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Vollständige Version anzeigen : Toleranz im Unterricht



FanzerPaust
23-03-2012, 13:16
Hellas ,

mich würde Interessieren wie ihr damit umgeht wenn ein Schüler von eurem Unterricht abweicht und einen anderen Weg wählt.
Lasst ihr Änderungen zu oder gibt es nur euren und sonst keinen Weg ?
Was sind die folgen für das Schüler - Lehrerverhältnis?

grüße

Vrooktar
23-03-2012, 13:29
Muss ers machen.
Wenn er mich mal wieder besuchen kommt kanner mir doch zeigen was er gelernt hat.
Ich seh das wie Mathenachhilfe.
Wenn er nich kommen will meint er eben, dass er sie nicht braucht.
Wüsste nicht, was ich mich da reinhängen müsste.

bouncer
23-03-2012, 13:39
Hellas ,

mich würde Interessieren wie ihr damit umgeht wenn ein Schüler von eurem Unterricht abweicht und einen anderen Weg wählt.
Lasst ihr Änderungen zu oder gibt es nur euren und sonst keinen Weg ?
Was sind die folgen für das Schüler - Lehrerverhältnis?

grüße

Es gibt keinen einzigen Weg!
Ein Trainer der seinen Weg als den einzig richtigen bezeichnet hat den Job verfehlt!

Papatom
23-03-2012, 13:49
Moin,

wie meinst Du das? Du sagst eine Übung an und er macht warum auch immer was anderes?

Fände ich störend. Wie sieht das denn dann mit Partnerübungenaus? :ups:

Ich denke, wenn jemand ständig meint er/ sei muss das anders machen. sollte der sich lüängerfristig überlegen, ob er hier richtig ist...

Gruß

bouncer
23-03-2012, 13:56
Moin,

wie meinst Du das? Du sagst eine Übung an und er macht warum auch immer was anderes?

Fände ich störend. Wie sieht das denn dann mit Partnerübungenaus? :ups:

Ich denke, wenn jemand ständig meint er/ sei muss das anders machen. sollte der sich lüängerfristig überlegen, ob er hier richtig ist...

Gruß

Wenn es so gemeint war würde ich das auch als störend empfinden!

DeepPurple
23-03-2012, 14:31
Was hat das mit Toleranz zu tun?

Wenn einer dauerhaft was anderes macht/machen will, dann soll er es, aber eben auch woanders. Das wäre ich auch den anderen schuldig.

@bouncer
Du hast recht, aber das hat imo nichts damit zu tun. Ich als Trainer/Lehrer mache das nach bestem Wissen und Gewissen.
Man kann sicher auc da was dazu lernen, klar.

big X
23-03-2012, 16:27
wenn ich eine übung vorgebe, dann soll damit etwas erreicht werden. die schüler sollen es zuerst so nachmachen, wie ich es gezeigt habe, später dann mit der übung ein bisschen spielen.

wenn zwischendurch einer mal aus dösigkeit was anderes macht, möchte ich aber trotzdem, dass er das, was er dann angefangen hat, zuende führt. und direkt anschliessend wieder mehr konzentrieren und die übung wieder im geforderten muster aufnehmen.

gatos
23-03-2012, 17:50
Was hat das mit Toleranz zu tun?
Wenn einer dauerhaft was anderes macht/machen will, dann soll er es, aber eben auch woanders. Das wäre ich auch den anderen schuldig. Es soll ja Schulen geben die das sofort unterbinden, sich abfällig dazu äußern oder sogar ... aber lassen wir das. Insofern hat es schon mit Toleranz zu tun. Es wird ja sehr intolerant mit dem Rest der Freizeit des Schüler umgegangen.

Was mir nicht ganz klar ist meint der TE wirklich den Gang in eine weitere/andere Schule oder den Pausen-Clown der meint er müsste was anderes trainieren als ich vorgebe?

