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Vollständige Version anzeigen : Welche SV-Systeme kennt Ihr die einen schnell SVfähig machen?



Savateur73
20-05-2012, 22:00
Bitte nur dann die Frage beantworten, wenn Ihr selbst das SV-System betreibt oder Erfahrungen gemacht habt und mit Begründung.Danke.

Blu3 3y3d hybr1d
21-05-2012, 00:02
Ich denke nicht, dass man pauschal von einem System behaupten kann, dass es schnell bzw grundsätzlich selbstverteidigungsfähig macht, da im Ernstfall nicht die Technik, sondern das Umsetzungsvermögen zählt. Somanche Person kann Jahre lang Krav Maga trainieren und dennoch "Lähmungen" im tatsächlichen Ernstfall haben, während eine andere Person nach der halben Trainingszeit im gleichen Verein bereit und fähig ist, das Erlernte im Ernstfall anzuwenden bzw umzusetzen.
Man kann trainieren, was man will - am Ende zählt nicht, was man gelernt hat, sondern was man umsetzen kann. Umsetzungsvermögen ist hierbei spezifisch betrachtet das Synonym für "selbstverteidigungsfähig"... Zumindest sehe ich das so, denn zuschlagen kann man von Natur aus, effektiv Kämpfen durch ein System ist nur Optimierung zur Schadensbegrenzung im Ernstfall.

Holmgang
21-05-2012, 01:21
hm weiß jetzt nich in wie weit man es als sv ansehen würde, aber ich hatte nen monat bujinkan budo taijutsu trainiert (3mal pro woche). die trainer hatten es schon sehr auf die böse straße gemünzt und die techniken wurden oft unter sv umständen erklärt. problematisch fand ich persönlich, dass viele sachen (viele is relativ, hatte natürlich nur beschränkt einsicht aufgrund der kurzen zeit) sehr auf unerfahrenen krawallmacher ausgelegt waren z.b. packen am shirt in brusthöhe. auch fand ich, dass das was ich als abwehr gegen schläge sah gegen eine person die "schlagen kann" doch recht schwer auszuführen war. soll nicht heißen, dass ich find das system ist nicht tauglich aber ich glaube man braucht ne ziemliche zeit damit man damit zurecht kommt bzw. sollte über den tellerrand schaun um zu kucken was ist praktikabel un was eher nicht. (wenn jemand in ner partner-übung wos drum geht gerade schläge abgesprochen abzuwehren sagt: schlag langsamer sonst kann ich nich kontern...naja ^^) aufgehört hab ich nicht weil ich es nutzlos finde, sondern aus zeitmangel und weil ich mit dem "traditionellen" waffenkampf nix anfangen konnte
ah fuck frage irgendwie falsch gelesen..kann ja ma passieren zu später stunde ^^ um mich irgendwie zu retten würd ich sagen: nicht zur schnellen sv fähigkeit geeignet, da es doch zeit braucht

Savateur73
21-05-2012, 01:57
Ich denke nicht, dass man pauschal von einem System behaupten kann, dass es schnell bzw grundsätzlich selbstverteidigungsfähig macht, da im Ernstfall nicht die Technik, sondern das Umsetzungsvermögen zählt. Somanche Person kann Jahre lang Krav Maga trainieren und dennoch "Lähmungen" im tatsächlichen Ernstfall haben, während eine andere Person nach der halben Trainingszeit im gleichen Verein bereit und fähig ist, das Erlernte im Ernstfall anzuwenden bzw umzusetzen.
Man kann trainieren, was man will - am Ende zählt nicht, was man gelernt hat, sondern was man umsetzen kann. Umsetzungsvermögen ist hierbei spezifisch betrachtet das Synonym für "selbstverteidigungsfähig"... Zumindest sehe ich das so, denn zuschlagen kann man von Natur aus, effektiv Kämpfen durch ein System ist nur Optimierung zur Schadensbegrenzung im Ernstfall.

Allgemeine Zustimmung!
Als schnell bezeichne ich kurzfristig heisst maximal 12 Monate Training.

R. Lee Ermey
21-05-2012, 06:05
Ich denke, am schnellsten geht es mit den CQC-Systemen a la Grover und Morrison. Diese kultivieren Bewegungen und Reaktionen, die jeder Schuljunge kann und die imho teilweise sogar den Menschenaffen angeboren sind, wie den berühmten Orang Schlag.
Das Problem ist, dass diese Systeme in DE kaum angeboten werden.

