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Vollständige Version anzeigen : Buddhismus für Kung Fu?



PressToImpress
09-05-2012, 16:36
Hallo,
mich würde mal Interessieren ob es notwendig ist Buddhist zu werden, nur um im Kung Fu gut zu werden?
Ich persönlich glaube zwar wie die Buddhisten an Wiedergeburt, bin aber sonst gegen Religion da diese für mich einfach nur Sinnlos ist(Sry...).
Und wieso wollen Buddhisten den Ausbrauch aus der Wiedergeburt(Erleuchtung) erreichen?

gruß

Lo.Ony
09-05-2012, 16:48
Ziemlich umfassendes Thema!

Also brauchen tust du ihn absolut nicht, es kann an manchen Stellen helfen zu verstehen wie einige dinge im Kungfu gedacht sind aber es besteht keinerlei Notwendigkeit.

Religion mag für dich sinnlos sein, aber glaub mir alle Religionen und Ethiken dieser Welt haben in irgendeiner weiße den schlüssel in sich formuliert den man braucht um einfach gut miteinander zu leben. Ob man es nun von einer Religion gelehrt bekommt oder durch den eigenen Verstand zu diesen Erkenntnissen kommt spielt für mich dabei keine Rolle, solange nichts Missverstanden wird oder zu ungunsten anderer Ausgelegt wird halte ich Religion für etwas sehr Sinnvolles.

Nja in fast jedem Vampir film wird die Thematik der Unsterblichkeit behandelt und das es irgendwie doch garnich so cool ist ewig zu leben. Bei manchen Religionen besteht dann noch die chance in ein schlechteres leben hineingeboren zu werden was die ganze sache mit der Ewigkeit noch unerträglicher macht. Gleiches Problem wird zum teil auch im Christentum behandelt das die Ewigkeit im Himmel IRGENDWANN sau langweilig sein kann!

Alles jetzt etwas im schnelldurchlauf von mir, hab grad wenig Zeit, später kann ich noch ausführlicher werden wenn denn bedarf da ist ;)

lg

Raicon
09-05-2012, 16:53
Also meiner Meinung nach ist es nicht zwingend nötig ein Buddhist zu werden/sein nur um in Kungfu gut zu werden/sein, auch wenn man als Buddhist vielleicht schneller bzw. gründlicher Kungfu lernen kann. Und um die Erleuchtung bzw. Buddhastatus zu erreichen müssen die Buddhisten in ihren vielzähligen Leben genug gutes Karma sammeln bis sie dann endlich zu Buddha aufsteigen dürfen.
LG Raicon

Edit: Mist Lo.Ony war ein wenig schneller :/

PressToImpress
09-05-2012, 16:57
Hey^^, erstmal danke für deine gute Antwort.
Das mit der Wiedergeburt ist mir Abends schon oft in den Sinn gekommen :
- Was passiert wenn ich in meinem späteren Leben Drogen Abhängig werde?
- Oder in nem Kriegsgebiet lebe?
- Oder in ieiner psycho Fam?
- oder wie schon gesagt generell ein Schlechtes Leben habe.
Oft denke ich auch über den Tod nach und wie Wertvoll das leben doch ist...
Denkst du/ihr das man mit dem Buddhismus besser mit solchen Themen umgehen kann? Eigtl. müssten die Mönche früher ja jeden Tag mit dem Tod gerechnet haben müssen, sei es durch feindliche Angriffe oder Attentate...

Ich muss zugeben das mich der Buddhismus in gewisser Hinsicht reizt, aber eben nur in verbindung mit Kampfsport...
Christentum usw könnte ich niemals Anerkennen, alleine schon durch die vielzahl an Sekten us...

gruß

Soldier
09-05-2012, 17:01
Loooool Christentum wegen der Vielfalt an Sekten ablehnen aber Buddhismus super finden? Wo lebst du? Lies mal wenigstens den Wikipedia Buddhismus ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus) Artikel dann kommt nicht mehr SO ein Blödfug dabei raus.

Oh man.

Kreuzkuemmel
09-05-2012, 17:02
Und du meinst im Buddhismus gibt's weniger?

Edit: Da war einer schneller.

