Vollständige Version anzeigen : Freiverfügbarkeit der Mittel...
StefanB. aka Stefsen
13-07-2012, 13:26
...und entsprechende Trainingmethoden dies zu schulen.
In der Sportwissenschaft spricht man von einer Freiverfügbarkeit der Mittel, wenn ich in der Lage bin,mich im vollen Umfang des Repertoires eines Stils zu Verhalten. Natürlich spielt dabei der Gegner oder bei hårterem Sparring der Partner eine entscheidende Rolle, da jedoch immer mind. 2 mögliche Verhaltensweisen existieren, muss also die Entscheidung von mir frei wählbar sein.
Ich selbst stelle im Training häufiger fest, ein für mich bewährtes Schema zu wiederholen, was zT schon damit beginnt, immer in einer Art Linksauslage zu stehen, obwohl der Stil (VT) ganz klar "Seitenneutralität" vermittelt.
Hinzu kommen bestimmte Kombinationen, wie Fiinte-> Pak-Fst, oder ne Links-Rechts-Kombi + Jut. In der Hinsicht extrem berechenbar.
Schlimmer noch nutz ich best. Aspekte kaum (wie eben recht Bein vor) kaum und andere Dinge garnicht, wie zB Bong oder Huen. Kennt ihr das Problem und wie bekomm ich in den Griff?
Es ist zwar schon so, dass ich damit "gut fahre" nur will ich in einem ohnehin schon stark reduziertem Stil nicht noch "unflexiebler" werden und eben mehr gemäss dieser freien Verfügbarkeit arbeiten.
Zur Methodik:
Allein schon durch das viele Arbeiten aus dem SMTM (@VT-Jungs: ich mein den Grundstand, der imho ne ganz ähnliche Funktion hat wie der Parallelstand im Boxen), das gleichwertige Arbeiten beim Schieben, im Lap-Sao und anderen Drills, sollte doch eigentlich das gewünschte Ergebniss erziehl werden, oder?
Mir scheint es, als fehle (mir) eine gewisse Zwischenstufe, vlt. technisches Sparring, wo ich (mit Druck) die Schwachstellen thematisieren kann. Also zB Sparring, wo ich mal nur rechts vor stehe, nur Bongs mache, usw.
Was meint ihr?
StefanB. aka Stefsen
13-07-2012, 13:59
*edit*
openmind
13-07-2012, 14:28
*edit*
openmind
13-07-2012, 15:21
*edit*
Wenn hier nichts zum Thema kommt, können wir zu machen.
StefanB. aka Stefsen
13-07-2012, 16:13
edit
Trinculo
15-07-2012, 11:00
Auf Wunsch des Erstellers wieder geöffnet. Off-topic und Bashing werden bereits im Ansatz entfernt.
Hab mal den Müll editiert. Jetzt aber vernünftig!
DeepPurple
15-07-2012, 11:07
...
Mir scheint es, als fehle (mir) eine gewisse Zwischenstufe, vlt. technisches Sparring, wo ich (mit Druck) die Schwachstellen thematisieren kann. Also zB Sparring, wo ich mal nur rechts vor stehe, nur Bongs mache, usw.
Was meint ihr?
Wennn so ein individuelles Problem besteht, was spricht gegen solche Partnerübungen?
Oder bei den "normalen" Übungen die Schwerpunkte entsprechend setzen.
Kampfkauz
15-07-2012, 11:09
Mir scheint es, als fehle (mir) eine gewisse Zwischenstufe, vlt. technisches Sparring, wo ich (mit Druck) die Schwachstellen thematisieren kann. Also zB Sparring, wo ich mal nur rechts vor stehe, nur Bongs mache, usw.
Was meint ihr?
Damit hast du dir die Antwort doch schon gegeben?
So was trainiert sich am Besten in einer Art lockeren Aufgaben-Sparring. Sagst dir halt z.B. "Ok, jetzt kämpfe ich mal nur mit Rechts vorne" oder "ich versuche einfach mal den Bong an möglichst vielen Stellen". Dadurch bekommt man auf Dauer ein Gefühl für die Praktikabilität und kann das entsprechend in das eigene Repertoire einbauen (oder auch nicht).
Bei deinem Problem mit der geringen Anzahl an Kombos könntest du doch z.B. mal Tritte integrieren? Im VT habt ihr doch den Front- und Sidekick. Warum nicht nutzen?
StefanB. aka Stefsen
15-07-2012, 11:13
Wennn so ein individuelles Problem besteht, was spricht gegen solche Partnerübungen?
Oder bei den "normalen" Übungen die Schwerpunkte entsprechend setzen.
Naja bei den normalen Übungen ist es ja absolut ausgeglichen. Ferner noch, haben schwierige Element bereits nen höheren Stellenwert. Siehe Bong und Lap Sao, der Huen an der HP, uvm.
Imho ist zwischen Goh Sao und Sparring einfach ne Lücke.
@Kampfkauz
Jup, das ist die Idee. Ich erwisch mich nur häufig dabei, in die "alten" Muster zu driften.
DeepPurple
15-07-2012, 11:15
....
Imho ist zwischen Goh Sao und Sparring einfach ne Lücke.
Du meinst allgemein vom Aufbau her? Ja, kann man so sehen.
Hallo Stefan,
das Problem kenne ich. Sowohl bei mir, als auch bei meinen Schülern. Es ist die Aufgabe deines Lehrers, das zu erkennen und mit den richtigen Mitteln zu beheben. Wenn du deinen Lehrer nicht jede Woche siehst (so wie ich), ist es notwendig, dass du dies alleine machst bzw. zusammen mit deinen Trainingspartnern.
Wie ich das löse:
Beispiel BongSao: Ich entwickeln einen Drill, in dem durchgehend BongSao gemacht werden muss. Im WingTsun zum Beispiel (A) Fauststoß --> (B) Konterfaust/Pak/etc. --> (A) BongSao --> (A) Folgetechniken. Erst aus dem LatSao oder ChiSao heraus (Kommt auf das "Thema" an), dann mit Null-Kontakt aus der BlitzDefence-Position heraus oder so.
Danach implementiere ich die Bewegung in einen weiteren Drill, der aber freier ist. Ich lasse dann immernoch die Bewegung vermehrt üben, verhinder aber durch gelegentliche andere Angriffe (auf die andere Bewegungen folgen müssen), dass meine Schüler die gedrillte Bewegung in falschen Situationen anwendet und diese nicht nur abspult. So muss er dann auch bewusst arbeiten und merkt schnell, was die "Funktion" der Bewegung ist.
Danach sollte die Bewegung im leichten Sparring bewusst angwendet werden. Desto besser das klappt, umso intensiver und härter wird dann das Sparring.