Beispiel:
????? - Kelly McCann Combatives-Volume1 ??·????? - ?? - ???? - ???? (http://v.youku.com/v_playlist/f4117936o1p6.html)

Gast
21-05-2012, 11:30
Ich denke, am schnellsten geht es mit den CQC-Systemen a la Grover und Morrison. Diese kultivieren Bewegungen und Reaktionen, die jeder Schuljunge kann und die imho teilweise sogar den Menschenaffen angeboren sind, wie den berühmten Orang Schlag.
Das Problem ist, dass diese Systeme in DE kaum angeboten werden.

Beispiel:
????? - Kelly McCann Combatives-Volume1 ??·????? - ?? - ???? - ???? (http://v.youku.com/v_playlist/f4117936o1p6.html)

Warum soll ich eigentlich Geld dafür ausgeben und was trainieren was ich angeblich eh schon von Schuljungenalter auf kann??

@ TE

12 Monate sind eigentlich massig Zeit. Bei 3 mal die Woche regelmässig Training und vor allem einen guten Trainer der weiß, dass er 12 Monate Zeit hat dich wehrfähig zu machen kann man mMn. aus einigen Stilen was rausholen. Selbst aus diversen KKs. Man muss sich halt aufs wesentliche konzentrieren.
Oder meinst du jetzt welche Systeme man in 12 Monaten vollständig durch hat??

Doc Norris
21-05-2012, 11:34
Allgemeine Zustimmung!
Als schnell bezeichne ich kurzfristig heisst maximal 12 Monate Training.

allgemeine SV kurse, da brauchste nur "ein wochenende"... :)

Mr.Fister
21-05-2012, 11:47
Warum soll ich eigentlich Geld dafür ausgeben und was trainieren was ich angeblich eh schon von Schuljungenalter auf kann??[QUOTE]
weil selbst derartiges zeug nochmal deutlich besser funktioniert, wenn man es anständig fein-tuned und an den richtigen stellen optimiert. das sollte einem dann das geld wert sein.

[QUOTE]12 Monate sind eigentlich massig Zeit. Bei 3 mal die Woche regelmässig Training [...]
leute, die sich bewusst für ein schnell erlernbares sv-system entscheiden, tun dies in den seltensten fällen, um dann 3 x pro woche zum training zu müssen. die stärke derartiger systeme ist nicht nur die schnelle erlernbarkeit, sondern auch der durch diese ausrichtung minimierte "wartungsaufwand". man kann da schon mit 1 x pro woche was erreichen.

Gast
21-05-2012, 12:15
weil selbst derartiges zeug nochmal deutlich besser funktioniert, wenn man es anständig fein-tuned und an den richtigen stellen optimiert. das sollte einem dann das geld wert sein.
Nur wenn ich es eh schon beherrsche brauche ich für das Feintuning keinen Trainier und keinen Kurs sondern kann das in Eigenverantwortung machen. Wenn ich einen Trainer brauche der es mir zeigt beherrsche ich es nun mal nicht.


leute, die sich bewusst für ein schnell erlernbares sv-system entscheiden, tun dies in den seltensten fällen, um dann 3 x pro woche zum training zu müssen. die stärke derartiger systeme ist nicht nur die schnelle erlernbarkeit, sondern auch der durch diese ausrichtung minimierte "wartungsaufwand". man kann da schon mit 1 x pro woche was erreichen.
Der TE hat da nix genaues dazu gesagt, also ging ich jetzt mal von dem mMn. normalmotivierten Ausübenden aus. Aber vl. kann er das ja noch konkretisieren von wie vielen Trainingsstunden er ausgeht.

Savateur73
21-05-2012, 12:41
Der TE hat da nix genaues dazu gesagt, also ging ich jetzt mal von dem mMn. normalmotivierten Ausübenden aus. Aber vl. kann er das ja nicht konkretisieren von wie vielen Trainingstsunden er ausgeht.

normales Training also 2 bis 3 mal die Woche auf 12 Monate verteilt.

Savateur73
21-05-2012, 12:41
allgemeine SV kurse, da brauchste nur "ein wochenende"... :)

wenn es nur so einfach wäre.;):D

concrete jungle
21-05-2012, 13:19
Von meiner persönlichen Erfahrung würde ich sagen:
Ab in den besten Boxverein der Gegend! Hart Schlagen und Einstecken lernen.
Die Auswahl der Mittrainierenden ist beim Boxen eine andere als bei SV Kursen...in einem Jahr geht da was, man geht körperlich und psychisch über Grenzen!