Raicon
09-05-2012, 17:07
Das mit der Wiedergeburt ist mir Abends schon oft in den Sinn gekommen :
- Was passiert wenn ich in meinem späteren Leben Drogen Abhängig werde?
- Oder in nem Kriegsgebiet lebe?
- Oder in ieiner psycho Fam?
- oder wie schon gesagt generell ein Schlechtes Leben habe.
Oft denke ich auch über den Tod nach und wie Wertvoll das leben doch ist...
Denkst du/ihr das man mit dem Buddhismus besser mit solchen Themen umgehen kann?

Ich glaube ja das jeder sein Leben selbst in der Hand hat selbst wenn du wiedergeboren wirst kannst du immer noch selbst entscheiden ob du Drogen nehmen willst oder wo du hin ziehen möchtest nur das mit der psycho Familie kann man nicht wirklich steuern. Jeder denk anders über Leben und Tod, nur weil du Buddhist wirst kommst du bestimmt nicht besser damit klar das du sowieso stirbst aber der Gedanke daran wiedergeboren zu werden ist einfach sehr schön finde ich .
LG Raicon

Edit: Mist schon wieder zweie schneller wie ich.

PressToImpress
09-05-2012, 17:11
Schön find ich den Gedanken nicht gerade, wenn man mal daran denkt was in ein paar hundert jahren(sofern wir es soweit schaffen) abgehen wird.(Stichwort : Supervulkane, und den ganzen kram)

Kiryu-Lee
09-05-2012, 17:12
Ich bin Buddhist und Kampfkünstler/-sportler aber ich verbinde beides nicht miteinander, wenn dann höchstens auf ethischer Ebene, im Sinne von, ich füge keinem grundlos Schaden zu oder habe Nachsicht..

Aber ich versteh die Idee nicht ganz warum man als Buddhist Kung Fu besser verstehen sollte.. ist doch einfach harte Arbeit ;)

Soldier
09-05-2012, 17:43
Schön find ich den Gedanken nicht gerade, wenn man mal daran denkt was in ein paar hundert jahren(sofern wir es soweit schaffen) abgehen wird.(Stichwort : Supervulkane, und den ganzen kram)

Lass mich schätzen ... du bist so ca. 15-16 und glaubst N24 Dokus haben was mit Wissenschaft zu tun? :p
Informiere dich mal etwas, es ging im Schnitt der Menschheit noch nie so gut wie heute, mit sowenig Gewalt und sowenig Armut. Wir können heute auch Umweltkatastrophen wesentlich besser begegnen als 'früher'. Klingt zynisch, aber ist so. Früher war alles besser ist bla bla und stimmt einfach nicht. Und die Bedrohung durch Supervulkane, Superasteroiden, Supertsunamis, Supererdbeeben und Superterroranschläge ist wesentlich geringer als einem im sogenannten 'Docutainment' suggeriert wird.

Abgesehen davon dass Buddhismus und das erlernen einer KK nur sehr eingeschränkt was miteinander zu tun haben.

Quanfa
09-05-2012, 18:36
Du musst kein Buddhist sein, um das Quanfa zu erlernen.

Wenn du dein KungFu erreichen möchtest mit deiner Kampfkunst, dann muss man sich jedoch auch mit den Philosophischen Aspekten beschäftigen. Wenn man "KungFu" betreibt, heißt das, dass man durch seine Leidenschaft auch die Meisterschaft seiner Selbst anstrebt. Die Kampfkunst wird Ausdruck von einem selbst.

Das kann man natürlich auch, ohne Buddhist zu sein. Genauso wie ein Atheist auch die Nächstenliebe schätzen kann, ohne Jesus als Sohn Gottes anzuerkennen. ;)

Im Prinzip hat jeder legendäre Profisportler KungFu betrieben. Der Gedanke ist also nicht von den Chinesen gepachtet. Es wird nur halt bei "KungFu"-Kampfkünsten besonders Wert darauf gelegt, dass man diese Einstellung hat. Darum ist KungFu im Laufe der Zeit auch überhaupt erst zu einem Wort für chinesische Kampfkünste geworden. Weil KungFu ja eigentlich erstmal nichts mit Kampfkünsten zu tun hat.

Wie dem auch sei, hier habt ihr meine zwei Centstücke.


/Quanfa

Simplicius
09-05-2012, 19:55
Und wieso wollen Buddhisten den Ausbrauch aus der Wiedergeburt(Erleuchtung) erreichen?