Nite
23-03-2012, 17:56
Was mir nicht ganz klar ist meint der TE wirklich den Gang in eine weitere/andere Schule oder den Pausen-Clown der meint er müsste was anderes trainieren als ich vorgebe?
Jupp.
Ersteres ist vollkommen legitim, und vor allem wenn dadruch weiterer Input reinkommt eine gute Sache.
Zweiteres geht einfach gar nicht.

FanzerPaust
23-03-2012, 17:59
Hellas ,

natürlich war mit der Frage nicht gemeint , das der Schüler das Training sabotiert oder anfängt grundsätzlich andere Dinge bspw. Karate zumachen.
Vielmehr ging es mir um systemkonforme Unterschiede.
Das könnte eine leicht veränderte Form sein oder eine andere Körpermechanik etc.

Desweiteren würde ich die Frage gerne ausdehnen. Wie geht ihr mit Schülern anderer Linien um die bei euch trainieren wollen. Können diese linienspezifische Eigenschaften beibehalten oder soll bei euch ausschließlich eure Interpretation trainiert werden ?

grüße

StefanB. aka Stefsen
23-03-2012, 18:50
Hellas ,

natürlich war mit der Frage nicht gemeint , das der Schüler das Training sabotiert oder anfängt grundsätzlich andere Dinge bspw. Karate zumachen.
Vielmehr ging es mir um systemkonforme Unterschiede.
Das könnte eine leicht veränderte Form sein oder eine andere Körpermechanik etc.

Desweiteren würde ich die Frage gerne ausdehnen. Wie geht ihr mit Schülern anderer Linien um die bei euch trainieren wollen. Können diese linienspezifische Eigenschaften beibehalten oder soll bei euch ausschließlich eure Interpretation trainiert werden ?

grüße

Interessante 1. Frage, der man wohl am ehesten auf die Schliche kommt, wenn man (für sich) klärt, was Wing Chun ist, was es bedeutet derartig zu kämpfen.
Je enger man für sich diese Definition fasst, desto weniger Individualisierung.

unnamed84
23-03-2012, 19:12
es sollte schon versucht werden, das technische repertoir einheitlich zu erlernen.

wir haben aber auch die erfahrung gemacht, bzw. ich sehe das so, dass mit zunehmender entwicklung trotz annährend identischem verhalten, sich unterschiedlichste muster ausprägen. quasi, alle das gleiche gelernt, jedoch geht jeder ein wenig anders damit um, was auch nicht schlecht ist! viele verschiedene variationen machen das training interessanter.

wc-klaus
23-03-2012, 21:38
Wie geht ihr mit Schülern anderer Linien um die bei euch trainieren wollen. Können diese linienspezifische Eigenschaften beibehalten oder soll bei euch ausschließlich eure Interpretation trainiert werden ?

Oh my gosh! :mad: Das geht gar nicht!

Ich habe mal mit jemandem trainiert, der frisch aus einer anderen Sportart kam. Keine Übung hat mit ihm geklappt, weil immer ein "Im XYZ machen wir das aber so...!" kam. Das hatte nichts mit "Individualität zu tun, sondern mit dem Kaputtmachen von Übungen.

Wenn es um WC-Linien geht dann reicht meist ein Zeigen, warum dies und jenes nicht optimal ist aus, damit das Bewusstsein für manche Übungen gestärkt ist.

Nite
23-03-2012, 22:35
Auch wenn ich kein WC trainiere, aus Schüler-Sicht sehe ich das ganze so: wenn der Trainer eine bestimmte Ausführung haben will, dann mache ich das so, auch wenn ich es bisher anders gemacht habe. Grund? Ganz einfach, vielleicht kann ich etwas für mich rausziehen, und wenn es nur die Erkenntnis ist dass andere Varianten für mich persönlich besser funktionieren.

