An die Aikidokas: Warum gerade Aikido und was hat es euch gebracht? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : An die Aikidokas: Warum gerade Aikido und was hat es euch gebracht?



Octavius
05-06-2012, 21:32
Salvete! :)

Dieser Thread richtet sich vor allem an die Aikidokas.

Meine Frage an euch: Wieso habt ihr euch gerade für Aikido entschieden und was hat es euch gebracht?

Da diese Kampfkunst ja von anderen Kampfkünstlern/-sportlern belächelt bzw. nicht ernst genommen wird, der SV-Aspekt ständig angezweifelt wird, man mit Vorurteilen zu kämpfen hat ("Männerballett", "zu schwer" etc.) kann ich mir vorstellen, dass man nicht gerade motiviert ist diese KK zu beginnen.

Ihr habt euch nicht beirren lassen. Wieso?

Und der zweite Teil der Frage: Was hat euch das Aikido bisher gebracht, hat es euch verändert?

Vielleicht verirren sich ja auch ehemalige Aikidokas hierher. Hier würde ich gerne wissen, warum ihr gegangen seid.

Also, bin gespannt auf eure Antworten.

Valete!

droof
06-06-2012, 08:57
Guten Morgen Octavius,
zuerst habe ich nur nach einer Kombination zu Karate gesucht. Bei mir in dieser ländlichen Gegend ist die Anzahl der angebotenen Vereine sehr überschaubar. Beziehungsweise mit langen Fahrzeiten.Nach einem Probetraining war ich überrascht. Ich habe damals nicht gedacht, dass ich nach einiger Zeit Karate doch in einigen Bereichen so unsportlich bin.
Überzeugt haben mich menschlich der kompetente Trainer und die nette Truppe. Sportlich, hat mir das Falltraining zuerst etwas gebracht hier widerum körperlich wegen der Beweglichkeit und dann bei einem Sturz vom Pferd.
Ich weiss, dass gerne das Argument kommt man müsse Aikido lange üben um überhaupt einen Effekt zur Selbstverteidigung zu bekommen, dazu kann ich von mir sagen, dass ich gegen einige Angriffe die Ablauffolge mittlerweile so verinnerlicht habe, ich glaube das könnte ich im Traum.
Männerballett ist es bei uns nicht, eher ein gemischtes Ballett.
Manchmal kommen von den beiden Trainern etwas seltsame Meldungen, so bilde ich mir ein im Bunkai der Karatekatas immer wieder Hebel erkennen zu können, was der Karatetrainer vehement abstreitet:D
auch andersrum kommen Bemerkungen, also von beiden ist die andere Seite nicht wirklich gewünscht. Für mich persönlich ist die Kombi gut, Karate zum sich auspowern, Aikido wegen der Beweglichkeit und der Körperbeherrschung.
s´passt scho
droof

Antikörper
06-06-2012, 09:32
Salvete! :)

Servus!


Meine Frage an euch: Wieso habt ihr euch gerade für Aikido entschieden und was hat es euch gebracht?


Weil ich fand / finde dass Aikido eine sehr faszinierende KK ist. Die Elégance mit der sich Ueshiba bewegte und die Leichtigkeit mit der er seine Ukes kontrollierte, finde ich sehr beeindruckend. Die Theorie dahinter klang ebenfalls interessant.



Da diese Kampfkunst ja von anderen Kampfkünstlern/-sportlern belächelt bzw. nicht ernst genommen wird, der SV-Aspekt ständig angezweifelt wird, man mit Vorurteilen zu kämpfen hat ("Männerballett", "zu schwer" etc.) kann ich mir vorstellen, dass man nicht gerade motiviert ist diese KK zu beginnen.

Ihr habt euch nicht beirren lassen. Wieso?


Weil mich prinzipiell das Geschwätz Außenstehender nicht interessiert. Wenn man selbst eine Zeitlang etwas betrieben hat und Erfahrungen gesammelt hat, darf man sich ein Statement erlauben, die meisten plappern jedoch nur nach. Ich wollte mich einfach selbst von der KK überzeugen.



Und der zweite Teil der Frage: Was hat euch das Aikido bisher gebracht, hat es euch verändert?


Ich kann nur für den Yoshinkan Stil sprechen, da ich in anderen Stilen nur 1-2 Probetrainings hinter mir habe. Dort wird von Anfang an viel Wert auf Hüftarbeit, Zentrumsarbeit und Körperstruktur gelegt, was in meinen Augen absolut wichtige Attribute sind. Man bekommt ein gutes Gespür für seinen Körper und den des Partners / Gegners.



Vielleicht verirren sich ja auch ehemalige Aikidokas hierher. Hier würde ich gerne wissen, warum ihr gegangen seid.


Mir hat nach einer gewissen Zeit einfach die Abwechslung gefehlt. Auch dass man mal richtig in die Pratzen donnern kann und sich körperlich richtig verausgabt.
Was mir aber am meisten gefehlt hat, aber das ist wahrscheinlich nur vom Lehrer und der Schule abhängig, dass man mal sagt, so genug Übung und Theorie, jetzt gehts an die freie Anwendung, sprich Sparring. Der Vorschlag meinerseits das mal ein wenig einzubauen und evtl. auch mit anderen Angriffsformen zu trainieren wurde von den Meisten naserümpfend beantwortet (so nach dem Motto das ist unter unserem Niveau / wir prügeln uns nicht etc.). Dadurch dass das Gelernter NIE qualifiziert getestet wird, entstehen bei vielen Aikidokas ganz komische Theorien und teilweise auch eine sehr verzogene Selbstwahrnehmung. Dazu kommen noch einige andere zum Teil persönliche Dinge, die mich schießlich dazu bewogen haben die KK zu wechseln.

Die KK Aikido an sich ist super, wenn man weiß was Aikido ist und was es nicht ist. Und vor allem ist es wichtig einen kompetenten Lehrer zu haben, der weiß was er unterrichtet und wie er es vermittelt.


Gruß

ckle
06-06-2012, 09:32
Guten Morgen,
Aikido ist ein hoch komplexes Thema und stellt den Mensch vor große Aufgaben, was die Koordination und Bewegung angeht! Man wird jeden Tag im Training auf den Boden der Tatsachen gebracht und lernt nie aus!

Das ist für mich die Herausforderung, nach sehr vielen Jahren im Kampfsport (Leistungssport).

Es ist richtig, das man sich in den ersten Jahren nicht verteidigen kann. Jedoch nach einer gewissen Zeit, so 10 Jahre, wird auch das möglich sein, bzw. ist möglich! Was man hier anmerken muss, viele normale KK sagen das ein Aikidoka keine Chance hat auf der Strasse zu bestehen, aber KK Profis wissen auch, das ein Aikidoka gefährlich werden kann. Denn ein Aikidoka sieht wie man sich bewegt und wo Schwächen, in Bezug auf Körperhaltung/ Gleichwicht, sind und das geht bei „guten“ Aikidoka sehr schnell. Und wer glaubt, das in einem Aikidoka kein Dampf hinter steckt, der kann sich u. U. irren 

Das Gerücht „Männerballett“ ist auch richtig, hört man das nur zu Oft. Nur jeder der ein wenig ernsthafter Aikido betreibt und sich mal einer Trainingsreise nach Frankreich begibt und dann noch das Glück haben sollte, im Dojo bei Christian Tissier zu trainieren, wird sehr schnell an die Grenzen seiner Leistung gebracht, bzw. den Boden der Tatsachen. Dort wird Aikido fast in Leistungssport Manier trainiert.

Man kann hier noch eine Vielzahl an Gründen, auch persönlicher Natur, aufführen, aber ich lasse das an dieser Stelle, bzw. bei Bedarf PN an mich!

Ni Dan
06-06-2012, 15:01
Hallo

Ich habe mir Aikido ausgesucht, ohne länger darüber nachzudenken. Ich war beim Probetraining und es war toll.
Ich kann keineswegs bestätigen, dass es sich beim Aikido um "Männerballett" handelt. Ich finde es ist einfach nur eine elegante Art sich zu bewegen.

Was mir Aikido gebracht hat?
Ich bleibe ruhiger in stresssituationen (egal welcher Art), die Fallschule ist super, Körperspannung, Körpermitte und Energie.

Ich würde nie die Entscheidung bereuen, dass ich mit Aikido angefangen habe, auch wenn man manchmal von anderen Kampfkünsten belächelt wird. Das positive überwiegt...

Lg Ni Dan

Akzz
06-06-2012, 15:54
also die würfe bringens nicht so (mmn), aber das prinzip des kreises halte ich für wichtig. Vor allem der tai sabaki ist eine coole idee einem gegner auszuweichen und in die seite zu kommen. Wenn man das mit schlagenden techniken kombiniert kann das recht lustig sein. Ich bin zwar selbst drauf gekommen, hab aber mittlerweile erfahren dass es das gleiche vorgehen im karate gibt. ashihara glaub ich

Me1331
06-06-2012, 20:17
Manchmal kommen von den beiden Trainern etwas seltsame Meldungen, so bilde ich mir ein im Bunkai der Karatekatas immer wieder Hebel erkennen zu können, was der Karatetrainer vehement abstreitet:D


o0 Ist mir aber neu dass das abgestritten wird, da Hebel vorkommen können in einigen Katas, beziehungsweise Bunkai eine subjektive Auslegung ist und deshalb sehr verschieden interpretiert werden kann.

