Wettkampftraining [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Soldier
15-05-2012, 09:58
Ich habe geplant wenn nichts dazwischen kommt in ca. 2 Monaten zu meinem ersten WK zu gehen. Studiumsbedingt komme ich im Moment leider nicht dazu soviel regulär zu trainieren wie ich das gerne hätte. Ich bräuchte daher Tips und Anregungen von euch wie ich die Tage ,an denen ich zwar genug Zeit habe um was zu machen aber nicht ins normale Training gehen kann, sinnvoll nutze.

Mein Aktueller Wochenplan sieht so aus:

Montag 1 1/2 Stunden BJJ
Dienstag 2 Stunden Sparring & Sandsack
Mittwoch
Donnerstag 2 1/2 Stunden BJJ
Freitag (eventuell freies Training Grappling)
Samstag
Sonntag

Ich komme momentan also nur auf 3 Einheiten Kampfsport die Woche. Dazu trainiere ich 1-2 die Woche noch Joggen oder mit BWE's, je nach Lust und Laune. Ich habe keine Gewichte zur Verfügung, Krafttraining also nur mit BWE's.
Darauf angesprochen was ich sonst noch tun könnte meinte Mein Trainer ich solle laufen gehen. Also wäre es sinnvoll an drei Trainingsfreien Tagen noch laufen zu gehen? Oder sollte ich lieber sowas wie Tabata mit Burpees, Schattenboxen usw. trainieren das mehr die anearobe Ausdauer fördert? Macht es Sinn noch ein- oder sogar zweimal die Woche gezielt mit BWE's am Kraftausbau zu arbeiten?
Oder doch lieber versuchen sooft wie möglich das freie Training Freitags noch mitzunehmen (gehe ich sonst sehr selten hin, weil ich mich nach dem Training Donnerstags meist noch genug durch die Mangel gedreht fühle und ich natürlich auch Freitagsabends meist anderes vorhabe ;) ) und ansonsten nur joggen?

Für Tipps von Leuten die sich mit der Wettkampfvorbereitung besser auskennen als ich währe ich sehr dankbar.

Grinsekatze
15-05-2012, 11:41
Ich würde auch sagen: mehr laufen. An Trainingstagen würde ich morgens 10km laufen gehen und an den freien Tagen auch 10km + Sprints zwischendurch. Insgesamt find ich das Pensum was du absolvierst für die Wettkampfvorbereitung recht wenig, aber wenn man keine Zeit hat ist das eben so. Ich kenn das ;)

Montag

10km laufen (ca. 1h morgens)
1/2 Stunden BWE's vorm BJJ Training
1 1/2 Stunden BJJ


Dienstag

2 Stunden Sparring & Sandsack


Mittwoch

10km laufen + Sprints 100m je 1km (wenn das zu leicht ist, mehr Sprints)


Donnerstag

10km laufen (ca. 1h morgens)
2 1/2 Stunden BJJ


Freitag

10km laufen (ca. 1h morgens)
freies Training Grappling


Samstag

10km laufen (ca. 1h morgens)
BWE's oder Krafttraining


Sonntag
Ruhetag, ordentlich essen und viel schlafen :)

Soldier
18-05-2012, 11:21
Okay also im Grunde laufen, laufen und laufen :D
Wenn sonst noch jemand Tipps & Tricks hat, immer her damit.

Dudeson
18-05-2012, 11:45
ich glaube die antwort deines trainers("laufen") war eine pure verlegenheitsantwort. wettkampfvorbereitung soll dich auf den wettkampf vorbereiten. jeden tag 10 km laufen, bereitet dich jedoch auf 10 kilometer laufen vor.

Pyriander
18-05-2012, 11:52
... Oder sollte ich lieber sowas wie Tabata mit Burpees, Schattenboxen usw. trainieren das mehr die anearobe Ausdauer fördert?

Oder doch lieber versuchen sooft wie möglich das freie Training Freitags noch mitzunehmen

Jaaa. Mach BWE's und Trocken-Drills, die Dir direkt für das Grappling nutzen; ein schönes (sehr schönes) Buch dazu ist "Drill to win" von A. Galvao.
Wenn Du Freitag vom Do noch fertig bist, such Dir Freitag beim Training Leute, die mit Dir lockeres Flow- und Technikorientiertes Rollen machen.

period
18-05-2012, 13:36
Hi,

also, zuerst mal hast du uns ja nicht verraten, was für ein Wettkampf das werden soll - Grappling, Kung Fu oder MMA? Wenns zum Beispiel reines Grappling sein soll, dann wäre das Sparring und der Sandsack am Dienstag grad nicht so wichtig, je nachdem, wenns hartes Boxsparring ist, ist es unter Umständen vielleicht auch deswegen keine so heiße Idee, weil da immer wieder was passieren kann, was deinen Wettkampf-Start ausbremsen könnte. Wenns MMA ist, schaut die Sache schon wieder anders aus...

