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Vollständige Version anzeigen : Spagat will einfach nicht!!!!



Marox
19-08-2012, 17:38
Hallo,
wie der Titel es schon sagt: Seit langer zeit schon dehne ich mich auf den Spagat zu, nur irgendwie kommen und gehen immer wieder die Fortschritte....
ich hab das Gefühl, als würde ich gar nicht voran kommen.... Männer als auch Frauenspagat... habt ihr sowas Ähnliches auch durch gemacht?
Ich hab mich fast jeden Tag zu mind. 20 Min gedehnt, verschiedene Sachen ausprobiert, also Sachen wie PNF Stretching waren auch dabei...

Nur jetzt hab ich das Gefühl, als seien meine Adduktoren irgendwie kaputt, manchmal "knacken die so komisch", wenn ich eine Belastung mache, die diese mit einbezieht und immer wenn ich den Männerspagat übe und danach aufstehe, hab ich diese üblen ziehenden Schmerzen im oberen Bereich der Adduktoren, kennt ihr das?

Das ist erstmal alles, hätte zwar noch viel mehr zu erzählen, aber ich hoffe ihr habt schon ein gutes Bild bekommen

Spagat ist mein oberstes Ziel !!!!

Freu mich auf alle Antworten

Alex155
19-08-2012, 17:43
Also diese Schmerzen Kenne ich!

Ziemlich Oben in der Leistengegend...

Weiß aber nicht genau was das ist, ich komm leider erst am 19. zum Orthopäden -.-

Marox
19-08-2012, 17:53
ja, das ist fast jedes mal so bei mir mit diesen Schmerzen, auch wenn man eine Dehnpause einlegt, kommen die doch sowieso wieder...

PNF stretching zum Beispiel hab ich für ne Zeit lang gelassen, weil man das angeblich erst machen sollte, wenn man die Hüfte genug "kippen" kann, sprich im sitzen mit gespreizten Beinen mit den Ellenbogen den Boden berühren können (stimmt das, weiß das jemand)

brauch auch viele Tipps, wie das weiter gehen soll mit der Dehnung

xflashx
19-08-2012, 19:18
Hallo,
wie der Titel es schon sagt: Seit langer zeit schon dehne ich mich auf den Spagat zu, nur irgendwie kommen und gehen immer wieder die Fortschritte....
ich hab das Gefühl, als würde ich gar nicht voran kommen.... Männer als auch Frauenspagat... habt ihr sowas Ähnliches auch durch gemacht?
Ich hab mich fast jeden Tag zu mind. 20 Min gedehnt, verschiedene Sachen ausprobiert, also Sachen wie PNF Stretching waren auch dabei...

Nur jetzt hab ich das Gefühl, als seien meine Adduktoren irgendwie kaputt, manchmal "knacken die so komisch", wenn ich eine Belastung mache, die diese mit einbezieht und immer wenn ich den Männerspagat übe und danach aufstehe, hab ich diese üblen ziehenden Schmerzen im oberen Bereich der Adduktoren, kennt ihr das?

Das ist erstmal alles, hätte zwar noch viel mehr zu erzählen, aber ich hoffe ihr habt schon ein gutes Bild bekommen

Spagat ist mein oberstes Ziel !!!!

Freu mich auf alle Antworten

Ein klares Zeichen, dass du es mit dem Training übertrieben hast! Hast du jeden Tag geübt? Und bist weiter runtergegangen obwohl du Schmerzen hattest? Ich denke mal daran liegt es, ausserdem kann es sein, dass du durch das zuviele Training übersäuert bist. Geh mal zu einem guten Sportarzt!

Marox
19-08-2012, 19:38
ok, darauf war ich auch schon gekommen, dass ich im Übertraining war, hab auch oft pausen eingelegt mit dem Dehnen und wenn ich unaufgewärmt war, bin auch natürlich nicht weiter als bis zur schmerzgrenze gegangen, auch im aufgewärmten Zustand bin ich nicht zu sehr über die Schmerzgrenze gegangen.....

ich galube viel mehr, dass ich irgendwas im Dehnen an sich falsch mache....

shenmen2
19-08-2012, 21:44
Auf youtube gibt es gute Tutorials für den Spagat (front split/full split)/das Unterrichten von Spagat.
Such nach welchen für Turner (gymnasts), besser noch für Turnlehrer, die kennen sich am besten damit aus.

xflashx
19-08-2012, 21:49
ok, darauf war ich auch schon gekommen, dass ich im Übertraining war, hab auch oft pausen eingelegt mit dem Dehnen und wenn ich unaufgewärmt war, bin auch natürlich nicht weiter als bis zur schmerzgrenze gegangen, auch im aufgewärmten Zustand bin ich nicht zu sehr über die Schmerzgrenze gegangen.....

ich galube viel mehr, dass ich irgendwas im Dehnen an sich falsch mache....

