steff
16-02-2004, 19:30
Hey,
von mir wurde hier mal ein Thema erstellt, das in ein Für und Wider (eher Wider) von Leichtkontakt-Sparring ausgeartet ist: http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=12610
Dann gibt es im tkd Forum das neuen Thema zu lowkicks und Ellenbogen. Da ich mich nicht entscheiden konnte, wo dieser Beitrag hinpasst, ein neuer:
Ich bin letzten Herbst einer US-amerikanischen tkd Schule beigetreten (gehört zu Kim´s Taekwon Do). Wir praktizieren keinen Vollkontakt, sonder Leichtkontakt im Sparring. Vorgestern hatten wir das Glück, dass Master Knife (7. Dan), der Lehrer unseres Lehrers, unsere Schule besucht und eine Prüfung abgehalten hat. Danach hatte ich Gelegenheit, mit ihm zu reden und ihn auf diverse Dinge anzusprechen, über die ich mir Gedanken mache.
Meine Frage zur Selbstverteitigungstauglichkeit von unserem speziellen tkd Stil, der ohne Vollkontakt trainiert wird:
Er sagte, es ist vor allem eine persönlich Geschmackssache und er habe volles Verständnis für jeden, der zu einer Vollkontaktschule wechselt, wenn er dies möchte. Er sieht jedoch die Vorteile im Leichtkontakt, dass auch körperlich sehr unterschiedliche Menschen gegeneinander sparren können und dass ein geringeres Verletzungsrisiko besteht. Er betonte, dass die Fähigkeit sich selbst zu verteidigen auf jeden Fall und unabhängig von der Kampfkunst ein sehr langes und zielstrebiges Training voraussetzt. Er ist davon überzeugt, dass man durch Leichtkontakt Sparring über einen längeren Zeitraum ein sehr gutes Gefühl für die diversen Techniken erlangt und diese dann auch sinnvoll in der Realität einsetzen kann. Zudem hätte man nur beim Leichtkontakt Sparring die Möglichkeit gezielt das Treffen vitaler Zonen zu üben und diese auch zu sehen (keine Weste oder Helm davor).
Meine Frage, ob tkd generell SV geeignet ist, weil im Sparring keine Lowkicks und Ellenbogen geübt werden. Weil v.a. hohe Kicks trainiert werden und man viel Platz und den richtigen Untergrund braucht. Nachteil, weil kein spezieller Infight und Boden geübt wird:
Er meinte, er habe in seinem langen Leben (keine Ahnung wie alt er ist, ist einer der Menschen, bei denen man echt nicht schätzen mag) mit vielen Vertretern anderer Stile/Kampfkünste gesparrt und sei davon überzeugt, dass im Sparring tkd durchaus eine Chance hat. Es komme dann eben v.a. auf die individuellen Fähigkeiten an, ist der Grappler schneller und schließt die Lücke, dann hat man es vergeigt. Also: Diesen kicken, bevor er rankommt...
Lowkicks, Ellenbogen, Fingerstiche, etc., meinte er weiter, werden zwar nicht im Sparring eingesetzt aber dennoch als Technik gelehrt. Er sei sich sicher, diese im Ernstfall zielgerichtet einsetzen zu können. Es reiche also aus, diese Techniken (selbstverständlich auch längere Zeit) "trocken" und in den Formen zu üben, um sie zu beherrschen.
Genrell betonte er also den Unterschied von Sparring und einer Straßensituation. In Letzterem müsse man andere Techniken einsetzen und anders vorgehen.
Auch denke er, auf der Strasse von keinem Angegriffen zu werden, der ähnlich viel Zeit wie er mit dem Studium von Kampfkünsten verbracht hat. Deswegen fühle er sich der Schlägerei an der Straßenecke durchaus gewachsen. Von mir auf die Chancen von tkd in Käfigkämpfen angesprochen meinte er, dort niemals freiwillig reinzugehen. Er sieht einfach keine reelle Wahrscheinlichkeit, dass Leute, die dort erfolgreich sind, ihn eines Tages angreifen werden.
Alles in allem, ein sehr nettes Gespräch, das mein Verständnis für unseren Stil durchaus gesteigert hat. Was ich sehr positiv aufnahm, war seine unglaublich offene Art. Als ich erwähnte, dass ich auf jeden Fall die Schule und den Stil wechseln muss (Umzug) und dass ich nicht sicher bin, auf jeden Fall mit tkd weiterzmachen, meinte er, dass sei okay. Es komme nicht darauf an, tkd zu lernen und zu betreiben. Es komme darauf an, das zu tun, was man für richtig hält und sich diesem vollkommen hinzugeben.
Ich würde mich über Eure Kommentare zu seinen Äußerungen freuen, ich selbsgt fühle mich nicht in der Position, sie kompetent zu bewerten.
