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Vollständige Version anzeigen : Beim Judo gegen einen Kräftigeren



anderson
29-03-2012, 16:14
Hallo zusammen,

ich hatte letztens ein Judoturnier und habe direkt den ersten Kampf verloren.
Das Problem war einfach, dass der Gegner verdammt kräftig war: Ich konnte meinen Griff kaum länger als 5 Sekunden halten weil er sich immer wieder losgerissen hat und als er selber einmal seinen Griff hatte habe ich ihn kaum wieder losbekommen.
Techniken habe ich nciht angesetzt da er mich direkt ausgekontert hätte (durch seine Kraft), also habe ich versucht eher Techniken aus der Situation heraus zu machen statt meine Favoritentechniken (Uchi-Mata, Harai Goshi).
Habe dann zwar durch einen Haltegriff verloren, war mir aber relativ sicher, dass ich den Kampf gewinnen müsste das ich ihm technisch überlegen war.

Meine Frage ist nun wie man gegen solch kräftemäßig überlegenen Gegner vorgeht ?
Vielleicht hilft es eher Techniken zu machen wo man nur sein Revers greifen muss (Seio-nage, Tai-otoshi) ?

Steinbock
29-03-2012, 21:07
Am Mattenrand stand doch sicher dein Trainer. Der müsste am besten wissen,
was zu tun ist.

Indariel
29-03-2012, 21:57
Bin zwar kein Judoka, aber wenn der andere dir Kraftmäßig überlegen ist musst du versuchen ihn anderweitig zu übertrumpfen. Egal ob mit Technik, Kondi, usw. sollte dir das nicht gelingen dann war der andere einfach besser.

Im WK geht es nicht nur darum wer welche Technik wie sauber macht, Technik ist nur ein (wichtiger) Faktor von vielen. Kraft, Technik, Ausdauer, Mindset, Erfahrung, usw. kommt alles zusammen.

Wenn der andere dir in deinem Gewicht kraftmäßig so überlegen ist dass du dein Game nicht mehr umsetzen kannst dann würde ich mir überlegen wie ich diese Schwäche ausmerzen kann. In deinem Fall also vll. noch 1-2 Einheiten funktionelles und sportartspezifisches Krafttraining.

crisnix
29-03-2012, 22:09
ferndiagnosen ohne dabei gewesen zu sein sind immer schwierig.
da ist der hinweis zu deinem trainer zu gehen gut, der sollte dir tipps geben können und einschätzen können was evtl. fehler waren.

ganz generell ist "kraft" im judo durchaus ein faktor... muss man sich leider mit abfinden, bzw darauf hintrainieren/dagegen trainieren.

cheers

KhRYZtAL
30-03-2012, 01:35
wenn du die puste hast: ansätze ansätze ansätze, dann hagelts shidos für ihn und du hast gewonnen. Nicht die schönste art zu kämpfen, aber man muss auch mal glanzlos gewinnen :p jetzt werd ich gleich wieder von der alternativ judo fraktion dafür ausgelacht und fertiggemacht, komtm schon jungs ich warte :p

KingAndy25
30-03-2012, 07:34
Wie wäre es mit Opferwürfen?
Die funktionieren bei schwereren gegnern eigentlich ganz gut. Oder sind die jetzt im Judo verboten? Kenne mich mit dem Reglement nicht so aus.

Ausserdem wenn er weggreisst, verlagert er "höchstwarscheinlich" auch sein Gewicht nach hinten. Da kannst du ihn dann mit z.B. O-Soto-Gari kriegen.

Friede,
Andy

fa-str
30-03-2012, 14:04
Hi,



Das Problem war einfach, dass der Gegner verdammt kräftig war: Ich konnte meinen Griff kaum länger als 5 Sekunden halten weil er sich immer wieder losgerissen hat und als er selber einmal seinen Griff hatte habe ich ihn kaum wieder losbekommen.

Hilfreich wär vllt. die Gewichtsklasse. Was heißt "verdammt kräftig"? Äußerst schwer? Stark?

