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Vollständige Version anzeigen : Stabfechten?



Jadetiger
18-06-2012, 16:53
Hi Leute,
kennt den Herren jemand?

www.stabfechten.de/ (http://www.stabfechten.de/)

itto_ryu
18-06-2012, 17:48
Mischung aus Theaterfechten, Samurai-Esoterik-KK und Stockkampf. Aber mir scheint nichts davon wird wirklich richtig gemacht. Effektive und geistig erfüllende Kampfkunst mit dem Stab gibt es genug, die es besser machen. Warum das Rad neu erfinden und dann auch noch scheinbar schlecht?

Ich bemesse das nur an den Videos und Texten, die Intention des Schöpfers scheint ja gut gemeint zu sein, aber das Ergebnis überzeugt mich nicht, weil es weder an traditionelle Stile wie aus Italien, Frankreich, Kanaren usw. heranreicht, noch den Aspekt eines Kampfsports erfüllt, schon gar nicht den einer ernsten KK, die den Stab als Waffe effektiv nutzen will.

Ergo wirkt es auf zu ernst gemeinte Stockspielerei für Große. Interessant dann gleich das breite Seminarangebot für jedermann und entsprechende Kosten. Über die Qualifikation des Gründers lässt sich wenig sagen, sein Lebenslauf erwähnt keine KK, die er intensiv betrieben hat, außer:

•Studien in Fechtkünsten
•Entwicklung eines eigenen Fechtsystems
•Trainer im Stabfechten, Fechtkunst & Bewegungskunst
•Gründer des Instituts für Stabfechten

Auch den Aspruch, 700 Jahre Tradition, europ. Kultur usw., wie er dem gerecht werden kann und möchte, ist erstmal kaum ersichtlich. Dass er Hutton scheinbar gelesen hat, ich sehe da halt nicht viel von Hutton. Auch aus anderen Stabstilen nicht. Auch sehe ich den Techniken nicht das Säbelfechten, dass er verspricht, es sei denn er meint mit Säbelfechten das, was man im Theaterfechten sieht. Wirkt halt ein bisschen wie "von allem etwas, von nichts richtig was und alles mit einer Portion Esoterik vermengt". Auch dem Anspruch körperlicher und geistiger Heruasfroderung scheint mir (gemessen an den Videos) nicht gegeben. Es muss ja nicht gleich eine Runde Vollkontakt-Staff bei den Dogs sein (auch wenn das geil ist), aber irgendwo ernsthafter wie Jodo oder traditonelle ital. Schulen sollte es schon sein.

Alles in allem wirkt es nicht überzeugend.

itto_ryu
18-06-2012, 17:59
Hier noch ein langes Erklärvideo, wo man ein wenig mehr den KK-Lebenslauf erfährt:
Das Institut für Stabfechten -- Der Beginn - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=Xuq985a6GDw&feature=plcp)

Überzeugend ist es immer noch nciht. Sorry, bin ein Meckerkopp, cih weiß.

Andreasmeier
18-06-2012, 20:55
Hallo Leute,


Warum das Rad neu erfinden und dann auch noch scheinbar schlecht?
Na um Geld zu machen.
Genau das ist mein Eindruck nach dem durchsehen der Seite.
Wie schon gesagt wurde zählt er viel auf und man erkennt nichts davon.

Zumindest kann ich nichts von der erwähnten halbe Stange erkennen. Bestenfalls etwas aus dem langen Schwert, aber nur mit gutem Willen.
Von Säbel vermag ich auch nicht zu sehen.

Ist vieleicht eher was asiatisches?

Ales im allem erinnert es mich ein bißerl an die "moderne Schwertkunst Leute".

Grüße
Andreas

defensiv
18-06-2012, 21:01
Als ich Stuttgart las, dachte ich: mal anschauen! Aber als ich den Preis sah :ups: ... absolut unschwäbisch! :D

T. Stoeppler
18-06-2012, 22:13
Sieht nicht wirklich gut aus, und historisch ists schonmal gar nicht.

Gruss, Thomas

itto_ryu
19-06-2012, 07:43
Ich habe mal via youtube zärtliche Kritik geäußert, ganz zärtlich, die Antwort war höflich, aber eindeutig:

Dieses Video ist ein Image-Film vom Institut für Stabfechten. Die Fechtszene ist eine Choreografie, dh. alles ist abgesprochen. Gefochten wird ohne Schutz. Das ist völlig korrekt. Solang die Stabfechter gesschult sind ihre Wahrnehmung und die Aufmerksamkeit zu weiten soll das auch so bleiben. Jeder Schlag wird mit klarer Intention auf das Ziel ausgeführt. So wird die Hiebbewegung präzise und eine angemessene Reaktion kann erfolgen.