Grüße
StefanB. aka Stefsen
15-07-2012, 11:32
@ Jim
Also allgemein mehr Varriation? Also Bong in den Drills X, Y und Z, danach in kontrolliertem! Sparring einfügen? Klingt plausibel.
Ich seh im Bereich der Vielfältigkeit der Übungen auch nicht das Problem, sondern beim Einfügen.
Muss ich mal gezielter sparren. Vlt. kann ich ja auch ein Video machen und hier reinstellen.
Was für mich immer wieder "prägend" ist, ist cross sparren. Es ist schon erschrecken festzustellen, dass von dem Bisschen, was beim internen sparren übrig bleibt, dann noch extremer reduziert wird (technisch bleibt kaum mehr als Schritte und Schläge) und gleichzeitig beobachtet man, wie der Andere vollständig, ohne durch mich eingeschränkt zu sein, seine Technik abrufen kann. Das ist ein Problem.
@ Jim
Also allgemein mehr Varriation? Also Bong in den Drills X, Y und Z, danach in kontrolliertem! Sparring einfügen? Klingt plausibel.
Ich seh im Bereich der Vielfältigkeit der Übungen auch nicht das Problem, sondern beim Einfügen.
Muss ich mal gezielter sparren. Vlt. kann ich ja auch ein Video machen und hier reinstellen.
Was für mich immer wieder "prägend" ist, ist cross sparren. Es ist schon erschrecken festzustellen, dass von dem Bisschen, was beim internen sparren übrig bleibt, dann noch extremer reduziert wird (technisch bleibt kaum mehr als Schritte und Schläge) und gleichzeitig beobachtet man, wie der Andere vollständig, ohne durch mich eingeschränkt zu sein, seine Technik abrufen kann. Das ist ein Problem.
Besonders wichtig ist es, die zu lernenden Bewegung (vorerst!) locker und partnerschaftlich in den Übungen und im Sparring einzubauen, sodass der Partner die Funktion verinnerlicht. Denn es ist ja nunmal so, dass eine Bewegung innerhalb von Millisekunden nicht mehr passt, obwohl sie zuvor passend erschien. Wenn zu früh der Druck erhöht wird, geht die Bewegung wieder flöten und man verfällt wieder in sein (dein!) sehr eingeschränktes Verhalten und entwickelt sich nicht.
StefanB. aka Stefsen
15-07-2012, 12:08
ich würde gerne das Thema ergänzen:
Die Freiverfügbarkeit der Mittel, sowie die Einhaltung der Konzepte im Sparring, besonders im stilübergreifenden Sparring mit anderen Stand-Up Stilen.
Wie sind denn da eure Erfahrungen? Konntet ihr Wing Chun im vollen Umfang anwenden? Wie kam der Trainingspartner damit zurrecht? Musstet ihr euch stark umstellen, durch die Aktionen des Gegners?
Zur Methode:
Grundsätzlich ist der Weg von Drill zu Sparring, in all seinen Abstufungen und Varriationen klar, nur wie reagiert man auf den Umstand, das ein Teil der Technik a) der Intenität und b) dem Verhalten des Sparringspartners zum Opfer fällt?
Bsp. Wu Sau: Bei korrekter Positionierung und unter der Bedingung, dass alle Angriffe gerade ankommen absolut richtig, bei grösseren Krafteinwirkungen zeigen sich mir schon deutliche Schwierigkeiten zu blocken und gemäss der Theorie Konter zu setzen. Bei runden Angriffen ist sie darûber hinnaus oft einfach deplatziert...zumindest seh ich das so.
Hallo StefanB. aka Stefsen,
Die Freiverfügbarkeit von Mitteln ist nicht gleichzusetzen mit der freien Wahl von Mitteln in jeder Situation. In akuter Situation geht es nicht um „alle“ Mittel und einer freien Wahl sondern um das „passende“ Mittel für genau diese Situation.
Um das passende Mittel aus einer frei verfügbaren Menge an Mitteln wählen zu können, bedürftest Du Zeit, die Du gar nicht hast. Im Wing Tsun lassen wir den Entscheidungsprozess am liebsten ganz weg, um somit schneller reagieren zu können. Wir passen uns dem Verhalten des Gegners einfach nur an. Dazu ist es allerdings notwendig, den Prozeß einer optimalen Anpassung einem prinzipiellen Verhalten unterzuordnen, um eben nicht Spielball des Gegners zu sein, sondern Gegenspieler, mit eigener Intension.
Die Mittel „entstehen“ daher erst durch die Aufgabenstellung des Gegners. Daher geht es nicht um eine Verfügbarkeit von Mitteln, sondern um die freie - unbehinderte Möglichkeit der Anpassung auf der Basis eigener Intension.
Insofern kann man überhaupt nicht von einem reduzierten Stil sprechen, sondern muß von einem offenen Stil sprechen, der die eigenen Prinzipien zur einzigen Hoheit erklärt. Das Bewegungskonzept, in welchem Tan, Bong, Fok, Lan, Fak.... etc. enthalten ist, unterliegt dieser Hoheit. Diese Bewegungen sind keine Pflichten, sondern, Beispiele, dem der Faktor Anpassung noch fehlt. Wie ein Systemprinzip in einer Bewegung realisiert wird, kann nur die akute Bewegung des Gegners bestimmen und nicht auf der Basis einer Wahl von verfügbaren Mitteln ermittelt werden.
Ob Du, um in Deinem Beispiel zu argumentieren, das rechte oder linke Bein vor hast, ob Du schmal einspurig oder mehr in Richtung Iras stehst oder in einer Position zwischen diesen beiden Grenzenpositionen, bestimmt einzig die Situation, also die körperlich-geometrische Beziehung zwischen Dir und Deinem Gegner. Eine Wahl der Mittel, wie frei auch immer, wäre immer einschränkend, immer auf existierende Mittel angewiesen. Bildet jedoch jede Situation erst selbst das genau passende Mittel, gibt gar keinen Grund mehr, eine Wahl durchzuführen. Aber genau dazu ist es notwendig, hoch flexibel zu sein und diese Flexibilität real an die systemeigenen Prinzipien zu heften.
Methodik:
Das gewünschte Ergebnis ist einzig durch Übung in unendlicher Variabilität zu erreichen. Es muß die Freiheit der Variablen erhalten, sowie die Bindung an die Systemprinzipien. Wir lernen über die Formen zunächst ein Bewegungskonzept, lernen über verschiedene Partnerübungen das Bewegen in Beispielen und lernen über verschiedene CS-Übungen die Anpassung an gegnerisches Verhalten.