WT-Herb
24-03-2012, 01:08
Hallo Leute,

das ist doch ganz einfach: Wer den Unterricht leitet, gibt die Inhalte vor. Wer meint, davon ausscheren zu müssen hat entweder ein Problem mit der Übung oder ein Problem mit dem Lehrer. Kommt das öfters vor, scheint ein Kompetenz-Problem vorzuliegen. Entweder hat der Lehrer nicht die Kompetenz, die er bräuchte, um die Autorität, die er beansprucht, einfordern zu können, oder der Schüler hat ein Problem mit seiner Rolle als Schüler und greift die Kompetenz des Lehrers durch sein Verhalten an.


Wenn es „mal“ vorkommt, weil der Schüler gerade einen Gedanken verfolgen möchte, der ihm durch die Übung gekommen ist, dann sollte das kein Problem darstellen. Wenn es den Lehrer grundsätzlich stört, wenn ein Schüler nicht hundertprozentig auf seiner Linie ist, dann scheint der Lehrer ein Problem mit seinem Selbstbild zu haben.

Grundsätzlich aber gilt: Der Schüler will etwas lernen, der Lehrer will etwas vermitteln. Dazu sollte eine funktionierende Kommunikation existieren, die auf beiden Seiten ein Zuhören ermöglicht und Fragen zum Verstehen zuläßt.

Gruß, WT-Herb

Balthus
24-03-2012, 05:33
also ich handhabe das im Training als trainierender so, dass ich die Übung erstmal wie vorgegeben mache!

Wenn dann noch Zeit ist versuche ich alternativen/Troubleshooting mit einzubaun.

Simples Beispiel: Krav Maga, Würgen von vorne ... wenn man das das 50000ste mal macht halte ich mich auch nicht 100% an das was der Trainer vorgegeben hat wenn ich es schon kann, ich kenne mindestens 3 unterschiedliche Techniken für das Problem mit Abwandlungen (drücken/ziehen/schieben...) und bitte meinen Partner dann auch das durchzuwechseln und wechsle auch meine Verteidigungstechnik durch.
Solange ich damit in dem regulären bereits gelehrten Stoff bleibe ... kein Problem.
Gleiches gilt auch für "Abwehr von graden" z.B.
Allerdings bleibe ich in dem Gelehrten System und wenn mein Partner die vorgemacht Übung nachmachen soll greife ich auch wie vorgegeben an.

Im Stressdrill merkt man dann recht schnell welche der zig sachen die man "kann" meistens durchkommt bzw. am instinktivesten für einen ist, aber da waren bisher die Trainer immer etwas freizügiger: "solange es funktioniert war es für den Moment OK, man kann aber noch das und das verbessern" (kommt allerdings erst ganz am Ende damit man die Übung/DRill nicht unterbricht. )

Wobei man auch sagen muss dass hier der Trainer meist schon bissel was vorgibt wie: "der kann bissel mehr, statt nur grade Handangriffe nehmt mal noch nen Messen und die Tritte mit dazu und auch ne Bedrohung"

Hier im BJJ trainiere ich zu 100% mit den BJJ Jungs wie vorgegeben (ausser wir sollen Troubleshooting lernen aber mein Partner verursacht nicht genug trouble, dann ziehe ich meine Technik wie gewohnt durch). Im anschließenden Sparring/Rollen suche ich mir dann aber ab und an auch Partner die damit einverstanden sind wenn ich KM Prinzipien zumindest andeute, wenn derjenige nicht will bleiben wir zu 100% im BJJ

DeepPurple
24-03-2012, 07:42
Hellas ,

natürlich war mit der Frage nicht gemeint , das der Schüler das Training sabotiert oder anfängt grundsätzlich andere Dinge bspw. Karate zumachen.
Vielmehr ging es mir um systemkonforme Unterschiede.
Das könnte eine leicht veränderte Form sein oder eine andere Körpermechanik etc.