Weil das Leben scheiße ist.
Alles was Du hast, wirst Du verlieren, alle Menschen, die Du liebst werden Dich verlassen oder sterben.
Du wirst älter und schwächer werden, krank und schließlich sterben.
Dann wirst Du vielleicht widergeboren und mußt die ganze Quälerei durch den Geburtskanal, die ganzen Kinderkrankheiten, Zahnwechsel, Verdauungsbeschwerden, Bevormundung in der Schule etc...

Das ist die erste edle Wahrheit.

:p

Quanfa
09-05-2012, 20:04
Weil das Leben scheiße ist.
:p

Du Kauz ey :D

Hiermit verkünde ich übrigens, dass Simplicus von königlichem Blute ist. Seine Weisheit, sein Charme, und seine Wortgewandheit, machen ihn zu dem König, den ich mir immer gewünscht habe.

Mein Schwert, schwinge auf seinem Befehl. Ihm schwöre ich einmonatige Treue!

Mit meiner Tastatur werde ich euch verteidigen, eure Majestät, und mein Zorn soll über diejenigen kommen, die sich euch in den Weg stellen, ebenso wie meine Wohlmut, über die, die euch lieb und teuer sind.

Lang lebe König Simplicus!

Spieltheoretiker
09-05-2012, 20:07
Hmmh die Buddhisten die ich so kennengelernt habe waren in der Regel eher gut drauf. Und was soll denn wiedergeboren werden? Nirgends ist in der Wissenschaft sowas wie ein Seelenkonstrukt aufzuspüren das über den endlichen Körper hinaus weiter existieren kann. Und ich denke nicht dass Buddhisten wissenschaftsfeindlich und in der Mehrzahl abergläubig sind. Eher das Gegenteil ist der Fall würde ich behaupten. Das ist dann anscheinend ja eine wirklich vertrackte Situation für die Buddhisten. ^^

Quanfa
09-05-2012, 20:10
Hmmh die Buddhisten die ich so kennengelernt habe waren in der Regel eher gut drauf. Und was soll denn wiedergeboren werden? Nirgends ist in der Wissenschaft sowas wie ein Seelenkonstrukt aufzuspüren das über den endlichen Körper hinaus weiter existieren kann. Und ich denke nicht dass Buddhisten wissenschaftsfeindlich und in der Mehrzahl abergläubig sind. Eher das Gegenteil ist der Fall würde ich behaupten. Das ist dann anscheinend ja eine wirklich vertrackte Situation für die Buddhisten. ^^

Kommt immer auf die Buddhisten an. Ich kenne welche, die sehr abergläubig sind, und allen möglichen Schnickschnack betreiben, und richtie Ritualutensilien haben, bevor sie meditieren.

Dann kann ich noch andere, die sich einfach nur hinsetzen und meditieren. Zweiteres ist übrigens auch das, was mir persönlich eher buddhistisch vorkommt.

Aber ist ja nur meine Meinung :o

Spieltheoretiker
09-05-2012, 20:26
[QUOTE=Quanfa;2804886]Kommt immer auf die Buddhisten an. Ich kenne welche, die sehr abergläubig sind, und allen möglichen Schnickschnack betreiben. [QUOTE]

Hmmh eigentlich hast du damit Recht. So ein paar haben wirklich verschrobene Ansichten und haben einen Esoklatsch, aber ich behaupte auch nicht mehr als der Durchschnittsbürger, der sich so seine Ansichten zusammenspinnt und Zahlenmagie betreibt oder Horoskope liest etc. Und manche buddhistische Strömungen finde ich sehr seltsam. z.B. mit der tibetischen Reinkarnationslehre was man so aus dem Fernsehen, Büchern kennt kann ich nicht viel anfangen, obwohl ich mit einem tibetischen Buddhisten in seinem "MeditationsDojo" (k.A. wie sie das nennen) so tibetische Meditation ne kurze Zeit betrieben habe und die fand ich wiederrum ganz interessant und spannend und eigentlich gar nicht so esoterisch, auch wenn der tibetische Buddhismus gerne als esoterischer Buddhismus bezeichnet wird. Na was solls, so schraubt sich halt jeder sein Konstrukt zusammen. ^^

edit: @ OP natürlich brauchst dich nicht zwingend mit Buddhismus beschäftigen um Kungfu zu betreiben, es gibt schließlich auch atheistische, muslimische, christliche...Kungfu Leute. Es gibt sogar muslimische Stile. Aber schaden tut es nun auch nicht, gehört auch etwas Tradition dazu. Aber im Kungfu findest du vorherrschend Zen bzw. Chan und das ist eigentlich eine sehr diesseitige Praxis. Siehe die Kungfu-Tradition nach Boddhidharma.