Captain Kürbis
07-06-2012, 09:22
also die würfe bringens nicht so (mmn), aber das prinzip des kreises halte ich für wichtig. Vor allem der tai sabaki ist eine coole idee einem gegner auszuweichen und in die seite zu kommen. Wenn man das mit schlagenden techniken kombiniert kann das recht lustig sein. Ich bin zwar selbst drauf gekommen, hab aber mittlerweile erfahren dass es das gleiche vorgehen im karate gibt. ashihara glaub ich

wo in tai sabaki ein kreis steckt musste mir noch mal verraten...;) ich war immer der überzeugung man macht einen schritt nach vorne, eine hüftdrehung und einen schritt nach hinten.

ich glaube das was mich am aikido fasziniert ist, dass es so eine freie kampfkunst ist. es gibt so viele verschiedene schulen und ideen, das da für jeden was dabei ist (wer lust auf mehr schläge beim aikido hat kann ja auch zu nishio gehen). es ist auch ein irrglaube das es im aikido keine schläge gäbe, in den meisten tehniken kommt atemi vor.
es ist halt eine kk in der ein bewusstsein für den eigenen und den anderen körper geschaffen wird, spannungen zu erfühlen und los zu lassen. nach 12 jahren üben fallen mir da immer wieder neue dinge auf. für mich also unheimlich spannend!

zu dem sv aspekt, ich mache mir da eigentlich weniger sorgen drum. in brenzlichen situationen war ich oft selber überrascht wie viel mir aikido gebracht hat.

chun tian
07-06-2012, 10:44
Guten Morgen,Denn ein Aikidoka sieht wie man sich bewegt und wo Schwächen, in Bezug auf Körperhaltung/ Gleichwicht, sind und das geht bei „guten“ Aikidoka sehr schnell.
Das geht bei jedem erfahrenen KKler.


also die würfe bringens nicht so (mmn)
Tatsächlich?
Warum denn?
Finde Aikido hat eig ganz gute Würfe?

@TE:
Mache Crosssparring mit Leuten aus dem Aikido ca 1 mal alle 2 Wochen.
Finde die KK hat ihre Schwächen aber auch ihre Stärken.
Allerdings würde ich nicht soweit gehen, das als Männerbalett zu bezeichnen.
Die Aikidokas mit denen ich sparre sind super nett, sehr zurückhaltend was Schlägereien angeht und immer gut drauf.
Einige meinen die KK hat sie zu nem besseren Menschen gemacht, andere behaupten, dass der SPort ihren Alltag erleichtert.

Akzz
07-06-2012, 14:04
naja kein kreis im geometrischen sinne sagen wir mal das runde entweichen statt dem frontalen entgegenstehen.:D Damit rechnen viele nicht oder sehen es zu spät.
und die würfe könne sicherlich auch irgendwann angewendet werden aber ich hab das nicht so lange betrieben, dass ich mich im ernstfall auf einen wurf/hebel verlassen/fixieren würde.

Flint79
18-06-2012, 10:15
Hallo zusammen,


ich dachte ich mische mich mal in den Thread ein :-)

Ich habe mit dem Aikido angefangen, weil ich letztes Jahr etwas zum körperlichen Ausgleich gesucht habe, der SV Aspekt lag also weniger im Fokus. Ich habe mir letztes Jahr diverse KKs angesehen und musste feststellen, dass wirklich alles dabei war, von Super-Netten Leuten bis hin zu imo verhaltensauffälligen Trainerpersönlichkeiten :-)

Ich habe mich dann für Aikido entschieden, weil es mit
1. am meisten Spaß gebracht hat
2. der Verein, den ich gefunden habe eine Trainingszeit anbot, die ich wahrnehmen konnte
3. ich die Bewegungen einfach faszinierend finde.
4. ich dachte, wenigstens etwas meiner Vorbildung aus dem JuJutsu wiederzufinden, auch wenn diese schon 15 Jahre her ist :-)

Naja, ich habe dann angefangen und letztes zum Januar diesen Jahres hin den Verein und Verband gewechselt. Dies lag aber nicht daran, dass ich etwas besser oder schlechter in Verband ABCD finde, sondern daran, dass ich von den Leuten des 1. Vereines doch etwas enttäuscht war...dort trainierten überwiegend DAN - Träger (man sollte ja denken, dass man da eine Menge lernt), nur leider haben, bis auf wenige Ausnahmen, die Rockträger den Anfängern unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie keinen Bock auf Frischlinge haben und naja, wenn es menschlich nicht passt, sollte man weiterziehen :-)

Ich trainiere jetzt seit Januar in einem DAB angeschlossenen Verein und ich muss sagen, dass Training, wie es dort, also in diesem Verein (kann woanders anders sein), vollzogen wird, genau dass ist, was ich gesucht habe, tolle Leute, sportliches Training, jeder trainiert mit jedem, es wird viel gelacht - ich fühle mich dort sehr wohl.

Ich hatte gestern meine Prüfung zum 5. KYU und durfte anhand guter Leistungen gleich den 4. KYU anhängen, habe geschwitzt wie ein Tier, weil auch die Prüfung doch eher sportlich ausgerichtet war - sorry nochmal an meinen UKE, der leider beim Kaiten Nage mein Knie an die Rübe bekommen hat!

Ja, was soll ich sagen - It´s FUN

busch
22-06-2012, 11:19
joa hat spass gemacht, was soll man sonst dazu sagen
mh

Polymorph
10-07-2012, 20:09
Hallo,

ich trainiere derzeit nicht mehr Aikido, habe dieses aber zusammen 6 Jahre ausgeübt.

Ich begann mit 14, mein Vater nahm mich damals mit. Er selber trainiert Aikido bereits seit den 80 igern (mit Pause). An für sich hatte ich damals nich wirklich Spass an der Sache und habe nur weiter gemacht aus Alibigründen. mit 20 begann ich bei Schlatt mit einem Anfängerkurs Shotokan Karate und war sofort Feuer und Flamme.

Ich wechselte den Sport und nach einem 3/4 Jahr war meine Zeit beim Bund und in Tauberbischhofsheim vorbei. Ich ging zurück in meine Heimat, startet meine ausbildung und wechselte zu einem anderem Karate Verein.

2010 zog ich nach Bochum um mein Studium zu beginnen und war zuerst bei Klaus Wiegand. Leider verschlechterte sich der Zustand meiner Schultern zusehends und ich war nicht mehr in der Lage Karate weiter zu betreiben (Ich wollte aber auch nicht).

Ich begab mich in ärztliche Behandlung und wechselte zum Aikidojo Bochum. Eine sehr freundliche Atmosphäre und Trainigsmethoden, die im Gegensatz zu dem Asai Aikido überzeugten mich rasch beizutreten.

Die Probleme in der Schulter verschlimmerten sich weiter, sodass ich mich diesen März einer OP unterziehen musste. Seitdem bin ich wieder vereinslos, überlege aber auch, wenn es die Gesundheit wieder zulässt mich anzumelden.

Der Sport selber ist recht eigen. Natürlich ist Aikido kein thai Boxen oder MMa. Aber darum geht man ja auch nicht hin. Ich fand immer Spass am Rollen, Fallen, der Herausforderung, aus einfachen Übungen alles rauszuholen, Spannung in der Muskulatur aufzubauen und wieder zu entspannen.

Weiterhin ist es wichtig für mich gewesen, das ich einfach ein schönes Training gehabt habe. Kein Geschimpfe über andere Vereine, Trainer oder Dachverbände, wie ich es beim Karate immer erlebt habe. Nicht das Gefühl zu haben, heute gegen Leute zu kämpfen war ebenfalls sehr befreiend, beim Training ging es eben nur noch ums Training und nicht mehr um einen Wettkampf oder irgendwem weh zu tun.

Colorpainter
30-07-2012, 21:29
Hallo,

hab vor über 3 Jahren mit Aikido angefangen weil ich durch Rumgeblödel rückwärts über das damals dreijährige Patenkind gefallen bin und deren Zwillingsbruder dazu noch auf dem Arm hatte.
Den Kindern ist zum Glück nichts passiert weil es mir gelang irgendwie auf die Seite zu fallen. Der Nachteil war das ich mir dabei den Fuß auskugelte und das Sprunggelenk abgesplittert war.
Bin fast drei Monate an Krücken gelaufen und hatte längere Zeit einen Gips.
Jedenfalls war mein Gedanke das sobald ich wieder fit bin irgendwas trainiere wo ich das Hinfallen lerne. Da kam ich entweder auf Judo oder Aikido.
Im Judo weiß ich nicht wie das im Bodenkampf läuft, es ist glaube ich nicht so gut wenn der Gegner am kaputten Fuß rumdreht um mich zum aufgeben zu bewegen, obwohl mich der Sport trotzdem noch reizen würde.....
Jedenfalls bin ich beim Aikido hängengeblieben.
Finde es faszinierend was man alles ohne Kraft anzuwenden erreichen kann.
Auch gefallen mir die Hebel und wie schnell man den Angreifer aus dem Gleichgewicht bringen kann.
Wir lernen im Training u.a. die Techniken anzuwenden die sich aus der Situation heraus ergeben weil man immer mal einen Trainingspartner hat der nicht so mitspielt wie man es erwartet. " Wir trainieren ehrlich ".
Ich finde das so ein Training Sinn macht und viele Sachen würden sich bestimmt auch gegen Fausstöße und Fußtritte anwenden lassen.
Mein Trainer ist 60 und betreibt seit über 35 Jahren Aikido. Der ist entspannt und macht sich keinen Stress.
Selber bin ich durch Aikido ruhiger und gelassener. Die Leute sind in Ordnung und das Training macht Spaß.
Im hohen Alter kann man Aikido bestimmt auch noch trainieren.

