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Vollständige Version anzeigen : Würfe



Sonora
19-02-2004, 20:20
So, dann habe ich auch einmal eine Frage an euch.
Ich bin im WT nun so weit, dass ich auch einfachere Würfe ausüben muss. Dabei sollte ich meinen Trainingspartner soweit stützen, dass er nicht hart auf dem Boden aufschlägt. Nun ist das soweit ja schön und gut und mit ähnlich grossen Trainingspartnern klappt das auch recht gut. Das Problem taucht dann auf, wenn ich diese Würfe, oder besser gesagt die Stützte, mit Männern (die so gut wie immer grösser und vor allem schwerer sind) üben muss... In der Endposition müsste ich den Gegner nämlich so gut wie nur mit meiner Kraft vom Sturz abhalten. Leider überfordert mich das ein wenig...

Hat jemand von euch ähnliche Probleme? Also dass es Techniken gibt bei denen man am Schluss das Körpergewicht des Gegners halten müsste? Ich finde das extrem schwierig, ich meine ich möchte ja auch nicht, dass der Trainingspartner sich verletzt, aber das Gewicht zu halten ist ebenfalls nicht möglich :rolleyes:

Grüsschen
Sonora

Franz
19-02-2004, 20:32
Halten ist mE auch nicht korrekt, partnerschaftliche Wurfübungen erfolgen eher dass man eine bestimmte Bahn vorgibt und beim Flug unterstütz zB durch Zug am Arm damit der Fall in einer guten Position möglich ist.
Ab einem bestimmten Gewichtsunterschied wird es unsinnig zu werfen und auf sanft zu achten, nicht umsonst wird da bei der eerfenden Zunft das Gesamtgewicht in den Wurf reingelegt und nicht jede Technik ist immer sinnvoll !

esdo
19-02-2004, 20:39
Wobei man dann natürlich die Fallschulle beherschen sollte.
mfg

Alfons Heck
19-02-2004, 20:56
Zum Werfen im Training:

- Der Geworfene sollte schon etwas fallen können. Dazu gehört in erster Linie sich nicht mit den Händen bei der Landung abzustützen.

- Der Werfende muß darauf achten Hebel und Haltegriffe rechtzeitig zu lösen, damit der Geworfene sich noch richtig drehen kann. Einen Anfänger kann ich dahingehend unterstützen, daß ich ihn beim Fallen etwas in die richtige Position ziehe.

Lena
19-02-2004, 21:08
Ganz einfach Würfe habe ich auch schon gemacht und ich bin sehr klein (1,56 m) Meine Partner waren alle über 1.80 und die kann ich nimmer halten. Dabei habe ich mich ganz darauf verlassen, dass mein Partner auch weiss, wie er fallen muss. (Natürlich habe ich ihn nicht noch zusätzlich brutal zu Boden geworfen). Anderseits ist es natürlich für den Geworfenen gut, richtig landen zu üben. Wenn ich dran war und geworfen wurde, dann bin ich nur das erste mal hart gelandet, beim zweiten Mal achtete ich schon darauf, dass ich richtig zu Boden kam. (Dazu muss ich sagen, dass ich früher mal Voltigiert habe und deshalb weiss ich wie man fällt ohne sich weh zu tun) Aber ehrlich gesagt, weiss ich auch keine gute Antwort auf deine Frage...

Ortega
19-02-2004, 21:31
Also ohne Kenntnisse der Fallschule ein schwieriges Unterfangen!!

sumbrada
19-02-2004, 21:52
Fallschule gehört ja wohl zur KK dazu.
Egal welche man betreibt (ausser Boxen vielleicht)

JetLag
19-02-2004, 22:13
In der Endposition müsste ich den Gegner nämlich so gut wie nur mit meiner Kraft vom Sturz abhalten.

Also der Gegner sollte schon zu Boden fallen. Mit aller Kraft gegen die Richtung zu arbeiten, die man ihm gegeben hat, ist ziemlich fragwürdig. Was sinnvoll ist, um Verletzungen zu vermeinden, ist so zu werfen, dass man ab einem bestimmten Punkt die Trägheit des Gegners ausnutzt und nicht noch zusätzlich beschleunigt. Er fällt von ganz allein zu Boden. Und mit seinem eigenen Körpergewicht bei normaler Fallbeschleunigung müsste der, der fällt, eigentlich immer klarkommen.


Gruß Jet

Fish
20-02-2004, 15:28
Wenn ihr auf ganz normalen Matten trainiert und die Fallschule beherrscht, weiß ich nicht, wieso du deinen Partner unbedingt festhalten willst. Mir wurde schon mal gesagt ich solle die Leute ganze normal werfen, weil sie sonst nicht wirklich abschätzen können, wann sie aufkommen. Naja, egal. Am besten achtest du drauf, dass er in einer für ihn guten Position landet. Dann brauchst du ihn auch nicht mit aller Kraft halten. Und wenn er die Fallschule nicht kann, dann nimm dir einen Partner, der sie beherrscht!

