Vollständige Version anzeigen : Es sind wohl doch nicht nur die Kalorien allein...
DerLenny
29-06-2012, 10:02
Which Diet Works? - NYTimes.com (http://opinionator.blogs.nytimes.com/2012/06/26/which-diet-works/?smid=tw-bittman)
Die Art der Diät (von der Makrozusammensetzung her) macht wohl doch auch einen Unterschied, wenn diese Studie korrekt ist.
Man darf gespannt sein, ob andere Studien dieses Ergebnis bestätigen oder widerlegen.
...meint Charles Poliquin ja auch:
Why the Calorie Approach to Weight Loss Doesn?t Work: Calories are Stupid (http://www.charlespoliquin.com/ArticlesMultimedia/Articles/Article/894/Why_the_Calorie_Approach_to_Weight_Loss_Doesnt_Wor .aspx)
DerLenny
29-06-2012, 10:58
Was ich persönlich viel wichtiger finde, ist welche Wirkung die Ernährung auf das Sättigungsgefühl und generell die Stimmung hat.
Wenn ich mich "satt" und "wohl" fühle habe ich weniger Probleme Ausreisser zu vermeiden. Das ist zwar auf dem Papier unwichtig ("Bei Kaloriendefizit kannst dich auch nur von Donuts ernähren!") bei der Umsetzung allerdings essentiell ;)
Underhook
29-06-2012, 11:23
gibts von der studie n genauen text irgendwo?
mich würde interessieren wie der kalorienverbrauch gemessen wurde
DerLenny
29-06-2012, 11:30
gibts von der studie n genauen text irgendwo?
mich würde interessieren wie der kalorienverbrauch gemessen wurde
Klar gibts die.
Bin mir nur nicht sicher ob ich sie direkt verlinken soll, und dir damit das Vergnügen nehmen soll, diese (nicht wirklich schwere) Recherche alleine durchzuführen.
Simplicius
29-06-2012, 12:28
Wo bleibt denn da der Dienstleistungsgedanke?
In der Zeit, wo Du den Satz geschrieben hast, hättest Du das auch verlinken können:
JAMA Network | JAMA: The Journal of the American Medical Association | Effects of Dietary Composition on Energy Expenditure During Weight-Loss MaintenanceDietary Composition During Weight-Loss Maintenance (http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=1199154)
DerLenny
29-06-2012, 12:34
Wo bleibt denn da der Dienstleistungsgedanke?
Give a man a fish, and he has food for the day.
Teach a man how to fish, and he'll have food every day.
Oder anders gesagt:
Don't give them what they want, give them what they need.
chun tian
29-06-2012, 12:37
Diäten zusammengeschrieben von Pencilnecks!
Simplicius
29-06-2012, 12:40
Oder anders gesagt:
Don't give them what they want, give them what they need.
Aha, und Du weißt natürlich, was die Leute brauchen. :cool:
DerLenny
29-06-2012, 12:42
Bei denen, die Fragen stellen die sie mit minimalen Aufwand selbst beantworten könnten: Yep.
Ich sehe das ganz genau so wie in dem NYT Blogbeitrag.
Zu dem Thema hatte ich selber auf meinem Blog vor ein paar Monaten auch mal einen Beitrag geschrieben: Warum genaues Kalorienzählen nur zum Kopfrechentraining taugt | back to the basics (http://www.b2tb.de/?p=646)
Underhook
29-06-2012, 13:47
ein ja hätte gereicht und ich hätte selbst gesucht bin es nicht gewohnt dass papers frei im internet zugänglich sind
aber danke fürs posten und bitte dass ich euch die möglichkeit gegeben habe euch zu präsentieren :D
Moin,
aber gibt es wirklichso viele, die sich bei einer Diät die auf Kaloriendefizit beruht, den Tagesbedarf mit Toasbrot und Industriezucker berechnen?
