PDA

Vollständige Version anzeigen : Ist Parkour KK/KS/SV oder nicht?



Saarbrigga
16-06-2012, 13:55
In Chris Crudellis Buch "Die Kunst des Kämpfens" (riesiges Buch, über 300 Stile aufgelistet) ist u. a. das französische Parkour aufgelistet, welches ja von David Belle gegründet wurde.

Ich habe vor den Ausübenden enormen Respekt, mir wäre das viel zu riskant, da man sich bei nahezu jedem Sprung die Knochen brechen kann.

Aber ist es wirklich den Bereichen KS/KK/SV zuzuordnen?

Für mich ist es eine Art wie man sich sehr schnell und "effektiv" fortbewgen kann, also um sich im Notfall bestmöglich aus dem Staub machen zu können, aber was hat es mit Kämpfen zu tun?

Eure Meinung...

Phrachao-Suea
16-06-2012, 14:00
Nö.
Es beruht auf der Méthode Naturelle (auch Hébertisme).
Es soll ein Training des Geistes und des Körpers sein,
das eine effiziente Steigerung der Körperbeherrschung durch konsequente Körperliche und Geistige Ertüchtigung darstellt.

Training fand dann in der Natur oder in diesen "Parks" statt.
Es gab einen SV-Teil aber darauf beruht es nicht!!!

Das Militär der Franzosen nutzt das auch aber um den Soldaten im Gesamtpaket zu steigern und Resistenter zu machen!

Parkour ist nur das "Trendwort" und ist Akrobatik aber keine "KK/KS/SV-Methode".

Sojobo
16-06-2012, 14:15
KK, KS, SV = Nahkampf.
Parkour könnte man insofern als Teilaspekt der SV begreifen, dass man am besten vor einem Kampf davon laufen sollte, wenn dieser unnötig ist. Mehr hat diese Trendsportart, so cool und nützlich sie auch ist, meiner Ansicht nach nicht damit zu tun.

@Phrachao-Suea: Akrobatik ist es im Grunde auch nicht. Das wäre dann Free Running.

Me1331
16-06-2012, 14:17
Kenn ein Ninjutsu Dojo welches Bujutsu unterichtet, dort ist man der Ansicht das Parkour zum Gesamtpaket der Kampfkunst dazugehört.

Ob KK oder nicht ich denke es ist ein Teil davon den man auch abspalten kann aber nicht muss.
Also beides;)

Phrachao-Suea
16-06-2012, 14:23
So wie man es heute kennt ist es ja mehr oder minder Freerunning geworden.
Die Spiderman akrobatik die da passiert.
Mit SV hat das ganze nichts mehr zu tun oder hatte es im Kern noch nie,wenn man den Trend beachtet und verfolgt.

Lordnikon27
16-06-2012, 14:49
Das Militär der Franzosen nutzt das auch aber um den Soldaten im Gesamtpaket zu steigern und Resistenter zu machen!

Und um sie noch besser darin zu machen, wegzurennen :D

Phrachao-Suea
16-06-2012, 14:58
Und um sie noch besser darin zu machen, wegzurennen :D

War kla das das kommt :D :D :D

BillaP
16-06-2012, 15:00
Und um sie noch besser darin zu machen, wegzurennen :D

Wollte das selbe schreiben :D

Lo.Ony
21-06-2012, 07:05
man könnte mal -ganz abstrakt- darüber nachdenken was so mancher parkour move anrichtet wenn man ihn an einem Menschen probieren würde o.O

Sojobo
21-06-2012, 07:33
man könnte mal -ganz abstrakt- darüber nachdenken was so mancher parkour move anrichtet wenn man ihn an einem Menschen probieren würde o.O
Da braucht man ja nicht drüber nachdenken. Kann man doch alles bei Street Fighter, Dead or Alive und Mortal Kombat sehen :D

Edit: Aber ich bleib dabei: Nicht Parkour, sondern Free Running!

Tracer
21-06-2012, 07:58
So wie man es heute kennt ist es ja mehr oder minder Freerunning geworden.
Die Spiderman akrobatik die da passiert.
Mit SV hat das ganze nichts mehr zu tun oder hatte es im Kern noch nie,wenn man den Trend beachtet und verfolgt.

Nein ;) Freerunning und Parkour sind ganz verschiedene Dinge. Kannst in etwa vergleichen wie Judo und BJJ.

Beim Parkour gehts darum möglichst schnell und möglichst direkt von A nach B zu kommen und alle Hindernisse möglichst schnell und Kraftsparend (also im Flow der Bewegung) zu überwinden.

Beim Freerunning steht die Akrobatik im Vordergrund und man will möglichst coole und spektakuläre Moves hinlegen. Das steht dem Parkourgedanken etwas im Weg.

Es ist ein philosophischer Unterschied und ein unterschiedliches Training. Ähnlich aber nicht gleich.

Hab selbst einige Zeit lang Parkour trainiert. Und auf den meisten Workshops (wie z.B. dem FAM in München - Videos gibts auf Youtube) trainieren die Freerunner und Traceure in verschiedenen Gruppen. Ist halt ein anderes Mindset mit vielen Diskussionen zwischen den Gruppen.

zB RApk_YSV7ws


Die Akrobtik und Bewegungskunst ist enorm. Hat aber mit SV und KK bzw. KS überhaupt nix zu tun. Ich hab mal spasseshalber auf nem Gathering ein einstündiges KS Seminar gehalten. Das war zwar sehr lustig aber den Meisten in der Kürze zu kompliziert (Schritttechniken, Oberkörper aufrecht, auspendeln usw....). Gibt aber irr gute Leute und hab riesen Respekt vor dem was die machen. Manche sind richtige Bewegungsgenies die in Kürze ganz komplizierte und schwierige Sachen lernen können.

Tuborgjugend
21-06-2012, 08:04
The Martial Art of running away? kann ja nur von den Franzosen kommen

Tracer
21-06-2012, 08:12
The Martial Art of running away? kann ja nur von den Franzosen kommen

Die Ursprünge, natürlich nicht die Form der heutigen Verwendung, vom Parkour stammen aus dem asischen Raum. Es war eine Trainingsmethode um Botenläufer des Militärs und der verschiedenen Dörfer auszubilden um im Dschungel möglichst schnell entweder zu flüchten oder Botschaften (meist Warnungen) zu überbringen.

Dort stammt der Grundgedanke her den David Belle damals übernommen hat, als er das Parkour zu der heutigen Kunstform weiter entwickelte (und trainierte), während sich sein Freund Foucan sich mehr auf den akrobatischen Teil spezialisierte.

MuayThai92
21-06-2012, 08:59
edit -

30Shadow11
21-06-2012, 09:00
In meinen Augen macht eine KK bzw. ein KS die Tatsache aus, dass man dabei Bewegungen und Techniken trainiert und ausführt, die direkt dazu dienen, jemanden anzugreifen, sei es nun zur SV oder als "Erstschlag".

