Authenzität von Krav Maga Instructoren [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Authenzität von Krav Maga Instructoren



robinhood
28-03-2012, 23:56
Hallo,

dies ist eine Frage vor allem an die Krav Maga Instructoren hier im Board.

In der letzten Zeit hinterfrage ich doch des Öfteren die Authenzität einiger meiner Trainer.
Ich gebe mal euch ein konkretes Beispiel: Mein hauptsächlicher Trainer, der kommt aus der Armee, und hat dementsprechend auch wirklich praktische Erfahrung bezüglich Selbstverteidigung, sodass ich mir seine Tipps auch wirklich zu Herzen nehme. So, nun werde ich manchmal auch von seinem Schützling, einem Co-Instructor trainiert. Der ist G3 glaube ich, und ich hinterfrage keineswegs seine Krav-Maga Skills, jedoch sieht er mit seiner auch etwas rundlicheren Statue und seinem Baby-Face eher wie n knuddeliger Teddybär aus als dass er sich täglich mit Gefahrensituationen auseinandersetzen muss. Und als ich ihn einmal gefragt hatte, ob er denn auch schon mal Krav Maga im Ernstfall eingesetzt hatte, verneinte er. Dies führt bei mir dazu, dass wenn er im Training Tipps zu Gefahrensituationen auf der Straße oder im Alltag gibt, ich mich auch ein wenig sträube das alles zu glauben. Denn, ja klar, er hat viel gesparrt, all die Techniken hoch bis zu G3 drauf, etc. etc. Aber! Er hat noch nie auf der Straße gekämpft. Das ist für mich so ein bisschen, als wenn ich als Fußballer mich von jemandem trainieren lasse, der zwar schon mal Fußball gespielt hat, aber nur bei Traininsspielen innerhalb der eigenen Mannschaft, aber sonst bei ernsthaften Spielen immer nur auf der Bank saß, und somit keine echte Erfahrung mitbringt, wenn es um den Ernstfall geht.

Nun, und das geht auch weiter bis zu Eyal Yanilov zum Beispiel. Ich meine, er entwickelt ja auch immer wieder neue Techniken, aber woher weiß er, dass diese auch funktionieren. Sammelt er praktische Erfahrung als Sicherheitsdienst, Soldat or Polizist?
Ich meine Liechtenfield hat ja Krav Maga aus seinen Erfahrungen im Freheitskampf entwickelt, das heißt er hat wirklich eben darauf basierend Techniken entwickelt, wo er sich auch sicher sein kann, dass die auch wirklich funktionieren.

In diesem Sinne, wäre meine Frage an euch, Krav Maga oder SV-Instructoren: Inwiefern sammelt ihr praktische Erfahrung um eure Techniken auch im Ernstfall zu testen? Und wenn nicht, woher habt ihr die Gewissheit, dass das was ihr erzählt auch wirklich funktioniert auf der Straße?

Ich hoffe auf aufschlussreiche Antworten. :)

robinhood

Exodus73
29-03-2012, 00:05
@robinhood:
Das Problem was Du da ansprichst wurde hier schon so oder so ähnlich öfters durchgekaut bzw. immer wieder thematisiert! Grundsätzlich ist das nicht ein ausschließliches Problem moderner SV-Systeme wie KM sondern gilt letztendlich für alle Stile die auch nur ansatzweise mit SV werben oder sich damit beschäftigen!
Kurz gesagt es gibt zwei Gruppen... die einen die der Meinung sind das nur Leute mit Kampferfahrung auch SV unterrichten sollten und wiederum die andere Gruppe die der Meinung ist das man auch SV unterrichten kann wenn man über ein gutes Training/Ausbildung genossen hat und man nicht zwangsweise Straßenerfahrung haben muß!


PS: Zu Deinem Trainer kann ich natürlich nix sagen da ich ihn nicht kenne, aber nicht jeder der in der Armee ist/war muß auch Ahnung von SV haben - und schon garnicht von Waffenloser SV! SV mit dem Sturmgewehr ist nämlich für die meisten von uns nicht wirklich übertragbar! :D

Tyquu
29-03-2012, 00:08
Ich kann Deine Skepsis durchaus nachvollziehen. Aber ich denke Deine Herangehensweise ist falsch. Es müsste ja sonst jeder, egal wie gut er ist, darauf warten in echt mal angegriffen zu werden um somit dann Instructor werden zu können.

Findest Du das nicht ein wenig übertrieben?

robinhood
29-03-2012, 00:25
Hm, ich gehöre wohl zu denen, die der Meinung sind, es sollten nur Leute mit Kampferfahrung unterrichten. Gerade bei SV denke ich entscheiden praktische Erfahrungen im Ernstfall manchmal um Leben und Tod, und da sollte man nicht so leichtfertig mit umgehen.

Um nur Tyquu schnell zu antworten: Ich meine nicht, dass jeder, der Instructor werden möchte, sich irgendwo nachts auf ne dunkle Straße mit hoher Kriminalitätsrate stellen sollte um nur darauf zu warten zusammengeschlagen zu werden. Aber ja, ich persönlich fände es besser, wenn sie zuvor als Sicherheitsdienst, Polizist oder Soldat tätig waren und dort praktische Erfahrungen im Ernstfall gesammelt haben.
Ja, es stimmt, dass es schon bisschen sch**** wäre, dass man unbedingt schon mal gekämpft haben muss um Instructor werden zu können. Aber dann finde ich, wenn das nicht der Fall ist, sollte man imho auch klar verdeutlichen, dass die gegebenen Tipps auch nur aus der Ausbildung stammen und nicht aus eigenen Erfahrungen in ernsten Situationen. Das gibt auch den Schülern Anhalt, wie der gegebene Tipp aufzunehmen ist. Ich finde es eben zum Beispiel echt nicht so cool, wenn mein Co-Trainer Sachen so erzählen, als hätte er schon zehntausende Kleinkriminelle erledigt.

Okay, aber was ist denn mit dem, der die Techniken entwickelt? Gehen wir davon aus, es ist ausreichend, wenn man gute Ausbildung erhält um zu unterrichten. Aber was ist mit dem, der an der Spitze der Hierarchie steht? Den nämlich keiner ausbildet, der muss doch praktische Erfahrung aus Ernstfällen haben oder nicht? Und wenn nicht, woher weiß er, dass die von ihm entwickelten Techniken auch wirklich funktionieren?

@Exodus: Könntest du mir eventuell Links zu den von dir genannten Diskussionen schicken?

Balthus
29-03-2012, 06:04
Als ex Hochleistungssportler(Top10 der Deutschen Rangliste der Aktiven im 400m Lauf) muss ich sagen, dass ich nicht der Meinung bin, dass ein Trainer im Ernstfall bewährt sein muss.