Obwohl....ich frag lieber nicht.....:p
Gruß
Underhook
29-06-2012, 13:59
ich würde das hier allgemein nicht überbewerten
interessant wäre eine studie über jahre um zu sehen, ob sich die hormonalen veränderungen auf dauer nicht kompensieren und man sich nciht vielleicht doch von donuts ernähren
Trinculo
29-06-2012, 14:26
Diäten zusammengeschrieben von Pencilnecks!
Pencilneck ... klingt schlank :p
Simplicius
29-06-2012, 19:25
Interessant, für Leute, die aus solchen statistischen Erhebungen Handlungsanweisungen für Einzelpersonen ableiten ist sicherlich dieses Grafik:
http://jama.jamanetwork.com/data/journals/jama/24277/m_jpc120005f3.png
Wie man sieht, ist der Trend des Energieverbrauchs zwar leicht steigend von Low-Fat über Low Glyemic zu Very Low Carbohydrate,
die individuellen Verläufe (verbundene Punkte) variieren doch beträchtlich und es kommen sehr verschiedene energetische Reaktionen auf die unterschiedlichen Diätformen vor.
(ich werd wohl mal bei Gelegenheit mein C-reaktives Protein und mein Cortisol checken lassen)
Gibts zu den Bildern noch ne Studie/Artikel?
Simplicius
29-06-2012, 20:10
Gibts zu den Bildern noch ne Studie/Artikel?
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f26/wohl-nur-kalorien-allein-146519/#post2831310
My bad, habs wegen NoScript nicht gecheckt. THX
Simplicius
29-06-2012, 20:30
:hehehe:
sei froh, dass ich nicht der Lenny bin:D
Simplicius
29-06-2012, 20:58
Stephan Guyenet hat auch was dazu geschrieben und weist unter anderem auf den Punkt hin, den ich in Post #16 thematisierte:
There was a lot of individual variability in this study, confirming once again that everyone is different. There is no reason to stick to a diet if it's not working for you, just because a study says it works well for the "average person". Kudos to Drs. Ebbeling and Ludwig for reporting individual data.Whole Health Source: New Study: Is a Calorie a Calorie? (http://wholehealthsource.blogspot.de/2012/06/new-study-is-calorie-calorie.html)
Pustekuchen
30-06-2012, 07:57
Guyenets Artikel ist mir dazu auch gleich in den Sinn gekommen.
Allein der erste Absatz bringt es für mich auf den Punkt:
When thinking about the role of calorie intake in body fatness, there are basically three camps:
1. Calories don’t matter at all, only diet composition matters.
2. Calories are the only thing that matters, and diet composition is irrelevant.
3. Calories matter, but diet composition may also play a role.
The first one is an odd position that is not very well populated. The second one has a lot of adherents in the research world, and there’s enough evidence to make a good case for it. It’s represented by the phrase ‘a calorie is a calorie’, i.e. all calories are equally fattening. #1 and #2 are both extreme positions, and as such they get a lot of attention. But the third group, although less vocal, may be closest to the truth.
Vielleicht mag ja noch jemand hier (http://examine.com/faq/what-should-i-eat-for-weight-loss.html) herein schauen.
Interessant sicher auch manchmal die Lady von Carbsanity (http://carbsanity.blogspot.com/) (wenn auch recht polemisch manchmal, aber das mögen wir ja)
Insulin ist nicht dein Feind! :)
(und Poliquin ein Idiot)
Simplicius
30-06-2012, 08:21
Guyenets Artikel ist mir dazu auch gleich in den Sinn gekommen.
Vielleicht mag ja noch jemand hier (http://examine.com/faq/what-should-i-eat-for-weight-loss.html) herein schauen.
in einigen der zitierten Studien wird nur der Proteinanteil v.s Fettanteil modifiziert, bzw. 35% Fett als High-Fat bezeichnet.
Nr. 3 gibt z.B. vor, High-Carb mit Low-Carb zu vergleichen, vergleicht aber 25% mit 40%.
