OnceAgain
18-08-2012, 12:33
Hallo zusammen,
nach 13 Jahren Taekwondo-Abstinenz (mit 9 angefangen, mit 15 und dem 3. Kup aufgehört) hat es mich nun wieder gepackt und ich möchte wieder anfangen.
Da ich inzwischen woanders wohne, kann ich nicht mehr zu meinem alten Verein - ich komme ursprünglich aus Bayerisch-Schwaben und war in der Schule von Heinrich Magosch, wo zum damaligen Zeitpunkt noch Hyong gelaufen wurden.
Angesichts der Angaben auf der heutigen Website bin ich davon ausgegangen, dass die Schule auch damals schon der DTU angehört hat, zumal das Prüfungsprogramm der DTU von Mitte der 90er, wie es in Konstantin Gils Buch "Taekwondo" von 1994 abgedruckt ist, dem entsprechen dürfte, was ich damals machen musste. Nun habe ich jedoch meine Urkunden von meiner Schwester zugeschickt bekommen (Pass war nicht mehr auffindbar) und musste mit Entsetzen feststellen, dass das das ITF-Logo drauf ist; allerdings steht da "TTV - Traditionelle Taekwon-Do Vereinigung". Sagt das jemandem was? Ominöserweise sind wir definitiv Hyong gelaufen (wobei Tul ja wohl fast dasselbe sind?) und von dieser Sinuswelle habe ich auch hier erstmals was gehört.
Jetzt stellt sich mir das Problem - wo und wie wieder anfangen? Ich wohne nun woanders und in der näheren Umgebung gibt es zwei Möglichkeiten, die ich letzte Woche jeweils angetestet habe:
1) Eine Kwon-Jae-Hwa-Schule, ca. 30 Minuten Fahrtzeit entfernt. Inhaltlich entsprach das sehr dem, was wir früher gemacht haben, also Hyongs, kein Kontakt usw.
Mein Gefühl danach: Hey, das ging besser als gedacht! (Reaktion einiger anderer: Du warst schon einmal da, oder?)
Vorteile: Inhaltlich näher an dem, was ich kenne. Schönes Dojang. ;)
Nachteile: Weiter weg, Kosten unklar, ebenso Frage, ob ich alle Prüfungen neu machen muss. Meister kam mir ein wenig distanziert / uninteressiert vor.
2) Uni-Taekwondo nach DTU/WTF. Ich war vor ein paar Jahren schon mal dort gewesen und (damals hatte ich keine Ahnung von verschiedenen Verbänden / Stilen) erstmal total verdattert wegen der anderen Herangehensweise (Vollkontakt, viele Spannkicks), weshalb ich das Ganze dann tierisch eingeschüchtert wieder gelassen habe. :rolleyes: Das Training da beinhaltet auch Übungen zur allgemeinen Fitness und es gibt einen eigenen Selbstverteidigungslehrer. Bei der Grundschule stellte ich fest, dass ich da einiges umlernen müsste - trotz meiner langen Pause sind eingeübte Bewegungsmuster wie "den Fuß an den anderen ranziehen beim Vorwärtsgehen" hartnäckig weiterhin da, weshalb ich mich übelst darauf konzentrieren muss, das nicht zu machen; genauso das jetzt engere Stehen. Formen müsste ich natürlich auch umlernen (sind wir am Di nicht gelaufen).
Mein Gefühl danach: Hilfe, ich habe noch nie in meinem Leben Taekwondo gemacht. :(
Vorteile: 5 Minuten entfernt, 9 € pro Semester, Leute in meinem Alter. Und ursprünglich wollte ich hier noch "gleicher Verband wie früher" anführen, aber das ist nun angesichts der Urkunden wohl hinfällig. :rolleyes:
Nachteile: Inhaltlich müsste ich mehr umlernen. Wird dadurch relativiert, dass ich eh viel wieder lernen muss. Trainingsort ist ne olle Turnhalle ;) und es geht weniger "koreanisch" zu.
Soweit die Sachlage. ;) Spaß gemacht hat mir beides, auch wenn 2) ungleich anstrengender war, ich habe immer noch Muskelkater ...
Bis vorhin habe ich auch zu 2) tendiert, auch wenn das mit Sicherheit kein Spaziergang wird, wieder auf das alte Level zu kommen. Dann sah ich die Urkunden mit dem ITF-Logo und mir entrutschte gleich mal ein unflätiges Wort. ;) Ich habe Kontakt mit meiner alten Schule aufgenommen und nachgefragt, bei welchem Verband wir damals waren und wie der Umstieg auf DTU/Poomse damals vollzogen wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die alten Graduierungen alle hinfällig geworden sind ...
Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
Ich tendiere ja immer noch zu 2), auch wenn das wie gesagt schwierig wird, weil zum einen das Training so anstrengend ist und ich viel umlernen muss. Gibt es hier noch mehr Umlerner oder gar Nach-Wiedereinstieg-Umlerner, und wenn ja, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Was mache ich mit meinen alten Prüfungen - einfach alle Prüfungen neu machen oder, falls geht, was anerkennen lassen und dann einfach so (also ohne Prüfungen) auf das alte Niveau hinarbeiten und dabei umlernen?
Vielleicht kann noch mit ein Faktor sein, dass ich nur noch ca. 2 Jahre hier wohnen werde und keine Ahnung, was danach ist (spräche evtl. für DTU wegen der größeren Verbreitung).
Ich hatte sicher noch ein paar mehr Fragen, aber mir schwirrt gerade echt der Kopf vor lauter Verbandsgedöns. Dass das bei uns aber auch so kompliziert sein muss. ;)
Über Tipps und Vorschläge aller Art bin ich euch echt dankbar!
nach 13 Jahren Taekwondo-Abstinenz (mit 9 angefangen, mit 15 und dem 3. Kup aufgehört) hat es mich nun wieder gepackt und ich möchte wieder anfangen.
