Judotraining [Archiv] - Kampfkunst-Board

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TheBlackMamba
27-04-2012, 14:54
Hallo an alle!

Ich bin 25 Jahre und habe bisher TKD traininert (ca. 8 Jahre, kein Wettkampf). Jetzt habe ich mir gedacht, ich versuch mal was Neues und bin mit einem Freund zu einem Judo - Kurs schnuppern gegangen.

Meine Frage ist jetzt, mit welchen Techniken beginnen Anfänger? Ist das normal das ich nach der zweiten Stunde schon lerne wie ich den Anderen würge?

Bisher habe ich es immer so gelernt, dass man die richtig schmerzhaften Sachen erst ab braun oder rot gezeigt bekommt. Oder ist das Würgen beim Judo gang und gebe?

Hoff ihr könnts mir helfen.

lg

califax
27-04-2012, 15:43
Meine Frage ist jetzt, mit welchen Techniken beginnen Anfänger?


Idealerweise Fallschule, einfache Würfe und Bodenkampf.



Ist das normal das ich nach der zweiten Stunde schon lerne wie ich den Anderen würge?


Klar. Dauert ja auch, bis man das dann wirklich kann.



Oder ist das Würgen beim Judo gang und gebe?


Ja. Im Ringkampf, neudeutsch Grappling genannt, ist Werfen, Hebeln und Würgen gang und gebe. Da sich in den meisten Judovereinen das Können bezüglich Waffeneinsatz, Schlagen und Treten in engen Grenzen hält, bleibt ja auch nicht viel anderes übrig.

Daemonday
27-04-2012, 23:49
Diesen Käse das man gefährliche Techniken erst kurz vor oder mit dem Meistergrad (Ironie) lernt ist Budo romantik.
Jime oder zu deutsch Würger sind Basics die man früh lernt weil sie relativ einfach sind und man sie Später bruacht um komplexere Einstiege oder konter dazu zu lernen.

Und in Stilen die keine graduierungen haben lernt man sie auch von Anfang an mit.

Lg
Micha

baston
28-04-2012, 11:45
Judo hat zumindest in Japan eine nicht unerhebliche Anzahl fataler Trainingsunfälle, insb. im Kinderjudo. Es gibt glaube ich sogar einen Verein der Hinterbliebenen und Opfer von Judounfällen, Japan Judo Accident Victim Association.
Ich habe als Kind/Jugendlicher Judo gemacht. Uns wurden entsprechend unserer Graduierung damals eben fortschreitend natürlich "verfeinerte" Techniken gezeigt, aber Würgen und Hebeln war schon recht früh dabei. Man durfte es als Kind nur andeuten und auch im Wettkampf nicht machen, aber gezeigt wurde es schon.

Daemonday
28-04-2012, 11:54
Das mit nur andeuten als Kind ist in Japan auch anders.^^

Was die Unfälle angeht:
Judo ist in Deutschland immernoch eine Randsportart, verglichen mit Fussball, Handball usw.
In Japan ist Judo Schul- und Volkssport
Schau dir einfach mal an wieviele Kinder und Jugendliche sich ihren Körper beim Fussball versauen, ungefähr das selbe Verhältniss findest du auch im Judo in Japan. Wobei todesfälle beim Fussball eher unwahrscheinlich sind (das muss ich schon einräumen).

Lg
Micha

baston
28-04-2012, 13:36
Das mit nur andeuten als Kind ist in Japan auch anders.^^

Was die Unfälle angeht:
Judo ist in Deutschland immernoch eine Randsportart, verglichen mit Fussball, Handball usw.
In Japan ist Judo Schul- und Volkssport
Schau dir einfach mal an wieviele Kinder und Jugendliche sich ihren Körper beim Fussball versauen, ungefähr das selbe Verhältniss findest du auch im Judo in Japan. Wobei todesfälle beim Fussball eher unwahrscheinlich sind (das muss ich schon einräumen).

Lg
Micha

Ja, da hast Du natürlich Recht, es sind andere Verhältnisse in Japan. In absoluten Zahlen wird das Gesagte in Deutschland auch zutreffen, allerdings würden mich relative Zahlen durchaus mal interessieren, vielleicht findet sich da ja was. Wobei ich mir vorstellen kann, dass Judoverbände nicht gerade damit hausieren gehen würden, wie gefährlich der "sanfte" Kampfsport evtl. eigentlich ist.

Daemonday
28-04-2012, 13:59
Insbesondere weil die meisten deutschen wirklich denken Jûdô würde ,,der Sanfte Weg´´ heißen.

Zum Thema Zahlen würde es mich auch intressieren, mein Bruder (Fussballer) hatte da mal ne statistik über Unfälle im Fussball.
Wäre mal intressant das in einem Vergleich mit Jûdô in Japan zu sehn.

Aus persönlicher Sicht muss ich sagen das mein Bruder in 15 Fussball weit öfter Sportbedingte Verletzungen hatte, als ich in 16 Jahren Kampfkunst.

Lg
Micha

TheBlackMamba
28-04-2012, 14:00
Danke für eure Antworten. Jetzt hab ich aber noch eine Frage.
Es kommt mir vor, als wären beim Bodenkampf und bei den Fixierungen Kraft, vor allem im Oberkörper, ein wesentlicher Faktor bzw. Vorteil. Ist das korrekt?

Die allgemeinen Verletzungen/Wehwechen beim Kampfsport sind meiner Meinung nach weniger tragisch als beim Fußball. Wenn der beim Fußball im vollen Lauf reinrutscht kann mir keiner sagen, dass das kontrolliert ist. Geschweige denn das sich der Gegenspieler darauf vorbereiten kann.
Beim Kampfsport habe ich meinen Partner auf den ich aufpassen muss und auf sonst nichts (höchstens was da Trainer sagt ^^)

Daemonday
28-04-2012, 14:05
Es kommt mir vor, als wären beim Bodenkampf und bei den Fixierungen Kraft, vor allem im Oberkörper, ein wesentlicher Faktor bzw. Vorteil. Ist das korrekt?
Grundsätzlich entscheidet die Technik. Du kannst auch mit 30 Kilo weniger jemanden fixieren wenn die Technik passt.
Aber wenn du eine gute Technik hast kannst du deine Kraft optimal umsetzen und da ist es schon nett ein paar Krfatreserven mehr zu haben.

Also man kann nicht sagen das Kraft überflüssig ist, die Aussage kommt meistens von Bierbäuchen oder Magermilchbubis die keine 10 Liegestütze schaffen.
Aber Kraft sollte niemals wichtiger sein als Technik.

Lg
Micha

Soldier
28-04-2012, 14:35
Kraft ist einfach nie ein Nachteil.

Daemonday
28-04-2012, 14:40
Jup am besten hat man beides, aber wenn man die Wahl hat sollte man mehr auf Technik den auf Kraft setzen.

Lg
Micha

califax
28-04-2012, 18:49
Es kommt mir vor, als wären beim Bodenkampf und bei den Fixierungen Kraft, vor allem im Oberkörper, ein wesentlicher Faktor bzw. Vorteil. Ist das korrekt?


Kraft ist ein klarer Vorteil. Muß aber auch in den richtigen Muskelketten verfügbar sein und geschickt eingesetzt werden.