Für Leute denen es nur um's abnehmen geht ist das hier interessant:
When people switch to a ketosis diet (very low carb), the higher fat and protein levels naturally provide satiety and fill people up. Also, there is some evidence that obese people have a maladapted response to serotonin (of which carbohydrates aid in the synthesis of) and thus omitting carbohydrates omits cravings. People lose weight on a ketosis diet because they eat less on a day to day basis, and avoid large binges caused from carbohydrate cravings
Schließlich ist eine erfolgreiche Ernährungsform, eine die durchgehalten wird und bei der man automatisch weniger isst und satt wird.
Von der Twinky-Diät nimmt man zwar auch ab, hat aber ständig Hunger.
und für Leute, die noch an ihre Gesundheit denken(es gibt ja auch Leute, die Rauchen, damit sie schlank bleiben, oder komische Mittel schlucken), dies hier :
Fasting plasma glucose, insulin, cholesterol, and triacylglycerol concentrations decreased significantly in patients eating low-energy diets that contained 15% carbohydrate, but neither plasma insulin nor triacylglycerol concentrations fell significantly in response to the higher-carbohydrate diet.Similar weight loss with low- or high-carbohy... [Am J Clin Nutr. 1996] - PubMed - NCBI (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8561057)
Natürlich kommt es, für die Gesundheit, auch auf die Art der verzehrten Nahrung an, nicht nur auf das Verhältnis der Makronährstoffe.
In einer der Studien wurde Maisöl als Fett eingesetzt :rolleyes:.
Vielleicht wurde das in der Studie, die diesem Thread zugrunde liegt auch gemacht (wollten ja "gesunde" Nahrung geben) , das könnte den Anstieg der Entzündungsmarker erklären.
Odysseus22
30-06-2012, 08:44
There is no reason to stick to a diet if it's not working for you, just because a study says it works well for the "average person".
Ein Macher einer Studie gibt zu, dass Studien nicht alles sind- das ist doch schon mal was.
Trinculo
30-06-2012, 09:19
Ein Macher einer Studie gibt zu, dass Studien nicht alles sind- das ist doch schon mal was.
Wo sagt er, dass Studien nicht alles sind? Die Studie belegt ganz klar, dass Menschen unterschiedlich auf Diäten reagieren. Und es war wohl nie ihr Ziel, zu beweisen, dass jede Diät bei jedem gleich wirkt.
Pustekuchen
30-06-2012, 11:31
Ein weiterer Blog Artikel (http://anthonycolpo.com/?p=3680) bezüglich der JAMA Studie (wegen weil wir tun ja Polemik lieben ;) )
Ein Macher einer Studie gibt zu, dass Studien nicht alles sind- das ist doch schon mal was.Du solltest nicht von den Zeitungsartikeln, die eine Meinung kommunizieren sollen auf die Intentionen der Wissenschaftler eines wissenschaftlichen Artikels schließen.
When people switch to a ketosis diet (very low carb), the higher fat and protein levels naturally provide satiety and fill people up.Wobei mehrfach gezeigt werden konnte, das Fett eben sehr appetitanregend ist und daher eben nicht sättigend. Das Argument der Ketosis-Diäten ist ja daher, dass man Fett essen darf und trotzdem abnimmt.
Natürlich kommt es, für die Gesundheit, auch auf die Art der verzehrten Nahrung an, nicht nur auf das Verhältnis der Makronährstoffe.
Vielleicht wurde das in der Studie, die diesem Thread zugrunde liegt auch gemacht (wollten ja "gesunde" Nahrung geben) , das könnte den Anstieg der Entzündungsmarker erklären.Diese Unterscheidung ist sehr wichtig und wurde vom NYT Autor polemisch und dämlich verdreht in:
Accept that ["a calorie is a calorie", Anm von mir], and you buy into the contention that consuming 100 calories’ worth of sugar water (like Coke or Gatorade), white bread or French fries is the same as eating 100 calories of broccoli or beans.
