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Vollständige Version anzeigen : Gewaltprävention in der Grundschule



Mahmut Aydin
31-03-2012, 10:05
Hi leute, ich denke mal das gehört hier in forum, fals nicht dann entschuldige ich mich

folgendes:

meine kleine schwester wurde diese woche in der grundschule von einem dieser "wenn einer auf dich zu kommt, streck den arm aus und sage "nein ich will das nicht" männern besucht."

das ding hierbei ist, es war ein 2.05 großer rund 100 kilo schwerer, breit gebauter schwarzer mit 20 jahren kampfsport erfahrung. wenn der so was bringt, bin ich mir sicher dass es jemanden einschüchtert... bzw den bedroht mit sicherheit kaum einer...

so mal zur frage: ist diese ganze gewaltprävention wie man sie kennt über brauchbar? also gerade bei kleinen kindern...

ich meine wenn ich mir schon überlege jemaden auf der straße, in der schule oder auf der arbeit anzugreifen, dann wird mich so ein "lass uns doch erstmal reden" oder ein "ich will das nicht" doch nicht davor abschrecken. es würde mich viel mehr motivieren, weil ich wüsste dass der andere eingeschüchtert wäre

fa-str
31-03-2012, 11:24
Hi,


so mal zur frage: ist diese ganze gewaltprävention wie man sie kennt über brauchbar? also gerade bei kleinen kindern...

Naja, besser als gar nix. Manchmal hilft es. Ich kann mich täuschen, aber ich glaub in den "Einheiten" lernt man auch um Hilfe zu schreien, wegzurennen, auf sich aufmerksam zu machen.



ich meine wenn ich mir schon überlege jemaden auf der straße, in der schule oder auf der arbeit anzugreifen, dann wird mich so ein "lass uns doch erstmal reden" oder ein "ich will das nicht" doch nicht davor abschrecken. es würde mich viel mehr motivieren, weil ich wüsste dass der andere eingeschüchtert wäre

Ich würd einfach mal getrost davon ausgehen, dass jeder Angreifer in so nem Fall meint, dass das GRUNDSCHULKIND eingeschüchtert ist, ohne das es dafür noch ne Bestätigung seitens des Kindes braucht.

Das schwierige ist halt, dass ein KIND (0 - 12 Jahre) NIEMALS eine Chance gegen einen aggressiven, angreifenden Erwachsenen hat. Der pflügt das Kind einfach durch Gewicht/Kraft um. Du kannst denen die tollste SV beibringen, aber in dem Alter ist man weder mental noch körperlich dazu fähig, sich auf der Straße zu verteidigen (btw. ich kenn genug Erwachsene, die das mit Mitte 30 noch nicht sind)

Sven K.
31-03-2012, 12:32
Du gehst von falschen Vorstellungen aus.
Es geht nicht darum, gegen einen 2m/100kg zu bestehen, sonder sich
untereinander richtig zu verhalten. Darüber hinaus geht es meist um Stärkung
des Selbstbewusstseins. Natürlich kenne ich den genauen Inhalt nicht. So grob
sollte es aber passen.

AndyLee
31-03-2012, 17:29
Hi leute, ich denke mal das gehört hier in forum, fals nicht dann entschuldige ich mich

folgendes:

meine kleine schwester wurde diese woche in der grundschule von einem dieser "wenn einer auf dich zu kommt, streck den arm aus und sage "nein ich will das nicht" männern besucht."

das ding hierbei ist, es war ein 2.05 großer rund 100 kilo schwerer, breit gebauter schwarzer mit 20 jahren kampfsport erfahrung. wenn der so was bringt, bin ich mir sicher dass es jemanden einschüchtert... bzw den bedroht mit sicherheit kaum einer...

so mal zur frage: ist diese ganze gewaltprävention wie man sie kennt über brauchbar? also gerade bei kleinen kindern...

ich meine wenn ich mir schon überlege jemaden auf der straße, in der schule oder auf der arbeit anzugreifen, dann wird mich so ein "lass uns doch erstmal reden" oder ein "ich will das nicht" doch nicht davor abschrecken. es würde mich viel mehr motivieren, weil ich wüsste dass der andere eingeschüchtert wäre

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du unter "Gewaltprävention" etwas anderes verstehst, als ich.

Ich verstehe Prävention als verhindern, vorbeugen bzw. zuvorkommen. Gewaltprävention bedeutet also, den Einsatz von Gewalt (gegen sich oder einen anderen) zu verhindern. So betrachtet, hat ein "Zweikampf" sicherlich nichts mit Prävention zu tun.

In diesem Kontext kann der Ruf eines Kindes "...lassen Sie mich in Ruhe..." schon eine Auswirkung haben, so z. B. weißt das Wort "Sie" auf eine für das Kind fremde Person hin und die Lautstärke soll Aufmerksamkeit erregen...