Das Selbstverständnis ist schon etwas eindimensional.

DavidBr.
20-06-2012, 21:40
Komisches Rumgefuchtel, dem krampfhaft eine Bedeutung gegeben werden muss. Erinnert teilweise an das Gefuchtel aus den Videos unseres Frukti.

Und was soll das barfuss rumhopsen im Gras bringen? Verbindung zu Mutter Erde aufbauen? Eine schöne Sext-Finte gefolgt von einer Tief-Quart oder Quart-Flankonade wenn er sein Stöckchen gerade ausstreckt, und Ruhe is :D

Trinculo
20-06-2012, 21:57
Ebenso kultivieren die Europäer das Fechten mit Stäben: Halbe Stangen in Deutschland, Bata in Irland, Quaterstaff in England, in Portugal Jogo do Pau und in Frankreich La Cannes.

Hihi, Quatermain will wohl zum Film :)

Jadetiger
21-06-2012, 17:11
Ok, die Meinung hier scheint recht einhellig zu sein.

Aber persönlich kennengelernt oder mit dem Herrn trainiert hat niemand hier, richtig?

Naja, auch nicht so schlimm...

jpk@kkb
22-06-2012, 13:07
Stabfechten ist eine moderne Fecht- und Bewegungskunst, entwickelt von Arne Schneider, dem Gründer des Instituts für Stabfechten.
Nun, auf den ersten Blick scheint das "kunst" hier von "künstlich" zu kommen und nicht von Können, aber man kann sich täuschen.

Insgesamt finde ich den Ansatz klasse. Und der Organisator verspricht ja auch nirgends, dass er wirklich Kampfkunst im Sinne von Mord und Totschlag vermittelt. In einem Zeitalter, wo die Überalterung überhand nimmt, macht ein seniorengerechtes Angebot doch viel Sinn. Außerdem ist das so gewaltarm, dass es schon für Kinder geeignet scheint.

Allein die Preise - aber in das Schwäbische Denken passe ich sowieso nicht rein.

Jadetiger
27-06-2012, 13:09
Insgesamt finde ich den Ansatz klasse. Und der Organisator verspricht ja auch nirgends, dass er wirklich Kampfkunst im Sinne von Mord und Totschlag vermittelt. In einem Zeitalter, wo die Überalterung überhand nimmt, macht ein seniorengerechtes Angebot doch viel Sinn. Außerdem ist das so gewaltarm, dass es schon für Kinder geeignet scheint.Der Ansatz ist vertretbar, klar. Mein persönlicher Hauptkritikpunkt an dem Gezeigten ist, dass in sämtlichen Videos nur Personen zu sehen sind, die weder die Körperstruktur noch die Bewegungsmechanik zu haben scheinen, um einen Stock dieser Länge sinnvoll einsetzen zu können. Außerdem vermisse ich das für Waffenkampf jeder Art typische Distanzverhalten.

itto_ryu
27-06-2012, 14:37
Und man fragt sich berechtigterweise, warum so einen saftlosen Kokolores trainieren, wenn es zahlreiche authentische, effektive und weit bessere Stockkampfstile gibt?

defensiv
27-06-2012, 14:41
Und man fragt sich berechtigterweise, warum so einen saftlosen Kokolores trainieren, wenn es zahlreiche authentische, effektive und weit bessere Stockkampfstile gibt?

Das *ing-*ungs-Paradoxon? ;)