Dazu ein paar Mal FMA (Seminare oder Privatstunden) für ein Grundverständnis von Waffen, sowie einige Szenarios durchspielen
( Raubüberfall/Ambush: ,, Hast Du mal Feuer?" usw. , zwei gg. einen, Rempeln, Schubsen,Strassenkacke halt schonmal erahnen.)

Viele Systeme haben dann mit Boxen Gemeinsamkeiten:
KM hat eine Boxstruktur,
realistische FMA Systeme die Fussarbeit(!)
Geoff Thompsons Fence klappt gut mit Haken und rechter Gerade.

StaySafe
21-05-2012, 15:12
Von meiner persönlichen Erfahrung würde ich sagen:
Ab in den besten Boxverein der Gegend! Hart Schlagen und Einstecken lernen.
Die Auswahl der Mittrainierenden ist beim Boxen eine andere als bei SV Kursen...in einem Jahr geht da was, man geht körperlich und psychisch über Grenzen!

Grundsätzlich ein sehr guter Tipp, vor allem fürs "Striking" der viel zu selten kommt!
Man hat durchs Boxen definitiv ne ganze Menge Vorteile erworben. Trotzdem bedient es nur einen Teilausschnitt des Kampfes und ist im engeren Sinn auch nur ein kleiner Teil der SV allgemein.


Dazu ein paar Mal FMA (Seminare oder Privatstunden) für ein Grundverständnis von Waffen, sowie einige Szenarios durchspielen
( Raubüberfall/Ambush: ,, Hast Du mal Feuer?" usw. , zwei gg. einen, Rempeln, Schubsen,Strassenkacke halt schonmal erahnen.)

Da bin ich schon nicht mehr so ganz bei dir.
In den diversen FMA Systemen ist einfach zu viel Spielerei enthalten und realistische Szenarien sind da gar nicht so häufig zu finden.

Innerhalb der FMA (nachdem was ich bisher gesehen habe) finde ich Balintawak gut, UCC Hamburg, Combat Escrima (Michel Ruge) und ganz ganz vorne (für mich) das Warriors Eskrima. Die arbeiten auch unheimlich viel mit Szenarien und Krishna Godhania ist ein regelrechter "Szenarienkönig".

Ich würde zum Thema "Knife Defense" speziell aber ohnehin andere Sachen empfehlen:

- S.T.A.B. (Karl Tanswell)
- RED ZONE
- ALPHA ( :D )
- Itay Gil
- KAPAP ACADEMY (nachdem was ich bisher gesehen habe)

Wenn man die Möglichkeit hat natürlich auch Lee Morrison.
Kelly McCann lass ich mal aussen vor, weil der nur Profis und (zumindest früher) nur Amerikaner ausbildet.

Zum eigentlichen Threadthema:

Sehr schnell zu erlernen sind mMn. :

Alpha Combat System
Weil es speziell für komprimierte Ausbildungen innerhalb des Militärs entwickelt wurde. Sprich: In 3 Tagen muss die Grundausbildung Stand bis Boden waffenlos gelaufen sein. Das ist auch nicht so unglaublich wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Ich zitiere dazu mal einen renommierten Combative Trainer, nämlich Kelly McCann: "Falls Du es nicht unterrichten, eine Person damit vertraut und einigermaßen befähigt darin machen kannst innerhalb von fünf Minuten (Bob Siddles Model vom PPCT), ist es eine Zeitverschwendung. Und was wir sagen ist, daß falls Du ein brandneuer Schüler bist und diesen Abend hier hereinkommst, Du HEUTE ABEND herausspazieren wirst mit mehr Fähigkeiten. Falls jemand Dich auf dem Parkplatz ergreifen würde, wirst Du etwas erlernt haben, daß funktionieren wird."

Urban Combatives - Lee Morrison
Weil es sehr wenige, grobmotorische Techniken enthält die keinen wirklich langen Trainingszeitraum in Anspruch nehmen und auch Morrison sehr viel über psychologisches Arbeiten erreicht.

Street- bzw. Beta 8 Combatives - Richard Grannon
Im Grunde gilt hier das gleiche wie bei Lee Morrison.
Ich persönlich finde Richards Methode sogar noch etwas "schneller" weil er mit einem relativ fixen Taktikmodell, seinem sog. Core Game Plan, arbeitet.

