Vollständige Version anzeigen : Aikido und Karate zusammen?
Blueberry Muffin
23-05-2012, 13:59
Hallo=)
Ich hoffe bloß sehr, dass es dieses Thema nicht schon gibt...
Ich habe es schon einmal in ähnlicher Ausführung hier in diesem Forum gesehen, konnte daraus leider nicht recht meine Schlüsse ziehen:(
Daher habe ich diesen Tread aufgemacht.
Dies ist meine Situation:
Ich würde gerne nächstes Jahr neben Karate noch Aikido machen.
Ich weiß, dass es noch ein bisschen hin ist, aber ich mache mir jetzt schon Sorgen und zerbreche mir den Kopf...
In Karate bin ich leider noch eine nichtswissende Anfängerin (2 Trainingsstunden) und ich habe schon mehrmals gelesen, dass sich zwei Kampfsportarten/künste vermischen könnten.
Deshalb möchte ich gerne bei Folgendem euren Rat:
1. Ich würde gerne wissen, ob man in einem Jahr die Grundtechnicken in Karate bei 2 - 3 Mal Training in der Woche ungefähr beherrschen kann.
2. Ich habe außerdem gehört, dass man bei Aikido sehr viel Übung braucht.
Würden da 2 Mal Training in der Woche (und 2 Mal Karate Training) reichen?
Es tut mir leid, wenn es sehr dumme Fragen sind!
Aber ich würde es gerne besonders auf diese beiden Kampfkünste/sportarten
wissen.
Alles Liebe,
Blueberry Muffin.
Hi,
beides geht nicht, es sei denn Du bist JAHRE dabei. Du solltest Dich für eine Kunst entscheiden. Du hast es richtig erkannt, Aikido ist sehr anspruchsvoll in der Ausführung und Körperbewegung .... ein lebenlanges Lernen.
Wenn Du noch weitere Fragen hast PN an mich!
Gruß
Ein Aikidoka
Antikörper
23-05-2012, 14:39
Hi,
also ich finde, Du solltest erst einmal Trainieren. Wie man sich nach 2 Trainingsstunden schon solche Gedanken machen kann ist mir schleierhaft... Konzentrier Dich auf eine Sache und investiere darin soviel Zeit wie möglich. Nach einem Jahr sieht die Sache schon wieder anders aus und Deine Fragen haben sich evtl. schon von selbst erledigt.
Fragen:
zu 1. die Frage ist wie man / Du "Grundtechniken beherrschen" definierst. Die einfachste Technik kann man Jahrzehnte trainieren und man verbessert sie immer noch weiter.
zu 2. ich hab Aikido intensiv (täglich) trainiert und für die ersten 4 Jahre kein Kopf für etwas anderes gehabt ;)
Ich hoff das Hilft Dir ein wenig :)
Gruß
bassa-dai
24-05-2012, 10:42
Ich habe auch jahrelang schwerpunktmäßig Shotokan und parallel Aikido betrieben und muss sagen, dass es sich gut ergänzt.
Beim Aikido lernt man sehr gut fallen, was beim Karate wenn überhaupt nur rudimentär behandelt wird.
Auch das seitlich in den Gegner reingehen und ausweichen wird im Aikido gut trainiert. Im Gegensatz dazu laufen die Bewegungsmuster speziell im Shotokan sehr linear und statisch ab. Von daher eine gute Ergänzung.
Auch bekommt man durch das Aikido ein besseres Verständnis für ein weicheres Aufnehmen und Umlenken der Energie beim Blocken. Im Karate und besonders beim Shotokan ist man zu sehr auf ein hartes Blocken meist ohne Meidbewegung fokussiert (zumindest im Kihon, Kata und Kihon-Kumite). Beim Kumite läuft das dann aber doch mehr auf ein Wischen und Ausweichen hinaus.
Wovon man sich aber verabschieden sollte, ist, dass man mit 2x die Woche Training die zum Teil sehr komplexen Griff-, Hebel- und Wurftechniken in der realen Anwendung in absehbarer Zeit zuverlässig umgesetzt bekommt (ein generelles Problem beim Aikido). Allerdings wächst das Verständnis für diese Techniken. Mit dem Basics, die ja auch im Karate trainiert werden, wird man dann besser klar kommen.
