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Vollständige Version anzeigen : An der Uni arbeiten? oder was tun?



X-Eagle
24-07-2012, 12:43
Ich hoffe der ein oder andere hat ne Idee und kann mir weiterhelfen, was ich in Zukunft "mit meinem Leben anfangen soll".

Ich mache derzeit eine Ausbildung als Sport- und Fitnesskaufmann in einem kleinen Fitnessstudio, nachdem ich von einem riesen Wellnesstempel gewechselt bin, da ich wohl zu viele Fragen gestellt habe bzw. in Frage gestellt habe und micht deshalb dort total unbeliebt gemacht habe.

Naja wie soll ich sagen, ich bin jetzt bald im zweiten Lehrjahr. Auf dem Zeugnis habe ich einen Schnitt von 1,8, obwohl ich absolut garnichts für die Schule tue, weil mir der Stoff einfach zu abgestumpft ist.

Was mich an dem Job besonders nervt: Es ist total pseudowissenschaftlich und eigentlich lerne ich nicht wirklich viel dazu... Naja die Kursschiene mal ausgenommen(Spinning und Co, da kann ich noch was lernen, Sport mit Musik war nämlich bisher noch nicht meine Welt)

Ich habe natürlich mittlerweile die Fitnesstrainer B-Lizens der BSA, die lächerlich einfach war; da versteht man, warum so viele Trottel als Trainer arbeiten und warum der Job so niedrig bezahlt wird. Ich muss mich ständig zurückhalten, ich will mich nämlich nicht wieder unbeliebt machen, aber es wird im Fitnessstudio einfach auf auf Basis von unglaublichen und überholten Blödsinn gearbeitet. Ich habe beim Schreiben von Trainingsplänen immer ein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, dass etwas faktisch falsch oder unsinnig ist, es aber trotzdem so machen muss, weil es ja kontrolliert werden kann.


Das schlimmste ist eigentlich das Perlen vor die Säue werfen. Auf ein echtes sportliches Training haben die wenigsten überhaupt Bock... Erfolge ohne etwas dafür zu tun. Das wollen alle..

Alles in allem: Ich würde gerne später irgendwo im Sport Bereich arbeiten, aber nicht in einem Fitnessstudio. Ich habe das Abitur, also die Möglichkeit zu studieren. Aber was arbeiten danach... Am liebsten an der Uni. Doch was gibt es da für Möglichkeiten? Eventuell habe ich auch das Lehramt in Erwägung gezogen...

Am liebsten wäre aber Arbeit an der Uni, der Weg wäre wahrscheinlich lang...
Hat jemand von euch Erfahrungen damit?
Was würdet ihr in dieser Situation tun?

An sich würde ich auch möglichst bald mit dem Studium beginnen. Verkürzen wäre vielleicht eine Option... ich glaube aber kaum, dass die Chefs da mitmachen. Ich mein, wer gibt schon gerne seine 350 Euro Vollzeit-Kraft auf?

defensiv
24-07-2012, 12:55
Das was du machst, hättest Du auch auf Bachelor machen können.

gast
24-07-2012, 12:57
Wenn du mit Kindern/Jugendlichen gut kannst solltest du überlegen Sportlehrer zu werden.

Da gibts auch keine Probleme wenn man alles besser weiß... ;)

Bevor ich Vollzeit 350 Euro verdiene würde ich lieber Vollzeit studieren und am Wochenende kellnern etc. - In Österreich gibt es auch Möglichkeiten eine Förderung für das Studium zu bekommen wenn man vorher gearbeitet hat ("Bildungskarenz") - erkundige dich mal wie es bei dir ist...

Inumeg
24-07-2012, 13:17
An der Uni kannst du arbeiten als
- Unstudierter. Dann aber für gewöhnlich nur in der Verwaltung, Schreibtischjob
- Student. Als Tutor zur Betreuung von Studenten jüngeren Semesters oder als Hilfskraft für nen Dozenten
- Als Studierter. Diese Stellen sind zeitlich befristet und schwer zu ergattern. Normalerweise gibt's eh nur Promotionsstellen
- Als Post-Doc. Du hast promoviert und nen Doktortitel und kannst dann - wiederum befristet - forschen, Vorlesungen halten und einem Prof helfen.
- Als Dozent.

