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Vollständige Version anzeigen : Senkong Übung



MagetaDerLöwe
22-03-2012, 01:21
Hi Leute, hier im Forum findet man ja desöfteren was zur Senkong Übung, allerdings sind sowohl die Text Attachements als auch das Video nicht mehr verfügbar. Hat die vlt jemand am Start oder könnte jemand dazu was eigenes zur Verfügung stellen?
Wäre top!

Grüße,
Tim

Klaus
22-03-2012, 10:12
Zugegeben, war nicht einfach zu finden, ausser über Attachment-Suche bei mir selbst. ;)

Senkong Deutsch (http://www.kampfkunst-board.info/forum/attachment.php?attachmentid=4242&d=1122322543)
Senkong Englisch (http://www.kampfkunst-board.info/forum/attachment.php?attachmentid=4241&d=1122322535)

T. Stoeppler
23-03-2012, 15:53
Also wenn ich das alte Video noch finden würde, würde ichs ja wieder reinstellen..

Gruss, Thomas

Hokum
25-03-2012, 21:41
mhm war ja damals auch auf youtube, wurde leider vom user gelöscht.

allerdings sind die anleitungen eh detailliert genug dass man nicht viel falschmachen kann.

T. Stoeppler
26-03-2012, 14:01
mhm war ja damals auch auf youtube, wurde leider vom user gelöscht.

Ich glaube, das habe ich im Zuge eines Festplatten-Crashs verloren... das war aber auch eh von 2005 also ein bischen "dated"

Oder magst Du ein neues Senkong Video machen, Hokum? Dann muss ich nicht nochmal ran ;)

Gruss, Thomas

Hokum
28-03-2012, 14:24
Oder magst Du ein neues Senkong Video machen, Hokum? Dann muss ich nicht nochmal ran ;)

Gruss, Thomas

Ah, wenn da wieder 5 Jahre lang IMA-Anfänger darauf verwiesen werden, hätt ich mehr Ruhe mit dem Gedanken dass du da Modell stehst :o

MagetaDerLöwe
28-03-2012, 21:16
Ein Video wäre auf jeden Fall toll (:

P.S:
Danke für die Beschreibung(en)

T. Stoeppler
30-03-2012, 08:41
Dank einer freundlichen Seele, die mir mein altes video noch per elektronischer Brieftaube zukommen ließ:

PracticeSenKong.WMV - YouTube (http://youtu.be/2aEbY6Ov1rA)

Gruss, Thomas

Lemming
30-03-2012, 20:21
Cool, danke dass du das reinstellst.

Was heißt Senkong und für was sind solche Übungen gedacht? Für ein paar Wochen habe ich in Chen Taiji reingeschnuppert und dort gab es die Seidenfadenübungen. Ist das sowas ähnliches?

Ich hab echt kaum Ahnung von IMA, finde das Thema aber sehr interessant.

MagetaDerLöwe
30-03-2012, 20:29
Dank einer freundlichen Seele, die mir mein altes video noch per elektronischer Brieftaube zukommen ließ:

PracticeSenKong.WMV - YouTube (http://youtu.be/2aEbY6Ov1rA)

Gruss, Thomas


Danke vielmals. Ich werd mich mal dran versuchen:D

christoph
31-03-2012, 03:18
Was heißt Senkong

Ich denke das ist eine Romanisierung von Shengong 神功 also Geist oder Seelen Fähigkeit/Übung. Im Internet (https://www.google.com/search?q=%E7%A5%9E%E5%8A%9F&hl=en&safe=off&prmd=imvns&source=lnms&tbm=isch&ei=DWd2T_WCJayfiAf8tYTyBA&sa=X&oi=mode_link&ct=mode&cd=2&ved=0CBUQ_AUoATge&biw=1173&bih=561)findet man unter dem Begriff daoistisches oder auch buddhistisches Zeugs, inklusive solcher Übungen wo man sich Gewichte an die Glocken hängt.
Also, das ist letztlich Schall und Rauch - ein Name den irgend jemand mal gehört hatte und dieser Übung gegeben hat. Ich würde lieber diese Senkong Übung machen, als mir Gewichte irgendwo hin zu hängen. :p

Simplicius
31-03-2012, 05:14
-

T. Stoeppler
31-03-2012, 09:24
Bitteschön :)


1)Ich hab vorher ZZ gemacht (ich mache immer vorher entweder ZZ oder Reeling Silk, heute auch noch)

2)Ja ist eine Variante. Ich hänge meistens noch ein Absinken und mit-den-armen-seitlich hochgehen dran, oder bleibe in der ZZ Position noch ein kleines Weilchen stehen. (Das ist für die Praxis an sich aber wurscht)

3)Die Originalkommentare kenne ich nicht; das Trainingsprinzip der "super-langsam-Ausführung" findet sich aber bei einigen Shaolin und auch einigen Daoistischen KK Kreisen.

Die Übung selbst muss aus einer Tradierungslinie stammen, in der Sifu Meijers
(der "Kahn".. bitte nicht über den Mann diskutieren, hatten wir schon zu oft) steht.

Ansonsten kann man im grossen und sehr informativen Senkong Thread vor ein paar Jahren nochmal nachlesen.

Gruss, Thomas

Klaus
31-03-2012, 12:07
Meijers macht die auch, aber das scheint ursprünglich über Foen Tjoeng Lie gekommen zu sein, oder der hat nur die Übersetzung von jemand anderem gemacht. Ich hatte da einige Texte als Ausdruck auf Endlospapier aus einem Nadeldrucker aus den 80ern, richtig stilecht. :) Ich meine in einem Vorwort stand was von Tempel und mein Meister und wir mussten immer morgens etc. pp. Das kann aber auch ein Tempel in Malaysia o.ä. gewesen sein, mit Exilanten. Die Schreibweise spricht für sowas. Diese ursprüngliche Beschreibung ist sehr kurz, stichpunktartig, nur eine Gedächtnisstütze.

Luggage
31-03-2012, 14:34
Ansonsten kann man im grossen und sehr informativen Senkong Thread vor ein paar Jahren nochmal nachlesen.

Mag den mal jemand verlinken? Ich habe nix gefunden, jedenfalls nichts, was nach DEM Senkong-Thread aussah... Das Ding interessiert mich, aber bis jetzt hab ich's nicht wirklich kapiert.

Klaus
31-03-2012, 14:48
http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=31207

Simplicius
31-03-2012, 18:24
-

Luggage
01-04-2012, 09:46
Danke euch erstmal! Ich habe den anderen Thread überflogen, allerdings ist er recht unübersichtlich. Vllt. mag ja jemand schnell ein paar Fragen beantworten:

- wofür genau macht man Senkong?
- was machen die Füße beim Eindrehen - bleiben sie parallel oder dreht der unbelastete Fuß mit der Hüfte mit? Wenn sie parallel bleiben, wie mache ich das ohne massive Außenspannung, die wohl laut Klaus zu vermeiden ist?
- auf dem Video neigt der Ausführende den Kopf stark nach hinten beim Führen der Hände über den Kopf, soll das so? In der Beschreibung steht davon jedenfalls nichts, soweit ich das erkennen kann.
- Was machen die Augen dabei - offen, fokusiert/unfokusiert oder geschlossen?
- Was macht der Kopf - Visualisierung, Affirmation, Leere?