Ob es wirkt? Wäre die Frage, was man diesbezüglich unter "Wirkung" versteht. Für mich ist es eine Option - nicht mehr aber auch nicht weniger. Es ist immer gut, wenn man Optionen hat und immer schlecht, hat man keine. Von dem her finde ich gewaltpräventive Projekte durchaus sinnvoll.

shenmen2
31-03-2012, 22:09
meine kleine schwester wurde diese woche in der grundschule von einem dieser "wenn einer auf dich zu kommt, streck den arm aus und sage "nein ich will das nicht" männern besucht."
Wie jetzt ? Wurde sie von jemandem belästigt oder hatte sie Selbstverteidigungsunterricht und hat das dort so gelernt ?


ich meine wenn ich mir schon überlege jemaden auf der straße, in der schule oder auf der arbeit anzugreifen, dann wird mich so ein "lass uns doch erstmal reden" oder ein "ich will das nicht" doch nicht davor abschrecken. es würde mich viel mehr motivieren, weil ich wüsste dass der andere eingeschüchtert wäre
Es geht nicht um "lass uns mal reden" - das taugt allenfalls als Deeskalation bei einer sich anbahnenden Schlägerei unter Männern.
Es geht darum, ganz deutlich (auch für Außenstehende deutlich) durch Stimme und Körpersprache klar zu machen, dass hier eine Grenzüberschreitung stattfindet, gegen die das Kind sich zur Wehr setzen will. Das kann den (Möchtegern)täter sehr wohl in die Flucht schlagen, entweder weil er befürchtet, von Passanten erwischt zu werden oder schlichtweg verblüfft ist, dass es Schwierigkeiten gibt und sein "Skript" durcheinandergebracht wird.

Mahmut Aydin
01-04-2012, 09:28
danke erstmal euch allen für die hilfreichen erläuterungen

ich glaub ich könnte das mal so zusammenfassen, wenn ich das richtig verstanden habe

hauptsächlich geht es in diesen "seminaren" oder wie die hießen, weiß ich grad nicht mehr, darum dass man gerade als absolutes opfer einer potentiellen gewalt auf sich aufmerksam macht, nicht dass man den streit von vornerein versucht zu verhindern, sondern sich als opfer sofort bemerkbar macht und hilfe sucht

aber im großen und ganzen ist es kein sicheres system, dass allerdings besser ist als garnichts, da man sowas nicht planen kann...

hab ich das richtig verstanden?

Sven K.
01-04-2012, 09:37
danke erstmal euch allen für die hilfreichen erläuterungen

ich glaub ich könnte das mal so zusammenfassen, wenn ich das richtig verstanden habe

hauptsächlich geht es in diesen "seminaren" oder wie die hießen, weiß ich grad nicht mehr, darum dass man gerade als absolutes opfer einer potentiellen gewalt auf sich aufmerksam macht, nicht dass man den streit von vornerein versucht zu verhindern, sondern sich als opfer sofort bemerkbar macht und hilfe sucht

aber im großen und ganzen ist es kein sicheres system, dass allerdings besser ist als garnichts, da man sowas nicht planen kann...

hab ich das richtig verstanden?

Was meinst Du damit? Bei deinen paar Angaben kann man überhaupt nicht zu dem Thema sagen.
Niemand weiß WAS die dort gemacht haben, WIE sie es gemacht haben und woher sie das haben
was sie gemacht haben. Es gibt hunderte bekannte und tausende unbekannte "Kurse".
Da du deine Wissen ja "nur" über deine Schwester hast, ist es schwer darüber zu urteilen.

Blu3 3y3d hybr1d
02-04-2012, 21:20
Hi leute, ich denke mal das gehört hier in forum, fals nicht dann entschuldige ich mich

folgendes:

meine kleine schwester wurde diese woche in der grundschule von einem dieser "wenn einer auf dich zu kommt, streck den arm aus und sage "nein ich will das nicht" männern besucht."

das ding hierbei ist, es war ein 2.05 großer rund 100 kilo schwerer, breit gebauter schwarzer mit 20 jahren kampfsport erfahrung. wenn der so was bringt, bin ich mir sicher dass es jemanden einschüchtert... bzw den bedroht mit sicherheit kaum einer...

so mal zur frage: ist diese ganze gewaltprävention wie man sie kennt über brauchbar? also gerade bei kleinen kindern...

ich meine wenn ich mir schon überlege jemaden auf der straße, in der schule oder auf der arbeit anzugreifen, dann wird mich so ein "lass uns doch erstmal reden" oder ein "ich will das nicht" doch nicht davor abschrecken. es würde mich viel mehr motivieren, weil ich wüsste dass der andere eingeschüchtert wäre

es ist das einzige, das bei kindern sinn macht. ein kleines grundschulmädchen (nicht als beleidigung verstehen) wird nie schneller rennen noch stärker zuschlagen als ein vergewaltiger. das einzige, das da irgendeinen sinn macht, ist die hilfe von außenstehenden zu ordern - und das muss gelernt sein. man muss lernen, die aufmerksamkeit ALLER personen im umfeld auf sich zu ziehen.


