Anfängerfragen

[Thoka]

Hallo zusammen,

ich lese hier nun seit ein paar Monaten mit und bin seit kurzem auch angemeldet, schreibe aber nun sogar auch mal einen Beitrag. Ich habe zwar bereits viel gelesen und denke, dass diese Fragen in ähnlicher Form bereits gestellt wurden, jedoch fand ich auf meine expliziten Angaben noch keine Antworten.

Kurz zu mir:

Ich bin 28, mache immer mal wieder Sport (eine ganze Weile Joggen, dann mal Fitnessstudio, dann Rennrad fahren, nun wieder Fitness und endlich eine KK) Ich bin ganz frisch beim Shotokan-Karate, stecke noch im Anfängerkurs und habe weder die Weiß- noch Gelbgurtprüfung hinter mir.

Da ich jedoch schon lange Zeit begeistert für die Kampfkunst bin und mir sehr sicher war/bin, dass ich diese auch ausüben möchte, tauche ich bereits im KarateGi zum Training auf (muss man zu den ersten Stunden nicht bei uns).

Dazu die erste Frage:

Ich habe bereits viele Threads zu KarateGis gelesen und mich fleißig gebildet, komme jedoch bei einer Sache noch nicht so richtig zurecht - die Hosenbundweite. Ich bin ziemlich schlank gebaut (70kg bei 184cm) und bei meinem ersten Gi (Wakocu 14oz für 180cm) sitzt zwar die Jacke ganz annehmbar, die Hose ist von der Länge auch in Ordnung, aber der Hosenbund ist grob 10cm zu weit. Ich habe bereits die kleinere Größe genommen das Ding mal mit 60° gewaschen, aber beim Schnüren der Hose muss ich quasi etwas umklappen bevor ich den Schnurzug verknote - sieht man durch die Jacke nicht, kommt mir aber komisch vor. Hilft heißeres Waschen? Oder wird die Hose dann nur kürzer? Ist das bei Shureido und Kaiten auch so? (hier zB. sieht das so aus: SHUREIDO-SIZE (http://www.karatedo.co.jp/shureido/english/e-do-obi/e_sizes/size.html))

Nächster Punkt ist:

Selbstständiges Üben. Ich habe leider aufgrund wenig angebotenen Trainingsstunden (wird in einer Halle im Rahmen eines Vereins angeboten, nicht in einem Vollzeit Dojo) nur die Möglichkeit 2 Mal die Woche je etwas über eine Stunde zu trainieren, würde jedoch gerne deutlich mehr tun.
Ab welchem Grad/Kenntnisstand macht es Sinn zu Hause/im Garten/Park Kata/Kihon zu üben? Ich habe einen meiner drei Lehrer gefragt und er meinte, ab ca. Orange macht es Sinn, da ich mir ansonsten Fehler angewöhne, die ich danach schwer wieder loswerde. Seht ihr das ähnlich? Aber wie bereite ich mich dann auf eine Prüfung vor? Was könnte ich selbstständig (ausser Theorie) lernen?

Und aus Neugierde und Anprobe:

Gibt es im Raum Köln/Aachen/Bonn ein Geschäft in welchem man KarateGis und Gürtel mal vor Ort betrachten kann? Ich schicke ungerne Ware hin und her nur um zu testen.

MfG

Thoka

[hashime]

Hello,

das Problem mit dem Hosenbund versteh ich nicht so ganz. Hat die Hose keinen Kordelzug, mit dem du die Weite regulieren kannst?

2x Training die Woche sind für einen Anfänger schon ganz ok....nebenbei kannst du gut Kraft und Kondition trainieren, das verbessert längerfristig auch das Kampfsport-Training. Später, wenn du eine Zeit lang dabei bist, wird es ja vielleicht noch zusätzliche Trainingseinheiten geben?
Ich würde als Anfänger daheim nicht zuviel Karate für mich trainieren, sonst schleifen sich Fehler ein, später macht das dann mehr Sinn.

[Thoka]

Erst mal danke für die Antwort.

Zur Hosenbund-Problematik:

Wenn ich die Hose an habe, wäre laut Bundweite noch fast Platz für meine Frau. Ich kann natürlich mit dem Kordelzug die Hose ans Halten bringen, jedoch ist dort einfach zu viel Stoff und es fühlt sich nicht ganz angenehm an.

Schwer zu erklären. Die Hose ist so viel am Bund zu weit, dass ich den Bund vorne zusammennehme, zu mir hin falte und dann mit dem Kordelzug zu ziehe.

Neben dem Karate mache ich, wie geschrieben, auch noch Fitness. Also Konditions und auch Krafttraining. Nur ist es mir, was das lernen von Technik angeht, zu wenig. Später, wenn ich aus dem Anfängerbereich raus bin, wird es wohl auch nur auf zwei Einheiten hinauslaufen, wohl aber längere.

Ich trainiere zu Hause derzeit gar kein Karate (aufgrund der Worte meines Lehrers). Ab wann definierst du "später"?

[hashime]

Hey,

also dass die Hose weit ist und man sie durch den Kordelzug zusammenzieht ist an und für sich normal....an das komische Gefühl, so einen "Pyjama" zu tragen, gewöhnt man sich relativ schnell....
Es gibt aber vom Schnitt her auch engere und weitere Gis...und dann auch noch steifere und weniger steifere Stoffe.....vielleicht suchst du dir dann als Zweit-Gi eben ein engeres Modell aus einem leichteren Stoff....es gibt hier am KKB auch einen "Materialthread" in dem die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle diskutiert werden....

