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big X
15-04-2012, 14:55
warum laufen im bagua die leute ihre formen immer (?) im kreis ?

gibt es dafür einen wesentlichen grund ? ist es tradition ? war die wohung des begründers zu klein für ausschweifendere formen ?

über sachdienliche informationen würde ich mich freuen :).

T. Stoeppler
15-04-2012, 15:45
Bagua Praktiker laufen nicht immer im Kreis. Es gibt auch haufenweise andere Übungen.

Das Laufen im Kreis ist ein Grundlagentraining, eben die bekannteste Übung des Bagua.

Ursprünge hat das sicher in den einigen daoistischen Meditationsformen, da ist das im-Kreis-Gehen ganz alltäglich. Das zusammen mit den IMA Trainingsmethoden wurde eben zur Übungsform.

Es ist aber, auch wenn es witzig aussieht - wesentlich weniger einfach als es den Anschein hat.

Gruss, Thomas

Primo
15-04-2012, 17:04
Ist kombiniert mit Übungen a la Coiling Dragon, Serving Tea Cup oder Palm Changes ne tolle Übung für die Schulter - und Wirbelsäulenbeweglichkeit.


z.b. wie hier

WOfDQn_DGrw





Gruss

anbei : The Pa Kua Chang Journal - The Circle Walk Practice of Ba Gua Zhang (http://pakuachangjournal.com/circleWalk.php)

Klaus
15-04-2012, 17:19
Das im Kreis gehen hat irgendwann einer wie auch immer als Meditation "erfunden", und das hat einfach Wirkung auf die Mechanismen die bei innerer Kraft am Werk sind. Bei mir entsteht das gleiche Kribbeln wie beim extrem langsamen Bewegen, wenn ich die Kreisgrösse richtig wähle.

big X
15-04-2012, 21:08
Es ist aber, auch wenn es witzig aussieht - wesentlich weniger einfach als es den Anschein hat.
oh - das weiss ich. habe selber mal die 8 hände/fäuste gelernt. muss ich aber mal wieder auffrischen.

christoph
21-04-2012, 04:03
Richtig geübt hilft das ungemein für den Aufbau der nötigen Grundlagenmuskulatur, stärkt die Gelenke, gibt einem wahnsinning gute Stabilität in der Bewegung, ist sehr gut für Rücken und Hüfte, und noch mehr. Am besten alles von gaaanz langsam und gaaanz tief, bis zu schnell und nicht so tief mit üben.

Ich merke die Effekte gerade im negativen, weil sie mir in Monaten des wenig bis gar nicht Übens mehr oder weniger abhanden gekommen ist. Auf einmal ist ordentlich im Kreis laufen richtig schwierig. :o

klar
02-06-2012, 22:09
Normalerweise läuft man ja indem man ein Fuß nach vorne setzt und sich gleichzeitig mit dem hinteren Bein vorwärts schiebt und dabei das gesamte Gewicht verlagert.

Beim Bagua ist das andersrum. Der ganze Körper dehnt sich nach vorne-unten aus (Kopf bleibt auf der selben Höhe) wenn man das Bein vorschiebt, erst danach folgt dir Körperbewegung/Gewichtsverlagerung durch Heranziehen nach vorne, dabei zieht sich der Körper zusammen. Das gibt interessante Effekte. Ich benutze für gerade Fußtritte nach vorne (auf Bauchhöhe) nur noch den sich ausdehnenden Bagua-Schritt. Damit habe ich schon massive Türen eingetreten.

Me1331
02-06-2012, 22:13
Normalerweise läuft man ja indem man ein Fuß nach vorne setzt und sich gleichzeitig mit dem hinteren Bein vorwärts schiebt und dabei das gesamte Gewicht verlagert.

Beim Bagua ist das andersrum. Der ganze Körper dehnt sich nach vorne-unten aus (Kopf bleibt auf der selben Höhe) wenn man das Bein vorschiebt, erst danach folgt dir Körperbewegung/Gewichtsverlagerung durch Heranziehen nach vorne, dabei zieht sich der Körper zusammen. Das gibt interessante Effekte. Ich benutze für gerade Fußtritte nach vorne (auf Bauchhöhe) nur noch den sich ausdehnenden Bagua-Schritt. Damit habe ich schon massive Türen eingetreten.