Technisches Sparring (was ist „technisches“ Sparring?), welches Schwachstellen aufdeckt, darf sich ebensowenig an fest vorgegebene Mittel hängen, wie es auch nicht beliebig ablaufen darf. Es ist das Schwierige überhaupt, denn ein solches Sparring kann nur sinnvoll sein, wenn es NICHT an Regeln gebunden ist, KEINE Einschränkungen kennt aber extrem streng am korrekten Systemverhalten gebunden ist. Übliches Sparring, wie es in vielen Sportsystemen betrieben wird, würde dazu führen, die Strenge der Systembindung zu übergehen und in ein Verhalten „drücken“, welches einzig auf der maximalen Leistungs des Probanden in seiner momentanen Fähigkeit liegt. Es würde ihn geradezu dazu zwingen, aus der Not eines noch nicht bestehenden Könnens heraus, das System zu verlassen und wieder „rückfällig“ werden. An solchen Stellen muß zwingend unterbrochen werden, was den Fluß „üblichen“ Sparrings ruiniert, denn gerade zu Beginn wird jeder Schüler viele Fehler machen.
Insofern kann das Ziel nur dann erreicht werden, wenn die Übungen selbst, also jene Übungen am Partner, in denen das Systemverhalten ja konkret trainiert wird, selbst stetig in ihrer Anforderung gesteigert werden - immer nur soweit der Proband im korrekten Systemverhalten verbleiben kann - bis die Übungen stetig unkooperativer werden und schließlich dort ankommen, was man als Sparring bezeichnen kann. DAS aber bedarf der Zeit, des ständigen Controlings durch fachliche Begleitung und eines fähigen Trainingspartners, der sich - nicht nur im eigenen Systemverhalten - kompetent und kontrolliert bewegen kann.
Gruß, WT-Herb
DeepPurple
15-07-2012, 12:26
......
Wie sind denn da eure Erfahrungen? Konntet ihr Wing Chun im vollen Umfang anwenden?
Naja, in vollem Umfang ist etwas schwammig. Ich möchts mal so sagen: Etliche Feinheiten bleben auf der Strecke.
Wie kam der Trainingspartner damit zurrecht?
Je besser im Training/Sparring, desto besser, ist ja logisch. Die schnellen Angriffe, der dauernde Druck und der Versuch in die Seite zu kommen, der Umstand, dass ich entweder reingehe oder die gefährliche Distanz komplett vermeide, war für alle Beteilgten lehrreich.
Musstet ihr euch stark umstellen, durch die Aktionen des Gegners?
Ja,zumTeil. Die ansatzlosen Lowkicks waren problematisch und die schnellen Takedownversuche oder Wurfversuche. Für mich der Ansatz, bei der Distanzwahl sorgfältiger zu sein.
Zur Methode:
Grundsätzlich ist der Weg von Drill zu Sparring, in all seinen Abstufungen und Varriationen klar, nur wie reagiert man auf den Umstand, das ein Teil der Technik a) der Intenität und b) dem Verhalten des Sparringspartners zum Opfer fällt?
Bsp. Wu Sau: Bei korrekter Positionierung und unter der Bedingung, dass alle Angriffe gerade ankommen absolut richtig, bei grösseren Krafteinwirkungen zeigen sich mir schon deutliche Schwierigkeiten zu blocken und gemäss der Theorie Konter zu setzen. Bei runden Angriffen ist sie darûber hinnaus oft einfach deplatziert...zumindest seh ich das so.
Man muss sein Trainingsideal einfach korrigieren. Je komplizierter eine Technik, desto höher der Aufwand sie zu trainieren. Manchmal reichts auch, sich nur aufs Timing zu konzentrieren.
StefanB. aka Stefsen
15-07-2012, 12:40
@WT-Herb
Zu deinem 1. Absatz:
Sowohl, als auch!;)
Sowohl die angepasste Wahl der Mittel (z.B. Schlag kommt-> rausgehen? Konter mit Pak? Seitsprung* und Schlag? Hoch oder tief?) als auch die nicht- angepasste Wahl, bei der es eher darum geht, nicht in den liebgewonnenen Angewohnheiten zu verharren ( zB. mal in "Rechtsauslage" oder neutral stehen, mal den Fak setzen anstelle der Faust; Dinge, die eben nicht vom Sparringspartner abhängig sind).
*quasi das Gegenstück vom weg schneiden; Vgl. D-Messer)
Zur Methodik:
Technisches Sparring ist ein schwerpunktorientiertes Sparring mit niedriger Intensität.
Ansonsten: Chi Sao und auch Lap Sao beginnen in einer Distanz, in der die meisten Hürden bereits Überwunden sind. Ne sehr...ACHTUNG...ausschlaggebende Distanz..hehe...ist längst überbrückt, wird thematisch nicht behandelt. Darüber hinnaus haben wir dort klar festgelegte Ausgangssituationen/ -positionen.
All das lässt kaum konkrete Rückschlüsse auf den Kampf zu, und ein zu grosser Focus auf diese Elemente fördert uU auch Teile der og Schwierigkeiten.
Hallo StefanB. aka Stefsen,
hier fangen, denke ich Deine Irrtümer an: Beispielsweise argumentierst Du mit „angepaßter Wahl“. Es gibt nur eine Wahl der(s) Mittel oder eine Anpassung, die dann aber keine Wahl mehr darstellt. Es gibt darüber hinaus noch ein sich anpassendes Verhalten, was im Grunde nur dem Basis-Verhalten im Wing Tsun entspricht, also der Basis-Ausrichtung, Distanz etc..
Dein nächster Irrtum besteht darin, meiner Argumentation, daß Partnerübungen die ersten Grundlagen dafür sind, zu einem freien Sparring zu kommen, einzig aus Chi-Sao bestehen würden, welches (naturbedingt den Kontakt erfordert) in einer nahen Distanz stattfinden. DAS schreibe ich nicht. Ich gehe in keiner Weise von festgelegten Ausgangssituationen, -positionen aus. Hier unterstellst Du, daß eine spezielle Übungsform (Chi-Sao) die einzige Übungsform im Wing Tsun sei. Das ist falsch.
Gruß, WT-Herb
Ich selbst stelle im Training häufiger fest, ein für mich bewährtes Schema zu wiederholen, was zT schon damit beginnt, immer in einer Art Linksauslage zu stehen, obwohl der Stil (VT) ganz klar "Seitenneutralität" vermittelt.
Hinzu kommen bestimmte Kombinationen, wie Fiinte-> Pak-Fst, oder ne Links-Rechts-Kombi + Jut. In der Hinsicht extrem berechenbar.
Schlimmer noch nutz ich best. Aspekte kaum (wie eben recht Bein vor) kaum und andere Dinge garnicht, wie zB Bong oder Huen. Kennt ihr das Problem und wie bekomm ich in den Griff?
Ist das denn für dich wirklich ein konkretes Problem, oder besteht das Problem nur in den genannten "Vorgaben"?