UCS - Unlimited Combat System
Hier kann ich aber nur vom "Hören sagen" berichten.

Trinity Combat Concepts
Nachdem was ich gesehen und selbst gemacht habe, auch ein sehr schnell erlernbares System dass technisch sehr reduziert ist und auch auf wenig Trainingszeit hin konzipiert wurde.

Was Krav Maga und Kapap angeht, möchte ich eigentlich keine echte Aussage machen, da mir mittlerweile zuviele Ausbildungsmodelle und Inhalte unter diesen Labels durchs Land schwirren die pauschalere Aussagen sehr schwer machen.

Doc Norris
21-05-2012, 15:47
.

Tanze
21-05-2012, 15:51
Es braucht immer Zeit, bis man gewisse körperliche Bewegungen verinnerlicht hat, egal aus welchem System sie kommen. Die einzigste Möglichkeit sowas schnell zu erlernen wäre die Anzahl der Techniken mölichst gering zu halten.

Ob ein System schnell oder langsam zu erlernen ist merkt man an der Anzahl der Techniken!

Boxen ist demnach am schnellsten zu erlernen, zumal es dort keine Tritte gibt, Tritte sind viel schwieriger zu lernen als Schläge.

StaySafe
21-05-2012, 15:53
Schön dass du wieder mal durch konstruktive Beiträge auffällst. :teufling:

Was daran "Selbstbeweihräucherung" sein soll, erklärst du mir mal bitte, da ich durchaus auch andere Systeme empfehle und nicht nur das von mir praktizierte.

Insgesamt nenne ich 13 Systeme / Trainingsansätze. Was hast du noch gleich beizutragen ? :rolleyes:

Hau.drauf.wie.nix
21-05-2012, 16:31
Ich könnte jetzt, nachdem was ich bis jetzt so gelesen habe, nicht mal genau sagen, wie SV hier überhaupt definiert ist. Speziell dieses Thema ist durchaus komplex, da der psychologische Aspekt eine nicht unbedeutende Rolle spielt.
Wie realistisch wird trainiert? Gegen wen/was genau lernt man sich zu verteidigen: Gegen einen "Normalmensch"? Gegen einen Kampferfahrenen? Gegen mehrere? Gegen Waffen?
Basieren die Techniken auf reiner Effektivität, egal unter welchen der oben genannten Umständen? Wird die Psychologie gezielt eingesetzt (gar nicht in eine prikäre Situation kommen oder sie sofort entschärfen können ist die beste SV)?

Ich lese immer wieder komische Ansichten, Szenarien werden erläutert, die so wahrscheinlich nie vorkommen, bzw. sich nicht wie dargestellt abspielen würden etc. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema liegt mitunter auch auf jedenfall beim einzelnen Lehrer. Wie ehrlich werden Szenarien umgesetzt oder erläutert, wie ehrlich wird auch mit den Schülern umgegangen: Ist der Schüler bsw. ein Hemd, der zwar alle möglichen wilden Techniken kann, einen hohen Grad hat, weil er alles so toll an einem Pseudo- Gegner ausführen kann, jedoch keine fünf Liegestüte "ästhetisch" :) hinkriegt. Erzählt ihm der Lehrer, dass er super ist (nur leider meilenweit von einem Sieg in einer reelen Auseinandersetzung entfernt), oder ist er ehrlich (was für manche zwar hart sein mag, aber leider einfach so ist) und ermöglicht dem Schüler so eine "ehrliche" Sicherheit? (Was vorraussetzt, dass sich der Lehrer selbst ausreichend mit der Thematik befasst und sich nicht für allwissend hält :biglaugh:)

Mit reiner SV sollte sich sehr ehrlich auseinandergesetzt werden. Was wirkt deeskalierend? Wie vermeide ich eventuell sogar von vorneherein Eskalationen? usw. usw...

Der eigentliche Kampf in der SV sollte doch möglichst kurz sein oder bestenfalls gar nicht erst stattfinden, damit man schnell heil aus der Situation rauskommt. Dabei gilt es alles oben genannte (und mehr) zu beachten.

Oder wie seht ihr das?