Viele Grüße
Andreas

Koky
01-08-2012, 17:25
Hallo zusammen,

ich finde das Thema sehr spannend. Ich bin inzwischen seit 27 Jahren im Aikido. Ziemlich genau vier Wochen vorher habe ich mit Karate begonnen. Darüber fand ich auch zum Aikido. Mein Karatelehrer(seinerzeit 3.Dan) hatte damals dem Aikidoka als Uke für eine Vorführung zur Verfügung gestanden, da er neu in der Gegend war. Trotzdem wollte er ihm nichts schenken, was man ihm auch ansah. Der Aikidoka hatte trotzdem leichtes Spiel. Das hat mich damals komplett begeistert und so habe ich alles eine weile parallel betrieben. (Als kleiner Stöpsel...)

Auf der einen Seite sehe ich das Aikido aus meiner persönlichen Erfahrung als äußerst effektive Art, sich zu verteidigen, ohne die Gewalt zu schüren. Ich bin jahrelang im Security-Umfeld bei Veranstaltungen tätig gewesen und besonders dort erwies mir das Aikido gute Dienste. Allerdings kann ich es nicht uneingeschränkt empfehlen. Die Masse der Aikidoka, auch > 1.Kyu, die ich im Laufe der Jahre in Deutschland kennengelernt habe, waren nicht in der Lage, all zu viele Techniken unter Laborbedingungen so durchzuführen, dass eine Gleichgewichtsbrechung stattfindet. Das ist, was mich schockiert, und womit ich dauernd anecke. Eine ganz wesentlich höhere Qualität kannst Du IMHO in Frankreich(auch, aber weniger bei Tissier) oder in osteuropäischen Staaten finden(nicht REAL Aikido).

Daher empfehle ich Dir, nach einer Schule zu suchen, in der man Dir nicht eintrichtert, Deinen gesunden Menschenverstand abzuschalten. Sätze wie "das funktioniert, wenn ich es schneller mache" sollten Dich abschrecken. Auch, wenn eine Technik bei Dir einfach nicht klappt und sie dann so lange mit gefährlicheren Hebeln oder Schlägen unterfüttert wird, bis Du überzeugt bist, dann solltest Du genau abwägen, ob es sich lohnt, zu bleiben. Ebenso kannst Du darauf achten, ab wann Du Dich als Angreifer wirklich unter der Kontrolle des Verteidigers fühlst. Wenn ein in der Schule anerkannter, weit fortgeschrittener Aikidoka z.B. Dein Gleichgewicht erst dadurch nimmt, dass er gegen Ende des Wurfes irgendwas saumäßig schmerzhaftes tut, dann ist das nicht sehr gut. Ein meiner bescheidenen Meinung nach ordentlich arbeitender Aikidoka wird dich ganz kurz nach der ersten Berührung so unter Kontrolle haben, dass Du hinfällst oder Dir selbst ein wenig Schmerzen bereitest wenn Du versuchst, gegen seine Führung etwas zu tun. Solltest Du wissen, was ein Shiho Nage ist, dann schreibe mir eine PN und ich kann Dir sagen, auf welche Fehler Du dort achten kannst. Oft ist Shiho Nage einer der ersten Würfe, die man lernt und damit auch ganz gut geeignet, die Lehrqualität zu checken.

SchwingDeinDing
10-08-2012, 11:11
Hi,

Ich halte Aikido für unterbewertet, weil jede Aikido-Demo einen Uke zeigt, der genau dann abrollt, wenn seine Konditionierung ihm sagt, rolle. Stell Dir einfach vor, sie rollen nicht ab...

Ich halte Aikido für unterbewertet, weil Aikido voll mit Wissen ist, das sich nicht erklären, sondern nur als "Männerbalett" zeigen lässt. Aber versuch mal einem Baletttänzer eine zu schallern oder diesen zu "fangen".

Ich halte Aikido als Breitensport für untauglich, weil es fast ein Zufall ist, dieses Wissen zu erlangen. Es dauert im Durchschnitt sehr lange, bis endlich der Lernende jenes Gefühl ÜBER den Gegner erhält, welches tatsächlich die Wahrscheinlichkeit von "Kontrolle" erhöht, wenn er dieses Niveau überhaupt je erreicht.

Ich halte Aikido für eine der KK, die eine ausserordentlich hohen Trainingsbedarf hat, eben weil sie den Anspruch hat, den Uke ohne K.O..Schläge und ernsthafte Verletzungen davon zu überzeugen, das weitere Angriffe nutzlos sind. Ich halte daher die Didaktik, mit der Aikido zu einem großen Teil unterrichtet wird, für kontraproduktiv, da die Annahmen über das Verhalten des Ukes viel zu künstlich sind, und Mittel und Zweck anfänglich nicht freigegeben werden. Man trainiert "Uke-Schutz" UND "Eigenschutz" und das wirklich sehr, sehr lange. Macht auch Sinn, weil man sonst sehr schnell ohne Trainingspartner da steht.

Ich würde mir vom Aikido wünschen, dass, gerade wenn man anfängt, die Prinzipien im Training wesentlich stärker betont werden würden. Die Statik der Formen geht mir in ihrer Betonung wirklich sehr auf den Sender und erzeugen oft ein falsches Bild einer Mittel-Zweck-Rationalität. Aber das hab ich auch schon im Training anders erlebt. Die "Schulen" sind da extrem unterschiedlich aufgestellt.

Was mich echt beim Aikido in Deutschland unglaublich nervt, sind die Verbandsstreitereien und Abspaltereien. Der Lehrer-Schüler-Struktur aus alten Zeiten ist einem Demokratieverständnis gewichen, dass in einer traditionellen KK nichts zu suchen hat.

aikibunny
10-08-2012, 12:03
Ich wusste nichts über Aikido, als ich anfing; das war vor dem Internet. Ich kam an die Uni, das Karate dort hat mir nicht gefallen, meine Freundin hat Aikido gemacht, ich hab mal mitgemacht und war sofort fasziniert. Fast zwanzig Jahre später ist es schwierig zu rekonstruieren, was meine Motive waren, zumal mir viele erst über die Jahre wirklich klar geworden sind. Neue kamen dann hinzu. Seither ist Aikido für mich einfach ein Teil meiner persönlichen Entwicklung und persönlichen Wachstums gewesen, auf unterschiedliche Arten und Weisen, die ich, selbst wo ich es könnte, nicht im Netz aufzählen mag.

Ich glaube auch nicht, dass man das einfach verallgemeinern kann. Ich bin immer wieder erstaunt, aus was für unterschiedlichen Gründen Leute offenbar Aikido machen. Für mich spricht auch überhaupt nichts für (oder gegen) Aikido „an sich“. Aber Aikido kann für bestimmte Menschen, in bestimmten Situationen mit bestimmten Lehrern sehr viele Dinge sein und, wenn es passt, toll zu einem Leben beitragen. Aber das kann, mit anderen Schwerpunkten, MMA auch, oder Fliegenfischen.

Ich glaube, dass es wenig Sinn hat, über Pro und Contra lange rumzugrübeln; man sollte das machen, was einem im Herzen anspricht und eine ganz unerklärbare Faszination ausübt. Wenn man dann seine ganze Kraft reinsteckt, wird es sich sehr lohnen.

domo77
10-08-2012, 12:08
bin irgendwie über das Jiu Jitsu reingerutscht, da die beiden bei uns eng miteinander verbandelt sind...
trainiere aber nur unregelmäßig als X-Training zum JJ...

Belächelt habe ich aikido nie...ich denke, dass jeder, der mal einen wirklich guten aikidoka in aktion erlebt hat sein belächeln in respekt umwandelt...

rofada
25-08-2012, 12:31
Oft ist Shiho Nage einer der ersten Würfe, die man lernt und damit auch ganz gut geeignet, die Lehrqualität zu checken.

Ich habe mir jetzt interessehalber auf Youtube mal den genannten Wurf angeschaut:
"http://www.youtube.com/watch?v=LfuwPVOfGZ8"

Jetzt frage ich dich/euch mal ganz ernsthaft - warum sollte Uke die Hand am Arm lassen, bis der Arm gedreht und zum Wurf gebracht wird ?

Versteht mich richtig, die Technik an sich finde ich durchaus beeindruckend, aber welcher "Angreifer" reagiert denn so merkwürdig ? In dem Moment wo sich das "Opfer" wegdreht läßt der Angreifer normalerweise doch den Griff los, warum sollte er dieser Bewegung so seltsam mitgehen und völlig sinnlos in dieser ungünstigen Lage mitgehen/festhalten ? Was soll das - das ist doch sowas von realitätsfremd ?

Das Uke in bestimmten Übungen mitgehen muß, um sich selber nicht weh zu tun - das ist mir klar. Auch im Judo geht man in gewisser Weise mit der gegnerischen Bewegung mit, aber gerade das genannten YouTube Beispiel zeigt doch was ich meine. Es wäre für Uke doch ein leichtes und darüberhinaus auch viel logischer, los zu lassen - aber er hält fest, als wäre er "angeklebt". Das hat doch nichts mit dem Vermeiden einer schmerzhaften Drehung/verletzung zu tun ...

Ich denke genau diese völlig unrealistischen Übungen, bei denen der Angreifer in Bewegungen mitgeht, die er im realen Leben nie mitgehen würde, bringen immer wieder den Spruch vom "abgesprochenem Männerbalett" auf - warum macht man das, ich verstehe es nicht ?

