Vollständige Version anzeigen : Tägliches training?
PressToImpress
25-05-2012, 09:35
Hallo^^,
ich habe jetzt endlich angefangen Kung Fu zu lernen und es macht echt mega viel Bock. Da ich jetzt Ferien und seeeehhhhr viel Zeit habe, möchte ich gerne jeden Tag 1 - 2Stunden Stände und Techniken üben, da ich im training (War erst 2Stunden dort) noch nicht ganz so gut mitkomme.
Ich hatte mir das so Vorgestellt :
Mo: Technik/Krafttraining
Di: Technik/Joggen
Mitt: Technik/Krafttraining
Do: Technik/Joggen
Fr: Technik/Krafttraining
Sa: Technik
So: Technik
Kann man das so machen? Wenn ja worauf muss ich achten damit mein Körper diesem training stand hält?
gruß
Schnueffler
25-05-2012, 10:05
Das die Intensität nicht zu hoch ist. Ansonsten hälst du dieses Pensum nicht lange durch!
Hi,
wenn du regulär trainierst im Verein/Club - finde ich - sollte das für den Tag als Trainingseinheit ausreichen ohne zusätzlich noch etwas zu machen, zu mindestens als Anfänger.
Technik kannst du theoretisch jeden Tag locker trainieren, du solltest nur bedenken, dass dein anfänglicher Übereifer schnell umschlagen kann, wenn du zu viel machst. Dann hast du schnell keine Lust mehr, also geh's langsam an!
Über einen bestimmten Zeitraum (Ferien) ist das jedoch was anderes. Da kann man sowas durchaus mal machen, besonders, da man in den Ferien ja eigentlich viel Zeit hat und so andere Aktivitäten und Hobbies nicht zu kurz kommen.
Du musst beim Krafttraining und dem Joggen darauf achten, dass dein Körper genug Pause bekommt. Eventuell mal das Joggen auf einen anderen Tag verschieben, wenn du noch von der Krafttrainingseinheit am vorigen Tag erschöpft bist.
Wie betreibst du dein Krafttraining?
Eventuell könntest du auch das Joggen und Krafttraining zusammenlegen. Mindestens lange Laufeinheiten könntest du nach dem Krafttraining noch gut einbringen, finde ich. So hat dein Körper danach mehr Zeit zum Ausruhen.
Gamal
Ir-khaim
25-05-2012, 10:25
Brems Dich ein bisschen. Als blutiger Anfänger ist es gut und toll, wie motiviert Du bist - aber so hast Du sehr wahrscheinlich bald keine Lust mehr ;)
WingChun77
25-05-2012, 10:39
Hallo!
Mo: Technik/Krafttraining
Di: Technik/Joggen
Mitt: Technik/Krafttraining
Do: Technik/Joggen
Fr: Technik/Krafttraining
Sa: Technik
So: Technik
Kann man das so machen? Wenn ja worauf muss ich achten damit mein Körper diesem training stand hält?
gruß
Setze dir einen Zeitraum (zum Beispiel vier - sechs Wochen), in denen du das obige Training durchziehst. Dann gilt es Bilanz zu "ziehen" und dabei ehrlich zu sein. Ich für meinen Teil würde mindestens zwei trainingsfreie Tage einbauen und die Einheiten dadurch splitten, damit sich dein Körper auch erholen kann. Daneben halte ich Technik- und Krafttraining an ein und demselben Tag nicht für sinnvoll.
Möglicher Alternativplan:
Mo: Technik
Di: Technik / Joggen
Mi: - frei -
Do: Krafttraining
Fr: Joggen
Sa: - frei -
So: Joggen
Leitmotiv: Weniger ist stets mehr!
LG
Günther
Alpensahne
25-05-2012, 12:07
was man evtl. sonst noch beachten könnte:
je nach Stil spezifischen sonderheiten:
den Anfordernissen bzw. den Hauptbewegungen entsprechend deines Stils trainieren.
z.B. gibts beim Hung Gar andere körperl. Anforderungen als beim Tang Lang od. Hsing Yi, Nordshaolin, Bajiquan, Cha Quan, Boc Hok Pai, Wudang Pai.
kannst Dich ja auch mal bei deinem Lehrer erkundigen.
mal abgesehen davon:
es gibt hier entsprechende Unterforen für
Trainingslehre, Trainingstagebücher/Methoden,... u.ä.
PressToImpress
25-05-2012, 16:16
Hallo^^, erstmal danke für die Antworten.
