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Vollständige Version anzeigen : Freikata



Rawn
15-02-2004, 20:27
So, da ich im Treath "Im welchen Tempo Kata vorführen" irgendwie auf Unverständnis gestossen bin und gebeten wurde einen neuen Treath aufzumachen, mach ich genau das :D :D


Die Freikata wurde von meinem Sensei Sven Hooge entwickelt, der sich seit ca. einem viertel Jahr Soke nennen darf :ups:

Nun zur Freikata: so einfach ist sie nicht zu erklären, da es keine festgelegten Bewungsabläufe gibt. Eine Freikata besteht äußerlich in der Regel aus ca. fünf Elementen: Grundschule, Kampftechniken, Kraft, Schnelligkeit, Gleichgewicht.
Das ist die einzige vorgabe, die man hat und auch die erfüllt man nicht bei jeder Freikata die man läuft. Das einzige(ich weiß das wort hatte ich schon mal), worauf man achten muss ist der Ryhthmus. Und zwar kein vorgegebener wie meinetwegen bei einem Musikstück sondern rein Intuitiver. Dieser setzt sich aus den oben genannten Punkten zusammen, wobei man da noch sehr viel mehr hinzunehmen kann wenn einem grad danach ist, da gibt es keine Grenzen. Man kann auch jede einzellne Technik Ryhthmisieren, indem man die Technik in einzellne (interesanter weise meist drei) Abschnitte unterteilt. D.h. also man kann in einer einzigen Technik mehrere der oben genannten Punkte einbringen, wobei es dabei ne ganze menge Möglichkeiten für die Zusammenstellung gibt.
Zum besseren Verständniss versuche ich mal einen möglichen Ablauf zu beschreiben.

Ich stehe da. Mehr nicht, ich stehe einfach nur da. (wie lange ich stehe kann ich nicht sagen, vielleicht noch ein paar Stunden.) ich mache einen langsamen Yoko-Geri (rechts), ziehe ihn aber nicht zurück, sondern lasse ihn draußen stehen (Gleichgewicht). Nach einer weile ziehe ich meinen Fuß wieder ran, setzte ihn ab, mache eine gesprunge drehung und Kicke dabei mit dem selben Fuß wie vorher in Kopf höhe (kampf, Schnelligkeit). Gleich darauf setze ich den Selben Fuß zurück und mache mit links nen Tiefblock (Grundschule, Schnelligkeit). Ich mach eine Pause, und anschliesend einen übertrieben langsamen Fauststoß mit rechts, wobei ich jeden Muskel anspanne (Grundschule, Kraft). Anschließend mache ich noch einen Tiefblock mit links, wobei ich meine Stellung richtig schön Grundschulmässig nach Links wende (Grundschule). Dann hol ich nochmal die Pratpfanne raus und setz mit rechts nen Hammer Fauststoß hinterher (Grundschule, Kraft, Schnelligkeit, immgrunde auch Kampf).
Das ist nur ein möglicher ablauf, der mir gerade so eingefallen ist, ob bei mir eine Freikata jemals so aussah kann ich nicht sagen.
Wer jetzt meint ist ja ganz einfach, muss man ja garnichts für lernen, irrt sich gewaltig. Sicher ein paar Techniken hintereinander setzten ist kein Problem, aber auch noch lange keine Freikata.
Eine gute Freikata kriegt man nur hin, wenn man die techniken verstanden hat, sich einen eigenen Psychologischen Raum schaft, und was für mich das schwierrigste war, es schaft nich zu antizipieren, also sich nicht die Techniken im vorraus zu überlegen.

Leider kann man eine Freikata nicht gut erklären, mann muss eine paar gesehen und gemacht haben um zu begreifen worum es geht.

Wirklich gelungen ist sie jedenfalls, wenn du in dem Moment feststellst, dass du die und die Technik ausführst, während du sie gerade ausführst und wirklich nicht früher, ist aber verdammt schwer, hab ich erst ein paar mal geschaft.

Interesant ist auch, das, wenn du mehrere Katas an einem tag läufst, sind sie meistens ziemlich ähnlich, wenn ein paar tage (manchmal reichen auch stunden) zwischen zwei Katas vergehen, sind sie oft nicht zu vergleichen. Wie sie aussieht hängt stark von deinen Gefühlen ab. Wenn du z.b. gerade total nervös bist besteht deine Kata aus vielen "abgehackten" Techniken. wenn du ausgeglichen bist hast du sehr viel langsame Grundschulelemente dabei.