Siorac
26-08-2012, 11:33
Hallo Octavius,
mich hat Aikido interssiert weil ich mit Leuten was zusammen machen wollte ohne im Wettkampf gegen einander antreten zu müssen. Jeder unterstützt den anderen in seinem Training. Nach Jahren der Erfahrung mit Aikidokas habe ich erkannt das sie meisst eine positive und lockere Einstellung zum Leben haben. Ich allerdings würde keinen Aikidoka belächeln wollen. Nach aussen strahlen sie eine vollkommene Ruhe aus. Diese Ruhe kann aber auch das Auge (Zentrums) eines Wirbelsturms sein in den ich auf keinen Fall hinein gezogen werden möchte.

どうして
27-08-2012, 08:52
... warum sollte Uke die Hand am Arm lassen, bis der Arm gedreht und zum Wurf gebracht wird ?Weil kata geübt wird.


Versteht mich richtig, die Technik an sich finde ich durchaus beeindruckend, aber welcher "Angreifer" reagiert denn so merkwürdig ?Keiner.
Keine aikidô-Technik, die du je (im Video) gesehen oder (selber) geübt hast, ist so, wie du sie kennengelernt hast 1:1 in einer realen Situation umzusetzen.
Das ist aber auch kein Geheimnis. Was geübt wird ist immer und ausschließlich kata.


Was soll das - das ist doch sowas von realitätsfremd ?
Es ist keine Übung für die Realität einer SV - Situation.
Es ist eine Übung für die Realität der Körperarbeit des Werfenden.


Das Uke in bestimmten Übungen mitgehen muß, um sich selber nicht weh zu tun - das ist mir klar.
Das stimmt nur für einige Richtungen von aikidô. Nicht allgemein.
In dem aikidô, das ich übe, gibt diesen Gedanken z.B. nicht.
In der aikidô-Richtung, aus der das Video stammt, das du gepostet hast, gibt es diesen Gedanken auch nicht.


... uke ...hält fest, als wäre er "angeklebt". Das hat doch nichts mit dem Vermeiden einer schmerzhaften Drehung/verletzung zu tun ...
Richtig: Er hält fest, weil es "abgesprochen" ist, daß er fest hält. Das ist der einzige Grund.


... - warum macht man das, ich verstehe es nicht ?
Einerseits, weil es die Übenden nach einer Weile dahin führt, nicht mehr darauf angwiesen zu sein, ob uke festhalten möchte oder nicht. Das ist meiner Ansicht nach, schwer zu erklären und bestimmt schwer zu glauben. Aber es ist in der Tat so, daß diese Art des Übens dahin führen kann, daß man auf die Einwilligung des Partners nicht mehr angewiesen ist. Um das zu glauben, muß man es wohl erleben. Ein wenig davon kann man schon ahnen, wenn man sich die Form ab etwa 1:05 in dem von dir geposteten Video anschaut.
Aus meiner Sicht ist shiho nage übrigens eine der schwersten Techniken im aikdô was ihre SV-Tauglichkeit angeht.

Zum anderen, weil es wie gesagt Körpergefühl und Fähigkeiten des Übenden entwickelt. Ich übe im Moment (nach über 18 Jahren Training) wieder ganz intensiv diese Grundformen, von denen du eine gepostet hast und die keinen direkten Bezug zu SV haben. Es ist sehr spannend, was man für sich selber dabei lernt.

Meine Frau, die vom Kickboxen kommt, nennt unser Üben übrigens "Wattbäuschchen pusten".
So what?

Antikörper
27-08-2012, 10:53
Hi,


...

Urspünglich war das Greifen zum Handgelenk dazu gedacht die Waffenhand in der Nahdistanz zu fixieren, damit der Griff zum Tanto etc. unterbunden wird. Wenn Uke an der Stelle die Hand loslässt, hätte er das Messer im Körper stecken. Leider ist das heute sehr wenigen "modernen" Aikidokas bewusst, oder der Fokus des Trainigs liegt ganz woanders. In "älteren" Stilen
wie z.B. Yoshinkan oder in der Takeda Ryu ist die "Waffen Awareness" extrem wichtig.



Einerseits, weil es die Übenden nach einer Weile dahin führt, nicht mehr darauf angwiesen zu sein, ob uke festhalten möchte oder nicht. Das ist meiner Ansicht nach, schwer zu erklären und bestimmt schwer zu glauben. Aber es ist in der Tat so, daß diese Art des Übens dahin führen kann, daß man auf die Einwilligung des Partners nicht mehr angewiesen ist. Um das zu glauben, muß man es wohl erleben.


Meine Erklärung zu diesem "Phänomen" liegt im Gleichgewichtsbruch von Uke begründet. Soll heißen man raubt Uke in der anfänglichen Ausweichbewegung sein Gleichgewicht. Ein Könner macht das so geschickt, dass Uke nicht merkt sein Gleichgewicht verloren zu haben. Die Hand suggeriert Uke Quasi noch sein Gleichgewicht zu besitzen. Dieser Gleichgewichtsbruch wird dann aufrecht erhalten und in eine Technik überführt.

Jemand der das Erlebt und nicht weiß wie es funktioniert ist über diese Fähigkeit sehr erstaunt, da es sich anfühlt als würde man ohne Widerstand Geworfen werden etc. In Wirklichkeit fällt man über seine eigenen Füße.

Direkte Schüler von Gozo Shioda betonen heute noch, dass er ein wahrer Meister darin war. Jedoch ist das auch nur ein ganz ganz kleiner Teilaspekt aus dem Aikido Ueshibas. Für mich ein weiteres Indiz wie genial O'Sensei gewesen sein muss.

Gruß

どうして
27-08-2012, 11:38
Urspünglich war das Greifen zum Handgelenk dazu gedacht die Waffenhand in der Nahdistanz zu fixieren, ...
Das ist eine relativ moderne These und stimmt historisch wohl eher nicht. Jedenfalls nicht in dem Sinne, wie es heute oft zu hören ist.
In den yawara, die Bestandteil einer koryû sind und daher erklärtermaßen in ihrem tai jutsu einen engen und systematischen Bezug zu den Waffen haben, werden die Techniken, die konkret darauf abzielen, z.B. die Schwerthand zu fixieren, genau darum auch nur auf einer Seite geübt. Und zwar gegen die rechte Hand.
Das Üben beider Seiten im daitô ryû und dann im aikidô weißt darauf hin, daß dieser Aspekt hier bereits sehr früh nicht mehr im Vordergrund stand. (Warum auch immer.)

Hinzu kommt:
Die hier gezeigte Form von shiho nage aus gyaku hanmi katate dori erlaubt kein Ziehen des Schwertes, wie es bei den Formen aus ai hanmi der Fall ist. Die hier gezeigte Form ist in erster Linie eine didaktische, die z.B. auf die Arbeit aus morote dori vorbereitet. Dort macht genau dieselbe Form auf einmal sehr viel Sinn.


Leider ist das heute sehr wenigen "modernen" Aikidokas bewusst, ...
Ich weiß nicht, wen du mit "moderne" aikidôka meinst. Aber der verlinkte Lehrer z.B. hat einen Abzweig eines klassischen ken jutsu gelernt. Und mein Lehrer ist shibucho einer koryû.
Will sagen: Die klassische Arbeit mit dem Schwert ist auch im aikikai vorhanden. Und auch die Zusammenhänge mit den Formen des aikidô. Bzw. auch gerade die Unterschiede ... .

Antikörper
27-08-2012, 14:04
Das ist eine relativ moderne These und stimmt historisch wohl eher nicht. Jedenfalls nicht in dem Sinne, wie es heute oft zu hören ist.
In den yawara, die Bestandteil einer koryû sind und daher erklärtermaßen in ihrem tai jutsu einen engen und systematischen Bezug zu den Waffen haben, werden die Techniken, die konkret darauf abzielen, z.B. die Schwerthand zu fixieren, genau darum auch nur auf einer Seite geübt. Und zwar gegen die rechte Hand.
Das Üben beider Seiten im daitô ryû und dann im aikidô weißt darauf hin, daß dieser Aspekt hier bereits sehr früh nicht mehr im Vordergrund stand. (Warum auch immer.)


Dass die Art der Ausführung für das Üben von Aikido angepasst wurde, bezweifel ich nicht. Ich wollte dem Fragesteller den Ursprung und Sinn des Angriffs verdeutlichen. Es war für mich an der Stelle eine passendere Antwort wie "Weil kata geübt wird."

Auch habe ich jetzt nicht das nötige historische Wissen, aber generell finde ich die Idee auch mal die linke Hand zu blockieren garnicht dumm. Auch speziell als Weiterentwicklung für den Waffenkampf.




Ich weiß nicht, wen du mit "moderne" aikidôka meinst. Aber der verlinkte Lehrer z.B. hat einen Abzweig eines klassischen ken jutsu gelernt. Und mein Lehrer ist shibucho einer koryû.
Will sagen: Die klassische Arbeit mit dem Schwert ist auch im aikikai vorhanden. Und auch die Zusammenhänge mit den Formen des aikidô. Bzw. auch gerade die Unterschiede ... .

Meinst du mit dem verlinkten Lehrer zufällig einen der berühmtesten Aikidokas unserer Zeit? :rolleyes: Spaß beiseite, Tissier kenn ich natürlich und ich finde sein Aikido super.

Mir ging es bei dieser Aussage garnicht um Stile. Manche Stile haben erklärtermaßen einen ganz anderen Zweck wie die Anwendung, da ist es ja auch "OK" dass man Techniken in einer tödlichen Distanz mit offener Seite durchführt etc. Mir ging es darum dass vielen Leuten nicht bewusst ist, dass die direkte Anwengungstauglichkeit einer Technik längst flöten gegangen ist. Also dass man denkt, man könnte die Technik so 1:1 Anwenden wie geübt.