Wenn du deinen Griff nicht halten kannst, dann musst du daran arbeiten. Unterarmmuskeln stärken, Griff vaarieren ... im Judo gilt: Was ich einmal hab, geb ich nicht mehr her (außer, ich krieg was besseres zu fassen :D).

crisnix
30-03-2012, 14:34
Wenn du deinen Griff nicht halten kannst, dann musst du daran arbeiten. Unterarmmuskeln stärken, Griff vaarieren ... im Judo gilt: Was ich einmal hab, geb ich nicht mehr her (außer, ich krieg was besseres zu fassen :D).

sehe ich ähnlich, da ihr ja in einer gewichtsklasse gekämpft habt, wird er wohl nicht deutlich schwerer sein, also musst du an dir arbeiten. entweder kräftiger werden(kann nie schaden) oder aber andere techniken verwenden. wurden ja schon einige gute ansätze genannt.
-opferwürfe
-beim losreißen, seine kurzzeitige destabilisierung ausnutzen

am besten aber wirklich mit deinem trainer reden, der hat den kampf ja gesehen und kann dir die besten tipps geben.

cheers

Takeru.KK.Ryu
30-03-2012, 16:13
Die Griffkraft zu verbessern ist sicher eine sehr gute Idee.
Desweiteren würde ich im Kampf den Gegner bewegen, bewegen, bewegen...und ohne locker zu lassen Angriffe ansetzen.

Vielleicht klappts mit einem tiefen (auf den Knien) Seoi Nage.
Klappt vielfach, wenn der Gegner kräftiger bzw. schwerer ist. :)

cheers

fa-str
30-03-2012, 22:01
Abend,


-opferwürfe


Bei Opferwürfen ist halt das Problem (wie bei allen anderen Würfen) das ich den anderen vorher greifen muss. Das heißt, dass ich vor dem Wurf erstmal meinen Griff durchbringen (und halten) muss.



Vielleicht klappts mit einem tiefen (auf den Knien) Seoi Nage.
Klappt vielfach, wenn der Gegner kräftiger bzw. schwerer ist.

Lass dir den aber RICHTIG zeigen. Es sind nämlich teilweise Varianten verbreitet, die extrem ungesund für die Knie, für die Zehen oder für beide sind.

----------------------------------------------------
Edith: Gar keine Technik anzusetzen, weil der andere kontern könnte, is nicht Sinn der Sache. Wenn ich nichtmal ne Technik ansetze, dann kann ich mich gleich als Wurfdummy zur Verfügung stellen

Takeru.KK.Ryu
30-03-2012, 22:20
Lass dir den aber RICHTIG zeigen. Es sind nämlich teilweise Varianten verbreitet, die extrem ungesund für die Knie, für die Zehen oder für beide sind.

Klar ja das ist natürlich schon die Voraussetzung.

ToeDai
30-03-2012, 22:22
Die Griffkraft zu verbessern ist sicher eine sehr gute Idee.
Desweiteren würde ich im Kampf den Gegner bewegen, bewegen, bewegen...und ohne locker zu lassen Angriffe ansetzen.

Vielleicht klappts mit einem tiefen (auf den Knien) Seoi Nage.
Klappt vielfach, wenn der Gegner kräftiger bzw. schwerer ist. :)

cheersich denke deine idee, den gegner in bewegung zu halten, ist die bessere möglichkeit. schnelligkeit und wendigkeit können einen kampf auch gegen stärkere gegner entscheiden, ist zumindest meine erfahrung.

Adrasta
09-05-2012, 18:08
ich denke deine idee, den gegner in bewegung zu halten, ist die bessere möglichkeit. schnelligkeit und wendigkeit können einen kampf auch gegen stärkere gegner entscheiden, ist zumindest meine erfahrung.

Mir hat Schnelligkeit oft was gebracht, da ich an der unteren Grenze meiner Gewichtsklasse war und oft gegen erheblich schwerere und stärkere gekämpft habe (oft auch aus einer Gewichtsklasse höher, wenn zuwenige Judoka teilgenommen haben).
Das war mein großer Vorteil, da gerade in den höheren Gewichtsklassen die Judoka oft langsam und träge sind. Ich weiß jetzt zwar nicht, bis wie viel Kg du kämpfst, aber ich würde dir auch zu Krafttraining raten. Etwas mehr Kraft kann nicht schaden. :p

anderson
09-05-2012, 18:58
Vielen Dank erstmal :)

Also natürlich frage ich meinen Trainer wenn ich was nicht weiß, allerdings waren wir 5 Leute aus unserem Vereina uf diesem Turnier alleine (also ohne Trainer...2 haben trotzdem 1. und 3. Platz gemacht) da unser Trainer auf irgendeinem internationalem Judo Turnier war....er ist sehr arrangiert.

Also ich kämpfe bis 90 kg und bei mir ist es ebenfalls so, dass ich in meiner Gewichtsklasse so ziemlich das geringst mögliche Gewicht habe: 83/84 kg.

