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Vollständige Version anzeigen : Trainingsgeräte mixen - aber wie?



De$tinyFi$h
17-07-2012, 15:25
Hallo zusammen,

Ich habe folgendes “Problem”:

Ich würde die Woche gerne 2 mal ins Thaiboxen, 2 mal ins BJJ und 1 mal ins Sparring. Parallel dazu will ich weiterhin meine Krafttraining machen.

Nun ist es so, dass ich mich extrem in Bulgarian Bags und Kettlebells verliebt habe, gleichzeitig aber das herkömmliche Krafttraining mit Lang- und Kurzhanteln und dessen Vorteile (Steigerung der Maximalkraft) nicht missen will. Zudem will ich in Zukunft auch noch das TRX ausprobieren und würde auch gerne häufiger BWEs in mein Training integrieren, was ich bisher nur selten getan habe. Keulen und Seile habe ich auch, sollen hier aber vorerst auser acht gelassen werden.

Nun die Frage: Wie kann man diese Trainingsgeräte sinnvoll miteinander kombinieren, ohne daraus zig einzelne Einheiten zu machen. Selbstverständlich will ich auch nicht alles einfach in eine Einheit packen, dass wäre zu aufwändig und neben dem Kampfsport fehlt mir die Zeit. Aber wie würde ein vernünftiger Trainingsplan aussehen, wenn ich 2 mal die Woche mit Hantel, Kettlebells und BWEs arbeiten möchte? Zirkeltraining wäre sicherlich eine Antwort, dabei bleibt mir aber der „Kraft-Effekt“ des Hanteltrainings zu sehr auf der Strecke.
Ich bin mir auch im klaren darüber, dass es evtl. bessere Methoden zum trainieren gibt als so vieles in den Mixer zu schmeißen, aber ich mag einfach die Vielfalt und Abwechslung.

Wäre sehr dankbar für Kommentare, Anregungen und Vorschläge!

Danke und Gruß

Tuborgjugend
17-07-2012, 15:36
Zum einen kannst du einige Kraftübungen durchaus mit ner Kettlebell machen (wenn die Kettlebell schwer genug ist), zB Clean and Press statt barbell Military Press. manche BWE kannst du auch super ins reguläre Krafttraining nehmen (Dips und Klimmzüge). Natürlich kann man auch einige der Suspension Trainer Übungen integrieren (Pistols)

Andere Übungen kannst du im Anschluss des normalen Krafttrainings als Cardio Zirkel abarbeiten

HIer mal ein Beispiel, wie ich mir das so vorstelle

TE 1

Kreuzheben (Langhantel)
Klimmzüge (BWE)
Clean and Press (Kettlebell)

Cardio: 2x Tabatas mit Bulgarian Bag Halows und Bulgarian Bag Dead Clean and Press

TE 2
Pistols (Suspension Trainer)
Bankdrücken (Lang- oder Kurzhantel)
Dips (BWE)
Rudern (Hantel oder Suspension Trainer))

Cardio
30s KB Swings-30s pause-30s Snatches links-30s Pause usw usf

Dietrich von Bern
18-07-2012, 11:55
Konzentriere Dich doch periodisiert jeweils >=1 Woche auf ein Ziel und wähle dann die passenden Übungen aus.
Ausdauer>Kraft>Explosiv>Kraftausdauer>usw.

De$tinyFi$h
18-07-2012, 12:05
Das habe ich mir auch schon überlegt, aber macht es wirklich sinn?

Ich meine mich zu erinnern, dass der "Kraftzuwachs" zu beginn eines neuen Trainingsplanes daher kommt, dass man sich an die Übungen gewöhnt und hierdurch die Ausführung leichter wird.
Wenn ich alle sagen wir 1-3 Wochen meinen Plan ändere, habe ich dann noch einen richtigen Trainingseffekt im Sinne von Körperlicher anpassung?

Und wie sieht es aus mit Muskelkater? Bei neuen Übungen fällt dieser ja in der Regeln wieder an. Steht das nicht dem (wichtigerem) Kampfsport-Training im Weg?