An der Stelle generalisiere ich vlt. zu stark, kann sein. Aber leider habe ich die Erfahrung schon öfters gemacht. Ich würde es mal freundlich mit Realitätsferne bezeichnen :)

Gruß

rofada
27-08-2012, 14:20
Weil kata geübt wird.

Danke für deine ausfürhliche und interessante Antwort.
Wobei ich mich allerdings frage, ob das was du meinst nicht doch eher das ist, was im Karate die "Bunkai" ist, weniger die eigentliche "Kata" ?



Meine Frau, die vom Kickboxen kommt, nennt unser Üben übrigens "Wattbäuschchen pusten".
So what?

Deine Gelassenheit ob solcher "Kritik" ist bewundernswert - wobei ich allerdings (nimm's mir nicht übel) auch die Bemerkung deiner Frau gut verstehen kann:D

Aikido ist wohl die am schwersten zu vermittelnde Kampfkunst und ich denke wer noch nie etwas mit KK zu tun hatte, wird sich dem Thema vermutlich offener/aufgeschlossener (aber eben auch "naiver") nähern, als der/die welcher bereits in etwas härteren KK reingeschaut hat. Mir geht es jedenfalls so (nach ein wenig Erfahrungen in so unterschiedlichen KK wie KungFu/Kickboxen/Shotokan und Judo), das ich Aikido immer etwas "belächel" und es mich andererseits ungemein interessiert. Warum das so ist, kann ich (noch) nicht wirklich erklären, aber mit zunehmendem Alter (damit meine ich mich;)) wird der geistige Aspekt des Aikido immer interessanter und die Lust (leider auch die Fähigkeit) zum "Kämpfen" weniger...

どうして
27-08-2012, 14:34
... die Art der Ausführung für das Üben von Aikido angepasst wurde, ...
Ich habe versucht, deutlich zu machen, daß "die Art der Ausführung" keine Anpassung im Rahmen von aikidô ist.
Sondern diese Formen sind weitaus älter als das aikidô. Sie existieren bereits im daitô ryû. Und auch dort sind sie schon übernommen worden.
Diese Form der Greifangriffe wurde parallel zu den Formen überliefert, die sich aus dem Festhalten des Schwertarmes ergeben.

Das hat seine Ursache wahrscheinlich - ähnlich wie bei den suwari waza Formen - darin, daß eine der Wurzeln des daitô ryû in dem unbewaffneten Kampf innerhalb von Häusern/Palästen liegt.


Es war für mich an der Stelle eine passendere Antwort wie "Weil kata geübt wird."
Es gibt aber wohl letztlich keine passendere Antwort. Der historische Hintergrund ist jednefalls wohl nicht die Schwertarbeit. Und gerade gyaku hanmi katate dori shiho nage ist eine klassische didaktische Form. Genau aus dem Grund befindet sich auf dem Video die zweite mögliche Ausführung, die "realistischer" ist.


Mir ging es darum dass vielen Leuten nicht bewusst ist, dass die direkte Anwengungstauglichkeit einer Technik längst flöten gegangen ist.
Ich glaube, das, was die Techniken "anwendungstauglich macht und auch früher gemacht hat, ist die innere Arbeit, die dahinter oder darunter liegt. Aber das ist noch mal ein ganz anderes Thema ...

irimi
27-08-2012, 16:13
Ich habe mir jetzt interessehalber auf Youtube mal den genannten Wurf angeschaut:
"http://www.youtube.com/watch?v=LfuwPVOfGZ8"

Jetzt frage ich dich/euch mal ganz ernsthaft - warum sollte Uke die Hand am Arm lassen, bis der Arm gedreht und zum Wurf gebracht wird ?

Versteht mich richtig, die Technik an sich finde ich durchaus beeindruckend, aber welcher "Angreifer" reagiert denn so merkwürdig ? In dem Moment wo sich das "Opfer" wegdreht läßt der Angreifer normalerweise doch den Griff los, warum sollte er dieser Bewegung so seltsam mitgehen und völlig sinnlos in dieser ungünstigen Lage mitgehen/festhalten ? Was soll das - das ist doch sowas von realitätsfremd ?


m.E. liegt das daran, dass Aikido-Techniken derart ausgeführt werden sollten, dass du als Nage während der Bewegung jederzeit besser stehst als Uke. D.h. der Angreifer sollte gar nicht loslassen wollen, weil es dann für ihn gefährlicher wird als wenn er festhalten würde. Wenn er loslässt, fängt er einen Atemi. Beim Shihonage wäre das z.B. ein Ellenbogen zum Gesicht. Während der gesamten Technik sollte Uke niemals in eine günstige Schlagposition kommen, Nage dagegen ständig alle Möglichkeiten für Atemis offenstehen. In den Lehrvideos von Nishio Sensei wird das sehr oft gezeigt.

どうして
27-08-2012, 16:25
... der Angreifer sollte gar nicht loslassen wollen, weil es dann für ihn gefährlicher wird als wenn er festhalten würde. Wenn er loslässt, fängt er einen Atemi. ...
Das weiß aber nur jemand, der selber aikidô übt. Für alle anderen ist das nicht offensichtlich. Sie würden also dennoch los lassen.
Niemand, der nicht aikidô übt, hält in einer Situation, wie der in dem von rofada verlinkten Video fest. Zumal nages position für ein atemi dort auch nicht besonders vorteilhaft ist.
Wenn man sich vormacht, daß die Techniken funktionieren, weil ein Angreifer ein mögliches atemi vermeiden möchte, macht man sich zum einen vollständig abhängig vom jeweiligen Angreifer.
Und zum anderen gibt man sich einer Illusion hin. Denn die Sitution, daß uke losläßt wird doch normalerweise gar nicht geübt.

Wenn ich es richtig verstehe, dann sind die atemi bei Nishio sensei doch eher ein Zusatz zur Technik, als eine Voraussetzung dafür, daß sie überhaupt angebracht werden kann?

irimi
27-08-2012, 17:48
Das weiß aber nur jemand, der selber aikidô übt. Für alle anderen ist das nicht offensichtlich. Sie würden also dennoch los lassen.
(...)
Wenn ich es richtig verstehe, dann sind die atemi bei Nishio sensei doch eher ein Zusatz zur Technik, als eine Voraussetzung dafür, daß sie überhaupt angebracht werden kann?

Mir wurde es mal so erklärt: Aikido ist eine vergebende Kampfkunst. Obwohl man während einer Technik 5, 6 oder noch mehr Möglichkeiten für Atemis hätte, gibt man dem Angreifer jedes mal die Gelegenheit zu reflektieren und von einem weiteren Angriff abzusehen. Das ist eher philosophisch, aber technisch heißt es denke ich so viel wie, dass das "Loslassen" durchaus eingeplant ist. Entweder lässt Uke von seinem Angriff ab (Konfliktlösung) oder er versucht erneut anzugreifen (Nage kann Atemi setzen und/oder neue Technik einleiten).

Im Grunde sollte es für die Technik egal sein ob Uke greift oder nicht. Nishios Shihonage sieht in der Hinsicht auch nochmal etwas anders aus:
Nishio Aikido - Vol. 1 (Gyakuhanmi Katatedori) - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=CxJjJfiZUaU#t=24m53s)

どうして
27-08-2012, 21:56
Mir wurde es mal so erklärt: Aikido ist eine vergebende Kampfkunst. ... Das ist eher philosophisch, ...
Ok, so kenne ich aikidô nicht.


... aber technisch heißt es denke ich so viel wie, ...
Ich glaube, eine Technik-Diskussion macht in diesem Rahmen nicht so viel Sinn? Du scheinst etwas anders zu üben, als ich es kenne.

Ich kenne aber das aikidô von Tissier ganz gut. Und auf die in dem Video zuerst gezeigte Form treffen deine Aussagen nicht zu. Es gibt dort kein atemi und es wird auch nicht daran gearbeitet, was geschieht, wenn uke losläßt. Es ist zunächst einfach kata.


Nishios Shihonage sieht in der Hinsicht auch nochmal etwas anders aus:

Eben. Er erklärt, warum die von Tissier gezeigte erste Form als "realistische" Form nicht funktionieren kann. Und dann zeigt er die Form, die Tissier als zweite zeigt.
Ist das nicht genau das, was ich gesagt habe?

rofada
01-09-2012, 11:19
Eben. Er erklärt, warum die von Tissier gezeigte erste Form als "realistische" Form nicht funktionieren kann. Und dann zeigt er die Form, die Tissier als zweite zeigt.


Dienstag das erste Mal ein Aikido Training mitgemacht - und es war interessant. Mein erster Eindruck:

Sehr kopflastig (will heißen, manche der gezeigten Technikfolgen waren so umfangreich, dass ich den Anfang schon wieder "vergessen" hatte, als es zum Ende kam - peinlich, aber wahr :o) und viele "Angriffszenarien" bei denen man den Verstand ausschalten muss, denn ansonsten kommt immer der Gedanke auf "was soll das, so greift nie ein Mensch an". Speziell die Schläge von weit oben (wird wohl aus den Zeiten des Angriffes mit einem Schwert kommen..), dazu weit ausholend - sind so was von realitätsfremd und ganz bequem anders zu kontern, als mit den vergleichsweise komplizierten Aikidotechniken.
Körperlich selbst für mich als derzeit sehr schlecht trainierten neuen Teilnehmer wirklich nicht anstrengend/fordernd (wenn ich das mit Judotraining u. da spez. Randori vergleiche ist Aikido so wie ich es erlebt habe, fast schon "erholsam" :)) - andererseits tolle und teils absolut "zwingende" Halte/Hebeltechniken, Fallübungen und sehr netter und hilfsbereiter Umgang der Teilnehmer untereinander..

