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Vollständige Version anzeigen : Passive Blocktechniken



stormshaddow
12-02-2004, 08:47
Seid gegrüßt!

Für das Gelbgurtprogramm im JJ wird ein passiver Block verlangt. Genau steht da im JJ1x1: Der nahe an Kopf oder Körper verriegelte Unterarm schützt die jeweilige Körperpartie beim Auftreffen des Schlags.

So, jetzt zum interessanten Teil- mich interessiert der Block in Kopfhöhe. Im JJ1x1 sieht das Bild so aus, als würde der Ellenbogen recht weit hoch gezogen. Ich habe selber ausprobiert, wie sich ein Schlag anfühlt, wenn ich den Kopf etwas vornehme und den Unterarm an den Kopf lege. Dabei kommt der Ellenbogen recht weit hoch und der Schlag wird effektiv geblockt.

Andere Leute bei uns probagieren den verriegelten Arm ohne Kopfkontakt. Das ist in der Ausführung der Leute aber fast IMMER ein aktiver Block. Denn der Weg von "ich spanne meinen Arm an" bis zu "ich bewege mich aktiv in den Gegner rein" ist sehr kurz, da der Block ja nicht passiv im Raum steht und dann draufgehauen wird.

Was genau erwartet und bewertet Ihr, wenn ihr einen Gelbgurt prüft?

Gruß,
Fabian

JuMiBa
12-02-2004, 13:45
Hy,

auch zwischen Passivblock und Passivblock gibt es Unterschiede.

Nämlich zum einen den Passiv-Passiven Block sowie zum anderen den Passiv-Aktiven Block. Trotzalledem ist letzterer kein Aktivblock.

Sinn und Zweck des Passivblocks ist ja, daß der ankommende Angriff nicht mehr abgewehrt werden kann, bzw. es bleibt keine Zeit zum Ausweichen. Die Arme werden praktisch nur noch hochgerissen, um den Kopf (hier bei Deiner Frage der Kopf) vor Verletzungen zu schützen. Das macht sich nunmal am Besten, wenn die Arme ziemlich eng am Kopf anliegen.
Ich sage dann immer: "Stellt Euch vor Ihr wölltet die Haare an der Seite nach hinten streichen, beginnend von der Schläfe, bis der Ellenbogen nach oben zeigt".
Gehe ich bei diesem Block mit dem Körperschwerpunkt nach hinten sprechen wir von einem Passiv-Passiven Block, gehen wir mit dem Körperschwerpunkt nach vorn in die Bewegung des Gegners rein ist die Rede von einem Passiv-Aktiven Block.

Hoffe, Du was von dem Kauderwelsch verstanden !!? ;)

Gruß Micha

austrianpsycho
12-02-2004, 14:30
hi,

also ich mache auch ju jutsu und bin momentan an meinen orangegurt dran den ich wahrscheinlich irgendwann vorm sommer machen werde...naja egal....
nun zu deiner frage:also nach deiner beschreibung würde ich sagen machen die leute aus deinem verein das falsch.also zumindest in bezug auf das was bei der gürtelprüfung verlangt wird.denn wenn sie nur den arm heben wie bei einem passivblock den aber nicht richtig am kopf angelegt haben ist das kein richtiger passivblock sondern irgendwas halbes oder ein aktivblock würd ich sagen.denn wenn der schwinger oder sonst was auf den arm auftrifft herrscht der impulserhaltungsatz(glaub ich zumindest...physik ist net so mein lieblingsfach :D )d.h. die kraft des schlages geht auf den arm über und dieser schlägt womöglich gegen den kopf.folglich bringt das nix.der passivblock soll bei der prüfung so gezeigt werden (sagt unser trainer)dass man einfach nur so schnell wie möglich seine murmel festhält.der schlag soll auf den arm treffen net aufn kopf.der arm fungiert als dämpfung oder pufferzone oder sowas in der art.
ich hoffe die beschreibung war verständlich :rolleyes:

viel erfolg!!!