Dietrich von Bern
18-07-2012, 19:50
Es macht Sinn.
Wenn Du weisst wie.
Wenn Dir Kampfsport-Training sehr wichtig ist, dann musst Du das integrieren statt es separat anzugehen.
Wenn Du es als ganzes siehst dann passt das schon.
So lange Regenerationszeiten eingehalten werden und "in eine Richtung" trainiert wird gibt es keine Probleme.

De$tinyFi$h
18-07-2012, 21:27
Also du meinst im prinzip "normal" periodisieren, also Kraftausdauer, Hypertophie, Maximalkraft... nur eben innerhalb der Perioden Übungen und Geräte wechseln?

Sprich Kraftausdauer 3-4 Wochem mit Kettlebells, Bulgarian Bag, BWEs in entsprechendem Wiederholung / Zeit Bereich...
... Hypertrophie 3-4 Wochen mit Kettlebells, Hanteln, BWEs...
... Maximalkraft / Power genauso, nur anderer Wiederholungsbereich.

Verstehe ich das so richtig? Wenn ja, wie könnte dann ein "Plan aussehen? Einfach wild mit entsprechendem Equipment drauf los zu trainieren wird wohl kaum sehr förderlich sein, oder?

period
18-07-2012, 22:21
Hi,

mir fehlen in deinem Post einfach zu viele Variablen - wer / was bist du und wo willst du hin? Wo stehst du in punkto Kraft (sowohl absolut als auch relativ zu deinem Körpergewicht) und Ausdauer? Was sind deine momentanen Ziele, sei es im Training als auch im Kampfsport? Hast du in näherer Zukunft Kämpfe anstehen oder trainierst du einfach mal? Wie lang trainierst du schon, und wie schauts mit deinen Erholungsfähigkeiten aus? 5X die Woche Training im Ring ist nicht ohne, und es macht nen Riesenunterschied, ob du das schon seit Jahren so machst, drauf hinarbeitest oder nur findest, dass das eine gute Idee wär.

Wie schon an anderer Stelle gesagt, und ohne übermäßig Kritik üben zu wollen, ich finde Anworten "ins Blaue hinein" suboptimal. Ohne obenstehende Infos würde ich dir keinen Trainingsplan schreiben. Mal ein paar generelle Ansätze zum Nachdenken:

- Aus eigener Erfahrung funktioniert “alles auf einmal” im Sport selten gut. Für die meisten Athleten ergibt sich eine gewisse Jahresplanung aus ihrem Wettkampfkalender. Klassische Schemata sind Kraft in der Off-Season, dann Schnelligkeit und schließlich (Kraft-) Ausdauer ein paar Wochen vorm Wettkampf, oder aber Ausdauer in der Off-Season, dann Kraft und schließlich Schnelligkeit kurz vorm Wettkampf. Hängt aber auch stark von den individuellen Stärken Schwächen und Wettkampftaktik ab (ob jemand ein Schnelligkeits- oder Ausdauerkämpfer ist, viel Gewicht abkocht etc).

- Was geht, ist auf einen Bereich konzentrieren, sagen wir, Kraft, und die anderen als “maintainance” mitlaufen lassen. Ein klassisches Beispiel wäre ein “normales” Hanteltraining in der Nähe der Maxkraft mit Wiederholungsschemata von 2x5 oder 3x3, und anschließend ganz am Ende ein, zwei Sätze mit hohen Wiederholungszahlen oder ein bis zwei Durchgänge Zirkel als Finisher. Edit: Macht nicht jeder so, ich weiß zum Beispiel erfahrungsgemäß, dass ich meine Maxkraft monatelang halten kann, meine Ausdauer dagegen schneller einbricht.

- Man sollte rausfinden, was sich individuell “verträgt”. Mich kann man zum Beispiel am Tag nach einem morgent- oder mittäglichen Maxkrafttraining auf der Matte in die Tonne kippen. Ausdauer oder Kraftausdauer gehen dagegen top.
Was bringt dich weiter, was nicht? Als seriöser Kampfsportler kann man es sich m.E. nicht leisten, Dinge zu trainieren, die keinen Übertrag haben, besonders dann, wenn das Mattentraining grad hart ist. Z.B. liebe ich Military Presses, aber die bringen mich im Kampf sowas von gar nicht weiter, also kommen sie nur in den 2-3 Monaten außerhalb der Saison dran, so leid es mir tut. Wie Mike Mahler mal gesagt hat: “If it is not necessary to do, it's necessary not to do it.”