Sonora
20-02-2004, 21:39
Erst einmal danke für die Antworten.

@Fish
Wir trainieren leider nicht auf Matten sondern auf künstlichem Parkett :rolleyes:

Die meisten meiner Partner können sehr gut fallen, also selbst kontrollieren, wie sie am Boden aufkommen. Das Problem ist einfach, dass, falls einmal einer falsch aufkommt und ich ihn nicht hielt, ich Schuld wäre. Und das möchte ich natürlich nicht sein.

Gibt es eventuell irgendwelche gezielten Übungen mit denen man das Stützen trainieren kann? Wobei es für mich doch leicht seltsam wirkt, dass ich, wie JetLag sagte, mit all meiner Kraft gegen die Richtung arbeite, in die ich den Gegner doch eigentlich werfen wollte... Habt ihr eventuell auch einen Tipp wie ich mit diesem Konflikt umgehen könnte?

Grüsschen
Sonora

Franz
20-02-2004, 21:49
Gibt es eventuell irgendwelche gezielten Übungen mit denen man das Stützen trainieren kann? ... Habt ihr eventuell auch einen Tipp wie ich mit diesem Konflikt umgehen könnte?

Grüsschen
Sonora
Komme aus der Aikido Denkweise raus, Ziel ist Verteidigung und werfen.
Das Beste was du deinem Partner tun kannst ist sauber und rund werfen und ihn nicht gerade in den Boden betonieren.

Zotteljedi
22-02-2004, 16:30
Hat jemand von euch ähnliche Probleme? Also dass es Techniken gibt bei denen man am Schluss das Körpergewicht des Gegners halten müsste? Ich finde das extrem schwierig, ich meine ich möchte ja auch nicht, dass der Trainingspartner sich verletzt, aber das Gewicht zu halten ist ebenfalls nicht möglich :rolleyes:

Ja, das Problem habe ich auch. Wir machen TKD in einer Sporthallte, in der auch Judo gemacht wird, und konnten daher ein paar Matten schnorren, aber trotzdem sollten wir festhalten. Ich kann dazu nur sagen: es tut dem der fällt auf alle Fälle :rolleyes: weniger weh etwas fester aufzukommen, als Dir beim Festhalten wenn Du dann in ein paar Jahren einen Bandscheibenvorfall hast.

Dieses Ruckhafte festhalten aus dem gebeugten Rücken (den man nach einem z.B. Hüftwurf unweigerlich hat) ist GIFT pur für die Bandscheiben, das geht lange gut, aber rächt sich irgendwann bitterböse. Hat unser Trainer jedenfalls immer gesagt, vielleicht war's auch nur ein Trick damit wir das Fallen ernsthafter lernen ;)

martin.schloeter
22-02-2004, 19:26
@Sonora

Mach dir da keinen Kopp. Wenn das bei euch üblich ist den Fallenden zu helfen mach's halt so gut es geht. Wenn die Leute doppel so schwer sind wie du kannst du da rein physikalisch nicht viel reissen. Was nicht geht, geht halt nicht.
Ich persönlich halte eh nichts davon, da die Leute so oder so Fallen lernen müssen. Egal was ihr für einen Boden im Training habt ist das immer noch eine Luxussituation im Vergleich zu einem Fall auf der Strasse.
Andererseits habe ich es auch ein paar Mal selber erlebt, dass Leute die mir beim Fallen helfen wollten die Kontrolle entzogen haben, ich mit deren Hilfe blöder gelandet bin als ohne sie.
Gruss
Martin

Novabomb
01-08-2004, 23:28
Hmm... bei einer Hüfttechnik (z.B. O Goshi, großer Hüftwurf) hat der Ausführende (Tori) den Rücken nur so lange gebeugt, bis man mit der eigenen Hüfte unterm Schwerpunkt des Gegners (Uke) ist und ihn "aufladen" kann. Dabei kommt die gesamte Hebekraft aus den Beinen Toris. Wenn du also deinen Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht hast, indem er quasi auf deinem unteren Rücken aufliegt, musst du ihn nur noch nach vorne ziehen und, dich, sobald er fällt, sein Gewicht also nicht mehr auf deinem Rücken lastet, aufrichten. So kannst du sein Gewicht mit deiner Beinkraft auffangen. Wichtig dabei ist, dass du Uke bei seinem Fall dicht an deinem Körper entlang führst. So ungefähr, wie wenn du eine schwere Getränkekiste abstellst. Also gerader Rücken, Kiste dicht am Körper und dann in die Knie...
Sowas kann man zuerst auch ganz langsam ausführen damit die Technik stimmt. Müsste eigentlich drin sein, dass du so deinen Trainingspartner nicht in den Boden rammst und dir keinen Bandscheibenvorfall holst.
Bei anderen Hüfttechniken bricht Tori das Gleichgewicht von Uke nicht (nicht nur) indem er die Hüfte unter den Schwerpunkt von Uke rammt, sondern mit Hilfe eines, ich drücks jetzt mal flapsig aus, in den Weg gestellten Beines. Aber auch da muss man als Ausführender nicht schief und krumm rumhängen.