FalkoZ
12-02-2004, 14:44
Hallo,

ich sehe den Passivblock mittlerweile ein bisschen anders:

Es soll das Ziel sein, keinen aktiven Gegenkontakt aufzubauen (so wie es beim Aktivblock der Fall wäre), sondern man soll versuchen sich zu schützen und damit möglichst wenig dagegen zu halten bzw. Kraft entstehen zu lassen.

Wenn man diese Gedanken weiterdenkt, dann wäre es das Beste, wenn gar kein Kontakt entstehen würde. Um das zu erreichen, gehst Du in den Gegner hinein oder von ihm weg. Der Block schützt Dich für den Notfall - aber eigentlich sollte es auch ohne gehen.

Die nächste Frage ist dann: Passivblock - und jetzt? Wenn Du Dir denn Passivblock verriegelt am Kopf vorstellst, dann kannst Du die Faust über Deinen Kopf nehmen und so einen kreisförmigen Schlag ausführen (ähnlich dem Umbrella-Block aus dem Arnis). Dann kann man Passivblock also als Auftaktbewegung für einen Schlag verstehen, die uns gleichzeitig schützt.

Grundsätzlich denke ich aber, dass jedes aktive "Dagegen-Halten" auch ein Aktivblock ist. Somit muss der Passivblock am Kopf verriegelt werden, da der eigene Unterarm sonst gegen Deinen Kopf geschlagen werden könnte...

marq
12-02-2004, 14:57
Wortakrobaten!!! :)

Arm hoch ! Anliegender Unterarm und Faust schützt den Kopf.

FalkoZ
12-02-2004, 14:57
Sinn und Zweck des Passivblocks ist ja, daß der ankommende Angriff nicht mehr abgewehrt werden kann, bzw. es bleibt keine Zeit zum Ausweichen. Die Arme werden praktisch nur noch hochgerissen, um den Kopf (hier bei Deiner Frage der Kopf) vor Verletzungen zu schützen. Das macht sich nunmal am Besten, wenn die Arme ziemlich eng am Kopf anliegen.

Ich kenne diese Gedanken und ich finde sie unpassend.

a) Man kann immer Ausweichen. Ausweichen bedeutet hier, dass man sich so bewegt, dass der Angriff nicht seine volle Wirkung (oder gar keine) entfalten kann. Bei einem Schlag auf den Körper kann es teilweise reichen, den Winkel des Schlags zu verändern, um die Wirkung abzumildern. Bei einem Schlag zum Kopf reicht es manchmal, wenn man diesen dreht. Diese Bewegungen sind sehr klein und erfordern minimalen Zeitaufwand.
Definitiv aber weniger als wenn man die Arme von unten nach oben reißen soll.

b) Ich glaube, dass die Menschen dazu neigen, bedrohliche Dinge vom Körper wegzudrücken, um diesen zu schützen. Wenn also ein Schlag kommt, sehe ich es oft, dass Anfänger mit beiden Händen zu diesem Schlag greifen und ihn aufhalten wollen. Ins Ju-Jutsu übertragen könnte das Handfegen oder Aktivblock oder sowas sein. Da stimmt also auch "Lösung für den letzten Notfall" nicht.

c) Im Notfall (wo wir nicht wissen, dass wir angegriffen werden) haben wir unsere Deckung nicht oben. Der Weg des Arms nach oben zum Kopf ist einfach zu lang. Effektive Abwehrmöglichkeiten bleiben nur mit dem Körper, Schultern, Oberarmen...

Ergo: Ich setze "Passivblock" sehr viel ein. Dann aber zum "Begleiten" des Angriffs (ohne Kontakt) und um Angriffe vorzubereiten. Ihn als "Notfalltechnik" zu ernennen, wenn der Aktivblock nicht mehr funktionieren würde... hmmm...



Ich sage dann immer: "Stellt Euch vor Ihr wölltet die Haare an der Seite nach hinten streichen, beginnend von der Schläfe, bis der Ellenbogen nach oben zeigt".

