PDA

Vollständige Version anzeigen : Wie entwickelt jemand eine KS/KK-Art?



spankster
22-08-2012, 01:45
Das ist eine Frage die ich mir schon oft gestellt habe. Wie passiert sowas?
Sitzt da jemand und überlegt sich selbst alle erdenklichen Angriffsszenarien und versucht dann die optimale Lösung auf jede Situation zu finden? Gibt es überhaupt optimale Lösungen für jede erdenkliche Situation, zum Beispiel wenn einen jemand am Kragen packt oder wenn einen jemand mit einem Stock angreift etc. [Das läuft auf eine andere Frage hinaus, ob es überlegene KS-Arten oder SV-Arten gibt, wo man schon von vornherein sagen kann, dass jeder der diese oder jene Technik erlernt einem anderen überlegen sein wird, der eine andere Technik erlernt, geht das? Ich kannte zum Beispiel mal jemand der Judo gemacht hat und als er dann mal wirklich angegriffen wurde hat ihm das angeblich überhaupt nichts genützt.]

Aus MA-Filmen ergibt sich zumindest für mich immer der Eindruck, dass der Angegriffene auf jede Bewegung des Angreifers sofort wie aus dem FF die passende Antwort parat hat, ist das in Wirklichkeit so? Läuft alles voll automatisiert ab, weil man die ganzen Bewegungsabläufe schon so oft eingeübt hat oder ist das illusorisch und sieht nur in Filmen so aus, weil dort alles choreographiert ist?
Ich habe mir auch schon auf youtube Videos zu Selbstverteidigung angeschaut mit allen möglichen Szenarien, wie zum Beispiel Kneipenschlägereien etc. und für mich entsteht irgendwie immer der Eindruck, dass die Art und Weise wie sich der Angegriffene befreit oder auf einen Angriff reagiert zwar im Video immer schön und gut aussieht aber ich frage mich oft was ist wenn der Angreifer eben ganz anders reagiert und sich nicht so verhält wie es der Angreifer im Video tut? Was dann?
Kann man daraus schließen, dass es im Grunde sein kann, dass man irgendwelche Sachen einübt und die im Studio jede Woche wiederholt und glaubt, dass man es ja jetzt voll drauf hat und für jeden Angriff gewappnet ist aber im Ernstfall läuft alles ganz anders und man kann nichts davon einsetzen?
Ich hab auch mal ein Video gesehen wo der Seagal bei irgendeiner Veranstaltung gegen 4 oder 5 Angreifer gekämpft hat und die sind alle umgefallen und lagen andauernd auf der Matte aber man hatte nicht das Gefühl, dass die wirklich versucht haben ihn anzugreifen und zu verletzen. Bei solchen Showkämpfen wo der Angreifer genau weiß was er zu tun hat und wie er zu fallen hat frag ich mich dann auch was das bringen soll.

Kundalini
22-08-2012, 02:38
Vrooktar die Frage geht an dich.

hallosaurus
22-08-2012, 05:42
Ich schätze mal so

1.Man schnappt irgenndwo etwas auf z.b. einen Kampf von einer Heuschrecke(:rolleyes:) und guckt sich da was ab.

2.Die Sachen die es schon gibt immer umbenennen das macht Seriös.

3.Die Art und Anwendung von verschiedenen Stilen vermischen ob das Sinnvoll ist ist erstmal zweitrangig.

4.Wenn man sich schon am Technik Repertoire von anderen bedient sollte man immer etwas verändern z.b. die Körperhaltung oder den Armwinkel beim schlagen etc.

5.Wenn man seine neue "Kampfkunst" fertig hat und vorstellen will sollte man diese mit GEWALTIGEN Worten anprießen.

usw.usw.

amasbaal
22-08-2012, 10:17
copy & paste in leicht anderer reihenfolge, als beim original

oder

mischen

oder

altbewährtes neu überdenken und anpassen

Vrooktar
29-08-2012, 14:36
Also bei mir war es so, dass ich mal im Internet einen Kampf gesehen habe in dem einer keine erkennbare Haltung hatte.
In dem gezeigten Zusammenhang wars zwar offensichtlicher Quatsch, aber die Idee aus einer Haltung zu kämpfen, die nicht als solche erkennbar ist hat mich dann doch nicht losgelassen.
Dann hatte ich eigentlich erstmal ne Ewigkeit damit zu tun das ganze zu nem ganzen Konzept auszuarbeiten.
Als dann immer mehr Ansätze dazu kamen kam die Frage auf welcher Zielsetzung das ganze folgen sollte.
Vielleicht aus Mangel an Kreativität, Tradition oder sonst was hab ich mich dann für den simplen Ansatz der SV entschieden.
Und der Rest ist mehr Naturwissenschaft als alles andere.