Ich kann sowas bei Parkour nicht sehen, insofern hat Parkour für mich absolut nichts mit KK oder KS zu tun.

Allerdings habe ich auch großen Respekt davor, wie die Jungs sich da bewegen und welche Leistungen die erbringen. Sowas kann natürlich auch bei der Ausübung von KK oder KS vorteilhaft sein, hängt aber nicht unmittelbar zusammen!

Savateur73
21-06-2012, 09:13
Seit wann ist Parkour KK,KS,SV!:hammer:
Die mit Ja gevotet haben sollten den Duden lesen gehen.:D

30Shadow11
22-06-2012, 04:28
Die mit Ja gevotet haben sollten den Duden lesen gehen.:D

Es würde mich ja auch mal interessieren, welche Experten das waren?! :D

Me1331
22-06-2012, 06:28
Wegrennen ist doch SV

big X
22-06-2012, 07:09
parcour, nicht freerunning, ist einer der wichtixten, oft vernachlässigten teile, ordentlicher SV.
also wichtig !

und SV ist nicht nur kämpfen. auch wenn es in den meisten dojos so gelehrt wird.

ks ist kämpfen in einem regelsystem.
kk ist alles andere: show, live-rollenspiel, breitensport, philosophie, religion, bewegunxkunst.

Sojobo
22-06-2012, 07:20
parcour, nicht freerunning, ist einer der wichtixten, oft vernachlässigten teile, ordentlicher SV.
also wichtig !

Ich hab ja geschrieben, dass man sich Parkour als Teilaspekt der SV denken kann. Aber Parkour ist, wie du weißt, nicht einfach Weglaufen, sondern eine eigene Kunst. In welchem SV-System wird trainiert, über hohe Mauern und über lange Gräben zu springen? Sinnvoll mag es sein, aber wo wird es trainiert? So gut wie gar nicht. Und das liegt daran, dass einfaches "Weglaufen" in den meisten Fällen reicht. Weglaufen als Einstellung und körperliche Option - das ist wichtig. Parkour ist nicht so wichtig, sondern nur sinnvoll :)


und SV ist nicht nur kämpfen. auch wenn es in den meisten dojos so gelehrt wird.
Richtig.


ks ist kämpfen in einem regelsystem.
Richtig.


kk ist alles andere: show, live-rollenspiel, breitensport, philosophie, religion, bewegunxkunst.
Falsch.

big X
22-06-2012, 10:10
@sojobo:

Ich hab ja geschrieben, dass man sich Parkour als Teilaspekt der SV denken kann. Aber Parkour ist, wie du weißt, nicht einfach Weglaufen, sondern eine eigene Kunst. In welchem SV-System wird trainiert, über hohe Mauern und über lange Gräben zu springen? Sinnvoll mag es sein, aber wo wird es trainiert? So gut wie gar nicht. Und das liegt daran, dass einfaches "Weglaufen" in den meisten Fällen reicht. Weglaufen als Einstellung und körperliche Option - das ist wichtig. Parkour ist nicht so wichtig, sondern nur sinnvoll
da stimme ich mit dir auch überein. parcour ist nur die ausgearbeitete form des weglaufens. auch für einfaches weglaufen ist es interessant methoden zu kennen schnell über eine mauer, einen zaun oder eine treppe rauf zu kommen.
ist im parcour wie im kk: je mehr du dich damit beschäftixt, desto mehr gehst du in die tiefe.
für den kampf genügen einfache schläge, tritte, hebel, ..., doch je länger du dich damit beschäftixt, desto ausgefeilter werden deine schläge, tritte, hebel, ... . würde sonst schnell langweilig (ist jedenfalls häufig so - es gibt auch ausnahmen ;)).

wenn nicht gilt:

kk ist alles andere: show, live-rollenspiel, breitensport, philosophie, religion, bewegunxkunst.
was ist es denn für dich ?
ich erlebe das so.

Phrachao-Suea
22-06-2012, 10:25
Parkour ist keine KK/KS/SV. Genauso wie Freerunning keine ist!

Weglaufen hat nichts mit ner SV zu tun!
Weil da muss man sich ja kaum Selbstverteidigen denn - man ist ja schon weg!
SV ist wenn man in der Situation drin ist und sich verteidigen muss!
Und wer Kurse fürs Wegrennen gibt....der macht immernoch keine SV.
Denn warum sollte man Ur-Instinkte schulen die man eh hat?:rolleyes:

Das ganze Ding ist nen Trend,ne nette Sportart.
Mehr auch nicht.

big X
22-06-2012, 11:21
Parkour ist keine KK/KS/SV. Genauso wie Freerunning keine ist!
hat wer geschrieben ?


Weglaufen hat nichts mit ner SV zu tun!
Weil da muss man sich ja kaum Selbstverteidigen denn - man ist ja schon weg!
SV ist wenn man in der Situation drin ist und sich verteidigen muss!
Und wer Kurse fürs Wegrennen gibt....der macht immernoch keine SV.
Denn warum sollte man Ur-Instinkte schulen die man eh hat?
sehen hier einige anders.:cool:
kämpfen muss auch nicht geschult werden - im ernstfall kann das ja jeder:rolleyes:. ist ebenso ein urinstinkt, wie weglaufen.:ups:
kämpfen oder laufen (manchmal noch totstellen) stehen hier zur auswahl.

Phrachao-Suea
22-06-2012, 11:23
Trainier du mal Ur-Instinkte.
Los. :rolleyes:
Kämpfen kann jeder?
Japp,stimmt,deswegen gibt es auch soviel die vermöbelt werden.
Kann ja jeder.:rolleyes:

:megalach:


Mach du mal weiter,Jedi ;)

Kein interesse weiter zu diskutieren :)

Sojobo
22-06-2012, 14:11
da stimme ich mit dir auch überein. [...]
ist im parcour wie im kk: je mehr du dich damit beschäftixt, desto mehr gehst du in die tiefe.
[...]
Da sind wir uns einig. :)
Nur, wenn man die Flucht in einem SV-System nur als Teilaspekt trainieren kann, da die Schwerpunkte anders gelagert sind, wie sehr macht es in diesem Rahmen da Sinn, die Kunst des Laufens so zu vertiefen, wenn man die Kunst des Kampfes eher vertiefen sollte?


was ist es denn für dich ?
ich erlebe das so.
Du machst doch Taekkyon. Das ist ja eine KK. Ist das etwa nur Show, oder ein religiöser Kult?
Die Abtrennung zwischen SV, KK und KS ist ja an sich konstruiert und in Wahrheit gar nicht so klar zu definieren. KK ist auch Charakterentwicklung, aber eben auch SV - denn zur SV oder zum militärschen Kampf wurden alle KK ursprünglich geschaffen. In Abgrenzung zu KS steht auch nur das Nichtvorhandensein von reglementierten Zweikämpfen.
KK als Show oder Rollenspiel... das sind nur einzelne Auswüchse eines Ganzen.
Das "Kunst" in "Kampfkunst" hat demnach nicht die Bedeutung im Sinne Bildender Kunst oder Kunstturnen, sondern im Sinne von Handwerkskunst oder Kriegskunst.