Normalerweise hat man 2-3 Lieblingstechniken / Verhaltensweisen welche in einem echten Kampf zum Einsatz kommen.
Alles was über 10 Techniken / Verhaltensweisen hinausgeht wendet man sowieso nicht in Hochstresssituationen an.
Die Technikvielfalt ist nur gut den Flow und die Prinzipien dahinter zu verstehen. In echt reagiert man schneller als man denken kann und dann spielt es keine Rolle ob der Angriff im 39° oder 43° Grad Winkel kommt. Der Flow und das Gefühl und der Vorwärtsdruck müssen stimmen, gerade im taktilen Bereich. Welche Technik dann zum Einsatz gekommen ist weiß man erst hinterher.
Stile und Vorgaben sind nur zum lernen da. Kämpfen ist stilunabhängig. Manche Menschen lernen und denken nichts und können auch nur eine Technik, eine rechte krumme Gerade, und trotzdem setzen sie sich in körperlichen Kämpfen gnadenlos durch. Zu viel Denken und "Probleme suchen" ist eher hinterlich für die SV.
StefanB. aka Stefsen
15-07-2012, 13:00
Man muss sein Trainingsideal einfach korrigieren. Je komplizierter eine Technik, desto höher der Aufwand sie zu trainieren. Manchmal reichts auch, sich nur aufs Timing zu konzentrieren.
War auch mein erster Gedanke. Um da rein zu kommen brauch ich aber ein verdammt gutes Timing. So oft war in dem Moment, wo der Pak auftraf für den anderen schon der Moment, die Faust zurück zu ziehen, mit der Konsequenz, das mein Konter nicht traf.
So oder so gibt es 2...vlt 2 1/2 Ansätze dem ganzen auf die Schliche zu kommen.
1. Überprüfung der Drills, die nat. zu einer freien Verfügbarkeit führen sollen
2. Überprüfung der Mittel, ob ihnen die Möglichkeit der freien Verfügbarkeit überhaupt innewohnt
1/2. wär dann ne Mischung von 1 & 2
@WT-Herb
Kann dir grad nicht folgen. Kannst du das von dir gesagte vlt. auf die 2 Beispiele von mir beziehen?
StefanB. aka Stefsen
15-07-2012, 13:11
Ist das denn für dich wirklich ein konkretes Problem, oder besteht das Problem nur in den genannten "Vorgaben"?
Gute Frage... kann ich nicht klar beantworten.
@klar
Klar! :D
Es geht mir aber weniger um SV sonder um den Vergleich zu anderen Stilen.
Hallo StefanB. aka Stefsen,
Anpassung vs. Auswahl:
Worüber ich schreibe beinhalten nicht die Wahl von Mitteln, aus einer Tüte voll mit Mitteln, sondern über Anpassung. Wasser auf dem Meeresboden ist diesem in seiner Ausformung vollkommen angepaßt. Aus einer Sammlung verschieden geformter Steine (feste Form) kann nur ein bedingt passender Steil auf einen anderen ungegelmäßig geformten Stein angepaßt sein.
Ein sich an den Gegner anpassendes Verhalten ist vergleichbar mit dem sich anpassendem Wasser. Es gibt hier keine Auswahl. Eine angepaßte Wahl entspricht dem am besten passenden Stein aus einer Vielzahl von Steinen und führt, neben dem Zeitbedarf zur Auswahl, nur zu einer relativen Anpassung.
Übungen:
CS-Übungen machen nur ein Teil des Trainings im Wing Tsun aus. Du schreibst, die Übungen im WT beträfen nur jene Distanz, in der schon der entscheidende Angriff erfolgt wäre. Das ist falsch. Dennoch ist es überaus entscheidend, was „dann“ passiert, wenn der erste Angriff aus der Distanz herauf erfolgt ist.
Gruß, WT-Herb
die Chisau
16-07-2012, 10:44
Insofern kann das Ziel nur dann erreicht werden, wenn die Übungen selbst, also jene Übungen am Partner, in denen das Systemverhalten ja konkret trainiert wird, selbst stetig in ihrer Anforderung gesteigert werden - immer nur soweit der Proband im korrekten Systemverhalten verbleiben kann - bis die Übungen stetig unkooperativer werden und schließlich dort ankommen, was man als Sparring bezeichnen kann. DAS aber bedarf der Zeit, des ständigen Controlings durch fachliche Begleitung und eines fähigen Trainingspartners, der sich - nicht nur im eigenen Systemverhalten - kompetent und kontrolliert bewegen kann.
Gruß, WT-Herb
Ist das System für den Menschen da, oder der Mensch für das System?
Hier wird das System zum Maßstab aller Dinge erhoben und nach Wegen gesucht wie sich der Schüler diesem nun am Besten anpasst.
Die Verkopftheit des Ansatzes kommt in einigen Beiträgen hier schön zum Ausdruck.
Was mich dabei besonders ärgert ist, das Nichtfunktionieren immer dem Schüler zuzuschreiben nicht dem System, was hier schon oft so argumentiert wurde.
Wenn es um SV geht, was ja der Anspruch der EWTO ist, sollte man mal den Vergleich zu Zb. Blauer - Why Startle Flinch? - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=nLq-e2aqIO0) anstellen.
Es lohnt sich.
Kampfkauz
16-07-2012, 15:27
Was für mich immer wieder "prägend" ist, ist cross sparren. Es ist schon erschrecken festzustellen, dass von dem Bisschen, was beim internen sparren übrig bleibt, dann noch extremer reduziert wird (technisch bleibt kaum mehr als Schritte und Schläge) und gleichzeitig beobachtet man, wie der Andere vollständig, ohne durch mich eingeschränkt zu sein, seine Technik abrufen kann. Das ist ein Problem.
Wobei das dann irgendwo nur den Schluss zulässt, dass zu wenig (technisches) internes Sparring gemacht wird, um Techniken/Bewegungen einzuschleifen, oder aber das Eingeschliffene schlichtweg nicht praktikabel gegen Fremdstilisten ist.
Kakunochi
16-07-2012, 15:44
Sowohl die angepasste Wahl der Mittel (z.B. Schlag kommt-> rausgehen? Konter mit Pak? Seitsprung* und Schlag? Hoch oder tief?) als auch die nicht- angepasste Wahl, bei der es eher darum geht, nicht in den liebgewonnenen Angewohnheiten zu verharren ( zB. mal in "Rechtsauslage" oder neutral stehen, mal den Fak setzen anstelle der Faust; Dinge, die eben nicht vom Sparringspartner abhängig sind).
evtl fehlt dir einfach das Gefühl und damit die Sicherheit für die "Rechtsauslage". Müsstest du mMn schwerpunktmäßig im Training behandeln
(bspw. Pratzentraining->Schlag mit rechts und links aus der Rechtsauslage).