re:torte
29-08-2012, 14:51
als ich mal auf einer Wiese saß, hab ich beobachtet wie zwei Berggorillas miteinander kämpften. Da ging mir ein Licht auf und ich bin ins BJJ gegangen.

hallosaurus
29-08-2012, 14:53
Also bei mir war es so, dass ich mal im Internet einen Kampf gesehen habe in dem einer keine erkennbare Haltung hatte.
In dem gezeigten Zusammenhang wars zwar offensichtlicher Quatsch, aber die Idee aus einer Haltung zu kämpfen, die nicht als solche erkennbar ist hat mich dann doch nicht losgelassen.
Dann hatte ich eigentlich erstmal ne Ewigkeit damit zu tun das ganze zu nem ganzen Konzept auszuarbeiten.
Als dann immer mehr Ansätze dazu kamen kam die Frage auf welcher Zielsetzung das ganze folgen sollte.
Vielleicht aus Mangel an Kreativität, Tradition oder sonst was hab ich mich dann für den simplen Ansatz der SV entschieden.
Und der Rest ist mehr Naturwissenschaft als alles andere.


Kampfhaltungen erkennt man doch heute nur dank der Präsenz von Kämpfen in den Medien,wenn sich also die "Unschuldshaltung" durchsetzen würde und sie über all präsent wäre wurde man diese im laufe der Zeit auch erkennen.Jedenfalls ein geschultes Auge.So ist es z.b. ja auch in der Disko da hebt auch nicht jeder direkt die Fäuste,der Bully bringt sich aber dann so in Stellung um eventuell einen Kopfstoß oder Eiertritt anzusetzen. Auch das beispiel drunken Monkey zeigt das der Ansatzlose Kampfstil nichts neues ist!

Womit die Punkte:

1. Man schnappt etwas auf

3.Die Art und Anwendung von verschiedenen Stilen vermischen ob das Sinnvoll ist ist erstmal zweitrangig.

4.Wenn man sich schon am Technik Repertoire von anderen bedient sollte man immer etwas verändern z.b. die Körperhaltung oder den Armwinkel beim schlagen etc.

schon mal bestätigt wären Punkte 2 und 5 folgten dann im weiteren Verlauf der Entwicklung.:)

DerLenny
29-08-2012, 15:50
als ich mal auf einer Wiese saß, hab ich beobachtet wie zwei Berggorillas miteinander kämpften. Da ging mir ein Licht auf und ich bin ins BJJ gegangen.

Ah. Das B steht also für Berggorilla.

Nite
29-08-2012, 15:54
Im Prinzip gibt es 2 Varianten:

1.) Man wäre selber gerne DaiSifu-Soke mit dem 10. Dan, also verlässt man seinen Verband, gründet sein eigenes System inklusive pseudo-japanischer/chinesischer Begrifflichkeiten, gründet seinen eigenen Verband, und et voila, eine neue Abspaltung ist auf dem Markt. Ganz wichtig dann natürlich der Verweis auf uralte traditionelle Wurzeln etc.

2.) Leute trainieren, passen ihren Ursprungsstil an persönliche Gegebenheiten an und über die Jahre/Jahrzehnte entwickelt sich unter umständen etwas eigenes draus, unter Umständen auch durch räumliche Trennung bedingt.
So hat sich Helio Gracie garantiert nicht hingesetzt und sich gedacht: "hey, Judo/Kano Jiu-Jitsu ist ja ganz nett, aber ich mache jetzt was eigenes, das nenne ich dann BJJ, schauen wir mal was man da so machen kann..."
Vielmehr hat er den von Maeda erlernten Stil an seine persönlichen Gegebenheiten angepasst, verfeinert, und über Jahre und Jahrzehnte ist daraus etwas geworden was sich klar vom Ursprung unterscheidet.

Vrooktar
29-08-2012, 16:57
Kampfhaltungen erkennt man doch heute nur dank der Präsenz von Kämpfen in den Medien,wenn sich also die "Unschuldshaltung" durchsetzen würde und sie über all präsent wäre wurde man diese im laufe der Zeit auch erkennen.Jedenfalls ein geschultes Auge.So ist es z.b. ja auch in der Disko da hebt auch nicht jeder direkt die Fäuste,der Bully bringt sich aber dann so in Stellung um eventuell einen Kopfstoß oder Eiertritt anzusetzen. Auch das beispiel drunken Monkey zeigt das der Ansatzlose Kampfstil nichts neues ist!


