles. Ich habe schon mit Sihings trainiert, die sich darüber aufgeregt haben, dass jemand die Füße in der falschen Reihenfolge eindreht, um in den IRAS zu kommen. Wir meckern doch alle auf hohem Niveau. ;)
Nun, Wing Tsunler sind keine ausgebildeten Schauspieler. Aber sie versuchen in den Demos aufzuzeigen, worum es in den folgenden Übungen geht. Wenn das „Theater“ dazu beiträgt, die Inhalte zu vermitteln, ist das legitim. Wenn Du allerdings nicht verstehst, worum es geht, weil es Dein Innerstes irritiert, daß der Eine den Guten spielt und der Andere den Unguten, die Rollen für die Demo entsprechend verteilt sind und sie nicht „real miteinander kämpfen“, dann ist Dir der Sinn einer Demonstration bisher entgangen.
Auf welcher Meta-Ebene diskutierst du hier über mein Statement? Der eine spielt den Guten, der andere den Unguten, häh?!?!?!!!?? Halten wir uns nicht so lange mit meinem Eingangsbeispiel im ersten Post auf. Diskutieren wir lieber über:
WAS wird IMMER als Demütigung empfunden?
Versuch bitte die Aussage hinter meinen gesamten Post zu verstehen und nicht jeden einzelnen Satz für sich alleingestellt. Viele aneinandergereihte Sätze bilden eine verständliche Gesamtheit, sofern sie zusammenhängen. War ich unklar, entschuldige mich. Hier ein Präzisierungsversuch: Lehrer fühlen sich gedemütigt, wenn sie getroffen werden. Lehrer bemühen sich unter ständiger Anstrengung, als kampfdominanter Supermann in der Schule dazustehen, statt als lehrfähiger Lehrer. Im Grunde widersprichst du dem ja nicht mal. Ich frag mich halt nur, warum das so ist.
Kennst Du den Unterschied zwischen respektvoll <miteinanander> Arbeiten und respektlosem Testen des Lehrers?
Ja, ich befürworte gegenseitigen Respekt sogar. Deine Frage lässt vermuten, ich bin anderer Auffassung. Das liest du wo heraus?
Will er etwas lernen oder will er mit ihm kämpfen?
Anfangs ersteres. Bei zunehmenden Können und respektvollen miteinander irgendwann vielleicht beides. Ist der Schüler kämpferisch besser, dann vielleicht nur noch "lernen" ohne am Lehrer Hand anzulegen, eben weil der Lehrer ein viel tieferes Verständnis der Materie hat und den Schüler noch weiter verbessern können sollte.
Will er verstehen, was ihm der Lehrer vermittelt oder will er dem Lehrer demonstrieren, wie gut er ist?
Beides. Die Frage ist "WIE will der Schüler zeigen, wie gut er ist?"
Will er seinen 95-jährigen Altmeister vor seinen Kumpeln vorführen oder will er an dessen Ressourcen an Wissen, Können und Weisheit partizipieren?
Will er ersteres, hat er den Alten nicht als Lehrmeister verdient und sollte höflich vor die Tür geführt werden. Alles eine Sache der richtigen Kommunikation, ohne dass der Altmeister seinen hohen Status einbüßen muss.
Wie Du richtig schreibst, kann ein Schüler kämpferisch seinem Lehrer überlegen sein. Ist es für den Schüler nun wichtig, dies bei jeder Gelegenheit zu demonstrieren?
Sollte es nicht, da man sonst in einem absoluten inneren Tiefstatus steckt, den man durch einen äußeren Hochstatus überspielen will, siehe auch das Buch "Status-Spiele" von Tom Schmitt und Michael Esser. Das gibt einen klitzekleinen Einblick, dass der Status sich aus zwei Ebenen zusammensetzt: innen und außen.
Mein subjektiver Eindruck ist, dass Lehrer viel häufiger bei jeder Gelegenheit Dominanz/Überlegenheit demonstrieren müssen.
Meine Frage im Thread war: Sind Lehrer dadurch wirklich Alpha und warum müssen sie diese Dominanz kämpferisch zeigen? Ist doch anstrengend.
Warum das bei manchem Schüler nicht ankommt, mag an dessen Ego liegen, an dessen Selbstbild, möglicherweise an dessen Arroganz.
Richtig. Bezug zum Thread, der da heißt: "Der Lehrer-Status - Wirklich Alpha?"
Und? Hat Tyson ihn bei jeder Gelegenheit vorgeführt und demonstriert, daß ER der Weltmeister ist? Oder ist Tyson doch respektvoll mit ihm umgegangen? Glaubst Du, die „alten Trainer“ im Boxen wären zugleich auch die harten Sparringspartner im Training?
Nein. Welcher meiner Post lässt dich auf den Gedanken kommen, ich sei der Meinung?
Ein Lehrer kann nur jenen Schülern etwas beibringen, die ihn als Lehrer respektieren. Schüler, die ihre Lehrer auf die Probe stellen, tun dies aus Mißtrauen oder Überheblichkeit.
Wieder richtig. Nur ...
... was trägt das zur Diskussion bei?! Du überforderst mich und alle mit sooooooooooo viel Text, aber so wenig Bezug zum eigentlichen Problem ("warum haben Lehrer latent vorhandene Minderwertigkeitskomplexe?" überspitzt ausgedrückt). Das ist gängige Interview-Praxis bei den Stars (sorry für "gängig", ist natürlich wieder subjektiv):
Sie werden etwas unangenehmes gefragt, z. B. "Warum ist deine Beziehung zu Justin gescheitert?" Sie antworten: "Das mit Justin war eine schöne Zeit. Mein neuer Film kommt nächste Woche in die Kinos, ich bin so aufgeregt. Weißt du, in dem Film geht es um Quantenfeldtheorie in gescheiterten Beziehungen. Ich erklär dir mal kurz die Grundlagen der Quantenphysik ..."
Unglaublich wie weit du ausholst, wenn man mit dir diskutieren will. Dabei dachte ich wir WTler suchen uns immer den kürzesten Weg?
Dennoch vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag und die Zeit, die du dafür investiert hast. Ich respektiere es, wie sehr du dich für die EWTO und WT im allgemeinen einsetzt. Oft wünsche ich mir, ich wäre genauso überzeugt.
Schellenbaum
22-03-2012, 08:59
Ich habe Sensei(s) und auch Sifus erlebt sie sich devote Jünger herangezogen hatten - es tat ihrem Ego gut und die Schüler wollten so einen Überlehrer glorifizieren, denn es entspricht viel mehr ihrer romantischen Vorstellung von Kampfkunst.
Unterschreibe ich. Zugern würde ich den Blick in den Augen der devoten Kampfkunst-Romantiker sehen, wenn sie in einer richtigen SV-Situation merken, dass der Filmsex immer bombastischer erscheint, als der im echten Leben. Zumindest bei mir. :horsie:
Was? Das Leben ist kein *****? :ups:
Manchmal erinnert mich die KK Szene an diese alten Western, wo die Quacksalber immer in so nem alten Wagen durch die Dörfer gezogen sind, um ihre Wundertinktur gegen alles zu verkaufen...
Leider werden Betrüger heute nicht mehr geteert und gefedert....:D
Gruß
max.warp67
22-03-2012, 09:53
Eigentlich viel Blabla um ganz einfache Sachen:
1. Ein guter Lehrer hat das Ziel seine Schüler besser zu machen als er selbst ist. Dann kann er in Ruhe den Staffelstab übergeben und die Evolution ist gesichert.
2. Ein guter Lehrer muss Kämpfer ausbilden die besser Kämpfen können als er. Schafft er das nicht, ist er kein guter Trainer.
3. Gute Schüler wissen wem sie ihr Können und ihre Kampfkraft verdanken und zollen dem Trainer dafür Respekt und Anerkennung.
4. Alle wissen wann es Zeit ist. Zeit den Staffelstab zu übergeben oder zu übernehmen. Zeit zu kämpfen oder mit dem Kämpfen aufzuhören.
Eigentlich einfach, oder?
Danke Max. Sehr schöner Beitrag :)
Schellenbaum
22-03-2012, 10:14
Eigentlich viel Blabla um ganz einfache Sachen:
In erster Linie ist es viel Blabla um überhaupt in Richtung des Themas zu lenken. ^^
1. Ein guter Lehrer hat das Ziel seine Schüler besser zu machen als er selbst ist. Dann kann er in Ruhe den Staffelstab übergeben und die Evolution ist gesichert.
Das sieht in der Praxis wie aus? Schüler gründet eigenen Verband? Lehrer bleibt im Verband, gibt Schule an Schüler ab und macht trotzdem Kohle?
Bei Punkt 2 und 3 stimme ich zu.
4. Alle wissen wann es Zeit ist. Zeit den Staffelstab zu übergeben oder zu übernehmen. Zeit zu kämpfen oder mit dem Kämpfen aufzuhören.
Was heißt "Staffelstab übergeben"? Sich komplett zurückziehen oder nur noch eine Coaching-Funktion wahrnehmen?
Ab wann übergibt man den Staffelstab? Wenn der Lehrer nicht mehr besser kämpfen kann als der Schüler ODER wenn der Lehrer dem Schüler nichts mehr beibringen kann. In beiden Fällen muss man keine Stäbe übergeben (außer vielleicht im Escrima), man muss als Schüler einfach nur zur nächst höheren Instanz vordringen, um sich weiter zu verbessern.