baston
27-06-2012, 15:09
Einmal losgelöst vom technischen und historischen Aspekt, stellt dieses Konstrukt doch sehr schön dar, dass man mit "Spiritualität" und "Esoterik" jedem Inhalt, den man vermitteln möchte, einen höheren Marktwert verleihen kann. Er könnte auch einfach sagen: "Ich schwinge gerne Stöcke und möchte Leuten beibringen, wie das geht!" Stattdessen muss natürlich der Kampf als Metapher gesehen werden, und alles hat eine übergeordnete, mentale Bedeutung, die den Charakter und die Sinne schult. Die Promotionvideos zeigen ja auch recht deutlich, wer die Zielgruppe ist: Ähnlich wie bei anderen Esoterikprodukten auch der obere Mittelstand und Akademiker. Leute aus dieser Schicht brauchen meiner Erfahrung nach solche Interessen, bei denen sie sich einreden können, dass sie etwas besonderes und elitäres machen, weil man dazu klug sein muss, um die Spiritualität zu verstehen.
Ist ja keine neue Erscheinung, man nehme ein mal Uri Geller: Schon vor mehr als 30 Jahren hat er sich mit dieser Aura umgeben um seine Zaubertricks an den Mann zu bringen. Im Grunde gibt es bei soetwas zwei Erklärungen: Entweder er hat übernatürliche Kräfte, oder seine Fähigkeiten lassen sich rational auf naturwissenschaftliche Weise erklären. Ohne diesem Menschen jetzt die Möglichkeit magischer Kräfte absprechen zu wollen, sollte man doch bei der Auswahl zwischen diesen beiden Alternativen, wenn man sich für eine entscheiden muss, für die wahrscheinlichere entscheiden - sprich letztere.
Ist eigentlich nur eine Weiterführung des Phänomens, dass sich in Europa in vielen Kampf- und Bewegungskünsten findet: Der spirtuelle Aspekt ist ja ungemein wichtig, weil die Samurai und Ritter von früher das ja auch alles ganz meditativ gemacht haben. Diese Romantisierung von natürlichen Phänmonenen ist dem Menschen natürlich bis zu einem gewissen Punkt eigen, aber ich finde es bedenklich, wie leicht man eine solche Sache heute noch so aufziehen kann, und das vor allem möchte.

DavidBr.
27-06-2012, 21:49
Einmal losgelöst vom technischen und historischen Aspekt, stellt dieses Konstrukt doch sehr schön dar, dass man mit "Spiritualität" und "Esoterik" jedem Inhalt, den man vermitteln möchte, einen höheren Marktwert verleihen kann. Er könnte auch einfach sagen: "Ich schwinge gerne Stöcke und möchte Leuten beibringen, wie das geht!" Stattdessen muss natürlich der Kampf als Metapher gesehen werden, und alles hat eine übergeordnete, mentale Bedeutung, die den Charakter und die Sinne schult. Die Promotionvideos zeigen ja auch recht deutlich, wer die Zielgruppe ist: Ähnlich wie bei anderen Esoterikprodukten auch der obere Mittelstand und Akademiker. Leute aus dieser Schicht brauchen meiner Erfahrung nach solche Interessen, bei denen sie sich einreden können, dass sie etwas besonderes und elitäres machen, weil man dazu klug sein muss, um die Spiritualität zu verstehen.
Ist ja keine neue Erscheinung, man nehme ein mal Uri Geller: Schon vor mehr als 30 Jahren hat er sich mit dieser Aura umgeben um seine Zaubertricks an den Mann zu bringen. Im Grunde gibt es bei soetwas zwei Erklärungen: Entweder er hat übernatürliche Kräfte, oder seine Fähigkeiten lassen sich rational auf naturwissenschaftliche Weise erklären. Ohne diesem Menschen jetzt die Möglichkeit magischer Kräfte absprechen zu wollen, sollte man doch bei der Auswahl zwischen diesen beiden Alternativen, wenn man sich für eine entscheiden muss, für die wahrscheinlichere entscheiden - sprich letztere.
Ist eigentlich nur eine Weiterführung des Phänomens, dass sich in Europa in vielen Kampf- und Bewegungskünsten findet: Der spirtuelle Aspekt ist ja ungemein wichtig, weil die Samurai und Ritter von früher das ja auch alles ganz meditativ gemacht haben. Diese Romantisierung von natürlichen Phänmonenen ist dem Menschen natürlich bis zu einem gewissen Punkt eigen, aber ich finde es bedenklich, wie leicht man eine solche Sache heute noch so aufziehen kann, und das vor allem möchte.

Amen! Romantisierung ist einfach gut fürs Geschäft. Anderes nettes Beispiel: Erst das Verbot der Clans, gälischen Sprache etc. nach den Jacobiten-Aufständen in Schottland. Als das Empire Soldaten brauchte, hat man den Schotten ein paar Symbole zugestanden, um gute Soldaten zu bekommen plus die Romantisierung der Clans unter Queen Victoria.