Komplett neue Ideen gibts auf dem Planeten eh nicht mehr.
Der Pfosten in der Disse hat sich eben keinen wirklichen Kopp über seine Technik gemacht.
Und der Opa der Drunken Monkey macht hat diese auswendig vorgetragene gymnastische Übung eben nicht im Hinblick auf einen echten Kampf trainiert.

Joergus
29-08-2012, 21:10
Das ist eine Frage die ich mir schon oft gestellt habe. Wie passiert sowas?
Sitzt da jemand und überlegt sich selbst alle erdenklichen Angriffsszenarien und versucht dann die optimale Lösung auf jede Situation zu finden?

Es gibt 2 Wege: Empirisch und Schlussfolgern

Empirisch ist z.b. Boxen. Da haben sich über jahre 2 gefunden die sich hauen und mit der zeit wurden regeln erfunden und es sieht einem kampf auch ähnlich. (Wenn man laien beim kämpfen sieht sieht es aus wie schlechtes boxen)

Schlussfolgern ist z.b. Aikido. Wenn man sich anschaut wie Menschen kämpfen so sieht dies nicht wie aikido aus. Selbst wenn man sieht, wie sich menschen mit stöcken oder schwerter schlagen (für die samuraifans die meinen es kommt ja aus dem jiu) sieht es nicht annähernd so aus wie im Aikido. Das ist ein system, dass teilweise mechanische effizienz hat, aber keine anwendungseffizienz.



Gibt es überhaupt optimale Lösungen für jede erdenkliche Situation, zum Beispiel wenn einen jemand am Kragen packt oder wenn einen jemand mit einem Stock angreift etc. [Das läuft auf eine andere Frage hinaus, ob es überlegene KS-Arten oder SV-Arten gibt, wo man schon von vornherein sagen kann, dass jeder der diese oder jene Technik erlernt einem anderen überlegen sein wird, der eine andere Technik erlernt, geht das? Ich kannte zum Beispiel mal jemand der Judo gemacht hat und als er dann mal wirklich angegriffen wurde hat ihm das angeblich überhaupt nichts genützt.]

Judo ist ein praktisches Liefersystem, aber man muss es im Kontext einsetzen. Wer nur Ringen (judo) kann, der wird mit schlägen überfordert werden. Aber ich selbst habe auch schon judoka mit judo besiegt und auch andere KKler mit Judotechniken. Tatsache ist, judo hat die besten würfe mit Gi (und ähnliche KK natürlich).

Genau wie man entscheiden kann ob eine Brücke gut gebaut ist, kann man auch gewisse Prognosen für KK machen, solange man weiß worums beim kämpfen geht und wie man das erreichen kann.



Aus MA-Filmen ergibt sich zumindest für mich immer der Eindruck, dass der Angegriffene auf jede Bewegung des Angreifers sofort wie aus dem FF die passende Antwort parat hat, ist das in Wirklichkeit so? Läuft alles voll automatisiert ab, weil man die ganzen Bewegungsabläufe schon so oft eingeübt hat oder ist das illusorisch und sieht nur in Filmen so aus, weil dort alles choreographiert ist?

Man sieht in Filmen praktisch nie den Schreck, also das zucken, was man aber in echt hat. Filme gegen in keinster form die realität wieder. Es ist alles choreographiert. (und ich wollte selbst früher coole Dinge aus Filmkampfszenen lernen)



Ich habe mir auch schon auf youtube Videos zu Selbstverteidigung angeschaut mit allen möglichen Szenarien, wie zum Beispiel Kneipenschlägereien etc. und für mich entsteht irgendwie immer der Eindruck, dass die Art und Weise wie sich der Angegriffene befreit oder auf einen Angriff reagiert zwar im Video immer schön und gut aussieht aber ich frage mich oft was ist wenn der Angreifer eben ganz anders reagiert und sich nicht so verhält wie es der Angreifer im Video tut? Was dann?

Wer mit toten Bewegungsmustern trainiert hat Probleme im Kampf. Dein Eindruck ist vollkommen richtig. Wenn du wirklich an Selbstverteidigung interessiert bist, kauf dir alles, was du vom Geoff Thompson, Peter Consterdine, Tony Blauer & Rich Dimitri finden kannst. Das sind Topleute wo du gutes Zeug lernst.