Dass man am Anfang am liebsten jeden Tag trainieren würde, ist normal und fühlt sich auch toll und schön an, ich kenn das....man sollte das auch nutzen, denn die Fortschritte sind natürlich schon besser, wenn man öfter trainiert.....wenn dein Verein nur zweimal Training anbietet, schau, ob es in deiner Gegend noch andere Vereine gibt, bei denen du zusätzlich trainieren kannst....

Eine Möglichkeit ist natürlich noch, dich mit anderen Trainingskollegen zwischen den Trainings zum Training zu treffen und Dinge aus dem Training zu wiederholen....im Moment bietet sich wetterbedingt z. B. auch mal Training im Park an...

Wann für dich die Zeit gekommen ist, zu den Fortgeschrittenen zu wechseln bzw. eventuell dort auch mitzutrainieren, kann dir nur dein Trainer beantworten....das ist auch von Stil zu Stil und von Dojo zu Dojo unterschiedlich und hängt noch dazu vom jeweiligen Menschen, seinen Voraussetzungen etc. ab....

[Thoka]

Den Materialthread habe ich bereits komplett durch, jedoch habe ich zu den extremen Bundweiten wenig gefunden. Ein wenig zusammenziehen, also ein paar Zentimeter, damit habe ich gerechnet. Nicht aber mit 15-20cm zu viel Stoff ^^ (wobei der Rest ja, wie gesagt, passt).

Mit der "später" Frage war dein Satz bezüglich "Karate für mich trainieren", also zu Hause und ohne "Aufsicht". Ab wann denkst du, schleift man sich im Training zu Hause keine Fehler mehr ein? Ab wann kann ich zB eine Kata zu Hause üben?

[SKA-Student]

Den Materialthread habe ich bereits komplett durch, jedoch habe ich zu den extremen Bundweiten wenig gefunden. Ein wenig zusammenziehen, also ein paar Zentimeter, damit habe ich gerechnet. Nicht aber mit 15-20cm zu viel Stoff ^^ (wobei der Rest ja, wie gesagt, passt).

Such doch mal nach einem Laden in deiner Nähe, große Sportläden haben oft zumindest Judo-Gis.



Mit der "später" Frage war dein Satz bezüglich "Karate für mich trainieren", also zu Hause und ohne "Aufsicht". Ab wann denkst du, schleift man sich im Training zu Hause keine Fehler mehr ein? Ab wann kann ich zB eine Kata zu Hause üben?
Meine Meinung:
Ab sofort. Fehler macht man auch nach Jahren noch, beim Karate kann man da ganz pedantisch in jedes Detail gehen.
Eine gute Übung für zuhause sind Kata-Abläufe zu lernen (gibt's zahlreich im www), dann kann man sich im Dojo besser auf den Rest konzentrieren.
Ansonsten: Spiegel hilft, und laaaangsam und entspannt üben. Selbstkritisch sich selbst immer wieder von den Füßen bis zur Kopfhaltung überprüfen und korrigieren.

[Thoka]

Daher die Frage nach einem Laden in Köln/Aachen/Bonn und Umgebung. Habe selbst leider nichts Vernünftiges finden können ;)

Aber danke für die Ratschläge bezüglich des Lernens der Kata-Abläufe! Da scheinen die Meinungen der Leute wirklich auseinander zu gehen.

[Cillura]

...
Selbstständiges Üben. Ich habe leider aufgrund wenig angebotenen Trainingsstunden (wird in einer Halle im Rahmen eines Vereins angeboten, nicht in einem Vollzeit Dojo) nur die Möglichkeit 2 Mal die Woche je etwas über eine Stunde zu trainieren, würde jedoch gerne deutlich mehr tun.
Ab welchem Grad/Kenntnisstand macht es Sinn zu Hause/im Garten/Park Kata/Kihon zu üben? Ich habe einen meiner drei Lehrer gefragt und er meinte, ab ca. Orange macht es Sinn, da ich mir ansonsten Fehler angewöhne, die ich danach schwer wieder loswerde. Seht ihr das ähnlich? Aber wie bereite ich mich dann auf eine Prüfung vor? Was könnte ich selbstständig (ausser Theorie) lernen?
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Also zunächst mal dauert es in etwa genauso lang einen Fehler loszuwerden, wie ihn einzuschleifen. Warum sollte es denn länger dauern? Ist doch nur "Umprogrammieren" der Muskeln und zugehörigen Nerven. Damit verdoppelst du deine Lernzeit, wenn du einen Fehler machst, gegenüber fehlerfreiem Lernen, wenn der Lehrer daneben steht.

Aber: Ich finde es spricht nichts dagegen, die gelernten Techniken zu Hause zu wiederholen und zu traineren. In der nächsten Trainingseinheit zeigst du deine Techniken einfach deinem Lehrer und lässt dich korrigieren. Ist ja seine Aufgabe. Allerdings solltest du dann wirklich die Details einer Technik kennen, hast du Zweifel an der Ausführung, solltest du erst noch mal den Trainer fragen. :)

So habe ich Karate gelernt und mein Trainer hat das sehr begrüßt. So muss er nämlich mit den Anfängern nicht permanent den Urschleim wiederholen. Wir sind allerdings auch nur eine sehr kleine Gruppe gewesen und die meisten hatten bereits den Grün- oder Blaugurt.

Selbstständiges lernen finde ich sehr förderlich.