Desweiteren würde ich die Frage gerne ausdehnen. Wie geht ihr mit Schülern anderer Linien um die bei euch trainieren wollen. Können diese linienspezifische Eigenschaften beibehalten oder soll bei euch ausschließlich eure Interpretation trainiert werden ?

grüße

Das sind Fragen :rolleyes::)

Ich habe erlebt, dass meine spezifischen Eigenschaften versucht wurden zu verbessern hin zu dem was gelehrt wurde, was auch völlig in Ordnung war.
Ich hab mich auch drauf eingelassen und dran gearbeite, das zu integrieren.

Ärger oder so gab es in beiden Fällen nicht. Auch keine abfälligen Äußerungen.

Vrooktar
25-03-2012, 10:54
Hellas ,

natürlich war mit der Frage nicht gemeint , das der Schüler das Training sabotiert oder anfängt grundsätzlich andere Dinge bspw. Karate zumachen.
Vielmehr ging es mir um systemkonforme Unterschiede.
Das könnte eine leicht veränderte Form sein oder eine andere Körpermechanik etc.

Desweiteren würde ich die Frage gerne ausdehnen. Wie geht ihr mit Schülern anderer Linien um die bei euch trainieren wollen. Können diese linienspezifische Eigenschaften beibehalten oder soll bei euch ausschließlich eure Interpretation trainiert werden ?

grüße



Nuja es ist schwierig einem Bodenkampf beizubringen wenn er an seinem linienspezifischen Taekwondo festhalten will.

Ich bringe grundsätzlich jedem nur bei was er lernen will.
Wenn einer sich für meine Lösung der Nahdistanz interessiert und nicht wissen will, wie wir das bei größeren Distanzen oder auf dem Boden machen servier ich ihm das eben gefiltert.

Die Individualisierung ist immer essentiell.
Nie haben zwei Kämpfer einen gleichen Stil, auch wenn er den gleichen Namen trägt.
Einer meiner Leute bringt es im 1on1 gern auf den Boden.
Ein anderer konzentriert sich drauf sowas immer und überall zu vermeiden, weil er den Boden nicht leiden kann.
Folglich sehe ich die Aktionen in einem anderen Kontext.

Das ist aber schwierig wenn man 20 Schüler gleichzeitig trainiert.

gast
25-03-2012, 19:07
Ich war eben gestern an einem Seminar in einer stilfremden Schule. Mein Sifu hat damit kein Problem. Im Gegenteil, er kam mit :) Auch als ich ihm angekündigt habe, dass ich im Sommer mal einen Monat in einer VT Schule trainieren gehe, nahm er das positiv entgegen. Ein Schüler gehört keinem Lehrer, sagt er.

gatos
25-03-2012, 19:09
Ich war eben gestern an einem Seminar in einer stilfremden Schule. Mein Sifu hat damit kein Problem. Im Gegenteil, er kam mit :) Auch als ich ihm angekündigt habe, dass ich im Sommer mal einen Monat in einer VT Schule trainieren gehe, nahm er das positiv entgegen. Ein Schüler gehört keinem Lehrer, sagt er.Vorbildlich!:halbyeaha

BlackFist
25-03-2012, 20:06
Das hat doch nichts mit gehören oder nichtgehören zu tun.
Ich denke, solange er in eine Schule geht macht er das was der Lehrer vorgibt. Wenn er etwas anderes machen will zwingt ihn ja niemand dort zu bleiben.
Und im anderen Fall kann er ja selbst eine Schule eröffen.
Anderes ist es sicherlich, wenn der Lehrer selbst über den Tellerrand schaut.

BlackFist
25-03-2012, 20:08
P.S.
Soweit ich es mitbekommen habe, werden deren Formen nicht verändert, wenn sie hier zu meinem Lehrer kommen, sie haben sie ja schon. Sie sollten lediglich wissen was sie damit anfangen können.

Jim
25-03-2012, 21:56
Vorbildlich!:halbyeaha

Vorbildlich? Selbstverständlichkeiten sollten nicht vorbildlich sein...