Kann man daraus schließen, dass es im Grunde sein kann, dass man irgendwelche Sachen einübt und die im Studio jede Woche wiederholt und glaubt, dass man es ja jetzt voll drauf hat und für jeden Angriff gewappnet ist aber im Ernstfall läuft alles ganz anders und man kann nichts davon einsetzen?

Je mehr man tot trainiert desto höher die Chance. Zuallerst musst du verstehen was Aliveness ist. Von dort geht der Weg weiter. Aliveness ist alles.

KIaP-u-Mzyg



Ich hab auch mal ein Video gesehen wo der Seagal bei irgendeiner Veranstaltung gegen 4 oder 5 Angreifer gekämpft hat und die sind alle umgefallen und lagen andauernd auf der Matte aber man hatte nicht das Gefühl, dass die wirklich versucht haben ihn anzugreifen und zu verletzen. Bei solchen Showkämpfen wo der Angreifer genau weiß was er zu tun hat und wie er zu fallen hat frag ich mich dann auch was das bringen soll.

Als Ex Seagal fan und Ex Aikidoka kann ich dir dazu sagen, dass das mit den 4 - 5 Angreifern lediglich eine Trainigsmethode ist und die nicht wirklich angreifen.

Man kann gegen seine Spiegelperson nur schwer "sofort" gewinnen. Also wenn du gegen dich kämpfen müsstest, bräuchtest du vermutlich mehrere Minuten. Nun stell dir vor, du kämpfst gegen 4 -5 Personen die deine Spiegelperson sind. Keine Chance.

Genauso ists in der Realität. Bei mehreren Angreifern hat man nur wenig Chancen, wenn die irgendwie was drauf haben.

spankster
31-08-2012, 03:10
Hallo allerseits,
vielen Dank für die zahlreichen Antworten.


Was mich zum Beispiel wundert ist, dass ich mal was über Krav Maga gesehen habe wo es hieß, dass es KM keine Regeln oder festen Bewegungsmuster gibt. Stimmt das? Ich meine wenns keine Bewegungsmuster gibt, die man einübt dann würde das ja heißen, dass es einfach wildes Rumgehaue ist, was gibts dann da zu lernen oder zu trainieren?

Und wenn das bloße Einüben von Bewegungsmustern, also nicht alive, schlecht ist, bedeutet das, dass zum Beispiel Karate wo man diese Katas ohne Gegner einübt und abspult oder auch das Training an einer Holzpuppe wo man auch ohne Gegner Muster einübt nichts bringt? Ich dachte eigentlich, dass das Einüben von Mustern gut ist, weil man nur so im Ernstfall diese Bewegungen abrufen kann, ohne nachdenken zu müssen.


kauf dir alles, was du vom Geoff Thompson, Peter Consterdine, Tony Blauer & Rich Dimitri finden kannst. Das sind Topleute wo du gutes Zeug lernst.

Meinst du DVDs? kann man denn von ner DVD wirklich was lernen? Ich dachte immer die bringen nichts, weil man dann niemanden hat der einen korrigiert oder an dem man es üben kann.

hallosaurus
31-08-2012, 03:37
Ich glaube das es im KM keine Regeln gibt damit ist eher keine Grenzen gemeint,man soll doch alles und jederzeit benutzen um sich effektiv und schnellstmöglich mit seinen Körperwaffen zu wehren.

fujikomma
31-08-2012, 05:51
so kann man mit vorhandenen mitteln was "neues" entwickeln:
http://www.don-chaos.de/pogodo/pogodo.html:D

Joergus
31-08-2012, 11:13
Was mich zum Beispiel wundert ist, dass ich mal was über Krav Maga gesehen habe wo es hieß, dass es KM keine Regeln oder festen Bewegungsmuster gibt. Stimmt das? Ich meine wenns keine Bewegungsmuster gibt, die man einübt dann würde das ja heißen, dass es einfach wildes Rumgehaue ist, was gibts dann da zu lernen oder zu trainieren?

Gemeint ist damit, dass KM (wie die meisten anderen Allkampfsysteme die sich auf Selbstverteidigung spezialisieren, was aber nicht zwangsweise deren Effektivität bescheinigt) versucht alle Distanzen abzudecken. KM hat Techniken aus verschiedenen Systemen zusammmengemixt, was aber (generell) nicht zwangsweise heißen muss, dass es effektiv ist.