Diese Idee mit dem durch Shidos gewinnen halte ich für eher abwegig da die Kampfzeit + Verlängerung (nur durch die Verlängerung kann man mit Shidos gewinnen) einfach zu lange dauert...da passiert eigentlich immer irgendwas es seidem man ist ca. genauso gut wie sein Gegner und keiner schafft es den anderen zu werfen.

Aber ich habe natürlich an dem Problem gearbeitet...und es wird natürlich besser ( da man natürlich auch Kraft aufbaut), für das Fitnesstudio habe ich leider zu wenig Geld.

Alfons Heck
09-05-2012, 21:07
Wie wäre es mit Opferwürfen?
Schlechte Idee wenn der Wurf nicht voll durchgezogen werden kann (was bei einem schweren statischen Gegner der Fall ist) liegt der Gegner auf dir.


den Gegner bewegen, bewegen, bewegen...und ohne locker zu lassen Angriffe ansetzen
Gute Idee. Du mußt den Gegner in Bewegung versetzen und dann den richtigen Zeitpunkt für deine Technik finden (das kann dann auch ein Opferwurf sein).


Gruß
Alfons.

crisnix
09-05-2012, 21:26
für das Fitnesstudio habe ich leider zu wenig Geld.
man kann durchaus zuhause durch kraftübungen "kraft" aufbauen...
schau dir die threads zu BWE an.
liegestützen, klimmzüge, etc helfen!

cheers

DerBen
10-05-2012, 15:38
Okay, das ist hart.
Die Herangehensweise in den Lösungen ist zum größten Teil Krafttraining...

Gast
11-05-2012, 06:52
dasselbe habe ich eben auch gedacht...
Ich hätte vorgeschlagen, Judo zu trainieren, dann klappts auch mit dem Werfen ;)

Talmei
11-05-2012, 12:50
Ich wäre für Krafttraining bis ich der Stärkere bin ;)
Ansonsten dauernd sein Gleichgewicht angreifen und ihn nicht zur Ruhe kommen lassen.

Hug n' Roll
15-05-2012, 11:45
Ich weiß, daß Dir das nicht direkt weiterhilft, aber ein wenig ist das auch ein Problem des Reglements im Sportjudo. Dort wird der athletische Judoka bevorzugt, da Du nicht frei in Richtung Newaza agieren darfst (Verbot des Ziehens in die Bodenlage). Mit so einem Stahlbetonpfeiler im Stand ist Nagewaza nicht eine der leichtesten Übungen. Am Boden sähe das schon anders aus...
Ich glaube, die Idee mit der ständigen Beschäftigung im Stand ist da schon der beste Ansatz. - Und dann vielleicht die Chance auf den Bodenkampf suchen. Da ist mit entsprechendem Training (mein Vorschlag: BJJ/Kosen-Judo Training) dann auch gegen kräftige Leute was drin.

DerLenny
15-05-2012, 12:02
Judo folgt ja bekanntlich dem Prinzip, das jeder Wurf nur durch Muskelkraft gegen einen etwa gleich schweren Gegner funktionieren darf.
Gegen etwas schwerere Gegner sind die Würfe manchmal auch möglich, aber da muss man dann jede Menge Krafttraining machen.

Wer Sarkasmus findet, der darf ihn behalten.

DerBen
16-05-2012, 15:08
Judo folgt ja bekanntlich dem Prinzip, das jeder Wurf nur durch Muskelkraft gegen einen etwa gleich schweren Gegner funktionieren darf.
Gegen etwas schwerere Gegner sind die Würfe manchmal auch möglich, aber da muss man dann jede Menge Krafttraining machen.

Wer Sarkasmus findet, der darf ihn behalten.

Hab welchen gefunden, danke, ich recycle ihn dann an anderer Stelle :)

ToeDai
17-05-2012, 16:26
Mir hat Schnelligkeit oft was gebracht, da ich an der unteren Grenze meiner Gewichtsklasse war und oft gegen erheblich schwerere und stärkere gekämpft habe (oft auch aus einer Gewichtsklasse höher, wenn zuwenige Judoka teilgenommen haben).
Das war mein großer Vorteil, da gerade in den höheren Gewichtsklassen die Judoka oft langsam und träge sind. Ich weiß jetzt zwar nicht, bis wie viel Kg du kämpfst, aber ich würde dir auch zu Krafttraining raten. Etwas mehr Kraft kann nicht schaden. :p

LOL wem sagst du das, klar mache ich auch krafttraining (kraftausdauer)^^