Also versch. Sachen im lockeren Sparring ausprobieren ja aber nicht Sachen die du vorher noch nie im Training angewendet hast. Getreu nach dem Motto so wie du trainierst wirst du auch kämpfen;)
TheCrane
16-07-2012, 18:20
Nachdem vieles in den Drills ja klappt und nur im Sparring nicht zu sehen ist läßt vermuten, dass die Sachen technisch beherscht werden und ein weiteres üben des z.B. BongSaos in weiteren Drills nicht zum Erfolg führen wird.
Eine andere Harangehensweise wäre das Sparring von einem Dritten beoachten zu lassen, der genau weiß wann etwas funktionieren kann und dann auch erkennt warum es nicht ausgeführt wurde.
Ein Punkt könnte z.B. die Distanz sein. Für viele Dinge muss man sich in der Schlagdistanz aufhalten. Dem Gegenüber steht die Strategie nach einer kurzen Kombination die Schlagdistanz wieder zu verlassen um nicht gekontert zu werden.
Eine Vorgabe für einen Partner im Sparring könnte daher sein, diese Distanz bewusst länger nicht zu verlassen.
StefanB. aka Stefsen
16-07-2012, 21:17
Wobei das dann irgendwo nur den Schluss zulässt, dass zu wenig (technisches) internes Sparring gemacht wird, um Techniken/Bewegungen einzuschleifen, oder aber das Eingeschliffene schlichtweg nicht praktikabel gegen Fremdstilisten ist.
Jop...dessen bin ich mir bewusst. Wobei ich vom Grundsatz her vollkommen vom Ving Tsun überzeugt bin. Nur muss ich mir hier einfach eingestehen, das ich im weiteren X-Sparrings mein Verhalten irgendwo "anpassen" muss. Das fängt bei der Schulter an und hört bei der Schrittarbeit auf. Bemerkenswert an dieser Stelle, das mein Kollege eben keinerlei Umstellung nötig hatte. Boxen hat da für den Faustkampf wohl die universelleren Verhaltensweisen. Muss ich neidlos anerkennen...obwohl, bissl neidisch bin ich schon. :p
So speziell das VT ist, so verleitet es (zumindest mich) ein Stück zur Betriebsblindheit, weil man eben ausschliesslich mit diesem konfrontiert ist. Das macht die grundsätzlichen Verhaltensweisen, die Gleichzeitigkeit, das Schneiden, die Art des Flankierens, usw. keineswegs falsch, oder schlecht, auf keinen Fall, zumindest spiegelt das nicht meine Erfahrungen wieder, nur betrachte ich sie längst nichtmehr so dogmatisch und sehe ich für mich u.a. auch Chancen meine Technik zu verbessern. Mal sehn was sich ergibt, aber ich bleib dran.;)
@kakunochi
Genau das ist es...ein Gefühl! Ich fühle mich in der Rechtsauslage einfach unwohl. Mit Tritten hab ich ganz ähnliche Erfahrungen gemacht, was imo mit der Beckenstellung (uU bedingt daduch, ob man nu Links- oder Rechtsfüsser ist und die Muskulatur sich verschieden entwickel) zutun hat.
@ the crane
Jop...denke ich auch. Das "richtige" Üben hat bisher nicht zum Ergebniss geführt (und ich bin weder faul, noch n Bewegungswrack^^).
Wie gesagt werd ich die nächsten Sparringsrunden für mich unter "Regeln" setzen, wie eben "nur Bong", usw.
Werd dann mal berichten.
Aber mal anders gefragt, macht ihr garnicht solche Erfahrungen? Wie ist denn das bei euch?
Hallo die Chisau,
Ist das System für den Menschen da, oder der Mensch für das System? Das ist die falsche Frage. Das System ist erst durch den Menschen existent. Es existiert, weil es für den Menschen da ist und weil es durch Notwendigkeit durch den Menschen genau dafür gemacht wurde.
Hier wird das System zum Maßstab aller Dinge erhoben und nach Wegen gesucht wie sich der Schüler diesem nun am Besten anpasst. Nein, ganz und gar nicht. Aber zunächst existiert ein System nur, wenn es „als System“ existiert und nicht als Sammlung von Werkzeugen angesehen wird. Nur durch das SYSTEMATISCHE Ineinandergreifen aller Einzelteile besteht es als „System“.
Es geht nicht darum, daß sich der Schüler dem System anpaßt, sondern darum, daß der Schüler lernt, das System zu benutzen, lernt, sich im System zu verhalten. Im Ideal ist er selbst das System, ist das System gleich ihm, in seinem Kampfverhalten. Dies funktioniert nicht durch Anpassung an das System, sondern einzig durch Verinnerlichung, durch Synthese.
Hier wird das System zum Maßstab aller Dinge erhoben und nach Wegen gesucht wie sich der Schüler diesem nun am Besten anpasst.... Ein Verständnis zum System ist Grundvoraussetzung, es benutzen zu können. Ohne „Kopf“ kein System, kein systematisches Handeln. Ein nichtsystematisches Handeln, eines, welches nicht logisch ineinander greift, dessen Elemente nicht harmonisch (ungestört) zueinander passen, behindert den Fluß des Handeln und unterbricht laufend die notwendig logische Struktur. Es ist Sinn und Zweck eines Systems, systematisch zu sein und nicht durch Beliebigkeit seine Funktionalität zu verlieren.
Hier wird das System zum Maßstab aller Dinge erhoben und nach Wegen gesucht wie sich der Schüler diesem nun am Besten anpasst. Entweder ist ein System funktionsfähig, oder es ist nicht funktionsfähig. Sobald viele Personen das System funktionsfähig erlebt haben, ist dessen Funktionalität existent. Ein Versagen ist daher zunächst immer sehr genau zu analysieren. Bisher hat es sich IMMER erwiesen, daß die Ursachen von Versagen im Handeln jeweiliger Personen begründet war, welche das System an irgend einer Stelle durch systemfremdes Handeln verlassen hat.
Daher ist für mich die einzig zulässige Frage, wie das System besser erlernt werden kann, wie es im Einzelfall (also im individuellen Bezug zur Einzelperson) so vermittelt werden kann, daß die Ziele des Systems auch real erreicht werden.