Noch zu den Grundtechniken beim Karate:
Die reine Ausführung der einfachen Grundtechniken sollte man mit 2-3x Training die Woche + ein bisschen Training nebenbei nach 1 Jahr schon halbwegs hinbekommen, so dass man sich im weiteren Verlauf eher um die Perfektionierung kümmert. Mit den hohen Tritt-Techniken kann es je nach Veranlagung schon etwas mehr Zeit kosten. Allerdings kommt es noch auf viel mehr an, wenn man die wirkliche Anwendung auch vor Augen hat: Timing, Distanzgefühl, Schlagkraft. Außerdem muss die Bewegung im Unterbewußtsein verankert sein. Das kostet Zeit und bedarf viel Partnerübung, Pratzenarbeit und Sparring. Je nach Verein wirst Du damit wahrscheinlich beim Kyokushinkai eher zum Ziel kommen, da diese Elemente meistens dort mehr im Fokus stehen.
Durakier
24-05-2012, 10:57
Hallo=)
Ich hoffe bloß sehr, dass es dieses Thema nicht schon gibt...
Ich habe es schon einmal in ähnlicher Ausführung hier in diesem Forum gesehen, konnte daraus leider nicht recht meine Schlüsse ziehen:(
Daher habe ich diesen Tread aufgemacht.
Dies ist meine Situation:
Ich würde gerne nächstes Jahr neben Karate noch Aikido machen.
Ich weiß, dass es noch ein bisschen hin ist, aber ich mache mir jetzt schon Sorgen und zerbreche mir den Kopf...
In Karate bin ich leider noch eine nichtswissende Anfängerin (2 Trainingsstunden) und ich habe schon mehrmals gelesen, dass sich zwei Kampfsportarten/künste vermischen könnten.
Deshalb möchte ich gerne bei Folgendem euren Rat:
1. Ich würde gerne wissen, ob man in einem Jahr die Grundtechnicken in Karate bei 2 - 3 Mal Training in der Woche ungefähr beherrschen kann.
2. Ich habe außerdem gehört, dass man bei Aikido sehr viel Übung braucht.
Würden da 2 Mal Training in der Woche (und 2 Mal Karate Training) reichen?
Es tut mir leid, wenn es sehr dumme Fragen sind!
Aber ich würde es gerne besonders auf diese beiden Kampfkünste/sportarten
wissen.
Alles Liebe,
Blueberry Muffin.
Gibt es einen speziellen Grund für diese Ausrichtung?
Ansonsten kannst du ja mal hier reinschauen Ju-Jutsu ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Ju-Jutsu). Vielleicht deckt sich das ja mit deinen Interessen?
Nur mal so als Anstoß.
Gruß
Durakier
Antikörper
24-05-2012, 11:12
Ich habe auch jahrelang schwerpunktmäßig Shotokan und parallel Aikido betrieben und muss sagen, dass es sich gut ergänzt.
...
Auch das seitlich in den Gegner reingehen und ausweichen wird im Aikido gut trainiert. Im Gegensatz dazu laufen die Bewegungsmuster speziell im Shotokan sehr linear und statisch ab. Von daher eine gute Ergänzung.
Aber genau hier liegt doch der Wiederspruch. Soll man sich angewöhnen eher linear rein zu gehen oder runde Ausweichbewegungen vorziehen.
Ich persönlich hatte lange Zeit das Problem, mir im Aikido das Reingehen wie ein Brecher abzugewöhnen. Das Verhalten, was ich schon fast als Problem für das Aikido Training sehe, konnte ich bei jedem Karateka beobachten der bei uns war. Vor allem wenn der Mensch schon ein oder zwei Jahrzehnte Karate ausführt. Aus denen kriegt man das nicht mehr raus.
In meinen Augen verfolgen die 2 KK komplett andere Ziele. Ergänzen tun sie sich mit sicherheit, genau aus dem Grund weil sie komplett unterschiedlich sind. Aber zur Ergänzung könnte ich mir bessere Sachen vorstellen.
Wie sieht das denn bei Dir im Freikampf aus (kein Karate Kumite). Verfolgst Du eher das Ziel, Shotokan technisch auf Distanz zu bleiben und bei einer Lücke rein und schnell raus zu gehen, oder greifst Du eher auf Aikido typische Verhaltensweisen zurück, die Distanz zu schließen und am Mann zu arbeiten? Oder ist das eher eine Mischform von beiden?
Gruß
bassa-dai
24-05-2012, 11:57
Aber genau hier liegt doch der Wiederspruch. Soll man sich angewöhnen eher linear rein zu gehen oder runde Ausweichbewegungen vorziehen.