DoggyX
25-03-2012, 22:01
ich sehe es so
jeder hat seinen eigenen weg
nur die ziele können überein stimmen

der trainer kann dich nur beraten mehr aber auch nicht
und wer bei übungen seinen kopf durchsetzen muss und was anderes machen ist fehl am platz

Raging Bull
25-03-2012, 22:13
Hellas ,

natürlich war mit der Frage nicht gemeint , das der Schüler das Training sabotiert oder anfängt grundsätzlich andere Dinge bspw. Karate zumachen.
Vielmehr ging es mir um systemkonforme Unterschiede.
Das könnte eine leicht veränderte Form sein oder eine andere Körpermechanik etc.

Desweiteren würde ich die Frage gerne ausdehnen. Wie geht ihr mit Schülern anderer Linien um die bei euch trainieren wollen. Können diese linienspezifische Eigenschaften beibehalten oder soll bei euch ausschließlich eure Interpretation trainiert werden ?

grüße

Klar - Wer beim Boxen auf einmal tritt, wird gefragt, ob er noch alle Latten am Zaun hat.

Wenn ich aber als SVer eine Technik gegen einen Angriff zeige und er weicht davon ab und macht eine andere Technik zu Abwehr des gleichen Angriffs und die ist a) nicht totale Grütze und b) funktioniert bei ihm, so soll er sie machen, wobei ich ihn schon bitten würde auch die vorgegebene mal zu probieren, einfach um für sich entscheiden zu können, welche ihm besser liegt.

Ist natürlich auch immer ne Frage des Levels. Kommt einer aus nem anderen Verein in die Anfängergruppe und fängt an sein Zeugs bei anderen zu verbreiten, dann stört das und er muss sich schon fragen lassen, warum er nicht einfach bei den anderen geblieben ist. Er kann aber grundsätzlich immer gerne sagen "Wir haben das so oder so gemacht", um dann mal mit der Gruppe zu schauen, ob das ne gute Option ist oder eben nicht. Ich lern ja auch immer gern dazu.

Wenns aber n Fortgeschrittener ist, der auch noch Bescheid gibt, dass er die Technik nicht mag und lieber währendem die anderen üben, an seiner feilen möchte, dann hab ich da grundsätzlich mal gar kein Problem damit.

gatos
26-03-2012, 02:01
Vorbildlich? Selbstverständlichkeiten sollten nicht vorbildlich sein...Geiler Satz:rotfltota
Weisst du noch als wir über die "gewissen Momente" sprachen? Das ist einer!
Es wäre schön wenn es Selbsverständich wäre.

bouncer
26-03-2012, 06:49
Klar - Wer beim Boxen auf einmal tritt, wird gefragt, ob er noch alle Latten am Zaun hat.

Wenn ich aber als SVer eine Technik gegen einen Angriff zeige und er weicht davon ab und macht eine andere Technik zu Abwehr des gleichen Angriffs und die ist a) nicht totale Grütze und b) funktioniert bei ihm, so soll er sie machen, wobei ich ihn schon bitten würde auch die vorgegebene mal zu probieren, einfach um für sich entscheiden zu können, welche ihm besser liegt.

Ist natürlich auch immer ne Frage des Levels. Kommt einer aus nem anderen Verein in die Anfängergruppe und fängt an sein Zeugs bei anderen zu verbreiten, dann stört das und er muss sich schon fragen lassen, warum er nicht einfach bei den anderen geblieben ist. Er kann aber grundsätzlich immer gerne sagen "Wir haben das so oder so gemacht", um dann mal mit der Gruppe zu schauen, ob das ne gute Option ist oder eben nicht. Ich lern ja auch immer gern dazu.

Wenns aber n Fortgeschrittener ist, der auch noch Bescheid gibt, dass er die Technik nicht mag und lieber währendem die anderen üben, an seiner feilen möchte, dann hab ich da grundsätzlich mal gar kein Problem damit.