Lass es dir lieber profesionell zeigen, so schleichen sich keine Fehler ein!!!

Jenna Supernova
19-08-2012, 21:53
ja auf jeden fall!
Wende dich an einen Turntrainer oder RSG Trainer! Denn deren Aufgabe ist es nicht einen Spagath beizubringen- sondern Überspagath :D

Die können dir wahrscheinlich die besten Tipps bei deiner jetzigen Dehnung geben. Und erkennen vor allem deinen vermeintlichen Fehler!

Simplicius
19-08-2012, 23:27
Freu mich auf alle Antworten

Geh zum Orthopäden, und klär Deine Anatomie ab.
Nicht jede Hüfte ist für Spagath geeignet, da verschwendet man eventuell seine Zeit und macht eventuell noch was kaputt, was man später noch brauchen könnte.

BFM09
20-08-2012, 08:31
Geh zum Orthopäden, und klär Deine Anatomie ab.
Nicht jede Hüfte ist für Spagath geeignet, da verschwendet man eventuell seine Zeit und macht eventuell noch was kaputt, was man später noch brauchen könnte.

Yup, es gibt Leute die nie in Spagat kommen können, egal wieviel sie dafür trainieren und dehnen. Sind prozentual nicht viele, aber die gibts.
Ich zb werde nie in meinem Leben in irgendeinen Spagat kommen.
Und auch nichtmal Ansatzweise.

Muy fa
20-08-2012, 10:40
@TE:
Es ist doch egal, was der Körper dir sagt!
Tus einfach!
Runter und ran an die Sache!
Wenns weh macht, - kein Problem! Wenns knackst - kein Problem!
Am besten du holst dir noch einen, der auf deinen Oberschenkeln dabei herumspringt. Dann kommst du noch schneller runter!

Also: Ziel fassen, Körper ignorieren, rangehen!
:troete:

oldtomtom
20-08-2012, 12:02
Probiers mal mit Spinat. Ist gesünder als Spagat.
Spagat- Spagat, Spagat. Wie oft denn noch?

Ralph22
20-08-2012, 17:29
@

Marox
21-08-2012, 15:37
Links zu Tutorials und Webseiten kann ich am allerwenigsten Gebrauchen, zu einem Orthopäden geh ich noch....
Das sind Sachen, die kann ich mir selber suchen....
das mit den Tutorials im Internet und auf Youtube hab ich selbst alles gesehen, es gibt nichts, wonach ich nicht im Internet gesucht hab.....
mit meinem Problem will ich mehr diejenigen ansprechen, die mir aus eigener Erfahrung helfen können, sprich diese Schmerzen und Probleme selber hatten und dann Möglichkeiten gefunden haben.....

Danke :)

Eskrima-Düsseldorf
21-08-2012, 15:41
Spagat ist mein oberstes Ziel !!!!


Ich finde es gut, dass es noch Menschen gibt die Ziele haben :D

Kigger
21-08-2012, 17:34
Ich finde es gut, dass es noch Menschen gibt die Ziele haben :D

...auch wenn es der Eine oder Andere vielleicht eher nicht so ganz nachvollziehen kann.
Mal ne Frage : warum muss es sein ?

buju007
21-08-2012, 19:01
...auch wenn es der Eine oder Andere vielleicht eher nicht so ganz nachvollziehen kann.
Mal ne Frage : warum muss es sein ?

:yeaha:

MfG Buju007

Korkell
21-08-2012, 19:23
Vllt. muss es nicht sein sondern er will es einfach, müssen tut man genau genommen das wenigste.

Kigger
21-08-2012, 22:57
Vllt. muss es nicht sein sondern er will es einfach, müssen tut man genau genommen das wenigste.

OK,die Frage lautet also nicht mehr warum muss es sein sondern warum will er es unbedingt - macht jetzt für ich nicht den grossen Unterschied..
Ich wüsste bloss gerne,warum sich jemand daran so verbeisst.