Schöner Beitrag, geht aber nicht auf die Eingangsproblematik ein. Ich gestehe, da hätte ich mich aber auch etwas präziser ausdrücken können, nämlich durch klar hervorgehobene Fragen. :rolleyes:
Nur damit ich das klar verstehe hier...
WT-Herb findet die Aussagen von KRKs Editorial gut und unterschreibt sie auch so. Ist das bei allen anwesenden WT-lern so? Ich meine jetzt Schüler wie Lehrer.
Edit: Genauer gefragt ist es "besserwisserisch" unter dem Fook Sao durchzustoßen wenn da eine Lücke klafft?
Raging Bull
24-03-2012, 21:06
Ursprung ist dieser Thread (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f8/empfinden-lehrer-status-allen-ing-ung-stilen-143128/) und die darin von WT-Herb gemachte Aussage, welche lt. Plaz' "Spielregeln" nix darin zu suchen hat.
Meine spontanen Gedanken dazu:
Gängige Praxis ist ja auch, dass der Lehrer ein paar harte Jungs um sich schart, mit ihnen Übungen vorführt oder zeigt, wie er sie wegklatschen kann (natürlich sind die harten Jungs da ein bisschen offener, weil sie sich ja auch sonst gut mit dem Lehrer verstehen). Und dann gehen die Hardheads in regelmäßigen Abständen mal durch die komplette Schülerriege und prügeln allen ein, wer die Hosen im Haus anhat - nämlich sie selbst. Und dann sehen die Schüler das Schmierentheater, in dem der Lehrer die Gefürchteten demontiert. Schlussfolgerung: Unser Lehrer ist echt der King!
So spart sich der Sihing eine mögliche "Demütigung" und steht immer einen guten Meter hinter der Frontline, wo Rangordnungen noch durch hartes Lat Sao/Chi Sao/Sparring entschieden werden. *lach*
Mal ehrlich: Wieso wird das immer als Demütigung aufgefasst? Ein Lehrer hat nicht umsonst den Lehrer-/Ausbilderstatus, eben weil er anderen kämpferisches Wissen gut vermitteln kann. Deswegen muss er nicht ein besserer Kämpfer sein. D'Amato hätte den Tyson ja auch nicht umgeballert, war aber durch seine Funktion als Trainer und Berater unbestrittenes Alphatier. Erkennt ein Schüler nicht was er an seinem Lehrer hat, nur weil er ihn verprügeln könnte, wenn er will, dann hat der Schüler ein Problem mit sich selbst. Und einer der (Zitat) "Freudentänze" aufführt sobald er mir als Lehrer eine mitgibt, hätte in meiner Schule nichts zu suchen. Da fehlt es an grundlegendem Respekt gegenüber anderen Menschen.
Der Alpha-Status des Lehrers definiert sich über sein Wissen und die Fähigkeit, dieses Wissen an den Schüler weiterzugeben, sodass dieser es praktisch umsetzen kann. Das habe ich im Boxen gesehen, das habe ich in Muay Thai gesehen. Warum kommt das bei uns im WT nicht an? (okay, vieles aus Boxen & MT kommt in WT nicht an, blöde Frage)
Hat ein Lehrer Angst Schüler zu verlieren, weil sie zu stark werden, dann kann der Lehrer nicht authentisch vermitteln, dass sie von ihm trotzdem noch was lernen können oder er kann ihnen einfach nichts mehr lernen. Hauen dem Lehrer deswegen die Anfänger ab, dann stimmt etwas grundlegendes in der Kommunikation nicht ("Hi, ich bin euer Sihing. Es gibt bessere als mich, nicht nur unseren Sifu. Aber ich bin der Beste wenn es darum geht, euch was beizubringen.") My two cents ...
Bevor ich alles lese, spontaner Gedanke von mir:
Das liegt an der Mär vom kraftlosen Kampf.
Wenn ich glaube, ich könne mich quasi unbegrenzt verbessern, werde ich stets bemüht seinen den Abstand zum Schüler zu erhalten.
Der Boxer weiß, dass er mit 50 mit sehr guten, engagierten Schülern aufgrund biologischer Grenzen gar nicht mehr mithalten könnte.
D´Amato und Tyson ist übrigens n schlechtes Beispiel, weil D´Amato tatsächlich Mike mal schlagen wollte und Tyson D´Amato nicht stets als Alpha-Tier anerkannte. Das wird gerne mal etwas verklärt.
Die Freudentanz-Sache finde ich gar nicht so schlimm. Ich freu mich auch immer, wenn ich mal n Schnitt gegen nen besseren Mann mache. Und ich freu mich sogar, wenn jüngere Mitglieder, um Dich ich mich trainingsmäßig kümmere, mich mal treffen. Auch beim BJJ freut sich mein Trainer wie ein Schnitzel, wenn ich ihn auf einmal gedreht bekomme. Das scheint also irgendwie in Wettkampf-Systemen weniger verbreitet zu sein.
Vielleicht liegts auch an der Art zu Denken. Es werden im WT ja gerne mal Treffer mit Wirkungstreffer verwechselt wird. Eine Schwalbe macht aber selbst auf der bösen Straße nicht stets einen Sommer.
Edit: Kann n Denkfehler sein, weil ich Sparring voraussetze. Ich gehe hier vom Sparring aus. N Schüler der dem Lehrer beim Erklären einer Übung vorführen will, geht gar nicht. Es sei denn der Lehrer nimmt sowas gerne als Impuls auf. Kenne ich auch einen.
Raging Bull
24-03-2012, 21:35
Als Idealvorstellung kann man das schon so sagen, ja. Realistischer betrachtet, sind die Ziele bei jedem Schüler etwas unterschiedlich. Jeder hat verschiedene Voraussetzungen, verschiedene Lernfähigkeit und auch einen unterschiedlichen Lernwillen.
Klar, als Optimist würde ich sagen, meine Schüler sollen die besten Kämpfer der Welt werden. :)
Der Realist in mir weiß aber, dass das nicht passieren wird, aber auch nicht unbedingt nötig ist. Was ich will und auch jedem ehrlich anbiete ist, von mir zu lernen und seine/ihre persönlichen Fähigkeiten stark auszubauen. Wie viel der Schüler genau erreichen kann und ob er besser als ich selbst werden kann und wird, hängt von vielen Faktoren ab, nicht nur von meinem Training. Ich versuche, jedem das beste zu bieten. :)
Darum halte ich Pauschalaussagen, wonach die Schüler in jedem Fall besser als ihr Lehrer werden sollen, für unüberlegt und falsch, wenn man von einer realistischen Einschätzung und nicht von Wunschträumen ausgeht.
Nein, "Sollen heißt" "Müssen wenn Können"
Auf Deutsch - wenn Dein Schüler KANN, also entsprechend Talent, Trainingsfleiß und Co aufbringt, MUSS er besser bzw. gleich gut (so Du in einer ähnlichen Altersphase bist) werden.
Und deswegen ist das Ziel, jemandem zum weltbesten Kämpfer zu machen zwar unrealistisch, aber prinzipiell richtig. Einen sehr guten Schüler hält ein guter Lehrer nur solange, wie der Schüler von ihm,seinem -des Schülers- Tempo entsprechend, lernen kann und gibt ihn dann an einen besseren Lehrer weiter.
Bei vielen "Asiaten" gibt es diese "Trainer-Treue". Im Boxen ist es ganz normal, dass ab und an ein Mann "aus dem Verein wächst". Beim Fußball ist ein Heimatvereintreuer quasi schon gleichzusetzen mit "wenig ehrgeizig" oder "untalentiert".
Hallo Raging Bull,
Das liegt an der Mär vom kraftlosen Kampf. Die „Mär“ ist aber keine Erfindung von WTlern sondern eine Erfindung von Anti-WTlern, die den Krafteinsatz völlig falsch auslegen. Es gibt keinen Kampf ohne Krafteinsatz. Entscheidend aber ist, wie die Kraft eingesetzt wird, wann und zu welchem Zweck und wann nicht. Das Ganze hat mit Ökonomie zu tun und wirkt deswegen besser, als die Krafmeierei, weil diese Verhaltensweise schneller und direkter ist.
Wenn ich glaube, ich könne mich quasi unbegrenzt verbessern, werde ich stets bemüht seinen den Abstand zum Schüler zu erhalten. Wie bist Du denn gestrickt? Man kann sich nicht unbegrenzt verbessern. Aber man WENN man sich verbessern kann, dann sollte man es auch tun. Und das hat rein gar nix damit zu tun, wie, ob, wann, warum oder auch nicht ich einen Schüler fördere. Das steht auf einem ganz anderen Blatt.
Der Boxer weiß, dass er mit 50 mit sehr guten, Weil er auch ganz anders arbeitet. Bei diesem Stil des Kampfes ist das anders nicht möglich.
Die Freudentanz-Sache finde ich gar nicht so schlimm. Die Haltung, die Du damit zum Ausdruck bringst, ist schlimm.