Ich werde wohl besser meinen Trainer fragen, da ich eigentlich nur den Horse Stance/Reiterstellung richtig üben kann.... Formen hatten wir eig noch keine so richtig und Schläge/Abwehr ist jetzt auch nicht gerade anspruchsvoll und ich wuill mir ja nichts falsch beibringen.
Ich hätte aber noch ne Frage zum HS/Reiterstand-stellung
und zwar ist mir aufgefallen das ich beim Reiterstand bis zu einem bestimmten Winkel meinen Oberkörper gerade halten kann, wird der Stand jedoch tiefer, bekomme ich es kaum hin ihn wieder aufzurichten. Momentan könnte man auf meinen Oberschenkeln keine Stange ablegen und ich halte diese Position auch nru 1 1/2 Minuten aus.
Ist das normal?^^
gruß
Ja. Und man kann den Oberkörper nur so weit gerade halten dass man nicht umkippt, weil halt mehr Gewicht hinter der Standachse ist als davor. Da muss man tricksen, mit der Standweite, den Knien, der Oberkörperposition, oder mit einem Gewicht in den Händen das man nach vorne hält.
Ausserdem ist wichtig, dass Du Dich nicht überanstrengst. Wenn man pfuscht, oder Gelenke überfordert, verletzt man sich oder wird verkrampft. Ich würde an Deiner Stelle auch nicht "kämpfen", wenn es nicht mehr geht, hör auf. Man braucht natürliche, funktionale Kraft, und keine Muskeln die degeneriert nur Richtung lange halten können verfummelt sind. Lieber häufiger am Tag, und dafür kürzer, und richtig. Und ausreichend für Beweglichkeit sorgen, Gymnastik, Laufen, am besten eine Ballsportart machen. Du solltest auch jetzt zügig eine Form lernen die das lange statische Rumstehen ausgleicht.
PressToImpress
26-05-2012, 20:41
Das problem ist das wir noch keine Form hatten außer wie schon gesagt Sei Ping ma.... und Katzenschritt muss ich mir nochmal zeigen lassen^^.
Naja ich werd wohl besser mit meinem Trainer reden, da ich nach 2 Stunden Training wohl ein paar Sachen noch nicht richtig verstanden habe^^.
gruß
shinaozi
27-05-2012, 09:28
Kungfu! Yeah. Gute Wahl! Du weißt ja, dass es, grob übersetzt, „harte Arbeit“ bedeutet, also hau rein! Mein persönlicher Trainingsplan ist ähnlich wie deiner, und ich fahre damit schon lange gut. Ich halte mich dabei an die folgenden Prinzipien:
1.Tägliches Training!
2.Harte Trainingstage mit Regenerationstagen abwechseln! (Also zur Regeneration nicht rumhängen, sondern sehr entspannt laufen, dehnen, Qi Gong, Formen langsam laufen, meditieren – fördert die Erholung meines Erachtens besser als Nichtstun)
3.Immer brav die Hausaufgaben machen! (Also neu Gelerntes viel üben, damit man es entweder kann, oder zumindest sinnvolle Fragen stellen kann und nicht beim nächsten Mal alles neu gezeigt bekommen muss)
Zu 1.: Ich trainiere wirklich jeden Tag, es sei denn, äußere Zwänge verbieten es. Kommt aber selten vor, dass man nicht zumindest eine halbe Stunde frei hat. Und wenn man total müde und fertig ist nach einem langen Arbeitstag: 20 Minuten an der frischen Luft gaaanz locker laufen und danach ein paar Dehnübungen – danach fühle ich mich besser, als wenn ich mich auf das Sofa hänge.
Zu 2.: Da musst du natürlich ein Körpergefühl entwickeln. Wichtig ist am Anfang, Ausdauer und Kraft aufzubauen, und noch wichtiger ist: Verletzungen vermeiden! Was hilft es, wenn du dich z.B. mit Gewalt drei Tage hintereinander in den Spagat runterdrückst und dann 6 Monate nicht trainieren kannst, weil du dir die Sehnen verzerrt hast? Also lieber stetig und Schritt für Schritt, dafür nicht alles durch Zwangspausen riskieren.