Gruss
Ingo

Marox
22-08-2012, 17:33
boah, geht doch nicht darum, obs sein muss oder nicht....mal ehrlich, aber das gehört hier doch nicht rein? Kampfsport an sich betreiben muss auch nicht sein, man macht es aber, weil man´s toll findet oder nicht?
hier ist es genau das selbe, ich find Spagat geil und deswegen will ich den können, logisch? - Logisch!

Kakunochi
22-08-2012, 21:19
@Marox

dein Thematitel lautet "Spagat will einfach nicht". Da ist es auch angebracht darüber nachzudenken was man damit bezwecken will!

um hochzukicken muß man das nicht unbedingt. Ansonsten ist es ein Mittel zum Zweck wenn du das für dich beherrschen willst ist es doch ok! aber gelesen wird dein Thread auch von anderen...

Aus eigener Erfahrung würde ich dir empfehlen nicht zu einseitig zu dehnen (Ganzkörperdehnung statt nur die Adduktoren) und neben Gelenkigkeit ebenfalls Kraftraining zu machen.

Gruß

rolfk
25-08-2012, 21:25
Nur jetzt hab ich das Gefühl, als seien meine Adduktoren irgendwie kaputt, ...-->... hab ich diese üblen ziehenden Schmerzen im oberen Bereich der Adduktoren, ...

@Marox
Daraus lese ich, das du zum einen übertrieben hast und zum anderen auch "falsch" gedehnt hast.

Der größte Fehler aber ist, das du mit dem Gedanken an die Dehnung gehst, um umbedingt einen Spagat zu können. Dehnübungen macht man nicht um irgendwas zu können oder gelenkig zu werden. Dehnübungen sind zu dem Zweck da, einen Muskel zu lockern, damit er geschmeidig bleibt. Denn nur einen "geschmeidigen" Muskel kann man dehnen.
Eine Gelengkigkeit ist nur der (positive) Nebeneffekt des richtigen Dehnens


Ich möchte jetzt nicht hier alles aufschreiben, was zum richtigen Dehnen gehört. (vielleicht weißt du da ja auch (?)). Dennoch hier mal ein Link zum einlesen ---> Dr Gumpert (http://www.dr-gumpert.de/html/stretching.html)

Besser noch du besorgst dir das "Expertenhandbuch" Stretching und Beweglichkeit (http://www.amazon.de/Stretching-Beweglichkeit-Das-neue-Expertenhandbuch/dp/3830472218). Es lohnt sich absolut.

Du schreibst auch, das du dich täglich 20 Miunten dehnst.
Das täglich ist schon zu viel, die 20 Minuten definitiv zu wenig.
So drei Mal in der Woche kann man ein Intensives Dehnprogramm machen. Schließlich trainierst du ja noch Kampfsport, und Zeit zum Erholen braucht ein Muskel ja auch noch. 20 Minuten alleine brauchst du schon für ein gescheites Aufwärmprogramm und je nach dem, was du dehnen willst, läuft unter einer Stunde nix. Damit meine ich nicht nur Spagat oder ähnliches, sondern auch Brust, Rücken, Schulter und Armmuskulatur.
Willst du Fortschritte in der Gelenkigkeit haben, kommst du nicht darum herum bis an die "Schmerzgrenze" zu gehen. Aber auch nicht darüber.
Da kommt es auch darauf an, ob du von Natur aus schon gelenkig bist, oder eher der "steife" Typ Mensch. Wichtig ist, richtig zu dehnen und auch Geduld zu haben. Es dauRet schon eine gewisse Zeit, bis sich die muskulatur an die Dehnung gewöhnt hat und auch darauf reagiert.

Hast du Fragen, frage...

Marox
28-08-2012, 15:19
ok, vielen Dank soweit, ich hoffe auf mehr Antworten:),

ja, das ichs übertrieben hab is mir auch schon klar, gut, ich werd sehn was sich machen lässt....

Das was mich am brennensten interessiert: Was hat es genau mit der Schmerzgrenze auf sich? Ich weiß zwar, dass das der Punkt ist wo man ein ziehen spürt, aber noch keine richtigen Schmerzen, nur wenn man z.B. über dieser grenze geht, wie lange könnte/sollte man da drüber halten?

Und PNF Stretching, ich weiß zwar auch wie das funktioniert, nur, weiß jemand ab wann man das z.B. erst anwenden sollte, hatte ich in einen meiner ersten beiträge schon die frage erwähnt...