Die Idee Systeme zu mixen ist ja uralt. Hat man früher gemacht, macht man heute auch noch. Du darfst nicht vergessen, dass kampfsport ein enormer Markt ist. Da muss sich jeder vom anderen absetzen. Deswegen gibts auch Commando Krav Maga, Protect Krav Maga, Full Kontact Krav Maga, Krav Maga Street Defence usw.



Und wenn das bloße Einüben von Bewegungsmustern, also nicht alive, schlecht ist, bedeutet das, dass zum Beispiel Karate wo man diese Katas ohne Gegner einübt und abspult oder auch das Training an einer Holzpuppe wo man auch ohne Gegner Muster einübt nichts bringt? Ich dachte eigentlich, dass das Einüben von Mustern gut ist, weil man nur so im Ernstfall diese Bewegungen abrufen kann, ohne nachdenken zu müssen.

Die Zeigenphase fällt unter Kondition (Sandsacktraining ist kampfpraktische Kondition, Seilspringen ist kampfunterstützende Kondition).

Wenn man etwas kampfpraktisches in der Zeigenphase übt, so sollte diese im Kampf genauso vorkommen. Im Boxen siehst du z.B. die selben Techniken am Sandsack (das kann man tot oder untot trainieren) wie im Kampf selbst. Holzpuppentraining fokussiert Techniken, die im Kampf so nicht vorkommen oder gar kontraproduktiv sind.

KarateKatas sind meistens Abläufe, die unpraktisch im Kampf wären (also nicht nur technisch sondern auch vom praktischen her). Beispiel:

http://2.bp.blogspot.com/_oCOX5f2dL7Y/TUfFkF3w8xI/AAAAAAAAAJc/B0xlG0-1uOc/s1600/istockphoto_1026193-karate-punch-oi-zuki.jpg

Wenn man so eine Technik in der Kata übt, so übt man die andere Hand auf der Hüfte zu lassen, welches (empirisch belegt) äußerst unpraktisch im Kampf ist.

Besser ist Schattenboxen... da ists zumindest untot und nicht tot...

Das Einüben von Mustern ist gut, solange man keine toten Bewegungsmuster macht. Hier sieht man den Unterschied in der Trainigsmethode sehr gut, auch wenn der Boxer natürlich nett ist und dem William Cheung nix tun.

Wing Chun and Peek-a-boo Boxing comparison - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=ndhjwSXTrz4)


Zusammenfassung:

Zeigenphase (und somit kampfpraktische Konditionsübung, ähnlich dem Fitnessboxen)

Sandsacktraining, Schattenboxen, Pratzentraining


Isolationsphase:

Partnerübungen mit Widerstand



Einfügenphase:

Sparring: Übungskämpfen mit verschiedenen Zielen


Als Anfänger solltest du dich extremst auf die Zeigenphase konzentrieren und diese möglichst oft langsam üben. (Ich spreche aus erfahrung wenn ich das sage) Klingt zwar logisch aber die meisten Anfänger fangen immer zu schnell an.



Meinst du DVDs? kann man denn von ner DVD wirklich was lernen? Ich dachte immer die bringen nichts, weil man dann niemanden hat der einen korrigiert oder an dem man es üben kann.

Man kann von DVDs was lernen wenn man Ahnung hat. Als reinen Anfänger empfehle ich diese aber nicht. Die oben genannten geben dir aber sehr sehr wertvolles Wissen, bevor du mit praktischem Kampfsporttraining anfängst. Vor allem die DVDs von Rodney King sind für das MMA Standkampfspiel äußert wichtig.

Für Selbstverteidigung sind die DVDs vom Geoff aber pflicht.

Kauf dir die DVDs schau sie dir an und dann geh in einen Box, Kickbox oder Thaiboxklub und fang mit dem Training an. Nur so geht es, aber DVDs sind eine wertvolle unterstützung um schneller zum Erfolg zu kommen.

domo77
31-08-2012, 11:24
war zu faul zum lesen und klinke mich mitten in die diskusion:

ich bin der Meinung, dass fast ernsthafte jeder KKler/KSler auf seine weise seine eingene KK entwickelt.
Man lernt verschiedene techniken und entwickelt entsprechend seine Vorlieben. Oft kombiniert man selbst die eine mit der anderen technik und viele holen sich über evtl. crosstraining weitere einflüsse und ideen. Manche informieren sich darüber hinaus noch theoretisch z.b. in foren, büchern oder videos..theoretische und praktische erkenntnisse werden ausprobiert.

Daraus ergibt sich: jeder hat irgendwie seinen eigenen Stil...der eine ist einzigartig..der andere nicht...