Mein Plan sieht derzeit so aus:
Montag: (hart) Offizielles Training
Dienstag: (locker) 15 min warmlaufen (immer mit Armkreisen und so, damit alles locker und warm wird), 15 min locker dynamisch dehnen, Mabu, vielleicht ein paar Formen ganz langsam und mit Augenmerk auf die Technik, Qi Gong
Mittwoch: (hart) aufwärmen 15 min, 45 min Kraft, 15 min locker dehnen, Mabu, ein paar Formen explosiv (30-60 min), dann noch mal 20 isometrische Übungen, zum Abschluss Qi Gong
Donnerstag: (locker) eigentlich wie Dienstag
Freitag: (hart) wie Mittwoch
Samstag: (locker) meistens morgens: wie Dienstag, aber etwas mehr Formen, weil mehr Zeit am Wochenende, später dann vielleicht noch mal laufen und noch mal Mabu
Sonntag: (locker) wie Samstag
Klar, du hast noch nicht so viele Bewegungsformen gelernt, das kommt aber sicher sehr bald! Bis dahin kannst du laufen, schwimmen, was auch immer dir gut tut.
Zu 3.: Gerade am Anfang ist das wichtig. Wenn du die Grundtechniken viel übst und gut beherrschst, hast du eine gute Basis für die fortgeschrittenen Sachen.
Ich unterrichte auch manchmal und da zeigt man eine Form in aller Ausführlichkeit, beim nächsten Mal stehen die Schüler da und bekommen nicht mal den groben Ablauf hin. Da zeigt man alles noch mal und es gibt immer nur minimalen Fortschritt, wenn überhaupt. Dann lieber zu Hause üben, wenn auch manche Bewegungen noch falsch sind! Das kann man dann beim nächsten Mal korrigieren und wieder einen Schritt weitergehen. Aber wenn gar nichts da ist, kann man auch nichts verbessern, oder?
Noch zur Reiterstellung: Ich weiß ja nicht, welchen Schwerpunkt ihr da setzt, für uns ist es hauptsächlich eine Qi Gong Übung, daher mache ich es jeden Tag, nicht bis zum Limit, aber schon so, dass es sehr anstrengend ist und ich nach der Hälfte der Zeit eigentlich nur noch aufstehen möchte.
Außerdem bringt es diese Übung nur wirklich, wenn du auch tief genug stehst, dass der Stock liegen bleibt. So müssen wir z.B. auch in der Prüfung stehen (weiß nicht, ob ihr das auch in der Prüfung zeigen müsst)
Diese Übung ist am Anfang für jeden sehr hart und bleibt es auch für lange Zeit. Aber wenn man sie ein paar Jahre mit Ausdauer und korrekt macht, entwickelt sie eine ungeheure Qualität! Es gibt ja das chinesische Sprichwort „入门先站三年桩“, also, (ganz frei): Willst du Kungfu lernen, musst du erstmal drei Jahre (Mabu) stehen. Es ist eine ganz wichtige Grundlage für deine Kraft, Stabilität und den Willen. Solange du nebenbei auch Formen läufst, oder dehnst, wirst du davon sicher nicht steif oder unbeweglich.
Dass du 1,5 Minuten schaffst, ist beim ersten Mal sehr viel! Ich denke aber, du stehst zu hoch und zu bequem. Stehe lieber tief und korrekt, aber kürzer mit dem Ziel, diese Zeit im korrekten Mabu zu erweitern. Gehe oft ins Training und lass deine Stellung dort korrigieren. Verschiedene Stile haben auch unterschiedlich Arten der Basisstellungen, daher sage ich jetzt nichts zu den Details. Im Allgemeinen aber: Oberschenkel waagrecht, Oberkörper aufrecht, dabei eben stabil stehen. Um lange durchzuhalten: Tief atmen und versuchen, entspannt zu bleiben.
Ich hoffe, das waren ein paar Anregungen, die dir helfen können. Es ist auch wirklich nur das Training mit dem ICH mich wohlfühle. Das meiste musst du sowieso selber erfahren, oder deinen Meister fragen.
PressToImpress
27-05-2012, 10:34
Hallo, erstmal danke für deinen ausführlichen Text :`D.
Das Problem mit dem Training ist halt, dass es nur 2 x pro Woche ist und wir wie schon gesagt noch fast keine Form hatten(Wenn man schlagen und Abwehr) Formen nennen kann. Aber der Rest klingt logisch......Dann werde ich wohl an meinen "Harten" Tagen doe Formen, Sei Ping Ma usw üben und an den lockeren die Dehnübungen durchführen.
