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Vollständige Version anzeigen : CIA und kolumbianische Guerilla



Zambo
15-02-2004, 15:06
PERU
CIA-Beteiligung bei Aufrüstung der kolumbianischen Guerilla?
(Lima, 21. Januar 2004, alc).- Ein peruanisches Gericht beschloss die Vorladung von Hauptmann Robert Gorelick, dem ehemaligen Chef des Auslandsgeheimdienstes der Vereinigten Staaten CIA in Peru. Dem Militär wird vorgeworfen, dass er an der Übergabe von 10.000 Gewehren an die kolumbianischen revolutionären Streitkräfte FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) beteiligt gewesen sei.

Das Gericht nahm auch das Gesuch des Staatsanwalts für Korruptionsfälle, Ronald Gamarra, an, zwei weitere US-amerikanische Staatsbürger wegen des gleichen Falls zu verhören: den ehemaligen zweiten Botschafter der US-amerikanischen Botschaft in Lima, Thomas B. Sánchez, und den FBI-Agenten John Stewart.

Sie wären über die Verhandlungen des Beraters des Ex-Präsidenten Alberto Fujimori, Vladimiro Montesinos, über die Übergabe der Waffen informiert gewesen. Vermutlich wurden die AKM-Gewehre von der peruanischen Armee in Jordanien gekauft. Allerdings wurden sie danach für die kolumbianische Guerilla mit Fallschirmen aus Hubschraubern über dem amazonischen Urwald abgeworfen. Die Aufrüstung der FARC habe acht Millionen US-Dollar gekostet und sei von Rauschgifthändlern finanziert worden. Beteiligte berichteten, dass Jordanien diesen Plan nicht ohne US-amerikanische Genehmigung hätte durchführen können.

Staatsanwalt Gamarra erklärte, er habe schlüssige Beweise, dass der CIA Montesinos bei der Durchführung des Planes geholfen habe. Der Geheimdienst wäre an der Ausbreitung des kolumbianischen Konfliktes interessiert gewesen um die Durchführung des sogenannten Planes Colombia zu ermöglichen.

Das Antikorruptionsgericht nahm am 20. Januar das Gesuch an, als das Verfahren gegen Montesinos und weitere 36 Personen begann. Sie alle werden verdächtigt, an dem Waffenhandel mit der kolumbianischen Guerilla beteiligt zu sein.

Im August 2000 hatte Ex-Präsident Fujimori gemeinsam mit Montesinos eine eilige Pressekonferenz zusammengerufen, in der er Einzelheiten über den Waffenhandel verbreitete. Er wollte einer Erklärung der kolumbianischen Regierung zuvor kommen. Die peruanische Presse publizierte, dass der CIA über die Auslieferung von Montesinos in die Vereinigten Staaten verhandele. Sie wolle damit verhindern, dass ein neuer Skandal über Montesinos aufgedeckt wird.

Montesinos hatte eine jahrzehntelange Verbindung mit der CIA. Des weiteren wurde er aus der Armee entlassen, weil er 1976 US-amerikanischen Agenten die Information über den peruanischen Kauf von sowjetischen Waffen verriet.

Der frühere Chef des peruanischen Geheimdienstes war der starke Mann in der Quasi-Diktatur von Alberto Fujimori, der das Andenland von 1990 bis 2000 in die korrupteste Republik des Kontinents verwandelte. Erst als die ständigen Bestechungsmanöver Ende 2000 aufflogen, verlor der als energischer Guerillabekämpfer und Neoliberaler wohl gelittene Fujimori auch international seinen Rückhalt und floh nach Japan, wo er bis heute wegen seiner Staatsbürgerschaft von der Justiz unbehelligt im Luxus schwelgen darf.

Quelle: www.npla.de


Gruss, Zambo

Michael Kann
16-02-2004, 12:39
Vielleicht zieht es ja mal Konsequenzen nachsich!? Ansonsten ein typisches Beispiel der internationalen Politik ...