Im Tactical Combat Escrima setzen wir uns mit der gesamten Thematik so ehrlich wie möglich auseinander... Gefällt mir daher sehr gut, gibt´s aber bis jetzt nur in BW

Savateur73
21-05-2012, 17:35
Ich könnte jetzt, nachdem was ich bis jetzt so gelesen habe, nicht mal genau sagen, wie SV hier überhaupt definiert ist. Speziell dieses Thema ist durchaus komplex, da der psychologische Aspekt eine nicht unbedeutende Rolle spielt.
Wie realistisch wird trainiert? Gegen wen/was genau lernt man sich zu verteidigen: Gegen einen "Normalmensch"? Gegen einen Kampferfahrenen? Gegen mehrere? Gegen Waffen?
Basieren die Techniken auf reiner Effektivität, egal unter welchen der oben genannten Umständen? Wird die Psychologie gezielt eingesetzt (gar nicht in eine prikäre Situation kommen oder sie sofort entschärfen können ist die beste SV)?

Ich lese immer wieder komische Ansichten, Szenarien werden erläutert, die so wahrscheinlich nie vorkommen, bzw. sich nicht wie dargestellt abspielen würden etc. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema liegt mitunter auch auf jedenfall beim einzelnen Lehrer. Wie ehrlich werden Szenarien umgesetzt oder erläutert, wie ehrlich wird auch mit den Schülern umgegangen: Ist der Schüler bsw. ein Hemd, der zwar alle möglichen wilden Techniken kann, einen hohen Grad hat, weil er alles so toll an einem Pseudo- Gegner ausführen kann, jedoch keine fünf Liegestüte "ästhetisch" :) hinkriegt. Erzählt ihm der Lehrer, dass er super ist (nur leider meilenweit von einem Sieg in einer reelen Auseinandersetzung entfernt), oder ist er ehrlich (was für manche zwar hart sein mag, aber leider einfach so ist) und ermöglicht dem Schüler so eine "ehrliche" Sicherheit? (Was vorraussetzt, dass sich der Lehrer selbst ausreichend mit der Thematik befasst und sich nicht für allwissend hält :biglaugh:)

Mit reiner SV sollte sich sehr ehrlich auseinandergesetzt werden. Was wirkt deeskalierend? Wie vermeide ich eventuell sogar von vorneherein Eskalationen? usw. usw...

Der eigentliche Kampf in der SV sollte doch möglichst kurz sein oder bestenfalls gar nicht erst stattfinden, damit man schnell heil aus der Situation rauskommt. Dabei gilt es alles oben genannte (und mehr) zu beachten.

Oder wie seht ihr das?

Im Tactical Combat Escrima setzen wir uns mit der gesamten Thematik so ehrlich wie möglich auseinander... Gefällt mir daher sehr gut, gibt´s aber bis jetzt nur in BW

Definition SV!

http://www.definition-of.net/definition-der-selbstverteidigung

Girevik
21-05-2012, 18:20
Bitte nur dann die Frage beantworten, wenn Ihr selbst das SV-System betreibt oder Erfahrungen gemacht habt und mit Begründung.Danke.


Ich denke, am schnellsten geht es mit den CQC-Systemen a la Grover und Morrison. Diese kultivieren Bewegungen und Reaktionen, die jeder Schuljunge kann und die imho teilweise sogar den Menschenaffen angeboren sind, wie den berühmten Orang Schlag.
Das Problem ist, dass diese Systeme in DE kaum angeboten werden.

Beispiel:
????? - Kelly McCann Combatives-Volume1 ??·????? - ?? - ???? - ???? (http://v.youku.com/v_playlist/f4117936o1p6.html)




Zum eigentlichen Threadthema:

Sehr schnell zu erlernen sind mMn. :

Alpha Combat System
Weil es speziell für komprimierte Ausbildungen innerhalb des Militärs entwickelt wurde. Sprich: In 3 Tagen muss die Grundausbildung Stand bis Boden waffenlos gelaufen sein. Das ist auch nicht so unglaublich wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Ich zitiere dazu mal einen renommierten Combative Trainer, nämlich Kelly McCann: "Falls Du es nicht unterrichten, eine Person damit vertraut und einigermaßen befähigt darin machen kannst innerhalb von fünf Minuten (Bob Siddles Model vom PPCT), ist es eine Zeitverschwendung. Und was wir sagen ist, daß falls Du ein brandneuer Schüler bist und diesen Abend hier hereinkommst, Du HEUTE ABEND herausspazieren wirst mit mehr Fähigkeiten. Falls jemand Dich auf dem Parkplatz ergreifen würde, wirst Du etwas erlernt haben, daß funktionieren wird."