Ich gehe hier vom Sparring aus. Gerade im Sparring solltest Du keinen Freudentanz aufführen, wenn Du Deinen Trainingspartner oder Deinen Lehrer respektierst. Er wird auch keinen Freudentanz aufführen, wenn Du einen Fehler machst.
Ich freu mich auch immer, wenn ich mal n Schnitt gegen nen besseren Mann mache. Du betrachtest Kampf ja auch als Wettbewerb. Da freut man sich als Boxer auch über einen Punktesieg, auch wenn der Andere in der letzten Runde viel besser war. (Soviel zum verwechseln von Wirkung und Berührung)
Es werden im WT ja gerne mal Treffer mit Wirkungstreffer verwechselt Wer verwechselt das denn? Ich nicht. Und der Gegner schon gleich gar nicht. Im Sport gibst fast für jede Berührung schon Punkte.
Gruß, WT-Herb
Weil er auch ganz anders arbeitet. Bei diesem Stil des Kampfes ist das anders nicht möglich.
Ja, ja ... die + 60 Jahre alten Kampfmaschinen ... die sich ständig weiter verbessern und vermutlich noch mit +80 bessere Kämpfer sind, als in ihrer Jugend ... herrlich :D
sivispacemparabellum
25-03-2012, 07:42
Im Sport gibst fast für jede Berührung schon Punkte.
Gruß, WT-Herb
So dann lies mal im Regelwerk beim Boxen, Thaiboxen, K1 oder MMA nach. Du kannst dich ja auch mal einem sportlichen Zweikampf stellen und mal sehen wieviele fast Berührungen du aushältst.
Beim Fußball ist auch nicht jeder Schuss ein Tor.
Hallo sivispacemparabellum,
Du meinst also, Punkte würden in Kampfsportsystemen nicht zu einem Sieg führen, einzig der der technische knock out? Aha..... dann gibt es also im Boxen keine Punkt, auch keine Straßpunkte, wenn man mit den Ellenbogen auf den Schädel geht oder mit dem Knie in die Rippen. Naja, wenn du das meinst....
Was nun Fußball damit zu tun hat.... Du wirst es wissen.
Gruß, WT-Herb
Im Sport gibst fast für jede Berührung schon Punkte.
nur damit keine falschen Hoffnungen geweckt werden
Wofür bekommt ein Boxer eine Runde?
Der Wertungsrichter Tom Kaczmarek erläutert im „International Boxing Digest“ vom Januar 1999 das Bewerten und verweist auf die Faktoren:
Klare Treffer – bei weitem der wichtigste Maßstab. Das Problem hierbei ist, dass es nicht nur um die Anzahl der Treffer geht, sondern auch um die Qualität: hinterlässt ein Treffer eindeutig Schlagwirkung, bringt dies dem schlagenden Boxer fast immer die Runde.
Effektive Aggressivität – dazu gehört auch Aktivität. Wenn beide Boxer keine klaren Treffer landen, gewinnt der aktivere Boxer die Runde.
Ring Generalship – schwer übersetzbarer amerikanischer Ausdruck, „Überlegenheit im Ring/Ringbeherrschung“ (boxerische Fähigkeiten, Cleverness, Ringstrategie)
Verteidigung
Schellenbaum
25-03-2012, 16:23
Danke für alle Beiträge. Woher diese lächerliche Betaisierungsangst unserer Sihings/Ausbilder/Lehrer/Sifus kommt und warum sie so fixiert darauf sind, den Eindruck der besten Kampfkolosse innerhalb der Schule/des Verbands erwecken zu wollen, sind wir trotzdem nicht einen Schritt näher gekommen. :biglaugh:
D´Amato und Tyson ist übrigens n schlechtes Beispiel, weil D´Amato tatsächlich Mike mal schlagen wollte und Tyson D´Amato nicht stets als Alpha-Tier anerkannte. Das wird gerne mal etwas verklärt.
Ui, klär mich bitte auf, gerne auch per PN.
Wollen ist auf jeden Fall schon mal was anderes als können. Wenn Cus dem Mikey eine verpassen wollte, dann wohl aus einer väterlichen Züchtigungsmaßnahme heraus, so richtig mit Übers-Knie-legen. Probleme die es zwischen Mike und Cus gab, lagen meines Wissens nach an Mike's Rebellionsphasen, die jeder "Sohn" bei seinem "Vater" durchmacht. Ansonsten hat der gute Mike ziemlich genau auf Cus gehört. Ist aber wahrlich kein gutes Beispiel, das war ja mehr als ein bloßes Trainerverhältnis zwischen den beiden. Dann nehmen wir lieber Sdunek und einen der Klitschkos? Das bieg ich mir jetzt solang zurecht, bis der Vergleich stimmt (kennt man ja auch aus diesem Forum). :cool:
Es werden im WT ja gerne mal Treffer mit Wirkungstreffer verwechselt wird. Eine Schwalbe macht aber selbst auf der bösen Straße nicht stets einen Sommer.
1-Inch-Killer-Punches in Bauch, Brust und auf die Nase, ohne Folgeaktionen. :blume:
N Schüler der dem Lehrer beim Erklären einer Übung vorführen will, geht gar nicht. Es sei denn der Lehrer nimmt sowas gerne als Impuls auf. Kenne ich auch einen.
Ein Impuls ist da meistens: "Was fällt dem ein, dem rühr ich mal den Wasserkopf durch!" Auch ohne, dass der Schüler ihn vorführen will. Und dieser Umstand führt uns wieder zu der obrigen Fragestellung. :hehehe:
Raging Bull
25-03-2012, 21:14
Hallo Raging Bull,
Die „Mär“ ist aber keine Erfindung von WTlern sondern eine Erfindung von Anti-WTlern, die den Krafteinsatz völlig falsch auslegen. Es gibt keinen Kampf ohne Krafteinsatz. Entscheidend aber ist, wie die Kraft eingesetzt wird, wann und zu welchem Zweck und wann nicht. Das Ganze hat mit Ökonomie zu tun und wirkt deswegen besser, als die Krafmeierei, weil diese Verhaltensweise schneller und direkter ist.
Ach...schöne Schlagworte...Ökonomie (klingt super positiv und vor allem - so clever :) ) ...Kraftmeierei (klingt schön tumb)... und dann noch ne tolle "Begründung" hinterher geschickt....rhetorisch bist ja schon ganz gut, wobei ich finde, dass Du mal geschickter warst.
Die ganze schöne Theorie nutzt Dir aber rein gar nix, wenn ein athletischerer Mann (klingt doch gleich viel besser als "Kraftmeier" :) ) mit gleicher Ökonomie arbeitet. Und das sind halt irgendwann mal die Jüngeren, weil jede biologische Uhr abläuft, mein Lieber. Die des WTlers genauso, wie die des Boxers.
Wie bist Du denn gestrickt? Man kann sich nicht unbegrenzt verbessern. Aber man WENN man sich verbessern kann, dann sollte man es auch tun. Und das hat rein gar nix damit zu tun, wie, ob, wann, warum oder auch nicht ich einen Schüler fördere. Das steht auf einem ganz anderen Blatt.
Online Latein Wörterbuch (http://albertmartin.de/latein/?q=quasi&con=0)
Lesen, Herb. Im Internet ist Kommunikation mehr die Kunst des Lesens, als des Zuhörens.
Weil er auch ganz anders arbeitet. Bei diesem Stil des Kampfes ist das anders nicht möglich.
Ich bin so wahnsinnig ökonomisch, dass ich auch wenn ich im Alter immer weniger Kraft zur Verfügung habe, trotzdem noch gleich kampfstark bin oder gar kampfstärker.
DAS ist die Mär vom kraftlosen Kampf. Kann ja in der SV gegen Malte den betrunkenen Informatik-Student klappen, keine Frage, aber wenn mal n Gegner und kein Opfer vor einem steht, wird halt die Athletik schon zum Faktor. Haben wir aber alles schon 100x diskutiert und Du weißt es auch, sonst würdest Du nicht 92kg-Sandsäcke einarmig aufhängen können.
Die Haltung, die Du damit zum Ausdruck bringst, ist schlimm.
Gerade im Sparring solltest Du keinen Freudentanz aufführen, wenn Du Deinen Trainingspartner oder Deinen Lehrer respektierst. Er wird auch keinen Freudentanz aufführen, wenn Du einen Fehler machst.
Nope...das Geblubbere ist schlimm.
Es ist absolut natürlich, dass man sich freut, wenn man besser wird. Nur IHR, die ihr stets vom perfekten Kampf träumt, in dem man keine Fehler macht, weil man so prinzipientreu ist, habt da ein Problem mit. Der Boxer, weiß, dass der andere irgendwann mal durchkommt. Klar hat auch er da einen Fehler gemacht, aber im Umkehrschluß der Andere halt was richtig.
Und wenn ich dem dann abspreche, sich über seinen Fortschritt (der halt mal im Sparring auch überprüft wird) zu freuen, dann würde ich mal mein Ego auf den Prüfstand stellen. Wie gesagt, ich freue mich auch -und lobe es sogar- wenn "schlechtere" Schüler mich auf einmal mehr treffen. ICH muss mich doch dann verbessern. ER hat´s ja schon getan.