Mein Trainer war vor 50 Jahren Fußball schiri und ist dann zum Leichtathletik gekommen, ohne je davor in der Richtung aktivgewesen zu sein.
Er hat in der Zeit viele Jugendliche im Hochsprung, Weitsprung und Laufdiziplinen auf Deutsche und Europa Meisterschaften gebracht. OHNE je selbst im Leichtathletik oder einer verwandten Sportart aktiv oder erfolgreich gewesen zu sein.

Für de zivile SV muss ich nicht unbedingt nen Instructor haben dessen Abschluss einer Technik der Griff zur MP ist.

Nen Soldat oder Polizist hat eine ganz andere Zielsetzung der Technik. So werde ich wenn möglich NICHT versuchen einen "Gegener/Angreifer" festzuhalten was jedoch ein Polizist, wenn möglich auch noch sanft (siehe Anzeigen gegen Polizisten) oder ein Soldat der nicht einfach abhauen kann wird anders vorgehen.


Ein Instructor sollte das Mindset und die Skills vermitteln können! Eine Militärische/Behördliche Grundlage finde ICH persönlich auch für ein SV System nicht zwingend Notwendig. (vielleicht habe ich durch meine allgemein recht sportliche Lösung der meisten körperlichen Konflikte in meinem Leben, bedingt durch meine Sprintfähigkeiten, eine abweichende Meinung von der Mehrheit)

Das ist meine persönliche Meinung die muss nicht allgemeingültig sein, basierend auf meiner Trainingserfahrung im Bereich Leichtathletik, 4 Jahren Krav maga und weltweiten Trainings in anderen Kampfsportarten bedingt durch einen Job der mich eben auch mal nach Israel oder den Jemen bringt (und ich dort auch wenn ich nur 2 Wochen da bin nach lokalen Trainingsmöglichkeiten suche).

Eskrima-Düsseldorf
29-03-2012, 08:50
Alleine das hier:


Ich gebe mal euch ein konkretes Beispiel: Mein hauptsächlicher Trainer, der kommt aus der Armee, und hat dementsprechend auch wirklich praktische Erfahrung bezüglich Selbstverteidigung,

lässt mich mal wieder leise den Kopf schütteln.

Warum in Gottes Namen soll er Ahnung von SV haben weil er in der Armee war?

Harrington
29-03-2012, 09:06
Alleine das hier:



lässt mich mal wieder leise den Kopf schütteln.

Warum in Gottes Namen soll er Ahnung von SV haben weil er in der Armee war?

evtl ehemaliger feldjäger im dienstkommando?

MüderJoe
29-03-2012, 09:15
Warum in Gottes Namen soll er Ahnung von SV haben weil er in der Armee war?

Genau das ging mir auch durch den Kopf.

Ausserdem sind die Trainingsinhalte für Sicherheitspersonal, Polizisten usw. ganz andere als für den Ich-will-am-Bahnhof-keine-aufs-Maul-bekommen-SV-Kursbesucher.

Als logische Konsequenz müsste man dann irgendwelche "Strassenschläger" als Instruktoren einsetzen. :D

Ich war ein paar mal in unserer "lokalen" KM Schule zum trainieren. Der Instruktor war selbst aktiver Kickboxer (VK) und das Training war der Hammer. Und ich glaube nicht, dass er sich jeden Tag irgendwo auf der Straße kloppt.:rolleyes:

Tuborgjugend
29-03-2012, 09:16
evtl ehemaliger feldjäger im dienstkommando?

auch das muss doch nix sagen. Klar, die Wahrscheinlichkeit ist höher als bei einem Kfz Mechaniker aber trotzdem nicht 100%

mrx085
29-03-2012, 09:33
Robinhood ich denke Exodus könnte sich auf diesen Thread hier beziehen.

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f77/sv-trainer-ohne-realerfahrung-134109/

Und ja das ist ein kompliziertes Thema. Ernstfall Erfahrung ist für einen SV Trainer mit Sicherheit ein Vortei, ober ob es ein muss ist weiß ich ehrlich gesagt nicht?

Und TE wer sagt dir den das ein guter Kämpfer automatisch ein guter Lehrer ist? Das wäre natürlich das ideal aber kommt in das in der Realität immer vor?

Und würde es dann nicht auch einen Mangel ins Instructoren geben wenn nur die Kämpfer zugelassen wären?

Schnueffler
29-03-2012, 09:38
evtl ehemaliger feldjäger im dienstkommando?

Oder als Küchenbulle, wenn das Essen wieder schei... war! ;)

Eskrima-Düsseldorf
29-03-2012, 09:42
Und würde es dann nicht auch einen Mangel ins Instructoren geben wenn nur die Kämpfer zugelassen wären?

SV hat mit Kämpfen nur ganz am Rande was zu tun.. Wo ist eigentlich Brodala wenn man ihn mal braucht? Der erklärt das immer so schön :)

mrx085
29-03-2012, 09:49
Mich würde übrigens auch brennend interssieren in welcher Einheit und in welcher Armee der hauptsächliche Trainer von Robinhood war. Im deutschsprachigen Raum ist es ja nicht zwingend ein Qualitätskritierium bei einer Armee gewesen zu sein. Außer der jenige war bei einer Spezialeinheit und/oder hatte schon ein paar Auslandseinsätze hinter sich wo es recht gefährlich zuging.

Aber selbst wenn das so ist, so frage ich mich wirklich ob jemand der gut im militärischen Nahkampf ist auch wirklich gut in der zivilen SV ist.

Das bisschen Nahkampf was man mir während meine Bundesheer Zeit gezeigt hat, würde mir auf der Straße nichts bringen. Da weder im Besitz eines STG 77 bin damit auch nicht auf der Straße rumlaufe um es als Schlagwerkzeug zu benutzen. Und einen Feldspaten habe ich auch nicht dabei.

Ich weiß gar nicht ob es in irgedeinen miltärischen Nahkampf überhaupt reine waffenlose Techniken ohne Hilfsmittel gibt, so man dan das gelernte auch im zivilen Leben nutzen könnte?

Könnt mich aber gern korrigieren wenn ich falsch liege.

gast
29-03-2012, 10:09
Mike Tysons Trainer, ich glaube D´Amato oder so, war ein miserabler Boxer, aber als Trainer Hammer. Das nur mal am Rande.

StaySafe
29-03-2012, 10:11
Ich weiß gar nicht ob es in irgedeinen miltärischen Nahkampf überhaupt reine waffenlose Techniken ohne Hilfsmittel gibt, so man dan das gelernte auch im zivilen Leben nutzen könnte?

Könnt mich aber gern korrigieren wenn ich falsch liege.