Jap, genau so sehe und handhabe ich das auch!:)

Drachensohn
26-03-2012, 07:35
Wenns aber n Fortgeschrittener ist, der auch noch Bescheid gibt, dass er die Technik nicht mag und lieber währendem die anderen üben, an seiner feilen möchte, dann hab ich da grundsätzlich mal gar kein Problem damit.

Das mag jetzt vllt Parargaphen-Reiterei sein, aber ich möchte diesen satz nicht unkommentiert lassen. Es geht mir einfach um das "dass er die Technik nicht mag": Bloß weil man eine Technik nicht mag, ist es kein Grund, sie nicht üben zu wollen. Gerade als Fortgeschrittener sollte man diese Technik dann besonders üben, eben weil man sie nicht mag und dementsprechend nicht so gut beherrscht.
Wenn man einen anderen Grund hat, wie z.B. einen Turnierbesuch, für den man nochmal seine Formen üben will, oder eine Verletzung, wegen der man bei der Ausführung einer bestimmten Technik Schmerzen hat, dann ist es völlig legitim, kurz bescheid zu sagen, nach hinten zu gehen und was anderes zu üben. Aber nicht weil man "die Technik nicht mag".

So, jetzt nochmal kurz was zum Thema:
Wenn der Trainer eine Übung vorgibt, dann hat die gemacht zu werden, auch bei den Fortgeschrittenen. Denn je öfter man eine Übung wiederholt, umso besser lernt man sie. Wenn man als Fortgeschrittener (in Partnerübungen z.B.) nun der Meinung ist, man beherrscht eine Technik, dann kann man beim Trainer mal anfragen, ob man die Übung mal variieren kann. aber bei Grundtechniken oder Drills ist das im Normalfall ziemlicher Blödsinn, da es ja gerade darum geht, genau diese Bewegung zu erlernen bzw. sie auch so beizubehalten. SV istjetzt schon irgendwo was anderes, da geht es immmerhin darum, ob eine Technik auch unter Stress funktioniert. Dafür muss man die Übung natürlich oft wiederholen, man muss sich aber auch wohl damit fühlen. Allein deswegen kann es schon nicht schaden, verschiedene Übungen möglichst oft zu wiederholen, um festzustellen, welche einem besonders liegt.

Papatom
26-03-2012, 08:48
Moin,

ich sehe das zweigeteilt. Der eine Aspekt ist erstmal,dass man ja zu jemandem ins Training geht, um zu lernen, was der lehrt...wenn man komplett seine eigene Suppe kochen möchte, sollte man mit gleichgesinnten in einer separaten Gruppe trainieren, da man ja sonst den Unterrichtsablauf stört und gegebenenfalls Trainingspartner behindert, die es so lernen/ üben möchten, wie es gerade gezeigt wird.

Andererseits ist mir das auch schon passiert. Bei uns werden kleinere Feinheiten/ Details in verschiedenen Schulen teilweise unterschiedlich gelehrt, da jeder Lehrer seinen eigenen Stil / seine eigene Interpretation hat. Das ist ab Fortgeschrittenenem Level auch gewollt.
Ich hatte dann mal meine jetzige Lehrerin gefragt und sie meinte, solange ich keinen ihrer Schüler unterweise, kann ich mein altes Muster beibehalten, ansonsten muss ich ihres nehmen.
Ausserdem wird in den Prüfungen die jeweilige Schulform erwartet. Spätestens da müßte ich mich anpassen.


Grüße

gast
26-03-2012, 09:38
Das hat doch nichts mit gehören oder nichtgehören zu tun.
Ich denke, solange er in eine Schule geht macht er das was der Lehrer vorgibt. Wenn er etwas anderes machen will zwingt ihn ja niemand dort zu bleiben.
Und im anderen Fall kann er ja selbst eine Schule eröffen.
Anderes ist es sicherlich, wenn der Lehrer selbst über den Tellerrand schaut.
Es sollte vieleicht nichts damit zu tun haben. Allerdings gab es ja solche Geschehnisse (ich nenne keine Namen um Streitigkeiten zu vermeiden), dass sich heutige Meister früher nebst dem Unterricht von seinem Meister, nebenbei privat von einem anderen Meister unterrichten liess. Ersterer hat ihm dann den Unterricht verweigert.