Du betrachtest Kampf ja auch als Wettbewerb. Da freut man sich als Boxer auch über einen Punktesieg, auch wenn der Andere in der letzten Runde viel besser war. (Soviel zum verwechseln von Wirkung und Berührung)
So? Und der WTler freut sich, wenn er die SV-Situation als 2. Sieger verlässt? Würde einiges erklären....
Wer verwechselt das denn? Ich nicht. Und der Gegner schon gleich gar nicht. Im Sport gibst fast für jede Berührung schon Punkte.
Gruß, WT-Herb
Du nicht, Plaz nicht....aber dann sieht man wieder überall diese Videos (ich weiß - ist ja kein Beweis) oder man erlebts selbst, dass WTler rumfummeln und sich n Wolf freuen, wenn sie dich unter völigem Strukturverlust mit dem kleinen Finger an der Stirn berühren und dann was erzählen von wegen "wenn der durchgezogen wäre"....
Gibts auch bei anderen Stilen, keine Frage. Aber wer suggeriert, dass Boxer rumtätscheln, weils über die Punkte reicht, den will ich dann doch mal im Sparring gegen nen Bundesliga-Mann sehen. Und da sind wir noch weit vom Weltniveau entfernt und im Amateurbereich.
Raging Bull
25-03-2012, 21:27
Ui, klär mich bitte auf, gerne auch per PN.
Wollen ist auf jeden Fall schon mal was anderes als können. Wenn Cus dem Mikey eine verpassen wollte, dann wohl aus einer väterlichen Züchtigungsmaßnahme heraus, so richtig mit Übers-Knie-legen. Probleme die es zwischen Mike und Cus gab, lagen meines Wissens nach an Mike's Rebellionsphasen, die jeder "Sohn" bei seinem "Vater" durchmacht. Ansonsten hat der gute Mike ziemlich genau auf Cus gehört. Ist aber wahrlich kein gutes Beispiel, das war ja mehr als ein bloßes Trainerverhältnis zwischen den beiden. Dann nehmen wir lieber Sdunek und einen der Klitschkos? Das bieg ich mir jetzt solang zurecht, bis der Vergleich stimmt (kennt man ja auch aus diesem Forum). :cool:
Der Vergleich ist ja auch richtig. Nur das Beispiel war unglücklich gewählt, weil halt gerne mal verklärt.
War sicher in Mikes "Rebellionsphase". Cus starb ja auch lange bevor Mike da wieder raus kam und ja, es war wohl wegen Mikes ständigem Verschwinden. Der ist da wohl frech geworden und Cus wollte ihm dann allen Ernstes draußen boxen. So hat´s zumindest einer der beiden Co-Trainer (Rooney oder Atlas) mal in ner Doku erzählt. Ich meine Rooney wars.
Gekonnt hätte Cus das als Ex-Boxer wohl kaum. Hätte er WT gemacht, hätte er Mike sicher schon den Popo versohlt, während Mike immer noch versucht hätte mit leichten schnellen Händen den Punktsieg zu sichern.
Ein Impuls ist da meistens: "Was fällt dem ein, dem rühr ich mal den Wasserkopf durch!" Auch ohne, dass der Schüler ihn vorführen will. Und dieser Umstand führt uns wieder zu der obrigen Fragestellung. :hehehe:
Ja, so ist es oft. Aber n bekannter Trainer nimmt das wirklich sportlich als "Herausforderung" an und versucht dann die Situation (ohne dem anderen groß wehzutun) zu lösen. Ich hab´s bei ihm auch schon erlebt, dass er dadurch Techniken verworfen hat, weil er (absoluter Praktiker) die als für ihn nicht optimal aussortiert hat. Eben weil sie ihm unvorbereitet gegen einen plötzlich anders als erwartet agierenden Mann nicht sehr nützlich waren. Könnte sich mancher imo ne Riesenscheibe von abschneiden.
sivispacemparabellum
25-03-2012, 21:29
Hallo sivispacemparabellum,
Du meinst also, Punkte würden in Kampfsportsystemen nicht zu einem Sieg führen, einzig der der technische knock out? Aha..... dann gibt es also im Boxen keine Punkt, auch keine Straßpunkte, wenn man mit den Ellenbogen auf den Schädel geht oder mit dem Knie in die Rippen. Naja, wenn du das meinst....
Was nun Fußball damit zu tun hat.... Du wirst es wissen.
Gruß, WT-Herb
Habe ich nirgendwo geschrieben, dass es im Boxen keinen Punktsieg gibt. Auch dass verbotene Aktionen nicht bestraft werden können durch DQ oder Punktabzug, habe ich nirgends geschrieben.
Dein Argumentationsstil ist unterirdisch.
Du hast aber behauptet, dass fast jede Berührung zählt. Das ist falsch, da hilft es nicht wenn du dich windest wie ein Wurm. :horsie:
Hallo sivispacemparabellum,
O.K., ich werden das nächste Mal die Stelle für Dich markieren, wenn ich das Wort „fast“ als stilistische Methode der Untertreibung verwende, um den Umstand deutlicher zu machen, daß es in keinem realen Kampf für irgend etwas Punkte gibt, einzig die Wirkung selbst entscheidend ist. Es entscheidet nicht ein zuschauender, mitunter sogar parteiischer „Experte“, ob ein Treffer Wirkung hätte oder nicht. Entweder er hat Wirkung oder halt nicht.
Gruß, WT-Herb
Hallo Raging Bull
wenn ein athletischerer Mann (klingt doch gleich viel besser als "Kraftmeier" mit gleicher Ökonomie arbeitet- Entweder Kraftmeier oder Ökonom. Beides geht nicht.
DAS ist die Mär vom kraftlosen Kampf. ...oder ein Faktum.
... aber wenn mal n Gegner und kein Opfer vor einem steht... Ja, wenn einem der Himmel mal auf den Kopf fallen sollte oder Berndhard der Starke Verdauungsprobleme hat.... also echt, diese „ja wenn - dann aber“ Diskussionen, sind derart freisinnig, da kann man immer wieder neue Konstrukte aufführen. Fakt ist: mittels ökonomischen Krafteinsatz läßt sich ökonomischer Kämpfen. Das kann Bernhard mit seiner existenten Kraft genauso, wie Lieschen mit der ihren. Beide profitieren davon. Es geht nicht darum, daß nur Lieschen damit klar käme.
Nur IHR, die ihr stets vom perfekten Kampf träumt, in dem man keine Fehler macht, weil man so prinzipientreu ist, habt da ein Problem mit. Wir träumen nicht vom perfekten Kampf, sondern wir wenden eine Methode an, die auch gegenüber körperlich Überlegenen sehr funktional ist. Weder ist von Perfektion die Rede noch davon, daß man frei von Fehlern sei.
Und der WTler freut sich, wenn er die SV-Situation als 2. Sieger verlässt? Warum sollte er. Kampf auf der Straße ist keine Olympiade, wo der Dritte noch nen Orden bekommt. Das mag im Amateurboxen so sein, aber nicht in der SV.
sieht man wieder überall diese Videos och nö....
Gruß, WT-Herb
Weil es hier abgeht:D
Da gibt es also tatsächlich die Idee, dass statt seinen Körper zu trainieren und zu kräftigen, seine Methode besser anzuwenden, sich lieber auf eine Methode verlässt, die angeblich spezialisiert ist Kraft zu egalisieren?
Mal abgesehen der vielen geerdeten Schülern, die schon mal die andere Seite der Münze kennenlernen durften... schon mal daran gedacht das körperliche Betätigung auch gesund sein kann? Ich meine nicht nur wenn der Popo wieder mal geerdet wurde.
Selbstverständlich! Wir bewegen und trainieren unseren Körper ja auf eine sehr gesunde Art und Weise.Woher kommen dann diese Wampen her???
http://kampfkunstschule-drakulic.de/de/sites/kampfkunstschule-drakulic.de/files/imagecache/node-gallery-display/EWTO_LG_Nov_20112_0.jpg
Big Bart II
26-03-2012, 06:53
Ich bin so wahnsinnig ökonomisch, dass ich auch wenn ich im Alter immer weniger Kraft zur Verfügung habe, trotzdem noch gleich kampfstark bin oder gar kampfstärker.
DAS ist die Mär vom kraftlosen Kampf.
...oder ein Faktum.
Das wollte ich mal so festhalten.
WT-Herb sagt also, es sei ein Faktum, dass man auch mit zunehmendem Alter mit immer weniger Körperkraft trotzdem noch gleich kampfstark oder sogar kampfstärker sein kann.
Nicht, dass wieder irgendwo behauptet wird, das hätte nie jemand gesagt...
@ gatos:
Damit zeigst du wieder deine ganze Klasse (klingt auf jeden Fall nach Grundschule).Keine Ahnung was Du meinst. Fett erhöht das Herzinfarktrisiko. (http://www.test.de/themen/gesundheit-kosmetik/meldung/Herzinfarktrisiko-Taille-Hueft-Quotient-gibt-Auskunft-1337906-2337906/) Klingt jetzt nicht gesund?! Gibt es da vieleicht neue Erkenntnisse? Zeig uns deine Klasse plaz!
Entweder Kraftmeier oder Ökonom. Beides geht nicht.
Warum soll das nicht gehen? Kann man nicht viel Kraft haben und damit auch noch Sinnvoll umgehen?
Bin ich seit neuestem der Gesundheitsminister, oder was?