Mein Interesse wurde geweckt, hast du zufällig ein Video von SChrit + Tritt Kombination

klar
02-06-2012, 22:22
ich mache den Schritt bzw. das-Bein-nach-vorne-schieben einfach sehr hoch

er war einer meiner Bagua-Lehrer:

Bagua Walking Techniques for Health + Fitness - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=_NDNQaHQOhQ)

klar
02-06-2012, 22:31
Paul Cavel Bagua Single Palm Change in Ulm, Germany - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=WagwGLucQD4)

ich such jetzt mal, vielleicht finde ich den Bagua-Tritt
notfalls von einer anderen Linie

klar
02-06-2012, 22:38
so in etwa, bloß anders :)

Yin style bagua kicks.wmv - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=aVX6btFgL1c&feature=relmfu)

Me1331
02-06-2012, 23:16
so in etwa bloß anders o0 !?

Aber die Videos sind sehr Lehrreich thx

EDIT:
Haut ja richtig rein

Wie sieht es übrigens mit der Verletzungsgefahr beim Tritt mit der Fußsohle/Ferse

klar
02-06-2012, 23:26
Ist schwierig zu erklären. Im Prinzip wie einen Karate-Tritt nach vorne in dem man die Hüfte mit einsetzt und sich insgesamt nach vorne-unten ausdehnt und streckt, ohne den Körper abzuknicken. Ist auch egal, mir hat Bagua von der inneren Körpermechanik sehr viel gebracht, aber sowas übers Internet zu vermitteln ist schwierig.

Ich trete mit der gesamten Fußsohle. Früher trat ich nur mit dem Ballen, aber da bin ich hängen geblieben und habe mir die Zehen gestaucht, mein Kumpel hatte sogar mal eine Zehe gebrochen. Wenn man mit dem Fußballen tritt muss man die Zehen sehr hochziehen. Wenn man mit der Ferse tritt ist der Rück-Stoß für den eigenen Körper sehr hart. Mir persönlich ist mittlerweile die gesamte Fußsohle am angenehmsten.

klar
02-06-2012, 23:31
die Frage nach dem Teil des Fußes ergibt sich auch automatisch aus dem Trittwinkel und der eigenen Dehnbarkeit, einen Tritt in die Wade mache ich gerade mit dem Ballen oder von der Seite mit der Fußoberseite.

Mach einfach das wo Du Dich am wohlsten fühlst!

Me1331
02-06-2012, 23:34
Ist schwierig zu erklären. Im Prinzip wie einen Karate-Tritt nach vorne in dem man die Hüfte mit einsetzt und sich insgesamt nach vorne-unten ausdehnt und streckt, ohne den Körper abzuknicken. Ist auch egal, mir hat Bagua von der inneren Körpermechanik sehr viel gebracht, aber sowas übers Internet zu vermitteln ist schwierig.

Ich trete mit der gesamten Fußsohle. Früher trat ich nur mit dem Ballen, aber da bin ich hängen geblieben und habe mir die Zehen gestaucht, mein Kumpel hatte sogar mal eine Zehe gebrochen. Wenn man mit dem Fußballen tritt muss man die Zehen sehr hochziehen. Wenn man mit der Ferse tritt ist der Rück-Stoß für den eigenen Körper sehr hart. Mir persönlich ist mittlerweile die gesamte Fußsohle am angenehmsten.

Da ich aus dem Karate komme ist die Technik dank deiner Beschreibung leicht zu verstehen und mehr oder weniger leicht umzusetzen nochmals danke dafür.

Das Problem mit den Zähen kenn ich, jedoch wurde mir gesagt, dass man sich leichter Sehnenverletzungen holt wenn man die Technik mit Fußsohle/Ferse unaufgewärmt, also in einer SV Situation einsetzt.

EDIT:

die Frage nach dem Teil des Fußes ergibt sich auch automatisch aus dem Trittwinkel und der eigenen Dehnbarkeit, einen Tritt in die Wade mache ich gerade mit dem Ballen oder von der Seite mit der Fußoberseite.

Mach einfach das wo Du Dich am wohlsten fühlst!

Ich gebe dir da voll und ganz recht nur will ich trotzdem eine schöne Technik vorweisen können.
Will mich nur nicht unnötig verletzen passiert so schon oft genug

klar
02-06-2012, 23:44
du darfst Dich bei der Streckung nur nicht nach hinten ausdehnen, sondern Dein Gewicht und Schwerpunkt vorne halte, notfalls den Tritt etwas mit Körpergewicht unterstützen (aber nicht umfallen wenn das Zeil ausweicht!)

Ich will Dir nichts beibringen was Deinem Stil widerspricht!
Mach das was Dein Trainer sagt und sammle Deine eigenen Erfahrungen.