- Wenn du erholungstechnisch (noch) nicht so fit bist, dann würde ich unter Umständen das Krafttraining mal etwas hinten anstellen oder minimieren bzw nur ein, zwei Sätze Zirkel in Anschluss an das Mattentraining anfügen. Skills pay the bills, der Kampf geht immer vor, außerdem bist du auf lange Sicht besser dran, wenn du es minimal langsamer angehen lässt, dich aber dafür länger an den Plan halten kannst.

- Generell sollten die Phasenabschnitte länger sein – 1-3 Wochen sind zu kurz, dass ein Trainingsplan wirklich Resultate zeigen kann, mindestens 6-8 sollten es in den meisten Fällen schon sein, außer du bist ein Anpassungswunder. Das, was du angesprochen hast, bezeichnet man im Kraftsport oft als GTG (Greasing The Groove), was bedeutet, dass du zunächst nur in Hinblick auf die eine Bewegung effizienter wirst, also organisch weder stärker noch ausdauernder. Wenn du nicht direkt Techniken (Hebel, Würfe, Schläge, Kampfstellung) trainierst, ist das für dich als Kämpfer relativ sinnfrei. Wie lang es für "echte" Kraftzuwächse braucht, ist unterschiedlich, viele Trainer sprechen aber von mindestens 4, wenn nicht gar 6 Wochen. Bei AUsdauer gehts meines Erachtesn schneller, aber das ist subjektiv.

Ok, eins noch: mein Ansatz ist natürlich subjektiv gefärbt – ich bin ganz klar Wettkämpfer und kein Breitensportler. Wenn man “nur zum Spaß” trainiert oder nur eine vage Vorstellung hat, wo man hinmöchte, schauen viele Dinge etwas anders aus.

PS: Hätt ich fast vergessen – ob du das jetzt mit einem oder hundert Trainingsgeräten machen willst, spielt keine wirklich große Rolle. Manche sind vielseitiger als andere, z.B. kann man auch mit einer Langhantel Ausdauer trainineren, mit dem Bulgarian Bag aber nur suoptimal Maxkraft. Auch ist mehr nicht immer besser – viele Kampfsportler strapazieren ihre Griffkraft so schon sehr, da kann etwa viel Training mit dem Bag auch kontraproduktiv sein und zum Übertraining führen. Trainiere, um besser zu werden, nicht um allem gerecht zu werden, was die Fitnesswelt grad für cool hält.

Vielleicht kannst du ja mit einigem von meinem Geschwafel was anfangen... vergiss den Rest einfach vorerst. Wie auch immer, hau rein.

Period.

dirk
18-07-2012, 22:31
Hallo,

dann schreibe ich mal was zu diesem Thema, da ich auch recht viel verschiedene Gräte benutze.

Im Grunde hat jedes Trainingsgerät seine stärken und schwächen. Langhanteln sind spitze für Maximalkraft training. Bei den Kettlebells sind es die balistischen Übungen die Kraftausdauer, Herzkreislauf und Explosivtät trainieren. Ein Suspension Trainer ist super wenn es um Sensomotrisch anspruchvolle Übungen geht. BWEs sind perfekt für Kraftausdauer training u.s.w.. Wenn Du also Priorisieren möchtest würde ich die Methoden dann einsetzen wenn sie ihre stärken ausspielen können.

Ich persönlich habe eher ein defuses Trainingsziel. Einfache eine breite Fitness haben zu wollen. Ich trainiere da eher chaotisch. Das ist recht abwechslungreich, hat aber das Problem das die Trainingssteuerung eher schwierig ist. Auch Erfolge lassen sich nicht so leicht messen. Für mich ist das ok, da das Training ansich ist für mich schon das Ziel ist.