Weglaufen hat nichts mit ner SV zu tun!
SV im engen Sinne, da hast du recht, ist die physische Konfrontation. Aber SV-Systeme behandeln eben auch den Vor-Kampf. Gewaltprävention, Selbstbehauptung, das Verhindern von Kämpfen. Und zu Letzterem gehört es halt auch, dass man besser wegläuft, als kämpft, wenn der Kampf unnötig ist.



Trainier du mal Ur-Instinkte.
Kämpfen ist ein Instinkt. Da hat er schon recht. Ist genau wie Laufen.
Kampfkunst verfeinert das rohe Kämpfen aber. Daher ist Kampfkunst ein wichtiger Teil der menschlichen Kultur - und deshalb kann man als Kampfkünstler (jetzt als Oberbegriff für KK, KS, SV) besser kämpfen, als als Laie, der eben zwar kämpfen kann (beißen, kratzen, klatschen etc.), aber halt nicht so gut ;)

Phrachao-Suea
22-06-2012, 14:35
Wehren ist ein Ur-Instinkt.
Überleben ist ein Ur-Instinkt.
Kämpfen als solches wie wir es kennen eher nicht ;)

Hundertzehn
22-06-2012, 14:42
Nicht von einem Angriff getroffen zu werden ist ein Kernpunkt der Selbstverteidigung. Ob man das durch einen Block macht, durch Ausweichen, oder durch Wegrennen ist doch zweitrangig.

Phrachao-Suea
22-06-2012, 14:58
Naja dann kann man ja in jeder SV-Schule Sprinten lernen.
Fertig. Dann braucht man keine Konzepte mehr.

Wie gesagt ich sehe das eher als Instinkt,nicht als SV.

Kla das man dadurch nicht in eine SV-Situtation reinkommt ist kla.

big X
23-06-2012, 12:11
@sojobo:

Nur, wenn man die Flucht in einem SV-System nur als Teilaspekt trainieren kann, da die Schwerpunkte anders gelagert sind, wie sehr macht es in diesem Rahmen da Sinn, die Kunst des Laufens so zu vertiefen, wenn man die Kunst des Kampfes eher vertiefen sollte?
sollte mensch die kunst des kampfes eher vertiefen ?
ist es nicht sinn der SV möglichst unbeschadet aus einer potentiell gefährlichen situation zu entkommen ?
insofern ist das weglaufen (zb trainiert durch parcour oder durch 400m sprint) ein wichtiger aspekt. andere wichtige aspekte sind das training der wahrnehmung, die eigene selbstsicherheit und -bewusstsein (also das mindset), rhetorik, körpersprache, ... und auch das kämpfen. aber die kk´s stellen immer das kämpfen in den mittelpunkt, während die anderen aspekte sträflich vernachlässigt werden.
für die SV wird doch wirklich kein ausgefeiltes kampfsystem benötigt, sondern lediglich die richtige überzeugung, der wille sich durchzusetzen und rudimentäre techniken bzw verständnis von konzepten, prinzipien & taktiken.


Du machst doch Taekkyon.
ja - einen kampfsport :).
nein ist schon eher eine kk, aber wohl eher breitensport & bewegunxkunst mit SV-orientierten anwendungen (ich kann es halt nicht lassen solche inhalt miteinfliessen zu lassen ;)).
die liste sollte eigentlich so aussehen:

kk ist alles andere: show, live-rollenspiel, breitensport, philosophie, religion, bewegunxkunst, ... .

@Phrachao-Suea:

Naja dann kann man ja in jeder SV-Schule Sprinten lernen.
Fertig. Dann braucht man keine Konzepte mehr.
wäre nicht verkehrt. laufen ist anspruchsvoller, als du es hier darstellst. nicht jeder kann ohne anleitung über zäune springen oder ohne zu stolpern eine treppe raufhechten. sehe ich immer wieder, wenn ich das mal im aufwärmtraining verlange ;).

prügeln können sich die leute auch ohne anleitung - hier kommt es vorallem auf die richtige einstellung (neudeutsch: mindset) an. wenn du dem anderen weh tun willst, kannst du das auch.

mit übung geht das natürlich besser. ist aber auch beim laufen und hindernis-überwinden so ;).

Sojobo
23-06-2012, 16:42
Wehren ist ein Ur-Instinkt.
Überleben ist ein Ur-Instinkt.
Kämpfen als solches wie wir es kennen eher nicht ;)
Und ich sagte:



Kämpfen ist ein Instinkt. [...] deshalb kann man als Kampfkünstler (jetzt als Oberbegriff für KK, KS, SV) besser kämpfen, als als Laie, der eben zwar kämpfen kann (beißen, kratzen, klatschen etc.), aber halt nicht so gut ;)
Wir meinen also dasselbe. Ob man es jetzt "laienhaftes Kämpfen" oder "sich wehren" nennt, ist doch latte ;)



sollte mensch die kunst des kampfes eher vertiefen ?
Mensch nein, Kampfkünstler ja.



ist es nicht sinn der SV möglichst unbeschadet aus einer potentiell gefährlichen situation zu entkommen ?
insofern ist das weglaufen (zb trainiert durch parcour oder durch 400m sprint) ein wichtiger aspekt. andere wichtige aspekte sind das training der wahrnehmung, die eigene selbstsicherheit und -bewusstsein (also das mindset), rhetorik, körpersprache, ... und auch das kämpfen.
Volle Zustimmung. Das ist EIN wichtiger Aspekt. Nichts anderes habe ich behauptet.


aber die kk´s stellen immer das kämpfen in den mittelpunkt, während die anderen aspekte sträflich vernachlässigt werden.
für die SV wird doch wirklich kein ausgefeiltes kampfsystem benötigt, sondern lediglich die richtige überzeugung, der wille sich durchzusetzen und rudimentäre techniken bzw verständnis von konzepten, prinzipien & taktiken.
So ein Wunder, dass die Kampfkünste das Kämpfen in den Mittelpunkt stellen ;)
SV-Systeme im modernen Sinne behandeln alle von dir angesprochenen Aspekte. Es macht aber trotzdem keinen Sinn, das Weglaufen an erste Stelle zu setzen, weil man sich dann nicht mehr SV-System, sondern Laufgruppe nennen müsste. Und Laufen kann nun wirklich jeder körperlich fitte Mensch. Natürlich nicht so gut, wie ein Spezialist im Parkour oder Sprinten. Aber ausreichend. Kämpfen dagegen - für den Fall, in dem kein Weglaufen mehr möglich ist -, muss trainiert werden, weil Aggressoren meist stärker sind, als ihre Opfer, und diese Überlegenheit nur durch technische Überlegenheit ausgeglichen werden kann.