Simplicius
09-05-2012, 20:42
Hmmh die Buddhisten die ich so kennengelernt habe waren in der Regel eher gut drauf. Und was soll denn wiedergeboren werden? Nirgends ist in der Wissenschaft sowas wie ein Seelenkonstrukt aufzuspüren das über den endlichen Körper hinaus weiter existieren kann.


Die Wissenschaft kann auch Bewusstsein nicht erklären, ich weiß aber, dass es mindestens eines gibt. :p

Im Buddhismus geht man von einem kontinuierlichen Bewußtseinstrom aus, der sich ständig verändert, aber eben im jeden Augenblick von seiner Vergangenheit bestimmt ist.

hier eine schöne Darstellung:


Wir können noch ein Beispiel geben, wie die Bewahrung unserer Identität stattfinden kann, ohne selbst-identische Eigenständigkeit. Stellen sie sich vor, eine Kerze brennt, sagen wir um 8 Uhr und wir kommen eine Stunde später zurück und sehen, dass diese Kerze immer noch brennt, und sehen auch, dass es die selbe Kerze ist.
Vom Standpunkt konventionellen linguistischen Gebrauchs ist diese Behauptung auch absolut richtig. Aber wenn wir diesen Sachverhalt näher untersuchen, sehen wir, dass diese Kerze jeden Moment verschiedene Teile des Wachses verbrennt, jeden Moment verbrennt es einen anderen Teil des Dochtes und verbraucht auch jeden Moment andere Teile der Luftmoleküle. Solange nicht das Wachs, der Docht oder der Sauerstoff verbraucht sind, wird diese Flamme immer verschieden sein - von Moment zu Moment. Und doch, weil die Momente der Flamme zu einer Kontinuität verbunden sind - ein Moment wo die Flamme brennt, lässt den nächsten Moment entstehen - können wir sagen, dass es die selbe Flamme ist, und doch ist die Flamme von Moment zu Moment verschieden, { }
Und diese Flamme an sich ist eine absolute abhängige Erscheinung. Bedingt durch Wachs, Docht und Luft. Abgesehen davon ist sie eigentlich nichts. Ein Gebilde, entstanden, weil diese drei Bestandteile bei einer bestimmten Temperatur zusammengekommen sind.
Und nun gehen wir weiter zum nächsten Schritt. Nehmen wir an, die Flamme erreicht den Boden der Kerze, und nehmen dann eine neue Kerze, halten den Docht an die Flamme und fangen die Flamme der alten Kerze mit der Neuen ein. Dann geht die Flamme der alten Kerze aus. Die Flamme ist nun zu einer neuen Kerze übergegangen. Ist es die gleiche Flamme oder eine andere Flamme?
Von einem bestimmten Standpunkt aus können wir sagen, dass es die selbe Flamme ist, weil sie einer Kontinuität folgt, sie gehört zur gleichen Serie. Aber nun brennt die Flamme mit einer neuen physischen Grundlage, einer neuen Kerze als Unterstützung. Sie verbrennt neue Luftteilchen, neue Dochtstückchen, neues Wachs. Wir können sagen, dass es die gleiche Flamme ist wie die der alten Kerze, {} und doch gibt es keine absolute Identität zwischen der einen und der anderen Kerze, denn es gibt keine Bedingung, die zu dieser Flamme beiträgt, die absolut identisch wäre mit den Bedingungen der vorhergehende Flamme. Und auch kann es nicht eine andere Flamme genannt werden. Dies würde den Rahmen des konventionellen Sprachgebrauchs sprengen. Konventionell sagen wir‚ es ist die selbe Flamme, obwohl es keine absolute Identität gibt; denn die ganze Flamme ist nur ein Prozess einer Verbindung, der von Moment zu Moment verschieden ist.
Dieses Beispiel können wir auf den Fall der Wiedergeburt anwenden!
Der Körper der Flamme ist wie der Physisch Körper einer Person. Der Docht ist vergleichbar mit den Sinnen, die als Bedingung für Bewusstseinsprozesse funktionieren. Die Luftpartikel sind wie die Sinnesobjekte und die Flamme ist vergleichbar dem Bewusstsein. Bewusstsein entsteht immer mit einem physischen Körper als Unterstützung, und entsteht auch immer durch ein bestimmtes Sinnesorgan: Dem Auge, der Nase, dem Geschmack. dem Geruch, dem Tastsinn und dem Denken. Es hat immer ein Objekt. Gesehenes, Gehörtes usw.
Der Körper und die Sinnesorgane ändern sich ständig, und deshalb ändert sich auch Bewusstsein mit den geistigen Faktoren ständig. Aber weil jeder Geistesakt, jeder Gedankenmoment in Reihenfolge des vorhergehenden entsteht und den nächsten zum entstehen bringt, weil der Inhalt der Geistes Eindrücke, Tendenzen, Veranlagungen usw. von einem Moment zum anderen weitergereicht werden, reden wir von einer Körper-Geist-Verbindung, die die gleiche Person zu verschiedenen Zeiten ist. Wir sagen es ist die selbe Frau, der selbe Mann usw.
Wenn der Körper seine Lebenskraft verliert und der Tod stattfindet, ist das wie die erste Kerze, die zu einem Ende gekommen ist. Das Weitergehen der Flamme zur nächsten Kerze ist wie das Weitergehen des Bewusstseinsstroms, dem geistigen Kontinuum, zum nächsten Leben. Wenn das geistige Kontinuum den neuen Körper nimmt, ist das wie das Weitergehen der Flamme von der alten zur neuen Kerze. Und genauso wie die ursächliche Übermittlung von einer Kerze zur andere Kerze vor sich geht, in ähnlicher Weise gibt es ein Weitergehen des Geistes, des mentalen Prozesses, von einem physischen Körper in den nächsten.