Odysseus22
30-06-2012, 13:36
Wo sagt er, dass Studien nicht alles sind? Die Studie belegt ganz klar, dass Menschen unterschiedlich auf Diäten reagieren. Und es war wohl nie ihr Ziel, zu beweisen, dass jede Diät bei jedem gleich wirkt.
Der Wissenschaftler meint, du sollst dich auf deinen Körper verlassen und nicht blind einer Studie vertrauen. Wo ist für dich die Grenzziehung zwischen "unterschiedlich reagieren" und "ähnlich/gleich reagieren"?
Würdest du, obwohl dir dein Gefühl anderes rät (besseres Wohlbefinden, subjektiver Gewichtsverlust bei gleicher Sättigung) dennoch auf die Erkenntnisse einer Studie hören?
Simplicius
30-06-2012, 13:41
Wobei mehrfach gezeigt werden konnte, das Fett eben sehr appetitanregend ist und daher eben nicht sättigend. Das Argument der Ketosis-Diäten ist ja daher, dass man Fett essen darf und trotzdem abnimmt.
Wo wurde gezeigt, dass bei einer adaptierten ketogenen Diät Fett appetitanregend ist?
Wenn ich Kohlenhydrate mit Fett mische (z.B. "Streusel"), dann kann ich viel davon essen, wenn ich Butter pur esse, bin ich schnell satt.
Auf einer ketogenen Diät ad libitum aß ich teilweise freiwillig 16 Stunden nix, weil ich keinen Hunger hatte und hatte Tage, bei denen ich lediglich knapp über 1.200 kcal aufnahm, während es an anderen Tagen bis über 4.000 kcal sein konnten.
Ich wusste auch nicht, dass (ketogene) Diäten argumentieren.
Die Argumente kommen meist von irgendwelchen Menschen, die teilweise keine Ahnung haben, wovon die reden.
Selbst promovierte Biologen verwechseln da schon mal die Begriffe Fettverbrennung/Ketose/Ketogenese/Ketolyse.
Eine (adaptierte !) ketogene Diät hat den Vorteil, dass das Gehirn und die Muskeln einen großen Teil des Glukosebedarfs durch Ketonkörper decken und so unabhänger von stetiger Kohlenhydratzufuhr werden.
Dadurch kann sich ein gestörtes Sättigungsempfinden normalisieren und Leute mit Störungen des ZNS können eine Besserung erleben:
http://www.miginfo.de/molmain/main.php?docid=36
Natürlich kann man Fett essen und trotzdem abnehmen.
Wer allerdings eine Schlaraffenlanddiät sucht, bei der er fressen kann, so viel er will und trotzdem abnimmt, sollte sich eine Reiherfeder kaufen, allerdings ist das schlecht für die Zähne und die Speiseröhre.
Trinculo
30-06-2012, 13:45
Der Wissenschaftler meint, du sollst dich auf deinen Körper verlassen und nicht blind einer Studie vertrauen. Wo ist für dich die Grenzziehung zwischen "unterschiedlich reagieren" und "ähnlich/gleich reagieren"?
Würdest du, obwohl dir dein Gefühl anderes rät (besseres Wohlbefinden, subjektiver Gewichtsverlust bei gleicher Sättigung) dennoch auf die Erkenntnisse einer Studie hören?