Urban Combatives - Lee Morrison
Weil es sehr wenige, grobmotorische Techniken enthält die keinen wirklich langen Trainingszeitraum in Anspruch nehmen und auch Morrison sehr viel über psychologisches Arbeiten erreicht.

Street- bzw. Beta 8 Combatives - Richard Grannon
Im Grunde gilt hier das gleiche wie bei Lee Morrison.
Ich persönlich finde Richards Methode sogar noch etwas "schneller" weil er mit einem relativ fixen Taktikmodell, seinem sog. Core Game Plan, arbeitet.

UCS - Unlimited Combat System
Hier kann ich aber nur vom "Hören sagen" berichten.

Trinity Combat Concepts
Nachdem was ich gesehen und selbst gemacht habe, auch ein sehr schnell erlernbares System dass technisch sehr reduziert ist und auch auf wenig Trainingszeit hin konzipiert wurde.

Was Krav Maga und Kapap angeht, möchte ich eigentlich keine echte Aussage machen, da mir mittlerweile zuviele Ausbildungsmodelle und Inhalte unter diesen Labels durchs Land schwirren die pauschalere Aussagen sehr schwer machen.

Es wurden hier bereits einige Konzepte und Lösungen genannt, die auch aus meiner Sicht eine Person in relativ kurzer Zeit verteidigungsfähig macht.

Als "Delivery System" finde ich Boxen/Muay Thai / Luta Livre/BJJ immer gut, wenn man mehrmals die Woche trainieren kann!

Neben den bereits genannten Selbstschutz/ SV Konzepten, möchte ich noch folgende ergänzen, die man auch hier in Deutschland trainieren kann:

PDR/Personal Defense Readiness
Krav Combatives, Street Combatives, IFS Combatives(Orientierung/ Einflüsse Lee Morrison, Kelly Mc Cann, u.a.)
KAPAP Academy Combat Concepts
Senshido

Doc Norris
22-05-2012, 09:06
..

hast recht, habe es "korrigiert" .. ;)

Vrooktar
22-05-2012, 10:38
Ich sage dazu nichts, aber es kennt sicher jeder meine Antwort.

Blu3 3y3d hybr1d
22-05-2012, 12:51
Ich sage dazu nichts, aber es kennt sicher jeder meine Antwort.

Du kannst dich dennoch wiederholen, da dieses Forum mit jedem Tag wächst :p

chun tian
22-05-2012, 14:11
Ich sage dazu nichts, aber es kennt sicher jeder meine Antwort.
No shit Sherlock :rolleyes:

blink
25-05-2012, 06:52
Einfach kämpfen üben, desto realitätsnaher, desto besser. Bloß keinen klassischen Müll und irgenwelche Formen erlernen-bringt im Endeffekt nichts und dauert sehr lange.

Gehe in einen Boxverein. Ich persöhnlich finde den Peek a Boo- Boxstil für die Straße sehr geeignet da Du durch viele Meidbewegungen den Schlägen ausweichst. Ohne Boxhandschuhe tuts nähmlich mehr weh wenn Du eine rein bekommst.
Zusätzlich kannste Dir noch nen paar tiefe Lowkicks aneignen, die reichen als Tritte völlig aus.
Für den Bodenkampf empfehle ich Dir Brazilian Jiu Jitsu.

Oder mache gleich MMA oder Krav Maga- sind beide komplette und effektive Kampfsportarten ohne jeglichen Schnickschnack.

StatusQuo
30-08-2012, 00:46
Eine interessante aber auch schwierig zu beantwortende Frage...
Da ich effektiv nur Wing Tsun trainiere, möchte ich mich auch nur hierzu äußern... Im WT bekommst du sofort vom Anfang den Frontkick in Verbindung mit dem Kettenfauststoß gelernt. Diese Kombination, ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Aspekt der SV, daher würde ich deine Frage mit "8Monaten" beantworten, bis dieser Bewegungsautomat hinreichend automatisiert war.

Savateur73
30-08-2012, 17:59
Eine interessante aber auch schwierig zu beantwortende Frage...
Da ich effektiv nur Wing Tsun trainiere, möchte ich mich auch nur hierzu äußern... Im WT bekommst du sofort vom Anfang den Frontkick in Verbindung mit dem Kettenfauststoß gelernt. Diese Kombination, ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Aspekt der SV, daher würde ich deine Frage mit "8Monaten" beantworten, bis dieser Bewegungsautomat hinreichend automatisiert war.