Da ich inzwischen woanders wohne, kann ich nicht mehr zu meinem alten Verein - ich komme ursprünglich aus Bayerisch-Schwaben und war in der Schule von Heinrich Magosch, wo zum damaligen Zeitpunkt noch Hyong gelaufen wurden.
Angesichts der Angaben auf der heutigen Website bin ich davon ausgegangen, dass die Schule auch damals schon der DTU angehört hat, zumal das Prüfungsprogramm der DTU von Mitte der 90er, wie es in Konstantin Gils Buch "Taekwondo" von 1994 abgedruckt ist, dem entsprechen dürfte, was ich damals machen musste. Nun habe ich jedoch meine Urkunden von meiner Schwester zugeschickt bekommen (Pass war nicht mehr auffindbar) und musste mit Entsetzen feststellen, dass das das ITF-Logo drauf ist; allerdings steht da "TTV - Traditionelle Taekwon-Do Vereinigung". Sagt das jemandem was? Ominöserweise sind wir definitiv Hyong gelaufen (wobei Tul ja wohl fast dasselbe sind?) und von dieser Sinuswelle habe ich auch hier erstmals was gehört.
Jetzt stellt sich mir das Problem - wo und wie wieder anfangen? Ich wohne nun woanders und in der näheren Umgebung gibt es zwei Möglichkeiten, die ich letzte Woche jeweils angetestet habe:
1) Eine Kwon-Jae-Hwa-Schule, ca. 30 Minuten Fahrtzeit entfernt. Inhaltlich entsprach das sehr dem, was wir früher gemacht haben, also Hyongs, kein Kontakt usw.
Mein Gefühl danach: Hey, das ging besser als gedacht! (Reaktion einiger anderer: Du warst schon einmal da, oder?)
Vorteile: Inhaltlich näher an dem, was ich kenne. Schönes Dojang. ;)
Nachteile: Weiter weg, Kosten unklar, ebenso Frage, ob ich alle Prüfungen neu machen muss. Meister kam mir ein wenig distanziert / uninteressiert vor.
2) Uni-Taekwondo nach DTU/WTF. Ich war vor ein paar Jahren schon mal dort gewesen und (damals hatte ich keine Ahnung von verschiedenen Verbänden / Stilen) erstmal total verdattert wegen der anderen Herangehensweise (Vollkontakt, viele Spannkicks), weshalb ich das Ganze dann tierisch eingeschüchtert wieder gelassen habe. :rolleyes: Das Training da beinhaltet auch Übungen zur allgemeinen Fitness und es gibt einen eigenen Selbstverteidigungslehrer. Bei der Grundschule stellte ich fest, dass ich da einiges umlernen müsste - trotz meiner langen Pause sind eingeübte Bewegungsmuster wie "den Fuß an den anderen ranziehen beim Vorwärtsgehen" hartnäckig weiterhin da, weshalb ich mich übelst darauf konzentrieren muss, das nicht zu machen; genauso das jetzt engere Stehen. Formen müsste ich natürlich auch umlernen (sind wir am Di nicht gelaufen).
Mein Gefühl danach: Hilfe, ich habe noch nie in meinem Leben Taekwondo gemacht. :(
Vorteile: 5 Minuten entfernt, 9 € pro Semester, Leute in meinem Alter. Und ursprünglich wollte ich hier noch "gleicher Verband wie früher" anführen, aber das ist nun angesichts der Urkunden wohl hinfällig. :rolleyes:
Nachteile: Inhaltlich müsste ich mehr umlernen. Wird dadurch relativiert, dass ich eh viel wieder lernen muss. Trainingsort ist ne olle Turnhalle ;) und es geht weniger "koreanisch" zu.
Soweit die Sachlage. ;) Spaß gemacht hat mir beides, auch wenn 2) ungleich anstrengender war, ich habe immer noch Muskelkater ...
Bis vorhin habe ich auch zu 2) tendiert, auch wenn das mit Sicherheit kein Spaziergang wird, wieder auf das alte Level zu kommen. Dann sah ich die Urkunden mit dem ITF-Logo und mir entrutschte gleich mal ein unflätiges Wort. ;) Ich habe Kontakt mit meiner alten Schule aufgenommen und nachgefragt, bei welchem Verband wir damals waren und wie der Umstieg auf DTU/Poomse damals vollzogen wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die alten Graduierungen alle hinfällig geworden sind ...
Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
Ich tendiere ja immer noch zu 2), auch wenn das wie gesagt schwierig wird, weil zum einen das Training so anstrengend ist und ich viel umlernen muss. Gibt es hier noch mehr Umlerner oder gar Nach-Wiedereinstieg-Umlerner, und wenn ja, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Was mache ich mit meinen alten Prüfungen - einfach alle Prüfungen neu machen oder, falls geht, was anerkennen lassen und dann einfach so (also ohne Prüfungen) auf das alte Niveau hinarbeiten und dabei umlernen?
Vielleicht kann noch mit ein Faktor sein, dass ich nur noch ca. 2 Jahre hier wohnen werde und keine Ahnung, was danach ist (spräche evtl. für DTU wegen der größeren Verbreitung).
Ich hatte sicher noch ein paar mehr Fragen, aber mir schwirrt gerade echt der Kopf vor lauter Verbandsgedöns. Dass das bei uns aber auch so kompliziert sein muss. ;)
Über Tipps und Vorschläge aller Art bin ich euch echt dankbar!