Warum heulst du mich damit voll?
Ist doch nicht mein Problem, wer wieviel wiegt. Ich bin Kampfkunst-Lehrer, nicht Gesundheitspapst. :)Verfettung wirkt auch negativ auf das Gedächtniss. Ich dachte Ihr trainiert gesund? Ist gerade mal vier Posts her.:megalach:
Ja wir trainieren gesund, daran hat sich in den letzten Minuten nichts geändert. :)
Jeder hat aber auch ein Leben außerhalb des Trainings.
Aber klar doch! Liegt nicht am WT sondern am Lebenswandel der Trainer und d er resultierenden Energiebilanz (http://de.wikipedia.org/wiki/Energiebilanz_%28Ern%C3%A4hrung%29)
Vor allem an der Wahrnehmung der eigenen Vorbildfunktion. (http://de.wikipedia.org/wiki/Vorbild)
Da ihr aber viel Wert auf euren Aplha-status legt könnt ihr bestimmt, als fähige Trainer, eine vernünftige Trainingsplanung (http://de.wikipedia.org/wiki/Trainingsplanung) an den Tag legen, um den
Fettabbau (http://de.wikipedia.org/wiki/Krafttraining#Fettabbau) vorantreiben zu können.:D
Vrooktar
26-03-2012, 10:28
Mit dem Ökogelaber wär ich vorsichtig.
Nichtmal die Fachwelt ist sich einig was gesund ist.
Da treffen Studien, die fettleibigen Arterienverkalkung bescheinigen auf welche die ein "gewisses" Polster als Schutz vor einem Herzinfarkt identifiziert zu haben meinen.
Da trifft der BMI, der jedes Gramm Fett (Und nicht nur das) als Risiko einkalkuliert auf die europäischen Gesundheitsnormen, die das völlig anders sehen.
Diskussionen auf einem Gebiet, dass selbst in Fachkreisen derart umstritten ist, ist vermutlich ein unpraktisches Feld für Laien um drüber zu diskutieren.
Spieltheoretiker
26-03-2012, 10:37
Aber klar doch! Liegt nicht am WT sondern am Lebenswandel der Trainer und d er resultierenden Energiebilanz (http://de.wikipedia.org/wiki/Energiebilanz_%28Ern%C3%A4hrung%29)
Vor allem an der Wahrnehmung der eigenen Vorbildfunktion. (http://de.wikipedia.org/wiki/Vorbild)
Da ihr aber viel Wert auf euren Aplha-status legt könnt ihr bestimmt, als fähige Trainer, eine vernünftige Trainingsplanung (http://de.wikipedia.org/wiki/Trainingsplanung) an den Tag legen, um den
Fettabbau (http://de.wikipedia.org/wiki/Krafttraining#Fettabbau) vorantreiben zu können.:D
Das hat nun ja gar nichts mit chinesischer Kampfkunst zu tun, bis auf die Vorbildfunktion evtl. Aber es stört auch keinen wenn man sich privat damit beschäftigt. Ich habe übrigens viele gesunde Übungen aus meinem WT gezogen, die ich als Therapeut in einem Krankenhaus mit kranken Menschen gemacht habe.In der Wirbelsäulen Gymnastik, Qigong miteingebracht habe unjd bei Kräftigungsübungen etc.. Und überall geht es da um funktionelle Kraft, Technik, Atmung, wie im WT.
Wenn ich als ing unger zuhause BWEs und Gymnastik mache ist das mein Bier. Der Lehrer spricht das auch so aus. Es wird dir aber kaum ein Lehrer so einen Trainingsplan oder Ernährungsplan ausarbeiten. Im Training gibt es nur Technik, Kampftraining, Übungen usw und nur bei wenigen Lehrern extra Trainingseinheiten mit BWEs usw. Manche machen auch sowas am Ende der 90 Minuten. Es gibt i.dR. auch kein Aufwärmen in dem Sinne, sondern das ist ein Sideeffect durchs Formentraining. Außerdem wird das in vielen KK so gehandhabt. Muss doch nicht jeder KKLehrer Sportwissenschaftler, Ernährungslehrer oder Physiotherapeut sein. Ich finde es auch nicht vorbildlich dass n Lehrer ne Wampe hat. Aber das Phänomen triffts du in allen Sportbereichen und KK an.
Ein guter Lehrer wird dir natürlich trotzdem einige Übungen zeigen können, ob diese Übungen immer gut sind ist ne andere Frage. Manche zeigen auch nur Sachen die sie selbst so übernommen haben vom Fußballtraining oder von anderen KK/KS ohne sich damit näher auseinandergesetzt zu haben.
FanzerPaust
26-03-2012, 10:50
Ich finde es auch nicht vorbildlich dass n Lehrer ne Wampe hat.
Hellas ,
viel schlimmer sind die häufig zu sehenden Muskulären Dysbalancen.
grüße
Spieltheoretiker
26-03-2012, 10:51
Hellas ,
viel schlimmer sind die häufig zu sehenden Muskulären Dysbalancen.
grüße
###
Gruß zurück
ja so ist es und Beckenschiefstände, Rundrücken, Skoliosen etc. Ist schrecklich wenn man durch die Stadt läuft und die Leute nur auf diese Weise betrachtet. ^^ Ich kenne das.
Spieltheoretiker
26-03-2012, 11:39
Aber klar doch! Liegt nicht am WT sondern am Lebenswandel der Trainer und d er resultierenden Energiebilanz (http://de.wikipedia.org/wiki/Energiebilanz_%28Ern%C3%A4hrung%29)
Vor allem an der Wahrnehmung der eigenen Vorbildfunktion. (http://de.wikipedia.org/wiki/Vorbild)
Da ihr aber viel Wert auf euren Aplha-status legt könnt ihr bestimmt, als fähige Trainer, eine vernünftige Trainingsplanung (http://de.wikipedia.org/wiki/Trainingsplanung) an den Tag legen, um den
Fettabbau (http://de.wikipedia.org/wiki/Krafttraining#Fettabbau) vorantreiben zu können.:D
ach ja wenn du sowas für deine Schüler als Trainer ausarbeiten kannst finde ich das natürlich sehr vorbildlich und ist sicherlich ein starkes Qualitätsmerkmal bei dem was du betreibst. :) Gruß
Das hat nun ja gar nichts mit chinesischer Kampfkunst zu tun, bis auf die Vorbildfunktion evtl. ...
Prinzipiell habe ich nichts dagegen einzuwenden und solange Du deinen Standpunkt klar darlegst und bgründest, ist es ja eine zu respektierende Meinung. Die Kehrseite der Medaille beginnt an dem Punkt an dem man es eben genauer untersucht.
Ich glaube Du merkst selber was für ein Gedankengut gestreut wird. Da geht es um den Mythos Kraft vs. effizienter Einsatz von Kraft, das ist Blödsinn. Eine vernünftige Ausbildung und Vorbereitung umfasst in ausreichenden Maß technische wie auch die physischen Aspekte. Man wird nicht ineffizienter je stärker man wird. Das ist einfach nur zielgruppengerechte Dumpfpropaganda. Durch die immerwährende Wiederholung wird die Bauernfängerei auch nicht intelligenter.
Auch ist es eben nicht im Gesund, wie es hier propagiert wird. Schon den Vergleich gegen einen Laufkurs oder Boxtraining für Anfänger oder bestehen solche Trainings nicht. Es spielt ja keine Rolle was Du persönlich für richtig hältst und zuhause oder sonst wo machst. Das hast Du für Dich bestimmt! Lobenswert, aber in diesem Fall egal. Ein Kampfsystem das physische Aspekte so vernachlässigt, dass Ausbilder und Schüler so wie im Bild oben oder im Zypern Video der EWTO zusehen ist, produziert, hat den Namen Gong Fu nicht verdient. Ein klassisches Beispiel für ein Oxymoron, WT-GongFu. Das kann nicht sein.
plaz: Wir bewegen und trainieren unseren Körper ja auf eine sehr gesunde Art und Weise.
Wann ist eine Aussage so überzogen, erfordert soviel guten Willen, dass es plausibler ist sie als Pralerei anzusehen? Ich sehe mir diese wachsweichen Frasen an und denke mir immer dabei „wer soll der Empfänger der Nachricht sein?“ Leben die wirklich immer noch soweit hinterm Mond? Was denken die wie doof der Rest der Welt ist.
Das komische an solchen Aussagen ist, es ist das WT Bashing schlecht hin. In jeder vernünftigen Schule (jeder KK/KS eingeschlossen einer Handvoll WT-Schulen) sind Schweiß und Blut die übliche Bodendekoration. Meine WT-Freunde schämen sich für den Käse.
Siehst Du das Bild deiner Kampfkunst durch dickbäuchigen Stehkampfkünstler gut vertreten?
Deine Meinung in allen Ehren hier betrachte ich Sie aber im Kontext der im Vorfeld getroffenen Aussagen... und Du wirst sehen, gleich kommt der nächste Paladin und wird aus seiner hübsch anonymen Welt wieder den nächsten Text verfassen.
EDIT:
ach ja wenn du sowas für deine Schüler als Trainer ausarbeiten kannst finde ich das natürlich sehr vorbildlich und ist sicherlich ein starkes Qualitätsmerkmal bei dem was du betreibst. :) Gruß
Ganz ernsthaft, keine Ironie, kein Bashing, machst Du das nicht?