ja - einen kampfsport :).
nein ist schon eher eine kk, aber wohl eher breitensport & bewegunxkunst mit SV-orientierten anwendungen (ich kann es halt nicht lassen solche inhalt miteinfliessen zu lassen ;)).
Also ich betreibe Karate. Das ist eine Kampfkunst. Dabei geht es primär um Selbstverteidigung, außerdem um das Perfektionieren sämtlicher Kampffähigkeiten, die über das gewöhnliche SV-Programm hinausgehen, und dadurch auch um das Bestreben, sich insgesamt als Mensch immer weiterzuentwickeln (Charakterschulung). Fitness (das geht Richtung Breitensport) kommt aus zweckdienlichen Gründen hinzu. DAS ist aus meiner Sicht Kampfkunst. Und kein Rollenspiel, Showkram und spaßiger Freizeitsport. Kampfkunst ist eine ernste Sache. Deine Definition ist nach meinem Verständnis eine ganz üble Abwertung von Kampfkunst.

big X
24-06-2012, 10:54
So ein Wunder, dass die Kampfkünste das Kämpfen in den Mittelpunkt stellen
ja - ist schon ein wunder :D.
ein traceur könnte ein wenig kampf dazunehmen und sein parcour auch als SV verkaufen. würde genauso stimmig sein ;).


SV-Systeme im modernen Sinne behandeln alle von dir angesprochenen Aspekte. Es macht aber trotzdem keinen Sinn, das Weglaufen an erste Stelle zu setzen, weil man sich dann nicht mehr SV-System, sondern Laufgruppe nennen müsste.
wenn wir uns auf folgende prioritätsliste für SV einigen können:
einstellung - prävention - ausstrahlung - wahrnehmung - deeskalation - flucht - kampf - nach-situation-verarbeitung
dann kommt die flucht, also das laufen sogar noch vor dem kampf als option ins spiel, sollte dementsprechend auch häufiger geübt werden. wobei hier flucht nicht nur joggen bedeutet, sondern starten aus diversen positionen, freireissen & flucht, durchbrechen & flucht, fluchtstrategien (=wohin rennt mensch ?), überwinden von treppen, zäunen, geparkten autos, ... . das thema kann genauso spannend & inhaltsreich gemacht werden, wie der kampfaspekt.

manche SV-systeme beinhalten meine anforderungen. kk´s enthalten sie normalerweise nicht. deswegen trainieren kk´s auch keine SV. kk´s trainieren andere sinnige und brauchbare aspekte (zb beidhändigkeit, koordination, fallschule, verbessern attribute (dehnung, beweglichkeit, periphere wahrnehmung, ...), ...) und machen spass. häufig werden mit kk´s dinge trainiert, die mir das leben angenehmer machen, aber für die SV sind sie häufig zu spezialisiert und zu sehr verfeinert. unter adrenalin funktionieren feinmotorische bewegungen, wie sie in vielen kk´s bei hebeln, würfen, entwaffnungen, ... verlangt werden, nicht mehr.


Kämpfen dagegen - für den Fall, in dem kein Weglaufen mehr möglich ist -, muss trainiert werden, weil Aggressoren meist stärker sind, als ihre Opfer, und diese Überlegenheit nur durch technische Überlegenheit ausgeglichen werden kann.
muss trainiert werden - aber hauptsächlich kommt es auf die einstellung (mindset) an. du musst dich wehren wollen. ziel muss es sein, sich zu befreien und zu fliehen.
in den kk-anwendungen habe ich es immer erlebt, dass der gute verteidiger den bösen angreifer niedermacht und als strahlender sieger über dem bösen wicht steht. hat was von hollywood-romantik.
ist nicht böse gemeint - spiele ich auch immer wieder gerne. ist nur keine SV ;) (jedenfalls nicht in meinen augen).


Also ich betreibe Karate. Das ist eine Kampfkunst. Dabei geht es primär um Selbstverteidigung, außerdem um das Perfektionieren sämtlicher Kampffähigkeiten, die über das gewöhnliche SV-Programm hinausgehen, und dadurch auch um das Bestreben, sich insgesamt als Mensch immer weiterzuentwickeln (Charakterschulung).
in dem hervorgehobenen teil liegt für mich der hauptsächliche unterschied zwischen SV und KK. entweder ich betreibe SV-training oder ich verfeinere. beides zu kombinieren halte ich für schwierig.

wann habt ihr das letzte mal ein rollenspiel (jetzt nicht auf pseudo-japanische-samurai-romantik bezogen) gemacht in dem ein angreifer mit worten, haltung, positionierung, ... bekämpft wurde ?
wann war ihr das letzte mal auf einer dunklen treppe zum training ?
tragen eure angreifer versteckte waffen und versuchen sich erstmal mit worten an euch ranzuarbeiten ?

diese fragen mit ja zu beantworten würde in richtung SV führen. ansonsten wird KK trainiert (die durchaus auch SV im auge haben kann, aber in meinen augen halt keine SV ist).

ich glaube, dass das problem unsere unterschiedlichen definitionen von SV und KK sind.


Kampfkunst ist eine ernste Sache. Deine Definition ist nach meinem Verständnis eine ganz üble Abwertung von Kampfkunst.
nö - KK muss nicht ernst sein. KK muss spass machen ;). in meinen augen jedenfalls, das training von capoeira und taekkyon hilft hier dem verständnis (no offense).
es lag nicht in meinem interesse KK abzuwerten, dafür betreibe ich sie zu gerne ;).

eigentlich ein sehr interssantes thema. nur leider so in schriftform schwierig zu formulieren.

Sojobo
25-06-2012, 05:07
ja - ist schon ein wunder :D.
ein traceur könnte ein wenig kampf dazunehmen und sein parcour auch als SV verkaufen. würde genauso stimmig sein ;).

SV ist aber nicht das Ziel von Parkour. Mit SV im Paket wäre es kein Parkour mehr. Als mal ein Traceur Salti und Flick flacks mittrainiert hat, hieß es dann auch Free Running und nicht mehr Parkour ;)



wenn wir uns auf folgende prioritätsliste für SV einigen können:
einstellung - prävention - ausstrahlung - wahrnehmung - deeskalation - flucht - kampf - nach-situation-verarbeitung

Darüber kann man streiten, aber ich schließ mich der Einfachheit halber mal an.



dann kommt die flucht, also das laufen sogar noch vor dem kampf als option ins spiel, sollte dementsprechend auch häufiger geübt werden.