Überhaupt bin ich gegen stark verallgemeinerte Ratschläge, schließlich hab ich dich ja nicht im Training erlebt und kann schwer sagen, was dir noch am meisten fehlt. Als generelle Tipps:

- Du wirst in 1-2 Monaten kaum nennenswert stärker werden, was die Maximalkraft angeht, und selbst wenn, Fortschritte, die du im Kraftraum gemacht hast, müssen erst auf der Matte umgesetzt werden, und das dauert. Also würde ich das Krafttraining auch nicht übermäßig hoch auf die Prioritätenliste setzen.

- Ausdauer und Energiebereitstellund lässt sich in der Zeit dagegen besser aufbauen, insofern hat das Laufen schon einen Sinn. Allerdings ist reine Ausdauerarbeit AUF LANGE SICHT auch nicht unbedingt das, was du im Wettkampf am meisten brauchen wirst, daher sollten in deinem Training auch anaerobe Übungen zu finden sein, vielleicht zu sowas wie einem Zirkeltraining zusammengefasst; die Dauer von so einem Training sollte sich dann stärker an den Rundenzeiten des geplanten Wettkampfes orientieren (Ross Enamait hat z.B. 800m-Läufe als Intervalle vorgeschlagen, die je nach Leistungsniveau zwischen 2-3 min dauern sollten und somit zeitlich nahe an einer Boxrunde liegen; andere Möglichkeiten wären z.B. Liegestützen, Kniebeugen, Burpees, Wandsitz, Klimmzüge oder Mountain Climbers auf Zeit, so 1-2 min jeweils mit nur kurzen Pausen dazwischen).
Jedoch kommts auch hier wieder drauf an, wie dein Training so aufgebaut ist - wenn ihr so schon viel kraftausdauerbetontes Zeug macht, dann wäre nur Laufen vielleicht die bessere Entscheidung.

- Ein weiterer Aspekt von Laufen und Ausdauertraining ist, dass du dabei ein bisschen Gewicht verlierst - ich weiß ja nicht, wo du Gewichtsklassenmäßig umgehst, und ob du "richtig" Gewicht machen willst (besonders für einen Anfänger kann das ein zweischneidiges Schwert sein), aber ohne unmäßige Anstrengung in die tiefere Klasse zu fallen schadet kaum jemals wem. Aber trotzdem - sowas wie "10km Laufen pro Tag" halte ich für Schwachsinn - auch hier hängt die Dosierung von dem ab, was du vertragen kannst. Manche brauchen mehr und andere weniger, trainier immer so, dass du besser wirst (auch Laufen hat einen Gewöhnungseffekt..), nicht so, dass du dich kaputt machst, um irgendwelchen verkorksten Idee oder Idealen von anderen Leuten gerecht zu werden. Was zählt ist das, was du am Ende auf der Matte bringst, vergiss das nicht.

- Technik. Es wird zwar meistens davon abgeraten, im letzten Monat vor dem Kampf noch neues Zeug zu lernen, aber ich hab auch schon gesehen, wies funktioniert hat, und das sogar im Spitzensport. Ich würde dir stark raten, im nächsten Monat noch an deinem Technikrepertoire zu arbeiten, nicht zwangsläufig mit dem Ziel, es umfangreich auszubauen sondern vielmehr, nach Schwachstellen und Lücken zu suchen und die so gut wie möglich aufzufüllen. Die eine oder andere nützliche Technik kannst du dir vielleicht auch noch aneignen, aber Qualität vor Quantität. Ein guter Trainingspartner wäre hier äußerst hilfreich. Hier schließe ich mich meinem Vorredner an, lockeres Rollen bringt oft viel mehr als verkrampftes Pumpen.