Hmmm... Wo hab ich das gehört... "Haar will atmen" (Uwe Claussen, 5. Dan, Mecklenburg-Vorpommern)... :D



Gehe ich bei diesem Block mit dem Körperschwerpunkt nach hinten sprechen wir von einem Passiv-Passiven Block, gehen wir mit dem Körperschwerpunkt nach vorn in die Bewegung des Gegners rein ist die Rede von einem Passiv-Aktiven Block.

Warum unterscheidest Du das? Ist das nicht völlig egal? Wie sehr ins Detail willst Du gehen? Kennst Du auch den passiv-passiven Block mit Hand offen und den passiv-passiven Block mit Hand geschlossen? Ist doch völlig unerheblich ob man nicht Hinten oder Vorne geht. Hier entsteht in meinen Augen eine Informationsüberflutung für den Anfänger. Je mehr er unterscheiden muss, desto schlimmer für ihn.

Das soll kein Angriff auf Dich sein. Nur meine Meinung... :)
Ist definitiv nicht böse gemeint!

FalkoZ
12-02-2004, 14:59
Wortakrobaten!!! :)

Arm hoch ! Anliegender Unterarm und Faust schützt den Kopf.
Stimmt. Aber warum? Mir ging es nicht darum... :)
Passivblock allein ist Unsinn! ;)

marq
12-02-2004, 15:15
...Gehe ich bei diesem Block mit dem Körperschwerpunkt nach hinten sprechen wir von einem Passiv-Passiven Block,

Ich glaube, dass das dümmste ist, was man machen kann.....Körperschwerpunkt nach hinten.....aua

JuMiBa
12-02-2004, 16:33
Ich glaube, dass das dümmste ist, was man machen kann.....Körperschwerpunkt nach hinten.....aua

Hast recht, ist dumm geschrieben. Ich meinte nix anderes wie... Körperschwerpunkt nach vorn = Schritt nach vorn; Körperschwerpunkt nach hinten = Schritt nach hinten

Gruß Micha

JuMiBa
12-02-2004, 16:50
Ich kenne diese Gedanken und ich finde sie unpassend.
a), b), c)

OK, jetzt kenne ich DEINE Gedanken... einiges davon gibt zu denken, anderes finde ich auch unpassend...


Hmmm... Wo hab ich das gehört... "Haar will atmen" (Uwe Claussen, 5. Dan, Mecklenburg-Vorpommern)...

Klingt gut... ich habs dann von einem Zwischeninformanten... :D


Warum unterscheidest Du das? Ist das nicht völlig egal? Wie sehr ins Detail willst Du gehen?

hm, damit wollte ich eigentlich nur auf den dritten Abschnitt der Threadeingangsfrage eingehen. Ansonsten gehe ich auch bei unseren Anfängern sehr wohl ins Detail. Etwas mehr, als wie ich Lust habe zu schreiben... da müssen die halt durch... ;)


Das soll kein Angriff auf Dich sein. Nur meine Meinung...
Ist definitiv nicht böse gemeint!

Kein Problem... ich weiß ja von wem es kommt und kann es dementsprechend würdigen... ;) (nicht negativ gemeint)

Gruß Micha

stormshaddow
12-02-2004, 18:10
Tach!

Zumindest weiß ich jetzt, daß ich nicht der einzige bin, der nicht so wirklich weiß, was die Jungs im JJ1x1 sich dabei gedacht haben ;-)

Die Geschichte mit dem "Haar nach hinten streichen" ist in etwa das, was ich meinen Leutchen beibringe. Dabei natürlich ein bisschen Winkelverkürzen = ein bisschen nach vorne gehen. Zumindest ist dann mein blockender Unterarm sehr schön passiv.

Was den Impulssatz angeht sehe ich das so, erstens habe ich ja meinen Unterarm dazwischen und blocke weich, d.h. die Angriffskraft wird etwas absorbiert. Und durch die Bewegung nach vorne trifft mich nicht mehr die volle Wucht.

Was mir noch fehlt für mein Seelenheil wären ein paar große Großmeister, die diese Technik prüfen. Von denen wüßte ich gerne, was sie bewerten :-)

Ciao,
Fabian

Ortega
12-02-2004, 20:39
Vielleicht hilft die Frage weiter, in welche Situationen der Block verwendet wird!