Vielen Dank
:D:D:D

rolfk
28-08-2012, 18:25
Wenn man einen Muskel bis zur dehnbaren Grenze dehnt, spürst man ja das allgemein bekannte Ziehen. Das bedeutet, das sich der Muskel zusammenzieht (Schutzmechanimus, damit er nicht reißt). Gehst man über diese Grenze raus, wird ein Muskel mit Sicherheit Schaden nehmen. Wenn man Glück hat nur eine Zerrung. Im schlimmsten Fall ein Muskel Riss/Abriss.

Meine Empfehlung:
Lerne verstehen, was beim Dehnen im Muskel passiert.


Wenn ich heimkomme, schreib ich noch was dazu.

rolfk
29-08-2012, 08:32
Wenn man das Ziel hat seine Beweglichkeit zu verbessern sollte man schon eine sehr hohe Dehnintensität setzen. Die jeweiligen Übungen bis zu 90 Sekunden halten. Man kann alle Dehntechniken verwenden. Ein Intensives Stretching soll man 3 bis maximal 4 Mal pro Woche machen. Eine Bewegung bis zum Bewegungsende (auch wenn es zieht), bewirkt noch keinen Dehnreiz. Eine Dehnung ist nur dan gegeben und sinnvoll, wenn ein starker Reiz auf das Bindegewebe und Nervensystem ausgeführt wird. Das bedeutet, das ein sehr intensiver Dehnungsschmerz sehr wichtig ist, um eine Wirkung herbei zu führen.

Im Spagatfall heißt das, so weit wie möglich runter. Auch wenn es reisst, eine Minute oder besser noch länger halten. Dann ganz langsam entspannen und das einige mal wiederholen. Man muß natürlich aufpassen, das man nicht übertreibt. Wenn der Dehnreiz als zu stark empfunden wird, leicht nachlassen.

Nicht aber immer nur Spagat mit gestrecken Beinen üben. Die Knie sind ein "Schwachunkt". Durch das Gewicht des Oberkörpers lastet ein relativer hoher Druck auf die Innenbänder der Knie. Da hilft es, wenn man etwas nimmt, worauf man sich absetzen kann. Das entlastet und ein Dehnreiz ist noch vorhanden. Auch immer verschiedene Dehnübungen, die für einen Spagat geeignet sind, einbeziehen.

Und vor allen Dingen Geduld haben. Nicht bei jeden Dehntraining läuft es bestens. Auch wenn man meinen sollte, es gibt kaum Fortschritt oder es will nicht mehr - auf längerer Sicht ist ein/der Erfolg da. Die Regelmäßigkeit ist wichtig.

Paul2102
29-08-2012, 09:41
Wenn man einen Muskel bis zur dehnbaren Grenze dehnt, spürst man ja das allgemein bekannte Ziehen. Das bedeutet, das sich der Muskel zusammenzieht (Schutzmechanimus, damit er nicht reißt).


Der Muskel zieht sich also bei erreicheren der Grenzen "zusammen", damit er nicht reißt?
...
Achso.

Ich empfehle einfach mal den Klassiker, den Herrn Dr. Moosburger zum Thema "Dehnen".

http://www.dr-moosburger.at/pub/pub046.pdf

Das ist eine Quelle, die Ihre Erfahrungen nicht aus halbgarem Unwissen und Stiller Post bezieht.

Bevor man an siene Gesundheit geht, sollte man sich vielleicht mal informieren.

rolfk
29-08-2012, 10:42
Achso.

Kann es sein, das du die Funktiosweise der Muskelspindeln (http://de.wikipedia.org/wiki/Muskelspindel) nicht kennst?

PS
Viele "Klassiker" in Sachen Stretching sind heut nicht mehr haltbar.

Marox
02-09-2012, 17:21
gut Danke, .... also ist deine Meinung zusammengefasst: " No Pain- No Gain", was eigentlich sehr viele für Schwachsinn halten....

Kannst du auch was zum PNF sagen?

Danke

rolfk
05-10-2012, 23:10
Kannst du auch was zum PNF sagen?

1980 hatte ich mal was mit der PNF-Methode zu tun. Nachdem ich von einem Auto überfahren wurde und alle Bänder in der Schulter gerissen waren, hat die Physiotherapeutin mit dieser Methode versucht, meine nach der OP verkürzten Muskeln wieder auf normal Länge zu bringen. Dieser Methode wird hauptsächlich im therapeutischen Bereich gearbeitet. In wie weit es nützlich ist, seine Beweglichkeit zu steigern (Stichwort: Spagat usw.), da hab ich mich noch nicht befasst damit. Es gibt so einige Dehnmethoden die man anwenden kann um sein Ziel zu erreichen. PNF mag auch dazu gehören.
Es ist aber nicht unproblematisch, mit einem Partner zu dehnen. Wenn schon, sollte dieser sich genau mit der Sache auskennen und auch wissen was er da tut. Denn ein Partner kann deine Dehnspannung nicht nachempfinden. "Drückt" er zu viel, kannst du dich verletzen, "drückt" er zu wenig, bringt es nicht viel.