Meine Aussage bezog sich auf den Umstand das die gemeinten Lehrer es, offensichtlich nicht mal für sich auf die Reihe bringen.
Schellenbaum
26-03-2012, 12:29
Meine persönliche Meinung zu diesem Fitness-/Muskelaufbau-Aspekt:
Diese Kompetenzvermischung versteh ich nicht. Es geht im WT doch um SV. Und dem WT geht es lt. Marketing um den durchschnittlichen SV-Konsument (40-Stunden-Woche Arbeit, eigener Haushalt, evtl. noch Familie, Freunde, Hobbies etc). Wie viele Einheiten (45 Min) kann man als Durchschnitts-SV-Konsument denn WT trainieren? Bei mir schwankte es zu meiner Studentenzeit zwischen 6 und 5 Einheiten. Jetzt mit 50 Stunden in der Woche Bürokrieg und all dem anderen Zeug, dass das Leben so für einen bereithält, komme ich auf gerade mal 4 Einheiten (ist auch WT-schulabhängig). Und ich bin wirklich engagiert, was WT angeht, auch zuhause.
Nun beinhaltet SV ohnehin schon verdammt viele Bereiche, z. B. das weite Feld der Kommunikationslehre, von Körpersprache bis zu verbaler Deeskalation; lange schnell laufen können; Kraft; Kampfstärke uvm. Das alles zu trainieren, erfordert eine konstante Regelmäßigkeit. Haben wir im WT überhaupt die Zeit dazu? Sollte sich WT nicht auf WT konzentrieren? Warum sieht sich unser WT und auch viele andere Kampfkünste als eierlegende Wollmilchsau?
Von maximal 4 Einheiten, die ein Durchschnitts-SV-Konsument trainieren kann, sollte er in der WT-Schule keine Zeit mit Krafttraining verplempern. Einmal im Monat Hardcore-Bauchtraining? Der Tropfen auf dem heißen Stein. Seinen Partner alle zwei Monate einmal auf den Rücken nehmen und Kniebeugen machen müssen? Wozu?!
Ausdauertraining kann man gut ins WT-Training einfließen lassen, das befürworte ich, aber nur über eine gewisse Zeitspanne. Alles was ins hypertrophische gehen soll und deswegen auch in einer bestimmten Regelmäßigkeit erfolgen müsste, ist mMn Zeitverschwendung. Das Erlernen WT-typischer Bewegungen, das Verstehen der Prinzipien und des Kampfverhaltens ist sooooo verdammt zeitintensiv! Hierfür sollte mein Sihing da sein, um es mir zu zeigen. Hierfür zahle ich das große Geld und hierfür gestehe ich ihm auch die größtmögliche Kompetenz zu. Auf alles andere (Lauftechnik und vor allem Krafttraining/Muskelaufbau) sollte er mich nur hinweisen, wenn er verantwortungsbewusst ist. Dafür gibt es andere "Meister" (Fitnesscoaches oder wer auch immer), die mir das in einem günstigeren Preisleistungsverhältnis besser zeigen und mit mir trainieren können. Hier ist Eigeninitiative des Schülers gefragt, sofern er optimal auf eine SV-Situation vorbereitet sein will. Oder man macht extra Trainingszeiten für die Schüler aus, die es nicht so mit Eigeninitiative haben.
Mein persönlich zusammengestelltes Trainingskonzept bringt mein momentaner Sihing durch Liegestütze mit Partner auf dem Rücken etc. immer gehörig durcheinander. ("Bitte, ich hatte gestern Bankdrücken, ich kann das jetzt nicht machen") Wie gesagt: Muskelausdauer gut und gerne einfließen lassen; Muskelauf- bzw. Fettabbau nicht. Vor allem die letzten zwei Dinge haben im WT echt nix zu suchen, wenn mein Sihing sich nicht mal nach meinen Ernährungsgewohnheiten erkundigt. Wer tut das schon?
Verdiene ich allerdings mit WT mein täglich Brot, so muss ich doch über das auf Seite 5 gepostete Bild ein bisschen schmunzeln. ;)
Hallo gatos,
Kraft vs. effizienter Einsatz von Kraft, das ist Blödsinn. Was ist daran Blödsinn? Schon allein die Logik sagt dem gesunden Menschenverstand, daß ein effizienter Einsatz eines Attributs besser ist, als eine verschwenderischer.
Man wird nicht ineffizienter je stärker man wird. Doch..., nämlich genau dann, wenn die Möglichkeiten zu effizienteren Nutzung der Kraft ignoriert wird.
Auch ist es eben nicht im Gesund, wie es hier propagiert wird.. Was wird denn propagiert? Daß Kraft ungesund sei? Das denke ich nicht. Darum geht es auch nicht.
Ein Kampfsystem das physische Aspekte so vernachlässigt, Ich dachte, wir reden vom System Wing Tsun?
Ausbilder und Schüler so wie im Bild oben Sicherlich macht das Bild eines sixpackbeladenen Emins mehr her. Aber wie schaut denn die Wahrnehmung wirklich aus? K.R. Kernspecht war früher muskelbepackt und stemmte 200 kg und was sagten die Leute? <Das System funktioniere nur bei solchen Leuten>. Heute hat er Kraft reduziert und arbeitet viel ökonomischer und die Leute sagen: >Das System sei nur etwas für Warmduscher>. Es ist vollkommen wurscht, wie die Leute aussehen, welche Attribute sie haben oder was sie können. Es wird immer eine Kritik formuliert, weil es einfach nicht sein <darf>, daß Wing Tsun ein sehr gutes System ist. Ich finde es auch nicht gut, wenn ehemalige Bodybuilder, nun hochgraduiert im Wing Tsun als „Wampiere (Wampenträger)“ rumlaufen, aber es belegt zunächst einmal, daß die Funktionalität nicht davon abhängt. Ob nun so, oder als dürrer Spargel, entscheidend ist, das System wirklich anzuwenden. Wenn das die Nachricht ist, kann ich damit leben. Mir wäre es natürlich auch lieber, würde neben dieser Nachricht auch vermittelt werden, mit dem eigenem Körper verantwortungsvoll umzugehen, mit der Umwelt verantwortungsvoll umzugehen, mit der politischen Meinung verantwortungsvoll umzugehen, mit den Mitmenschen verantwortungsvoll umzugehen, mit den Ressourcen unserer Erde verantwortungsvoll umzugehen, mit Kindern verantwortungsvoll umzugehen, mit seiner Arbeit verantwortungsvoll umzugehen, mit seiner Familie verantwortungsvoll umzugehen.... vorbildhaft in Allem halt. Aber es ist halt einfacher die Kirche ins Dorf zu stellen, als das Dorf in der Kirche bauen zu wollen. Man kann jeden kritisieren, wenn man ihn kritisieren möchte. Es wird sich schon etwas finden. (Du glaubst gar nicht, wie mein Hausarzt ausschaut - und der ist gut in seinem Fach)
Gruß, WT-Herb
Was ist daran Blödsinn? Schon allein die Logik sagt dem gesunden Menschenverstand, daß ein effizienter Einsatz eines Attributs besser ist, als eine verschwenderischer.
Pass auf das machen wir in deinem Fall jetzt anders. Wir machens Stück für Stück sonst drehst Du wieder am Rad.
Es ist Blödsinn weil Effiziente Nutzung der Kraft kein Gegensatz zu Kraft ist und auch nicht vegleichbar ist. Wenn Du den Satz verstanden hast gehst Du in die Küche und haust dir einen Apfelkuchen mit Äpfeln und einen mit Birnen.
Dann entschuldigst Du dich beim Grab von Newton und Yip Man dann bei allen die dir dafür Geld gezahlt haben. Wenn Du fertig bist geh zum nächsten Satz meines Beitrags.
Tuh mir einen gefallen! Die arme Logik hat Dir nichts getahn lass die bloß in Ruhe.;)
Hab übrigens gerade tolle News über unseren Partner bekommen, nächste Woche bin ich für vier Tage in deiner Gegend!
mykatharsis
26-03-2012, 14:05
Was ist daran Blödsinn? Schon allein die Logik sagt dem gesunden Menschenverstand, daß ein effizienter Einsatz eines Attributs besser ist, als eine verschwenderischer.
Im Falle einer mitunter tödlichen Bedrohung ist Effizienz erstmal nicht relevant. Das Einzige was zählt ist die Effektivität. Dann kommt erstmal lange nichts.
Es gibt keine B-Note für das Entkommen einer lebensbedrohlichen Lage. Deswegen halte ich dein Effizienz-Geschwätz für eine Worthülse. Eine Methode sich die Unfähigkeit Kraft zu erzeugen und zu benutzen schön zu reden.
Big Bart II
26-03-2012, 14:11
Bruce Lee: "Wie oft erklärt dir einer dieser dickbäuchigen chinesischen Meister, sein Chi sei ihm in den Bauch gerutscht. Er macht keine Witze. Es ist dorthin gerutscht – und verschwunden !"
Hallo gatos,
Es ist Blödsinn weil Effiziente Nutzung der Kraft kein Gegensatz zu Kraft ist DAS ist Blödsinn, weil ich DAS gar nicht geschrieben habe.