Ich habe die Erklärung aus einem Post von mir Kopiert (hatte keine Lust nochmal zu schreiben :p ) Ich hoffe es ist halbwegs verständlich :confused:

Wenn ihr fragen habt, immer postet :beer:

Dojokun
16-02-2004, 11:17
Also ich hätte einige Fragen:

Wer ist Sven Hooge?
Warum Soke?
Warum Freikata? Gibt es nicht genug?

Oss

Dojokun

King Karl
16-02-2004, 12:41
Ist doch dumm!

Sind die Katas nicht normalerweise schon ziemlich alt? Ich finde, es dann doof, dass Leute dann sagen: "JA die habe ich mal entworfen!" oder sowas änhliches? Das wird garantiert passieren.

Und was ist ein Soke?

Rawn
16-02-2004, 13:44
Soke weil er ein System gegründet hat ;)


Nun ich glaube ihr versteht nicht, dass eine Freikata nicht vorgegeben ist, so wei andere. Es steht niemand daneben, und achtet darauf, dass ihr auch den ablauf richtig macht. Die Techniken sind nicht vorgeschrieben, und die Länge auch nicht. Jede Kata, die du läufst sieht anders aus.

-=Basti=-
16-02-2004, 13:51
das erinnert mich ehr an schatteboxen....
nichts für ungut, was währe wenn jeder kommt und sein System aufmacht...

Pyriander
16-02-2004, 16:34
Das klingt für mich nach einer sowohl interessanten als auch sinnvollen Sache.
Vielleicht ist der Name Kata dafür nicht ideal (Traditionalisten), aber es heißt ja schließlich auch FREIkata.

chuckybabe
16-02-2004, 22:05
Das klingt für mich nach einer sowohl interessanten als auch sinnvollen Sache.
Vielleicht ist der Name Kata dafür nicht ideal (Traditionalisten), aber es heißt ja schließlich auch FREIkata.

Dem kann ich nur zustimmen. So wie sich das für mich anhört, heben sich diese Freikatas ja ganz deutlich vom Schattenboxen ab und haben mit herkömmlichen Katas lediglich Grundschulelemente gemein.

Ich trainiere manchmal selbst gerne alleine zu Musik mit ähnlichen Elementen, wobei ich mich allerdings vom Rythmus der Musik tragen lasse, ansonsten aber vollkommen frei improvisiere. Gerade die Tempowechsel können einem dabei einen großartigen Kick geben. Vom Schattenboxen bis hinzu grundschulmäßig ausgeführten Techniken, von explosiv blitzschnellen Kombinationen bis hin zu langsamen kontrollierten Techniken oder auch kraftvollen dynamischen Einzeltechniken ist alles dabei.

Warum sollte es schlecht sein, Karate mit neuen Techniken, Trainingsmethodiken etc. anzureichern, zumal es ja DAS "Karate" eh nicht gibt. Und ich finde auch, dass es genügend Soke mit Ihren neuen Stilen gibt, aber was den Japanern schon sehr lange als rechte Praxis gilt, kann den Europäern doch nur billig sein, wenn es um neue Stilrichtungen geht. Die Frage ist einzig und allein, ob ein neues System auch etwas Neues bzw. das Alte Erweiternde hergibt. :o

Nun ja und außerdem bin ich eh der Meinung, das "Karate" ein paar Modernisierungen vertragen könnte, wie schon der gute Albrecht Pflüger in seinem Buch "Kontakt-Karate" vor knapp dreißig Jahren so trefflich bemerkt hat. Und einige Freunde aus dem Shotokan bzw. anderen sogenannten "traditionellen" Ryu (die oftmals garnicht so sonderlich alt sind) sollten sich mal überlegen, dass Sie ganz sicherlich nicht DAS "Karate" betreiben, bzw. sie nicht den Gral der korrekten Technikausführung hüten. :p

Bis dann
Chuckybabe

keksi
17-02-2004, 11:42
So, da ich im Treath "Im welchen Tempo Kata vorführen" irgendwie auf Unverständnis gestossen bin und gebeten wurde einen neuen Treath aufzumachen, mach ich genau das :D :D


Die Freikata wurde von meinem Sensei Sven Hooge entwickelt, der sich seit ca. einem viertel Jahr Soke nennen darf :ups:

Nun zur Freikata: so einfach ist sie nicht zu erklären, da es keine festgelegten Bewungsabläufe gibt. Eine Freikata besteht äußerlich in der Regel aus ca. fünf Elementen: Grundschule, Kampftechniken, Kraft, Schnelligkeit, Gleichgewicht.
Das ist die einzige vorgabe, die man hat und auch die erfüllt man nicht bei jeder Freikata die man läuft. Das einzige(ich weiß das wort hatte ich schon mal), worauf man achten muss ist der Ryhthmus. Und zwar kein vorgegebener wie meinetwegen bei einem Musikstück sondern rein Intuitiver. Dieser setzt sich aus den oben genannten Punkten zusammen, wobei man da noch sehr viel mehr hinzunehmen kann wenn einem grad danach ist, da gibt es keine Grenzen. Man kann auch jede einzellne Technik Ryhthmisieren, indem man die Technik in einzellne (interesanter weise meist drei) Abschnitte unterteilt. D.h. also man kann in einer einzigen Technik mehrere der oben genannten Punkte einbringen, wobei es dabei ne ganze menge Möglichkeiten für die Zusammenstellung gibt.
Zum besseren Verständniss versuche ich mal einen möglichen Ablauf zu beschreiben.

Ich stehe da. Mehr nicht, ich stehe einfach nur da. (wie lange ich stehe kann ich nicht sagen, vielleicht noch ein paar Stunden.) ich mache einen langsamen Yoko-Geri (rechts), ziehe ihn aber nicht zurück, sondern lasse ihn draußen stehen (Gleichgewicht). Nach einer weile ziehe ich meinen Fuß wieder ran, setzte ihn ab, mache eine gesprunge drehung und Kicke dabei mit dem selben Fuß wie vorher in Kopf höhe (kampf, Schnelligkeit). Gleich darauf setze ich den Selben Fuß zurück und mache mit links nen Tiefblock (Grundschule, Schnelligkeit). Ich mach eine Pause, und anschliesend einen übertrieben langsamen Fauststoß mit rechts, wobei ich jeden Muskel anspanne (Grundschule, Kraft). Anschließend mache ich noch einen Tiefblock mit links, wobei ich meine Stellung richtig schön Grundschulmässig nach Links wende (Grundschule). Dann hol ich nochmal die Pratpfanne raus und setz mit rechts nen Hammer Fauststoß hinterher (Grundschule, Kraft, Schnelligkeit, immgrunde auch Kampf).
Das ist nur ein möglicher ablauf, der mir gerade so eingefallen ist, ob bei mir eine Freikata jemals so aussah kann ich nicht sagen.
Wer jetzt meint ist ja ganz einfach, muss man ja garnichts für lernen, irrt sich gewaltig. Sicher ein paar Techniken hintereinander setzten ist kein Problem, aber auch noch lange keine Freikata.
Eine gute Freikata kriegt man nur hin, wenn man die techniken verstanden hat, sich einen eigenen Psychologischen Raum schaft, und was für mich das schwierrigste war, es schaft nich zu antizipieren, also sich nicht die Techniken im vorraus zu überlegen.

Leider kann man eine Freikata nicht gut erklären, mann muss eine paar gesehen und gemacht haben um zu begreifen worum es geht.

Wirklich gelungen ist sie jedenfalls, wenn du in dem Moment feststellst, dass du die und die Technik ausführst, während du sie gerade ausführst und wirklich nicht früher, ist aber verdammt schwer, hab ich erst ein paar mal geschaft.

Interesant ist auch, das, wenn du mehrere Katas an einem tag läufst, sind sie meistens ziemlich ähnlich, wenn ein paar tage (manchmal reichen auch stunden) zwischen zwei Katas vergehen, sind sie oft nicht zu vergleichen. Wie sie aussieht hängt stark von deinen Gefühlen ab. Wenn du z.b. gerade total nervös bist besteht deine Kata aus vielen "abgehackten" Techniken. wenn du ausgeglichen bist hast du sehr viel langsame Grundschulelemente dabei.