Du kannst Lehrer werden, brauchst dafür aber ein zweites Fach. Je nach Fach und Können kann das Studium EXTREM stressig bis sehr entspannt sein. Während der Praktika, dem Referendariat und den ersten zwei Jahren als echter Lehrer kannst du dich darauf einstellen, dass du abends lange am Schreibtisch sitzt. Je nach Fächern bis nach Mitternacht. Bei Sport hingegen sollte deine Unterrichtsvorbereitung schnell geplant sein ;)

Du kannst dein eigenes Fitness-Studio aufmachen und alles das richtig machen, was deine bisherigen Arbeitgeber falsch gemacht haben. Kostet allerdings viel Geld (Kredit), Ehrgeiz und grundlegende Ahnung von Betriebsführung. Das kann dann auch in die Hose gehen.

Du kannst Personal-Trainer werden. Das ist nicht ganz so teuer und aufwendig, wie ein eigenes Studio, allerdings musst da einiges aufbringen, um Kunden ranzukriegen.

Du kannst Sport studieren und dann ggf an private Forschungsinstitute gehen.

Du kannst google fragen, was man mitm Sportstudium alles machen kann.

Saso
24-07-2012, 13:30
Außerdem gibt es noch die Richtung Sporttherapie und Rehabilitation (kann man auch studieren).

Lordnikon27
24-07-2012, 13:35
Wenn du Bock auf Wirtschaft hast, schau dir doch mal Sportökonomie an...

Kensei
24-07-2012, 13:42
Das reine Sportstudium ist natürlich möglich aber auch ziemlich überlaufen. Lehramt wäre sicherlich die bessere Alternative, wenn du gut mit Kindern umgehen kannst.

Evtl. wäre auch ein technisch orientiertes Sportstudium eine gute Wahl, bspw.
OVGU - Sport und Technik (http://www.uni-magdeburg.de/Studium/Studienangebot/Master/Sport+und+Technik-p-22240.html)

Da biste sicherlich etwas gefragter im Berufsleben später. Sportwissenschaftler im Bereich Reha konkurrieren mit Ergo- und Physiotherapeuten und Sportmediziniern. Wenn du dich auch für ein Medizinstudium begeistern könntest, würde ich eher dazu raten und dann vertiefend in die Sportmedizin gehen.
Ansonsten kannst du an der Uni z.B. auch Hochschulsportkurse geben, wenn du entsprechende Trainerscheine und Lizenzen vorweisen kannst.

Edit:
Genau, Sportmanagement wäre auch eine Möglichkeit. Bachelor Sport + Wirtschaft studieren und dann den entsprechenden Master dazu.
z.B. hier in Jena http://www.mba-sportmanagement.com/
Sehr teuer aber eben auch gefragt in der Wirtschaft...

rehauge
24-07-2012, 16:59
Bevor ich Vollzeit 350 Euro verdiene würde ich lieber Vollzeit studieren und am Wochenende kellnern etc. - In Österreich gibt es auch Möglichkeiten eine Förderung für das Studium zu bekommen wenn man vorher gearbeitet hat ("Bildungskarenz") - erkundige dich mal wie es bei dir ist...

Dazu fällt mir noch ein: Selbsterhalterstipendium

Helmut Gensler
24-07-2012, 18:17
eingentlich wurst was die weitere Zukunft ist.
Wie lange noch musst du das durchziehen? Wenn es "kurz genug" ist, dann schließe mit Bestnoten ab -kostet Überwindung- und starte was Neues. Dann kannst du mit dem "alten Zeugs" evtl. einen besseren Nebenjob bekommen.

antagonist
24-07-2012, 20:58
Evtl. wäre auch ein technisch orientiertes Sportstudium eine gute Wahl, bspw.
OVGU - Sport und Technik (http://www.uni-magdeburg.de/Studium/Studienangebot/Master/Sport+und+Technik-p-22240.html)

Da biste sicherlich etwas gefragter im Berufsleben später. Sportwissenschaftler im Bereich Reha konkurrieren mit Ergo- und Physiotherapeuten und Sportmediziniern. Wenn du dich auch für ein Medizinstudium begeistern könntest, würde ich eher dazu raten und dann vertiefend in die Sportmedizin gehen.
Ansonsten kannst du an der Uni z.B. auch Hochschulsportkurse geben, wenn du entsprechende Trainerscheine und Lizenzen vorweisen kannst.
.