Selbst wenn Laufen wichtiger ist, heißt es noch lange nicht, dass es in einem SV-System häufiger trainiert werden muss, als Kämpfen. Laufen hat jeder gelernt, Kämpfen nicht. In deiner Aufzählung kommen vor "Flucht" ja auch noch "einstellung - prävention - ausstrahlung - wahrnehmung - deeskalation". Müssen diese Aspekte der Selbstbehauptung (nicht Selbstverteidigung - da unterscheidet man) in einem System für Selbstverteidigung also dann NOCH häufiger trainiert werden, als Flucht und erst Recht als die Verteidigung im eigentlichen Sinne?
Muss ich, der ich die richtige Einstellung und Ausstrahlung habe, ergo noch mehr an Einstellung und Ausstrahlung arbeiten, als an Laufschnelligkeit, und mehr Lauftraining absolvieren, obwohl ich klein und flink bin, als an Kampftraining?



wobei hier flucht nicht nur joggen bedeutet, sondern starten aus diversen positionen, freireissen & flucht, durchbrechen & flucht, fluchtstrategien (=wohin rennt mensch ?), überwinden von treppen, zäunen, geparkten autos, ... . das thema kann genauso spannend & inhaltsreich gemacht werden, wie der kampfaspekt.

Nur der fettgedruckte Teil ist Parkour. Der Rest wird in allen modernen SV-Systemen behandelt. Du bestätigst mich also sogar doppelt. Parkour lediglich als ein Teilaspekt eines Teilaspekts eines SV-Systems.



muss trainiert werden - aber hauptsächlich kommt es auf die einstellung (mindset) an. du musst dich wehren wollen. ziel muss es sein, sich zu befreien und zu fliehen.
Ja, dann erzähl das mal der kleinen Frau, die auf dem einsamen Parkplatz vergewaltigt wird. Die muss sich ja nur wehren wollen, nicht wahr? :rolleyes:
Oder weniger extrem: Jeder, der von Größeren verkloppt, von Mehreren zusammengetreten, von Bewaffneten überfallen wird, hat einfach nur nicht die richtige Einstellung?
Das Mindset ist mega wichtig, aber SO einfach kannst du dir das nicht machen. Wer sich effektiv verteidigen können will, MUSS kämpfen gelernt haben.


in den kk-anwendungen habe ich es immer erlebt, dass der gute verteidiger den bösen angreifer niedermacht und als strahlender sieger über dem bösen wicht steht. hat was von hollywood-romantik.
Wo? Im Taekkyon?


ist nicht böse gemeint - spiele ich auch immer wieder gerne. ist nur keine SV ;) (jedenfalls nicht in meinen augen).
Als Rollenspiel, so wie du KK siehst, ist es sicher keine SV. Mit realistischen Angriffen hingegen, die ernst kommen und ernst angenommen werden, ist so was ausgezeichnet zur Vorübung oder zur Übung von SV.



in dem hervorgehobenen teil liegt für mich der hauptsächliche unterschied zwischen SV und KK. entweder ich betreibe SV-training oder ich verfeinere. beides zu kombinieren halte ich für schwierig.

Achso, jemand, der schon Krav Maga Fullinstructor ist - also Lehrer in einem anerkannten SV-System - verfeinert seine Kampftechniken und -skills nicht noch weiter. Wäre ja schwierig, beides zu kombinieren. Wahrscheinlich wird er dadurch, dass er besser wird, sogar schlechter :rolleyes:


wann habt ihr das letzte mal ein rollenspiel (jetzt nicht auf pseudo-japanische-samurai-romantik bezogen) gemacht in dem ein angreifer mit worten, haltung, positionierung, ... bekämpft wurde ?

Von den Worten abgesehen, trainieren wir das regelmäßig.


wann war ihr das letzte mal auf einer dunklen treppe zum training ?
tragen eure angreifer versteckte waffen und versuchen sich erstmal mit worten an euch ranzuarbeiten ?
diese fragen mit ja zu beantworten würde in richtung SV führen. ansonsten wird KK trainiert (die durchaus auch SV im auge haben kann, aber in meinen augen halt keine SV ist).

So was macht man selbst in SV-Hybriden nur auf gesonderten Lehrgängen oder als besondere Trainingseinheiten. Hast du überhaupt schon mal KM, Alpha, KFM oder Ähnliches trainiert?


ich glaube, dass das problem unsere unterschiedlichen definitionen von SV und KK sind.
Ich definiere SV genau wie du. Alles, was du hier nennst, gehört dazu. Das ist wichtiges Beiwerk. Man nennt es teilweise aber nicht SV, sondern SB (Selbstbehauptung, s.h.)/Gewaltprävention. Aber im Kern von SV steht nunmal die kämpferische Konfrontation.


nö - KK muss nicht ernst sein. KK muss spass machen ;). in meinen augen jedenfalls, das training von capoeira und taekkyon hilft hier dem verständnis (no offense).

Ich habe auch nichts gegen Spaß - so nicht. Aber ohne durch Blut, Schweiß und Schmerzen zu gehen, wird man nicht besser. Die Einstellung zu vieler, KK nur als Freizeitsport betreiben zu wollen, verwässert die Kunst. Und heraus kommen dann Definitionen von Kampfkunst, wie du sie dafür aufgezählt hast. Verwässert sage ich, denn die Essenz von jeder KK ist Selbstverteidigung oder der militärische Kampf, je nach Herkunft.

big X
26-06-2012, 10:19
SV ist aber nicht das Ziel von Parkour. Mit SV im Paket wäre es kein Parkour mehr.
das ist wohl richtig.
wenn er es trotzdem weiterhin so benennt und nur als "optimale SV" bewirbt ? wer will ihn hindern ?


Müssen diese Aspekte der Selbstbehauptung (nicht Selbstverteidigung - da unterscheidet man) in einem System für Selbstverteidigung also dann NOCH häufiger trainiert werden, als Flucht und erst Recht als die Verteidigung im eigentlichen Sinne?
selbstbehauptung ist für mich wichtiger bestandteil von SV. manche leute müssen erstmal das selbstbewusstsein aufbauen, damit sie sich behaupten können. ohne das ist die SV zum scheitern verurteilt.
um zeitgemäss zu antworten: du musst die leute da abholen, wo sie stehen. manche also ganz weit unten. diejenigen, welche schon weiter sind, wollen das oft nicht verstehen. ist mir hier im board schon das ein oder andere mal begegnet.
für die selbstbehauptung müssen die grundlagen geschaffen werden, es sollte auch im training immer wieder thematisiert werden. aber am besten schult das leben (müssen noch nicht mal SV-situationen sein;)).


Muss ich, der ich die richtige Einstellung und Ausstrahlung habe, ergo noch mehr an Einstellung und Ausstrahlung arbeiten, als an Laufschnelligkeit, und mehr Lauftraining absolvieren, obwohl ich klein und flink bin, als an Kampftraining?
nein.
wenn du das schon alles in für dich ausreichendem masse hast, dann ist doch alles gut :). fehlen vielleicht die übergänge, kenne aber dein training nicht.


Parkour lediglich als ein Teilaspekt eines Teilaspekts eines SV-Systems.
ist ja auch richtig. wird nicht als SV angeboten (soweit ich weiss). deswegen fehlt die "verzahnung". in einem bündigen SV-system aber wichtig.