Aber auch nur an SV/Kampfsport zu denken, dass muß ich wohl aus dem Kopf kriegen - und Aikido als reinen Sport/Fallschule/körperliche und geistige Erfahrung sehen, denn:

Auf die Gefahr mich jetzt unbeliebt zu machen, aber selbst der Trainer (3. DAN) dürfte gegen einen versierten Judo/MMA/Karate Kämpfer keine einzige 2 Minuten Runde "überleben" - never :(
Den Karateka wird er erst gar nicht zu "packen" kriegen und sich ganz schnell auf dem Ringboden wiederfinden - und der MMA/Judo Fighter ist meist wirklich "kampferprobt" genug um sich entweder nicht fassen zu lassen, oder sich schnell genug raus zu winden bevor der Hebel wirkt. Und dann ist mit Aikido ganz schnell Schluß, denn wenn der MMA/Judoka den Aikidoka erst mal hat, kommt der da mangels Bodenkampferfahrung nie mehr raus. Mal abgesehen davon, dass die richtig guten Judoka die ich kennen gelernt habe, meist sehr kräftig waren - und erzähle mir niemand "Kraft spielt keine Rolle":D

Und gegen den wirklich gefährlichen Straßenschläger (ich meine jetzt nicht die Kirmesraufbolde o. jugendliche meist angetrunkene Streithähne) gebe ich den Leuten auch nur eine rel. geringe Chance, die dann wohl hauptsächlich auf dem Überraschungseffekt beruhen dürfte.

Klar, Leute wie Tissier oder Bennewitz traue ich das alles zu - aber das sind Ausnahmefälle die dafür "ewig" trainiert haben oder zusätzliche Kampfausbildungen hinter sich haben. Der "normale" Aikidoka wird sich (entsprechende Erfahrung vorausgesetzt) aber sicher gegen den Normalfall (betrunkener Aggressor/jugendlicher Schläger) wehren können, was er aber nach weniger Jahren Karate/Boxen/MMA usw. schneller und besser könnte...

Aber lassen wir das mal außen vor - das ist ja auch nicht Sinn und Zweck des AIKIDO.
Und wenn man es als "friedliche Kampfkunst" interpretiert (vielleicht nicht ganz so auschweifend/esotherisch wie Stenudd in seinem ansonsten tollem gleichnamigem PDF Buch), das einen Teilnehmer an Geist und Körper wachsen läßt, ein Stück weit innere Ruhe (Zufriedenheit) schenkt und sicherlich nach (überdurchschnittlich langer) Zeit auch in vielen SV Fällen helfen *kann*, dann ist es mir bestimmt einen Versuch wert. Allein schon keine KATA mehr laufen zu müssen (auch wenn ich das mitunter sehr gut, fast meditativ empfunden habe, aber irgendwann nervt es mich) ist angenehm, kein Druck Gürtelprüfung machen zu "müssen", kein Wettbewerbsgedanke und - vielleicht daraus resultierend - ein sehr freundlicher und gelassener Umgang miteinander, das sind ganz klar positive Punkte die mir aufgefallen sind. Und dazu kommt ein ganz persönlicher Aspekt - mit meinen mittlerweile 54 J. bin ich ganz froh Gelegenheit zum Training zu haben, ohne dabei jedes Mal an meine körperlichen Grenzen (was Kraft u. Kondition betrifft) gehen zu müssen - bleibt also die Fallschule und die "komplizierte" Handhabung als Herausforderung, aber das muß ich halt probieren.

Und so kann ich nach diesem ersten Training nur sagen - es ist "anders" - anders als das was ich vom Shotokan o. Judo her kenne. "Anders" aber bestimmt nicht "schlechter" oder "besser" - eher "interessant"....

WingChun77
01-09-2012, 17:11
Hallo,

Meiner bescheidenen Meinung nach dauert das Erlernen dieser KK ein Leben lang und die Anwendung derselben noch länger. Was sich nach Jahrzehnten des Trainings zeigen kann, dies sind mehr oder minder starke Tendenzen, um auf der Straße mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu bestehen und dies auf eine recht effiziente und elegante Art, WENN die Situation passt (was sie in der mehrheitlichen Zahl der Fälle IMO nicht tut) UND so ein/e adäquate/r Trainer/in zur Verfügung steht, die/der entsprechend trainiert (was in den meisten Fällen auch nicht der Fall ist).

Vom Grundprinzip her würde ich das Aikido sehr nahe am Bagua Zhang ansiedeln: Kreisförmige Bewegungen und "umleiten" des gegnerischen Kraftvektors. Parallel zum Wing Chun, Bagua Zhang, TaiJiQuan et al möchte ich (provozierend-humoresque) in den Raum werfen: Theorie top - Realität flop! Aikido-Demos faszinieren mich immer wieder, jedoch schreckt mich - wie so oft - der Vereins- und Verbandsklügel ab, um hier weitere Aktionen folgen zu lassen.

Ist wer mit dem Verein in Bad Kreuznach vertraut?



LG

Günther

WingChun77
01-09-2012, 17:13
Dienstag das erste Mal ein Aikido Training mitgemacht - und es war interessant. Mein erster Eindruck:[...]

Super Beitrag! Vielen Dank für diese ehrlichen, offenen und wahrheitsgemäßen Zeilen!


LG

Günther

Antikörper
03-09-2012, 09:33
...

Hi,

nette Einschätzung :) Einiges sehe ich ähnlich. Aber bei Generalisierungen ala X macht Y platt, sollte man vorsichtig sein. Es gibt nicht DAS Aikido, und auch nicht DEN Aikidoka (oder DEN Judoka usw.). Man hat von Schule zu Schule und von Stil zu Stil teilweise sehr große Unterschiede.

Gruß

Eskrima-Düsseldorf
03-09-2012, 11:26
Meiner bescheidenen Meinung nach dauert das Erlernen dieser KK ein Leben lang und die Anwendung derselben noch länger.

Bleibt also festzuhalten, daß Aikido also in jedem Falle lebensverlängernd wirkt...

rofada
03-09-2012, 14:39
Bleibt also festzuhalten, daß Aikido also in jedem Falle lebensverlängernd wirkt...

Wenn das kein Argument ist..;)

ShantiSaath
03-09-2012, 18:54
Ich habe eher zufällig zum Aikido gefunden, da ich eine Kampfkunst beginnen wollte. Nach einer Probestunde war ich überzeugt. Jetzt mache ich es seit rund 1 1/2 Jahren, will es aber mein Leben lang fortsetzen. Aikido zeigt einen effizenten Weg der Verteidigung, es kennt keine Tritte und Schläge, sondern leitet die Energie des Angreifer gegen diesen zurück - Das ist beeindruckend.

Mir ist aufgefallen, dass meine Koordination und das Gleichgewichtsvermögen sich wesentlich verbessert haben, Kondition wird es sicherlich auch aufrecht erhalten. Das Training macht Spaß, auch wenn man sich immer bewusst sein sollte, dass es noch viel zu lernen gibt. In der Tat hat man sein Leben lang nur das Ziel vor sich, sich zu verbessern, aber das ist auch nicht schlecht, denn so hat man immer etwas vor sich.

どうして
04-09-2012, 05:46
... es kennt keine Tritte und Schläge ...
Gibt es in eurem aikidô kein atemi?

Cillura
04-09-2012, 06:27
Ich habe mal ein paar Stunden Aikido mitgemacht. Ich fand es auch von den Techniken und der Herangehensweise ganz gut.

Leider kam ich mit dem Trainer nicht klar. Er konnte sich (in meinen Augen) nicht verständlich ausdrücken, was man denn nun machen sollte oder wie eine Technik ausgeführt wird. Das ist natürlich subjektiv - vielleicht war ich auch einfach nur zu doof es zu verstehen. :( Ein weiteres Problem für mich war die engstirnige Sichtweise auf bestimmte Dinge, wie zum Beispiel Faustschläge. Ich hatte immer gelernt: erst die Hüfte, dann der Arm. Bzw. gleichzeitig beides ist auch noch vertretbar. Aber er wollte mir ernsthaft erklären, dass ich erst meinen Arm und dann die Hüfte bewegen sollte. Und dann hat er so ne Schiebebewegung wie mit nem Schwert gemacht :confused: Als er mir dann noch erklärte, dass er sich gerade Kickboxen selbst beibringt, bin ich gegangen.

Was mir am Aikido gefällt und warum ichs mir angeschaut habe? Die Fallschule, die so locker und leicht aussieht, so als wäre es das leichteste auf der Welt. In meiner sehr kurzen Aikido-Zeit hab ich mir das Prinzip "Ukemi nehmen und ukemi geben" etwas mehr zu Herzen genommen. Seit dem klappt es auch besser mit den Würfen und der Fallschule. :)




...
Manchmal kommen von den beiden Trainern etwas seltsame Meldungen, so bilde ich mir ein im Bunkai der Karatekatas immer wieder Hebel erkennen zu können, was der Karatetrainer vehement abstreitet:D
auch andersrum kommen Bemerkungen, also von beiden ist die andere Seite nicht wirklich gewünscht.
...