Danke schonmal :)

You Li Han
01-04-2012, 09:52
Hallo,

sehr interessante Sache! Senkong... habe mir jetzt nicht alles durchgelesen (den anderen Thread) ... und frage mich was denn die Namensbedeutung wohl ist von Senkong.

Denn die ÜBUNG als solche war mir nicht bekannt, doch die durchaus "gefüllte" und "in sich ruhende" Art der Ausführung von Dir Thomas, gab mir die Schlagwörter:

- meditative Bewegungs"erfahrung"

- tiefe Versenkung in der Bewegung

sieht für mich ziemlich effektiv (in der Energie-Führung) und gefüllt aus.

Lieben Dank

Rhodos
01-04-2012, 11:04
Steht eig. alles im Thread.

Luggage:
- wofür genau macht man Senkong?
- was machen die Füße beim Eindrehen - bleiben sie parallel oder dreht der unbelastete Fuß mit der Hüfte mit? Wenn sie parallel bleiben, wie mache ich das ohne massive Außenspannung, die wohl laut Klaus zu vermeiden ist?
- auf dem Video neigt der Ausführende den Kopf stark nach hinten beim Führen der Hände über den Kopf, soll das so? In der Beschreibung steht davon jedenfalls nichts, soweit ich das erkennen kann.
- Was machen die Augen dabei - offen, fokusiert/unfokusiert oder geschlossen?
- Was macht der Kopf - Visualisierung, Affirmation, Leere?

(was ich hier schreibe ist sinngetreu aus dem Thread, also ruhig verbessern wenn nötig)

1. "Lösen von Verspannungen in den Muskeln, die Emotionen zurückhalten",
"Fähigkeit bekommen, unbewusst einen Muskelturbo anzuschmeißen, der
Bewegung X verstärkt -> das berühmte Kribbeln"

2. Füße bleiben die ganze Zeit auf den Boden, wenn es deine Knie erlauben.
Gewicht in der Mitte des Fußes lassen. Damit bekommst beim Drehen die
gewünschte Scherkraft.

3. Keine Ahnung. Laut Video kannst du das machen. Ich habe beides probiert
und beim Zurücklehnen fühlt sich das bei mir besser/richtiger an.

4. Augen offen, nichts fokusieren, aber auch nicht wild umherschauen.

5. Leere. Aber nicht erzwingen, wenn Gedanken in deinem Kopf kommen, dann
lass sie einfach umherschweifen. Klammere dich nicht fest an einen
Gedanken. Einfach gehen lassen. Und zwinge dich auch nicht dazu, "leer"
zu sein, das funktioniert nicht. Genauso wenig klappt es, wenn du in deinem
Kopf nach Entspannung rumschreist.

PS: Es kann passieren, dass du von Gefühlen überrascht wirst. Plötzlich
wirst du aggressiv oder traurig oder genervt oder... Dann mach einfach
eine Pause, wo du bisschen zur Ruhe kommen kannst.


You Li Han: Info zur Namensgebung gibts in dem Thread ab Ende Seite 3/
Anfang Seite 4.

Luggage
01-04-2012, 11:29
Merci erstmal!



1. "Lösen von Verspannungen in den Muskeln, die Emotionen zurückhalten",
"Fähigkeit bekommen, unbewusst einen Muskelturbo anzuschmeißen, der
Bewegung X verstärkt -> das berühmte Kribbeln"
Ich kann jederzeit jedes Körperteil kribbeln lassen, wenn ich mich kurz konzentriere - ist das toll?



2. Füße bleiben die ganze Zeit auf den Boden, wenn es deine Knie erlauben.
Gewicht in der Mitte des Fußes lassen. Damit bekommst beim Drehen die
gewünschte Scherkraft.
Auf dem Boden ist klar - aber auch parallel ausgerichtet? Und wie geht das, ohne gehörig druck auf den egtl. unbelasteten Fuß (und dessen Außenkante) zu geben?



5. Leere. Aber nicht erzwingen, wenn Gedanken in deinem Kopf kommen, dann
lass sie einfach umherschweifen. Klammere dich nicht fest an einen
Gedanken. Einfach gehen lassen. Und zwinge dich auch nicht dazu, "leer"
zu sein, das funktioniert nicht. Genauso wenig klappt es, wenn du in deinem
Kopf nach Entspannung rumschreist.

PS: Es kann passieren, dass du von Gefühlen überrascht wirst. Plötzlich
wirst du aggressiv oder traurig oder genervt oder... Dann mach einfach
eine Pause, wo du bisschen zur Ruhe kommen kannst.
Passt schon, aus dem Yoga kenne ich das bereits.

Luggage
01-04-2012, 12:05
Achja, ein letzter Punkt:
Was macht die Atmung? Einfach fließen lassen ohne Lenkung?

Rhodos
01-04-2012, 12:06
Das du was kribbeln lassen kannst ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass du bei der Übung das Kribbeln spürst.
Zum Thema Außenriss muss ich selber noch bisschen rumprobieren. Ich glaube, es ist unvermeidlich, die Außenkante nicht zu belasten. Oder aber die nötige Muskulatur fehlt und der "Fehler" korrigiert sich mit der Zeit von selbst.

Edit: Habe gerade nochmal die Übung gemacht. Du brauchst keinen Druck auf dem Außenriss, wenn du dein Gewicht zu 100% auf einem Bein hast. Also musst du dein Bein ohne jede Änderung in deiner Struktur heben können. So liegt der Fuß auf dem Boden, ohne irgendwelchen Druck. Nur ist es wichtig, darauf zu achten, dass dein Knie nicht einbrechen. Die Knie folgen der Zeigerichtung des großen Zehs.

Rhodos
01-04-2012, 12:14
Wenn du dich so langsam bewegst, lässt du den Atem fließen. Einfach immer in den Unterbauch atmen.

T. Stoeppler
01-04-2012, 15:06
Na, also da ich das bereits auf Youtube gefragt worden bin - wozu das Ganze - es ist, auch wenns harmlos anmutet, eine hochintensive neuromuskuläre Trainingsmethode. Sich extrem langsam zu bewegen ist gar nicht so einfach.

Nach einer Weile setzt eine merkbare Verstärkung der (schnell)Kraft ein, also wenn man noch ein bischen herkömmliches Training dabei macht.

Nebenher ist es eben ein meditatives Qi Gong.

Gruss, Thomas

Klaus
01-04-2012, 15:45
Der Fuss bleibt beim Eindrehen möglichst so stehen, er wird nur leicht (man kann das Bein heben ohne zu kippen). Wenn Dein Fussgelenk das nicht kann, dann drehst Du den Fuss halt soweit mit wie nötig, aber nur wenn es nicht anders geht.

Rhodos
01-04-2012, 17:08
Spricht eigentlich etwas dagegen, die Übung 2x täglich zu machen ?