Ja, dann erzähl das mal der kleinen Frau, die auf dem einsamen Parkplatz vergewaltigt wird. Die muss sich ja nur wehren wollen, nicht wahr?
Oder weniger extrem: Jeder, der von Größeren verkloppt, von Mehreren zusammengetreten, von Bewaffneten überfallen wird, hat einfach nur nicht die richtige Einstellung?
Das Mindset ist mega wichtig, aber SO einfach kannst du dir das nicht machen. Wer sich effektiv verteidigen können will, MUSS kämpfen gelernt haben.
naja - mit SV-training wird mensch nicht zum supermenschen. es erhöht einfach deine chancen. und doch: auch einem körperlich überlegenen kann mit dem richtigen mindset begegnet werden. kann manchmal funktionieren. manchmal leider auch nicht - so ist das leben.


Wo? Im Taekkyon?
auch manchmal. meist trainieren wir aber bewegt an kooperativen partnern unsere wettkampftechniken, bevor wir dann ins kyorugi gehen und das ganze am unkooperativen partner testen.
habe ich so erlebt im:
modern arnis, ju jutsu, krav maga, taekwondo, ninjutsu, taijutsu, balintawak, silat, wing tsun, escrima, ...
natürlich immer in unterschiedlicher starker ausprägung.


Als Rollenspiel, so wie du KK siehst, ist es sicher keine SV. Mit realistischen Angriffen hingegen, die ernst kommen und ernst angenommen werden, ist so was ausgezeichnet zur Vorübung oder zur Übung von SV.
scheine es schriftlich nicht erklären zu können :(.
wer sagt, dass ich KK als rollenspiel sehe ? ich schrieb, dass ich es manchmal so erlebt habe.
wenn ihr realistische angriffe habt, geht das in die SV-richtung. sehe ich auch so. überhaupt hört sich deine traininxbeschreibung so an. hast du einen der wenigen SV-lastigen vereine erwischt, dann ist ja alles gut. ist nur leider meiner erfahrung nach nicht die mehrzahl der vereine/traininxgruppen. viele legen sagen ja auch bewusst, dass sie keine SV sondern KK trainieren und diese dann mit anderen inhalten füllen. ist ja auch in ordnung.


Achso, jemand, der schon Krav Maga Fullinstructor ist - also Lehrer in einem anerkannten SV-System - verfeinert seine Kampftechniken und -skills nicht noch weiter. Wäre ja schwierig, beides zu kombinieren. Wahrscheinlich wird er dadurch, dass er besser wird, sogar schlechter
sarkasmus verwende ich auch immer wieder gerne :D.
"verfeinern" bezog sich für mich auf die komplexität der bewegungen, dh, dass immer kompliziertere hebel, würfe, eingänge etc trainiert werden. also techniken, die im realen kampf wenig bis keine umsetztbarkeit erfahren. das jemensch der ein SV-system trainiert besser wird ist wohl nicht zu leugnen.


So was macht man selbst in SV-Hybriden nur auf gesonderten Lehrgängen oder als besondere Trainingseinheiten. Hast du überhaupt schon mal KM, Alpha, KFM oder Ähnliches trainiert?
ja - leider nur kurz. damals erschien mir KM als jj-variante. es wurde auch kein laufen trainiert, sondern nur technik.


Ich definiere SV genau wie du. Alles, was du hier nennst, gehört dazu. Das ist wichtiges Beiwerk. Man nennt es teilweise aber nicht SV, sondern SB (Selbstbehauptung, s.h.)/Gewaltprävention. Aber im Kern von SV steht nunmal die kämpferische Konfrontation.
ich glaube, du definierst es ähnlich. für mich ist das nämlich kein wichtiges beiwerk, sondern grundlage. SV ist in meinen augen viel von dem, was du unter SB sammeln möchtest. der kern ist in meinen augen auch nicht die kämpferische konfrontation, sondern das möglichst unbeschädigte entkommen.
kleiner feiner unterschied ;).


Verwässert sage ich, denn die Essenz von jeder KK ist Selbstverteidigung oder der militärische Kampf, je nach Herkunft.
dem stimme ich zu :).
leider/gottseidank liegt zwischen den zeiten, wo diese systeme noch dem realen kampfe dienten und heute manchmal viel zeit, sodass der kampfgedanke oft in den hintergrund trat.
wenn das bei deinem training nicht der fall ist, erfreue dich dran und trainiere hart ;).

in meiner vorstellung ist SV-training ein relativ kurzes curriculum, in dem die grundlagen geschaffen werden (juristisch, körperlich, mental, taktisch, kommunikationstechnisch). danach kann dann jeder machen, was er mag: kämpfen, laufen, schauspielern, ...

Sojobo
26-06-2012, 14:01
das ist wohl richtig.
wenn er es trotzdem weiterhin so benennt und nur als "optimale SV" bewirbt ? wer will ihn hindern ?

Kann er ja auch machen. Aber man kann auch "Bohnen" auf eine Dose mit eingelegten Tomaten schreiben :)



[...]
um zeitgemäss zu antworten: du musst die leute da abholen, wo sie stehen. manche also ganz weit unten. diejenigen, welche schon weiter sind, wollen das oft nicht verstehen. ist mir hier im board schon das ein oder andere mal begegnet. [...]

Mir ging es hier um die Reihenfolge in deiner Liste, weil du mit ihr argumentiert hast, man müsse häufiger Laufen als Kämpfen trainieren.
Ansonsten geb ich dir hier zu 100% recht.



[...]
naja - mit SV-training wird mensch nicht zum supermenschen. es erhöht einfach deine chancen. und doch: auch einem körperlich überlegenen kann mit dem richtigen mindset begegnet werden. kann manchmal funktionieren. manchmal leider auch nicht - so ist das leben.

1. Man wird zwar nicht zum Übermenschen, aber man steigert seine Fähigkeiten und erhöht damit die Chance, heil aus einer SV-Situation rauszukommen.
2. Kampftraining wirkt sich unmittelbar auf das Mindset aus! Ich würde sogar behaupten, dass nichts so sehr die Selbstsicherheit, das Selbstvertrauen, den Kampfwillen und mit dieser inneren Haltung auch die äußere Haltung schult, wie Kampftraining.



[...] meist trainieren wir aber bewegt an kooperativen partnern unsere wettkampftechniken, bevor wir dann ins kyorugi gehen und das ganze am unkooperativen partner testen.
[...]

Das ist didaktisch ja auch klug. Vom Einfachen zum Schweren. Dumm und unnütz ist es nur, wenn man über das Trainieren am kooperativen Partner nicht hinauskommt und das dann für "realistisch" hält (das Karate ist voll von solchen Dojos).



scheine es schriftlich nicht erklären zu können :(.

Tut mir leid ;)



wer sagt, dass ich KK als rollenspiel sehe ? ich schrieb, dass ich es manchmal so erlebt habe.