Wenn es um SV geht, was ja der Anspruch der EWTO ist ... Das muß ohnehin einmal (auf wirklich sachlicher Ebene) vernünftig diskutiert werden. Wing Tsun ist ein <Kampfkunstsystem>, welches speziell darauf ausgerichtet ist, im Fall körperlichen Angriffs effizient, effektiv und ökonomisch „jeden“ Angreifer zu bekämpfen. Wir (in heutiger Generation) bezeichnen es als Selbstverteidigung, weil dies der (alte)neudeutsche Begriff für den Kampf gegen Angreifer darstellt. Das aber über die eigentlichen Kampfhandlung hinaus weiter Aspekte in der Selbtverteidigung (Notwehr, Nothilfe) gerade auch aus juristischer Sicht notwendig sind, berücksichtigt zu werden, hat zu Folge, daß Wing Tsun sich auch diesen Themen stellen muß. Die reine SV beginnt nämlich nicht mit der eigentlichen Kampfhandlung. Diese ist bei geschicktem Handeln sogar vermeidbar. Das oberste Ziel der SV ist die Kampfvermeidung in dessen Entstehungsphase. Das oberste Ziel des Wing Tsun ist, das erfolgreiche Bekämpfen eines oder mehrere beliebiger Angreifer.
JEDES SV-Sytem muß diese beiden Kernaufgaben miteinander sinnvoll verbinden, muß dafür sorgen, daß sie auch in dieser formalen Gegensätzlichkeit harmonisieren.
Gruß, WT-Herb
TheCrane
17-07-2012, 04:46
@ the crane
Jop...denke ich auch. Das "richtige" Üben hat bisher nicht zum Ergebniss geführt (und ich bin weder faul, noch n Bewegungswrack^^).
Wie gesagt werd ich die nächsten Sparringsrunden für mich unter "Regeln" setzen, wie eben "nur Bong", usw.
Werd dann mal berichten.
Aber mal anders gefragt, macht ihr garnicht solche Erfahrungen? Wie ist denn das bei euch?
Bei der Vorgabe "nur Bong" muss dann erst mal klar sein, wann ein Bong überhaupt sinnvoll ist. Weiter ist dann wichtig, welche Strategie man benötigt, um in eine Situation zu kommen, in der Bong möglich ist. Hier kann ich aus VT Sicht nichts sagen.
Die WTler würden hier wohl argumentieren, dass ein Bong erst durch die entsprechende Aktion des Gegners entsteht und wenn dieser nichts derartiges macht, dann wird auch nie Bong entstehen. Im WT-Sparring hätte dann praktisch der Gegner die Vorgabe möglichst oft "für" eine Bong Reaktion anzugreifen.
Allerdings hat KRK mal auf einem Lehrgang erklärt, dass der Bong, wie man ihn aus den Formen kennt, nur vorkommt, wenn der Gegner genau auf der Zentrallinie Richtung Solar Plexus angreift.
Ich persönlich glaube, dass der Bong eher im Rahmen vom Deckungsverhalten entsteht (auch weil ich das schon öfter ähnlich beim Boxen gesehen habe). Evtl. noch als Reaktion wenn jemand die Deckung öffnen will ("WT Lap Sao".
Ich hatte ja aber auch schon im Php-Video Thread geschrieben, dass nur wenige Dinge im Sparring übrig bleiben.
StefanB. aka Stefsen
17-07-2012, 06:24
Bong ist immer dann eine Option, wenn Schläge über den Arm laufen, also recht häufig. ;)
Die Idee ist einfach:Hat die Faust des Anderen dein Unterarm bereit hinter sich gelassen bildet der Ellenbogen den kürzeren Weg zu Blocken.
Hallo StefanB. aka Stefsen,
... bildet der Ellenbogen den kürzeren Weg zu Blocken. Du solltest vielleicht doch einmal einen Einführungslehrgang für Wing Tsun belegen, damit solche Aussagen über Wing Tsun gar nicht erst entstehen. Der Bong-Sao hat soviel mit Blocktechnik zu tun, wie eine Rutsche mit einer Stoßstange.
Gruß, WT-Herb
StefanB. aka Stefsen
17-07-2012, 11:15
@ WT-Herb
Ich mach doch garkein Wing Tsun und rede auch nicht davon. The crane war der Moment fürn Bong nicht klar und habs ihm aus VT Sicht erklärt.
Hallo StefanB. aka Stefsen,
... und für Dich ist im VT der Bog ein Block?
Gruß, WT-Herb
StefanB. aka Stefsen
17-07-2012, 11:52
Hallo StefanB. aka Stefsen,
... und für Dich ist im VT der Bog ein Block?
Gruß, WT-Herb
JA! Genau wie der Pak, der Jut, Gan, Jum oder Huen. Genau wie Sie dient der Bong dem abwehren/Blocken des Angriffs und sollte gleichzeitig mit einem Konter ausgeführt werden.
Nur zur Erklärung: Meines Erachtens bleibt ein Block (oder das blockende Element eines Angriffs) ein Block, auch wenn gleichzeitig ein Angriff ausgeführt wird.
Hallo StefanB. aka Stefsen,
Du definierst den Begriff „Block“ also als jede Form von Abwehr (Ableiten; die Bewegung geschützt weiterführen, ohne ihre Richtung zu verändern; nur Kontakt halten; Blockieren der gegnerischen Bewegung; Umlenken der Angiffsbewegung; etc.) ?
Gruß, WT-Herb
StefanB. aka Stefsen
17-07-2012, 12:04
Blocks sollen "nur" den gegn. Angriff unterbinden. Wenn, den unterscheide ich Block & Deckung.
Hallo StefanB. aka Stefsen,
Blocks sollen "nur" den gegn. Angriff unterbinden. Wenn, den unterscheide ich Block & Deckung. Eine Wendung aus der Angriffslinie heraus ist für Dich also ein Block, ebenso, wie eine Wendung aus der Angriffslinie heraus, bei der Du mit der Tan-Sao Hand nur Berührung aufnimmst? Beides unterbindet den Angriff. Also auch das sanfte Ableiten ist für Dich ein „Block“.
Ist das Deine Definition von ´“Block“?
Gruß, WT-Herb
Blocks sollen "nur" den gegn. Angriff unterbinden
Das ist doch aber nicht das Ziel im Ving Tsun "nur" den Angriff zu unterbinden.
StefanB. aka Stefsen
17-07-2012, 12:49
Hi WT-Herb,
voll offtopic, aber egal.
Es gibt 3 Möglichkeiten:
1. Man bewegt den ganzen Körper aus der Schussbahn (Schritte, Abtauchen, "rauswenden")
2. Man bring eines seiner Gliedmassen zwischen Ziel und Angriff. Haut quasi auf den Schlagarm des Gegners. (Pak, Jut, Bong & co=Block)
3. Man befindet sich "grunsätzlich" in einer relativ geschützten Haltung (Doppeldeckung, Schulter vors Kinn, geducke Haltung, etc. = Deckung)
StefanB. aka Stefsen
17-07-2012, 12:54
Das ist doch aber nicht das Ziel im Ving Tsun "nur" den Angriff zu unterbinden.
Schreib ich doch auch nicht. Nur, dass das die Aufgabe des Bongs ist! Und in vielen Fällen, wenn eben der Kontrahent nicht mit einer Man Sao arbeitet, auch die von Pak und co.
