Vollständige Version anzeigen : VomWT zum JKD
Hallo,
habe mal ein paar fragen.
Ich habe einige Jahre WT (WingTsun) betrieben und möchte jetzt mit JKD beginnen. Ist der Sprung vom WT zum JKD schwer oder vielleicht sogar hilfreich, dass ich WT betrieben habe?????
Danke im voraus
Belm
Prinzipiell ist es immer schwerer alte Reflexe/Programme durch neu antrainierte zu "überschreiben".
Da die Bewegungsmechanik im JKD schon "ziemlich einzigartig" ist, ist es im Prinzip egal aus welcher KK Du kommst. Bei mir haben Leute aus dem Karate. Muay Thai oder WT alle eine Umgewöhnungsphase, obwohl in allen Künsten gekickt und gepuncht wird.
Probiers einfach aus :)
Hallo,
habe mal ein paar fragen.
Ich habe einige Jahre WT (WingTsun) betrieben und möchte jetzt mit JKD beginnen. Ist der Sprung vom WT zum JKD schwer oder vielleicht sogar hilfreich, dass ich WT betrieben habe?????
Danke im voraus
Belm
Der Sprung ist sehr schwer. JKD ist praktisch eine völlig andere KK mit anderer körpemechnik die zum WT sehr gegensätzlich steht. Ganz ehrlich, das du WT betrieben hast wird nicht sehr hilfreich sein. Das alles unter dem aspekt das du bruce lees JKD meinst. Es ist ja viel verwässertes zeug so als "JKD" unterwegs. Aber ich denke jemand der an JKD interessiert ist, interessiert sich für Bruce Lees JKD. Aber wenn du ein gewisses talent minbringst, könnte dir das unter umständen leicht fallen. Du müsstest dich gänzlich von dem was du bisher gelernt hast lösen, was den meisten nicht gelingt, so hab ich die erfahrung gemacht. In dem fall, gleich vergessen.
DeepPurple
21-07-2012, 17:10
Also ich hab ehrlich noch niemanden gesehen, der so Riesenprobleme beim Umstieg vom einen auf das andere System gehabt hat (sofern es nicht an fehlender Akzeptanz lag).
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es beim JKD anders ist, ernathaftes Training vorausgesetzt.
@Belm
Probiers einfach mal aus.
@Leejou
Ich würd mal die Seitenhiebe weglassen, das wirkt so kindisch.
Das sind keine seiten hiebe, das ist mein absoluter ernst, die erfahrung die ich mit den leuten aus verschiedenen KKS gemacht habe. Grunsätzlich hätte die frage sich auch nicht auf WT beziehen müssen. Alle die vorher was anderes gemacht haben, haben ein riesen problem bei der umstellung, ausser die besonderes talentierten, was eher selten ist. Ich hatte unter anderem WT-, Karate-, box- leute bei mir und die die am besten mit JKD klar kamen, waren die, die keine KK erfahrung vorher hatten. Meist war das so.
jkdberlin
21-07-2012, 19:44
Ich stimme ja nicht häufig mit Leejou überein, aber damuss ich aufgrund meiner Erfahrung ihm Recht geben. Grade mit ex-WT'lern habe ich erfahrungsgemäß die meisten Schwierigkeiten im JKD Training, da die sich eine komplett andere Körpermechanik, Ausrichtung und "Kraftentwicklung" antrainiert haben. Am besten komme ich noch mit Boxwern und mit einigen Abstrichen Kickboxern/Muay Thai'lern zurecht.
Es geht da gar nicht ums "offen" dem neuen gegenüber sein, sondern wirklich darum, unter Druck neue Bewegungsmuster rein zu bekommen. Als Faustregel: wenn jemand (intensiv) 2 - 3 Jahre z.B. WT trainiert hat, dann brauche ich auch 2 - 3 Jahre, dass wieder in unsere Richtung raus zu trainieren.
Kann ich mir irgendwie garnicht vorstellen. Bruce Lee hat kommt doch vom WC, dann müsste es doch parallelen geben, oder nicht?
Hört sich ja so an als wenn fast niemand JKD lernen kann.
Indariel
22-07-2012, 01:04
Kann mir schon gut vorstellen dass es da happig werden kann, persönlich hätte ich vermutlich auch enorme Probleme mit dem Wechsel der Auslage.