Das kann ich nur bedingt befürworten, da ich mit WTlern die 1 Jahr Erfahrung hatten Sparring gemacht habe und die Jungs selten SVfähig waren, weil Kampftraining fehlte.

StatusQuo
30-08-2012, 19:17
Konnten denn die Jungs nur gegen dich nicht bestehen oder einfachen Straßenangriffen nichts gegensetzen? Denn nach einem Jahr sollte der nette Kirmesschläger von nebenan möglich sein:). Klingt nach WT von Youtube:)

Verwend.gruppe 3402
30-08-2012, 19:20
Ich denke, am schnellsten geht es mit den CQC-Systemen a la Grover und Morrison. Diese kultivieren Bewegungen und Reaktionen, die jeder Schuljunge kann und die imho teilweise sogar den Menschenaffen angeboren sind, wie den berühmten Orang Schlag.
Das Problem ist, dass diese Systeme in DE kaum angeboten werden.

Beispiel:
????? - Kelly McCann Combatives-Volume1 ??·????? - ?? - ???? - ???? (http://v.youku.com/v_playlist/f4117936o1p6.html)

Wobei ich hier Morrison um Längen effektiver sehe als Grover ...

Mr.Fister
30-08-2012, 19:25
Wobei ich hier Morrison um Längen effektiver sehe als Grover ...
aha, inwiefern - also woran möchtest du das festmachen?

Hau.drauf.wie.nix
30-08-2012, 19:52
Definition SV!

http://www.definition-of.net/definition-der-selbstverteidigung

Ja man, jetzt weiß ich Bescheid :verbeug: :rolleyes:

Vielleicht nochmal den Text lesen und überlegen, auf was ich raus wollte... ;)

Savateur73
30-08-2012, 19:53
Konnten denn die Jungs nur gegen dich nicht bestehen oder einfachen Straßenangriffen nichts gegensetzen? Denn nach einem Jahr sollte der nette Kirmesschläger von nebenan möglich sein:). Klingt nach WT von Youtube:)

Beim Cross-Sparring sowie auf der Strasse habe ich beides erlebt.
Sicher ist das nicht allgemeingültig, aber wir reden hier von EWTO-WT.

Schnueffler
30-08-2012, 21:40
Denn nach einem Jahr sollte der nette Kirmesschläger von nebenan möglich sein:)

Ahm, kennst du den "typischen" Kirmesschläger?

StatusQuo
30-08-2012, 23:52
@Savateur
Du hast Recht, wenn du sagst das dies wahrscheinlich von jedem selbst abhängig ist. Ich bin nicht bei der ETWO, daher kann ich dir auch nur bedingt sagen worauf sie ihr Hauptaugenmerk in diesem frühen Stadium des Schülergrades richten.


@Schnueffler
Mit "typisch" meine ich die häufigsten Angriffmuster von jemanden der keine Kampferfahrung hat... Schwinger zum Kopf etc.
Youtube ist voller dieser "typischen" Kirmesschläger - auch liebevoll von mir 'Dullies' genannt;)

tcschmidt
31-08-2012, 07:39
Mein Respekt an diejenigen, die mit Null Kampferfahrung in ein WE Seminar SV gehen und dann abends überfallen werden und sofort alles an Techniken anwenden können, watt ett so jjibt...

Der oder diejenige darf sich dann gleich im Kumite anmelden und nach Dimak Beweis dann gegen den mächtigen Bolo antreten...

Nur zum Schnuppern halte ich SV Seminare ganz gut, aber nicht mit dem Versprechen, das Erlerne sofort anwenden zu können, wenn man blutiger Anfänger ist.

All das Gerede über Blitz Verteidigung und sofort wirksam halte ich für publicity und nicht ehrlich den Interessierten gegenüber..

Je nach Talent und mentaler und physicher Eigenschaft gibt es natürlich Unterschiede. Hat auch ein bisschen was mit Einstellung zu Schmerz und der Bereitschaft, diesen zu ertragen und auch zuzufügen zu tun..

