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Vollständige Version anzeigen : Standup Grundlage



DanielB
25-08-2012, 09:31
Guten Tag zusammen,

wie viele andere vermutlich auch, starte ich hier im Forum mit einer Frage.
Ich betreibe zur Zeit LutaLivre und möchte gerne mit Stand up anfangen um dann vielleicht irgendwann MMA zu Kämpfen.
Ich möchte aber nicht in eine MMA Schule, da momentan der Fokus wirklich auf dem Lutalivre liegt.

Jetzt komme ich zur eigentlichen Frage,
soll ich direkt zum Thaiboxen gehen, oder erstmal zum Boxen?
Ich habe gehört das Boxer häufig wesentlich bessere Basics haben als Kick/Thaiboxer.
Das klingt für mich so als könnte man sich da eine solide Basis schaffen und dann später einen Vorteil haben.
Oder macht es wenn man kurze und unbewegliche Beine hat eh mehr Sinn zu Boxen und aufs Kicken zu verzichten?

Ich bedanke mich schonmal für mögliche Antworten.
(Die Suchfunktion habe ich bereits benutzt, ich entschuldige mich für Rechtschreib- Grammatikfehler)

Gruß

Daniel

Big_F
25-08-2012, 09:37
Wenn du nen guten Trainer bekommst du auch eine gute Boxgrundlage.

Dr.Jab
25-08-2012, 14:26
boxen ist sicher das wichtigste element im striking, aber du wirst auch lernen müssen dich gegen kicks zumindest zu verteidigen und im clinch zu behaupten. also ich denke am sinnvollsten ist es sowohl boxen als auch muay thai zu trainieren wenn es der zeitplan hergibt ;)

Big_F
25-08-2012, 14:27
boxen ist sicher das wichtigste element im striking, aber du wirst auch lernen müssen dich gegen kicks zumindest zu verteidigen und im clinch zu behaupten. also ich denke am sinnvollsten ist es sowohl boxen als auch muay thai zu trainieren wenn es der zeitplan hergibt ;)

Außerdem lernst du als Boxer nicht Lowkicks wegzustecken.

Dr.Jab
25-08-2012, 14:36
Außerdem lernst du als Boxer nicht Lowkicks wegzustecken.

deswegen schrieb ich "gegen kicks verteidigen". blocken ist im optimalfall noch besser als wegstecken ;)

Big_F
25-08-2012, 14:39
deswegen schrieb ich "gegen kicks verteidigen". blocken ist im optimalfall noch besser als wegstecken ;)

Das war auch mehr an den TE gerichtet :)

30Shadow11
25-08-2012, 14:45
@TE:

Du wirst wahrscheinlich keine klare Antwort darauf kriegen, weil wir uns hier schon recht lange darüber uneinig sind, was sinnvoller als Grundlage fürs MMA ist.

Ich persönlich bin der Meinung, dass es besser wäre, direkt zum MT zu gehen, WENN du dort einen guten Trainer hast. Da es im europäischen Raum traditionsgemäß durchaus normal ist, selbst beim MT mehr Wert aufs Boxen als auf Kicks zu legen, solltest du dir so recht gute Grundlagen schaffen können.
Außerdem lernst du im MT nicht nur Kicks, sondern eben auch Ellbogen und Knie einzusetzen, was speziell im Clinch von großem Vorteil sein kann.

Solltest du später merken, dass das Boxen vielleicht doch zu kurz kommt, kannst du ja immer noch einmal pro Woche ins Boxtraining gehen.



@Dr. Jab:

Ob Boxen unbedingt das wichtigste Element im Standup ist, hängt aber auch sehr viel vom persönlichen Stil ab. Wenn ich beispielsweise an Mirko Cro Cop denke, so hatten die meisten Gegner wesentlich mehr Respekt vor seinem Highkick als seinen boxerischen Fähigkeiten.
Mir ist klar, dass sowas durchaus eher als Ausnahme gilt, aber eben genau das zeigt auch, dass speziell die Kicks im MMA eine nicht zu vernachlässigende Technik sein sollten, da man sie durchaus effektiv einsetzen kann!