Du hast das als eine von mehreren Definitionen von KK angegeben, die allesamt nichts mit SV zutun haben.



wenn ihr realistische angriffe habt, geht das in die SV-richtung. sehe ich auch so. überhaupt hört sich deine traininxbeschreibung so an. hast du einen der wenigen SV-lastigen vereine erwischt, dann ist ja alles gut.

Ich habe unter verschiedenen Trainern jahrelang Karate primär als Sport betrieben. Den Fokus auf SV setze ich selbst als Trainer. Und mein jetziger Trainer wiederum setzt den Schwerpunkt auf Karate als KK - die er wiederum, wie ich, primär als SV-System sieht. Die Grenzen verschwimmen, nur die Schwerpunkte unterscheideen KK von KS von SV.


ist nur leider meiner erfahrung nach nicht die mehrzahl der vereine/traininxgruppen. viele legen sagen ja auch bewusst, dass sie keine SV sondern KK trainieren und diese dann mit anderen inhalten füllen. ist ja auch in ordnung.

Die Mehrzahl aller Gruppen/Vereine besteht nun mal eben aus jenen, die das alles als Freizeitsport betreiben. Wie im letzten Beitrag geschrieben: Die verwässern die Kunst. Ja, ist in Ordnung, nur darfst du dann nicht das, was solche Leute als KK bezeichnen, mit dem in einen Topf werfen, was KK eigentlich ist. Es gibt so gesehen 2 Definitionen von KK: Einmal das, was ich als KK bezeichne, und dann das Sammelbecken an Auswüchsen, das du aufgezählt hast und das ich als Abwertung des Begriffs empfinde.



sarkasmus verwende ich auch immer wieder gerne :D.

So lange es nicht zu bissig ist ;)



"verfeinern" bezog sich für mich auf die komplexität der bewegungen, dh, dass immer kompliziertere hebel, würfe, eingänge etc trainiert werden. also techniken, die im realen kampf wenig bis keine umsetztbarkeit erfahren. das jemensch der ein SV-system trainiert besser wird ist wohl nicht zu leugnen.

Ja, man kann besser in der Breite und besser in der Tiefe werden. Oft ist es aber auch so, dass man in der Breite etwas findet, das man dann vertieft und anwenden kann, auch wenn es vorher unpraktikabel aussah. Das ist ja das Gute an den KK: Sie sind so komplex, dass man sich als Kampfkünstler selbst aus ihren Technikkatalogen aussuchen kann, was ihnen am besten liegen kann. Dadurch unterstützen die KK die individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen, brauchen aber auch wesentlich länger, um erlernt zu werden. Doch für jemanden, der die Grundfertigkeiten für die SV schon erlangt hat, ist es genau das Richtige, sich immer noch stetig weiterzuentwickeln. Meine Meinung.



ja - leider nur kurz. damals erschien mir KM als jj-variante. es wurde auch kein laufen trainiert, sondern nur technik.

OK, seltsam. Ich hab KM nur mit (Weg-)Laufspielen und -übungen kennengelernt.



[...] der kern ist in meinen augen auch nicht die kämpferische konfrontation, sondern das möglichst unbeschädigte entkommen. [...]

Konsens: Der Kern von SV ist es, möglichst unbeschädigt aus einer Konfrontation herauszukommen oder sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Daraus ergeben sich 3 Phasen:
1. Phase der Prävention (Auftreten, Aufmerksamkeit etc.)
2. Phase der Deeskalation (Schlichten, wenn man in eine potenzielle SV-Situation gerät)
3. Phase der Konfrontation (Man ist schon hineingeraten. Kann man entkommen: Laufen; kann man nicht entkommen: Kämpfen)
=> Hier bleibe ich jedoch dabei: Phase 1 und 2 sind wichtig. Worum es aber vor allem geht, ist Phase 3, weil das die unmittelbare Verteidigung darstellt. Und da Kämpfen weitaus komplexer ist als Laufen, muss der Schwerpunkt im SV-Training darauf liegen.



[...] leider/gottseidank liegt zwischen den zeiten, wo diese systeme noch dem realen kampfe dienten und heute manchmal viel zeit, sodass der kampfgedanke oft in den hintergrund trat. [...]

Gott sei Dank für unsere Gesellschaft.
Leider für unsere Kunst.

big X
27-06-2012, 11:22
Mir ging es hier um die Reihenfolge in deiner Liste, weil du mit ihr argumentiert hast, man müsse häufiger Laufen als Kämpfen trainieren.
ich argumentiere so, weil: wenn ich kämpfen muss, ist ein grossteil der SV schon falsch gelaufen. insofern ist es gesünder zuerst die sachen zu trainieren, die vor dem kämpfen kommen. kämpfen ist die letzte konsequenz, aber keiner muss ein mma-top-athlet werden. schliesslich ist es nicht das ziel den anderen zu besiegen, sondern das ziel ist es, sich ein fluchtfenster zu eröffnen.
hier finde ich zb die regeln des glima-ringen interessant (es gewinnt, wer aufstehen kann und 3 schritte machen, während der andere noch am boden liegt).
natürlich kann es zu finalen kämpfen kommen. doch wie häufig sind diese ?
eigentlich sind sie der absolute super-gau in der SV. muss ich auf diese minimale wahrscheinlichkeit mein training einstellen ?
sowas machen nur KKKünstler, weil es ihnen spass macht :).


2. Kampftraining wirkt sich unmittelbar auf das Mindset aus! Ich würde sogar behaupten, dass nichts so sehr die Selbstsicherheit, das Selbstvertrauen, den Kampfwillen und mit dieser inneren Haltung auch die äußere Haltung schult, wie Kampftraining.
ja, denke ich auch, das kampftraining viel am mindset macht. die körperhaltung allerdinx wird durch allgemeine körperertüchtigung manchmal sogar besser geschult. in manchen KK´s wird so wenig körperertüchtigung betrieben, dass vom ausbau der körperlichen attribute keine rede sein kann :(.


wenn man über das Trainieren am kooperativen Partner nicht hinauskommt und das dann für "realistisch" hält (das Karate ist voll von solchen Dojos).
von solchen dojos schreibe ich die ganze zeit. und gilt ja nicht nur für das karate ;).
es mag ausnahmen geben - will ich gar nicht leugnen. nur die mehrzahl macht das bild aus.