Gibt es. Klar.
Es ist ja auch nicht immer direkt ein spezielles System sondern vielmehr geht es um die Trainingsweise und die Unterrichtsmethodik. Man nimmt dafür sehr einfache Set´s die die Basics im jeweiligen Bereich schnell vermitteln und dann nur noch geübt werden müssen. Im Idealfall sind die Sachen dann so angelegt dass sie Ausrüstung, also Kleidung, Einsatzmittel, etc. und den Zugriff zur Waffe oder Backupwaffe berücksichtigen.

Beispielsweise: Israel hat da das Krav Maga dass im militärischen Bereich zwar sehr knapp oder kompakt gehalten ist, dafür aber trotzdem sowohl mit Hilfsmitteln wie auch waffenlos arbeitet.

In Amerika ist ein prominentes Beispiel für rein waffenloses Zeug die Ausbildung der US Marines die ein speziell auf sie zugeschnittenes BJJ Programm der Gracies trainieren. (Nachdem sie wie auch die US Navy Seals ne zeitlang mit dem PFS gearbeitet haben)

Mal zum eigentlichen Threadthema: Ich kann den TE ein Stück weit schon verstehen.

Die "Schlussfolgerung" dass der Haupttrainer auf jeden Fall wisse was er tue weil er beim Militär war / ist, halte ich für überzogen und uninformiert. ("Militärisch" kommt immer gut, steckt aber voller Mißverständnisse. Ich hab dazu ein paar Sätze auf meiner Website geschrieben: http://alpha-düsseldorf.de/-nahkampf-zur-selbstverteidigung---oder-warum--militaerisch--nichts-mit--killertechniken--zu-tun-hat.html )
Andererseits kann ich schon mitfühlen wenn jemand sich Gedanken macht ob das was der Trainer da erzählt auch alles wirklich "reality based" ist.

Denn reale Konfliktsituationen sind immer etwas anderes als jedes noch so gut gebaute Szenario und jede noch so gute Ausbildung.

Das heißt nicht dass wir jetzt nur noch Polizeibekannte Schläger oder mehrfache Opfer zu Instruktoren machen sollten, aber vlt. denkt man für sich selbst und in den Organisationen mal darüber nach welche Motive und Backgrounds jemand hat oder haben sollte der anderen Leuten Selbstschutz vermitteln will.

Denn die Szene treibt ja immer seltsamere Blüten wenn ich mir ansehe dass es Leute die gibt die ohne jemals selbst bspw. Krav Maga Civilian Instructor gewesen zu sein, plötzlich ebensolche zertifizieren und das ganze auch noch nach einer "Ausbildung" ohne verpflichtende Präsenztermine und ohne verpflichtendes Training... :ups:

Fazit: Ein guter Trainer muss nicht zwingend selbst ein erfolgreicher Wettkampfsportler gewesen sein oder selbst über eine "Schlägervita" verfügen. Gewisse Berührungspunkte mit realen Auseinandersetzungen schaden aber auf keinen Fall ;)

Harrington
29-03-2012, 10:15
Oder als Küchenbulle, wenn das Essen wieder schei... war! ;)

das gab immer richtig ärger, sv pur - meistens musste dann auch noch der spiess deeskalierend eingreifen... :D

@ turbojugend, nee, muss natürlich nix heißen, aber die kommen genauso in verteidigungssituationen wie die normalen cops, vielleicht nicht so oft. was meinst du, wieviele fahnenflüchtige sich früher bei der festnahme gewehrt haben?

Tuborgjugend
29-03-2012, 10:44
das gab immer richtig ärger, sv pur - meistens musste dann auch noch der spiess deeskalierend eingreifen... :D

@ turbojugend, nee, muss natürlich nix heißen, aber die kommen genauso in verteidigungssituationen wie die normalen cops, vielleicht nicht so oft. was meinst du, wieviele fahnenflüchtige sich früher bei der festnahme gewehrt haben?

wie schon gesagt, die Wahrscheinlichkeit ist sicher höher. Vielelicht sollt man als Instructor damit werben, dass man fahnenflüchtig war :D

Nite
29-03-2012, 11:03
@ turbojugend, nee, muss natürlich nix heißen, aber die kommen genauso in verteidigungssituationen wie die normalen cops, vielleicht nicht so oft. was meinst du, wieviele fahnenflüchtige sich früher bei der festnahme gewehrt haben?
Wobei sich eine Festnahme gegen Widerstand auch nicht unbedingt klassische SV ist (Streife normal zu zweit unterwegs, Schlagstock verfügbar, etc.).

Naja, gut dass ich einen militärischen Background habe, damit ist meine Street Credibility gewahrt :teufling:

Harrington
29-03-2012, 11:05
Naja, gut dass ich einen militärischen Background habe, damit ist meine Street Credibility gewahrt :teufling:

puh, gottseidank... ich auch :D

Eskrima-Düsseldorf
29-03-2012, 12:39
@ turbojugend, nee, muss natürlich nix heißen, aber die kommen genauso in verteidigungssituationen wie die normalen cops, vielleicht nicht so oft. was meinst du, wieviele fahnenflüchtige sich früher bei der festnahme gewehrt haben?

Das hat doch NICHTS mit SV zu tun.

Ein Feldjäger der einen Fahnenflüchtigen in die Kaserne prügeln muss hat eine komplett andere Aufgabenstellung als z. B. meine Frau wenn Sie jemand in einen Hauseingang drängt..

Harrington
29-03-2012, 12:52
ging doch darum, inwieweit militärangehörige sv erfahrung haben, deine frage dann: "Warum in Gottes Namen soll er Ahnung von SV haben weil er in der Armee war?"

die einzigen militärangehörigen in D (kenne leider nicht viele andere..) die im dienstkommando in sv ausgebildet werden und dieses auch mitunter brauchen (abgesehen von den special forces wie ksk usw..) sind die feldis.

wenn ich nen fahnenflüchtigen festnehmen muss und der sich wehrt, ist das dann keine sv bei der festnahme?

außerdem ging es nicht um ne spezielle aufgabenstellung sondern nur um s.o...

Pyriander
29-03-2012, 12:58
wenn ich nen fahnenflüchtigen festnehmen muss und der sich wehrt, ist das dann keine sv bei der festnahme?



Ganz genau.

Man könnte nun noch diskutieren, in welchem Sinne die Frage gemeint ist; rechtlich, technisch, taktisch, psychologisch, trainingstechnisch...

Aber in allen den Fällen ist die Antwort eher: nein :rolleyes:

robinhood
29-03-2012, 13:04
Wow, erst mal vielen Dank für so viele Antworten.

Also nur kurz zur Referenz zu meinem Trainer "... spent 14 years in the British Army and left as a Sergeant Instructor (SI) in the Army Physical Training Corps (APTC), which included 7 years of unarmed combat experience."