Ist jemand der Meinung, dass sein stil super und einzigartig ist, könnte er diesem stil einen namen geben und ihn verbreiten...findet dieser stil anhänger ist eine neue KK geboren.. wenn man einen bekannten namen hat ist das leichter..sonst muss man sihc eben einen namen machen...ob daraus nun JKD oder drakona bato entsteht..und ob sowas dauerhaft ist zeigt die zeit...
je nach dem wie man sich etabliert, verschwinden mehr und mehr die kritiker..usw..

Asahibier
01-09-2012, 08:56
Möchte mich domo77 prinzipiell anschließen,

allerdings kann es auch oft sein das die Grundvoraussetzung ein Ego-Problem ist, der neue Meister erstmal ein Titel-, Gürtel, und Kleidungssystem entwirft, sich an die Spitze der Pyramide setzt und dann auf die Suche nach Jüngern geht...:rolleyes:
Im Japanforum waren da doch grad so ein paar Blüten im Gespräch... und wie viele Möglichkeiten es gibt *ing *ung zu schreiben fasziniert mich jedes MAl aufs Neue.

Sven K.
01-09-2012, 11:46
Möchte mich domo77 prinzipiell anschließen,

allerdings kann es auch oft sein das die Grundvoraussetzung ein Ego-Problem ist, der neue Meister erstmal ein Titel-, Gürtel, und Kleidungssystem entwirft, sich an die Spitze der Pyramide setzt und dann auf die Suche nach Jüngern geht...:rolleyes:
Im Japanforum waren da doch grad so ein paar Blüten im Gespräch... und wie viele Möglichkeiten es gibt *ing *ung zu schreiben fasziniert mich jedes MAl aufs Neue.

Hast Recht. Allerdings ist es eben wie im richtigen Leben. :D
Es gibt etliche "richtige" Doktoren und es gibt die "Guttenbergs".
Viele umgeben sich eben mit eine ausgedachten Vita um eine Tradition darzustellen, die man nicht hat. Oder man hängt sich an etwas, das Verdienst, Marketing verspricht. Gerne auch von Leuten die nichts oder wenig gelernt haben. Oder Leute die von/aus Büchern, DVD's lernen und dies dann auf die Welt loslassen.

Nicht alles neue ist Mist, aber vieles Mistige ist neu! :D

Allerdings sind auch Aussagen ala "Wozu neues. Sollen die doch was anständiges/traditionelles machen" quatsch. Es gibt und gab IMMER eine Weiterentwicklung und Abspaltungen. Das muss -per se- nicht schlecht sein.
Die Gründe dafür sind aber sehr unterschiedlich. ;)

Asahibier
01-09-2012, 14:44
Allerdings sind auch Aussagen ala "Wozu neues. Sollen die doch was anständiges/traditionelles machen" quatsch. Es gibt und gab IMMER eine Weiterentwicklung und Abspaltungen. Das muss -per se- nicht schlecht sein.
Die Gründe dafür sind aber sehr unterschiedlich. ;)

Du hast vollkommen recht! Allerdings ist es ein Unterschied ob meinetwegen ein bekannter Meisterschüler, der ein System sehr weit durchlaufen hat und Neuerungen einführen will, die im System keinen Platz mehr haben, seine Ideen in einer Abspaltung umsetzt -
oder ob ein Noname ein neues Ding gründet das fast identisch mit Kibotu ist und sich erstmal den 10.Dan verleiht...

Das Problem ist für den Laien ist Schund von Qualität kaum zu unterscheiden, daher sollte ein Forum wie hier eine faire skeptische Referenz bieten.

Ich muss immer an den Kollegen denken der nach einer Vorführung glaubt der WehTee Trainer aus ...... kann sich mit verbundenen Augen im Rollstuhl sitzend gegen 2 bewaffnete Angreifer verteidigen - problemlos, und der mich für ne Pfeife hält weil ich sag das ich das nicht kann :D

Sven K.
01-09-2012, 14:53
Du hast vollkommen recht! Allerdings ist es ein Unterschied ob meinetwegen ein bekannter Meisterschüler, der ein System sehr weit durchlaufen hat und Neuerungen einführen will, die im System keinen Platz mehr haben, seine Ideen in einer Abspaltung umsetzt -
oder ob ein Noname ein neues Ding gründet das fast identisch mit Kibotu ist und sich erstmal den 10.Dan verleiht...

Das Problem ist für den Laien ist Schund von Qualität kaum zu unterscheiden, daher sollte ein Forum wie hier eine faire skeptische Referenz bieten.