Die Studie sagt ja eben nicht, dass man einer bestimmten Diät folgen soll. Inwiefern könnte also die Studie meinem Körpergefühl widersprechen? Ich denke, wir können der Studie blind glauben, dass unterschiedliche körperliche Anlagen unterschiedliche Ernährungsstrategien erfordern ;)
Simplicius
30-06-2012, 14:04
Die Studie sagt ja eben nicht, dass man einer bestimmten Diät folgen soll. Inwiefern könnte also die Studie meinem Körpergefühl widersprechen? Ich denke, wir können der Studie blind glauben, dass unterschiedliche körperliche Anlagen unterschiedliche Ernährungsstrategien erfordern ;)
das allerdings sehen die Autoren der Studien eher nicht als Erkenntnis ihrer Forschung an:
Conclusion Among overweight and obese young adults compared with pre–weight-loss energy expenditure, isocaloric feeding following 10% to 15% weight loss resulted in decreases in REE and TEE that were greatest with the low-fat diet, intermediate with the low–glycemic index diet, and least with the very low-carbohydrate diet.Es ist halt leider so, dass irgendwelche Journalisten/Blogger nur den Abstrakt oder die Überschrift solcher Studien lesen und dann den Leuten empfehlen, auf eine Slow-Carb-Diät umzustellen.
im vorliegenden Fall empfehlen das die Studienautoren ja selbst und haben dazu ein griffiges Chart herausgegeben:
http://childrenshospital.org/clinicalservices/Site3080/Documents/LudwigLowGlycemicStudyOverview.pdf
When it comes to weight loss maintenance, existing research suggests that low-glycemic-index diets work
with the body’s biology to help us to prevent the fall in metabolism that occurs with
weight loss and stay fuller longer
Die Empfehlung, nicht der Studie blind zu folgen, stammt nicht von den Autoren, sondern von Stephan Guyenet (und mir:D)
Odysseus22
30-06-2012, 14:10
Die Studie sagt ja eben nicht, dass man einer bestimmten Diät folgen soll. Inwiefern könnte also die Studie meinem Körpergefühl widersprechen? Ich denke, wir können der Studie blind glauben, dass unterschiedliche körperliche Anlagen unterschiedliche Ernährungsstrategien erfordern ;)
Siehst du nicht das Problem? Wenn einem eine Studie in den Kram paßt, wird sie akzeptiert (quasi Bauchgefühl plus wissenschaftliche Untermauerung ist besser als nichts), ansonsten wird ihre Gültigkeit oft bestritten. Sehr häufig ist es Subjektivität mit einem wissenschaftlichen Anstrich, aber bitte, wenns gefällt... ;)
Trinculo
30-06-2012, 16:20
Siehst du nicht das Problem? Wenn einem eine Studie in den Kram paßt, wird sie akzeptiert (quasi Bauchgefühl plus wissenschaftliche Untermauerung ist besser als nichts), ansonsten wird ihre Gültigkeit oft bestritten. Sehr häufig ist es Subjektivität mit einem wissenschaftlichen Anstrich, aber bitte, wenns gefällt... ;)
Was gibt es da zu bestreiten? Die Studie sagt ja nichts über dich, sondern über die Teilnehmer der zugrundeliegenden Untersuchung. Du kannst kann ja gerne weiter rumexperimentieren und auf dein Bauchgefühl hören, daran wird dich niemand hindern. Aber manchmal ist es eben sinnvoll, Experimente mit einer höheren Anzahl von Teilnehmern durchzuführen.
Weshalb sollte die Studie subjektiv sein, nur weil sie jemand aus Bauchgefühl akzeptiert oder bestreitet?
Odysseus22
30-06-2012, 17:08
Weshalb sollte die Studie subjektiv sein, nur weil sie jemand aus Bauchgefühl akzeptiert oder bestreitet?
Was ist schon subjektiv oder objektiv. In ein paar Jahren gibt es vielleicht wieder ähnliche Studien mit ganz anderen Erkenntnissen. Ich möchte der Wissenschaft nicht den ihr zustehenden Wert absprechen, nur wie gesagt: gerade im Gesundheitsbereich wird sehr oft im Trüben gefischt.
Pustekuchen
30-06-2012, 17:28
Wenn ich Kohlenhydrate mit Fett mische (z.B. "Streusel"), dann kann ich viel davon essen, wenn ich Butter pur esse, bin ich schnell satt.