Hat BL vom WC nicht nur das Trapping und teilweise noch ChiSao übernommen? Schlagtechnik und Ausrichtung errinern mich bei dem was ich so vom sehen kenne immer an Boxen und Fechten.
jkdberlin
22-07-2012, 07:41
Ja, Bruce Lee hat Wing Chun gelernt...nur hatte das scheinbar wenig mit dem WT zu tun, was wir heute kennen. Und Bruce Lee war ganz sicher ein Ausnahmeathlet, der scheinbar weniger Probleme damit hatte, eingeschliffene Bewegungsmuster wieder zu verlassen. Und selbst bei ihm hat das einige Zeit gedauert...
JKD ist doch auch von ihm, kein wunder das er damit nicht soviel Probleme hatte.
Also sagt ihr, dass man mit WT Vorkenntnissen lieber kein JKD machen sollte????
Bearcat44
22-07-2012, 14:50
Ja, genau das meinen hier alle. JKD zu lernen ist gänzlich unmöglich, wenn man vorher schon was anderes gemacht hat! ;)
*lässt Pause zum Denken*
...hier steht doch alles, was du wissen musst. Bitte weniger Fragezeichen und mehr aufmerksames Lesen. Es kommt auf dein Bewegungstalent und auf die Zeit an, die du in JKD steckst. Nicht mehr und nicht weniger. Kann schwierig werden, muss aber nicht... das kann hier niemand beurteilen.
Also genauso wie bei allem was man lernt.
Bearcat44
22-07-2012, 15:43
Richtig, von "Naturtalent, alles was er anpackt klappt" bis "der kann's nach 100 Lehrjahren nicht" ist da im Prinzip alles möglich. Das ist ganz individuell.
Also lass dich nicht entmutigen...und wie hier schon geschrieben wurde, probier's doch einfach. ;)
jkdberlin
22-07-2012, 15:47
Also sagt ihr, dass man mit WT Vorkenntnissen lieber kein JKD machen sollte????
Nö, so einen Quatsch hat hier keiner gesagt und du hattest auch nicht danach gefragt. Es ist nicht unbedingt förderlich und für einige sogar schwer, aber nicht unmöglich. Lies doch einfach, was hier steht.
Man darf sich auch nicht vorstellen, die entwicklung des JKD ging abrupt, ende WC - anfang JKD. Es war ein langwieriger prozess, der in eine richtung nach und nach weg vom WC führte, über jahre hinweg. Im späten JKD war praktisch vom WC nix mehr übrig.
Also sagt ihr, dass man mit WT Vorkenntnissen lieber kein JKD machen sollte????
Ich denke eher, du solltest nicht mehr all zu lange warten. :)
Also sagt ihr, dass man mit WT Vorkenntnissen lieber kein JKD machen sollte????
Vollkommener Blödsinn. Kommt auch nicht auf die KK an die Du vorher gemacht hast, sondern hängt immer von Dir ab. Lass Dich da nicht kirre machen. Karateka oder Boxer haben ebenso Probleme beim Wechsel....das ist halt mal so und sollte Dich nicht davon abhalten das zu trainieren was Dir gefällt.
re:torte
23-07-2012, 14:06
wechsel einfach.
das einzige was passieren kann ist, dass das Training plötzlich höllisch anstrengend ist und du beginnst zu schwitzen. :D
openmind
23-07-2012, 16:47
Freunde.
Das ist doch alles gar nicht so tragisch!
Ich habe den gleichen Wechsel vollzogen.
Klar mußte ich mich erstmal an die neuen Bewegungsmuster gewöhnen,
aber das hat nun keine ein oder zwei Jahre gedauert. Außerdem ist es
ganz sicher von Typ zu Typ unterschiedlich, wie bewegungsbegabt man ist.
Wie könnte man jemandem ernsthaft abraten, etwas Neues zu probieren?
Ist doch albern!
Schau es dir an, ob es dir Spaß macht.
Ganz einfach!
Bämm!
Moin,
habe bevor ich JKD trainiert habe auch WT gemacht. Klar muß man sich umgewöhnen aber das geht schon. Wenn ich das hinbekomme schafft das jeder andere auch.
Bis denn
Dirk
Shotokan karateka haben auch probleme beim Boxen und sogar beim Kickboxen!
Nur mal so, weil ich da reale Situationen kenne!