Ich habe die Erklärung aus einem Post von mir Kopiert (hatte keine Lust nochmal zu schreiben :p ) Ich hoffe es ist halbwegs verständlich :confused:

Wenn ihr fragen habt, immer postet :beer:

Ich würd mal sagen dass ist genauso wie spontanes losschreiben auf einen Papier.
Um die Konzentration und Flexibilität des Karateka zu Schulen find ich das ganz sinnvoll aber als alleinstehende Kata und sowas einen Namen "FreiKata" zu geben ist irgendwie meiner Meinung nach voll Scheiße. Vielleicht ist es gewöhnungbedürftig aber wenn man sowas z.B auf nen Wettkampf macht ist das echt scheiße. Dann bastelt sich nämlich aufeinmal jeder spontan seine eigene Kata zusammen mit den Techniken die er am besten und schnellsten kann, und schon haben wir den Salat dass alles ungerecht bewertet wird.

viele Grü0e Keksi

Es gibt doch extra Freikampf und so.

Dojokun
17-02-2004, 12:57
@ Keksi:

1) Ich glaube nicht, dass das eine Wettkampf-Disziplin ist.
2) Etwas weniger das Wort mit Sch, in Ordnung?

@ Rawn:
Ich würde mich über eine Antwort auf meine Fragen immer noch freuen....



Oss

Dojokun

Rawn
17-02-2004, 18:50
@ Kecksi 1. ist keine Wettkampf disziplin (sind ja nicht im Kasperleteather)
2. Wie man die dinge nenn, spielt doch nun wirklich keine rolle oder? :p

@Dojokun öhm wie waren deine Fragen nochmal?

weudl
17-02-2004, 19:10
Warum sollte man das Ganze nicht auch wettkampfmäßig betreiben können? Dinge wie Rhythmus, Gleichgewicht, Präzision und Dynamik der Technik etc. sind doch auch im konventionellen Kata-Wettkampf wichtige Punkte.

Was mir allerdings bei der Aufzählung der enthaltenen Elemente fehlt, sind essentielle Dinge wie Zanshin und Bunkai. Ohne diese reduziert man meiner Meinung nach Kata oder Karate generell zu reiner Gymnastik. Wenn einem das bewusst ist, dann ist das aber natürlich auch ok. Hauptsache, man hat seinen Spaß daran...

keksi
17-02-2004, 20:35
@ Keksi:

1) Ich glaube nicht, dass das eine Wettkampf-Disziplin ist.
2) Etwas weniger das Wort mit Sch, in Ordnung?

@ Rawn:
Ich würde mich über eine Antwort auf meine Fragen immer noch freuen....



Oss

Dojokun

das war ja auch nurn beispiel -.- löl

Dojokun
18-02-2004, 08:59
Also ich hätte einige Fragen:

Wer ist Sven Hooge?
Warum Soke?
Warum Freikata? Gibt es nicht genug?

Oss

Dojokun

Das waren meine Fragen.
Und den Fragen von weudl nach Zanshin, Bunkai etc. schließe ich mich auch noch an. Und verdeutliche es mit folgender Frage:
Eine Kata stellt eine Art zu kämpfen, einen Stil oder was auch immer, in verschlüsselter Form dar. Bei einer Freikata geht das nicht, oder?
Um es vielleicht deutlicher zu machen:
Ist es eine Form ohne kämpferischen Inhalt?



Oss

Dojokun

Rawn
18-02-2004, 14:20
Nun, bei einer Kata wird der Karatestil zum ausdruck gebracht. Bei einer Freikata geht es bei diesem Punkt um die Individualität des einzelnen. Das was Kecksi als problem angesprochen hat, das dann ja jeder die Techniken macht, die ihm am besten liegen, ist beabsichtigt. Jeder Kampfkünstler hat ja seine ganz individuelen natürlichen Vor - bzw. Nachteile (einer ist kräftig und mehr sone art Boxer, da andere schnell und hat gute Fußtechniken). Bei einer herkömlichen Kata, wird dies nicht berücksichtigt, es geht nur um das Ryu. Bei einer Freikata geht es um den Stil des einzellnen.
Eine Form ohne kämpferrischen Inhalt? Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe. Aber man muss die Techniken verstanden haben und wissen wie man sie einsetzt um eine Freikata laufen zu können. Allerdings spiegelt sie nicht den Kampf gegen einen Imaginären Gegner wieder. Anfangs habe ich es so gemacht (so als Hilfe), dass ich mir einen Gegener vorgestellt habe, der plötzlich aus dem nichts Auftaucht und mich angreift, dann habe ich auf diesen Angriff reagiert. DAs problem bei dieser Metode ist, dass man stark dazu neigt zu antizipieren und zusehr über den Rythmus nachdenkt.
Das ganze soll aber von Innen kommen. Wenn man Denkt wirds mist :cool:




@Dojokun
1. Mein Sensei oder was willst du da genau wissen?
2. Soke weil er ein System entwickelt hat. In diesem System steht die Individualität des Einzellnen, die rythmisierung der Techniken und das Prinzip des Lehrnens durch Lehren im vordergrund (mal ganz grob die wichtigsten sachen)
3. Warum nicht? Es gibt zu viel (wer braucht den die alle? @kecksi: nich
aufregen)

Ich hoffe ich habe alles halbwegs beantwortet.

Ineluki
18-02-2004, 16:36
1. Z..B. WAS hat er bei WEM trainiert?

2. Also mal ganz böse überspitzt:
Individualität = jeder macht was er will
Lernen durch Lehren = ich lasse Leute Training halten, die es selber noch nicht so recht können

Das ist jetzt zwar übertrieben, aber anscheinend bin ich nicht der Einzige, der sich das nicht so recht vorstellen kann.

weudl
18-02-2004, 17:05
Aber man muss die Techniken verstanden haben und wissen wie man sie einsetzt um eine Freikata laufen zu können.

Warum? Bei Deiner Aufzählung der wichtigsten Elemente Eurer Form von Freikata finde ich keinen Punkt, für den ein Verständnis der Kampfanwendungen erforderlich wäre.

Bei herkömmlichen Kata gibt es für jede Kombination eine oder mehrere praktische Anwendungsmöglichkeiten. Wenn ich Dich richtig verstande habe, kann man bei Euch aber die Techniken beliebig aneinanderreihen ohne sich über deren Anwendung in der Kombination Gedanken zu machen.

Rawn
18-02-2004, 19:46
1. Z..B. WAS hat er bei WEM trainiert?

2. Also mal ganz böse überspitzt:
Individualität = jeder macht was er will
Lernen durch Lehren = ich lasse Leute Training halten, die es selber noch nicht so recht können


1. Sein letzter Lehrer war Peter Jahnke (wie auch immer man den schreibt), der gründer vom DDBV wenn ich mich nicht irre. Er hat mir mal seine vier Lehrer gesagt, aber ich habe mir die Namen nicht gemerkt. Ich weiß, dass er nen DAN im Gojo-Ryu und Iaido hat. Aber auch in anderen Karatestilrichtungen. Andere seiner Titel sind hier wohl nicht relevant.
2. Individualität: Nein es macht nicht jeder was er will;)
Individualität bedeutet, dass wir niemanden einen Stil aufzwingen. Wir versuchen uns auf die natürlichen Anlagen des Einzellnen einzustellen und diese zu fördern und darauf aufzubauen. Z.b. haben wir einen Anfänger, der klein und schnell ist. Da ich das auch bin, versucheihnzu zeigen, wie er diesen Vorteil ausspielen kann. Natürlich kann man sich nicht ständig um jeden einzellnen kümmern, deshalb haben wir immer einen Trainingsleiter, der bestimmt wos lang geht und 2, die sich um einzellne Gruppen kümmern.
Wir versuchen gerade die fortgeschrittenen Schüler "laufen zu lassen" und nur ein wenig die Richtung zu bestimmen.

Lernen durch Lehren: In gewisser weiße hast du sogar recht :cool: Wir lassen z.b. immer wieder zwischen durch Orange-Gurte Gelb-Gurte beobachten und korrigieren. Blau-Gurte grün- u. Orange-Gurte usw. Das hat den Zweck, dass 1. Die Schüler langsam in das Trainerelement herrangeführt werden und 2. sieht man wenn man andere beobachtet und Korrigiert oft fehler, die man selbst macht, die aber einem noch garnicht aufgefallen sind.


@ weudl 1. Natürlich teoretisch gibt es keinen Grund, weshalb man daraus keine Wttkampfdiziplin machen sollte. Allerdings ist die Freikata (wie meiner Meinung nach die meisten disziplinen in der Kampfkunst) etwas, dass nur für einen Selber da ist und nichts womit Wettkampferfolge feiert. Meine Meinung, kann jeder sehen wie er will.