Ich denke, solange er in eine Schule geht macht er das was der Lehrer vorgibt. Wenn er etwas anderes machen will zwingt ihn ja niemand dort zu bleiben.
Und im anderen Fall kann er ja selbst eine Schule eröffen.
Anderes ist es sicherlich, wenn der Lehrer selbst über den Tellerrand schaut.
Sehe ich auch so. In meiner Schule mach ich es so wie es mein Sifu will, an einem fremden Lehrgang mache ich es so, wie es der Seminarleiter will. Schlussendlich nehme ich mir die Dinge heraus, die mir am besten entsprechen.


P.S.
Soweit ich es mitbekommen habe, werden deren Formen nicht verändert, wenn sie hier zu meinem Lehrer kommen, sie haben sie ja schon. Sie sollten lediglich wissen was sie damit anfangen können.
Wenn an einem frenmden Lehrgang die Formen trainiert werden, mach ich mit, aber führe sie so aus, wie ich sie gelernt habe. Dies wurde auch noch nie beanstandet. MMn würde es wenig Sinn machen, diese zu verändern. Wichtig ist doch, dass in den Formen alle wichtigen Handpositionen/-bewegungen enthalten sind. Die Reihenfolge der Sektionen z.B. ist dabei sekundär.

Ich besuche "Fremdseminare" um die Stilunterschiede und verschiedene Unterrichtsmethoden kennen zu lernen und natürlich auch um zu sehen wo ich im Vergleich zu anderen Schülern die etwa gleich lang trainieren stehe.

Jim
26-03-2012, 09:57
Geiler Satz:rotfltota
Weisst du noch als wir über die "gewissen Momente" sprachen? Das ist einer!
Es wäre schön wenn es Selbsverständich wäre.

Ich weis genauso wie du, dass das eben nicht selbstverständlich ist in "unserer Scene". Die wc-Scene scheint sich an normale Regeln nicht zu halten. - Auch hierbei nicht.

FanzerPaust
26-03-2012, 10:54
Ich weis genauso wie du, dass das eben nicht selbstverständlich ist in "unserer Scene". Die wc-Scene scheint sich an normale Regeln nicht zu halten. - Auch hierbei nicht.


Hellas ,
stellt sich die Frage warum das so ist ?!

grüße

Jim
26-03-2012, 13:03
Hellas ,
stellt sich die Frage warum das so ist ?!

grüße

Weil die sie nicht mehr alle auf'em Zaun haben.

Raging Bull
26-03-2012, 22:14
Das mag jetzt vllt Parargaphen-Reiterei sein, aber ich möchte diesen satz nicht unkommentiert lassen. Es geht mir einfach um das "dass er die Technik nicht mag": Bloß weil man eine Technik nicht mag, ist es kein Grund, sie nicht üben zu wollen. Gerade als Fortgeschrittener sollte man diese Technik dann besonders üben, eben weil man sie nicht mag und dementsprechend nicht so gut beherrscht.
Wenn man einen anderen Grund hat, wie z.B. einen Turnierbesuch, für den man nochmal seine Formen üben will, oder eine Verletzung, wegen der man bei der Ausführung einer bestimmten Technik Schmerzen hat, dann ist es völlig legitim, kurz bescheid zu sagen, nach hinten zu gehen und was anderes zu üben. Aber nicht weil man "die Technik nicht mag".


Warum nicht?
Wenn er ein gute, funktionelle Technik gegen den gleichen Angriff beherrscht, seh ich da kein Problem drin. Man muss ja nicht möglichst viele Techniken, möglichst gut beherrschen. Da bist Du im Ju Jutsu 500 Jahre beschäftigt. Es reicht doch auf gewisse Situationen ein überschaubares, aber praktikables Repertoire zu haben, auf dass man zurückgreifen will.