Gruß=)
Zu dem Sprichwort von shinaozi gleich noch eins: 要学打,先扎马. Frei übersetzt: Wenn du kämpfen lernen willst, musst du zuerst Mabu stehen.
Wenn du gerade angefangen hast, dann hast du eine handvoll Übungen, die du wiederholen kannst aber einen Haufen Zeit. Zwinge dich, die Übungen so oft wie möglich zu machen und verliere dabei nicht die Motivation (wenn du sie verlierst, dann trainiere weniger und lerne was Neues für Abwechslung). Später kehrt sich das Verhältnis um und du hast nicht mehr genug Zeit, jeden Tag alles zu machen. Dann muss man auswählen und profitiert davon, dass man am Anfang die Grundlagen ausgiebig gelernt hat. Und für die Grundlagen hast du jetzt noch viel Zeit, da die Formen fehlen. Also Mabu, Gongbu, etc. und der Wechsel zwischen diesen Stellungen.
Mabu gibt es glaube ich in verschiedensten Varianten. Die einen bestehen auf waagerechten Oberschenkeln, die nächsten nicht. Die anderen wollen die Füße parallel, die nächsten sagen, dass das für die Knie schlecht ist. Das ist wahrscheinlich meister- und schulenabhängig. Aus meiner Erfahrung konnte ich anfangs gar nicht gut Mabu stehen, da meine Beine sich nicht weit genug öffnen konnten. Daher stand ich recht komisch da. Je nach Flexibilität kann man Mabu wahrscheinlich erst nach einiger Trainings- und Dehnungszeit überhaupt korrekt ausführen. Denke, da muss man sich Zeit lassen und nicht gleich zu tief wollen (wenn es nicht geht).
Mein Plan:
Montag: Kraft, Tantui, dann offizielles Training ca. 3h
Dienstag: Frei
Mittwoch: Frei
Donnerstag: Offizielles Training ca. 2h
Freitag: Technik, Qigong ca. 2h
Samstag: Freikampf, alles was mir fehlt/einfällt. ca. 3h
Sonntag: Frei
Je nach Arbeitstagdauer muss ich manchmal Tage ausfallen lassen oder verschieben.
PressToImpress
27-05-2012, 17:44
Hi^^,
also ich trainiere die Techniken eig jeden Tag 1Stunde intensiv und dann über den tag verteilt einfach spontan, sei es im bad oder im Zimmer.
Den Mabu/Sei Ping Ma kann ich aber auch nur bis zu einem bestimmten Winkel stehen, denn sagen wir mal nach ca 75° wird mein rücken Schief und ich kann ihn auch nicht lange halten.
Aber ich behaupte mal das ich ihn mind 4 x Morgends, 10x Abends und 4 x Abends mache Oo
gruß
shinaozi
27-05-2012, 19:27
Bigfoot hat absolut Recht. Je besser du die "einfachen" Sachen am Anfang trainierst, desto leichter hast du es später.
Und das mit dem Mabu braucht Zeit. Es ist auch eine Frage von Kraft und Flexibilität, die kommt mit der Zeit schon.
PressToImpress
27-05-2012, 20:45
Hallo,
mir war von Anfang an schon Bewusst das wenn ich die Basics gut übe, es auch später leichter habe. Beim Sie Ping Ma habe ich rausgefunden das wenn ich mein Becken "stark" nach vorne drücke, mein ganzer Rücken selbst in einer sehr tiefen Position mehr oder weniger Gerade ist .... hoffe mal das ist richtig so xD
Mach nicht zuviel. Ich hab auch vor kurzem, glaube es sind jetzt 4 Wochen (?), mit Kung Fu angefangen. Die anfängliche Motivation schwindet doch recht schnell, wenn man zu motiviert an die Sache rangeht. Das lag bei mir daran, dass der Körper einfach nicht mehr wollte. Ich konnte die Bewegungen zwar noch "grob" ausführen, aber nicht mehr auf die Feinheiten achten. Ich bin jetzt im Pensum etwas runtergegangen, lieber ein paar Wiederholungen weniger, aber dafür auf die Technik achten. Ich merke, dass ich dadurch weitaus weniger gestresst bin. Stattdessen habe ich "entspannende" Dinge in den Trainingsplan eingebaut (qi gong) und beschäftige mich mit der Theorie und Geschichte.