Kamma und Wiedergeburt (http://www.dhammavaro.de/kamma_und_wiedergeburt.htm)


@ Quanfa:

wußte gar nicht, dass wir die Wette gültig gemacht haben, oder hast Du es endlich eingesehen?:cool:

Quanfa
09-05-2012, 21:02
@ Quanfa:

wußte gar nicht, dass wir die Wette gültig gemacht haben, oder hast Du es endlich eingesehen?:cool:


Eure Majestät, ich bitte Euch. Ich bin zwar nicht von solcher Königlichkeit wie Ihr, jedoch habe auch ich zumindest meine Rittertugenden.

Eine inoffizielle Wette reicht mir aus, ritterlich wie ich bin. Im echten Leben würde wird aus einer "inoffiziellen" Wette, also einer, die angesprochen, jedoch nicht besiegelt wird, eine "Cheeseburgerwette". Da ich ihnen nun aber keinen Burger, oder ähnliches, spendieren kann, schenke ich Euch diesen Monat. Da ich Momentan ohnehin selten hier bin, und meist an irgendwelchen Aufgabenblättern für die Uni arbeite, erhoffe ich mir, dass ich diesen Monat ohne große Erniedrigung überstehen werde.

Wobei, es ist mir natürlich ohnehin eine Große Ehre, Euch zu lobpreisen.

Was euer Zitat angeht. Es ist ein schönes Bild. Aber Wie wir alle wissen, ist selten direkt eine weiter Kerze vorhanden, um die Flamme zu übergeben. Des Weiteren gibt es einen Moment, indem beide Dochte, zumindest durch das Feuer verbunden sind. Was wäre hierfür die Analogie bei der Geistesübergabe, von Körper zu Körper? Womöglich eine "Informationsdimension", die den Geist aufbewahrt? Je öfter ich in der Quantenmechanikvorlesung sitze, desto eher würde ich diese Option zumindest in Betracht ziehen.

Quanfa
09-05-2012, 21:05
Aber im Kungfu findest du vorherrschend Zen bzw. Chan und das ist eigentlich eine sehr diesseitige Praxis. Siehe die Kungfu-Tradition nach Boddhidharma.

Jop. Einfach hinsetzen, und meditieren! =D

Ausserdem gilt zumindest im Zen (ich traue mich nicht, eine absolute Aussage zu machen), dass man nur das glauben soll, was man für sich selbst als wahr anerkannt hat.

lucyinthesky
09-05-2012, 21:06
Oft denke ich auch über den Tod nach und wie Wertvoll das leben doch ist...
Denkst du/ihr das man mit dem Buddhismus besser mit solchen Themen umgehen kann?