- Erinnern und festigen: im Idealfall gehst du im letzten Monat vor dem Kampf dein Repertoire durch, wirst dir über deine stärksten Techniken klar, konzentrierst dich auf die, wiederholst sie immer wieder (physisch und mental) und versuchst, sie im Training so vielseitig wie möglich einzusetzen. Glaub mir, im Wettkampf wirst du so gut wie ausschließlich die Sachen anwenden, bei denen du dir wirklich sicher bist. Ausdauer ist jetzt ein Muss, zumindest wenn du Gewicht abtrainieren willst, ein bisschen Kraftausdauer in Form von Zirkeln und Partnerübungen geht auch noch. Das kann auch durchaus was spezifisches sein, z.B. Armhebelansatz gegen maximalen Partnerwiderstand, Würfe auf Zeit o.ä.

So, das wärs von meiner Seite... Gutes Gelingen in der Vorbereitung und viel Spaß im Wettkampf ;)

PS: Das mit dem Laufen an den Technik-Trainingstagen ist auch so eine Sache - eine pauschale Empfehlung ist schwierig, weil alles von deinen Erholungsfähigkeiten abhängt und auch davon, wie du läufst. Nach einen wirklich harten Lauftraining ist man unter Umständen den halben Tag erschöpft und steif, wenn du dann abends fürs Training nur halb fit bist, wars das nicht wert. Ich würd sagen, bei Bedarf ausprobieren und Resultate selber begutachten ;)

Period.

Soldier
18-05-2012, 14:10
Danke für die Tipps :halbyeaha

Die Wettkampfform ist MMA.

Ich trainiere sowieso nur mit BWE's, also Kraftausdauer und keine Maximalkraft. Orientiere mich dabei hauptsächlich an der Fighter Fitness I CD und Martin Rooneys Training for Warriors. Wenn ich eher Kraftausdauer trainieren will mache ich hauptsächlich Hindu Squats, Hindu Push Ups, Klimmzüge, Crunches, Bridge & Plank usw. und achte darauf immer alle großen Muskelgruppen im Körper zu trainieren. Gewichtetraining mag ich nicht und habe auch ausser einer 11 Kilo KH und zwei kleinen 1 1/2 Kilo Hanteln keine Möglichkeiten dazu.
Ausserdem ist es mir nicht so wichtig Muskelmasse aufzubauen (womit ich nicht sagen will dass man mit Gewichten nur Masse und keine Kraft aufbaut), mir ist es wichtig nutzbare Kraft zu haben und diese auch über einen längeren Zeitraum abrufen zu können.
Für Ausdauer gehe ich laufen, immer so ca. 6-7 km in 30-40 Minuten oder mache Tabata mit Burpees & Mountain Climbers oder Schattenboxen.
Das BJJ Training Montag & Donnerstag hat einen realtiv großen Anteil an Kraftausdauertraining (mal ganz abgesehen von dem anstrengenden Rollen ;) ), Dienstag ist nur lockeres Aufwärmen und dann Sparring, wobei ich immer noch ein paar 3 Minuten Runden Vollgas ab Sandsack gebe bzw. einige Techniken mit bestimmter Wiederholungszahl übe um mehr Kraft in die Schläge und Tritte zu bekommen.

Was die Techniken angeht bin ich da momentan in der Phase die Techniken im Sparring und am Sack auf das zu reduzieren was ich am sichersten und kraftvollsten beherrsche ... grade was Kicks angeht habe ich durch fast 7 Jahre Kung Fu ein ziemlich großes Arsenal von dene ich aktuell aber nurnoch die trainiere die ich auch im WK nutzen will (Roundkick hoch, mittel, tief, Frontkick, Sidekick .... ).

Bei der Gewichtsklasse bin ich mir noch unsicher ob ich runter oder rauf gehen soll, wie im Moment 75 kg, habe aber in letzter Zeit auch extrem viel und ungesund gegessen ^^ wenn ich wieder etwas mehr auf meine Ernährung achte ist mein momentanes 'Normalgewicht' eher so zwischen 73 und 74 Kilo. Gewichtsklassen sind entweder -70 Kilo oder -76 Kilo.
Wie gesagt, ich weiß dass ich 1-2 Kilo relativ Problemlos verlieren kann, aber da ich noch keinerlei Erfahrungen mit Gewichtmachen habe weiß ich nicht ob ich es schaffen würde auf 70 Kilo runterzugehen und wenn ich es schaffe ob es vllt. meine Leistung negativ beeinflussen würde, da das Wiegen am selben Tag wie der WK ist.