Und wenn ich will, kann ich mir auch ein Fechtbuch von Roux, Hergsells Bearbeitung von Talhhoffer, Fabris etc. vornehmen und da was meditatives reinzaubern.

jpk@kkb
28-06-2012, 09:09
Einmal losgelöst vom technischen und historischen Aspekt, stellt dieses Konstrukt doch sehr schön dar, dass man mit "Spiritualität" und "Esoterik" jedem Inhalt, den man vermitteln möchte, einen höheren Marktwert verleihen kann.
Das Bedürfnis nach Spiritualität etc. ist dem Menschen eigen. Kann man dieses befriedigen, dann hat das einen gewissen Wert. Verbindet man Bewegung mit Spiritualität, dann hat das einfach mehr wert. Das ist doch logisch!

baston
28-06-2012, 09:47
Das Bedürfnis nach Spiritualität etc. ist dem Menschen eigen. Kann man dieses befriedigen, dann hat das einen gewissen Wert. Verbindet man Bewegung mit Spiritualität, dann hat das einfach mehr wert. Das ist doch logisch!

Sehe ich auch so. Allerdings nur dort, wo es Sinn macht, und wo die Bewegung das hergibt. Wenn man diese Spiritualität erst hinzudichten muss, damit man sich ihr hingeben kann, dann halte ich das für falsch.

Axel_C_T
28-06-2012, 16:53
Sehe ich auch so. Allerdings nur dort, wo es Sinn macht, und wo die Bewegung das hergibt. Wenn man diese Spiritualität erst hinzudichten muss, damit man sich ihr hingeben kann, dann halte ich das für falsch.

Hi,

wieso kommst du darauf, dass zuerst die Bewegung und dann die Spiritualität da war? Ich habe mir das ganze angeschaut und auf mich persönlich macht es den Eindruck, als ob die persönliche Entwicklung das Ziel ist und das Stabfechten einfach das Medium zum Transport, anstatt z. B. Meditation oder Gesprächsgruppen.

Oder anders ausgedrückt: Die Veranstaltungen dienen der persönlichen Weiterentwicklung. Als ein Mittel wird ein Stock genommen ;-).

Aus diesem Grunde finde ich es müßig darüber zu diskutieren, ob das, was dort an Arbeit mit dem Stock gemacht wird, was mit Kampf zu tun hat. Für mich ist das so, als ob wir darüber diskutieren, warum Leute anstatt miteinander zu tanzen eigentlich keine Würfe oder Hebel einbauen :D

Tschüs
Axel

baston
28-06-2012, 17:14
Hi,

wieso kommst du darauf, dass zuerst die Bewegung und dann die Spiritualität da war? Ich habe mir das ganze angeschaut und auf mich persönlich macht es den Eindruck, als ob die persönliche Entwicklung das Ziel ist und das Stabfechten einfach das Medium zum Transport, anstatt z. B. Meditation oder Gesprächsgruppen.

Oder anders ausgedrückt: Die Veranstaltungen dienen der persönlichen Weiterentwicklung. Als ein Mittel wird ein Stock genommen ;-).

Aus diesem Grunde finde ich es müßig darüber zu diskutieren, ob das, was dort an Arbeit mit dem Stock gemacht wird, was mit Kampf zu tun hat. Für mich ist das so, als ob wir darüber diskutieren, warum Leute anstatt miteinander zu tanzen eigentlich keine Würfe oder Hebel einbauen :D

Tschüs
Axel

Tanz ist also ein Medium der Meditation oder Metapher für eine Gesprächsgruppe? Tanz ist in erster Linie Tanz. Wenn mein vorrgangigstes Ziel andere sind, ist es da nicht ehrlicher und effektiver den direkten Weg zu nehmen, anstatt einen Umweg? Der Vergleich mit dem Tanz ist daher schlecht gewählt, weil kaum einer zum Tanzen geht mit der Erwartung dadurch seine Spiritualität auszuleben. Fechten bedeutet kämpfen (siehe die Bedeutung im englischen: to fight). Wenn ich mich großartig auf meine historischen Vorbilder berufe, wenn ich von Säbel nach Hutton, Eskrima und Konsorten rede, dann reihe ich mich in diese Linie ein. Persönliche Entwicklung ist sicherlich ein sehr schöner Nebeneffekt körperlicher Betätigung. Die Zeiten, in denen Fußballspieler keine zwei Sätze geradeaus sprechen konnten in Interviews, sind auch schon lange vorbei, da hat auch eine gewisse Entwicklung stattgefunden. Trotzdem gehe ist Ziel des Fußballs Fußball zu spielen, ich gehe in die Tanzschule in erster Linie, um Tanzen zu lernen, ich nehme Unterricht im (Stab)fechten, um meine Sinne zu schulen und meine Spiritualität zu fördern? Ich gebe einen verstohlenen Hinweis: In einem dieser Beispiele decken sich Anspruch und Realität nicht. Tipp: Es reimt sich auf Schmabfechten ;).

jpk@kkb
28-06-2012, 18:54
Ach, jetzt rege dich doch nicht wegen einem holperenden Vergleich auf. Ihr habt doch beide recht.