Ich muss immer an den Kollegen denken der nach einer Vorführung glaubt der WehTee Trainer aus ...... kann sich mit verbundenen Augen im Rollstuhl sitzend gegen 2 bewaffnete Angreifer verteidigen - problemlos, und der mich für ne Pfeife hält weil ich sag das ich das nicht kann :D

Hehe! Dafür gibt es doch die "Wall of Shame" :D ;)

chuckybabe
02-09-2012, 12:30
Das ist eine Frage die ich mir schon oft gestellt habe. Wie passiert sowas?
Sitzt da jemand und überlegt sich selbst alle erdenklichen Angriffsszenarien und versucht dann die optimale Lösung auf jede Situation zu finden? Gibt es überhaupt optimale Lösungen für jede erdenkliche Situation, zum Beispiel wenn einen jemand am Kragen packt oder wenn einen jemand mit einem Stock angreift etc. [Das läuft auf eine andere Frage hinaus, ob es überlegene KS-Arten oder SV-Arten gibt, wo man schon von vornherein sagen kann, dass jeder der diese oder jene Technik erlernt einem anderen überlegen sein wird, der eine andere Technik erlernt, geht das? Ich kannte zum Beispiel mal jemand der Judo gemacht hat und als er dann mal wirklich angegriffen wurde hat ihm das angeblich überhaupt nichts genützt.]
...

Hallo spankster,

wenn Dich das wirklich interessiert, dann gehe einfach mal auf unsere Homepage und lies Dir mal in Ruhe direkt auf der Startseite "Schlagringen - Teil 1: Urschrift zum Schlagringen!" (http://www.fighters-world.de) durch. Da kannst Du ganz praktisch und detailliert nachlesen, wie so etwas in der Realität ablaufen kann (kann bei anderen Stilbegründern sicherlich anders ablaufen), seine eigene Kampfkunst zu entwickeln und zu definieren. Nimm Dir ein bißchen Zeit für das Lesen, der Text ist relativ lang, was aber zwingend notwendig ist, da man ansonsten nicht die verschiedenen ineinandergreifenden Prozesse versteht, die zum Schlagringen geführt haben.

Beste Grüße

spankster
05-09-2012, 19:37
Hallo allerseits,
herzlichen Dank an euch alle für die Erklärungen und Tips. Haben mir echt weitergeholfen. :halbyeaha

domo77
06-09-2012, 12:14
frage mich manchmal, ob die etablierten KKs vielleicht anfangs auch belächelt wurden..ob zum Beispiel Kano beim "erfinden" des Judo ebenso mit Kritikern zu tun hatte wie unser Vrootkar mit seinem Drakona Bato.
gebe zu..das sind 2 extreme...aber die treffen den kern..

Sven K.
06-09-2012, 14:09
frage mich manchmal, ob die etablierten KKs vielleicht anfangs auch belächelt wurden..ob zum Beispiel Kano beim "erfinden" des Judo ebenso mit Kritikern zu tun hatte wie unser Vrootkar mit seinem Drakona Bato.
gebe zu..das sind 2 extreme...aber die treffen den kern..

"Ein neuer Gedanke wird zuerst verlacht, dann bekämpft, bis er nach längerer Zeit als selbstverständlich gilt".
Arthur Schopenhauer, *1788 †1860" :D ;)

domo77
06-09-2012, 16:01
"Ein neuer Gedanke wird zuerst verlacht, dann bekämpft, bis er nach längerer Zeit als selbstverständlich gilt".
Arthur Schopenhauer, *1788 †1860" :D ;)

wow!

dann gibt es ja noch hoffnung für drakona bato ;)

Sven K.
06-09-2012, 16:26
wow!

dann gibt es ja noch hoffnung für drakona bato ;)

Hieß das nicht anfänglich "Etarak" :ups: Zu viele Umbenennungen sollte man vermeiden. Gerade wenn man "neu" ist. :D ;)

domo77
06-09-2012, 16:56
Hieß das nicht anfänglich "Etarak" :ups: Zu viele Umbenennungen sollte man vermeiden. Gerade wenn man "neu" ist. :D ;)

davon weiß ich nix... ist eine umbennung schon zuviel??

spankster
18-09-2012, 22:22
Was ist denn von sowas hier zu halten?
Da wird scheinbar jede existierende Kampfsportart schlecht gemacht oder als ineffektiv runtergeputzt. Wirkt auf mich unseriös. Kennt das eventuell jemand?

selfdefenceexposed.org (http://www.selfdefenceexposed.org/martialarts/index.html?gclid=CI3vy8WHwLICFUhZ3godqnAAPA)

Lithian
18-09-2012, 22:44
selfdefenceexposed.org (http://www.selfdefenceexposed.org/martialarts/index.html?gclid=CI3vy8WHwLICFUhZ3godqnAAPA)

Naja, zumindest das, was zu "Exposed Kali" steht ist schlicht und ergreifend falsch: Kali hat, anders als auf der Seite behauptet, sehr wohl auch empty hands Techniken.