Ich mach immer ein ganz Körpertraining. Ich Splitte also nicht. Unterm Strich habe ich ein paar Übungsabfolgen die ich miteinander kombiniere. Mal ein paar grobe Beispiele :

Letztes Training :

5 Übungen mit dem Flexi Bar (aufwärmen)
3 Supersätze mit Indan Clubs a 5 Übungen (aufwärmen)

3 Sätze Kettlebell Swings
3 Sätze Kettlebell Windmill Press
3 Supersätz Kurzhantel a zwei Übungen (Flys/enges Bankdrüchen; Überzüge/Situp)

5 Übungen Mit Flexi Bar (Cool Down)

30 min Rolltrainer GA1

Anderes Training :

Seilspringen (aufwärmen)
5 Flexi bar Übungen (aufwärmen)

3 x 3 Supersätze a 3 Übungen

3 x Kurzhantel Flys/enges Bankdrüchen; Überzüge/Situp; Kettlebell Swings
3 x Kettlebell Windmill Press; Einarmiges Rudern auf einem Bein; Kniebeugen mit zusätzlichem Gewicht
3 x Dips; Bizep Curl (würde lieber Klimis machen bin dann aber schon Plat ;)); Einbeinige Kniebeugen

30 min Rolltrainer GA1

Letztes Beispiel :

10 x 2 Minuten Sandsack (technisches Training mit festgelegten Kombis)

Zirkel mit 16 Übungen mit dem Suspension Trainer

30 min Rolltrainer GA1

Ich habe da noch mehr aber um einen Eindruck zu bekommen Reicht das erstmal, oder ? Momentan achte ich darauf das ich mindestens einmal Eisen bewege und einmal den Suspension Trainer benutze, das kann sich aber auch wieder ändern. Mittlerweile werde ich auch immer kreativer. Ich überlege mir eigentlich immer erst kurz vor der Trainingseinheit was ich mache. Es ist abhängig wie ich mich fühle und was so die letzten Tage los war.

So ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.


Bis denn
Dirk

De$tinyFi$h
18-07-2012, 23:16
Also erstmal danke an alle, ein paar Ideen habe ich jetzt schon bekommen!




mir fehlen in deinem Post einfach zu viele Variablen - wer / was bist du und wo willst du hin? Wo stehst du in punkto Kraft (sowohl absolut als auch relativ zu deinem Körpergewicht) und Ausdauer? Was sind deine momentanen Ziele, sei es im Training als auch im Kampfsport? Hast du in näherer Zukunft Kämpfe anstehen oder trainierst du einfach mal? Wie lang trainierst du schon, und wie schauts mit deinen Erholungsfähigkeiten aus? 5X die Woche Training im Ring ist nicht ohne, und es macht nen Riesenunterschied, ob du das schon seit Jahren so machst, drauf hinarbeitest oder nur findest, dass das eine gute Idee wär.

Ich habe erst mit 18 Jahren Sport angefangen, damals nur Studio Pumpen fürs aussehen. Mit 23 habe ich direkt MMA angefangen, nächste Wocher werd ich 26. Bin 1,70 groß und wiege ~68 kg
Wettkämpfe hatte ich schon 2, würde gerne mehr machen. Allerdings alles auf der Hobby-Athleten-Schiene, also nach momentan Stand nichts in richtung Profikämpfe oder ähnliches.
Punkto Kraft kann ich im Moment nicht beantworten, da ich die letzten Monate fast nur mit Bag und Kettlebell trainiert habe oder verschiedene Zirkel. Bin momentan beruflich weg von der Heimat und hab diese möglichkeiten im Gym nicht, sondern eben nur 0815 Hanteln und Geräte. Dadurch habe ich jetzt beim Training gemerkt, dass ich hier bei einigen Übungen stark nachgelassen habe (konnte mich davor allerdings mit den Bells und Bgs gut steigern). Daher kommen mir grad diese Gedanken mit dem mischen.
Kämpfen will ich wie gesagt häufiger, und mein Training soll auch darauf ausgerichtet sein mich zu einem besseren Kämpfer zu machen.
5 Mal Kampfsport + Krafttraining hatte ich in der Vergangenheit schon. Wird wohl nicht von einer Woche auf die nächste gehen, aber wenn ich mich wieder darauf hin steiger denke ich passt dass wieder, bin ja noch nicht in einem alter wo man stark abbaut.