Vor allem vielen Dank für die Beiträge zum Leichtathleten-Trainer, der kein Leichtathlet war, oder zum Box-Trainer von Mike Tyson, der nicht gut im Kämpfen war.
Diese sind doch relativ überzeugend, dass man eventuell nicht immer bereits ernsthaften Situationen im SV ausgetzt sein musste um SV Trainer zu sein.
Ja, wahrscheinlich ist eben halt auch schon das Mindset und das Ganze wie mein Co-Trainer das rüberbringt, was mich zweifeln lässt. Wie gesagt, Teddybär...
Wobei wie andere meinen, Realerfahrungen aber bestimmt sehr nützlich sein könnten.

Aber was ist mit Eyal Yanilov? Wie geht er sicher, dass seine Techniken auch funktionieren? Oder macht er einfach nur Kopfkino? o.O

Exodus73
29-03-2012, 13:11
@robinhood:

Sie es einfach mal so... überall, auch in den SV-Stilen, ja sogar unter den Instruktoren gibt es Pfeifen.... das ist nunmal so!

mrx085
29-03-2012, 13:19
Robinhood Du darfst auch nie vergessen das nicht jeder auch schon Realerfahrungen hat auch ein guter Lehrer ist. Das wäre natürlich das ideal aber wie oft das in der regel vor? Ist ein skrupeloser Schläger der schon vielen eine aufs Maul gehauen hat, automatisch der besser Lehrer als ein geschulter KM Instructor der sich aber noch nie leichtfertig geprügelt hat? Wie gesagt jemand dem das Lehren liegt, und der auch seine Lehrer im Ernstfall testen könnte wäre ideal. Nur wie viele wirklich kampferporte Leute sind automatisch gute Lehrer?

Eskrima-Düsseldorf
29-03-2012, 13:26
wenn ich nen fahnenflüchtigen festnehmen muss und der sich wehrt, ist das dann keine sv bei der festnahme?



In meinen Augen hat das nichts mit SV zu tun.. Bei einer Festnahme geht es doch darum, den Job zu erledigen, nämlich die Person festzunehmen.

Bei SV geht es vor allen Dingen um die körperliche Unversehrtheit des Angegriffenen.

Bei diesen doch sehr unterschiedlichen Aufgaben wird man doch (hoffentlich) auch verschiedene Lösungsansätze brauchen.

Ich denke - wie so oft - wird hier "kloppen können" mit SV verwechselt...

Mr.Fister
29-03-2012, 13:38
Bei SV geht es vor allen Dingen um die körperliche Unversehrtheit des Angegriffenen.

Bei diesen doch sehr unterschiedlichen Aufgaben wird man doch (hoffentlich) auch verschiedene Lösungsansätze brauchen.

Ich denke - wie so oft - wird hier "kloppen können" mit SV verwechselt...
:yeaha:

robinhood
29-03-2012, 13:40
Okay, wenn wir erst mal den Rest vergessen: Was ist mit dem, der die Techniken für die "Straße" entwickelt? Wer testet diese Techniken? Wie testet er diese Techniken? Kopfkino? Simulationen?

Cassady
29-03-2012, 13:45
In Amerika ist ein prominentes Beispiel für rein waffenloses Zeug die Ausbildung der US Marines die ein speziell auf sie zugeschnittenes BJJ Programm der Gracies trainieren. (Nachdem sie wie auch die US Navy Seals ne zeitlang mit dem PFS gearbeitet haben)

bist du dir da sicher?
das nahkampfsystem des marine corps nennt sich MCMAP (Marine Corps Martial Arts Program), das afaik nicht ausgehend von einem speziellen stil entwickelt wurde und, wie alle militärischen nahkampfsysteme, auch den umgang mit bajonett, messer und gewehr (als schlagwaffe) umfasst.

Marine Corps Martial Arts Program - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/MCMAP)

€: wenn man so foren durchstöbert wo mcmap mit bjj verglichen wird, meinen die meisten, dass grappling im militärischen nahkampf keine besonders große rolle spielt. das diktum dürfte - wie auch bei den meisten SV-Kursen - sein, es möglichst zu vermeiden auf den boden zu gehen.

DanKira
29-03-2012, 13:49
viele der modernen sv systeme wurden von leuten die im sicherheitsgewerbe arbeiten entwicklt und aufgrund der erfahrungen die diese leute im beruf gemacht haben weiterentwickelt, zumindest sollte das bei jedem SV system so sein, und bei den seriösen sytemen ist das idr auch so

StaySafe
29-03-2012, 13:56
bist du dir da sicher?
das nahkampfsystem des marine corps nennt sich MCMAP (Marine Corps Martial Arts Program), das afaik nicht ausgehend von einem speziellen stil entwickelt wurde und, wie alle militärischen nahkampfsysteme, auch den umgang mit bajonett, messer und gewehr (als schlagwaffe) umfasst.

Marine Corps Martial Arts Program - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/MCMAP)

Kann sein dass das mit den Gracies tatsächlich nicht mehr up to date is, sie stellten aber lange die Trainingsprogramme.

Wenn man jetzt aus den langjährigen Erfahrungen und den verschiedenen Einflüssen etwas eigenes gebildet hat ist das ja nur zu begrüßen.

In diesem Sinne: Danke für den Tipp, ein neues Recherchefeld tut sich auf :)


€: wenn man so foren durchstöbert wo mcmap mit bjj verglichen wird, meinen die meisten, dass grappling im militärischen nahkampf keine besonders große rolle spielt. das diktum dürfte - wie auch bei den meisten SV-Kursen - sein, es möglichst zu vermeiden auf den boden zu gehen.

Absolut. Soweit ich informiert bin blieb man dennoch einige Zeit beim BJJ weil man die Trainingsweise schätzte die es erlaubt im Vollkontakt miteinander zu trainieren ohne sich gegenseitig die Visage einzuhämmern :D

Siehe dazu: http://www.teambasel.ch/special_forces.pdf

robinhood
29-03-2012, 13:58
@DanKira

Und was ist mit Eyal Yanilov? Krav Maga wurde ja von Liechtenfield aus praktischen Erfahrungen heraus entwickelt, aber was ist mit den neuen von Eyal Yanilov entwickelten Techniken?

Harrington
29-03-2012, 14:03
In meinen Augen hat das nichts mit SV zu tun.. Bei einer Festnahme geht es doch darum, den Job zu erledigen, nämlich die Person festzunehmen.

Bei SV geht es vor allen Dingen um die körperliche Unversehrtheit des Angegriffenen.

Bei diesen doch sehr unterschiedlichen Aufgaben wird man doch (hoffentlich) auch verschiedene Lösungsansätze brauchen.