Die Uni Magdeburg kann ich da nach besten Wissen und Gewissen empfehlen :) Zum einen aus finanzieller Sicht, da Mieten/Gebüren usw. dort sehr niedrig sind, als auch aus Sicht der "Studiumsatmosphäre"..

Was das Sportstudium angeht hast du dort neben dem Sportingenieurswesen noch die reine Sportwissenschaft (hier empfehle ich die Fachrichtung Gesundheitssport) - oder Lehramt für Berufsschule/Sekundarschule/Gymnasium. Bei den Lehramtsstudiengängen hast du jedoch zumeist eine Technische oder Wirtschaftliche Hauptfachrichtung (ist halt ne ehemalige technische Universität).

Bis auf das erste (Sport&Technik) haben dabei alle Fächer eine örtliche Zulassungsbeschränkung/N.C. (liegt so zwischen 2,5-2,8) + Sporteignungsprüfung..

andie
25-07-2012, 10:41
Ich hätte jetzt auch an Sportlehrer gedacht. Da kannst du weiterhin sportlich tätig sein und Wissen vermitteln. Ansonsten geh doch in Richtung Personal Training, wär das vielleicht was?!

nihonto
25-07-2012, 10:56
Das reine Sportstudium ist natürlich möglich aber auch ziemlich überlaufen. Lehramt wäre sicherlich die bessere Alternative, wenn du gut mit Kindern umgehen kannst.

Evtl. wäre auch ein technisch orientiertes Sportstudium eine gute Wahl, bspw.
OVGU - Sport und Technik (http://www.uni-magdeburg.de/Studium/Studienangebot/Master/Sport+und+Technik-p-22240.html)

Da biste sicherlich etwas gefragter im Berufsleben später. Sportwissenschaftler im Bereich Reha konkurrieren mit Ergo- und Physiotherapeuten und Sportmediziniern. Wenn du dich auch für ein Medizinstudium begeistern könntest, würde ich eher dazu raten und dann vertiefend in die Sportmedizin gehen.
Ansonsten kannst du an der Uni z.B. auch Hochschulsportkurse geben, wenn du entsprechende Trainerscheine und Lizenzen vorweisen kannst.

Edit:
Genau, Sportmanagement wäre auch eine Möglichkeit. Bachelor Sport + Wirtschaft studieren und dann den entsprechenden Master dazu.
z.B. hier in Jena MBA Sportmanagement der Friedrich-Schiller-Universität Jena (http://www.mba-sportmanagement.com/)
Sehr teuer aber eben auch gefragt in der Wirtschaft...

+1 :halbyeaha

Addario
28-07-2012, 18:15
Erstmal: Für mich ist deine Einstellung absolut nachvollziehbar, ich verabscheue ebenfalls Meinungen, die auf Pseudowissen basieren. Deswegen frage ich im Fitnessstudio (das blau-gelbe...) auch nicht mehr die Trainer, zum Teil haben die mir schon totalen Mist erzählt und ich kann mich eben nicht drauf verlassen. Heißt, alles Wissen habe ich aus dem Internet (nicht immer reliabel, ist klar, aber ist gut für Denkanstöße) und nem Kumpel der Medizin studiert und mit dem ich öfters trainieren gehe und diskutiere, welches Training sinnvoll ist/was nicht.

Lustig ist, ich habe gemerkt wie die "Trainer" mich anscheinend auch nicht wirklich mochten weil ich ihre Sachen nicht immer umgesetzt habe bzw. in Gesprächen wohl nicht reagiert habe, wie sie es erwartet haben :P Was solls, nen Trainingsplan erstelle ich mir schon lange selbst, ist sowieso interessanter sich selbst damit intensiv zu beschäftigen.