Die arme Logik hat Dir nichts getahn lass die bloß in Ruhe. Was hast Du denn auf einmal gegen Logik? Noch einmal: (Bitte frei von irgendwelchen Vorbehalten lesen!!!): „Die effiziente Nutzung eines Attributes ist der rein verschwenderischen Nutzung dieses Attributes überlegen“
@mykatharsis
ist Effizienz erstmal nicht relevant. Das Einzige was zählt ist die Effektivität. Ohne Effektivität gibt es keine Effizienz. Natürlich muß
das Handeln zunächst einmal effektiv sein. Aber das ist es doch, was eine KK ausmacht, daß man das eigene Handeln nicht nur effektiv sondern zunehmend auch effizient gestaltet, ohne dabei an Effektivität einzubüßen.
Gruß, WT-Herb
DAS ist Blödsinn, weil ich DAS gar nicht geschrieben habe. Post 81
Was hast Du denn auf einmal gegen Logik? Noch einmal: (Bitte frei von irgendwelchen Vorbehalten lesen!!!): „Die effiziente Nutzung eines Attributes ist der rein verschwenderischen Nutzung dieses Attributes überlegen“ Ich mag Logik deshab mag ich es nicht wenn Du das Wort benutzt. Zu deinem "Effiziente Nutzung..bablub"
Neee Freund nee, einfach neee.
Erstens stimmt das sowieso nicht pauschal. Wenn meine Fähigkeiten reichen um dich viermal umzunieten kann ich 50% davon verschwenden und es langt immer noch. Während Du 100% nutzt und kein Land siehst. (Einfach gelle)
Zweitens... Hab ich dir nicht eine Anleitung gegeben wie DU hier mit dem Verstehen weiterkommst? Was macht es für einen Sinn mir sowas zu schreiben wenn Du schon den ersten Satz nicht kapiert hast. Also zurück zu meinen ersten Post... Yip Man, Newton, Schüler... danach schauen wir ob meine Schicht zuende ist oder ich noch Zeit für dich hab.
mykatharsis
26-03-2012, 15:30
@ mykatharsis:
Gegen jemanden, der körperlich deutlich überlegen ist, hat man aber ohne effizienten Umgang mit Kraft sehr schlechte Chancen. In der SV gibt es ja keine schützende Einteilung in Gewichtsklassen.
Du hast den Unterschied zwischen Effizienz und Effektivität offenbar nicht verstanden.
Ohne Effektivität gibt es keine Effizienz. Natürlich muß
das Handeln zunächst einmal effektiv sein. Aber das ist es doch, was eine KK ausmacht, daß man das eigene Handeln nicht nur effektiv sondern zunehmend auch effizient gestaltet, ohne dabei an Effektivität einzubüßen.
Ja ja. Du redest aber immer von der Effizienz des WT während hier immer noch keiner an die Effektivität glaubt. Erst der Effekt! Alles andere ist sekundär.
In der Praxis ergibt sich Effizienz meist aus Übung und Erfahrung. Es gibt dabei keine Abkürzungen. Nur haufenweise Umwege.
DeepPurple
26-03-2012, 15:59
Im Falle einer mitunter tödlichen Bedrohung ist Effizienz erstmal nicht relevant. Das Einzige was zählt ist die Effektivität. Dann kommt erstmal lange nichts.
...
Dem will ich gar nicht mal widersprechen, aber es ist ja unter anderem Sinn des Trainings, Effizienz zu erzeugen. Sprich man lernt ja, effektiv und effizient zu kämpfen.
Das sollte man doch im Ernstfall nicht einfach über Bord schmeißen.
Schellenbaum
26-03-2012, 16:16
@ mykatharsis:
Gegen jemanden, der körperlich deutlich überlegen ist, hat man aber ohne effizienten Umgang mit Kraft sehr schlechte Chancen. In der SV gibt es ja keine schützende Einteilung in Gewichtsklassen.
Ich vermute zu wissen was du meinst, aber hauen wir WTler nicht den Aggressor in wenigen Sekunden weg? :D Wozu soll ich da effizient mit Kraft umgehen, wenn ich nicht zu erwarten habe, weiter Kraft aufwenden zu müssen. :rolleyes: (ja, ja ... Verhältnismäßigkeit der Mittel, auch gegen Leute, die über meiner Gewichtsklasse sind *hust hust*)
Mein Ziel ist es, den anderen kampfunfähig zu machen oder soweit zu "beschädigen", dass ich abhauen kann. Effizienz bedeutet in diesem Fall ein Mindestmaß an Energie/Kraft, die ich dafür benötige. Da muss man schon ein totaler Träumer sein, um in einer kämpferischen SV-Situation nicht prinzipiell heftigst reinzubolzen, also alles zu geben was man in diesem Moment zur Verfügung hat - gerade wenn der Gegner über meiner Gewichtsklasse ist!
Du musstest dich schon ernsthaft gegen einen Größeren verteidigen und warst so abgebrüht genug, deine Kraft "effizient" einzusetzen? Das heißt für mich z. B. du hättest gleich danach noch ein paar Kilometer ins Fitnessstudio joggen können um ein bisschen zu pumpen. Wow, nicht schlecht. Das beruht dann aber auf langjähriger Ernstfall-Erfahrung, die ein Otto-Normalo höchstens an seiner Spielekonsole macht.
Schellenbaum
26-03-2012, 16:24
Dem will ich gar nicht mal widersprechen, aber es ist ja unter anderem Sinn des Trainings, Effizienz zu erzeugen. Sprich man lernt ja, effektiv und effizient zu kämpfen.
Das sollte man doch im Ernstfall nicht einfach über Bord schmeißen.
Nur für mein Verständnis: Wo behauptet er, dass man das über Bord schmeißen soll?
Es kann ja ruhig effizient sein (effizienter Einsatz von Kraft, minimalste Bewegungen/Reaktionen/Schläge), wenn es denn effektiv ist. Es geht aber in erster Linie darum, überhaupt Effektivität zu erzeugen, sonst dokter ich an völlig falscher Stelle rum, ohne wirkungsvoll zu sein. Ist Effektivität gegeben, reduziert man immer weiter, wird solange "effizienter", wie es noch immer effektiv ist - sofern man denn Bock drauf hat und es für nötig empfindet. Das sind dann die High-End-Super-WTler Probleme, die der Durchschnitts-WTler lange Zeit gar nicht haben sollte.
Raging Bull
26-03-2012, 17:27
Sicherlich macht das Bild eines sixpackbeladenen Emins mehr her. Aber wie schaut denn die Wahrnehmung wirklich aus? K.R. Kernspecht war früher muskelbepackt und stemmte 200 kg und was sagten die Leute? <Das System funktioniere nur bei solchen Leuten>. Heute hat er Kraft reduziert und arbeitet viel ökonomischer und die Leute sagen: >Das System sei nur etwas für Warmduscher>. Es ist vollkommen wurscht, wie die Leute aussehen, welche Attribute sie haben oder was sie können. Es wird immer eine Kritik formuliert, weil es einfach nicht sein <darf>, daß Wing Tsun ein sehr gutes System ist. Gruß, WT-Herb
Schon mal überlegt, dass nicht die Menschen ihre Einstellung geändert haben, sondern ihr lediglich die Fronten gewechselt habt? Würde auch zu Deinen Geschichten aus den 80er (?) Jahren passen.
Das Leben ist hart - es kann einen nicht jeder lieben
Hallo Raging Bull,
Welche Fronten haben wir gewechselt? Ich wußte gar nicht, mich in einem Frontenkrieg zu befinden. Es geht schlicht um einen gewachsenen Erkenntnisstand
Gruß, WT-Herb
DeepPurple
26-03-2012, 20:13
... Das sind dann die High-End-Super-WTler Probleme, die der Durchschnitts-WTler lange Zeit gar nicht haben sollte.
Zu deiner Frage:Wortklaubereien liegen mir nicht.
Zu dem obigen Satz: Ich bin anderer Ansicht, wenn es nicht nur für WT gilt.
Da kenn ich mich nicht so aus, mag also sein, wenn ich es mir auch nicht vorstellen kann.
Ich persönlich denke, aus meiner Erfahrung heraus, dass Effizienz durchaus ein Trainingseffekt ist, der sich ncht erst nach langen Jahren des Trainings einstellt.
Zumindest bei mir.
Schellenbaum
26-03-2012, 21:34
Zu deiner Frage:Wortklaubereien liegen mir nicht.
Also dichtest du Worte hinzu? Ich habe die Frage nur gestellt, damit ich selbst kapieren kann, wo mykatharsis diese Behauptung vertritt, denn davon gelesen habe ich nichts.
Ich persönlich denke, aus meiner Erfahrung heraus, dass Effizienz durchaus ein Trainingseffekt ist, der sich ncht erst nach langen Jahren des Trainings einstellt.