Ich denke - wie so oft - wird hier "kloppen können" mit SV verwechselt...

okay, kann man so sehen. ist aber alles situationsbedingt, eine festnahme kann auch aus sicht des festzunehmenden friedlich über die bühne gehen. greift er mich an, versuche ich auch unversehrt aus der situation herauszukommen und damit ist es wiederum sv, job und aufgabe hin oder her. aber wir schweifen ab... ;)

mal zur legende des trainers des TE.. ich kenne auch einen aus der british army, ehemaliges royal marines mitglied, arbeitet bei mir ab und an im sicherheitsdienst. wenn die alle so sind, dann kann ich bestätigen, die können was.

mrx085
29-03-2012, 14:06
@DanKira

Und was ist mit Eyal Yanilov? Krav Maga wurde ja von Liechtenfield aus praktischen Erfahrungen heraus entwickelt, aber was ist mit den neuen von Eyal Yanilov entwickelten Techniken?

Warum fragst du das nicht am besten deinen Instructor? Die Instructoren dürften wohl am am ehesten darüber informiert sein was der Verbandschef so macht.

C-MO
29-03-2012, 14:12
Robinhood Du darfst auch nie vergessen das nicht jeder auch schon Realerfahrungen hat auch ein guter Lehrer ist. Das wäre natürlich das ideal aber wie oft das in der regel vor? Ist ein skrupeloser Schläger der schon vielen eine aufs Maul gehauen hat, automatisch der besser Lehrer als ein geschulter KM Instructor der sich aber noch nie leichtfertig geprügelt hat? Wie gesagt jemand dem das Lehren liegt, und der auch seine Lehrer im Ernstfall testen könnte wäre ideal. Nur wie viele wirklich kampferporte Leute sind automatisch gute Lehrer?

ich würde eher auf einen hören der bereits "vielen aufs maul gehauen hat" als auf einen "geschulten" ...wenn er nicht total dumm gekloppt wurde wird er bestimmt in der lage sein dem schüler was beizubringen

mrx085
29-03-2012, 14:17
ich würde eher auf einen hören der bereits "vielen aufs maul gehauen hat" als auf einen "geschulten" ...wenn er nicht total dumm gekloppt wurde wird er bestimmt in der lage sein dem schüler was beizubringen


Mit den Superlativen würde ich vorsichtig sein. Nehmen wir mal als Beispiel deinen Boxstall ok? :D Ist jeder Super fighter in euren Verein auch automatisch ein guter Lehrer? Kann er sich automatisch in die Leute hinein versetzen können Dinge erklären die für einen selbst schon selbstverständlich sind usw? Oder gibt es da auch Unterschiede zwischen den kämpferischen Fähigkeiten und den Fähigkeiten zu lehren?

Hubat
29-03-2012, 22:10
Alleine das hier:



lässt mich mal wieder leise den Kopf schütteln.

Warum in Gottes Namen soll er Ahnung von SV haben weil er in der Armee war?

100 % Zustimmung

xXoXx
30-03-2012, 02:06
Hab bei allen groesseren Anbietern schonmal KravMaga trainiert, was ich bemerkt hab KravMaga sind eigentlich drei unterschiedliche Stile und Mischungen daraus.

das orginale KravMaga eigentlich mehr als ein SVsystem schon eine Kampfkunst manchmal sogar ganz offensichtlich mit Guerteln usw. das ist das eigentlich authentische KravMaga

die Combatives Schiene weit weniger Technisch dafuer mehr Szenariotraining, Drills und Fitness man trainiert zb auch das weglaufen sehr gezielt. da ordne ich auch kmg ein oder wenigstens die Schule wo ich war

und so ne art SV MMA boxen ringen bodenkampf viel sparring vielleicht noch ein paar eskrima techniken und natuerlich krav maga. davon sieht man viele Clips hier im Forum.

Hat eigentlich alles seine Vor- und Nachteile.

mrx085
30-03-2012, 09:08
xXoXx Interssanter Post. Nur ist es nicht komisch im Sinne von Krav Maga vom Original zu sprechen? Entwickelt sich das KM nicht immer permant weiter und stagniert nicht?

Und bei welchen Verbänden findet man deiner nach noch am ehesten das "Original"

Bei der IKMF? KMG?

Vrooktar
30-03-2012, 10:17
Grundsätzlich gilt.
Man muss keine echten Kämpfe ausführen um eine praxistaugliche Technik zu entwickeln oder sie sich anzueignen.

So wie man auch eine korrekte physikalische Theorie aufstellen und lernen kann ohne sie in der Praxis zu überprüfen.

Aber irgendwann kommt der Punkt an dem das ganze an der Realität getestet werden muss. Und erst wenn das erfolgt ist ist das ganze so langsam ne SV.

F-factory
30-03-2012, 10:38
Und bei welchen Verbänden findet man deiner nach noch am ehesten das "Original"
Es gibt kein "Original" Krav Maga.
Krav Maga muss sich entwickeln. Aber es gibt Gruppen, die sich an den Prinzipien des Gründers orientieren und es gibt die "anderen".
Um auf den Prinzipien aufzubauen muss erst ein Verständnis für die Prinzipien entwickelt werden und das ist in den meisten Fällen der Unterschied im Krav Maga. Wie soll sich etwas entwickeln wenn es keine solide Grundlage gibt?

On-Topic: Ob jemand beim Militär, Polizei oder sonstwo war oder nicht, ist vollkommen egal. Das einzige was Leute aus dem professionellen Bereich mehr haben ist, dass sie öfter Hochstresssituationen ausgesetzt sind als "Normalbürger". Diese beziehen sich aber in den seltensten Fällen auf SV-Situationen.
Ich kenne aber keinen einzigen, und mittlerweile kenne ich ziemlich viele Leute aus den Bereichen, die daraus ein "authentischeres" SV-System entwickeln können und die meisten wollen es auch garnicht. Vor allem fehlt Ihnen für alle erdenklichen Situationen die Erfahrung um daraus Techniken zu entwickeln. Mir reicht es wenn professionelle Anwender das testen was wir unterrichten und uns dann bescheinigen, dass es für sie relevant, umsetzbar und praxistauglich ist.

Da hat die IKMF (von anderen Gruppen kann ich nicht sprechen) den Vorteil, dass sie weltweit von den unterschiedlichsten professionellen Anwendern Feedback bekommt und nicht nur von einzelnen die vielleicht mal bei jemandem im Training aufschlagen.

Gruß
John

mrx085
30-03-2012, 10:43
@ F-Factory Thx für deine Auskunft. Dann ist ja so wie ich es mir gedacht habe.

Nur xXoXx hat ja was von Original KM geschrieben und da wollte ich wissen was es seiner Meinung nach damit auf sich hat. Das war eher als Frage zu verstehen. Mir persönlich war es nach meinem Wissenstand ja klar das kein Original KM gibt, da sich das KM immer weiterentwickelt hat und auch noch weiter entwickeln wird.

robinhood
30-03-2012, 13:13
Jap, auch von mir danke an F-Factory. Anscheinend läuft wirklich alles über Feedback und Kommunikation.