Auf alle Fälle steckt in der internen Mechanik des Bagua Circle Walking sehr, sehr viel, was weit über das "Laufen" hinausgeht.

Viel Spaß noch :winke:

Me1331
02-06-2012, 23:52
Ich will Dir nichts beibringen was Deinem Stil widerspricht!
Mach das was Dein Trainer sagt und sammle Deine eigenen Erfahrungen.


Ich bin kein Mensch der 100% auf einen Stil fixiert sein muss, ich lerne gerne auch neue Techniken, die mir helfen meine kämpferischen Fähigkeiten zu verbessern.
kann zurzeit aus beruflichen Gründen nicht Kyokushin weiterlernen (Nur bisheriges vertiefen)

Ich denke btw dass sich die Techniken wirklich sehr ähneln.

klar
02-06-2012, 23:58
Für mich persönlich ähneln sich viele Sachen.

Aber ich weiß nicht wie alt Du bist und wie weit, und wenn man zu viel durcheinander lernt kann man am Ende gar nichts.

Außerdem ist das im Internet immer schwierig, jeder liest das anders und versteht das anders und jeder hat etwas anderes gelernt. Wenn Du Bock können wir uns mal treffen und trainieren ein bisschen "inneres Karate" :)

Ich wohne in der Nähe von Augsburg, zwischen München und Stuttgard.

Me1331
03-06-2012, 00:57
Für mich persönlich ähneln sich viele Sachen.

Aber ich weiß nicht wie alt Du bist und wie weit, und wenn man zu viel durcheinander lernt kann man am Ende gar nichts.

Außerdem ist das im Internet immer schwierig, jeder liest das anders und versteht das anders und jeder hat etwas anderes gelernt. Wenn Du Bock können wir uns mal treffen und trainieren ein bisschen "inneres Karate" :)

Ich wohne in der Nähe von Augsburg, zwischen München und Stuttgard.

Ja Internet ist wirklich schwierig aber es gibt durchaus gute Quellen man muss nur suchen, ändert aber nichts an der tatsache das die Ausführungen oft fehlerhaft erlernt werden.

Rest gabs via PN vl sogar zweimal oder keinmal mysteriöses System

rudongshe
03-06-2012, 09:06
erst danach folgt dir Körperbewegung/Gewichtsverlagerung durch Heranziehen nach vorne, dabei zieht sich der Körper zusammen. Das gibt interessante Effekte.

Habe das auch von dem Lehrer gesehen.
Diese Art des Ziehens auf das Standbein kenne ich auch aus dem Yangstil (Ip/snakestyle).

Das Schieben vom vollen Bein im Taiji ist eine ... Vereinfachung.
Die "interessanten Effekte" sind denke ich Teil der "inneren Ganzkörpermechanik"

Würde mich nicht wundern, wenn es as im Xingyi nicht auch gibt ...

T. Stoeppler
03-06-2012, 11:20
Würde mich nicht wundern, wenn es as im Xingyi nicht auch gibt ...

Gibts auch :)

Gruss, Thomas

Richard22
03-06-2012, 14:29
Ich denke eher an den Schritt des Yu - also Schamanismus.

Fechtergruß

Klaus
03-06-2012, 17:09
Es gibt übrigens mehrere verschiedene Übungen zu Schritten "im Bagua". Allen gemeinsam ist nur, dass man den Raum in den man geht auch einnimmt, da bin ich und sonst niemand.

klar
04-06-2012, 17:29
Habe das auch von dem Lehrer gesehen.
Diese Art des Ziehens auf das Standbein kenne ich auch aus dem Yangstil (Ip/snakestyle).

Das Schieben vom vollen Bein im Taiji ist eine ... Vereinfachung.
Die "interessanten Effekte" sind denke ich Teil der "inneren Ganzkörpermechanik"

Würde mich nicht wundern, wenn es as im Xingyi nicht auch gibt ...

Ist eigentlich das gleiche wie im WT, nur das man die Beine abwechselt und die innere Mechanik anders ist, aber im Prinzip gibt es das Ziehen mit dem vorderen Fuß auch im *ing *un. Diese Ziehschritte gibt es in chinesischen Stilen oft. Das besondere beim Bagua ist halt, dass man immer so läuft und die Beine abwechselt und durch das Kreisgehen, auch in kleinen Radien, lernt enge Kurven zu nehmen um seitlich an den Angreifer (das Opfer :D) zu kommen ohne irgendwelche Wendungen machen zu müssen und dadurch beweglicher bleibt. Die zweite Besonderheit ist der Kraftfluß. In dem ersten Video welches ich gepostet habe behandelt Paul nur einen Aspekt, es gibt aber mehrere - in jeder Phase des Gehens. Für mich am interessantesten ist der Schritt nach vorne, als Tritt, wie bereits beschrieben.

klar
04-06-2012, 17:31
Es gibt übrigens mehrere verschiedene Übungen zu Schritten "im Bagua". Allen gemeinsam ist nur, dass man den Raum in den man geht auch einnimmt, da bin ich und sonst niemand.