T. Stoeppler
01-04-2012, 17:44
Nein, kann man so oft machen, wie man möchte. Mehr als 2x ist aber schon wirklich zeitaufwendig.

Man kann aber, so nach 4 Wochen des Übens hin und wieder 2h am Stück machen (sofern Zeit/Laune in ausreichendem Mass vorhanden) das kann u.U. den Prozess etwas beschleunigen.

Gruss, Thomas

Luggage
01-04-2012, 18:02
Spricht eigentlich etwas dagegen, die Übung 2x täglich zu machen ?
Was setzt das ganze denn für einen Reiz, muss man da irgendwas beachten? Also zB Regenerationszeiten o.ä.? Dass man es eher nicht abends machen soll, wurde ja schon erwähnt. Ich habe heute zB ca. 10-15 min Sengkong versucht, bin dann 25km Rad gefahren und 5km gejoggt - geht sowas klar?

Rhodos
01-04-2012, 18:08
Da musst du wohl auf deinen Körper hören. Vielleicht bekommst du Muskelkater in den Beinen oder an vorher vernachlässigten Stellen. Oder deine Knie mögen nicht so viel, dann einfach bisschen höher und/oder weniger reindrehen.

T. Stoeppler
01-04-2012, 18:12
Also die normale zentralnervöse Ermüdung nach Kraft(Ausdauer)training hat meiner Erfahrung nach keinen negativen Effekt auf die Übung. Wenn man ins Übertraining kommt sollte man aber auch mit der Senkong pausieren, zumindest für einen Tag.

Tatsächlich scheint das Senkong Training die allgemeine Reizantwort zu verstärken.

Deswegen wird traditonell nach solchen Sachen auch Gerätetraining mit Lanzen, Stone locks, Steinkugeln etc gemacht.

Nach einem Cooldown kann man dann auch noch eine Senkong machen.

Gruss, Thomas

Klaus
01-04-2012, 19:39
Lieber jeden Tag 2 x 20 min als einmal in der Woche unheimlich lang. Überdosierungseffekte hatte ich nicht, aber wenn sollte man das an Überreizung merken, sprich, man "kommt nicht mehr runter". Ist aber eher ungewöhnlich, sowas kommt bei Leuten vor die so schon stark unter Strom stehen und die Übung sowas frei setzt. Sobald man nicht mehr schlafen kann, lässt man die Übung einfach für einige Tage sein. Aber dann sollte man das sowieso reduzieren auf ne halbe Stunde am Tag morgens.

Primo
01-04-2012, 20:34
.....es ist, auch wenns harmlos anmutet, eine hochintensive neuromuskuläre Trainingsmethode. Sich extrem langsam zu bewegen ist gar nicht so einfach.

Nach einer Weile setzt eine merkbare Verstärkung der (schnell)Kraft ein, also wenn man noch ein bischen herkömmliches Training dabei macht.



Kurze Verständnisfrage !

Funktioniert das bei jeder willkürlich gewählten Bewegung, die langsam ausgeführt wird ? ....z.b. meinetwegen Boxgrundstellung und dann ultralangsame Boxkombinationen . Oder muss es eine Tai Chi oder Qi Gong ähnliche Bewegung/Figur sein ?


Gruss

T. Stoeppler
01-04-2012, 21:26
Auf die Bewegung kommts "eigentlich" nicht an. Allerdings ist ja bei allen IMA Techniken eine Torsionsbewegung entlang der gesamten Wirbelsäule elementar, von daher müsste man eben gezielt Augenmerk darauf legen.

Die Übung hat ihre Form eben nur, um die Gesamtmechanik vom Körper einmal abzuhandeln, zumindest in der Form, die bei den IMAs üblich ist.

Also z.B. kann man auch einen Bagua Single Palm Change genauso machen oder eine Tajiquan Langform (hab ich ne weile gemacht, 2h für eine Form, zweimal am Tag)

Aber eine Boxkombination entsprechend ausgeführt tuts auch.

Ich mache z.B. mit dem langen Schwert auch ultralangsame Bewegungen. Ich mache die Senkong aber auch immer dazu.

Gruss, Thomas

Luggage
02-04-2012, 07:22
Allerdings ist ja bei allen IMA Techniken eine Torsionsbewegung entlang der gesamten Wirbelsäule elementar, von daher müsste man eben gezielt Augenmerk darauf legen.

Ich lese die ganze Zeit Torsion, Verwindung etc. - aber wenn ich auf einem Bein absetze und die Hüfte mitdrehe, dann findet doch in der Wirbelsäule selbst kaum bis überhaupt keine Verdrehung statt, oder?

T. Stoeppler
02-04-2012, 08:40
Du drehst ja nicht nur auf der Hüfte... die Drehung sollte schon im ganzen Körper laufen.

Gruss, Thomas

Klaus
02-04-2012, 09:54
Die Hüfte ist da etwa 45° quer zu den Füssen, der Kopf 90°, also sind irgendwo die anderen 45° drin. Aber bitte nicht anfangen das zu zerreden und jeden Fingerzeig analysieren ob da irgendwo "Verwindung" drin ist, dem Körper überlassen wie er das anstellt. Beim "leicht werden" richtet man sich auch im Oberkörper leicht auf, streckt sich, auch die Wirbelsäule.

Kamenraida
02-04-2012, 11:57
Allerdings ist ja bei allen IMA Techniken eine Torsionsbewegung entlang der gesamten Wirbelsäule elementar, ...
Gruss, Thomas

Wie kommst du darauf?

Im übrigen: Nach Ansicht deines Videos denke ich auch, dass es eine schöne Übung ist.

Allerdings entnehme ich einigen Posts hier im Thread, dass einige Leutchen die Übung nun nach Video und schriftlichen Tipps nachmachen wollen.

Das finde ich überraschend. Ich für meinen Teil habe mehr als genug eigene Übungen, und die habe ich unter guter Anleitung von Lehrern gelernt. Auch und gerade die vermeintlich "einfachen" Übungen.

Ich kann nur abraten, irgendetwas nach Videos nachzuturnen. Die Meinung, dass so etwas "gefährlich" sei, halte ich zwar für Quatsch. Aber in der Regel ist es Zeitverschwendung, weil man nicht ersieht, worum es eigentlich geht.

Meine bescheidene Meinung.

T. Stoeppler
02-04-2012, 12:25
Wie kommst du darauf?


Ist halt meine Wahrnehmung der IMA Trainingsmethoden, die mir in meiner Trainingszeit so untergekommen sind. (Aber das ist off-topic hier.)

Bei der Übung braucht man nicht zwingend eine Korrektur - ein bischen Körpergefühl, die Beschreibung und ein Video reicht in dem Fall aus - da geht es auch nicht so sehr um die exakte Bewegung, sondern eher um das Trainingsprinzip.

Gruss, Thomas

Luggage
02-04-2012, 12:40
Allerdings entnehme ich einigen Posts hier im Thread, dass einige Leutchen die Übung nun nach Video und schriftlichen Tipps nachmachen wollen.
Was degradiert uns denn so schnell zu "Leutchen", dass der herablassende Ton gerechtfertigt wäre?