Sicherlich setzt da die Kraft und das Gewichtsverhältnis zwischen Tori und Uke Grenzen, aber ein Bandscheibenvorfall muss nicht sein.

In einer Wettkampfsituation kann man natürlich seinen ganzen Körper ins Spiel bringen und sich beim Herumreißen des Gegners mitfallen lassen, um mehr Power reinzubringen. Allerdings ist das bei einer SV-Situation auf der Straße nicht angebracht. Da bekommst du statt eines Punktes vom Ringrichter einen satten Kick vom Kumpel deines Kontrahenten...

Greetz

krav maga münster
02-08-2004, 05:04
@Sonora
Ein Wurf ist immer "accidental or incidental" also geschieht er aus einem Kampf heraus oder will ich ihn Bewußt machen. Das muß man sich immer vor Augen halten.
Dein Partner muß wissen wann, genug für Ihn ist das soll er dann sagen.

Gruß Markus

Andreas Weitzel
03-08-2004, 10:37
@ Sonora:

Wenn man einen Wurf ausführt, dann soll man den Partner auch fallen lassen. Ob man auf Matten oder einem harten Boden trainiert, spielt eigentlich keine Rolle. Das Wichtigste ist die Beherrschung der FALLSCHULE. Außerdem kannst Du Deine Würfe LANGSAM ausführen, um zu sehen, wie Du am besten werfen sollst. Wenn die Wurfmechanik verstanden ist, und der Partner gut fallen kann, spricht nichts gegen eine schnellere Ausführung unter den gleichen Bedingungen.

Gruß
Andreas

mariana
04-08-2004, 01:12
Ähem, ich will ja nicht vorlaut sein.... aber... habt ihr gemerkt, dass ihr mit WT-lern, respektive WT-lerinnen sprecht?
Nichts gegen ihre Schulen oder ähnliches, aber die kennen das Wort 'Fallschule' nicht so wie ein Judoka oder (B)JJ es versteht.
Sie machen meine ich auch keine O Goshis (Hüftwürfe), wo sie den Partner schön ablegen können, wie wir das eigentlich nur mit Anfängern machen.
Ein De Ashi Barai (Fußfeger) ist da schon wahrscheinlicher. Jetzt erklär mir aber doch bitte einer eine Technik, wie man jemanden bei einem Fußfeger ablegen soll... (ohne Bandscheibenvorfal!!!)

Ich war mal z. B. kurz auch mal in einer JKD-Schule, nachdem ich etwas länger pausiert hatte. Weil ich früh da war und mir nicht wehtun wollte nach so langer Zeit, hab ich nach kurzem Aufwärmen mal Fallschule gemacht.
Die Anwesenden haben fasziniert zugeschaut und irgendwann gefragt: Tut das nicht weh?

Ich meine das sagt doch alles. Und gerade beim JKD dachte ich, wird doch zum Schluss auch oft am Boden gekämpft. Ich sag nur Grappling.
Aber irgendwie muss der Trainingspartner da doch auch unverletzt hinkommen, ohne dass du selber im Alter mal böse Rückenprobleme hast! Weil das ist doch die Konsequenz.
Ausserdem wie willst du richtig werfen lernen, wenn du immer auf diese seltsame Art wirfst?

Die sollen gefälligst die Judo-Fallschule ins Programm aufnehmen. Dann tut auch fallen ohne Matte nicht weh. Sach das 'denen' doch mal einer.
(Bitte keine Comments von den Ausnahmen, aber wir sind doch ... und wir haben doch....)

Entschuldigung, es ist ja alles echt nett gemeint, wenn man versucht 'Lösungen' in diesem thread zu entwickeln. Aber eigentlich sollte auch mal getadelt werden.


Wahrscheinlich ist Fallschule ja auch uncool ... *grummel* ... schliesslich will man ja auch den Gegner zu Boden bringen, und nicht selber da landen... *grummel*... und wenn man SV trainiert macht man ja dann keine überflüssigen Sachen (wozu eine vernünftige Fallschule wohl gehört).... *grummel... :motz:

Wirklich, mädels, ich mein es nicht bös, aber als ich mit Ju-Jutsu anfing und feststellte, dass ich eine bessere Fallschule brauche, bin ich zusätzlich zum Judo gegangen. Schlagt das doch euren Partnern vor :D :D :D

Sorry! ;)
peace & :winke: :gnacht:

mariana

Tengu
04-08-2004, 08:58
Seh ich auch so wie mariana!!! Fallen sollte geübt werden. Je öfters man dies macht, um so weniger tut man sich weh!