Ich seh das wie bei den Ärzten - wer heilt, hat recht.

WT-Herb
27-03-2012, 00:18
Hallo Raging Bull,


Warum nicht?
Wenn er ein gute, funktionelle Technik gegen den gleichen Angriff beherrscht, seh ich da kein Problem drin. Man muss ja nicht möglichst viele Techniken, möglichst gut beherrschen. Da bist Du im Ju Jutsu 500 Jahre beschäftigt. Es reicht doch auf gewisse Situationen ein überschaubares, aber praktikables Repertoire zu haben, auf dass man zurückgreifen will. Weil das nicht funktioniert. Selbst dann, wenn Du aus nur 10 Techniken eine auswählen sollst, wenn Du nur 0,1 Sekunden Zeit hast, bist Du damit überfordert. I.a.R wird dann per Zufallsprinzip irgend etwas gemacht, was dann aber nur irgendwie paßt. Das ist auch ein Grund dafür, daß hier mit sehr viel Kraft gearbeitet wird, um das fehlende Passen der Maßnahme zu kompensieren. Bei schnellen Angriffsfolgen funktioniert diese Methode schon gleich gar nicht.

Mal abgesehen davon, auf welcher Grundlage soll denn ein Schüler entscheiden, was ihm liegt, wenn er das Neue noch gar nicht kennt, schon gleich gar nicht beherrscht? Am Ende des Lernens kann er ja (soll er dann sogar) seinen persönlichen Stil bilden. Aber im Lernen geht es ums Lernen, nicht um Lieblingstechnik.


Gruß, WT-Herb

DeepPurple
27-03-2012, 05:42
... Es reicht doch auf gewisse Situationen ein überschaubares, aber praktikables Repertoire zu haben, auf dass man zurückgreifen will.
...

Wenn jemand das so möchte, finde ich es ok. Dann soll er halt da hin gehen, wo man sowas lernt und sich dann auch damit begnügt.

Das ist aber keine Begründung, nicht mehr lernen zu wollen. Außerdem kanns tatsächlich sein, dass es bessere Lösungen gibt.

Drachensohn
27-03-2012, 06:47
Moin erstmal ;)

Wenn er ein gute, funktionelle Technik gegen den gleichen Angriff beherrscht, seh ich da kein Problem drin. Man muss ja nicht möglichst viele Techniken, möglichst gut beherrschen. Da bist Du im Ju Jutsu 500 Jahre beschäftigt. Es reicht doch auf gewisse Situationen ein überschaubares, aber praktikables Repertoire zu haben, auf dass man zurückgreifen will.

Das reicht schon, da sag ich auch gar nichts gegen. Aber es kann ja sein, dass es eine bessere Methode als die eigene gibt. Und wenn man jetzt sagt "Hm, nee, ich hab eine, die mag ich, was anderes brauch ich nicht nicht zu lernen", dann entgeht einem eben die Möglichkeit, eine andere Technik zu lernen. Ich hab auch mal ne Abwehr gezeigt gekriegt, mit der ich bisher so ziemlich jeden, dem ich sie gezeigt habe, sehr überrascht habe, u.a. auch, weil die meisten die nicht richtig hinkriegen...keine Ahnung, warum, bei mir klappt's. Das heißt aber nicht, dass ich nicht noch was anderes für den gleichen Angriff lernen sollte bzw. das getan habe, und zwar aus zwei Gründen: Falls mich mal jemand so angreift und die Abwehr nicht klappt, dann brauch ich ne Alternative (ist ne Würge-Abwehr), und wenn ich jemandem was beibringen soll und meine Variannte für ihn nicht funktioniert, dann kann ich ihm/ihr noch mindestens eine weitere zeigen, die möglicherweise besser funktioniert.