Anders würde ich sagen. Der Buddhismus kommt aus dem asiatischen Raum. Er beruht auf einem zyklischen und nicht auf einem wie im Westen üblich linearen Weltbild (wie zum Beispiel Geburt->Tod->Jenseits oder das lineare Denken der Evolution).

Quanfa
09-05-2012, 21:19
Anders würde ich sagen. Der Buddhismus kommt aus dem asiatischen Raum. Er beruht auf einem zyklischen und nicht auf einem wie im Westen üblich linearen Weltbild (wie zum Beispiel Geburt->Tod->Jenseits oder das lineare Denken der Evolution).

Liegt wohl daran, dass das Leben an sich auch ziemlich linear verläuft. Also zumindest die Zeit.

Zur Frage aber nochmal, ob Buddhisten damit besser zurecht kommen. Für alle Buddhisten vermag ich nicht zu sprechen, aber zumindest sollte man damit besser zurecht kommen, wenn man sich mit der KungFu-Philosophie auseinandersetzt. Ein Teil des Zen behandelt die Konfrontation mit dem Vergänglichen. Alles ist vergänglich. Gegen diesen Umstand darf man nicht ankämpfen, da man diesen Kampf nicht gewinnen würde. Man muss ihn annehmen. Gleichzeitig befreit man sich so auch von seinen Ängsten, und gewinnt an Gleichmut. Jeder gute KungFu-Meister sollte dieses Thema mit seinen Schülern behandeln. Solange man Angst hat, wird man ohnehin nie sein Kung Fu erreichen.

Jemand der weniger Angst hat, sieht dem Tod demnach auch gelassener ins Auge, als jemand, der ständig daran denkt, in der Zukunft alles zu verlieren.
Im Hier und Jetzt Leben, ist da ein anderes, sehr verwandtes Thema, aber dann müsste ich jetzt zuviel ausholen.

KungFu ist schon was tolles! =D

Simplicius
09-05-2012, 21:24
Was euer Zitat angeht. Es ist ein schönes Bild. Aber Wie wir alle wissen, ist selten direkt eine weiter Kerze vorhanden, um die Flamme zu übergeben. Des Weiteren gibt es einen Moment, indem beide Dochte, zumindest durch das Feuer verbunden sind. Was wäre hierfür die Analogie bei der Geistesübergabe, von Körper zu Körper? Womöglich eine "Informationsdimension", die den Geist aufbewahrt? Je öfter ich in der Quantenmechanikvorlesung sitze, desto eher würde ich diese Option zumindest in Betracht ziehen.

Man sollte Bilder auch nicht überstrapazieren.
Im Gegensatz zur eher passiven Kerze ergreift das nach Sinneseindrücken gierende Bewusstsein aktiv einen neuen Körper:


Wenn das Leben des Körpers zu einem Ende kommt, werden die Sinne funktionsunfähig, sie können nicht länger als der Mittler zwischen Geist und der Welt dienen. Aber wegen dieser Begierde, dem Verlangen, will der Geist die Welt. Er will die Welt der Formen, Klänge, Gerüche, Geschmäcker, körperlicher Berührungen und Ideen erfahren, und um das tun zu können braucht er einen physischen Körper. Der alte Körper kann das nicht länger tun, nicht länger den Geist unterstützen. Aber solange Begierde noch vorhanden ist, der Zug nach Vergnügungen, nach mehr Erfahrung, nach weiterer Existenz, nach Formen, Klängen etc., was kann getan werden? Der Geistprozess lässt diesen Körper los. Aber wegen der Begierde nach Existenz ergreift der Geistprozess einen neuen Körper. Und so bringt die Begierde den Geistesstrom dazu, wieder zu entstehen, und nach einem befruchteten Ei zu ‘greifen’, sich dort einzunisten, und bringt so den gesamten‘Speicher’ angesammelter Eindrücke mit sich in den neuen psychisch-physischen Organismus. Und so sehen wir, wie ein neues Wesen empfangen wird.
Aus diesem Grund benennt der Buddha die Begierde (oder die Wünsche) als Faden.
http://www.dhammavaro.de/kamma_und_wiedergeburt.htm

Das ist der Unterschied der Weltanschauungen:
Viele Westler gehen davon aus, dass komplexe Netzwerke von Materie Bewusstsein und Geist hervorbringen.
Im Buddhismus und ähnlichen Anschuungen geht man eher davon aus, dass Bewusstsein und Geist sich komplexe Netzwerke von Materie schafft, um sich in der körperlichen Welt ausdrücken zu können.