Es ist traurig, wenn die Lehrer hinterm Tellerrand leben und einfach nicht drüber guggen wollen. :( Lass dir gesagt sein, in den Katas sind Hebel und Würfe drin. Hab selbst schon welche drin entdeckt und mein Trainer hat das durchaus befürwortet :D

KeineRegeln
04-09-2012, 12:09
Glaube, ich habe das schon mal gefragt: es heißt doch das die ersten Schüler vom O-Sensei alle dan-Grade in anderen KKs hatten. Da stellt sich doch die Frage, warum hatte er sich nicht gleich komplette Anfänger geholt? Ich vermute das er mit dem Akido auf einem Fundament aufbaute. Schließlich bauen die meisten KKs auf die selben Techniken auf und haben oft nur andere Schwerpunkte. Für mich ist auch klar das zum ursprünglichem Akido atemi dazu gehört.

Was denkt ihr, wie wichtig ist es bereits sehr gut in einer anderen KK zu sein? Klar, man könnte jetzt sagen, dass es einen behindert, da Akido in seinem Bewegungsgefühl zu speziell ist. Aber wie gesagt, warum hat er sich dann nicht gleich komplette Anfänger geholt?

Gruß
KeineRegeln

Eskrima-Düsseldorf
04-09-2012, 12:32
Was denkt ihr, wie wichtig ist es bereits sehr gut in einer anderen KK zu sein? Klar, man könnte jetzt sagen, dass es einen behindert, da Akido in seinem Bewegungsgefühl zu speziell ist. Aber wie gesagt, warum hat er sich dann nicht gleich komplette Anfänger geholt?

Gruß
KeineRegeln

Ich glaube das trifft auf alle "inneren Stile" zu. Wenn man schon mal kämpfen kann, können einem die speziellen Trainingsmethoden einem den "letzten Schliff" geben. Ausschließlich durch die Beschäftigung mit inneren Stilen kämpfen lernen.... ich glaube nicht.

ShantiSaath
04-09-2012, 14:21
Atemi nutzen wir nur in den notwendigsten Situationen, d. h., wenn die Technik es erfordert.

Zum Aikido gehört auch ein ganz eigener Geist, man zeigt dem Gegner, dass sein Angriff zwecklos ist. Es ist defensiv, und das finde ich für den Anfang auch gut. Es bietet mir genügend Grundlagen, die ich später auch auf andere Künste übertragen kann.

Ich habe das Glück einen lockeren und netten Meister zu haben, er macht das wohl nebenbei mit dem Verein, immerhin geht es da nicht nur um das Geld. Er macht es schon seit Jahrzehnten... Ich werde es auch so lange wie möglich machen, denn neben der Erlernung und Perfektion der Techniken hält es Körper und Geist wach und gesund.

jjjens
09-09-2012, 20:59
Wieso habt ihr euch gerade für Aikido entschieden und was hat es euch gebracht?

Aikido hat mir sehr viel Bewegungs- und Distanzgefühl und Gespür für die Dynamik der Körper vermittelt. Ich habe nach 15 Jahren anderen Kampfsports erst mit Aikido begonnen und konnte noch sehr viel in Bezug auf Gleichgewichtsbrechung, Hebeltechniken, Körpergefühl usw. dazulernen.

Ich glaube nicht, dass Aikido was für Weicheier ist. Man muss Schmerz schon mögen, wenn man stundenlang immer den gleichen Handgelenkhebel mit anschließendem Freien Fall trainiert. Dieser Schmerz geht auch nicht so schnell wieder weg wie die blauen Flecken aus dem Sparring ;-)

Im Bezug auf SV-Tauglichkeit fehlen mir Sachen wir Mehrfachangriffe (überhaupt "realistischere" Angriffe, was auch immer das ist), echtes Stresstraining und überhaupt SV-taugliche Atemi. Aber wegen SV habe ich Aikido nie trainiert.

rofada
10-09-2012, 14:38
Aikido hat mir sehr viel Bewegungs- und Distanzgefühl und Gespür für die Dynamik der Körper vermittelt. Ich habe nach 15 Jahren anderen Kampfsports erst mit Aikido begonnen und konnte noch sehr viel in Bezug auf Gleichgewichtsbrechung, Hebeltechniken, Körpergefühl usw. dazulernen.

Genau das gefällt mit auch an Aikido (u.a.), aber ich frag euch mal, wie das mit


....wenn man stundenlang immer den gleichen Handgelenkhebel mit anschließendem Freien Fall trainiert. .

...ist. Dabei beziehe ich mich auf den "freien Fall". Denn das macht mir -als älterem Neueinsteiger im Aikido - schon etwas Sorgen.

Meine kurze Zeit im Judo hat mir zwar grundlegende Fallübungen ermöglicht (Seitlich/rückwärts und Judorolle kann ich so einigermaßen), aber eigentlich nie "freien Fall", denn im Judo wird man im Fallen ja quasi geführt (zumindest der "Newbie" - und auch im Training ist das meist so - anders läuft das nat. bei Wettkämpfen). Geführt im Sinne von "am Jackenärmel" festgehalten und dadurch kontrolliert zu Boden gebracht.

Im Aikido sehe ich (zumindest in den gängigen Videos - damit meine ich nicht "S. Seagal" u.ä., sondern seriöse Vorführungen - auch z.B "Tissier") teils recht akrobatische Vorwärts und Rückwärtsflüge im "freien Fall" bzw. mit Drehung in der Luft.Das ich das mit 54 noch jemals hinbekomme (bin eigentlich ohnehin eher ungelenkig) kann ich mir eigentlich wirklich nicht vorstellen. Aber was bedeutet das für mich ?

Wettkämpfe sind im Aikido zwar kein Thema (bin ich eh zu alt dafür:D), das kommt mir also durchaus entgegen, aber werde ich da nicht irgendwann an meine Grenzen kommen und evtl. auch "störend" für jüngere (gelenkigere) Mitglieder ?

Andererseits soll Aikido ja gerade für "ältere Semester" förderlich" sein und nicht jeder +50 Aikido Anfänger, ist seit Jugend fortwährend im Training (speziell Falltechniken) gewesen - und irgendwie müssen diese Leute ja auch an Aikido rangeführt werden...

Wie sind da so eure Erfahrungen ?

Antikörper
10-09-2012, 14:50
...

Huhu,

mach Dir da mal keine Sorgen. Normalerweise kann man die Übungen auch so ausführen, dass der Uke nicht flippen muss.

Wir hatten bei uns einen 86 jährigen der noch tapfer mitgemacht hatt... und es ging auch :)


Gruß

rofada
10-09-2012, 15:49
mach Dir da mal keine Sorgen.
Wir hatten bei uns einen 86 jährigen der noch tapfer mitgemacht hatt... und es ging auch :)
Gruß

Wahnsinn - dagegen bin ich ja geradezu ein "Jungspund" :D

Aber im Ernst, danke für deine Antwort und ehrlich gesagt kann ich es mir auch nicht anders vorstellen, denn ansonsten wäre Aikido ja bestenfalls bis Einstiegsalter 25 zu empfehlen..

Antikörper
10-09-2012, 16:27
Aber im Ernst, danke für deine Antwort und ehrlich gesagt kann ich es mir auch nicht anders vorstellen, denn ansonsten wäre Aikido ja bestenfalls bis Einstiegsalter 25 zu empfehlen..

Man muss halt an die Fallschule langsam herangeführt werden, dann geht das schon. Für das Rollen an sich muss man weder besonders beweglich noch athletisch sein. Bis die Sache mal Rund ist dauert es allerdings ein wenig ;)

Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg beim Aikido weiterhin :)

mrx085
12-09-2012, 07:18
Ich mache unter anderen neben dem WT Aikido weil mich die Philisophie fasziniert, und weil es im Sektor der japanischen KK dem was ich machen möche am nächsten kommt im gegensatz zu den anderen pseudo japanischen KK. Am liebsten würde mich ja in den Koryu üben, aber die gibt bei mir in der Gegend nicht. Jetzt nichts gegen die modernen Sachen die sich ständig weiter entwicklen, aber ich interssiere mich eher für etwas tradionellers.

Und was es bei mir bisher gebracht hat? Jede Menge Spaß im Training und ja meine Fallschule hat sich schon enorm verbessert.

Shugyo
12-09-2012, 09:06
... weil es im Sektor der japanischen KK dem was ich machen möche am nächsten kommt im gegensatz zu den anderen pseudo japanischen KK. Am liebsten würde mich ja in den Koryu üben, aber die gibt bei mir in der Gegend nicht. Jetzt nichts gegen die modernen Sachen die sich ständig weiter entwicklen, aber ich interssiere mich eher für etwas tradionellers.


Aikido ist moderner und neuer als die "pseudo" japanischen KK (du meinst wahrscheinlich Judo, Karate, etc...).

mrx085
12-09-2012, 09:16
Aikido ist moderner und neuer als die "pseudo" japanischen KK (du meinst wahrscheinlich Judo, Karate, etc...).

Erstens ja genau die meine ich und jein. Judo und Karate sind zwar älter, aber das wirklich noch Judo und Karate war als es nach Europa gekommen ist? Ich denke eher nicht wirklich. Das sind meistens die versportlten Pseudo Varianten. Gibt natürlich Ausnahmen, wo dank authentischer Lehrer die ursprünglichen Stile überlebt haben und in Europa gelehrt werden, die sind aber
selten. im Karate zb geht vieles auf die JKA zurück, und hat angeblich nicht mehr viel mit dem Karate das Funakoshi gelehrt hat zu tun.

Ein enger Schüler von Funakoshi hat ja meines Wissens nach auch genau deshalb den Shotokai Verband gegründet, glaube ich.


Ich würde eher sagen Aikido und die Pseudo Varianten sind gleich alt. Und im Gegensatz zu den zu Wettkampfsportarten vorkommen Stile hat sich bei Aikido nicht viel verändert.