Wenn die Erwähnung von historischen Fechtquellen mit dem auf dem Video erkennbaren Bewegungsablauf nicht harmoniert gibt es dafür verschiedene Gründe, die man nur rausbekommt, wenn man den Menschen besucht.

Ich habe mal Kontakt aufgenommen, er scheint ein netter geschäftstüchtiger Mensch zu sein, der meines Erachtens von der Richtigkeit seines Tuns überzeugt ist. Ich werde ihn evtl. mal besuchen und schauen, was dahinter steckt. Evtl. kann er ja mehr, als das Video zeigt. Wäre nicht der erste. Evtl. weiß er ja auch nicht einmal, was er nicht weiß. Das ist ja meist der Fall. Da kann ich abhelfen.

Schau'n wir mal.

baston
28-06-2012, 20:07
Ach, jetzt rege dich doch nicht wegen einem holperenden Vergleich auf. Ihr habt doch beide recht.

Ich rege mich nicht auf, ich fand nur den Vergleich unpassend, das ist alles. Ich bin da auch sehr gespannt, was bei rumkommt.

itto_ryu
28-06-2012, 20:43
Mir erscheint das ganze Konzept wenig selbstreflektiert. Echte Spiritualität ist sehr körperlich. Heutzutage wird damit nur leider sehr mode-esoterisch umgegangen, wie die Verramschung des Begriffes "bushido". :rolleyes:

Axel_C_T
29-06-2012, 05:27
Moin,


Tanz ist also ein Medium der Meditation oder Metapher für eine Gesprächsgruppe? Tanz ist in erster Linie Tanz. Wenn mein vorrgangigstes Ziel andere sind, ist es da nicht ehrlicher und effektiver den direkten Weg zu nehmen, anstatt einen Umweg? Der Vergleich mit dem Tanz ist daher schlecht gewählt, weil kaum einer zum Tanzen geht mit der Erwartung dadurch seine Spiritualität auszuleben.


Ich glaube, da hast du mich mißverstanden. :o

Was ich mit dem Vergleich sagen wollte ist: Hier in dem Forum sehen wir alles mit der Brille eines Kampfsportlers/künstlers. Also haben wir auch den Anspruch, dass derjenige der Stabfechten zeigt, also auch wirklich "kämpft". Wenn ich auf seine Internetseite schaue, bin ich jedoch der Meinung, dass es bei ihm nicht um "das Kämpfen" geht sondern um Persönlichkeitentwickung mit dem Stab als Medium. So, ich hoffe, das war verständlicher ;-)





Fechten bedeutet kämpfen (siehe die Bedeutung im englischen: to fight). Wenn ich mich großartig auf meine historischen Vorbilder berufe, wenn ich von Säbel nach Hutton, Eskrima und Konsorten rede, dann reihe ich mich in diese Linie ein.


Ich habe das Gefühl, dass er sich auf historische Vorbilder beruft, damit das Angebot besser klingt.



Persönliche Entwicklung ist sicherlich ein sehr schöner Nebeneffekt körperlicher Betätigung. Die Zeiten, in denen Fußballspieler keine zwei Sätze geradeaus sprechen konnten in Interviews, sind auch schon lange vorbei, da hat auch eine gewisse Entwicklung stattgefunden. Trotzdem gehe ist Ziel des Fußballs Fußball zu spielen, ich gehe in die Tanzschule in erster Linie, um Tanzen zu lernen, ich nehme Unterricht im (Stab)fechten, um meine Sinne zu schulen und meine Spiritualität zu fördern? Ich gebe einen verstohlenen Hinweis: In einem dieser Beispiele decken sich Anspruch und Realität nicht. Tipp: Es reimt sich auf Schmabfechten ;).

;-).

roberto
29-06-2012, 06:11
... er scheint ein netter geschäftstüchtiger Mensch zu sein, ...

Und ich dachte immer, dass sei innerhalb der KK ein Widerspruch! :-) Passt schon, passt schon ....