2. Es stimmt, dass man die Techniken aneinander reihen kann wie man lustig ist, allerdings funktioniert das bei Anfängern erfahrungsgemäß nicht. Wenn man es ausprobiert, merkt man, dass man die Techniken verstanden haben muss und das haben die meisten anfänger nicht. Für Anfänger sind herkömmliche Katas besser geeignet, da sie ihnen helfen die Techniken zu verstehen. Wir lassen die Freikata erst so ab Grün oder Blau laufen.

Fa-yong
18-02-2004, 21:46
Hallo Rawn, da Du mich um ein Statement gebeten hast, hier kurz mein Senf zum Thema „Freikata“.

Die Übung ist ab einem bestimmten Fähigkeitslevel durchaus sinnvoll und erhält einige sehr positive Elemente, die in bestimmten Schulungsrichtungen mit Sicherheit vernachlässigt werden: Freies Improvisieren, die Fähigkeit erlernte Techniken auf den eigenen Körper abgestimmt kreativ zu immer wieder neuen Mustern zu ordnen. DAS kann mit Sicherheit nicht jeder Karateka.

Das Beherrschen einer Standart – Form bedeutet nicht zwangsläufig, ein auch nur rudimentäres Verständnis der persönlichen körperlichen Bewegungsmöglichkeiten entwickelt zu haben. Das regelmäßige kreative Arbeiten, „Ausdenken“ von Techniken, Herumspielen mit verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten etc. unterscheidet den fortgeschrittenen Kampfkünstler vom Anfänger.

Ich gehe davon aus, dass früher oder später jeder Fortgeschrittene seine individuellen Methoden des freien Improvisierens entwickelt. Einige „phantasieren“ am Sandsack, andere betreiben „Schattenboxen“ und wieder andere imaginieren Kämpfe komplett im Kopf. Die „Freikata“ gehört für mich in diese Kategorie der kreativen Arbeit.

Aber: Klar ist für mich, dass die Freikata die Standart Formen niemals ersetzen kann. Die Aufgabenstellung ist eine komplett andere. Traditionellerweise ist Kreativität erst erwünscht, nachdem sich ein Schüler solide Grundlagen erarbeitet hat.

Was jemand herumphantasiert, der die Grundlagen nicht beherrscht, ist im besten Falle irrelevant, wahrscheinlich ist es aber der Kunst sogar abträglich. Das hängt vor allem mit dem zusammen, was durch das Training einer Freikata psychisch ausgedrückt wird:

Dem individuellen Geschmack, dem subjetiven Phantasieren wird in der Freikata Bedeutung beigemessen. Das ist nur gerechtfertigt, wenn der Schüler eine gewisse Reife erlangt hat und nicht selbstverliebt auf sein waagerecht abgespreiztes Bein schaut.

Aus so einer Vorstellung kann nämlich sehr schnell ein dekadenter Affenzirkus werden, bei dem sich die Beteiligten voranging in narzistischer Liebkosung ihres Egos ergehen. Da muß ein Lehrer natürlich einschreiten. Es geht in der Kampfkunst nicht darum, unsere Gefühle auszudrücken oder unsere Individualität zu betonen. Wenn man das klar vor Augen hat, ist die Freikata eine gute Sache, glaube ich.

joetokan
19-02-2004, 22:23
Hallo,
ich hätte gar keine Zeit und Lust eigene Katas zu erfinden. Bei uns gibt es 26 faszinierende Katas und ich nehm mir für den Rest meines Lebens vor, diese gut zu können, mit allem was dazu gehört. Und siehe da, man denkt nur man beherrscht eine Kata, dabei kennt man sie nur. Und lernt auch nach vielen Jahren der Übung immer noch neue Details dazu und gewinnt neue Einsichten. Ich finde, man hat damit schon so viel zu tun, die Katas eines Systems richtig zu lernen, dass, wenn man es gut machen möchte, keine Zeit mehr bleibt, noch selber welche zu erfinden.
Aber das ist sicher Geschmackssache und von der Person abhängig.
Gruß,
Joetokan

Rawn
21-02-2004, 18:31
@Fa-Yong ich stimme dir zu, nur muss ich noch anmerken, dass ich auch nicht gesagt habe, das es bei einer Freikata darum geht seine Gefühle auszudrücken, sondern das ich festgestellt habe, dass sie einfluss auf die Kata nehmen;)

Zum Tehma individualität bin ich allerdings anderer Meinung.