- Aus eigener Erfahrung funktioniert “alles auf einmal” im Sport selten gut. Für die meisten Athleten ergibt sich eine gewisse Jahresplanung aus ihrem Wettkampfkalender. Klassische Schemata sind Kraft in der Off-Season, dann Schnelligkeit und schließlich (Kraft-) Ausdauer ein paar Wochen vorm Wettkampf, oder aber Ausdauer in der Off-Season, dann Kraft und schließlich Schnelligkeit kurz vorm Wettkampf. Hängt aber auch stark von den individuellen Stärken Schwächen und Wettkampftaktik ab (ob jemand ein Schnelligkeits- oder Ausdauerkämpfer ist, viel Gewicht abkocht etc).


Ist im Amateurbereich eher so, dass die Kämpfe über das ganze Jahr verteilt kommen können und auch recht kurzfristig. Eine wirkliche unterteilung in "Off- und In-season" ist daher schwer. Eigentlich wäre das Ziel immer so fit wie möglich zu sein, dass man im Falle eines "Du, ich hätte am Samstag nen Kampf für dich" ohne bedenken mit "Geil, danke!" antworten kann ;)
Abkochen kann sicher auch mal kommen, da ich aber normal nur mit 68kg rum laufe denke ich werde ich nur selten gegen viel leichtere kämpfen.



- Was geht, ist auf einen Bereich konzentrieren, sagen wir, Kraft, und die anderen als “maintainance” mitlaufen lassen. Ein klassisches Beispiel wäre ein “normales” Hanteltraining in der Nähe der Maxkraft mit Wiederholungsschemata von 2x5 oder 3x3, und anschließend ganz am Ende ein, zwei Sätze mit hohen Wiederholungszahlen oder ein bis zwei Durchgänge Zirkel als Finisher. Edit: Macht nicht jeder so, ich weiß zum Beispiel erfahrungsgemäß, dass ich meine Maxkraft monatelang halten kann, meine Ausdauer dagegen schneller einbricht.

Den Ansatz habe ich mir zuerst überlegt. Zuerst Maximalkraft mit Hantel, Hypertrophie mit BWEs und danach ein Zirkel mit der Bag zum Beispiel...
Mit dem Einbruch der Ausdauer im Vergleich zur Kraft geht es mir ähnlich, ich meine auch schneller wieder auf ein vernünftiges Kraft-Niveau zu kommen als die Ausdauer wieder auf zu bauen.



- Man sollte rausfinden, was sich individuell “verträgt”. Mich kann man zum Beispiel am Tag nach einem morgent- oder mittäglichen Maxkrafttraining auf der Matte in die Tonne kippen. Ausdauer oder Kraftausdauer gehen dagegen top.
Was bringt dich weiter, was nicht? Als seriöser Kampfsportler kann man es sich m.E. nicht leisten, Dinge zu trainieren, die keinen Übertrag haben, besonders dann, wenn das Mattentraining grad hart ist. Z.B. liebe ich Military Presses, aber die bringen mich im Kampf sowas von gar nicht weiter, also kommen sie nur in den 2-3 Monaten außerhalb der Saison dran, so leid es mir tut. Wie Mike Mahler mal gesagt hat: “If it is not necessary to do, it's necessary not to do it.”

Das stimmt auf jeden Fall. Wie gesagt trainiere ich um ein besserer Kämpfer zu werden. Wenn ich hier jetzt vorschläge und Tips bekomme, bastel ich mir daraus was zusammen (habb schon nach Tuborgjugend Post die ersten Ideen aufs Papier gebracht ;)) und muss es dann ausprobieren ob es funktioniert. Muss aber erst was "theoretisch sinnvolles" haben bevor ich es ausprobieren kann.



- Wenn du erholungstechnisch (noch) nicht so fit bist, dann würde ich unter Umständen das Krafttraining mal etwas hinten anstellen oder minimieren bzw nur ein, zwei Sätze Zirkel in Anschluss an das Mattentraining anfügen. Skills pay the bills, der Kampf geht immer vor, außerdem bist du auf lange Sicht besser dran, wenn du es minimal langsamer angehen lässt, dich aber dafür länger an den Plan halten kannst.