Kamenraida
02-04-2012, 17:05
Es war nicht meine Absicht, jemanden zu degradieren oder herablassend zu sein.

Meine Meinung dazu, IMA-Übungen nach einem Video nachzumachen, bleibt allerdings bestehen.

Luggage
03-04-2012, 11:34
Ich habe es jetzt geschafft, einen Durchgang auf knapp 15min auszudehnen, da bin ich ganz stolz :) Es fällt mir wegen meiner Yogapraxis sehr schwer, den Atem von der Bewegung losgelöst einfach fließen zu lassen, da ich es gewohnt bin, Atem und Bewegung aufeinander abzustimmen. Ich gerate dabei mitunter regelrecht außer Atem.

Allerdings tun sich neue Fragen auf:
- Ist eigtl. das Wachsen, bzw. Leichtwerden und Sinken, bzw. Schwerwerden im selben Tempo wie die zugehörige Armbewegung zu synchronisieren, so dass das Vorlehnen zB am Anfang mit dem Heben der Arme beginnt und erst dann beendet ist, wenn sie auf Schulterhöhe sind, oder kann das Wachsen schneller gehen und der Rest der Armbewegung erfolgt dann eben in voll ausgerichteter Haltung?
- Klaus schreibt, am Ende solle man stehen bleiben und Nachspüren, bzw. die Übung wirken lassen - soll das, wie in dem Video, in einer Art stehender Säule gemacht werden, oder soll man nur einfach irgendwie ruhig stehen bleiben (ich habe bisher Samasthiti/Tadasana eingenommen)?
- Beim Zurücklehnen mit den Händen über dem Kopf - geht da der Rücken gerade zurück, geflext oder sogar nur in der HWS und mit geradem Rücken? Und wie weit geht man - nur leicht, oder eine richtige Rückbeuge ala Yoga?

Die Übung tut mir richtig gut, ich bin ganz begeistert. Schade ist sind die vielen Unsicherheiten - es kommt nicht zufällig jemand von euch aus meiner Gegend und mag mich mal korrigieren? :)

T. Stoeppler
03-04-2012, 13:28
Hi,


Ich habe es jetzt geschafft, einen Durchgang auf knapp 15min auszudehnen, da bin ich ganz stolz :)

Hervorragend - 20 min sollte es anfangs schon sein, 30 bzw 40 min ist ziemlich hart, aber eine Herausforderung.




- Ist eigtl. das Wachsen, bzw. Leichtwerden und Sinken, bzw. Schwerwerden im selben Tempo wie die zugehörige Armbewegung zu synchronisieren...

Idealerweise ja. Das Heben/Senken darf nicht zu schnell laufen. Aber das kommt mit der Zeit.




- Klaus schreibt, am Ende solle man stehen bleiben und Nachspüren, bzw. die Übung wirken lassen - soll das, wie in dem Video, in einer Art stehender Säule gemacht werden, oder soll man nur einfach irgendwie ruhig stehen bleiben (ich habe bisher Samasthiti/Tadasana eingenommen)?


Das tuts auch. Ich mache kurz (also 5 min) Säule bzw San Ti Shi und normales QiGong




- Beim Zurücklehnen mit den Händen über dem Kopf - geht da der Rücken gerade zurück, geflext oder sogar nur in der HWS und mit geradem Rücken? Und wie weit geht man - nur leicht, oder eine richtige Rückbeuge ala Yoga?


Bischen Beugung ist fein McKenzie Freunde schätzen das ;)
Also einfach so, dass die vordere Rumpfseite leicht gedehnt wird.



Die Übung tut mir richtig gut, ich bin ganz begeistert. Schade ist sind die vielen Unsicherheiten - es kommt nicht zufällig jemand von euch aus meiner Gegend und mag mich mal korrigieren? :)

Solltest du im August zum Y-Day kommen, kann ich dir die Übung gerne zeigen. Aber wirklich - die echte Herausforderung ist eben, das so super langsam zu machen; die Bewegung regelt sich nach ein paar Wochen allein.

Gruss, Thomas

alac
18-04-2012, 20:02
Ich habe die übung jetzt eineinhalb wochen jeden Tag gemacht. Für einen Durchgang habe ich 20-35 minuten gebraucht.

Allerdings habe ich die Übung jetzt mal vor meinem karatetraining gemacht, und ich war schon beim Aufwärmen extrem erschöpft.

Sowas hatte ich bis dahin noch nie, auch nicht, wenn ich mal einen schweren Arbeitstag hatte (Baustelle), also muss es von der Übung kommen.

Hat dazu irgendjemand Erfahrungen ?

Ich werde die Übung jetzt immer nach dem Training machen

T. Stoeppler
18-04-2012, 20:13
Hallo Alac,

Das ist zentralnervöse Ermüdung, am Anfang kann das vorkommen. Das wird besser - auch da finden Anpassungsvorgänge statt. Mal einen Tag Pause zu machen ist gar nicht verkehrt.

Hat sich während des Karatetrainings selbst denn etwas, so qualitativ, getan?

Gruss, Thomas

alac
19-04-2012, 20:09
Also ist das am Anfang normal.

Qualitativ hat sich an meinem Training schon ein bisschen was verändert. Ich merke allgemein, dass sich meine Ausdauer verbessert hat, obwohl ich die jetzt nicht mehr trainiere. Außerdem wird mein Stand immer besser. Diese Veränderungen sind jetzt aber nur minimal, ich spüre sie halt einfach.

Ich habe allerdings noch eine Frage:

Als ich die Übung die ersten paar male gemacht habe, haben meine Hände stellenweise sehr stark gekribbelt. Wenn ich die Übung jetzt mache, Kribbeln meine Hände garnicht mehr, oder nur ganz kurz, egal wie langsam ich mich bewege.

Muss ich mir deswegen gedanken machen ?

(Ich mache die Übung trotzdem weiterhin, mich würde nur mal interessieren, ob das irgendeine Bedeutung hat)

T. Stoeppler
19-04-2012, 20:22
Hallo Alac,

Hört sich nach ganz normaler Entwicklung an.

Einfach weitermachen, weiter Karate trainieren etc... so ab Woche 4 werden deine Trainingspartner etwas merken. Dann tut sich erstmal eine Weile lang gar nichts, nach 3 Monaten kommt die Sache dann "in Schwung" und irgendwann kommen dann verschiedene Effekte, die mal kommen, mal gehen... also einfach weiter machen :)

Gruss, Thomas

alac
19-04-2012, 20:25
Okay, Danke

Klaus
19-04-2012, 22:03
Warum da nichts mehr kribbelt weiss ich auch nicht, aber ich würde nichts forcieren. Einfach an nichts denken, und weiter relativ langsam die Übung machen. Muss nicht "extrem" langsam sein, wenn es 20 Minuten sind reicht das völlig. Man kann ja immer mal wieder eine Phase einlegen wo man die Finger wirklich ganz extrem langsam bewegt, aber man muss nicht die ganze Übung so langsam sein. Wichtig ist nur, den Körper machen lassen, nichts forcieren, am besten an nichts denken, so wie beim Spazieren gehen. Und nicht zu wenig trinken. Es kann aber auch sein, dass das "Strömen" nicht übermässig mehr auffällt. Kann sein dass mein Körper diese "Pumpe" selbst einfach stark trainiert hat, indem er sie immer angeworfen hat. Bei mir ist das auch über den Tag öfter mal von alleine angesprungen, beim Software entwickeln, ohne Training, und ohne dass ich daran gedacht habe.