Schreib ich doch auch nicht. Nur, dass das die Aufgabe des Bongs ist! Und in vielen Fällen, wenn eben der Kontrahent nicht mit einer Man Sao arbeitet, auch die von Pak und co.
Bong Sao leitet den Angriff vom Zentrum weg und bricht die gegnerische Struktur für die Folgeaktion.
StefanB. aka Stefsen
17-07-2012, 13:27
Bong Sao leitet den Angriff vom Zentrum weg und bricht die gegnerische Struktur für die Folgeaktion.
Naja das mit dem Strukturbrechen....is immer so die Frage wie man mitspielt, oder halt nicht.
Geh doch mal von einer normalen Geraden aus, die sauber vor und zurück geführt wird.
Naja das mit dem Strukturbrechen....is immer so die Frage wie man mitspielt, oder halt nicht.
Es hängt von der Qualität der eigenen Bewegung und Struktur ab.
@ nananom
Eindeutig auf den Punkt gebracht. Ich halte gezieltes Üben der ersten beiden Formen für essentiell an der Qualität der eigenen Bewegung zu feilen um sie so mit größtmöglicher Präzision an den unkooperativen Gegner zu bringen.
StefanB. aka Stefsen
17-07-2012, 14:12
@ nananom
Eindeutig auf den Punkt gebracht. Ich halte gezieltes Üben der ersten beiden Formen für essentiell an der Qualität der eigenen Bewegung zu feilen um sie so mit größtmöglicher Präzision an den unkooperativen Gegner zu bringen.
Haha...danke! Hab ich wirklich vermisst deine Beiträge! :D
@ Nananom
Typisch dogmatisch, emotional. Kann wieder nicht sein, was nicht sein darf? Struktur brechen hat im Faustkampf imho so viel Relevanz, wie Fühlen. :p
P.S. Das Argument, ich hätte es einfach nicht begriffen, oder sei zu schlecht, wäre selbst dann billig, wenn wir uns kennen würden.
Trinculo
17-07-2012, 14:25
Struktur brechen hat im Faustkampf imho so viel Relevanz, wie Fühlen. :p
:)
DeepPurple
17-07-2012, 14:27
.....
@ Nananom
Typisch dogmatisch, emotional. ...
Wieso? Das ist doch nur eine allgemeine Floskel, mit der man sich nicht auseinandersetzen kann, weil sich alles rein interpretieren lässt.
StefanB. aka Stefsen
17-07-2012, 14:56
Wieso? Das ist doch nur eine allgemeine Floskel, mit der man sich nicht auseinandersetzen kann, weil sich alles rein interpretieren lässt.
Die unbrauchbaren Einzeiler, das Absprechen meines Vermögens, die konsequente Ablehnung jeder Art von Kritik lässt imho den Schluss des Dogmatismus zu, welcher oft hochemotionale Auswürfe nachsich zieht.
Das hat wirklich nicht viel mit einer kritischen und realistischen Prûfung zutun.
@ Trinculo
Darf ich :) als Zustimmung interpretieren?
Kakunochi
17-07-2012, 16:55
Also driftet das Thema in Richtung "Bongsao-Thread"? :kaffeetri
Das lenkt aber schön von dem eigentlichen Thema ab"wie erweitere ich Sinnvoll aus ingung-sicht meine Repertoire/wie setze ich sie im Training/Sparring um!!!":rolleyes:
Ein Thema wo man hätte sich über Trainingstips/Erfahrungsaustausch erfreuen könnte...100000mal besser als ingung on the street:( naja so kriegen wir wenigstens mehr Antworten zusammen:p
StefanB. aka Stefsen
17-07-2012, 17:50
Also driftet das Thema in Richtung "Bongsao-Thread"? :kaffeetri
Das lenkt aber schön von dem eigentlichen Thema ab"wie erweitere ich Sinnvoll aus ingung-sicht meine Repertoire/wie setze ich sie im Training/Sparring um!!!":rolleyes:
Ein Thema wo man hätte sich über Trainingstips/Erfahrungsaustausch erfreuen könnte...100000mal besser als ingung on the street:( naja so kriegen wir wenigstens mehr Antworten zusammen:p
Genau! Und deshalb fragte ich ja zu Beginn nach den eigenen Erfahrungen diesbezüglich. Ausser Deep Purple hat wohl niemand was geschrieben.
Als aufgeschlossener Mensch sollte man sich an dieser Stelle einfach fragen: "Was kann ich von anderen Stilen lernen? Welche Ideen, welche Mechanismen, welche Techniken und Verhaltensweisen sind so universell, so notwendig, dass ein Verzicht zu einem signifikanten Nachteil wird bei dem Unterfangen "Kämpfen" zu lernen?"
Kakunochi
17-07-2012, 18:23
@Stefsen
find ich auch ok wobei mMn du die Antworten auf deine speziellen Probleme erst innerhalb deinem System suchen solltest. Ich fand den Vorschlag von @TheCrane gut. Videoanalyse zusammen mit deinem Trainer (wenn möglich):halbyeaha
PS: Erfahrungsbericht gewünscht! (was hast du gesehen, wie gehst du damit um)
Eine andere Harangehensweise wäre das Sparring von einem Dritten beoachten zu lassen, der genau weiß wann etwas funktionieren kann und dann auch erkennt warum es nicht ausgeführt wurde.
Gruß
TheCrane
17-07-2012, 18:59
Genau! Und deshalb fragte ich ja zu Beginn nach den eigenen Erfahrungen diesbezüglich. Ausser Deep Purple hat wohl niemand was geschrieben.
Als aufgeschlossener Mensch sollte man sich an dieser Stelle einfach fragen: "Was kann ich von anderen Stilen lernen? Welche Ideen, welche Mechanismen, welche Techniken und Verhaltensweisen sind so universell, so notwendig, dass ein Verzicht zu einem signifikanten Nachteil wird bei dem Unterfangen "Kämpfen" zu lernen?"
Bezieht sich die Frage darauf was an WingChun im Sparring übrig bleiben kann? D.h. wo es tatsächlich lohnt hier Trainingszeit im Sparring zu investieren?
Worauf ich im Sparring nicht verzichten möchte sind Meidebewegungen (wohl nicht WingChun spezifisch). Weiter typische Schläge aus dem Boxen mit Eindrehen des Körpers (jab, Cross). Mit Aufwärtshaken kommt einige Gegner auch schwer zurecht. Der "Wing Block" aus dem Escrima gegen kurvige Angriffe (wobei dieser auch öfters im WT zu sehen ist).