Evolution oder Involution?

Eine Observable für Geist oder Bewusstsein ist mir allerdings nicht bekannt, auch wenn Schrödinger von derartigen Ideen recht angetan war.

Henry Ford und Giordano Bruno glaubten übrigens auch an die Widergeburt.

KlingonJake
09-05-2012, 21:33
ja...der Bhuddismus hat schon was, ohne Frage.
ich habe auch lange Zeit mich sehr dafür interessiert...ohne, dass ich von irgendwem dazu gebracht wurde...ich denke das hat einfach damit zu tun, dass Kung Fu (ab einem gewissen Level) mehr als nur die reine KK ist, es vermittelt auch Kultur.
Eben aus diesem Grund bin auch ich, wenn man so will, spiritueller geworden (hatte allerdings weniger mit Kung Fu, denn QiGong/TaiJi zu tun wobei das für mich eh nicht klar zu trennen ist]).
Mach dir mal nicht solchen Kopf darüber, wenn du bereit dafür bist, kommst du schon von allein dahin...

lucyinthesky
09-05-2012, 21:51
Liegt wohl daran, dass das Leben an sich auch ziemlich linear verläuft. Also zumindest die Zeit.

Das kommt darauf an, wie man die Zeit misst. Sie verläuft auch zyklisch, in den Atemzügen, dem Schlafen und Wachen, den körperlichen Veränderungen, Menstruationszyklus, usw.

Quanfa
09-05-2012, 21:55
Das ist der Unterschied der Weltanschauungen:
Viele Westler gehen davon aus, dass komplexe Netzwerke von Materie Bewusstsein und Geist hervorbringen.
Im Buddhismus und ähnlichen Anschuungen geht man eher davon aus, dass Bewusstsein und Geist sich komplexe Netzwerke von Materie schafft, um sich in der körperlichen Welt ausdrücken zu können.


Ich finde keine Seite sollte sich das Recht herausnehmen, von irgendetwas auszugehen, solange es keine schlagkräftigen Indizien für eine Seite gibt. Womöglich ist es auch eine Art Rückkopplung? Materie stabilisiert Bewusstsein, ebenso wie umgekehrt.



Eine Observable für Geist oder Bewusstsein ist mir allerdings nicht bekannt, auch wenn Schrödinger von derartigen Ideen recht angetan war.


Mir auch nicht. Aber das Phänomen der Beschränktheit, und ähnliche Sachen zeigen zumindest, dass die Materie anders ist, als wir es denken. Womöglich ist die "nackte" Materie schon viel magischer als wir denken, und tatsächlich in der Lage eine Art Bewusstsein zu schaffen. Vielleicht ziehen wir mit unseren Gedanken Grenzen zwischen zwei "Zuständen" (Materie, Bewusstsein), wo keine sind. In der QM herrscht ja auch die Superposition von Zuständen.

Edit: Eure hcohgeschätze Majestät.

Quanfa
09-05-2012, 22:04
Das kommt darauf an, wie man die Zeit misst. Sie verläuft auch zyklisch, in den Atemzügen, dem Schlafen und Wachen, den körperlichen Veränderungen, Menstruationszyklus, usw.

Wir werden merklich älter. Momente die wir erlebten, kehren nicht wieder.

Jeder Atemzug ist ein neuer, und jeder Traum ein anderer.

Und nach einer bestimmten Zeit setzt auch der Menstruationszyklus aus, weil eben die Anzahl der Eizellen einer Frau ebenfalls linear abnimmt.

Trotzdem hast du natürlich Recht, dass sind alles zyklische Intervalle, an die sich ein Mensch gewöhnt, bzw. mit ihnen im Einklang lebt.

Die Wiedergeburt ist tatsächlich ein zyklisches Weltbild, aber indem der Zyklus einen Abschluss findet, wird das doch auch irgendwie wieder linear.

Die Welt ist wohl ein Mix aus Beiden. So wie die Realität eigentlich immer irgendwie in der Mitte liegt. Trotzdem finde ich kommt einem das Leben doch sehr linear vor. Gerade dieses zyklische, hat auch was lineares finde ich. :D

Ist schwer grob zu trennen.