MagetaDerLöwe
20-04-2012, 04:11
Was kann ich denn tun, wenn ichs nicht schaffe mich so langsam (nichtmal annähernd) zu bewegen? Einfach immer so langsam machen wie geht? Fange irgendwie extrem schnell an kurze Strecken der Bewegungen zu "zucken", anstatt sie gleichmäßig auszuführen

Spieltheoretiker
20-04-2012, 06:34
Was kann ich denn tun, wenn ichs nicht schaffe mich so langsam (nichtmal annähernd) zu bewegen? Einfach immer so langsam machen wie geht? Fange irgendwie extrem schnell an kurze Strecken der Bewegungen zu "zucken", anstatt sie gleichmäßig auszuführen

Es ist ganz normal anfangs zu zucken, wenn Bewegungen langsam ausgeführt werden. Du glaubst gar nicht wie wenig Menschen überhaupt schafffen "ruckelfrei" langsam ihren Kopf zu wenden. Imo ist das gut wenn du das bemerkst, durch stätiges Üben wird das (ruckel)freier. Bewusst langsam zu üben total unterschätzt.

T. Stoeppler
20-04-2012, 08:03
Was kann ich denn tun, wenn ichs nicht schaffe mich so langsam (nichtmal annähernd) zu bewegen? Einfach immer so langsam machen wie geht? Fange irgendwie extrem schnell an kurze Strecken der Bewegungen zu "zucken", anstatt sie gleichmäßig auszuführen

Üüüüüüben ;)

Wie bei jedem Training wird das schon...

Gruss, Thomas

Klaus
20-04-2012, 09:55
Oder um es anders auszudrücken - MACHEN. Nichts "anders" machen, oder probieren, einfach die Bewegung machen. Wenn es ruckelt, dann ruckelt es halt. Irgendwann ruckelt es nicht mehr, beim einen früher, beim anderen später. Man muss sich kein Bein ausreissen, damit das nicht ruckelt.

Sugata
23-04-2012, 13:19
ich mach die Senkong-Übung seit sie wieder hier ins netz gestellt wurde mehr oder weniger regelmäßig.:halbyeaha

gestern wieder am nachmittag, am Abend war ich dann noch in der Sauna,
den restlichen abend war ich komplett hinüber, so richtig schön kraftlos.
Nicht unangenehm, aber kraftlos.:kbsmilie:

Irgendwelche Anregungen (Sauna vermeiden o.Ä.?)


vielen Dank
Sugata

Eskrima-Düsseldorf
23-04-2012, 13:39
Solltest du im August zum Y-Day kommen, kann ich dir die Übung gerne zeigen. Aber wirklich - die echte Herausforderung ist eben, das so super langsam zu machen; die Bewegung regelt sich nach ein paar Wochen allein.

Gruss, Thomas

Da möchte ich auch gerne mitmachen, hatte gehofft daß Du auch da bist :)

T. Stoeppler
23-04-2012, 15:33
@Sugata
Nicht schlimm, kurz nach der Übung vielleicht etwas mehr trinken dann haut die Sauna auch nicht so rein.

@Eskrima-Düsseldorf
Na sicher doch. Ich bin an beiden Tagen da, wie immer... da findet sich sicher Zeit für eine Senkong und (mindestens) eine Apfelschorle ;)

Gruss, Thomas

egonolsen
06-05-2012, 10:42
Kann man Senkong mit anderen Qigong-Übungen, speziell die Acht Brokate, praktizieren? Also sagen wir am Vormittag die Acht Brokate und dann am Nachmittag/frühen Abend Senkong. Gibt es da beiderseitige Effekte, die sich nicht so gut vertragen, oder muss man dann einfach nur genügend Zeit zwischen den Sets lassen oder ist es einfach egal? Danke für die Antworten.

Ronny Wolf
06-05-2012, 10:57
Kann man Senkong mit anderen Qigong-Übungen, speziell die Acht Brokate, praktizieren? Also sagen wir am Vormittag die Acht Brokate und dann am Nachmittag/frühen Abend Senkong. Gibt es da beiderseitige Effekte, die sich nicht so gut vertragen, oder muss man dann einfach nur genügend Zeit zwischen den Sets lassen oder ist es einfach egal? Danke für die Antworten.

Ich würde das nicht probieren. Die Senkong-Übung und die Acht Brokate erzeugen gegenläufige Chi-Kreisläufe, bei den das Chi zerstört wird. Du wirst dann mit der Zeit immer schwächer bis Du dann schliesslich stirbst.
Aber wenn Du uns ein Video der Acht Brokate zeigst, so wie Du sie machst, können wir Dir sicherlich sagen, wie Du die Übungen abändern kannst, damit da nichts passiert.

Luggage
06-05-2012, 11:00
Du wirst dann mit der Zeit immer schwächer bis Du dann schliesslich stirbst.
Dauert das so 40 bis 60 jahre? Das kenne ich, das ist Altern! :D

T. Stoeppler
06-05-2012, 11:06
Das ist unproblematisch. Mache ich auch - also nicht die 8 Brokate, aber ein anderes Qi Gong Set.

Gruss, Thomas

Ronny Wolf
06-05-2012, 11:17
Dauert das so 40 bis 60 jahre? Das kenne ich, das ist Altern! :D

Hmmm, jetzt wo Du es schreibst, ja, könnte auch eine Erklärung sein.

Aber mal im Ernst, was stellen die Leute sich denn vor, was bei den Qi Gong Übungen passiert? In erster Linie sind es Gymnastikübungen, die darauf hinauszielen, den bereits vorhanden Chi-Fluss im Körper zu stärken.
Es gibt sicherlich auch Chi-Übungen, die gefährlich sein können, doch die wird man sicherlich nicht in der Volkshochschule oder aus Videos lernen.

Luggage
13-05-2012, 12:17
Wie ist das eigtl. mit dem Sinken und Wachsen - lehnt man sich dabei nur vor und zurück, mit der entsprechenden Vortstellung von schwer/leichtwerden, oder verändet sich tatsächlich der Knie-Beugungswinkel im Sinne einer Streckung/Stauchung?

Klaus
13-05-2012, 21:10
Man geht hoch und runter, lass die Vorstellung komplett raus. Vor und zurück lehnen hat nichts mit leicht oder schwer zu tun, sondern am Anfang ist das Lehnen ein Teil der Übung (wo es dabei steht), im hinteren Teil der Übung nicht.