Genau das ist es...ein Gefühl! Ich fühle mich in der Rechtsauslage einfach unwohl. Mit Tritten hab ich ganz ähnliche Erfahrungen gemacht, was imo mit der Beckenstellung (uU bedingt daduch, ob man nu Links- oder Rechtsfüsser ist und die Muskulatur sich verschieden entwickel) zutun hat.
D.h. Du hast lieber linken Arm vorne und rechtes (oder linkes?) Bein?
Wie gesagt werd ich die nächsten Sparringsrunden für mich unter "Regeln" setzen, wie eben "nur Bong", usw.
Werd dann mal berichten.
Wobei, Bong (Du sagst später noch dass das häufiger passiert?!, aber ich steig hier schonmal ein) Bong ja so ne Sache ist, passiert dir das öfter? Gerade als größerer wenn Du ne rel. zentrale Deckung hast sollten doch gar nicht so viele schläge über den Arm kommen, oder? Ich meine das ist wirklich die letzte Chance noch was rauszureißen, alle anderen Möglichkeiten schon verpennt, oder? Braucht man das so oft?
Ich meine ich sparre zu wenig, und noch weniger hart, ich habe auch schon nen wrongbong, habs ja schon nen paar mal erzählt) im Sparring eingesetzt, aber das war nicht so toll, aber halt die letzte chance das Ding nicht auf die Nase zu bekommen, (ab und zu mal hatte ich gar schon passive WT Bongs :ups: :o, auch schon öfter mal erzählt hier...) - jedenfalls musst Dir Dir gut überlegen wann Du den wirklich brauchst und dir keinen Müll angewöhnen - nichtsdestotrotz kann man sicher mal bedingtes Sparring machen, aber in Drills läuft das gut sagste? Und im Gohsao?
Typisch dogmatisch, emotional. Kann wieder nicht sein, was nicht sein darf? Struktur brechen hat im Faustkampf imho so viel Relevanz, wie Fühlen. :p
Ich wollte es oben schon schreiben, aber hier fällt es mir noch viel schwerwiegender auf, und eig. mag ichs im Forum gar nicht schreiben, weil man sich da so viel Zeug drunter vorstellen kann und es auch teilw. als son komisches Argument angeführt wird, aber in dem Zusammenhang sage ichs jetzt trotzdem mal:
Ich bin tatsächlich der Meinung dass VT nur konsequent umgesetzt werden kann, und gerade dass funktioniert bei mir am besten, erst recht bei Gegnern die 20-30% mehr als ich wiegen, richtiger Zeitpunkt rein, erstmal irgendwie Struktur brechen, sieht meist nicht so schön wie in den Drills, zack an die nächste Wand, Flanke haben und nicht mehr hergeben - wir haben ja imo boxerisch wirklich viel zu bieten, aber durch die ganze Strategie, Ausrichtung, Konter, Technik (kurzer Schlag, Gleichzeitigkeit), raus oder rein usw. sag ichs mal so, sollte man sich nie lange in der Faustdistanz des Gegners aufhalten (in der eigenen schon, wenn klar ist was ich meine... ist immer so ne Sache im Netz usw...).
Paradiso
17-07-2012, 22:25
ich bin der Meinung, wenn du es jemals schaffst den Wu-Sao im Sparring isoliert zu trainieren, wäre auch der Bong kein Problem mehr.
klar geht das, wieso auch nicht!?
StefanB. aka Stefsen
18-07-2012, 00:02
@ angHell
Am angenehmsten, und so verbringe ich im Sparring auch die meiste Zeit, linkes Bein vor und linker Arm Man Sao.
Also theoretisch wäre insbesondere beim cross-Sparring der Bong oft nötig gewesen...wie gesagt... theoretisch.
Denn, kommen erstmal ein paar Schläge voll auf die Rippe überlegt man sich 2mal, den Ellenbogen hoch zu reissen. Hinzu kommt die Geschwindigkeit, nicht nur des einzelnen Schlages, auch der Kombinationen, das lies mir nicht gerade Zeit nen Bong da rein zu latzen und am Besten noch ala Lap oder Kwun zu kontern.
Da hiess es raus oder kassieren.
Wie gesagt, das ist nur meine Erfahrung und soll hier nicht als Allgemeingültigkeit verstanden werden!
Mit Jut war es ganz ähnlich, zumindest in Verbindung mitm Weg schneiden. Ich sag mal so, um sich mit 2 Armen um 1 zu kümmern, und nichts anderes bedeutet Pak/Jut/Bong+Fauststoss, muss man schon nen günstigen Moment erwichen und gut Positioniert sein.
Bei Drills und Goh Sao hab ich i.d.R. andere Schwierigkeiten, wobei ich Momentan im Training einer mit den meisten Jahren aufm Buckel bin (Trainingszeit). Aber es sind ja immer mal wieder Besucher da, aber wie schon erwähnt VT Vs. VT ist einfach anders.
Kämpfen verlangt generell Konsequenz, weil inkonsequenz in deinem Handel drastische Konsequenzen nachsich zieht.:D
Aber du hast in der Hinsicht recht, das Ving Tsun irgendwo ein überrennen des Gegners mit schnellen, kurzen Schlägen ist, sehr "aktiv" im Sinne von Lücken selber machen, find ich ja grade geil!
Nur kann es auch da schnell unangenehm werden. Stichwort "Struktur brechen". das klingt, als könne man sich den Gegner irgendwie zurechtbiegen und quasi ohne Gegenwehr bearbeiten, dem ist aber nicht so.
Schau dir dazu evtl. nochmal den 2. Delta Cup an. ;)
@ Paradiso
Klar geht das. Genauso wie du im Sparring isoliert kicken kannst, aber wie kommst du überhaupt auf die Wu?
Wie gesagt, das ist meine Erfahrung, ich sparre nicht so oft hart (aber wenn ich davon rede, meine ich normalerweise Handschuhe und Mundschutz und bäm), bzw. v.a. auch schon länger nicht mehr (2, 3 Monate? Schon 5? :o). Naja, und das finde ich persönlich ja auch am deltacup mist, dass es ne offene Matte gibt, da kann man den Gegner ja kaum irgendwo festnageln, wie gesagt, wenn ichs versucht habe, hats geklappt. Danach habe ich aber meist viel Mansao raus (und leider weniger) - wieder rein geübt, muss man halt öfter machen und auch mal nen Boxer einladen...
Naja, und ne ordentliche Deckung und schrittarbeit ist halt einfach wichtiger als nen Bong imo, selbst wenn man kassiert (hat Dir Deine Rippe ja auch schon mitgeteilt ;) :D).
Big Bart II
18-07-2012, 17:29
Das lenkt aber schön von dem eigentlichen Thema ab
Ein rhetorischer Bongsao, sozusagen.
Kakunochi
19-07-2012, 01:27
Ein rhetorischer Pfui, sozusagen.
ne hab "Thema" nicht mitmarkiert:(
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