Steff
von mir wurde hier mal ein Thema erstellt, das in ein Für und Wider (eher Wider) von Leichtkontakt-Sparring ausgeartet ist: http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=12610
Dann gibt es im tkd Forum das neuen Thema zu lowkicks und Ellenbogen. Da ich mich nicht entscheiden konnte, wo dieser Beitrag hinpasst, ein neuer:
Ich bin letzten Herbst einer US-amerikanischen tkd Schule beigetreten (gehört zu Kim´s Taekwon Do). Wir praktizieren keinen Vollkontakt, sonder Leichtkontakt im Sparring. Vorgestern hatten wir das Glück, dass Master Knife (7. Dan), der Lehrer unseres Lehrers, unsere Schule besucht und eine Prüfung abgehalten hat. Danach hatte ich Gelegenheit, mit ihm zu reden und ihn auf diverse Dinge anzusprechen, über die ich mir Gedanken mache.
Meine Frage zur Selbstverteitigungstauglichkeit von unserem speziellen tkd Stil, der ohne Vollkontakt trainiert wird:
Er sagte, es ist vor allem eine persönlich Geschmackssache und er habe volles Verständnis für jeden, der zu einer Vollkontaktschule wechselt, wenn er dies möchte. Er sieht jedoch die Vorteile im Leichtkontakt, dass auch körperlich sehr unterschiedliche Menschen gegeneinander sparren können und dass ein geringeres Verletzungsrisiko besteht. Er betonte, dass die Fähigkeit sich selbst zu verteidigen auf jeden Fall und unabhängig von der Kampfkunst ein sehr langes und zielstrebiges Training voraussetzt. Er ist davon überzeugt, dass man durch Leichtkontakt Sparring über einen längeren Zeitraum ein sehr gutes Gefühl für die diversen Techniken erlangt und diese dann auch sinnvoll in der Realität einsetzen kann. Zudem hätte man nur beim Leichtkontakt Sparring die Möglichkeit gezielt das Treffen vitaler Zonen zu üben und diese auch zu sehen (keine Weste oder Helm davor).
Meine Frage, ob tkd generell SV geeignet ist, weil im Sparring keine Lowkicks und Ellenbogen geübt werden. Weil v.a. hohe Kicks trainiert werden und man viel Platz und den richtigen Untergrund braucht. Nachteil, weil kein spezieller Infight und Boden geübt wird:
Er meinte, er habe in seinem langen Leben (keine Ahnung wie alt er ist, ist einer der Menschen, bei denen man echt nicht schätzen mag) mit vielen Vertretern anderer Stile/Kampfkünste gesparrt und sei davon überzeugt, dass im Sparring tkd durchaus eine Chance hat. Es komme dann eben v.a. auf die individuellen Fähigkeiten an, ist der Grappler schneller und schließt die Lücke, dann hat man es vergeigt. Also: Diesen kicken, bevor er rankommt...
Lowkicks, Ellenbogen, Fingerstiche, etc., meinte er weiter, werden zwar nicht im Sparring eingesetzt aber dennoch als Technik gelehrt. Er sei sich sicher, diese im Ernstfall zielgerichtet einsetzen zu können. Es reiche also aus, diese Techniken (selbstverständlich auch längere Zeit) "trocken" und in den Formen zu üben, um sie zu beherrschen.
Genrell betonte er also den Unterschied von Sparring und einer Straßensituation. In Letzterem müsse man andere Techniken einsetzen und anders vorgehen.
Auch denke er, auf der Strasse von keinem Angegriffen zu werden, der ähnlich viel Zeit wie er mit dem Studium von Kampfkünsten verbracht hat. Deswegen fühle er sich der Schlägerei an der Straßenecke durchaus gewachsen. Von mir auf die Chancen von tkd in Käfigkämpfen angesprochen meinte er, dort niemals freiwillig reinzugehen. Er sieht einfach keine reelle Wahrscheinlichkeit, dass Leute, die dort erfolgreich sind, ihn eines Tages angreifen werden.
Alles in allem, ein sehr nettes Gespräch, das mein Verständnis für unseren Stil durchaus gesteigert hat. Was ich sehr positiv aufnahm, war seine unglaublich offene Art. Als ich erwähnte, dass ich auf jeden Fall die Schule und den Stil wechseln muss (Umzug) und dass ich nicht sicher bin, auf jeden Fall mit tkd weiterzmachen, meinte er, dass sei okay. Es komme nicht darauf an, tkd zu lernen und zu betreiben. Es komme darauf an, das zu tun, was man für richtig hält und sich diesem vollkommen hinzugeben.
Ich würde mich über Eure Kommentare zu seinen Äußerungen freuen, ich selbsgt fühle mich nicht in der Position, sie kompetent zu bewerten.
Steff