Dehnen ist ein sehr komplexes Thema und wird viel darüber geschrieben. Wenn man sich in der Theorie auskennt und die Funktionsweise -in Bezug auf Dehnen- der Muskulatur kennt, hat man eine ganz andere Einstellung als jemand, der nur "hau ruck" und so schnell wie möglich in eine bestimmte Dehnposition kommen will. Eile mit Weile, dann wird es schon klappen...

Habe vorhin zufällig ein, vielleicht hilfreiches, PDF gefunden. Vielleicht passt es ...

Dehnübungen bis ins Spagat (http://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=17&ved=0CFUQFjAGOAo&url=http%3A%2F%2Fwww.workout.de%2Fattachments%2Fae robic-gruppen-fitnesstraining%2F402d1112737325-spagat-dehnuebungen-bis-ins-spagat2.pdf&ei=pFlvUPWsE8TNswbx2YCwBA&usg=AFQjCNH-wjRGeGDQAy1Vc8e9V-Aip3dYeg&cad=rja)

Simplicius
06-10-2012, 06:09
Wenn man einen Muskel bis zur dehnbaren Grenze dehnt, spürst man ja das allgemein bekannte Ziehen. Das bedeutet, das sich der Muskel zusammenzieht (Schutzmechanimus, damit er nicht reißt). Gehst man über diese Grenze raus, wird ein Muskel mit Sicherheit Schaden nehmen.





Eine Bewegung bis zum Bewegungsende (auch wenn es zieht), bewirkt noch keinen Dehnreiz. Eine Dehnung ist nur dan gegeben und sinnvoll, wenn ein starker Reiz auf das Bindegewebe und Nervensystem ausgeführt wird. Das bedeutet, das ein sehr intensiver Dehnungsschmerz sehr wichtig ist, um eine Wirkung herbei zu führen.



Du empfiehlst also, dass man seinen Muskel beschädigen soll?



Kann es sein, das du die Funktiosweise der Muskelspindeln (http://de.wikipedia.org/wiki/Muskelspindel) nicht kennst?



Bei plötzlicher Dehnung des Muskels lösen sie den so genannten Dehnungsreflex aus, wodurch sich der Muskel wieder zusammenzieht.

DerLenny
06-10-2012, 06:41
Nein, macht er nicht.
Evtl. seinen Text noch mal durchlesen.

Wobei beim Dehnen, wie auch beim Krafttraining und diversen anderen Gebieten mehrere Wege nach Rom führen.

Simplicius
06-10-2012, 11:57
Nein, macht er nicht.
Evtl. seinen Text noch mal durchlesen.


Er behauptet, wenn man über das Ziehen an der "Bewegungsgrenze", hinausgeht nimmt man mit Sicherheit Schaden und empiehlt dann, über das Ziehen hinaus zu gehen, weil nur ein "richtiger Schmerz" was bringt und wenn es "reist" noch ein paar Minuten drin zu bleiben.

Also empiehlt er - innerhalb seiner Prämissen - seinen Körper zu beschädigen.

rolfk
06-10-2012, 14:50
Also empiehlt er - innerhalb seiner Prämissen - seinen Körper zu beschädigen.

Nein, sicherlich nicht. Man muß schon unterscheiden zwischen dem "ziehen" am Bewegungsende und dem "reissen" wenn man deutlich weiter dehnt. Das Bewegungsende ist dann erreicht, wenn die Muskelfasern gestreckt sind. Dehnung fängt erst danach an.

Das Ziehen am Bewegungsende ist noch nicht intensiv genug, das es eine Längenanpassung gibt. Man kann und muss also den Reiz noch etwas verstärken, damit es wirkt.

Wenn es so intensiv zieht und schmerzt, das man schon die Atmung vergisst und sich quält in einer Position zu bleiben, ist wohl die Grenze erreicht, bevor der gedehnte Muskel schaden nimmt. Geht man weiter, ist es vorbei mit lustisch...