Stimmt absolut! Ich habe momentan viel im Kopf was ich am liebsten alles machen würde. Ich muss mich wieder langsam steigen, Priorität auf Kampfsport und dann gucken was ich mir nebenher noch zumuten kann, ohne dass es kontraproduktiv wird.



...Das, was du angesprochen hast, bezeichnet man im Kraftsport oft als GTG (Greasing The Groove), was bedeutet, dass du zunächst nur in Hinblick auf die eine Bewegung effizienter wirst, also organisch weder stärker noch ausdauernder. Wenn du nicht direkt Techniken (Hebel, Würfe, Schläge, Kampfstellung) trainierst, ist das für dich als Kämpfer relativ sinnfrei.


Die Bedenken habe ich bei zu häufigem Wechsel, daher wäre mir ein Plan der für 6-8 Wochen steht lieber.



PS: Hätt ich fast vergessen – ob du das jetzt mit einem oder hundert Trainingsgeräten machen willst, spielt keine wirklich große Rolle. Manche sind vielseitiger als andere, z.B. kann man auch mit einer Langhantel Ausdauer trainineren, mit dem Bulgarian Bag aber nur suoptimal Maxkraft. Auch ist mehr nicht immer besser – viele Kampfsportler strapazieren ihre Griffkraft so schon sehr, da kann etwa viel Training mit dem Bag auch kontraproduktiv sein und zum Übertraining führen. Trainiere, um besser zu werden, nicht um allem gerecht zu werden, was die Fitnesswelt grad für cool hält.


Ist mir schon klar dass man eigentlich mit Hanteln schon alles abdecken kann, oder eben nur mit BWEs oder Kettlebells (Maxkraft mit Bulgarian Bag? die gehen doch nur bis 22kg?). Hier bin ich dann aber eher Hobbysportler, da ich einfach Spaß an der Vielfallt habe (nicht weil es gerade "In" ist). Allerdings will ich diesen Spaß nicht auf kosten der Funktionalität haben.



Vielleicht kannst du ja mit einigem von meinem Geschwafel was anfangen... vergiss den Rest einfach vorerst. Wie auch immer, hau rein.


Auf jeden Fall, danke dir!


@ Dirk: Woran machst du überhaupt fest ob du Fortschritte mit dieser Art des Trainings machst? Kannst du trotz dem Chaos regelmäsig über längere Zeit deine Trainingsgewichte steigern oder kommt es dir darauf gar nicht an?

Blood Hunter
19-07-2012, 00:53
schönen guten abend. also mal ein tip von mir.. bei mir klappt es auch.

versuch eine klare linie rein zu bekommen.
also ich trainiere folgender weiße.
früh immer joggen. 2 mal die woche fitnesstudio an dem einen tag oberkörper bis zur erschöpfung den andern beine bis zur erschöpfung. und ganz wichtig ist eine ausgewogene gesunde ernährung und deinem körper die supelemende zu führen die er braucht bei einer so körperlichen belastung. also bei mir wie gesagt klappt das ganz gut und habe auch auf der matte oder im sparring 100%. also versuch das beste drauß zu machen aber gib acht das dein körper nicht zu sehr beanspruchst. sonst hast irgend wann keine freude mehr dran.

period
19-07-2012, 01:03
Du scheinst auf jeden Fall schon mal zu wissen, wo du hinwillst, das ist gut :) Und stimmt, mit den Bulgarian Bags kannst du eher nur dann Maxkraft trainieren, wenn du die Streckmuskeln des kleinen Fingers isoliert trainieren willst oder sowas ;)