FrAgGlE
30-03-2012, 14:33
Mir reicht es wenn professionelle Anwender das testen was wir unterrichten und uns dann bescheinigen, dass es für sie relevant, umsetzbar und praxistauglich ist.

Da hat die IKMF (von anderen Gruppen kann ich nicht sprechen) den Vorteil, dass sie weltweit von den unterschiedlichsten professionellen Anwendern Feedback bekommt und nicht nur von einzelnen die vielleicht mal bei jemandem im Training aufschlagen.

Gruß
John

Sehe ich genauso... Ein kleiner Vorteil könnte jedoch sein, dass "professionelle Anwender" bereits aufgrund von Eigenerfahrung manche Techniken ausschließen können bzw. über das Verhalten des eigenen Körpers in Realsituationen berichten können.



Da hat die IKMF (von anderen Gruppen kann ich nicht sprechen) den Vorteil, dass sie weltweit von den unterschiedlichsten professionellen Anwendern Feedback bekommt und nicht nur von einzelnen die vielleicht mal bei jemandem im Training aufschlagen.

Gruß
John

Ein Vorteil aller großen Verbände, egal ob IKMF, KMG oder KMW... Wo viele mitspielen dürfen, steckt auch ne Menge Erfahrung drin ;)


Dennoch besteht ein großer Mythos bzgl. Militär und Behörde. Nicht umsonst bieten soviele Hybrid'ler spezielle Seminare für diesen Teilnehmerkreis an. Auch wenn öfters mal die Erfahrung, der Hintergrund fehlt sowie die spezifischen Bedürfnisse nicht bekannt sind, vielleicht sogar das Seminar nicht einmal stattfand - eine tolle Werbung nach Außen ist es allemal.

Gruß
Fraggle :o

Cassady
30-03-2012, 14:38
So wie man auch eine korrekte physikalische Theorie aufstellen und lernen kann ohne sie in der Praxis zu überprüfen.

Vorsicht mit so einem Vergleich! In den Wissenschaften ist eine These, die nicht verifiziert oder falsifiziert wird nichts Wert. Mit solchen Thesen dann zu operieren wäre unwissenschaftlich. Darüberhinaus ist es vielleicht möglich eine brauchbare Hypothese aufzustellen, das ganze ähnelt dann aber eher einem blinden Huhn, das auch einmal ein Korn findet.

Ein Stil muss sich meines erachtens schon einmal an der Realität gemessen haben, die Lehrer müssen aber keine routinierten Straßenschläger sein. Davon abgesehen ersetzt die vorhandene Kampferfahrung des Trainers ja nicht die Notwendigkeit selbst Erfahrung zu sammeln um wirklich gut werden zu können.
Ein kampferfahrener Trainer kann einem vielleicht noch weitere Tipps für das Kämpfen geben, ersetzt aber eigene Kampferfahrungen einfach nicht und die Basics kann man auch von einem guten weniger erfahrenen Trainer lernen.

Buzkash
30-03-2012, 19:15
Hallo RobinHood,

jeder einzelne von uns Krav Maga Schülern hat eine andere Motivation regelmäßig zu trainieren. Der eine trainiert um Fit zu bleiben der andere weil er sich in extrem Situationen erfolgreich verteidigen will und/ oder mal Opfer eines Gewaltakts wurde und diese nicht nochmal erleben möchte und wieder andere wollen einen Ausgleich nach einem harten Bürotag usw.

Die Instruktoren die uns Krav Maga lehren haben auch Ihre Beweggründe weshalb Sie lehren und diese sind ebenfalls unterschiedlich.

Eins haben aber sowohl Lehrende als auch wir Schüler gemeinsam. Wir erbringen bei jedem Training Leistung. Der lehrende hat das Ziel dem Schüler bedarfsorientiert zufrieden zu stellen und muss diesbezüglich gut vorbereitet sein. Der Schüler erbringt Leistung in dem er die Lehre des Instruktors annimmt und mit seiner Hilfe an sich arbeitet und dadurch befriedung erhält.

Sicherlich kann es vorkommen das sich Lehrer und Schüler menschlich nicht verstehen aber Gott Sei Dank haben wir die Wahl mit welchen Menschen wir uns einlassen wollen.

Kürzlich haben ein paar Jungs bei uns den Instruktoren-Lehrgang erfolgreich beendet. Diese Jungs haben fast zeitgleich mit mir das Training bei unserem Trainer Michael Rüppel begonnen und haben durch Wille, Einsatz, Diziplin und eine bessere Auffassungsgabe :) sich stets weiterentwickelt und tun dies heute noch. Auch wenn einer vieleicht ein "Teddybär-face" hat. Ich würde jederzeit auch seine Lehre annehmen, weil ich Respekt vor seiner Leistung habe und weiß das er weiter in allen Bereichen an sich arbeitet und ein super-Typ ist.

Mir ist nicht wichtig ob mein Instruktor bei der Armee war, ein Teddybär-Gesicht hat oder nicht sondern ob dieser Mensch in dem was er tut in diesem Fall "Krav Maga lehren" ein Vorbild ist.

Viele Grüße

Vrooktar
30-03-2012, 19:45
Vorsicht mit so einem Vergleich! In den Wissenschaften ist eine These, die nicht verifiziert oder falsifiziert wird nichts Wert. Mit solchen Thesen dann zu operieren wäre unwissenschaftlich. Darüberhinaus ist es vielleicht möglich eine brauchbare Hypothese aufzustellen, das ganze ähnelt dann aber eher einem blinden Huhn, das auch einmal ein Korn findet.

Ein Stil muss sich meines erachtens schon einmal an der Realität gemessen haben, die Lehrer müssen aber keine routinierten Straßenschläger sein. Davon abgesehen ersetzt die vorhandene Kampferfahrung des Trainers ja nicht die Notwendigkeit selbst Erfahrung zu sammeln um wirklich gut werden zu können.
Ein kampferfahrener Trainer kann einem vielleicht noch weitere Tipps für das Kämpfen geben, ersetzt aber eigene Kampferfahrungen einfach nicht und die Basics kann man auch von einem guten weniger erfahrenen Trainer lernen.


Habe ich doch gesagt.
In beiden Fällen braucht man die Praxis nicht direkt um die Theorie aufzustellen.
Doch in beiden Fällen braucht man die Praxis um die fertige Theorie zu überprüfen.
Je nach Fall kann das Vorgehen sogar effektiver sein als direkt an der Praxis rumzumümmeln.
Denn wer nur an der Praxis rumfummelt bleibt schnell auf halbem Weg stehen, weil eine weitere Verbesserung weder dringend notwendig, noch überhaupt erkennbar ist.
Aber gut das geht zu weit am Thema vorbei würde ich sagen.