In diesem Kontext kann der Ruf eines Kindes "...lassen Sie mich in Ruhe..." schon eine Auswirkung haben, so z. B. weißt das Wort "Sie" auf eine für das Kind fremde Person hin und die Lautstärke soll Aufmerksamkeit erregen...

Ob es wirkt? Wäre die Frage, was man diesbezüglich unter "Wirkung" versteht. Für mich ist es eine Option - nicht mehr aber auch nicht weniger. Es ist immer gut, wenn man Optionen hat und immer schlecht, hat man keine. Von dem her finde ich gewaltpräventive Projekte durchaus sinnvoll.

exactly.
ein kleines mädchen wird sich mit keinem kampfsystem der welt gegen einen vergewaltiger wehren können - das ist rein physisch nicht möglich. allein hier hat das training des allgemeinen hilferufs im sinne von "lassen SIE mich inruhe!" schon mehr sinn, als alles andere. es stärkt zudem die selbstsicherheit der kinder... regelmäßig geübt sind viele kinder dann auch fähig, im ernstfall richtig und vorallem LAUT zu handeln. abstand nehmen, ablehnende handgestiken und mit lautem hilferuf aufmerksamkeit erregen wird mit einer weit höheren wahrscheinlichkeit einem kind den allerwertesten retten als irgendwelche prügeltechniken.

wenn der als beispiel genannte vergewaltiger nach dem hilferuf nicht schon über alle berge ist, wird er in wenigen sekunden von ner gruppe erwachsener "behandelt" (damit dürfte der vergewaltiger zumindest rechnen, da er nicht weiß, wer alles auf den hilferuf aufmerksam wird). wenn das nicht effektiv ist, was dann?

Karateka94
06-04-2012, 23:25
naja, da werden ja noch andere sachen gelehrt. wie z.b. in gefahrensituationen laut zu schreien und wegzulaufen. desweiteren ist es schon ein fortschritt, wenn ein kind "nein ich will das nicht" sagt, statt irgendetwas ungewolltes über sich ergehen zu lassen.

lächerlich fand ich jedoch, was der typ uns an unserer grundschule beigebracht hat:

er hat echt sowas gebracht, wie: ich schlage euch mit meinem schwarzen gürtel, und ihr müsst ausweichen. wenn ihr das schafft, dann kriegt ihr irgendso ein unnötiges zertifikat haha :D

Azamat
06-04-2012, 23:45
Ich persönlich halte von solche Prävention alá "Halt stop" nichts
auch wenn es Pädagogen die nie in richtigen gewaltsituationen gekommen sind
was anderes sagen denn die Leute die grundlos aggresiv werden nicht intressiert ob man "Halt stopp ich fühle mich gemobbt!" schreit.
Ich bin befürworter der Fight back prävention. Besonders wenn man in Brennpunkten wohnt . Ein gutes beispiel ist Giuseppe von den Ubahn schlägern der hatte auch so ein sicherheits-präventionstraining absolviert und das resultat..naja tod.
Wenn Leute die diese Potentielle Opfer-rolle haben und von "azzlacks" attackiert wird hat es ein vorteil Kampfsport zu machen und Quarzsandhandschuhe zu tragen, auch wenn die einen meinen das es rechtlich nicht okay sei sich mit solchen Handschuhen zu verteidigen da kann man nur "mimimi" sagen da wirklich nie etwas auf ein zurückfällt. Ich spreche aus eigener erfahrung da solche proll-gangstaz nie zur Polizei gehen. Auserdem sind solche Handschuhe eine extra-versicherung denn es ist oft eine "Auge um Auge" situation.

Blu3 3y3d hybr1d
07-04-2012, 02:52
Ich persönlich halte von solche Prävention alá "Halt stop" nichts
auch wenn es Pädagogen die nie in richtigen gewaltsituationen gekommen sind

also willst du lieber grundschüler im kampftraining sehen und ihnen quarzsandhandschuhe andrehen, anstatt ihnen beizubringen, eine konfliktsituation zu entschärfen, was fundamentales wissen ist, um ein soziales leben zu gewährleisten? :rolleyes:


was anderes sagen denn die Leute die grundlos aggresiv werden nicht intressiert ob man "Halt stopp ich fühle mich gemobbt!" schreit.
Ich bin befürworter der Fight back prävention.