Du hast das als eine von mehreren Definitionen von KK angegeben, die allesamt nichts mit SV zutun haben.
es sind definitionen, die ich selber erlebt bzw beobachtet (habe ja nun nicht alles trainiert - manchmal reicht ja auch YT ;)) habe. du kannst sie nur nicht akzeptieren, weil sie deiner definition von KK widersprechen (behaupte ich jetzt mal ;)).
ich habe noch folgende begriffe in der liste vergessen: gesundheitsgymnastik, kommunikationszentren, life-style.
wahrscheinlich gibt´s noch mehr.

eigentlich gibts du dir selber die antwort:

Die Mehrzahl aller Gruppen/Vereine besteht nun mal eben aus jenen, die das alles als Freizeitsport betreiben. Wie im letzten Beitrag geschrieben: Die verwässern die Kunst. Ja, ist in Ordnung, nur darfst du dann nicht das, was solche Leute als KK bezeichnen, mit dem in einen Topf werfen, was KK eigentlich ist. Es gibt so gesehen 2 Definitionen von KK: Einmal das, was ich als KK bezeichne, und dann das Sammelbecken an Auswüchsen, das du aufgezählt hast und das ich als Abwertung des Begriffs empfinde.

für dich ist deine definition die einzig relevante. ist ok. aber es gibt auch andere definitionen. ist einfach so. *wie.drücke.ich.schulterzucken.mit.smilies.aus.?*


Doch für jemanden, der die Grundfertigkeiten für die SV schon erlangt hat, ist es genau das Richtige, sich immer noch stetig weiterzuentwickeln. Meine Meinung.
:halbyeaha dem kann ich zustimmen.
dabei ist es dann egal, ob er kämpft oder läuft. :cool:;):p
nur ums mal geschrieben zu haben: ich kämpfe auch lieber, als das ich laufe. weil ich kein guter läufer bin, kämpfe ich ;).


Gott sei Dank für unsere Gesellschaft.
Leider für unsere Kunst.
genau so :).

big X
27-06-2012, 11:42
@sojobo:

wenn ich mal meine schlussworte formulieren darf:
unsere ansprüche sind gar nicht so weit von einander entfernt. lediglich in der bedeutung des kämpfen in der SV und in der definition von KK finden sich diskutable unterschiede.

dazu haben wir nun aber alles gesagt. insofern können wir die diskussion hier stoppen (ausser du hast noch innovative argumente, die du bisher zurückgehalten hast ;)).

mir war die diskussion ein vergnügen.

ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die moderatoren hier bald splitten, weil wir doch etwas ausschweifend geworden sind (auch wenn das ursprunxthema von anfang an weiterbehandelt wurde).

willst du noch was schreiben ?

Balthus
27-06-2012, 13:45
Also

ich sehe Parkour durchaus als SV wenn auch nicht als KK/KS an.

Wie hat David Belle gesagt als man ihn fragte was Parkour ist?

sinngemäß "Stelle dir vor du bis im 12. Stock eines Hochhauses und es brennt - das ist Parkour"

also Verteidige ich mich durchaus selbst...

domo77
27-06-2012, 14:19
denke, dass parcour als ergänzung zur KK sehr nützlich und vor allem cool ist.

ein guter parcour-läufer kann sicherlich aufgrund seiner körperbeherschung und seiner kraft auch schnell kK erlernen und umgekehrt...

dennoch ist meine antwort : nein...es ist keine KK

Gast
27-06-2012, 16:01
nein...es ist keine KK

Schließe mich an. Frage mich sowieso warum so viel den KKstempel braucht??
Ist Bewegungskunst nicht cool genug??

Sojobo
28-06-2012, 05:19
@sojobo:

wenn ich mal meine schlussworte formulieren darf:
unsere ansprüche sind gar nicht so weit von einander entfernt. lediglich in der bedeutung des kämpfen in der SV und in der definition von KK finden sich diskutable unterschiede.

dazu haben wir nun aber alles gesagt. insofern können wir die diskussion hier stoppen (ausser du hast noch innovative argumente, die du bisher zurückgehalten hast ;)).

mir war die diskussion ein vergnügen.

ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die moderatoren hier bald splitten, weil wir doch etwas ausschweifend geworden sind (auch wenn das ursprunxthema von anfang an weiterbehandelt wurde).

willst du noch was schreiben ?

Ich denke, damit wäre dann alles gesagt. Danke! :D

domo77
28-06-2012, 14:41
Schließe mich an. Frage mich sowieso warum so viel den KKstempel braucht??
Ist Bewegungskunst nicht cool genug??

auf jeden fall...bewegungskunst im parcour ist sogar sehr cool...:cool:

in kombination mit einer kk sicherlich auch förderlich....aber geht es den parcourleuten denn überhaupt um verteidigung oder weglaufen?
ich denke nein...es geht doch nur oder zumindest in erster linie um spass, oder??

Gast
28-06-2012, 14:55
auf jeden fall...bewegungskunst im parcour ist sogar sehr cool...:cool:

in kombination mit einer kk sicherlich auch förderlich....aber geht es den parcourleuten denn überhaupt um verteidigung oder weglaufen?
ich denke nein...es geht doch nur oder zumindest in erster linie um spass, oder??
Finde ich auch, genauso wie Freerunning. Finde sogar so richtig anstrengendes Yoga cool. Und Spaß sollte es wohl immer machen auch KK.
Was ich mich halt frage warum sich halt alles was entfernt Ähnlichkeit mit KK hat als KK deklariert werden muss obwohl man gar nicht Kämpfen lernt.

big X
28-06-2012, 17:48
sowie ich das verstanden habe, hat nur der TE diese frage gestellt. habe bis jetzt noch keinen aus dem parcour-lager mitbekommen, der seinen sport für eine KK hält.
zu den kriegskünsten könnte es allerdinx gehören. ebenso wie 100m, 200m, ..., marathon, kugelstossen, speerwerfen, hochsprung, stabhochsprung, ... ;).

imho kann es sich mit der gleichen berechtigung als SV bezeichnen, wie viele KKs. für mich ist KK # SV. gründe dafür sind oben angeführt.

Saarbrigga
08-07-2012, 13:23
in kombination mit einer kk sicherlich auch förderlich....aber geht es den parcourleuten denn überhaupt um verteidigung oder weglaufen?
ich denke nein...es geht doch nur oder zumindest in erster linie um spass, oder??


Etwas spät aber noch.

Ich zitiere mal David Belle:

"Es gibt prinzipiell immer drei Möglichkeiten: Reden, Kämpfen oder Rennen. Mit letzterem beschäftigt sich eigentlich kein/e KK/KS/SV wirklich. Daher hoffe ich, dass Parkour diese Lücke schliessen kann".

Armin
12-07-2012, 13:31
Es wundert mich, dass noch niemand das hier verlinkt hat:

9GAG - Martial arts around the world (http://9gag.com/gag/4736385)

Ds erklärt doch alles ... :D

onkell
12-07-2012, 18:48
Blöde Frage

Ist Bodenturnen = Grappling
Ist Golf = Escrima
Ist Ballet = Kung Fu
Ist WT = SV :D

Nein

Wer wegrennen üben will empfehle ich Leichtathletik insbesondere die Laufdisziplinen.

Spieltheoretiker
13-07-2012, 01:29
Blöde Frage

Ist Bodenturnen = Grappling
Ist Golf = Escrima
Ist Ballet = Kung Fu
Ist WT = SV :D

Nein

Wer wegrennen üben will empfehle ich Leichtathletik insbesondere die Laufdisziplinen.

Macht Boxen = dum? :D (Mensch was haben wir gelacht)