Naja, wenn ich Butter pur esse, bin auch schnell Satt, weil ich spätestens nach einem Teelöffel würgen muss.
Auch wenn ich dir keine Studie dazu liefern kann, kann ich mir nur schwerlich vorstellen, dass die Appetit anregende Wirkung des Fetts während einer adaptierten Ketose ausgeschaltet ist. Appetit besteht doch aus viel komplexeren Zusammenhängen, als nur der reinen Sättigung; zB psychologische Aspekte oder als Geschmacksträger (zB Umami).
Natürlich kann man Fett essen und trotzdem abnehmen.Selbstverständlich! Missverstehen wir uns da?
Ich wusste auch nicht, dass (ketogene) Diäten argumentieren.:ups: :rolleyes:
Eine (adaptierte !) ketogene Diät hat den Vorteil, dass das Gehirn und die Muskeln einen großen Teil des Glukosebedarfs durch Ketonkörper decken und so unabhänger von stetiger Kohlenhydratzufuhr werden.Ach so, sie waren vorher Abhänger und nun sind sie zu Un-Abhängern geworden, quasi, Anti-Abhängern? Sehr interessant :p
Was ist schon subjektiv oder objektiv.Nur ein Flüstern im Wind...
Simplicius
30-06-2012, 17:45
Auch wenn ich dir keine Studie dazu liefern kann, kann ich mir nur schwerlich vorstellen, dass die Appetit anregende Wirkung des Fetts während einer adaptierten Ketose ausgeschaltet ist.
Wie erklärst Du Dir dann, dass viele Menschen (die nicht bei einem Löffel Butter würgen müssen) mit LCHF ad libitum abnehmen?
Appetit besteht doch aus viel komplexeren Zusammenhängen, ..... zB ... als Geschmacksträger .
Du willst doch nicht sagen,
das gut schmeckende Sachen Appetit anregend sind,
das ist doch völlig absurd :D
Simplicius
30-06-2012, 19:16
Du willst doch nicht sagen,
das gut schmeckende Sachen Appetit anregend sind,
das ist doch völlig absurd :D
:hehehe:
es gibt sogar Leute, die behaupten, dass Zucker nur fett macht, wenn man ihn schmeckt (zumindest wenn man eine Maus ist):
Whole Health Source: New Study Demonstrates that Sugar has to be Palatable to be Fattening in Mice (http://wholehealthsource.blogspot.de/2012/06/new-study-demonstrates-that-sugar-has.html)
Trinculo
30-06-2012, 19:32
nur wie gesagt: gerade im Gesundheitsbereich wird sehr oft im Trüben gefischt.
Da sind wir uns völlig einig :)
Zum einen stelle ich gerade bei Medizinern oft erschreckende Unkenntnis in grundlegender Mathematik fest, zum anderen stecken natürlich oft handfeste finanzielle Interessen hinter den Studien. Von einer Probandenzahl um die Zwanzig weitreichende Schlüsse auf die Gesamtbevölkerung ziehen zu wollen ist in jedem Falle mutig.
Odysseus22
30-06-2012, 23:54
Da sind wir uns völlig einig :)
Zum einen stelle ich gerade bei Medizinern oft erschreckende Unkenntnis in grundlegender Mathematik fest, zum anderen stecken natürlich oft handfeste finanzielle Interessen hinter den Studien. Von einer Probandenzahl um die Zwanzig weitreichende Schlüsse auf die Gesamtbevölkerung ziehen zu wollen ist in jedem Falle mutig.
:beer:
Pustekuchen
01-07-2012, 05:03
Wie erklärst Du Dir dann, dass viele Menschen (die nicht bei einem Löffel Butter würgen müssen) mit LCHF ad libitum abnehmen?Ich bestreite ja nicht, dass die "Mechanismen" der Diät wirken, sondern nur, dass Fett nicht mehr appetitanregend (= schmackhaft) ist.