Und vor allem denke ich: Hey, wenn ich schon treten darf, wäre ich ja blöd, es nicht zu tun! :D

Dr.Jab
25-08-2012, 14:49
@Dr. Jab:

Ob Boxen unbedingt das wichtigste Element im Standup ist, hängt aber auch sehr viel vom persönlichen Stil ab. Wenn ich beispielsweise an Mirko Cro Cop denke, so hatten die meisten Gegner wesentlich mehr Respekt vor seinem Highkick als seinen boxerischen Fähigkeiten.
Mir ist klar, dass sowas durchaus eher als Ausnahme gilt, aber eben genau das zeigt auch, dass speziell die Kicks im MMA eine nicht zu vernachlässigende Technik sein sollten, da man sie durchaus effektiv einsetzen kann!



cro cop hatte eine sehr solide grundlage als amateurboxer. natürlich war der highkick seine gefürchteste k.o.-waffe, aber 80% seines stand-up-games war trotzdem boxen. die besten kicks nützen dir gar nix wenn du nicht gescheit boxen kannst. gutes boxen hingegen ist auch dann gut wenn man kicks kaum oder nur sehr selten einsetzt (siehe JDS).

Phrachao-Suea
25-08-2012, 14:49
Guck was dir besser liegt.
Manche sind geborene Kicker,manche nicht.
Manche haben eher schnelle Hände,manche nicht.

Wenn du alles beherrscht umso besser.


Bezüglich Profis die nen anderen Stil trainieren (Muay Thai / K1):
Da habe ich mal nach langer Zeit wieder auf Eurosport K1 geguckt und musste feststellen das ich zwei Kämpfer mit sehr limitierten boxerischen Fähigkeiten gesehen habe.

Big_F
25-08-2012, 14:53
cro cop hatte eine sehr solide grundlage als amateurboxer. natürlich war der highkick seine gefürchteste k.o.-waffe, aber 80% seines stand-up-games war trotzdem boxen. die besten kicks nützen dir gar nix wenn du nicht gescheit boxen kannst. gutes boxen hingegen ist auch dann gut wenn man kicks kaum oder nur sehr selten einsetzt (siehe JDS).

JDS kann auch gut Kicken,hat er ja auch schon unter beweis gestellt.
Aber ich finde das Boxen grad in den höheren Gewichtsklassen wichtiger ist.

Talisker
25-08-2012, 15:36
Finde das Thema hier echt interessant, denn die gleiche Frage wie der TE hab ich mir auch schon öfters gestellt.

Ich denke, man sollte sich die Standup-Grundlage raussuchen, zu der man sich mehr hingezogen fühlt und die einem mehr Spaß macht. Ich hab eher einen stämmigen Körperbau, bin nicht mehr der Jüngste und all meine Fußtritte, die oberhalb der Gürtellinie treffen sollen, sind einfach jämmerlich. Schlagen macht mir Spaß, treten macht mir persönlich jetzt nicht so Spaß, daher wäre meine Wahl: Boxen:boxing:



Und vor allem denke ich: Hey, wenn ich schon treten darf, wäre ich ja blöd, es nicht zu tun! :D
Das stimmt allerdings auch!

Sokolo
25-08-2012, 18:07
,
soll ich direkt zum Thaiboxen gehen, oder erstmal zum Boxen?

Ganz klar Muay Thai!

Auch wenn Du lieber mit den Fäusten arbeiten solltest als mit den Beinen, wird dir MT meines Erachtens weit mehr für's MMA bringen als Amateurboxen, weil der Fokus dort ein ganz anderer ist. Amateurboxer werden in Deutschland im Regelfall auf präzises, sauberes Schlagen aus der Voll- bis Halbdistanz geeicht, um Punkte zu sammeln. Auf KO wird selten gegangen, der Nahkampf wird selten gesucht. Clinchen und "Dirty Boxing" gibt es überhaupt nicht, weil das im Wettkampf schnell geahndet wird.

Ganz anders im MT, wo das Standup abgesehen von den Handschuhen nicht viel anders ist als im MMA. Selbst wenn Du vom Typ her eher der "Boxer" bist, wird im MT-Training auch keiner was sagen, wenn Du primär mit den Fäusten arbeitest. Ist bekanntlich der beste Weg für den KO-Sieg.