Luggage
13-05-2012, 21:49
Man geht hoch und runter, lass die Vorstellung komplett raus. Vor und zurück lehnen hat nichts mit leicht oder schwer zu tun, sondern am Anfang ist das Lehnen ein Teil der Übung (wo es dabei steht), im hinteren Teil der Übung nicht.
Ah, ok - also nur beim ersten Arme heben nach vorne, und beim Über-Das-Gesicht-Führen nach hinten lehnen, dann wieder zentrieren und ansonsten hoch und runter in den Knien, also den Kniewinkel verändern?

Schade egtl., ich fand die Belastung auf den Zehen bei den wachsenden Bewegungen ganz angenehm...

Klaus
14-05-2012, 00:35
Ich habe das so ausgeführt, dass ich permanent das Gewicht zentriert auf den Knien hatte. Also durchaus nicht hüft- bzw. oberschenkellastig, sondern in den Knien bleiben. Da ist das Gewicht also durchaus weit vorne, und man merkt es in den Zehen.

Luggage
01-06-2012, 14:04
Wie seid ihr eigentlich auf die Übung gestoßen, wo habt ihr sie gelernt? In welcher Qigong/Taiji-Schule gehört Senkong denn zum Curriculum?

Klaus
01-06-2012, 15:06
Das hat einen weiten Weg hinter sich, wobei es da 2 Möglichkeiten gibt. Einmal wird es in einem Buch von Foeng Tjoen Lie erwähnt, einmal kommt das über den bekannten Sifu Meijers (;)). Wer von wem gekupfert hat, mag ich da nicht mehr sagen.

Richard22
02-06-2012, 08:53
Ich denke, daß sind eher Klaus's persönliche Erfahrungen.

Eigentlich ist dies stehende Säule - mit einer gewissen Dynamik.

Senken ist, neben der Verteilung von Spannung im Körper (Beinrückseite entspannt, Beinvorderseite gespannt, Brustvorderseite gespannt, Brustrückseite entspannt) der Versuch einer möglichst entspannten tiefen Stellung, was, der Schwerkraft eingedenk, natürlich mit einem ewigen Spiel von Agonist und Antagonist verbunden ist.

Daoyin ist eine heilsame Gymnastik.

Fechtergruß

T. Stoeppler
02-06-2012, 09:04
Nein.. es ist keine Säule und auch keine Variante davon. Das Trainingsprinzip ist ein ganz anderes.

Die Herkunft dieser Art von Übungen habe ich ein bischen verfolgt - mir wurde berichtet, dass (ebenfalls super langsam) aus einem Shaolin System kommt (möglicherweise aus dem Xin Yi Ba... jedenfalls macht Shi De Jian das auch, wie ich zufällig auf einem Video gesehen habe)

Klaus berichtet ebenfalls von einem Shaolin De, der ebenfalls super langsam geübt hat.

Da die drei Quellen sich untereinander nicht kennen, und auch keine Varianten des JiJinJing oder ZhanZhuan sind, ist es wohl ein eigenständiges Übungsprinzip.

Neurophysiologisch ist der Anspruch ein ganz anderer, als bei den anderen Übungen.

Gruss, Thomas

BiGF00T
02-06-2012, 12:56
Wird die Übung mit einer Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Teil des Körpers ausgeführt? Also wohin konzentriere ich mich während der Bewegung? Ist das Teil der Übung oder kann man sich einfach auf seinen Atem konzentrieren und die Bewegung ist unabhängig davon?

Luggage
02-06-2012, 15:15
Naja, hier wurde ja schon mehrfach geschrieben, dass Ziel sein sollte, den Kopf leer zu machen und dabei unfokusiert vor sich hinzuschauen, den Atem einfach fließen zu lassen - klassische Meditationsmethode also.

Nino
06-07-2012, 14:10
Hallo,

erstmal vielen vielen Dank an Klaus und Thomas, für das ausführliche Zugänglichmachen dieser Übung und die tolle Dokumentation.
Absolut Klasse für Leute wie mich, die längerfristig nicht an einem Gruppenunterricht teilnehmen können und sich trotzdem ein IMA Programm zusammenstellen möchten.

Habe mir die Senkong gestern beigebracht und heute erstmals superlangsam gemacht. Kam aber auf nur 10 minuten Ausführung.
Die Effekte wie die schwere Hand, Kribbeln und Juckreiz (der sich so anfühlt als käme er wie aus vielen feinen Nadelstichen, und an verschiedenen Stellen am Körper auftritt und auch noch längere Zeit nach dem Üben bestehen bleibt), habe ich ich bereits in dieser Geschwindigkeit.
Meine Frage ist nun, ob es mehr Sinn macht die Übung nun noch langsamer zu machen, oder ob ich besser einen zweiten Durchgang machen soll um auf 20 mins zu kommen.

Edit: Nochmal zu dem Juckreiz, kann/sollte man da das "Fließen" durch ein wenig Selbstmassage unterstützen, oder am besten in Ruhe lassen? Ist teilweise schon ziemlich nervig ;)

Vielen dank und Gruß
Nino

Klaus
06-07-2012, 15:23
Lassen, und ja, Du musst nicht langsamer. Vielleicht versuchen auf 15 Minuten zu kommen, aber dann lieber 2 mal als langsamer. Eventuell nicht direkt vor dem ins Bett gehen machen. Du kannst ja gelegentlich mal versuchen (1-2x / Woche), extrem langsam zu werden.

Simplicius
09-08-2012, 19:39
-

T. Stoeppler
09-08-2012, 20:49
Super, weiter so :)

Gruss, Thomas

Hokum
10-08-2012, 13:33
IMHO funzt die Sengkong ganz großartig um echte Beinkraft für tiefe Positionen zu trainieren. Hänge dann immer noch gern eine ultratiefe Kniebeuge an um das noch etwas zu betonen.

Es mag an meiner verkopften natur liegen, und daran dass mir loslassen an bestimmten Punkten sehr schwer fällt, aber eine unkorrigierte Senkong find ich immer noch eine problematische sache.

Klar, wenn man andere innere Übungen macht kriegt man ein Gefühl für einen offenen Zustand, aber ich selbst (und daher nehm ich an andere auch) hab öfter sehr viel "gedrückt" bei der Übung, soll heissen mich passiv in geschlossene gelenkspositionen gehängt, die einfach "zu" waren in diversen gelenken. und das ist von selbst nicht besser geworden, im gegenteil, man fühlt sich immer besser in den geschlossenen stellungen, weil man die immer länger und besser halten kann.

najo.

Simplicius
11-08-2012, 17:35
-

kanken
11-08-2012, 19:32
Ich hoffe ja auf Kraft für praktische Alltagsanwendungen, wie Wasserkisten schleppen oder Leute verprügeln.
(Auf letzteres hatte ich übrigens heute verstärkt Lust, ist das eine mögliche Nebenwirkung?)


Je nachdem wie deine innere Arbeit dabei ist, kann dir das bei zu viel aufsteigen schon passieren, da die äußere Form das eher begünstigt, obschon auch jedesmal ausgeglichen wird.

Bei diesen Übungen sind die inneren Bilder wichtig, vor allem wenn man in die weiteren Ebenen des Qigong geht.