So darf und sollte es auch ruhig sein, ja! Nur sollte man eben Effektivität vor Effizienz stellen, und da hakt es ja bei vielen schon. Ich verschwende heute noch verdammt viel Energie damit, um WT im Sparring effektiv anwenden zu können und nicht in plumpes Gekloppe zu fallen, dass ich auch ohne jahrelanges Training so draufgehabt hätte. Und bei Gott, das ist Sparring! Wenn ich für halbwegs realistische SV trainiere - sich also z. B. aus Schlagsalven des Gegners in eine offensive Position kämpfen, ohne vorher einen Lucky Punch abzubekommen - sieht's wieder ganz anders aus ... und leider nicht mal gut. An dieses WT-Kraftprinzip und Effizienz-Ding zu denken, würd ich mich gar nicht trauen. Ich wäre vielmehr damit beschäftigt meine Hose trocken zu halten. Und hell yeah, ich würde jede Minute bereuen, in der ich nicht an meiner Effektivität, sondern an irgendeiner ominösen Effizienz trainiert habe (inzwischen weiß ich schon gar nicht mehr in welchem Zusammenhang wir das eigentlich hier nutzen). Gut, nach 20 Jahren harten WT-Studiums klappt's bestimmt. Und 20 Jahre fällt ja in WT-Jahren noch unter "schnell".
Klar dass WT-Herb und plaz alles können und das besser als jeder andere. Und wenn man sie fragt, sind ihre Schüler auch für alles gewappnet. Die Frage ist nur: stimmt's? Ich unterstell hier nix. Wahrscheinlich bringen sie viele fähige WT-Männer und -Frauen hervor und es gibt keine unfähigen WT-Legastheniker unter ihrer Führung. Und der Rest des Verbands macht's genauso.
Ich sollte den Verband wechseln. Oder gleich Boxen? Hab gehört, da wird man muskulös von. :sport069: Ich schlaf mal drüber ...
sivispacemparabellum
26-03-2012, 21:35
Und ist es nicht so, dass eine zunehmend besser trainierte Physis mir mehr und besseres Training ermöglicht. Ein Schelm wer den dialektischen Zusammenhang erkennt. Und das völlig ohne Taschenspielertricks durch die Verwendung des Wortes "effektiv", welches in Teilen der Werbung bei näherer Betrachtung der Künstler immer mehr zur Farce wird.
Erfahrung ist also wichtig. "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren"...Die Vorbereitung auf den Ernstfall, bei gleichzeitiger Furcht vor der Überforderung durch die Übung. Gepaart mit einer Überheblichkeit die anderes als unrealistisch und sinnlos darstellt und das Eigene mystifiziert. Ich bin froh, dass ich kein Sifu bin.
Wenn wir bei Wettkämpfen auf die Waage gehen, müssen da alle nacheinander auf die selbe. Mit beiden Füßen!
Raging Bull
26-03-2012, 22:03
Hallo Raging Bull,
Welche Fronten haben wir gewechselt? Ich wußte gar nicht, mich in einem Frontenkrieg zu befinden. Es geht schlicht um einen gewachsenen Erkenntnisstand
Gruß, WT-Herb
Und dieser "gewachsene Erkenntnisstand" führt dann letztlich dazu, dass die glorreichen Zeiten 20-30 Jahre her sind und man heute gemeinhin ein Weichspülprogramm fährt?
KRK hat schlicht und ergreifend die WT-Prinzipien auf seine Ökonomie angewandt - der Markt um echte Kämpfer war hart umkämpft. Da gab´s net mehr viel Schnitte zu machen, ergo hat man den freien Weg zum Vorstoßen gesucht und ist mit immer weicher und softer werdenden "Trainings-Philosophien" dazu übergegangen die Nerds, die es auf´m Pausenhof stets gefasst haben und die Hausfrauen, die zwar nie rausgehen, aber trotzdem eine Heidenangst vor Vergewaltigungen haben und die Büro-Hengste dieser Welt zu bewerben. Und zwar mit dem Versprechen mit 2x 1,5h Fummeln/ Woche SV-fähig zu werden. Da können die ihre anderen Hobbies wie Computerspielen, Waffeln backen und Holzregale basteln, sowie den Job noch locker nebenbei machen und auch der Kegelclub leidet nicht.
Hier wird das dann so präsentiert, als wären jene die mehr Zeit ins Training investieren, im "realen" Leben quasi erfolglos oder hätten gar keins. Als ob wir KSler per se joblos, freud- und freundlos wären und unseren Sexualtrieb mangels Alternative am Sandsack ausleben würden. Zugegebenermaßen - ich habe keine anderen Hobbies, die ich betreibe. Ich bin halt so erzogen, dass man das was man macht auch richtig macht und nicht nur halb. Neben Job und der Zeit, die die Damenwelt so beansprucht bleibt da keine Zeit mehr für ein anderes Hobby.
Doof wird´s halt nur, wenn dann der Friedhelm aus der Verwaltungsabteilung mir mit der Inbrunst der Überzeugung erklärt, dass er mich mittels seiner Super-Techniken einfach mal so wegmacht, weil sein Sifu ihm erzählt hat, wie chancenlos der KSler doch gegen den SVer ist. Wegen lethal techniques oder fighting rules oder wegen whatsoever. Aber das Phänomen kennt eh jeder hier, auch wenns von WT-Seite beständig bestritten wird.
Hallo Raging Bull,
nein, der gewachsene Erkenntnisstand führt dazu, das Training zu verbessern.
dass die glorreichen Zeiten 20-30 Jahre her sind. Welche Glorien meinst Du? Die Zeiten der Raufereien? Das hatte ich bereits erklärt. Der Erfolg der EWTO ist zur Zeit größer, als je zuvor. Und nicht nur in Form von steigenden Mitgliedszahlen.
Gruß, WT-Herb
DeepPurple
27-03-2012, 05:40
....
So darf und sollte es auch ruhig sein, ja! Nur sollte man eben Effektivität vor Effizienz stellen, und da hakt es ja bei vielen schon. Ich verschwende heute noch verdammt viel Energie damit, um WT im Sparring effektiv anwenden zu können und nicht in plumpes Gekloppe zu fallen, dass ich auch ohne jahrelanges Training so draufgehabt hätte.
....
Das würde bedeuten (meiner persönlichen Meinung nach), dass das Training schlecht auf sowas vorbereitet.
Natürlich ist Effektivität ein primäres Trainingsziel. Effizienz kommt im Lauf der Zeit sowieso, ist eigentlich bei jeder körperlichen Tätigkeit so.
Big Bart II
27-03-2012, 05:55
Welche Glorien meinst Du? Die Zeiten der Raufereien? Das hatte ich bereits erklärt. Der Erfolg der EWTO ist zur Zeit größer, als je zuvor. Und nicht nur in Form von steigenden Mitgliedszahlen.
Und in welcher Form ist der Erfolg noch messbar?
Asahibier
27-03-2012, 05:58
Tuh mir einen gefallen! Die arme Logik hat Dir nichts getahn lass die bloß in Ruhe.;)
Hab übrigens gerade tolle News über unseren Partner bekommen, nächste Woche bin ich für vier Tage in deiner Gegend!
Welche Gegend ist das denn???
Hallo DeepPurple,
Effizienz kommt im Lauf der Zeit sowieso, Das ist eine andere Effizienz. Was Du meist ist, daß man die jeweilige Handlung, das was man tut effizienter ausführt. Bei dem was ich meine geht es darum, überhaupt erst einmal die Methode der Handlung effizienter zu gestalten.
@Big Bart II
Im Lerntempo, im Veränderung der Kampfstärke.
Gruß, WT-Herb
Der Erfolg der EWTO ist zur Zeit größer, als je zuvor.
Das stimmt. Zur Zeit besiegt man in deren Lager sogar die Naturgesetze.
Raging Bull
27-03-2012, 09:57
@Big Bart II
Im Lerntempo, im Veränderung der Kampfstärke.
Gruß, WT-Herb
Also sind heutige WTler noch schneller noch kampfstärker als die Recken der 80er?
Hallo hw75,
wir führen keinen Kampf gegen Naturgesetze, wir nutzen sie.
@Raging Bull
Ja, wenn sie entsprechend trainieren, geht’s schneller.
Gruß, WT-Herb
openmind
27-03-2012, 12:00
Hallo hw75,
wir führen keinen Kampf gegen Naturgesetze, wir nutzen sie.
@Raging Bull
Ja, wenn sie entsprechend trainieren, geht’s schneller.
Sagen wir: Wenn die Lehrer sie entsprechend trainieren lassen...
Ja, das auch. Auch Begabung, Fleiß, Trainingsintensität etc... sind Faktoren, die das Ziel näher rücken lassen oder weiter in die Ferne rücken.
Gruß, WT-Herb
Raging Bull
27-03-2012, 21:03
Hallo Raging Bull,
nein, der gewachsene Erkenntnisstand führt dazu, das Training zu verbessern.
Welche Glorien meinst Du? Die Zeiten der Raufereien? Das hatte ich bereits erklärt. Der Erfolg der EWTO ist zur Zeit größer, als je zuvor. Und nicht nur in Form von steigenden Mitgliedszahlen.
Gruß, WT-Herb
@Raging Bull
Ja, wenn sie entsprechend trainieren, geht’s schneller.
Gruß, WT-Herb
Ich konstatiere, bei entsprechendem Trainingsfleiß und Itensität ist es heute tendenziell schneller mögliche ein kompletter WT-Kämpfer zu werden. Die EWTO-Mitgliedszahlen sind nach wie vor steigend.
Also mehr und besser ausgebildete Kämpfer, als noch in den 80ern.
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