Du willst doch nicht sagen,
das gut schmeckende Sachen Appetit anregend sind,
das ist doch völlig absurdDoch, doch! Ich bin so einer, immer auf Messers Schneide zum totalen Wahnsinn!
Simplicius
01-07-2012, 06:49
Ich bestreite ja nicht, dass die "Mechanismen" der Diät wirken, sondern nur, dass Fett nicht mehr appetitanregend (= schmackhaft) ist.
Was sind denn die "Mechanismen", wenn man nicht weniger isst und auch nicht mehr verbraucht?
Bekommt man mehr Willenskraft, so dass man der angeblich* appetitanregenden Wirkung des vielen Fetts besser widerstehen kann?:cool:
*) poste doch bitte mal ein paar der Studien, in denen die stark appetitanregende Wirkung von Fett gezeigt wurde
(Ich vermute übrigens, dass F3NR1R auf die Tatsache anspielt, dass Du zum Thema Süßstoffe in der Schweinemast noch fein zwischen schmackhaft und appetitanregend unterschieden hast.)
Pustekuchen
01-07-2012, 14:24
Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass es dir darum geht, hier eine Lösung oder Übereinkunft zu finden.
Simplicius
01-07-2012, 15:26
Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass es dir darum geht, hier eine Lösung oder Übereinkunft zu finden.
Es interessiert mich, was das für "Mechanismen" sind, die Deiner Meinung nach für den, von Dir nicht bestrittenen, Abnehmeffekt von ketogenen Diäten verantwortlich sind, nachdem Du die mir bekannten Erklärungen verneinst.
(Ich vermute übrigens, dass F3NR1R auf die Tatsache anspielt, dass Du zum Thema Süßstoffe in der Schweinemast noch fein zwischen schmackhaft und appetitanregend unterschieden hast.)
Jepp, ihr habt hier quasi die Rollen getauscht :p
Simpli Kommentar suggerierte als erstes ,
das Aspartam(Süßstoff) appetitanregend ist, weil es halt Aspartam ist...
Puste Kommentar suggerierte als erstes ,
das Fett appetitanregend ist, weil es halt Fett ist....
..., so oder so waren wieder mal diese unerklärlichen mystischen Kräfte der jeweiligen Stoffe an allem schuld
:D
Pustekuchen
02-07-2012, 04:23
Puste Kommentar suggerierte als erstes ,
das Fett appetitanregend ist, weil es halt Fett ist....Nein, weil - wie du ja angemerkt hast - es gut schmeckt. Demnach sind unsere Positionen eben nicht umgedreht, da es in der Süßstoff Diskussion darum ging, dass Aspartam unabhängig von seiner Süße appetitanregend sein soll.
Hier (http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fromPage=online&aid=7816724) eine Korrelation des Geschmacks fettig mit Fettleibigkeit.
Es interessiert mich, was das für "Mechanismen" sind, die Deiner Meinung nach für den, von Dir nicht bestrittenen, Abnehmeffekt von ketogenen Diäten verantwortlich sind, nachdem Du die mir bekannten Erklärungen verneinst.In der ketogenen Diät wird doch nicht nur Fett gegessen, sondern auch viele Proteine. Würde man in einer adaptierten ketogenen Diät auch abnehmen, wenn man sich 100% und ad lib von Fett ernährt (jemand, der nicht bei purer Butter würgen muss, wie ich)?
Nein, weil - wie du ja angemerkt hast - es gut schmeckt. Demnach sind unsere Positionen eben nicht umgedreht, da es in der Süßstoff Diskussion darum ging, dass Aspartam unabhängig von seiner Süße appetitanregend sein soll.