Ich habe gehört das Boxer häufig wesentlich bessere Basics haben als Kick/Thaiboxer.

Wer sagt das denn und unter welcher Fragestellung?

Es ist schon so, dass das Amateurboxen in Deutschland von der Leistungsdichte und von der Trainerausbildung im Schnitt besser ist als das MT, vom Kickboxen wollen wir gar nicht erst anfangen. Das sagt aber wiederum nichts darüber aus, was taktisch besser zum MMA passt.


JDS kann auch gut Kicken,hat er ja auch schon unter beweis gestellt.
Aber ich finde das Boxen grad in den höheren Gewichtsklassen wichtiger ist.

Das ist eine Frage der taktischen Ausrichtung. JDS kickt nicht, weil er seinen Gegnern im Standup massiv überlegen ist und daher nicht auf den Boden will. Die meisten Anderen kicken wiederum gerne, weil sie taktisch anders ausgerichtet sind.

Tritte sind ein sehr gutes Mittel zum Set-Up von Folgetechniken und zur Zermürbung des Gegners. Sie sind die Waffe mit der größten Reichweite und sind schwerer berechenbar als Schläge, weil sie bei entsprechender Technik überall landen können. Der KO wird letztlich allerdings meistens mit der Faust erfolgen. Das macht aber das Set-Up nicht weniger wichtig, denn zum KO-Treffer musst Du eben erstmal kommen.

DanielB
26-08-2012, 10:58
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Auf euren Rat hin werde ich zum Thaiboxen gehen, da sehe ich dann ja ob die Tritte mir liegen oder nicht und ob das Boxen meiner Meinung nach zu kurz kommt.

Gruß Daniel

MatzeOne
29-08-2012, 01:06
Boxen im Boxen ist gänzlich anders als Boxen im Thaiboxen oder Kickboxen.

Was dir eher liegt und womit du erstmal besser bedient wirst, wird dir eher ein Probetraining in jeder Disziplin zeigen.

Kundalini
29-08-2012, 02:27
Ich bin vom KM zum Boxen gewechselt, die Schlagtechniken sind ja beinahe Identisch,
doch wird halt nirgends so viel Wert auf Details der Schlag-Technik gelegt
wie beim Boxen (ist ja irgendwie auch Logisch).

Ich merke, wie ich in Situationen in dehnen ich unter Druck komme(meistens Sparring,
manchmal aber auch schon bei Partnerübungen je nach Partner) nicht mehr die sauberen
Boxschläge durchführe, sonder in das das KM Haudrauf Muster verfalle und die saubere
Technik vernachlässige.

Ich denke, das man in Situationen in denen man unter Druck kommt immer das zu erst
gelernte, meist geübte, am innerlich verfestigte Muster zurückfällt.
Von daher würde ich dir raten zu erst mal 1-2 Jahre „nur“ zu Boxen und danach ins
Muay Thai oder zusätzlich ins Muay Thai zu gehen.
Eine gute Boxerische Grundlage hat noch niemandem Geschadet(auch beim MMA)!

Nicht das es dir nach langem Luta Livre, MT und MMA Training so ergeht:

8XdcziZMdH8

Dr.Jab
29-08-2012, 13:45
Boxen im Boxen ist gänzlich anders als Boxen im Thaiboxen oder Kickboxen.



Gänzlich? Nö. :p

30Shadow11
30-08-2012, 16:34
Boxen im Boxen ist gänzlich anders als Boxen im Thaiboxen oder Kickboxen.

Und noch ganz wichtig: Boxen im MMA ist ganz anders als Boxen im Boxen, Thaiboxen oder Kickboxen, weil man sich beispielsweise weniger auf seine Deckungsarbeit verlassen sollte, wenn man MMA-Handschuhe trägt und die Doppeldeckung bei MMA definitiv nicht die beste Idee ist, um sich vor Schläge zu schützen.

MatzeOne
30-08-2012, 16:57
Richtig, aber dennoch sehe ich gerade beim Boxen viel mehr Verteidigung durch Fußarbeit, als besagte Doppeldeckung.

Ich denke, dass Thai- und Kickboxer, sowie MMA Kämpfer durchaus etwas vom Boxen lernen können.