Simplicius
09-05-2012, 22:58
Aber das Phänomen der Beschränktheit...

?:)


Wir werden merklich älter. Momente die wir erlebten, kehren nicht wieder.



Wenn man den ersten Herbst und Winter erlebt, meint man vielleicht auch, dass es nie wieder Frühling wird.

Quanfa
10-05-2012, 07:58
?:)


Uhups, ich meine natürlich Verschränktheit. QUantenverschränkung, eure Majestät.

Caramujo
10-05-2012, 08:31
Hey^^, erstmal danke für deine gute Antwort.
Das mit der Wiedergeburt ist mir Abends schon oft in den Sinn gekommen :
- Was passiert wenn ich in meinem späteren Leben Drogen Abhängig werde?
- Oder in nem Kriegsgebiet lebe?
- Oder in ieiner psycho Fam?
- oder wie schon gesagt generell ein Schlechtes Leben habe.
.....

Deshalb versucht ja jeder Buddhist ein möglichst gutes Leben zu führen :D
Alles kommt irgendwann wieder auf Dich zurück! :devil:
Die Christen haben Angst vor dem Teufel, der Hölle und ewigen Qualen und die Buddhisten vor einem Leben als Regenwurm.
Also immer schön brav sein ;)

Caramujo

PressToImpress
10-05-2012, 15:49
Mhh,
na dann werd ich wohl weiter 2.Klassige online Tutorials anschaune, in denen man Kung Fu lernt *Ironie aus* xD

Danke für eure Antworten :P

bye =)

bugei
11-05-2012, 08:19
Nur mal so am Rande:

Hat schonmal wer daran gedacht, daß es chin KK gibt, die mit dem Buddhismus so ziemlich nix am Hut haben?

bugei

P.S. Und wie wir ja alle wissen, bedeutet "Kung Fu" sinngemäß übersetzt, nichts anderes als "harte Arbeit". Eine genauere Angabe des Stils wäre also schon sinnvoll...

Eskrima-Düsseldorf
11-05-2012, 08:37
Ich glaube ja das jeder sein Leben selbst in der Hand hat selbst wenn du wiedergeboren wirst kannst du immer noch selbst entscheiden ob du Drogen nehmen willst oder wo du hin ziehen möchtest nur das mit der psycho Familie kann man nicht wirklich steuern. Jeder denk anders über Leben und Tod, nur weil du Buddhist wirst kommst du bestimmt nicht besser damit klar das du sowieso stirbst aber der Gedanke daran wiedergeboren zu werden ist einfach sehr schön finde ich .
LG Raicon

Edit: Mist schon wieder zweie schneller wie ich.

Geil, wer in einem Kriegsgebiet lebt soll halt einfach umziehen :) Ich glaube in dem Zusammenhang nennt man das Flucht, Vertreibung, Zwangsumsiedllung.... :respekt:

Raicon
11-05-2012, 17:34
Geil, wer in einem Kriegsgebiet lebt soll halt einfach umziehen :) Ich glaube in dem Zusammenhang nennt man das Flucht, Vertreibung, Zwangsumsiedllung.... :respekt:

Naja aber man versteht doch was ich meine oder etwa nicht?
LG Raicon

lucyinthesky
22-05-2012, 19:38
Wir werden merklich älter. Momente die wir erlebten, kehren nicht wieder.

Jeder Atemzug ist ein neuer, und jeder Traum ein anderer.

Und nach einer bestimmten Zeit setzt auch der Menstruationszyklus aus, weil eben die Anzahl der Eizellen einer Frau ebenfalls linear abnimmt.

Trotzdem hast du natürlich Recht, dass sind alles zyklische Intervalle, an die sich ein Mensch gewöhnt, bzw. mit ihnen im Einklang lebt.

Die Wiedergeburt ist tatsächlich ein zyklisches Weltbild, aber indem der Zyklus einen Abschluss findet, wird das doch auch irgendwie wieder linear.

Rilke war zwar kein Buddhist, hat das aber so ausgedrückt:

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Savateur73
23-05-2012, 10:23
Rilke war zwar kein Buddhist, hat das aber so ausgedrückt:

Zuviel Otto Rehagel gesehen, wa!:D