Ist daher am nächsten an dem was ich eigentlich machen möchte.

Vittorio
12-09-2012, 11:31
Servus!

Was mir aber am meisten gefehlt hat, aber das ist wahrscheinlich nur vom Lehrer und der Schule abhängig, dass man mal sagt, so genug Übung und Theorie, jetzt gehts an die freie Anwendung, sprich Sparring. Der Vorschlag meinerseits das mal ein wenig einzubauen und evtl. auch mit anderen Angriffsformen zu trainieren wurde von den Meisten naserümpfend beantwortet (so nach dem Motto das ist unter unserem Niveau / wir prügeln uns nicht etc.). Dadurch dass das Gelernter NIE qualifiziert getestet wird, entstehen bei vielen Aikidokas ganz komische Theorien und teilweise auch eine sehr verzogene Selbstwahrnehmung. Dazu kommen noch einige andere zum Teil persönliche Dinge, die mich schießlich dazu bewogen haben die KK zu wechseln.

Die KK Aikido an sich ist super, wenn man weiß was Aikido ist und was es nicht ist. Und vor allem ist es wichtig einen kompetenten Lehrer zu haben, der weiß was er unterrichtet und wie er es vermittelt.


Gruß

Oh ja, vorallem kompetente Lehrer zu finden ist schwierig in dieser Sparte. Ich mache gerade die unglückliche Erfahrung und ich halte es bald in dem Verein nicht mehr aus. Da der Aikido Lehrer mir nichts vermitteln kann und in Moment habe ich keine Ahnung wie ich das Problem lösen soll,denn Aikido Dojos wachsen nicht gerade wie Pilze aus dem Boden. :(

Wenn ein gelernter nicht überprüft wird,finde ich das ein No Go gegenüber denen die es lernen wollen und zulange Beiträge für etwas zahlen was sie in wirklichkeit gar nicht anwenden können,da wichtige Details gar nicht erwähnt werden oder ungeachtet blieben.
Was mich aber vorallem nervt ist die Maßen an Lehrgänge in dem Bereich. Ich habe ja eine Kampfkunst vorher schon ausgeübt,und auch da wurden Lehrgänge angeboten,aber noch nie so in den Ausmaß.

どうして
12-09-2012, 12:39
Da der Aikido Lehrer mir nichts vermitteln kann ...
Was heißt denn das? Kann er nicht vormachen, was ihr üben sollt? Oder kann er dich nicht so korrigieren, daß du dahin kommst, das zu üben, was er sehen möchte?


... Aikido Dojos wachsen nicht gerade wie Pilze aus dem Boden. ...
Wo lebst du denn? Eigentlich ist aikidô doch sehr verbreitet?


Wenn ein gelernter nicht überprüft wird, ...
Was meinst du mit "ein Gelernter"?
Und warum sind dir Prüfungen so wichtig?


... zulange Beiträge für etwas zahlen was sie in wirklichkeit gar nicht anwenden können, ...
Übst du denn aikidô, um es in einer bestimmten Weise konkret anwenden zu können? Da gibt es ja eigentlich keinen Punkt, an dem man sagen könnten: Ok, jetzt hab ich das erreicht und mein Geld hat sich gelohnt.


... da wichtige Details gar nicht erwähnt werden oder ungeachtet blieben.
Darunter kann ich mir gar nichts vorstellen: Kannst du vielleicht ein Beispiel machen?
Und woher weißt du denn daß dir etwas vorenthalten wurde?


Was mich aber vorallem nervt ist die Maßen an Lehrgänge in dem Bereich. Ich habe ja eine Kampfkunst vorher schon ausgeübt,und auch da wurden Lehrgänge angeboten,aber noch nie so in den Ausmaß.
Warum nervt dich das denn? Man muß da ja nicht hingehen? Es ist doch eigentlich klasse, daß es so ein großes Angebot gibt und man so viele gute Lehrer erleben kann? Aber muß man ja eben nicht.

rofada
12-09-2012, 16:34
Wo lebst du denn? Eigentlich ist aikidô doch sehr verbreitet?

Also das ist natürlich relativ - ich wohne im Großraum FfM/Wiesbaden und nat, gibt es da einige Aikidovereine, aber im Vergleich zu Karate/Judo o.ä. sind es nat. recht wenige. Und sobald du nur 20-30 km außerhalb der Stadt wohnst, verschiebt sich das Verhätnis weiter drastisch zu Ungunsten von Aikido. Und insgesamt (bundesweit, d.h. auch ländliche Regionen miteinbezogen) gesehen finde ich Aikido (wie gesagt in Relation zu genannten Beispielen) auch eher "nicht so verbreitet".

SchwingDeinDing
14-09-2012, 13:33
Oh ja, vorallem kompetente Lehrer zu finden ist schwierig in dieser Sparte. Ich mache gerade die unglückliche Erfahrung und ich halte es bald in dem Verein nicht mehr aus. Da der Aikido Lehrer mir nichts vermitteln kann und in Moment habe ich keine Ahnung wie ich das Problem lösen soll,denn Aikido Dojos wachsen nicht gerade wie Pilze aus dem Boden. :(

Aikido ist voll mit tazitem Wissen. Dieser Teil des Wissens ist nicht dokumentierbar, nicht verbalisierbar und man kann es auch nicht unterrichten, bestenfalls unterweisen. Tatsächlich muss man die Dinge erfahren, die sich aus den Prinzipien ergeben und Du musst selbst die Verknüpfungen finden und bilden, die Dein Aikido mit der Kraft des Ukes "ergänzt". Die Grundschule, die Du gerade durchlebst, zeigt Dir eine Idee über die Prinzipien, die dahinterstecken.

Hört sich wahnsinnig esotherisch an, ist es aber nicht. Das gleiche Problem gibt es bei innovationsorientierten Unternehmenskooperationen, in denen die Ings erhebliche Probleme haben, Wissen an andere Ings zu übertragen.

Daher mein Rat. Der Schwerpunkt Deiner Aufmerksamkeit muss in dem liegen, was Du während der Übung wahrnimmst. Natürlich ist dem Trainer zuzuhören und das ist auch nicht nebensächlich, aber Du bist der Ausführende und NUR Du kannst das wahrnehmen, was nicht sichtbar falsch gemacht wurde.

Antikörper
14-09-2012, 15:04
...

Da hast Du natürlich Recht, aber hatt ein Lehrer denn nicht auch die Aufgabe, dass so eine Einstellung wie bei Vittorio garnicht erst aufkommt?

Vittorio sagt, der Lehrer kann ihm nichts vermitteln. Was offensichtlich bedeutet, dass die "Erklärungen" nicht verstanden werden... und das ist schlecht. Man sollte schon wissen was man "erklärt" und was besser nicht, sondern den Schüler selbst erfahren lääst.

Gruß

SchwingDeinDing
15-09-2012, 11:18
Da hast Du natürlich Recht, aber hatt ein Lehrer denn nicht auch die Aufgabe, dass so eine Einstellung wie bei Vittorio garnicht erst aufkommt?

Vittorio sagt, der Lehrer kann ihm nichts vermitteln. Was offensichtlich bedeutet, dass die "Erklärungen" nicht verstanden werden... und das ist schlecht. Man sollte schon wissen was man "erklärt" und was besser nicht, sondern den Schüler selbst erfahren lääst.

Gruß

Dann wäre das Dojo schnell leer. Vllt. ist es das ja auch, weiss ich aber auch nicht. Daher kann ich über die Erklärungskompetenz keine allgemeingültige Aussage treffen. Wenn jedoch andere Schüler vorhanden sind, die dieses Problem nicht haben, sind evtl. die Erwartungen von Vittorio zu hoch. Aikido ist nun mal sehr komplex und das was erklärt werden kann, ist ja längst nicht alles, was für Aikido extrem relevant ist.

Die Aikidoausbildung ergibt sich IM Lernenden durch Verknüpfung von Wissen und Erfahrung und in diesem Fall muss das Wissen auch noch zum Großteil erfahren werden. Damit kommt nicht jeder klar, weil die Didaktik z.B. nicht dem Matheunterricht entspricht. Ohne Geduld wird das nichts und evtl. wirds auch nie was.

rofada
18-09-2012, 09:04
Die Aikidoausbildung ergibt sich IM Lernenden durch Verknüpfung von Wissen und Erfahrung und in diesem Fall muss das Wissen auch noch zum Großteil erfahren werden. Damit kommt nicht jeder klar, weil die Didaktik z.B. nicht dem Matheunterricht entspricht. Ohne Geduld wird das nichts und evtl. wirds auch nie was.

Sehr gute Erklärung !

DaniArrow
21-09-2012, 08:06
Also ich hab mich für Aikido entschieden nachdem ich ein Probetraining mitgemacht hatte. Dieses fand in einer fortgeschrittenen Gruppe statt und danach war ich ziemlich geschafft, durchgeschwitzt und hatte Muskelkater. Was mir besonders gefallen hat waren die Fußschritte aus denen sich die Hebel und Wurftechniken ergeben hatten. Außerdem gibt es dort, wo ich trainiere, drei Mal die Woche die Möglichkeit zum Training. Einmal Anfänger und Grundlagen-auffrischen, einmal Fortgeschrittene und einmal Aikido mit Waffen und Schlagtechniken. Ich gehe dann 2-3 Mal wöchentlich, wobei das Fortgeschrittenentraining schon sehr fordernd ist, was mir aber gefällt. Bei mir ist da also nichts mit "Männertanzen". Das ist hartes Training für Geist und Körper. Das Aikido dort auch mit Atemi und Schwert/Stockkampf gemischt unterrichtet wird finde ich super.