Man wird nie alle Stürze abfangen können (aber wir sind ja alle hart, oder?). Allerdings gibt es kontrollierte Wurftechniken (im Techniktraining) und (auch kontrollierte) Würfe aus der SV. In letzterem Fall will ich, daß der Gegner sich nicht abfangen kann. Respektive ich "plumse" so hinterher, das ich die Aufschlagwirkung verstärke, damit ich Zeit habe, in die nächste Technik zu gehen, wärend der andere versucht, Luft zu bekommen oder seine Knochen zählt. Auch sowas muß geübt werden. Auf beiden Seiten.

Zum Thema Frauen und Würfe. ich kann es nur aus eigener Erfahrung sagen. Die Frauen, welche mich werfen konnten, konnten auch Hilfestellung geben. bei der anderen Gruppe brauchte ich keine, weil ich eher aus Gefälligkeit "abgesprungen" bin.

------------------
@mariana

Um diese Zeit schläft man schon und hockt nicht vor der Kiste!!! :bang:

Gruß

Tengu

peppy
04-08-2004, 10:41
Zum Thema Frauen und Würfe. ich kann es nur aus eigener Erfahrung sagen. Die Frauen, welche mich werfen konnten, konnten auch Hilfestellung geben. bei der anderen Gruppe brauchte ich keine, weil ich eher aus Gefälligkeit "abgesprungen" bin.


Stimmt. Wobei ich das abspringen eher ungern mache.... hilft dem werfenden ja nicht wirklich weiter. Man muss sich halt nicht bei jedem richtig schwer machen.

mariana
04-08-2004, 18:02
Sagen wir's mal so, wenn du wirklich Werfen üben kannst, ohne auch noch deinen Partner, der im Ernstfall schliesslich dein Gegner ist(!), dauernd zu unterstützen, dann kriegst du beim Üben auch schwerere Trainingspartner, die sich leicht sperren, geworfen.
Aber das ist nicht der Sinn der Übung. Weil das 'Sperren' kommt im normalen Fall auf der Strasse im SV-Fall schlicht und ergreifend einfach nicht vor. (Gewagte These, gelle? :D ) Und warum? Weil du einfach nicht gegen, sondern mit deinem 'Partner' arbeitest! Und wenn der nicht will, und partout in die andere Richtugn will, dann wird seine Richtung schlicht und ergreifend zu deiner Richtung. Du bist halt höflich und gehst auf deinen 'Partner', respektive Gegner ein. Schliesslich macht man Kampfsport und da lernt man sowas wie Respekt vor seinem Partner :D Wenn der anders geworfen werden möchte, bitteschön! Den Gefallen tut ihm doch die höfliche Frau gerne :D
Zumindest beim Werfen arbeitet das Gewicht deines Partners eher für dich und gegen ihn.

@ Tengu

ja, hinterherfallen ist Klasse. Mein Lieblingspunkt war immer die kurze Rippe. Ein Typ, der doppelt so schwer war, hat das von mir gehasst, weil ich bei ihm grundsätzlich hinterherfallen musste, da ich erstens eh nie loslasse, um meinen Gegner weiter kontrolieren zu können (nachdrücken, geht dann auch besser) und zweitens sein Gewicht mich einfach mitriss :D

Und: Tja, ertappt! Gestehe ich bin ein alter Nachtvogel...

mariana
04-08-2004, 18:05
Ach, so! Ich wollte die Diskussion, jetzt nicht ersticken. Ich geh auch wech und schüttel mein Köpfchen alleine weiter vor mich hin, wenn ich dran denke :rolleyes: :D ;)

peace :beer:

sam*
12-08-2004, 11:39
Liebe Sonora, mach Dir mal nicht zu viele Sorgen. Deine Trainingspartner müßten eigentlich sehen, ob Du in der kraftmäßig Lage bist, sie beim Fallen etwas zu bremsen. Wenn jemand dreimal so schwer ist wie Du, dürfte er mit etwas Restverstand wissen, daß Du ihn nicht ganz abfangen kannst und sich darauf einstellen. Im Zweifelsfall kannst Du auch vorher sagen, daß Du Dir nicht sicher bist, ob Du ihn halten kannst. Außerdem gehen Menschen nicht so schnell kaputt, wie man gelegentlich annimmt. Deine Vorsicht/Rücksichtnahme/Respekt ist jedoch sehr vorbildlich und macht Dich zu einer guten Trainingspartnerin.