Grüße

Kanken

Simplicius
11-08-2012, 20:13
-

Klaus
11-08-2012, 21:53
Ich würde bei diesen Übungen die inneren Bilder weglassen. Es ist so schwer sich die zu machen bevor man sieht. ;)

kanken
12-08-2012, 08:19
.
Da ist es eher so, dass man am Anfang Kontrolle lernt und sich dann später mehr und mehr etwas anderem hingibt, das zumindest nicht das Alltags-Ich mit seinen Wünschen, Wertvorstellungen und Meinungen ist.
Vielleicht magst Du ja skizzieren, wie Du das vermittelt bekamst?


Die äußere Form der Übung ist nur die erste Stufe, die physische, wenn du dann die Atmung und die Lokalisierung von Blockaden mit dazu nimmst bist du auf der zweiten Ebene, der energetischen (Jing auffüllen), da ist jedoch noch kein gelenkter Energiefluss über entsprechende Visualisierungen, der ist erst in der vierten Ebene (Qi nähren).

Die acht Ebenen laufen natürlich teilweise parallel ab und du hast recht, wenn man später "fließen" lässt und nicht stark eingreift, aber das muss geregelt aufgebaut werden.
Ich bin da für eine klare Strukturierung und vor allem auch Trennung zwischen westlichen und östlichen Begriffen. Wenn ich Qigong lernen will muss ich dessen Sprache sprechen und mich dessen System "unterwerfen". Ich versuche natürlich auch einige Effekte westlich zu erklären, aber nicht wenn ich unterichten! Ich bin Wissenschaftler und diese Erklärungen sind disebezüglich interessant, für mich als KK/Qigong-Lehrer aber völlig uninteressant.

Die acht Stufen des Taoismus sind klar definiert und gehören essentiell zum Qigong, da gibt es keine Abkürzung.
Diese acht Stufen kann man leider nicht kurz skizzieren, dazu sind sie zu komplex. Vieles muss man auch einfach fühlen.

Es tut mir leid dir da nicht schriftlich weiter helfen zu können, aber wenn du mal in meiner Nähe bist, melde dich einfach. Persönlich treffen tue ich mich immer gerne und an einem Austausch bin ich auch immer interessiert. Auch wenn es hier im KKB in einem anderen Faden (von Leuten die mich nicht kennen) anders dargestellt wird. Mir ist der persönliche Kontakt eben mittlerweile lieber als unpersönliches Schreiben, zumal es da zu sehr viel weniger Missverständnissen kommen kann.

Grüße

Kanken

Simplicius
12-08-2012, 10:08
-

kanken
12-08-2012, 10:20
Die Phänomene sind in der Tat universell, nicht umsonst bin ich stark von der philosophia perennis geprägt ;) .

Man muss sich jedoch für eine Richtung entscheiden und diesen Weg gehen ("unterwerfen" ;) ) da sonst die Gefahr besteht, das man immer um den Berg rumläuft ohne den Weg nach oben zu finden.
Dafür braucht man jemanden der den Weg zum Gipfel kennt und ihn zeigen kann, ob das jetzt der auf der Nord-, Süd-, West-, Ostseite ist letztendlich Wurst. Einige Wege kreuzen sich ja auch, an Kreuzungen muss man sich entscheiden, welchen Weg man weiter geht, man muss jedoch auf einem bleiben, sonst landet man in einem Geröllfeld und droht abzustürzen. Diese Fallstricke hat der jeweilige Lehrer ja schon hinter sich, er kann jedoch auch nur für den Weg sprechen, den er gegangen ist, auch wenn er oben gesehen hat, dass viele Weg am Gipfel ankommen.

Ich arbeite mit christlichen Mystikern, tibetischen Schamanen, Daoisten etc. und wir verstehen uns prima, nicht ist schlimmer als Systemblindheit. In der Mystik und in den KK!

Ich würde mich über eine PM freuen, Münster ist eine schöne Stadt, zum gemeinsamen Training, Quatschen und Essen/Trinken...

Grüße

Kanken

Simplicius
12-08-2012, 23:03
-

Simplicius
14-08-2012, 08:26
-

T. Stoeppler
14-08-2012, 08:36
Beim Eindrehen sollte das andere Bein so frei wie möglich sein. Ich bin Drehen+Verlagern aber einfach so gewohnt, geht trotzdem.

Das Vor/Lehnen kann ruhig schon über die gefühlte "Rooting" Grenze hinaus gehen, solange man nicht kippelt und anfängt herumzuzappeln.

Gruss, Thomas

Simplicius
14-08-2012, 13:09
-

Klaus
14-08-2012, 13:17
Eigentlich: erst "lehnen", dann drehen. Ist aber nicht richtig ausgedrückt, weil lehnen in dem Zusammenhang meistens auflehnen meint, und das kann man in Luft nicht. Man "rootet" also weiterhin. Man ist auch nicht schief, der Oberkörper ist normal aufrecht (mit den üblichen Zugeständnissen an die Physik), nur das gesamte Gewicht auf der Gelenkpfanne des belasteten Beins. Das andere ist fast gewichtslos, gerade so viel dass es auf dem Boden bleibt. Ist sozusagen der gleiche Trick wie in einigen Dingen des Chen-Stils, wo man so weit bis an die Grenze der Tragfähigkeit geht, dass man sich in einem Bereicht entwickelt in dem man sich kaum noch hält, und Muskeln bildet die sonst äusserst wenig benutzt werden. Man kann sich im Laufe der Zeit immer weiter an die Grenze tasten wie weit runter und zur Seite man kommt, aber bitte aufpassen dass es nicht auf die Knie geht. Irgendwo ist halt momentan Schluss, das kann man dann nicht richtig halten und es geht auf Gelenk.

Simplicius
14-08-2012, 13:28
-

Klaus
14-08-2012, 14:02
So weit wie möglich ist so weit wie möglich, egal wo der Druck auf dem Fuss ist. Das Schwimmen mittig auf dem Knie ist zur Genüge an anderen Stellen in der Übung zu finden.

Zurück zur Mitte ist gleichzeitig, weil eine Art Scherenbewegung. Besseres Wort fällt mir nicht ein, man merkt wenn man es richtig macht, weil es wie auf Schienen geht.

Simplicius
14-08-2012, 16:20
-

Klaus
14-08-2012, 21:32
Ja, wenn man es ganz extrem macht, ist es nicht mehr so richtig einfach. Ich kann das auch nicht mehr richtig, da müsste ich ein paar Monate üben.

Simplicius
15-08-2012, 16:48
-

T. Stoeppler
15-08-2012, 17:38
Ab Tag 14:
Nach der Übung etwas ZZ und anschliessend leichte(!) Fajin Übungen, vielleicht mit einer Lanze etc machen.

Gruss, Thomas

Odysseus22
15-08-2012, 18:05
Ab Tag 14:
Nach der Übung etwas ZZ und anschliessend leichte(!) Fajin Übungen, vielleicht mit einer Lanze etc machen.


Warum die Betonung auf leichte? Danke!