Techniktraining würde ich auf keinen Fall nach dem Krafttraining machen oder kurz davor. Vorallem würde ich an Tagen wo ich Gewichte stemme, keine neuen Techniken mehr lernen. Für mich war es sehr viel schwerer mich nach dem Krafttraining noch auf feinfühlige Bewegungen einzustellen. Habe ich kurz davor noch Technik geübt, war mein Kopf einfach noch nicht "frei" fürs Krafttraining. Das hat dann einfach keinen Spaß gemacht, wenn alle Gedanken noch beim Kung Fu hängen. Morgens Technik, Nachmittags Krafttraining - das ging halbwegs gut.
Ich weiß nicht wie es bei dir mitm dehnen aussieht, aber geh die Sache langsam an. Ich hab vor 5 Tagen etwas überdehnt und kam die letzten paar Tage dann nichtmal mehr zu einem ordentlichen Horse Stance, heute gings wieder. Wenn Du keine oder weniger Erfahrung hast, ist hier auf jeden Fall weniger mehr. Wenn Du übermotiviert wie ich bist, dann gilt das gleiche - hab zwar Dehnerfahrung von anderen Sportarten, aber man verschätzt sich schnell (merkt man manchmal erst Stunden nachm dehnen...). :-)
Anfangs kann es sich sogar lohnen das Techniktraining (zu Hause) nicht zu exzessiv zu betreiben. Meine Erfahrung hat gezeigt: morgens ein bisserl, nachmittags ein bisserl und abends kurz vorm schlafen ein bisserl. So konnte ich die besten Fortschritte sehen und auch Fehler schnell ausbügeln. Ich habe meistens morgens etwas neues gelernt und zusätzlich altes wiederholt. Wenn ich mich so 20-25 Minuten mit dem "Neuen" beschäftigt habe und dann ein paar Stunden Pause dazwischen waren, fielen mir recht immer recht zügig Unklarheiten und Fehler in der Bewegung auf.
Aspi, dein Post enthält zwei sehr wichtige Sachen, mit denen ich anfangs Probleme hatte:
1. Motivation.
2. Dehnung nicht übertreiben.
zu 1.: Ich glaube, man kann die anfängliche Motivation gut nutzen, um weiter zu kommen und seine Technik zu verbessern. Aber ab irgendeinem Punkt merkt man, dass man wieder schludriger wird und eigentlich keine Lust hat, zum 1000. Mal von Mabu in Gongbu zu wechseln und aus der Hüftdrehung heraus auf den Boxsack zu hauen. Das ist so der Punkt, an dem man sich was Neues gönnen sollte. Im offiziellen Training kommen die Inhalte sowieso für Anfänger meist in hoher Frequenz rein. Glaube nicht, dass man noch Schüler bei der Stange halten kann, wenn man das erste Jahr nur Stände übt. Deshalb finde ich das mit der Motivation nicht so schwer. Schwieriger fand ich es später in den höheren Schülergraden, wenn man nicht mehr hinterherkommt und praktisch nur noch das wiederholt, was einem auch Spass macht. Da bleiben dann prüfungsrelevante Sachen oder Muskelgruppen auf der Strecke, die man nicht so gern trainiert. Dann kommt man an einen Punkt, an dem man nur noch die ungeliebten Sachen wiederholen müsste um weiter zu kommen. Aber wer will schon stundenlang das machen, worum er sich lange gedrückt hatte? Ein Plan könnte hier helfen. Was muss/will ich können, was kann ich schon?
zu 2.: Man kann es glaube ich nicht oft genug sagen. Langsam tun beim Dehnen und nicht zu viel wollen. Was weh tut ist falsch. Starker Dehnreiz ist gut, Schmerz schlecht. Habe unbedingt Spagat können wollen, viel zu oft, viel zu krass gedehnt. Resultat: Kann seit jetzt über einem Jahr nicht mehr ohne mich aufzuwärmen in Pubu gehen. Das heißt, hier spricht man nicht von Muskelkater sondern wirklich von etwas, was dauerhaft geschädigt zu sein scheint. Kungfu dauert ewig, dehnen dauert ewig. Man muss sich damit abfinden und den Prozess genießen. Sich Ziele setzen ist toll. Nur dauert der Momment des Erreichens des Ziels Null Sekunden, danach braucht man ein neues. Man sollte auf dem Weg dorthin glücklich sein und nicht nur an diesen Moment denken. Deshalb Geduld! (Sorry, dass ich das so breit ausführe aber vielleicht denkt ja jemand mal dran und erspart sich die Tortur mit Physiotherapie und späterer Bewegungseinschränkung). Die anfängliche Motivation verlangt nach schnellem Erreichen der Ziele. Zumindest ist das bei mir so. Da muss man seine Erwartungen bremsen. Ohne verfehlte Erwartungen auch keine schnelle Demotivation.