Kannst Du das bitte genauer erklären?
Man kann ja nie den Raum mit jemand teilen? :confused:

Klaus
04-06-2012, 20:01
Nö, aber man kann abprallen oder stolpern weil man selbst "nachgibt". Es gibt verschiedene Methoden: The Pa Kua Chang Journal - The Circle Walk Practice of Ba Gua Zhang (http://pakuachangjournal.com/circleWalk.php?page=5)

Die Wirkung ist vielfältig, und teils ziemlich weitreichend, nach längerer Praxis.

rudongshe
05-06-2012, 05:58
Ist eigentlich das gleiche wie im WT [...] aber im Prinzip gibt es das Ziehen mit dem vorderen Fuß auch im *ing *un. Diese Ziehschritte gibt es in chinesischen Stilen oft. Das besondere beim Bagua ist halt, dass man immer so läuft und die Beine abwechselt und durch das Kreisgehen, auch in kleinen Radien, lernt enge Kurven zu nehmen um seitlich an den Angreifer (das Opfer :D) zu kommen ohne irgendwelche Wendungen machen zu müssen und dadurch beweglicher bleibt.


Möglicherweise liegt hier eine bestimmte Körperorganisation vor, die einige Stile miteinander teilen und andere nicht.

GilesTCC
05-06-2012, 07:44
Zitat von Klaus:
Es gibt übrigens mehrere verschiedene Übungen zu Schritten "im Bagua". Allen gemeinsam ist nur, dass man den Raum in den man geht auch einnimmt, da bin ich und sonst niemand.



Kannst Du das bitte genauer erklären?
Man kann ja nie den Raum mit jemand teilen? :confused:


Gibt's auch in Taiji. Und vermutlich auch in Xingyi, gelle? :D
Zumindest wenn ich Klaus richtig verstehe, fasse ich es so auf:
Wenn ich einen Schritt in den Raum des anderen hinein mache - z.B. wenn ich meinen 'freien' Fuß zwischen die Füßen / unter die Körpermitte des anderen stelle und dann mein Gewicht/Körper in diesen Fuß hinein verlagere - dann ist meine Basisidee nicht, dass ich eine Kollision mit dem anderen erzeugen will, um ihn dadurch zu schlagen und/oder wegzuschubsen. Sondern, dass der andere mir gewissermaßen 'egal' ist und ich nehme einfach meinen Teil des Bodens und meinen Raum ein. Allerdings das vollständig und eventuell auch sehr schnell. Mein Gewicht fällt dabei in meinen eigenen Fuß (ja, die Schwerkraft...) und wird nicht gegen den Gegner geschleudert.

Das klingt vielleicht, als ob das Ergebnis dann weniger heftig und sogar 'netter' wäre, als wenn es mein Absicht ist, den anderen explizit wegzubewegen oder eine Kollision zu erzeugen. Komischerweise ist es genau umgekehrt. Zumindest wenn man es schnell macht. (Übt man es erstmal ganz langsam, dann fühlt sich der andere eher wie von einer Wolke ganz sanft weggeweht oder aus dem Angel gehoben. Aber er muß gehen, es ist dann 'sanft unwiderstehlich').

Wenn diese Methode einmal sitzt, kann man immer noch ein explosives Element in den Kontaktpunkt mit dem Gegner dazuschenken. Aber das ist nur die Sahne. Der Kuchenboden der Methode bleibt die Idee "ich nehme den Raum ein, ich bin da und niemand sonst".

Schöne Grüße,

Giles

Richard22
05-06-2012, 13:32
Durch Kreislaufen übt man vor allem Flankenschritte.

Es gibt mitläufige und gegenläufige Flankenschritte.

Flankenschritte eigenen sich extrem gut zum Angriff und sind hervorragend, um den Gegner zu hinterbinden.

Kurz: Flankenschritte zertrümmern in der Regel lineare Schrittarbeit.