Wenn das ziehen zwar sehr intensiv ist, aber man noch ruig und regelmäßig atmen kann und einige Zeit in dieser Position ausharren kann ohne "Qualen" zu erleiden, ist der Dehnreiz intensiv genug, das eine Anpassung erfolgen kann.

Jeder Dehnende empfindet den Dehneiz (Ziehen/Schmerz) anders. Anfänger oder nicht weit fortgeschrittene spüren ihn deutlicher und intensiver, können auch nicht lange in der Position ausharren.
Erfahrene Dehner empfinden den Reiz als nicht mehr so stark, da sich die Muskulatur bzw. die Schmerzrezeptoren an die Dehnung gewöhnt haben.

DerLenny
06-10-2012, 15:08
Es gibt einige Dehnmethoden die einen ähnlichen Ansatz verfolgen. Oder am gefühlten "maximalen" Bewegungspunkt eine isometrische Anspannung vorschlagen um die Spannung am Muskel zu erhöhen.

Die Diskussion zeigt aber, das man solche Sachen am besten von jemanden lernt, der in persona vor einem steht, um eben genau solche Missverständnisse zu vermeiden.

Simplicius
06-10-2012, 19:27
Das Ziehen am Bewegungsende ist noch nicht intensiv genug, das es eine Längenanpassung gibt.


wie sieht denn diese Längenanpassung aus bzw. welche Strukturen werden da Länger?
Lt. dem Artikel von Dr. Moosburger werden die Muskeln durch starke Zugspannung nur dicker und die erhöhte Beweglichkeit kommt einerseits durch eine größere Toleranz des Dehnschmerzes (erwähnst Du ja auch)

http://www.dr-moosburger.at/pub/pub046.pdf


Eine größere Gelenkreichweite bei unveränderter Muskellänge bedeutet entgegen der landläufigen Vorstellungen, dass die Resistenz gegen den Dehnungsschmerz größer ist, also die Schmerzschwelle, an der eine Dehnung als unerträglich empfunden wird, höher liegt. Diese Schutzschwelle kann durch Gewöhnung mittels regelmäßigen Dehntrainings in einen Bereich höherer Belastung verschoben werden, also auch in einen Bereich größerer Verletzungsgefahr (durch das Creeping-Phänomen und die Abnahme der Muskel-Stiffness siehe oben).

also wäre das Dehntraining eher ein Abhärtungstraining bzgl. Schmerzempfinden?


diesen Satz verstehe ich allerdings nicht:



Durch Dehnen wird der Muskel nicht strukturell länger (auch nicht “schlanker“, wie vor allem in der Damenwelt vielfach erhofft wird), dennoch kann die Beweglichkeit erhöht werden.
Wie das?

wie auch immer empfiehlt Dr. M. eher dynamische Dehnen:



wobei ein dynamisches Dehnen mit funktionellen Bewegungen über einen größtmöglichen ROM dem statischen (“gehaltenen“) Dehnen, also dem klassischen “Stretching“, vorzuziehen ist, weil es nachgewiesenermaßen effizienter ist und das statische Stretching, wie bereits erwähnt, mit gewissen Nachteilen verbunden sein kann.
[...]
Statisches Dehnen hat, insgesamt betrachtet, mehr Nach- als Vorteile.

rolfk
07-10-2012, 09:48
Wenn man über Dehnung spricht, wird immer nur der Muskel damit in Verbindung gebracht. Die Muskulatur an sich ist dehnbar wie ein Gummi (nur sinnbildlich gemeint). Die bindegewebigen Strukturen drumherum -z.B. die Sehne- haben ein anderes Verhalten. Die müssen sich erst anpassen. Wird ein Dehnreiz für längere Zeit gehalten, findet eine "Längenanpassung" statt, die kann bis zu sechs Monaten dauern. Es gibt auch Zahlen, wo eine Längenanpassung von 300 bis 700 Tagen dauert. Muss da zuhause nochmal nachschauen, was da genau gemeint ist mit diesen Zeitraum.

Simplicius
07-10-2012, 11:29
Wenn man über Dehnung spricht, wird immer nur der Muskel damit in Verbindung gebracht. Die Muskulatur an sich ist dehnbar wie ein Gummi (nur sinnbildlich gemeint). Die bindegewebigen Strukturen drumherum -z.B. die Sehne- haben ein anderes Verhalten. Die müssen sich erst anpassen.