PressToImpress
28-05-2012, 22:58
Hallo, danke für die Ausführlichen Antworten.
1. Zur Motivation.... bei mir ist das mit der Motivation anderst, ich betreibe schon seit 1jahr den Kraftsport mit der gleichen Motivation wie heute.
Ich habe einfach genug Zeit mir über Training Gedanken zu machen und es ist ja auch nicht so das ich Extrem-Hardcore Training betreibe.
Für mich war das Kung Fu Training ein Traum, denn ich endlich ausleben kann.
Leider kann ich auch nur das üben was ich in den 2 Stunden "Offizieles" Training gelernt habe. Aber wie schon gesagt : Kung Fu bedeutet harte Arbeit und harte Arbeit setzt eben vorraus auch Stellungen/Techniken zu üben, vor denen man sich drückt. Ich trainiere natürlich jetzt auch nicht "soviel" wie ich am Anfang des Threads geschrieben habe, es ging mir aber nur darum jeden Tag etwas zu machen, aber dafür nur 1 - 2 Stunden. Aber ich möchte nun mal ein guter Kung Fu´ler werden und deswegen hatte ich auch die Frage gestellt ob es Sinn macht jeden Tag zu Üben.
2.Ich dehne mich eig nie und wenn nur 10 - 15Minuten nach dem Joggen mit Übungen aus dem Training^^.
Ich hoffe ihr könnt mich verstehen :D
gruß
Absynthe
29-05-2012, 21:04
Also erst mal muss ich sagen, ich finds toll wie motiviert und ernsthaft du an deinem Kung Fu arbeiten willst, das ist schon eine Menge wert! :). Vom einmal in der Woche ins Training schleichen kann man schließlich auch nicht viel erwarten :D.
Wichtig dabei ist wie schon einige gesagt haben das richtige Maß und die Effektivität des ganzen. Täglich zu trainieren ist an und für sich gut und wichtig damit alle Bewegungen wirklich in Fleisch und Blut übergehen, aber wenn du dir nicht mehr sicher bist wie ein Stand (oder eine Anwendung) richtig auszuführen ist kannst du dir wirklich falsche Dinge antrainieren und nach 2 Stunden Unterricht halte ich das für sehr wahrscheinlich.
Weißt du die Kriterien für eine gute Reiterstellung, wie sie dir beigebracht worden ist, noch? Wenn ja, trainier sie! Aber pass auf dass dus nicht übertreibst, das geht verdammt schnell auf die Knie (eigene Erfahrung :D). Hör auf deinen Körper, wenn sich etwas sehr unnatürlich anfühlt oder schmerzt stimmt was nicht. Bekommst du Schwierigkeiten mit den Gelenken, schalte lieber einen Gang runter und lass es dir noch einmal zeigen.
Was die Sache mit der Hüfte angeht...das mit dem "nach vorne drücken" hab ich so auch so beigebracht bekommen, kommt halt darauf an ob das in deinem Stil auch so gemacht wird, aber ich kann mir die Reiterstellung anders auch gar nicht mehr vorstellen :D. Darf ich fragen was für einen Stil du lernst, was südliches nehm ich an?
Hast du nen großen Spiegel daheim? Kann man super benutzen um seinen Stand zu korrigieren :D
und übrigens: Jeden (!) Tag 1-2 Stunden find ich schon ziemlich viel, wenn du im Grunde genommen nur Sei Ping Ma üben kannst o.O
Schon klar, dass du jetzt am liebsten deine ganze Energie und Motivation nutzen willst, aber ich glaube du wärst fast besser bedient wenn du statt sehr vielen Wiederholungen ein wenig Muskeltraining spezifisch für die Beine einbauen würdest. In den nächsten Stellungen die du lernen wirst kannst du die gut brauchen! (und es sind nicht genau die selben Muskeln wie du sie in der Reiterstellung brauchst :p...da wirst du dich über 1 1/2 Minuten freuen! :devil:) Setz dich nicht zu sehr unter Druck, die Fortschritte kommen nur mit konstantem (und sinnvollem) Training.
Viel Erfolg :)
PressToImpress
30-05-2012, 22:56
Danke an alle.
Ich denke der Thread kann geschlossen werden =).
Gruß
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