Das "schmeckt" Anhängsel kam aber in beiden Diskussionen erst später,
das Fett/Süßstoff AA ist, weil es den Geschmack verbessert, sollte ein Selbstläufer sein und bedarf keiner Erwähnung,
sonst müsste man der Vollständigkeit halber sagen das Gewürze, und eigentlich sogut wie alles andere, auch AA ist,
also liegt der Schluß irgendwie nahe, das hier was anderes als die Geschmackswirkung gemeint ist/sein-könnte
letzten Endes seit ihr, was Geschmack und co angeht, aber beide still und heimlich auf einer Linie angekommen :baeehh:
Simplicius
02-07-2012, 10:35
Hier (http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fromPage=online&aid=7816724) eine Korrelation des Geschmacks fettig mit Fettleibigkeit.
sehr schön, danke,
Allerdings ist eine stärkere Sensibilität für Fett gerade mit einem geringeren BMI und einer geringeren Nahrungsaufnahme korreliert:
Furthermore, our data predicate that oral sensitivity to fatty acids
may influence habitual fat consumption and be associated
with the perception of fat in foods and could affect body
weight. Subjects, who were orally hypersensitive to C18 : 1
consumed less energy and fat, were better at detecting small
differences in custard containing varying amounts of fat and
had lower BMI values than those who were defined as
hyposensitive.
D.h. Leute, die Fett gut wahrnehmen können, sind dünner, nicht dicker, also ist die Wahrnehmung des Geschmacks "fettig" nicht appetitanregend, sondern veringert die Nahrungsaufnahme.
In der ketogenen Diät wird doch nicht nur Fett gegessen, sondern auch viele Proteine. Würde man in einer adaptierten ketogenen Diät auch abnehmen, wenn man sich 100% und ad lib von Fett ernährt (jemand, der nicht bei purer Butter würgen muss, wie ich)?
Das ist das Bild der Fleischorgien bestimmter Atkins- oder Paleoanhänger.
In einer (in meinen Augen) vernünftigen ketogenen Diät werden Kohlenhydrate durch Fett ersetzt, der Proteinanteil bleibt weitgehend gleich.
In der LCHF-Szene wird von Einigen zu Abnehmzwecken auch auf die Proteinzufuhr geachtet.
Bei 100% Fett fehlt es an Kohlenhydraten bzw. mit Aminosäuren dem Hauptsubstrat zur Herstellung , d.h. auf Dauer stirbt man wahrscheinlich, was zu einer sehr raschen Abnahme führt.
Simplicius
03-07-2012, 20:54
Stephan Guyenet hat einen weiteren Artikel zur Eingangsstudie verfasst:
Whole Health Source: Why Did Energy Expenditure Differ Between Diets in the Recent Study by Dr. Ludwig's Group? (http://wholehealthsource.blogspot.de/2012/07/why-did-energy-expenditure-differ.html)
er weist darauf hin, dass die VLC-Diät in der Studie einen höheren Proteinanteil hatte (30% gegenüber 20%) was bekanntermaßen zu einer höheren Stoffwechselrate führen kann.
Dazu kommt noch die Tatsache, dass bei geringer Kohlenhydratzufuhr, die notwendige Glukose über Glukoneogenese aus Aminosäuren und Glycerin erzeugt wird, was Energie verbraucht.
Er kritisiert, dass von verschiedenen Seiten, z.B. Gary Taubes in der NYT (http://www.nytimes.com/2012/07/01/opinion/sunday/what-really-makes-us-fat.html?_r=1), suggeriert wird, dass die Studie zeige, dass Kohlenhydrate und nicht Kalorien fett machen.
In der Studie wurde jedoch nicht Gewichtszunahme beobachtet, sondern der Energieverbrauch bei der Stabilisierungphase nach einer Diät und verschiedene andere Studien haben gezeigt, dass das Verhältnis Fett/Kohlenhydrate kaum einen Unterschied beim Abnhemen oder Zunehmen macht.
an den studien ist doch nix neu....
um nüsse zu verdauen braucht der körper mehr kcal ( also muss mehr verbrennen) als ne tafel schoko...
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