Cassady
30-03-2012, 21:25
Habe ich doch gesagt.
In beiden Fällen braucht man die Praxis nicht direkt um die Theorie aufzustellen.
Doch in beiden Fällen braucht man die Praxis um die fertige Theorie zu überprüfen.
Je nach Fall kann das Vorgehen sogar effektiver sein als direkt an der Praxis rumzumümmeln.
Denn wer nur an der Praxis rumfummelt bleibt schnell auf halbem Weg stehen, weil eine weitere Verbesserung weder dringend notwendig, noch überhaupt erkennbar ist.
Aber gut das geht zu weit am Thema vorbei würde ich sagen.

mir ging es darum:



So wie man auch eine korrekte physikalische Theorie aufstellen und lernen kann ohne sie in der Praxis zu überprüfen..

Der Vergleich passt nicht. Eine These die nicht überprüft wird kann nicht zu einer Theorie werden. Eine Theorie ist auch nie "wahr" sondern nur mehr oder weniger geeignet ein Phänomen zu beschreiben. Das Wort Theorie impliziert schon ein gewisses Maß an Überprüftheit. Theorie und Praxis sind nicht so von einander getrennt wie landläufig angenommen wird.
Das ist ja bei der SV genau dasselbe. Kein ernstzunehmendes SV-System wird am Reißbrett konstruiert. Ausgehend von Erfahrungen die in SV-Situationen gemacht wurden wird ein Katalog an Techniken und Methoden zusammengestellt, die sich als wirkungsvoll erwiesen haben und die werden dann an andere weitergegeben. Ob die späteren Trainer dann je selbst in SV-Situationen waren ist, sofern das System gut genug ist, nebensächlich solange sie die Techniken korrekt vermitteln.

Vrooktar
30-03-2012, 23:04
Der Vergleich passt nicht. Eine These die nicht überprüft wird kann nicht zu einer Theorie werden. Eine Theorie ist auch nie "wahr" sondern nur mehr oder weniger geeignet ein Phänomen zu beschreiben. Das Wort Theorie impliziert schon ein gewisses Maß an Überprüftheit. Theorie und Praxis sind nicht so von einander getrennt wie landläufig angenommen wird.
Das ist ja bei der SV genau dasselbe. Kein ernstzunehmendes SV-System wird am Reißbrett konstruiert. Ausgehend von Erfahrungen die in SV-Situationen gemacht wurden wird ein Katalog an Techniken und Methoden zusammengestellt, die sich als wirkungsvoll erwiesen haben und die werden dann an andere weitergegeben. Ob die späteren Trainer dann je selbst in SV-Situationen waren ist, sofern das System gut genug ist, nebensächlich solange sie die Techniken korrekt vermitteln.


Und aus welcher Praxis hat Newton das Gravitationsgesetz gezogen?

Eine Theorie muss nicht praktisch überprüft sein, um als solche zu gelten.
Natürlich stützt man eine Theorie auf Pfeiler, die man bereits überprüft hat.
Diese Pfeiler gibt es immer und die nutzt auch jeder halbwegs vernünftige Architekt eines Kampfstils.
Aber eine Theorie muss noch nicht stichfest sein.
Sie muss noch nicht einmal vollständig sein.
Die Stringtheorie ist zum Beispiel ne einzige Baustelle.

Eine Theorie ist letztlich der nächste Schritt aus ner Hypothese etwas zu machen, was man später dann praktisch überprüfen kann.

Was deine Idee zur Entstehung eines Kampfsystems angeht kann ich deinen Ansatz verstehen.
Auch wenn er heutzutage fast schon prähistorisch wirkt.

xXoXx
30-03-2012, 23:48
xXoXx Interssanter Post. Nur ist es nicht komisch im Sinne von Krav Maga vom Original zu sprechen? Entwickelt sich das KM nicht immer permant weiter und stagniert nicht?

Und bei welchen Verbänden findet man deiner nach noch am ehesten das "Original"

Bei der IKMF? KMG?

hi wollte eigentlich keine verbaende nennen

hab direkt bei einem israeli trainiert der, vormals bei der ikmf graduiert
das sah das krav maga technisch aus wie in diesem video

Krav-Maga: Les contres par Richard Douieb. - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=bDZlHh8QK1U)

man sieht krav maga schlaege nicht wirklich boxen, aber insgesamt sehr vielseitig und die technik typisch eigentlich aus einer eigenen israelischen Kampfkunst mit eigenem charakter wenn auch mit einfluessen.

war auch in einer schule der kmg in eher die combatives schiene, weit weniger technisch erinnerte teilweise stark an training beim bund oder schullsport find das ist ein typisches video dafuer

http://www.youtube.com/watch?v=-XVtHVcaDeo&feature=relmfu

hier so eine schule auch sehr typisch mma sv krav maga hier mal sehr extrem.
urban krav maga training in the IFS gym - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=bz7SrQymREc&feature=fvsr)

Sind so die Grundrichtungen die ich erfahren habe, davon gibts dann natuerlich Mischungen. Mir gefaellt das krav maga welches eher in die richtung kampfkunst geht am besten. Fuer MMA ringen boxen was weiss ich, geh ich lieber zusaetzlich trainieren sozusagen beim fachmann. combatives ist auch nett hat alles Vor und Nachteile, Stell dir vor du entkommst den Poesen Purschen erstmal mit nem Krav Kick ins Gemaecht, und die Kondi macht schlapp, du bist einfach zu langsam oder kommst nicht ueber den Zaun, alles fuer die Katz und es gibt richtig Schlaege.

Wie gesagt meine persoenliche Erfahrung, wieweit die Richtung einer einzelnen Schule oder Lehrer fuer einen ganzen Verband sprechen, kann ich nicht sagen. Deswegen wuerd ich raten sich einfach die infrage kommenden Schulen anzuschauen. Auch im sinne kompetenz des instructors. Was hat jemand zb davon wenn irgendwo ein Lehrer in einem Verband ist wo es die Mutterschule oder der Chefinstructor ganz toll drauf hat aber er selber ist technisch und didatktisch ne pfeife, hab ich auch schon gesehen.

Der bezug zu den schtrietfaiter qualitaeten, den seh ich so nicht, da ist krav maga eher ein opfer der eigenen werbung. Ich geh in eine Krav Maga Schule um moeglichst "gutes" Krav Maga zu lernen, hierfuer brauch ich einen technisch und didaktisch guten Trainer. Ob ich das hinterher im Notfall umsetzen kann. haengt von mir ab und nicht von den Narben im Gesicht .des Trainers, auch nicht von Erfahrungen im "Freiheitskampf". Klar schadet einschlaegige Erfahrung nicht, aber die kann ich mir ja nicht ausleihen, es ist ja nicht so wie im Boxen dass der Trainer dann vor Ort Ubahn Disko wo auch immer auftaucht um mich von der Seite zu Coachen.