Wenn die Sache so gelagert sein soll, dass du immer bereit bist, den Kampf am kommenden Samstag anzunehmen (wobei du da natürlich gewisse Änderungen im Training in der Woche davor einkalkulieren solltest – hartes Sparring am Freitag ist da vermutlich keine so heiße Idee ;) würde ich dir raten, Kraft immer eher am Anfang der Woche einzuplanen, wenn du da drauf hintrainierst, sowas wie Sonntag + Dienstag oder Montag + Mittwoch, so solltest du auf jeden Fall bis Samstag wieder fit und nicht mehr steif sein. Wenn du Kraft- / Hypertrophielastig trainieren möchtest eher die klassischen Grundübungen – Kreuzheben, Kniebeugen (in Maßen – Kniebeugenmuskelkater kann hartnäckig sein ;), Clean & Press mit Kettlebells oder Kurzhanteln, eventuell noch ein, zwei Sätze Reißen oder Swings oder Klimmzüge mit Zusatzgewicht oder Bankdrücken / Floor Press / Liegestützen mit Gewichtsweste, plus ein, zwei Sätze Assistance Work wie Glute Ham Raises oder TRX... alles 2-3x3-5, wenn du zunehmen willst auch bis 3x8. Danach einen Finisher von 10-30 Minuten – könnte ein Bulgarian Bag Zirkel sein oder was mit ner leichten Kettlebell (Swings, Snatches oder Push Press), oder auch ein paar Sprints oder Burpees oder sowas... Muss ja nicht beides mal gleich sein.

Wenn du sonst noch Zeit, Energie und Erholungsfähigkeit übrig hast, kannst du Roadwork (Laufen + Drills entlang der Strecke, z.B. Schattenboxen, Burpees, Sprints u.ä.). Ist übrigens auch eine gute Idee, wenn du unterwegs bist ;) Sowas wie 3-5km sollte für den Anfang reichen.

Ich würd vorschlagen, du erstellst dir ein Programm und probierst das mal für 6-8 Wochen, dann schaun, was passiert ist und re-evaluieren.

Noch was – früher oder später kommst du vermutlich an den Punkt, wo dir stärker werden nur noch relativ wenig hilft. Ich hab ein Kampfgewicht von <74 kg, und in meinen Eisenfresser-Zeiten hatte ich eine Kreuzhebeleistung von ca. 200kg, eine Kniebeugeleistung (parallel) von 140kgx20 WH, eine Klimmzugleistung von +55kg und eine Clean & Push Press von 74kgx12. Ich sage nicht, dass mir das nicht geholfen hat, aber ich bin zum Schluss gekommen, dass es mir nicht wirklich weiterhilft, in den Übungen noch stärker zu werden. Genug ist genug. Ich arbeite inzwischen lieber daran, die Kraft auch optimal einsetzen zu können, und im Kraftraum war ich schon seit über einem Jahr kaum mehr.

Das wars von mir, ich geh jetzt meine Abschlussarbeit weiterschreiben. Viel Glück ;)

Period.

Dietrich von Bern
19-07-2012, 12:02
@period: gut geschrieben!
@De$tinyFi$h: wenn Du langfristig viel besser werden willst solltest Du Dir lieber Zeit nehmen und nicht zu oft unvorbereitet kämpfen. Besser mal Nein sagen.

Kartoffel
19-07-2012, 12:15
Ich hab ein Kampfgewicht von <74 kg, und in meinen Eisenfresser-Zeiten hatte ich eine Kreuzhebeleistung von ca. 200kg, eine Kniebeugeleistung (parallel) von 140kgx20 WH, eine Klimmzugleistung von +55kg und eine Clean & Push Press von 74kgx12.
Sehr ordentlich - insbesondere für jemanden, dessen "Eisenfresser-Zeiten" mit 24 schon rum sind.;)

dirk
19-07-2012, 20:46
@ Dirk: Woran machst du überhaupt fest ob du Fortschritte mit dieser Art des Trainings machst? Kannst du trotz dem Chaos regelmäsig über längere Zeit deine Trainingsgewichte steigern oder kommt es dir darauf gar nicht an?

Moin,

ja ich steigere mich aber wie ich schon geschrieben habe, eine wirkliche Trainingssteuerung ist mit meiner Art des Trainings nicht möglich. Die Steigerungen sind auch nicht so groß wie mit einem Vernünftig geplanten Training. Effizient ist mein Training nicht. Ich bin aber kein Wettkämpfer sonder eher ein ambizonierter Breitensportler.

Ich würde an Deiner Stelle meine chaotische Trainingsplanung nicht übernehmen. Aber ich denke das ich mit meinen Trainingseinheiten die ich hier zum Besten gegeben habe, Dir vielleicht die ein oder Idee gegeben habe, wie Du Deine Einheiten aufbauen könntest.

Ich finde period hat ein paar gute Ansetze aufgezeigt, was die Planung angeht.


Bis denn
Dirk