Ich für meinen Teil hatte mal so einen Trainingskollegen.. Trainierte gute 2 Jahre mit deutlich schwächeren, kam dann in unsere Gruppe mit Älteren und körperlich stärkeren und erlebte da sein persönliches Waterloo, als er meinte, beim Training so rabiat zur Sache gehen zu müssen, bis er an einen erfahrenen Kämpfer geriet und sich dann, beim Beweisen müssen, mal eben das Handgelenk brach.. Das war es dann und er kam nieee wieder :p

Ähnlich kann es draussen abgehen, denn Straßenkampf hat nix mit Training zu tun.. da gelten andere Gesetzmäßigkeiten.. Langes, entsprechemdes Trainig kann helfen, ernste Situationen zu überstehen.. insb. VK Training..

Also.. lieber n bisschen länger ernsthaft trainieren und vielleicht besser vorbereitet in ernste Situationen gehen :o

Schnueffler
31-08-2012, 08:08
@Schnueffler
Mit "typisch" meine ich die häufigsten Angriffmuster von jemanden der keine Kampferfahrung hat... Schwinger zum Kopf etc.
Youtube ist voller dieser "typischen" Kirmesschläger - auch liebevoll von mir 'Dullies' genannt;)

Das war mir klar, was damit gemeint war. Nur solch einen Schwinger abzufangen, wenn er unangekündigt kommt und nicht aus einer Duellsituation ist verdammt schwer.

domo77
31-08-2012, 09:02
gibt es nicht..
SV Kurse bereiten dich auf einige situationen vor. je nach qualität des kurses lernst du auch echt nützliches...
wirklich wehrhaft wird man mmn erst nach jahrelangem regelmäßigem training..

1789
31-08-2012, 16:38
sv system und in 12 monaten sv fähig?
ja da fällt mir wingh tsungh x ein.

warum? weil es da keinerlei programme,prüfungen, schülergrade gibt.
und keine bewegungen ,die nur für fortgeschrittene sind....
unterrichtet wird in kleinem rahmen,genau das ,was zu schneller selbstverteidigungsfähigkeit führt.
erst danach fangen wir mit der "kunst" an.


gruss1789 :)

Doc Norris
31-08-2012, 17:01
Das war mir klar, was damit gemeint war. Nur solch einen Schwinger abzufangen, wenn er unangekündigt kommt und nicht aus einer Duellsituation ist verdammt schwer.

:idea: wie wäre es mit ...

"ellebogen" hochreißen & vorwärts, ggf. auch rückwärts, bewegen.

oder , oder... (je nach eigenem belieben)

zumal der schwinger i.d.r ne große ausholbewegung hat.


:)

Ps.:

jegliche selbstversuche, welche "freiwillig" & "außerhalb des Dojo's" stattfinden sollen, sind ausgeschlossen...:D

Schnueffler
31-08-2012, 17:37
Es geht schon, nur ist es verdammt schwer!
Vor allem, wenn er ansatzlos kommt, aus der hängenden Armhaltung, bei Angreifer und beim Abwehrenden!

Doc Norris
31-08-2012, 17:45
Es geht schon, nur ist es verdammt schwer!
Vor allem, wenn er ansatzlos kommt, aus der hängenden Armhaltung, bei Angreifer und beim Abwehrenden!

klar, darum ist der "freiwillige selbstversuch" ja auch ausgeklammert. :D

:)

KeineRegeln
04-09-2012, 00:36
Ich Finds immer toll wenn schwinger runter geredet werden... Klar in nen Duell und vor allem wenn der Gegner telegraphiert ist das eine dangbare Einladung, aber in dem von scnuffi genannten Szenario ist der nicht zu unterschätzen. Und weh tut sowas auch...

Zum Thema. Denke SV Kurse machen vorallem dann Sinn wenn man z.b. Kampfsportler ist, die basics beherrscht, aber im Training der SV Aspekt zu kurz kommt.

Um gegenen Ottonormalschläger zu bestehen, muss je nach Mensch noch nichtmal KK/KS Erfahrung da sein. Gibt genug die auch so wehrhaft sind. Was diese kk/ja allgemein machen, ist die eigene Werhaftigkeit zu steigern.

Gruß
KeineRegeln

Doc Norris
04-09-2012, 09:28
Ich Finds immer toll wenn schwinger runter geredet werden... Klar in nen Duell und vor allem wenn der Gegner telegraphiert ist das eine dangbare Einladung, aber in dem von scnuffi genannten Szenario ist der nicht zu unterschätzen. Und weh tut sowas auch...

.....

:halbyeaha

besonders unterschätzt wird m.A.n auch die KO-power, die so ein schwinger mit sich führt.