Alles nur meine Meinung und persoenliche Eindruecke

Cassady
31-03-2012, 10:03
Und aus welcher Praxis hat Newton das Gravitationsgesetz gezogen?

Eine Theorie muss nicht praktisch überprüft sein, um als solche zu gelten.
Natürlich stützt man eine Theorie auf Pfeiler, die man bereits überprüft hat.
Diese Pfeiler gibt es immer und die nutzt auch jeder halbwegs vernünftige Architekt eines Kampfstils.
Aber eine Theorie muss noch nicht stichfest sein.
Sie muss noch nicht einmal vollständig sein.
Die Stringtheorie ist zum Beispiel ne einzige Baustelle.


Ich glaube du hast nicht ganz verstanden was ich oben geschrieben habe, oder du weißt nicht genau was eine Theorie ist und wie sie zustande kommt.
In den meisten Fällen läuft das so ab: 1. Man beobachtet ein Phänomen in der Natur. 2. Man stellt fest, dass dieses Phänomen Regeln unterworfen zu sein scheint. 3. Man formuliert eine Hypothese, die auf dieses Phänomen zuzutreffen scheint. 4. Man überprüft diese Hypothese in Experimenten, wenn sie sich als zutreffend erweist ist sie verifiziert und wird zur Theorie. Das bedeutet aber nicht, dass nicht bessere Theorien nachfolgen können oder sogar schon existieren.
Eine Theorie ist eine vereinfachte Darstellung, die beibehalten, verbessert oder verworfen werden kann. Eine Theorie MUSS praktisch überprüft werden um als Theorie zu gelten, die Stringtheorie, die nebenbei in ihrem Gebiet nicht die einzige anerkannte Theorie ist - ich verweise da nur auf die Schleifenquantengravitation - ist auch geeignet sinnvolle, nachvollziehbare Ergebnisse zu liefern, sonst würde ja niemand an sie glauben. Die "Praxis" an der sie sich misst ist - nehme ich an, ich bin kein Physiker - eine rein rechnerische, da es in der Quantenphysik afaik sehr wenig "Handfestes" gibt. Die Nagelprobe für eine Theorie ist ihre Anwendbarkeit auf die Mehrheit aller von ihr beschriebenen Phänomene, was eine Theorie nicht hat ist einen absoluten Wahrheitsanspruch.
Vereinfacht gesagt: alles was funktioniert ist einmal grundsätzlich "richtig", zumindest solange bis ein Fall auftaucht wo man mit den bisherigen Methoden nicht weiterkommt und sie anpassen muss. Das gilt genau so auch für die SV. Da man in einer ernsthaften SV Situation eher ungern in eine Lage kommt wo meine Methoden nicht mehr funktionieren, kann man nur hoffen, dass das SV-System möglichst lückenfrei ist. Und wie ich bereits oben geschrieben habe - und nur um noch den Bogen zum eigentlichen Thema hinzukriegen - ist die Kampferfahrung der Trainer ziemlich unwichtig, solange sie das System korrekt vermitteln.

Vrooktar
31-03-2012, 10:11
Ich glaube du hast nicht ganz verstanden was ich oben geschrieben habe, oder du weißt nicht genau was eine Theorie ist und wie sie zustande kommt.
In den meisten Fällen läuft das so ab: 1. Man beobachtet ein Phänomen in der Natur. 2. Man stellt fest, dass dieses Phänomen Regeln unterworfen zu sein scheint. 3. Man formuliert eine Hypothese, die auf dieses Phänomen zuzutreffen scheint. 4. Man überprüft diese Hypothese in Experimenten, wenn sie sich als zutreffend erweist ist sie verifiziert und wird zur Theorie. Das bedeutet aber nicht, dass nicht bessere Theorien nachfolgen können oder sogar schon existieren.
Eine Theorie ist eine vereinfachte Darstellung, die beibehalten, verbessert oder verworfen werden kann. Eine Theorie MUSS praktisch überprüft werden um als Theorie zu gelten, die Stringtheorie, die nebenbei in ihrem Gebiet nicht die einzige anerkannte Theorie ist - ich verweise da nur auf die Schleifenquantengravitation - ist auch geeignet sinnvolle, nachvollziehbare Ergebnisse zu liefern, sonst würde ja niemand an sie glauben. Die "Praxis" an der sie sich misst ist - nehme ich an, ich bin kein Physiker - eine rein rechnerische, da es in der Quantenphysik afaik sehr wenig "Handfestes" gibt. Die Nagelprobe für eine Theorie ist ihre Anwendbarkeit auf die Mehrheit aller von ihr beschriebenen Phänomene, was eine Theorie nicht hat ist einen absoluten Wahrheitsanspruch.
Vereinfacht gesagt: alles was funktioniert ist einmal grundsätzlich "richtig", zumindest solange bis ein Fall auftaucht wo man mit den bisherigen Methoden nicht weiterkommt und sie anpassen muss. Das gilt genau so auch für die SV. Da man in einer ernsthaften SV Situation eher ungern in eine Lage kommt wo meine Methoden nicht mehr funktionieren, kann man nur hoffen, dass das SV-System möglichst lückenfrei ist. Und wie ich bereits oben geschrieben habe - und nur um noch den Bogen zum eigentlichen Thema hinzukriegen - ist die Kampferfahrung der Trainer ziemlich unwichtig, solange sie das System korrekt vermitteln.


Da ich vermeiden will das Thema hier mit off-topic-walls zu bombardieren sieh einfach mal hier nach.

Theorie ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie)

Wenn du lesen kannst wirst du deinen Irrtum bemerken, wenn nicht isses mir egal und es ist ohnehin zwecklos es zu versuchen.

Harrrrry
01-04-2012, 08:48
Wäre sie als Instructor für dich ok?

Versuchte Kindesentfhrung - Siebenjhrige wehrt sich erfolgreich - Panorama - sueddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/panorama/versuchte-kindesentfuehrung-siebenjaehrige-wehrt-sich-erfolgreich-1.1279631)

oder die 3?

27. Mai: Drei Großmütter schlagen Räuber in die Flucht - Das Letzte aus KW 21 - FOCUS Online - Nachrichten (http://www.focus.de/panorama/welt/tid-22445/das-letzte-aus-kw-21-27-mai-drei-grossmuetter-schlagen-raeuber-in-die-flucht_aid_631938.html)

Cassady
08-04-2012, 17:34
Da ich vermeiden will das Thema hier mit off-topic-walls zu bombardieren sieh einfach mal hier nach.

Theorie ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie)

Wenn du lesen kannst wirst du deinen Irrtum bemerken, wenn nicht isses mir egal und es ist ohnehin zwecklos es zu versuchen.

wie erwartet, du hast weder das was ich geschrieben habe, noch den wikipedia artikel verstanden.