Fechtergruß

laCe
10-06-2012, 01:15
Das im Kreis gehen hat irgendwann einer wie auch immer als Meditation "erfunden", und das hat einfach Wirkung auf die Mechanismen die bei innerer Kraft am Werk sind. Bei mir entsteht das gleiche Kribbeln wie beim extrem langsamen Bewegen, wenn ich die Kreisgrösse richtig wähle.

Ich weiß nicht, ob du der Richtige bist, um übers Kreislaufen irgendwelche Aussagen zu treffen :o.

Odysseus22
10-06-2012, 01:51
...

klar
10-06-2012, 09:23
Ich weiß nicht, ob du der Richtige bist, um übers Kreislaufen irgendwelche Aussagen zu treffen :o.

Warum? Ich finde Klaus kompetend, auch wenn ich ihn manchmal nicht oder wahrscheinlich falsch verstehe. Er hat halt einen anderen Ansatz, und einen anderen Backround.

Richard22
10-06-2012, 09:24
Der schamanistische Anteil beim Kreislaufen sollte belegbar sein - der Schritt des Yu.

In der späteren Zeit verlieren die Chinesen (Wu-Schamanen) immer mehr ihre Fähigkeit, sich mit dem "gottlichen Geliebten", "Fürsten" oder Gott zu vereinen, also in Trance zu fallen. Das schlägt sich sogar in der chinesischen Literatur nieder.

Der Grund scheint zu sein, das der rituelle Schamanischmus Chinas immer mehr in Ritualen und äußeren Formen erstarrte.

Kribbeln ist aber nur eine Sinnesäußerung, Trance ist ein psychologischer Zustand, den man nur in Begleitung eingehen sollte (Dehydration usw sind Gefahren).

Fechtergruß

Trinculo
10-06-2012, 14:32
Ich weiß nicht, ob du der Richtige bist, um übers Kreislaufen irgendwelche Aussagen zu treffen :o.

Aber bei dir sollen wir diese Kompetenz stillschweigend voraussetzen?

Richard22
11-06-2012, 09:45
Wir sind hier alle Diskutanten und sollten die Argumente wägen, nicht die Schreiber.

Fechtergruß

bihushan
24-06-2012, 17:28
Da ich mich seit einigen Wochen auch etwas näher mit Bagua beschäftige, gebe ich auch mal meinen Senf zum Thema "warum im Kreis gehen" dazu. Einiges wurde zwar schon angesprochen aber der Fokus lag mehr auf dem "was bringt das" (körperlich und mental), weniger aber auf dem Warum.

Wie immer finde ich einen Blick in die Geschichte interessant, das erklärt manches, vielleicht auch das Kreisgehen. Dong Haichuan, der Begründer des modernen Bagua Zhang (ich sage modern, weil es durchaus Stimmen gibt, die das Bagua für älter halten), ist angeblich einem daoistischen Mönchen begegnet, was die Initialzündung für die Entwicklung seines Bagua Zhangs (damals noch von ihm Zhuan Zhang genannt) war.

Von diesem Mönch, oder besser, aus dem Daoismus, stammt die Praktik des im Kreis Gehens. Über die Bedeutung des Kreises im Allgemeinen und im Speziellen im Daoismus könnte man wohl ganze Bibliotheken füllen, darum lasse ich das jetzt nur als Anregung für weitere Recherchen so stehen.

Neben diesem mentalem/ spirituellem/ energetischem/ wasauchimmer Aspekt gibt es aber noch sehr anwendungsorientierte Gründe, warum das Bagua Zhang hauptsächlich (nicht ausschließlich!) im Kreis geübt wird:

Im Kampf setzt das Bagua Zhang darauf, der Kraft des Gegners auszuweichen (nicht,wie im Taiji Quan sie aufzunehmen/ zu neutralisieren) und dann aus einer anderen Positionen zurückzuschlagen. Das geschieht notwendigerweise im Kreis. Kein vernünftiger Mensch weicht im Viereck einem Schlag aus, um hinter den Gegner zu kommen. ;) Der kürzeste, natürliche Weg ist ein Kreisbogen.

Weiterer Grund für den Kreis: Beim Bagua Zhang ist man soweit eingedreht, dass der Gegner, wenn er auf den Oberkörper schaut, nicht bemerkt, dass die Schritte in eine ganz andere Richtung gehen. Damit ich meinen Gegner aber weiter im Blickfeld habe, muss ich irgendwann meine Schritte im Kreis lenken, weil das Eindrehen dann doch mal ein Ende hat. ;)

Wen es interessiert, was ich sonst noch so über Bagua gerade so herausfinde, darf gerne meine kleine Serie zu Bagua Zhang (http://www.bihushan.de/tag/Bagua-Zhang) in meinemm Blog verfolgen. Was zu Anwendungen, Schritttechniken etc. pp. kommt aber erst noch. Ich ackere mich gerade erstmal durch die Geschichte und "Stile". ;)

Richard22
25-06-2012, 10:22
Die Gerade ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten.