Du meinst also, dass sich Dehnungstraining (entgegen der normalen Meinung) nicht auf die Muskulatur auswirkt, sondern auf die Bindegewebigen Strukturen drumherum?
Eine Verlängerung der Sehnen ist dabei wohl eher nicht erwünscht, und wäre auch unnötig, da die ja in Reihe (serienelastisch) mit dem Muskel geschaltet sind und der Muskel selbst ja, wie Du schreibst, sehr dehnbar ist?
Also werden eher die parallelen bindegewebigen Strukturen (parallelelastisch) durch Dehntraining beeinflusst oder eben die Titinregion?

http://wiki.ifs-tud.de/_media/biomechanik/projekte/titin_5.jpg?w=500

Arbeitsweise des Titin[Institut für Sportwissenschaft TU-D] (http://wiki.ifs-tud.de/biomechanik/projekte/titin)


Das Titin wurde zwichenzeitlich als passive Feder betrachtet, die die Myosinfilamente mit der Z-Scheibe verbindet (und zentriert) und damit bei Muskeldehnung eine Kraft auf die Z-Scheibe ausübt.
Durch diese Spannung wird (wie die Zugspannung an der Z-Scheibe, die durch die Kontraktion, also das Gleiten der Aktin- gegen die Myosinfilamente entsteht) ab bestimmter Größe eine Muskelhypertrophie d.h. Dickenwachstum auslöst, wodurch mehr parallele Kontraktile Einheiten gebildet werden, damit auch mehr Titin-"Federn" und die Rückstellkraft gegen das Dehnen verstärkt und nicht vermindert wird.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6e/Sarcomere.svg/370px-Sarcomere.svg.png


Titin - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Titin)

(wahrscheinlich bindet sich das Titin (http://wiki.ifs-tud.de/_media/biomechanik/projekte/aufgabe_des_titins.jpg?w=500) - zumindest bei bestimmten Arten der Muskeldehnung - an die Aktinfilamente und erhöht so die Rückstellkraft des Muskels)




Wird ein Dehnreiz für längere Zeit gehalten, findet eine "Längenanpassung" statt, [....] Muss da zuhause nochmal nachschauen, was da genau gemeint ist [...]

Das würde mich sehr freuen, denn im Moment ist mir unklar, wodurch die größere langfristige Beweglichkeit durch Dehnübungen, die ja erfahrungsgemäß vorhanden ist, tatsächlich verursacht wird, bzw. was da trainiert wird:

a.) eine Verlängerung der serienelastischen Elemente (Sehnen) (halte ich für unwahrscheinlich und als nicht wünschenswert) ?
b.) eine Dehnung der parallelastischen Elemente (welche genau)?
c.) eine größere Toleranz des Dehnungsschmerzes durch Gewöhnung?
d.) eine bessere Entspannungsfähigkeit (verminderte Vorinnervation) des Muskels?
e.) eine erhöhte Kraft des Antagonisten über einen größeren ROM ?
f.) ...?

Nagare
07-10-2012, 14:26
im Moment ist mir unklar, wodurch die größere langfristige Beweglichkeit durch Dehnübungen, die ja erfahrungsgemäß vorhanden ist, tatsächlich verursacht wird, bzw. was da trainiert wird:

a.) eine Verlängerung der serienelastischen Elemente (Sehnen) (halte ich für unwahrscheinlich und als nicht wünschenswert) ?
b.) eine Dehnung der parallelastischen Elemente (welche genau)?
c.) eine größere Toleranz des Dehnungsschmerzes durch Gewöhnung?
d.) eine bessere Entspannungsfähigkeit (verminderte Vorinnervation) des Muskels?
e.) eine erhöhte Kraft des Antagonisten über einen größeren ROM ?
f.) ...?

Hilft dir das vllt weiter?


Was wird gedehnt?
Zunächst ist festzuhalten, dass verschiedenste Gewebe beim Dehnen unter Zugspannung geraten können. Gelenkstrukturen (Kapseln; Bänder, Menisken) können ebenso unter Dehnung geraten wie Sehnen, Haut, Blutgefäße und Nerven. Auch der Beitrag zum Dehnungswiderstand der jeweiligen Gewebe kann von Mensch zu Mensch und von Übung zu Übung deutlich variieren.
Durch die Forschungen der letzten Jahren weiß man, dass innerhalb der Muskelzelle in erster Linie das `Titin´, ein Eiweißfilament, unter Zugspannung gerät. Es ist aufgebaut wie eine molekulare Feder und geht nach der Dehnung ohne Dehnungsrückstand in seine Ausgangslänge zurück. Der Muskel bzw. die Muskelzelle erfährt keinen Kontraktionsrückstand.