Ich denke, dass wenn man beides von Anfang an trainiert, sich diese Probleme nicht ergeben. Das Training und der Stil sind so unterschiedlich, dass sich keine verwirrenden Überschneidungen ergeben. Es ist halt, als wenn man zwei komplett verschiedene Sportarten trainiert. Wenn das Verständnis reift, ergeben sich aber dafür später gute Synergien.
Wie sieht das denn bei Dir im Freikampf aus (kein Karate Kumite). Verfolgst Du eher das Ziel, Shotokan technisch auf Distanz zu bleiben und bei einer Lücke rein und schnell raus zu gehen, oder greifst Du eher auf Aikido typische Verhaltensweisen zurück, die Distanz zu schließen und am Mann zu arbeiten? Oder ist das eher eine Mischform fon beiden?
Beim Kyokushin, was ich jetzt mache, spielt sich das meiste sowieso in der Nahdistanz ab. Statt einfach nur nach hinten zu gehen, versuche ich aber weiter wenn möglich, ist einen Taisabaki zu machen, wenn der Gegner auf mich zukommt, um dann in die Seite zukommen. Im Shotokan hat das damals besser geklappt, da die Angriffe aus größerer Distanz kamen. Beim Kyokushin und Muay Thai verringert man hingegen meist eher langsam die Distanz bevor die Keilerei anfängt. Aber auch da hilft im Infight ein seitlich wegdrehen als Meidbwegung. Das Aikido Training hat mir geholfen, dafür ein besseres Feeling zu bekommen.
Antikörper
24-05-2012, 14:52
Danke für die Antwort!
Kreuzkuemmel
24-05-2012, 14:59
Gibt's denn in deinem Aikido kein lineares Reingehen?
du kannst gut mehrere Kampfkünste nebeneinander machen, wenn du ausreichend zei hast.
ich rate die allerdings, erstmal eine zu erlernen.
Das verbinden der KKs ist nämlich nicht so einfach.
vor allem aikido halte ich für ausgesprochen schwer zu meistern...außerdem steht es teilweise im kontrast zum karate.
wenn du eine KK lernen willst, die mehrers miteinander mischt, dann trainiere doch Jiu Jitsu.
hier vermischen sich Judo, Karate und Aikido miteinander.
Das eigentlich wesen des Aikido geht hier allerdings etwas unter.
im Aikido (aikidokas verbessern mich bitte, wenn ich falsch liege) wird alles sehr fließend gemacht. Blöcke und schläge spielen hier eine untergeordnete rolle.
Wenn ich also einen angriff meines gegner/partners blocke, unterbreche ich diesen fluss, sodass ich zwar noch techniken einsetzen kann, die sich aus aikido techniken ableiten aber den eigentlichen fluss, auf den es im aikido ankommt verliere ich...
ich denke, wenn du gern crosstraining machen willst (obwohl ich das nach 2 stunden ein bißchen albern finde) dann mach nebenher Jiu Jitsu..hier profitierst du am besten von deinen karatetechniken.
Antikörper
24-05-2012, 15:18
Gibt's denn in deinem Aikido kein lineares Reingehen?
Doch. Aber ich denke der Betroffene versteht was ich gemeint hab.
Blueberry Muffin
28-05-2012, 13:15
Erst einmal vielen Dank für eure vielen Antworten!
@domo77: Jiu Jitsu wäre leider keine Option für mich, da es das in der Nähe leider nicht gibt.
@all:
Ich habe darüber nachgedacht, dass ich ganz vergessen habe, euch den Grund für diese Überlegung nahzulegen :kaffeetri
Es ist nähmlich so, dass ich schon mehrmals hier sowie auf anderen Webseiten gehört habe, dass Leute von einem Blick über den "Tellerrand" sehr profitier haben...
Nun... Ich weiß allerdings nicht, ob das jetzt so eine plausible Erklärung ist=<
Alles Liebe,
Blueberry Muffin.
Gibt's denn in deinem Aikido kein lineares Reingehen?
Doch - es gibt ein paar ganz wenige Ausnahmetechniken, in denen du gegen den Impuls des Gegeners agierst.
Wir haben einige Kameraden bei und ie aus dem Karate kommen und sich schwer getan haben beides zu üben. Entweder sind sie beim Karate beblieben oder sind auf Aikido umgestiegen. Die Prinzipien des (linearen/zirkulären) Energieflusses sind zu verschieden als das du beide intuitiv verinnerlichen köntest.(Meine Meinung)
Gruß Ronny
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