Ein Bogen ist ein Umweg, hat aber den Vorteil, daß er ein Objekt umgehen kann.

Ausweichen ist auch neutralisieren, Neutralisieren ist auch Ausweichen.

Was heute im Taiji gemacht hat, daß hat so gut wie gar nicht mit den Formeninhalten zu tun, also dem historischen Taiji.

Fechtergruß

bihushan
26-06-2012, 15:30
Die Gerade ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten.

Ein Bogen ist ein Umweg, hat aber den Vorteil, daß er ein Objekt umgehen kann.

Stimmt, da hätte ich mich präziser ausdrücken sollen. Ich korrigiere mich:


Der kürzeste, natürliche Weg um einem Gegner auszuweichen, ist ein Kreisbogen.



Ausweichen ist auch neutralisieren, Neutralisieren ist auch Ausweichen.

Ja und nein, aber es wäre haarspalterisch von mir, wenn ich Dir ernsthaft widersprechen wollte. ;) Natürlich wird ein Angriff neutralisiert, wenn ich ausweiche. Vielleicht kann man zwischen aktivem (ausweichen) und passivem (aufnehmen) Ausweichen unterscheiden? Hmmm...


Was heute im Taiji gemacht hat, daß hat so gut wie gar nicht mit den Formeninhalten zu tun, also dem historischen Taiji.

Da würde ich gerne mehr zu hören (neuer Thread?). Denn ich habe den Eindruck, dass es soetwas wie eine "Rückbesinnung" auf Anwendungen gibt. Kaum eine Taiji Quan Schule (und ich verallgemeinere das jetzt einfach mal auf Neijia Quan Schulen um das Bagua, um das es dem TO ja ging, mit einzubeziehen) verzichtet heute darauf, mit Anwendungsunterricht zu werben. Und unter "historischem Taiji" verstehe ich - bitte korrigiere mich, wenn ich Dich falsch verstehe - Taiji Quan als Kampfkunst und nicht in erster Linie als Gesundheits-/ Entspannungs-/ Wellnes-VHS-Kurs. ;) Insofern hat das, was heute gemacht wird (Anwendungen) sehr viel mit der (historischen) Kampfkunst Taiji Quan zu tun.

GilesTCC
27-06-2012, 09:51
Ob Du das nun Ausweichen oder Neutralisieren nennen willst, daß ist eher eine Formsache. Jede Art des Neutralisierens muß im Raum weichen, auf die eine oder andere Art.


Kann man so definieren. Eine Raumbewegung ist unerlässlich - wie auch für die Atmung oder für das Kauen und Schlucken. Allerdings muss man nicht, um zu neutralisieren, den gesamten Körper oder Torso mit Pendelbewegungen oder Schritten 'aus der Schusslinie bringen'. Das ist was ich normalerweise unter "Ausweichen" verstehen würde. Neutralisieren kann man auf verschiedene Weisen ohne grosse Bewegungen im Raum. Diese grössere Bewegungen sollen immer in Reserve sein, müssen jedoch nicht sofort zum Einsatz kommen. Daher scheint es mir auf dieser Ebene schon sinnvoll, zwischen Ausweichen und Neutralisieren zu unterscheiden.

So nach dem Prinzip: Jede Kuh ist ein Säugetier, aber nicht jedes Säugetier ist eine Kuh. ;)

Schöne Grüße,

Giles

opendoor
27-06-2012, 15:42
..Coiling Dragon, Serving Tea Cup oder Palm Changes [ist] ne tolle Übung für die Schulter - und Wirbelsäulenbeweglichkeit.
WOfDQn_DGrw

Ich erkenn in dieser Übung wesentliche Teile von "Serving Tea Cups" oder "Large Python turnes his head" wieder. Es handelt sich hierbei also um nichts Bagua-spezifisches.

Meine Frage, aus welchem System/welchem QiGong etc kommt die gezeigte Übung? Kennt jemand den Ursprung?


Dank im Voraus
OD

T. Stoeppler
01-07-2012, 15:08
Off Topic Beiträge wurden entfernt.

Gruss, Thomas