(Aus: http://www.dtb-online.de/portal/fileadmin/user_upload/dtb.redaktion/Sonstige_Dokumente/Events/Turnfeste/Turnfest_2005/Downloads/Akademie_Handouts/Dehnen-Fakten%20und%20Legenden-Neuromuskulaere%20Prof.%20Dr.%20J.%20.pdf)

rolfk
07-10-2012, 15:10
Du meinst also, dass sich Dehnungstraining (entgegen der normalen Meinung) nicht auf die Muskulatur auswirkt, sondern auf die Bindegewebigen Strukturen drumherum?
Nein, das meine ich nicht. Klar wird die Muskulatur gedehnt, aber auch das Bindegewebe, das dazu gehört. Nur ist die Muskulatur deutlich dehnbarer als das andere Zeugs.




... wodurch die größere langfristige Beweglichkeit durch Dehnübungen, die ja erfahrungsgemäß vorhanden ist, tatsächlich verursacht wird, bzw. was da trainiert wird:
Das ist eine interessante und gute Frage, ...

...welches aber mit dem Anliegen des Threadstarters nichts mehr (wie die anderen letzten Beiträge) zu tun hat. Also OT. Wenn die Mods nichts dagegen haben, mache ich den Beitrag hier noch fertig um meine Meinung zu der obigen Frage zu schreiben.

Kurz was zum Bindegewebe:

Der Anteil des Muskels an Bindegewebe ist etwa 10-15 Prozent (Bindegewebshaut, Muskelfaszie usw.). Diese können sich nicht selbst zusammenziehen (Kontraktion), geben aber die Muskelkraft elastisch nach außen weiter. Die Eigenschaften spielen eine wichtige Rolle in der Gesammtfunktion eines Muskels.

Sinngemäßer Auszug aus dem "neuen Expertenhandbuch":

Die Dehnreize wirken zuerst auf die Sarkomere welche sich schnell (5 Tage) anpassen können. Nahezu gleichzeitig wirkt eine Dehnung auch auf die bindegewebigen Muskelstrukturen. In Untersuchungen der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass das Protein Titin hauptverantwortlich für den Dehnwiderstand ist. Das Titin zieht einen gedehnten Muskel wieder in seine Ausgangsstellung zurück. Die bindegewebigen Faserhüllen kommen demnach erst in extremen Dehnungsbereichen unter Spannung.
Eine Anpassung des Bindegewebes an die neue Längenanforderung ist ein langer Prozess, der etwa 360 bis 700 Tage dauern kann.


PS

Ich bin gerade dabei eine "Ausarbeitung" und Zusammenfassung über verschiedene Autoren zum Thema "Stretching" zu machen (aus eigenem Interesse). Möchte aber dann ein entsprechendes Thema aufmachen um fachlich und kritisch darüber zu diskutieren. Denn nahezu jeder hat andere Erfahrungen und Wissen zum Thema Beweglichkeit. Könnten hier alles zusammenfassen.... Dauert aber noch etwas bis ich fertig bin...

rolfk
07-10-2012, 15:25
Um wieder Themengerecht zu werden :)


... hätte zwar noch viel mehr zu erzählen, ...

@Marox

Es sind nahezu 2 Monate seit deinem Post vergangen.

Wie sind die Fortschritte in der Zwischenzeit?
Sind die unangenehmen Schmerzen/Ziehen weg?
konntest du von der "Theorie" hier etwas umsetzen?

Marox
14-11-2012, 21:28
sorry die späte Antwort....... also mein Stand ist jetzt der, dass diese stechenden Schmerzen im Sartorius (hab rausgefunden, dass es genau der Muskel war, der schmerzte) nun aufgehört haben und alles ok ist, nächste Woche hab ich noch ein Termin beim Sport orthopäden (...bis man da einen Termin bekommt, puh) und den werd ich nochmal über alles fragen und werd ihn mit allem voll sabbeln und mal gucken, was der dann dazu sagt....der ist auch genau auf sowas spezialisiert....

und trotzdem danke für die vielen Infortmationen:) ( ca. 80 % davon wusste ich schon und deine verlinkte .pdf kenn ich auch schon seit über einem Jahr) :D aber trotzdem danke für die Mühe

... ich hatte damals das komplette Internet nach solchen Sachen abgesucht, wo ich nun glaube, da kann mir nur noch der orthopäde die genaue Antwort und Ratschlag dafür geben....hoffe ich