"fight back prävention" ? das macht als term überhauptkeinen sinn. präventieren bedeutet vorbeugend zu handeln um etwas (in diesem fall das kämpfen an sich) zu verhindern. kämpfen bedeutet eskalation - das ist das, um es für dich zu nennen, GEGENTEIL.


Besonders wenn man in Brennpunkten wohnt. Ein gutes beispiel ist Giuseppe von den Ubahn schlägern der hatte auch so ein sicherheits-präventionstraining absolviert und das resultat..naja tod.

kanntest du ihn? wenn nicht, dann lass´ die lächerlichen vermutungen. die medien malen alles an die wand, wie es das (hirnlose) volk sehen will, um das thema möglichst lange vorsetzen zu können. dazu gehören aussagen wie "er war kampfsportler" oder "er hat ein präventionstraining besucht". zudem möchte ich anmerken, dass es absolut daneben ist, ihn als "beispiel" für dein statement zu nennen.


Wenn Leute die diese Potentielle Opfer-rolle haben und von "azzlacks" attackiert wird hat es ein vorteil Kampfsport zu machen und Quarzsandhandschuhe zu tragen, auch wenn die einen meinen das es rechtlich nicht okay sei sich mit solchen Handschuhen zu verteidigen da kann man nur "mimimi" sagen da wirklich nie etwas auf ein zurückfällt.

kampf-SPORT ist nur bedingt ein vorteil und quarzsandhandschuhe zu tragen dürfte den ein oder anderen blick auf sich ziehen - wenn wir mal von einem heißen sommertag ausgehen. da kleben die dinger bestimmt richtig angenehm :D
und sag nicht, dass du die in deiner "backentasche" trägst. dann hätten die garkeinen sinn, da du, wenn du auf "azzlacks" triffst, keine zeit/möglichkeit hast, die anzuziehen.



Ich spreche aus eigener erfahrung da solche proll-gangstaz nie zur Polizei gehen. Auserdem sind solche Handschuhe eine extra-versicherung denn es ist oft eine "Auge um Auge" situation.

seht seht! er spricht aus "erfahrung"! ich bin mir garnicht so sicher, wer da der "proll-gangsta" ist. der typ, der mit bloßen händen kämpft - oder der typ, der schon in der erwartung, jemanden mit kampfsport techniken und quarzsandhandschuhen aufs maul zu schlagen, vor die tür geht. :rolleyes:
könnte wetten, dass du neben den handschuhen noch zu jeder zeit ein messer bei dir trägst. armselig.

AndyLee
07-04-2012, 09:58
Ich persönlich halte von solche Prävention alá "Halt stop" nichts
auch wenn es Pädagogen die nie in richtigen gewaltsituationen gekommen sind
was anderes sagen denn die Leute die grundlos aggresiv werden nicht intressiert ob man "Halt stopp ich fühle mich gemobbt!" schreit.
Ich bin befürworter der Fight back prävention. Besonders wenn man in Brennpunkten wohnt . Ein gutes beispiel ist Giuseppe von den Ubahn schlägern der hatte auch so ein sicherheits-präventionstraining absolviert und das resultat..naja tod.
Wenn Leute die diese Potentielle Opfer-rolle haben und von "azzlacks" attackiert wird hat es ein vorteil Kampfsport zu machen und Quarzsandhandschuhe zu tragen, auch wenn die einen meinen das es rechtlich nicht okay sei sich mit solchen Handschuhen zu verteidigen da kann man nur "mimimi" sagen da wirklich nie etwas auf ein zurückfällt. Ich spreche aus eigener erfahrung da solche proll-gangstaz nie zur Polizei gehen. Auserdem sind solche Handschuhe eine extra-versicherung denn es ist oft eine "Auge um Auge" situation.

Ich glaube, wir gehen da von sehr unterschiedlichen Sichtweisen auf die Realität aus.

Ein Präventivkurs für Kinder muss einen anderen Rahmen und andere Inhalte haben, wie einer für Erwachsene. Für ein Kind ist es keine Option (kann es keine Option sein), sich gegen einen erwachsenen Mann zu stellen. Dieser könnte so ein Kind - einfach wie ein Paket - unter den Arm nehmen und wegtrage. Wir haben dies auch schon mit kampfsporterfahrenen Kindern probiert... die treten und es tut weh aber wirklich abschrecken tut es nicht und zu fassen bekommt man die sehr leicht. AUßerdem geht die wirliche Gefahr für Kinder nicht von einem Zweikampf, als Kind gegen Mann, aus, sondern von einer gezielten Aktion eines Täters, gegen die ein Kind i. d. R. kaum eine Chance hat.

Lass dir das einfach mal von einem völlig unerfahrenen Pädagogen sagen... ;)