Boxer werden auch Probleme beim Karate haben .... usw.
wenn man weiß, was man will, ist alles halb so tragisch :)
Quickkick
27-07-2012, 19:37
Ich kann dazu kurz zwei Erfahrungen schildern:
Ich selbst habe auch - vor langer Zeit - mal WT gemacht. Danach bin ich u.a. zum TKD und zum Kickboxen gewechselt - und da hab ich mich total umstellen müssen! Schnelle bewegliche Beinarbeit, total andere Gewichtsverteilung usw. Das war echt schwierig am Anfang! Später dann, als ich ins JKD eingestiegen bin, kamen mir beim "klassischen" Trapping (Pak-, Lop-, Bong-, Tan-Sao etc.) und bei einigen Energydrills (ChiSao usw.) bspw. die WT-Kenntnisse aber sogar ein bißchen zugute...
Heute unterrichte ich einen Schüler, der auch vorher WT gemacht hat und der hat auch größere Umstellungsschwierigkeiten vor allem was den Stand, die Körperausrichtung und die Fußarbeit anbelangt... ziemlich ähnlich wie bei mir selbst... das braucht seine Zeit. Aber wir haben diesbezüglich in dem knappen Jahr, in dem er trainiert, jetzt auch schon einige Fortschritte gemacht. Und: Auch er tut sich beim Trapping und bei den Energydrills bspw. etwas leichter als andere Anfänger.
KeineRegeln
27-07-2012, 22:29
Moin,
meine Frage ist ernst gemeint:
Was ist das oder die besondere Punkte, die JKD so von anderen Stilen unterscheidet?
Ich selbst komme aus dem WTF-TKD und habe nach ca. 13 Jahren Pause zum Shotokan Karate gewechselt. Ich muss einige Sachen neu lernen, aber bei beiden gibt es eine Parallele.
Ich hab schon beim TKD und jetzt beim Karate anders gekämpft, als der große Rest des Vereins. So ist z. B. meist meine Rechte Hand die Führhand, obwohl sie die Stärkere Hand ist. Oder gewöhne mit seit paar Monaten an, statt mit "Tate" mit der "typischen" waagerechten Handhaltung zu zuschlagen. Und so paar Sachen mehr... Wenn ich jetzt mit dem JKD anfangen würde, würde ich mich nach den Thread hier fragen, was ist grundsätzlich so anders zu allen anderen KK/KS?
Das jede KK/KS eine Fokussierung auf bestimmte Elemente des Kampfes haben, ist klar. Das schließt Technik und auch Kampf (vorallem Taktiken) ein.
Bei JKD stell ich mir immer vor, dass der Fokus auf das Abfangen gelegt ist. Damit meine ich auch das Abfangen "bevor" der Gegner mit seiner Technik überhaupt beginnt.
Aber das stell ich mir auch nicht als das Problem vor. Ich muss zugeben, dass ich oft enttäuscht bin, wenn ich die Posts zu interessanten Topics im JKD-Forum lese. Oft einfach daher, da es scheinbar zuviele gegensätzliche Ansichten im JKD gibt.
Aber mich würde es freuen, wenn mal jemand genau benennen kann, was denn nun "Umsteigern" die Problemen bereitet. Oder sind es die selben Probleme die Auftauchen, wenn z. B. ein Boxer zum Silat wechselt?
Wenn ja, ist es natürlich auch kein Alleinstellungsmerkmal des JDK dass viele Umsteiger Probleme haben. Aber das es im JKD ein Alleinstellungsmerkmal wäre, hat so auch noch keiner gepostet. Zumindest soweit ich seltener Gast das mitbekommen habe ;)
MfG
KeineRegeln
jkdberlin
28-07-2012, 08:07
Die ersten Probleme bei Leuten mit Training in anderen Kampfkünsten kommen mit der Struktur: stärkere Seite vorn (also bei Rechtshändern die rechte Seite). Dann die economy of motion, d.h. das Austrainieren aller unnötigen Bewegungen. Die Gewichtsverteilung, der hintere angehobene Hacken, die vielen Arten von Fußarbeit für die Mobilität. Die meisten scheinen eher Technik-orientiert zu sein und das JKD Training wird sehr schnell langweilig, wenn man z.B. immer nur der Führhandschlag mit diversen Fußarbeiten in allen Richtungen trainiert...täglich, immer wieder.
Ich muss zugeben, dass ich oft enttäuscht bin, wenn ich die Posts zu interessanten Topics im JKD-Forum lese. Oft einfach daher, da es scheinbar zuviele gegensätzliche Ansichten im JKD gibt.
!!!
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.