Mit der Arbeit an der Uni, das würde ich mir nochmal gut überlegen. Bin selbst Student (zwar nicht Sportbereich) aber ich weiß in etwa wie es da läuft - SHK Stellen sind beliebt, und man muss relativ gut sein um die zu ergattern. Und da du noch nicht selbst am studieren bist weißt du ja nicht wie du da klar kommst, ist sicherlich ein anderes Niveau als in der Ausbildung. Soll dich jetzt aber nicht abschrecken, machbar ist alles, nur wirste wahrscheinlich seeeeehr viel biologische Grundlagen erstmal lernen müssen bevor es daran geht "Wie erstelle ich den optimalen Trainingsplan". :)
Ich merke gerade einfach, die die Uni nicht jedermans Sache ist - obwohl die Leute intelligent sind und super ihr Abi bestanden haben scheitern sie hier am Lernaufwand oder ihnen gefällt das Unileben einfach nicht. Am besten ist also, einfach mal bewerben, anfangen, und selbst urteilen ob es läuft, das kann dir keiner vorher sagen. Und höre bloß nicht auf Sachen im Internet wie "Wenn du inner Schule mit Mathe immer Probleme hattest studiere auf keinen Fall Psychologie!!!" (kommt einiges an Mathe vor). Oft kommt das Interesse und der Durchblick erst mit dem Studium, kenne z.B. einige die vorher nie Physik gehabt hatten und dann im Physik Studium brillieren.

Wünsche dir viel Erfolg! Tod dem Pseudowissen :o

X-Eagle
29-07-2012, 22:46
danke erstmal allen für die Posts... Ich weiß, dass ich auf jedenfall erstmal studieren will... damit könnte man ja erstmal anfangen =)

Ich hab mir alles durchgelesen, möchte aber erstmal nicht auf irgendwas speziell eingehen, da ich mir halt noch unsicher bin....

Mal was ganz anderes,... Meiner Information nach kann ich meine Ausbildung nicht einfach so verkürzen, ohne dass die Chefetage zustimmt oder? Weil ich glaube kaum, dass die mich vorher gehen lassen, immerhin sind Azubis billig und da ich schon meine Trainerlizenz habe, übernehme ich knapp 50% der Termine...

Lordnikon27
29-07-2012, 23:05
Mal was ganz anderes,... Meiner Information nach kann ich meine Ausbildung nicht einfach so verkürzen, ohne dass die Chefetage zustimmt oder? Weil ich glaube kaum, dass die mich vorher gehen lassen, immerhin sind Azubis billig und da ich schon meine Trainerlizenz habe, übernehme ich knapp 50% der Termine...

Laut kurz googlen müssen die Chefs zustimmen, aber keine Garantie.

Ansonsten: Ich möchte dich hier nicht abbringen oder so, aber du solltest dir im Klaren darüber sein, dass die meisten Studienfächer sehr viel Lernen vorraussetzen und sehr aufwendig sind. Ich war nach dem Abi 2 Jahre beim Bund, als ich dann das Studium begonnen habe, hat es erstmal ne ganze Weile gedauert, bis ich wieder geistig damit klargekommen bin, zu lernen und mich mehr als 10 Minuten zu konzentrieren etc... Anonsten kommt man zwar auch mit 3-4 Tagen durch die meisten Klausuren (ich lebe das Minimalprinzip :D ), aber wenn du gut sein willst, kannst du dich schonmal drauf einstellen, je nachdem wie deine Klausuren liegen und wie lern-aufwendig die Fächer sind, 1 1/2 Monate am Stück den kompletten Tag in der Bibliothek zu hocken und zu lernen.

Zumindest in meinem Umfeld gibt es den Klischeestudenen, der den ganzen Tag chillt, nicht mehr wirklich.... Wobei das solide Naturwissenschaften sind, wenn du Bock hast, Theaterwissenschaften zu studieren, kann das ganz anders aussehen :D