Genauso denke ich, dass sich zumindest bei den meisten "Exposed xxx"-Seiten Behauptungen finden, die andere Stile schlechter machen wollen, als sie in Wirklichkeit sind.

fujikomma
18-09-2012, 23:28
Hab auf der Seite den Ratschlag von Kevin o`hagan gefunden:
"Man werfe im Training den andern,kniee sich auf das Ohr und stelle anatomische Fragen.."Leicht gekürzt!
Nicht nur das man den Leuten anatomisches Wissen abfragt,man erkennt wie stressresistent sie sind...:D

Asahibier
19-09-2012, 08:08
Was ist denn von sowas hier zu halten?
Da wird scheinbar jede existierende Kampfsportart schlecht gemacht oder als ineffektiv runtergeputzt. Wirkt auf mich unseriös. Kennt das eventuell jemand?

selfdefenceexposed.org (http://www.selfdefenceexposed.org/martialarts/index.html?gclid=CI3vy8WHwLICFUhZ3godqnAAPA)

Einer der treibenden dieser Seite ist wohl Kevin O hagan, siehe hier

Total Combat Systems | Home (http://www.kevinohagan.com/)

ein wahnsinnig erfolgreicher ehem. MMA Kämpfer ;)

Kevin O'Hagan - Fighter Profile at MMAUniverse.com (http://www.mmauniverse.com/fighters/kevin-o-hagan-6252)

was soll man dazu sagen, andere schlecht zu machen ist sicher der leichteste Weg den eigenen Kram gut erscheinen zu lassen :rolleyes:

Sven K.
19-09-2012, 16:27
selfdefenceexposed.org

Das ist eine "typische" Wir sind die krassesten-Seite. :rolleyes:
Wer andere runter machen muss, um sich selbst besser darzustellen, hat entweder überhaupt keine Ahnung und/oder erzählt bewusst Müll. Ich mag nicht entscheiden was schlimmer ist.
Es gibt ÜBERALL etwas zu finden. Und wenn es nur als abschreckendes Beispiel dient. :D

Es gibt auch nicht DAS System für alle. Dafür sind wir viel zu unterschiedlich.
Es gibt Systeme für EINEN, für EINIGE und für VIELE. NIE kann es ein System für ALLE geben. Daher ist -wie immer- die Frage "was ist das Beste" überhaupt nicht zu stellen.

Meine 2ct.

Abakus
19-09-2012, 16:51
selfdefenceexposed.org

Das ist eine "typische" Wir sind die krassesten-Seite. :rolleyes:
Wer andere runter machen muss, um sich selbst besser darzustellen, hat entweder überhaupt keine Ahnung und/oder erzählt bewusst Müll. Ich mag nicht entscheiden was schlimmer ist.


:yeaha:

Wenn man schon diesen Satz auf der Eingangsseite liest, dann weiß man, dass das nur Auf- oder Geldschneider sein können:

“We Finally Found The Ultimate Self-Defense System That Anyone Can Learn From Home – And Start Using Tomorrow!”

DerLenny
19-09-2012, 22:03
Bzgl der Eingangsfrage:

Ein eigenes System ist schnell gebaut. Ich denke viele Leute haben auch schon mal darüber nachgedacht, was sie anders machen würden, oder was sie für gut/ schlecht erachten, etc.

Manchmal ändert man auch das System nicht, sondern gibt dem Kind einfach einen neuen Namen.
Oder man kombiniert mehrere Sachen. Oder man propft eine Philosophie oben drauf oder interpretiert irgendetwas hinein, was sonst noch keiner entdeckt hat, etc.

Wie erfolgreich das ganze wird und wie sinnig es ist ( und diese zwei Dinge hängen nicht so dicht miteinander zusammen wie man hoffen würde ) hängt vom Sachverstand des Erstellers / der Ersteller ab. Fachkenntnis in Marketing hilft beim Erfolg, Verständnis der KK bei der Sinnigkeit der KK.