T. Stoeppler
15-08-2012, 19:40
Weil man sonst die sich langsam bildende Mechanik übersteuert.

Gruss, Thomas

Odysseus22
15-08-2012, 19:52
Und das wäre schlecht für die Gelenke und/oder den korrekten Bewegungsablauf?

T. Stoeppler
15-08-2012, 20:21
Das wäre schlecht für die Bewegungssteuerung. Ich kenn das, spreche da aus persönlicher Erfahrung.

Gruss, Thomas

Odysseus22
15-08-2012, 20:37
Danke!

Simplicius
16-08-2012, 08:29
Ab Tag 14:
Nach der Übung etwas ZZ und anschliessend leichte(!) Fajin Übungen, vielleicht mit einer Lanze etc machen.


Danke für den Tip, das ist innerhalb einer entsprechenden Trainingsplanung sicher sinnvoll.
Allerdings will ich ja (u.A.) die Hypothese überprüfen, ob tägliche Senkong-Übung mein Fajin verbessert, nicht ob tägliches Fajin-Training mein Fajin verbessert. :hehehe:

T. Stoeppler
16-08-2012, 15:44
@Simplicius
Das ist auch okay. Ich hoffe, Du hast die Möglichkeit, das einigermassen zu prüfen. Ich kann nur empfehlen, ab einem gewissen Grad an Stimulation in funktionale Übungen einzusteigen - also lockere Fajin-Übungen. Wenn man bis dahin noch keine nennenswerte "Fajin" Qualität hat, macht man eben Reeling Silk oder einfache Übungen mit der Lanze.

Gruss, Thomas

Simplicius
16-08-2012, 23:29
Soooo schlecht find ich mein "Fajin" gar nicht, allerdings eher biomechanisch als biochemisch.
Da wo ich das meistens übe, habe ich keine Lanze dabei, und zur Zeit muss ich mich danach erst mal setzen oder hinlegen, da hab ich zunächst keine Lust auf Explosivbewegungen.
Der Tip mit der stehenden Säule ist fruchtbar, da komm ich wieder "runter". :)

Simplicius
18-08-2012, 21:15
-

Simplicius
19-08-2012, 23:14
32 min bei 29,6°C

http://www.supernature-forum.de/images/smilies/sommer_schwitzen.gif

im anschließenden Krafttraining irgendwie weniger geschwitzt.

Klaus
20-08-2012, 00:01
Ich würde das Krafttraining vorher machen, nicht hinterher.

Simplicius
21-08-2012, 01:39
-

T. Stoeppler
21-08-2012, 06:20
Kommt auch ein bischen aufs Krafttraining an - wenn das einen zu sehr auspumpt, nimmt der Körper die neuen Trainingsreize nicht mehr so gut an. Also ein kurzes, intensives Krafttraining (ZNS-Warmup) vorher ist auf jeden Fall ein Plus.

Gruss, Thomas

Klaus
21-08-2012, 11:25
Wenn man nachher "normales" Krafttraining macht, läuft man Gefahr dass der Muskel sich am Krafttraining orientiert und das Umstellen der Muskulatur durch die Übung nicht mehr vollständig stattfindet. Wenn man irgendwann merkt dass man immer im "Spezialmodus" läuft, weil das Kribbeln sofort einsetzt wenn man irgendwas mit Kraft machen muss, dann kann man vermutlich auch grösseres Lasttraining machen, bis zu einem Grad der einen nicht überlastet. Wer dann "bis zum Muskelversagen" geht ist selbst schuld. Eine "senkong-artige" Abschlussübung würde ich _immer_ als letztes machen am Tag, mit ein bischen Abstand zum ins Bett gehen.

Es kommt nur darauf an, dass diese Umstellung der Kraftgenerierung auch stattfindet, was man daran merkt dass man wenig(er) erschöpft, grosse Kraftreserven bekommt, und ein Modus sich etabliert der spontan jederzeit das Kribbeln zuschalten kann wenn aus sinnvollen Gründen Kraft gebraucht wird. Insbesondere ohne dass man daran denken muss. Solange das passiert, mag es eine grössere Bandbreite geben wieviel anderes Training man nebenher machen kann. Der grösste Unterschied am Anfang war, dass ich beim Squash vorher wie alle anderen nach kurzer Zeit platt war, und später, nach eigentlich kurzer Zeit, die tiefen Stoppbewegungen mühelos wurden. Da kam die Erschöpfung nach 2,5 bis 3 Stunden, dafür aber richtig.

Simplicius
21-08-2012, 20:39
-

Simplicius
23-08-2012, 07:57
-

Mabuhay
23-08-2012, 09:54
Eine "senkong-artige" Abschlussübung würde ich _immer_ als letztes machen am Tag, mit ein bischen Abstand zum ins Bett gehen.

Dazu neige ich gefühlsmäßig auch. Die Frage ist für mich dann nur, wo baue ich mein Bierchen ein? Noch schnell zwischen Senkong und Bett? Davor ist's wahrscheinlich eher ungünstig, oder wie sehen all diejenigen das, die nicht nur vom Geist alleine leben? ;)

pilger
23-08-2012, 15:04
Dazu neige ich gefühlsmäßig auch. Die Frage ist für mich dann nur, wo baue ich mein Bierchen ein? Noch schnell zwischen Senkong und Bett? Davor ist's wahrscheinlich eher ungünstig, oder wie sehen all diejenigen das, die nicht nur vom Geist alleine leben? ;)

Spaß, oder?? :D Oder heißt das wirklich, dass du jeden Abend Bier(chen) trinkst?? Ups ;)

T. Stoeppler
23-08-2012, 16:02
Ich glaube nicht, dass ein Bierchen sonderlich schaden kann. Das bischen Alk reicht nicht aus, um signifikant zu stören.

Ich habe allerdings immer nach der Senkong bzw nach verwandten Übungen besonders viel Durst.

Gruss, Thomas

Klaus
24-08-2012, 13:43
Was natürlich gar nicht mit einer Einlagerung von Wasser in irgendwelches Gewebe zusammenhängt. ;)

Simplicius
24-08-2012, 20:46
Was natürlich gar nicht mit einer Einlagerung von Wasser in irgendwelches Gewebe zusammenhängt. ;)

zumindest in der Haut an meinen Fußknöcheln und Unterschenkeln hat sich in den letzten drei Tagen vermehrt Wasser eingelagert:o, habe aber keine Ahnung, ob das von der Übung oder vom Wetter, oder von der Ernährung oder von... kommt.
Auch meine "Körperfettwage" zeigt einen vermehrten Wasseranteil und mein Gewicht stagniert mehr oder weniger mit sinkendem Fettanteil (zuvor war ich am Abnehmen).

T. Stoeppler
24-08-2012, 23:00
Also wenn die Bindegewebsschichten besser versorgt sind, lagern die auch mehr Wasser ein und dadurch kommt das Einlagern zustande. Das wird aber auch weniger, wenn sich das Bindegewebe spannungsmässig besser anpasst - das dauert eben auch etwas.

Gruss, Thomas