Vollständige Version anzeigen : 1. Wettkmapf Fighting
Trabinator
31-08-2012, 10:51
Hallo JJ-ka´s,
ich habe Ende November meinen ersten Wettkampf im JJ-Fighting und werde voraussichtlich in der Anfängerklasse bis 77kg antreten.
Ich hab zwar schon an Wettkämpfen im JJ teilgenommen, aber "nur" im Duo. Mit einem Alter von 27 Jahren gehöre ich ja bei den Wettkampfeinsteigern zu den "Alten", möchte mich aber trotzdem mal im Fighting versuchen.
Habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich mich zusätzlich zum eigentlichen Training (Natürlich mit Wettkampfbezug) vorbereiten kann?
Ich war vor knapp 10 Jahren Judo-Wettkämpfer und hoffe natürlich, dass ich davon noch etwas profitieren kann. Also Part 2 und 3 fühle ich mich persönlich recht sicher, wobei das natürlich immer ausbaubar ist. Part 1 wird wahrscheinlich der für mich kritischste Teil.
Ich hoffe auf gute Tipps und Ideen von euch.
MfG Trabi
Fighting hab ich nie gemacht, allerdings hab ich einige Allkampf-Kämpfe bestritten.
Ich habe selber lange Judo gemacht und bin später auf MT und noch später ins MMA gekommen bevor ich mit JuJutsu angefangen habe.
Obwohl ich durch MT, später auch Boxen, nen ganz ordentlichen Wumms besitze, habe ich meine Kämpfe fast nie durch Atemitechniken entschieden. Ich bewege mich am liebsten in der Nahdistanz in der ich im Clinch Körpertreffer landen und mit Würfen den Bodenkampf einleiten kann.
Ich würde an deiner Stelle Part 1 mit einem Partner durch viel Sparring trainieren. Dabei legst du deinen Schwerpunkt auf die Deckung um durch Konter in den Infight zu kommen und da deine Judokenntnisse aus zu spielen.
Ich bin kein Fighting-Experte aber was ich da bisher im der Distanz gesehen habe ist nicht sonderlich Beeindruckend. Alleine schon das Ausklammern gerader Techniken zum Kopf, macht das "ran tasten" in die Nahdistanz wohl um einiges leichter. Du musst nur darauf achten das der Kampfrichter nicht den Eindruck bekommt das du "Selbstgefährdend" vor gehst, das kann ja bestraft werden.
Wie schon geschrieben, ich würde Part 1 verstärkt trainieren (gutes Atemi ist immer nützlich) aber im Kampf meinen Fokus auf Part 2 und 3 legen.
Allerdings, wie schon geschrieben übernehme ich keine Gewähr auf Korrektheit da ich Fighting nur vom Sehen kenne.
th.giese
08-09-2012, 12:21
Ich würde an deiner Stelle Part 1 mit einem Partner durch viel Sparring trainieren. Dabei legst du deinen Schwerpunkt auf die Deckung um durch Konter in den Infight zu kommen und da deine Judokenntnisse aus zu spielen.
Wie schon geschrieben, ich würde Part 1 verstärkt trainieren (gutes Atemi ist immer nützlich) aber im Kampf meinen Fokus auf Part 2 und 3 legen.
Vom Prinzip her nicht ganz und gar verkehrt. Trotzdem darf man nicht dem Fehler erliegen, sich in Part 1 ausschließlich auf Konter zu verlegen. Das wird sehr schnell als Passivität Part 1 durch die Kampfrichter ausgelegt, was mit Shido "belohnt" wird, zumindest im JJ-Fighting des DJJV bzw. IJJF Dieser Kampfstil hat vielleicht von einigen Jahren noch Erfolg gehabt, wenn man Erfolgreich sein will, muss man eher der Allrounder sein und in allen 3 Parts mehr oder weniger offensiv agieren können.
Was sagt denn dein Trainer. Ohne Trainer sich gezielt auf einen Wettkampf vor zu bereiten verspricht nicht all zu erfolgreich zu werden.
Er sollte in Part 1 sicher auch austeilen können, deswegen verstärktes Sparring. Allerdings würde ich meinen Fokus bei 10 Jahren Judo-Wettkampf wohl auf Part 2/3 legen.
So wie ich dich aber verstanden habe, würde man mit einem zu Judo lästigen Kampfstyle aber schnell Verwarnungen kassieren.
Wie schon geschrieben, ziehe ich meine Erfahrungen was den JJ-Wettkampf betrifft, aus dem Allkampf. Vom Gefühl her hätte ich jetzt gesagt, dass Judoka durch die geringe Durchschlagskraft in der Distanz und dem Verbot von Schlägen bei Griffkontakt beim Fighting bevorteilt wären.
Anscheinend habe ich mich da dann wohl geirrt.
th.giese
14-09-2012, 23:24
Vom Gefühl her hätte ich jetzt gesagt, dass Judoka durch die geringe Durchschlagskraft in der Distanz und dem Verbot von Schlägen bei Griffkontakt beim Fighting bevorteilt wären.
Anscheinend habe ich mich da dann wohl geirrt.
Ja, das ist so... Sich im Part 1 ausschließlich auf Konteraktionen zu verlagern, um den passenden Moment für den Grapplingbereich ab zu warten reicht nicht aus. Man muss auch aktiv agieren können, damit man nicht Gefahr läuft wegen Passivität verwarnt zu werden.
Raging Bull
15-09-2012, 01:37
Hallo JJ-ka´s,
ich habe Ende November meinen ersten Wettkampf im JJ-Fighting und werde voraussichtlich in der Anfängerklasse bis 77kg antreten.
Ich hab zwar schon an Wettkämpfen im JJ teilgenommen, aber "nur" im Duo. Mit einem Alter von 27 Jahren gehöre ich ja bei den Wettkampfeinsteigern zu den "Alten", möchte mich aber trotzdem mal im Fighting versuchen.
Habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich mich zusätzlich zum eigentlichen Training (Natürlich mit Wettkampfbezug) vorbereiten kann?
Ich war vor knapp 10 Jahren Judo-Wettkämpfer und hoffe natürlich, dass ich davon noch etwas profitieren kann. Also Part 2 und 3 fühle ich mich persönlich recht sicher, wobei das natürlich immer ausbaubar ist. Part 1 wird wahrscheinlich der für mich kritischste Teil.
Ich hoffe auf gute Tipps und Ideen von euch.
MfG Trabi
Das Fighting ist doch sehr "Judoka-freundlich". Also da seh ich wenig Probleme.
KeineRegeln
15-09-2012, 02:47
Hab mal bei den German Opens vor paar Jahren gesehen, wie einer in eine der höheren Gewichtsklassen locker den 1. Platz geholt hatte und bei ihm Part 1 dabei nahezu nicht existent waren. Hat halt nich ewig gewartet und ist schnell in Part 2 übergegangen.
Waylander
15-09-2012, 07:07
Hier ein bischen Grundhandwerkszeug um im Part 1 mitzuspielen:
JDMnGWvrXVA
0DakHg9WHlI
nAzkkzoqSZE
th.giese
16-09-2012, 11:49
Hab mal bei den German Opens vor paar Jahren gesehen, wie einer in eine der höheren Gewichtsklassen locker den 1. Platz geholt hatte und bei ihm Part 1 dabei nahezu nicht existent waren. Hat halt nich ewig gewartet und ist schnell in Part 2 übergegangen.
Am Profitag? Wohl kaum.... "Abwarten" wird recht schnell als Passivität verwarnt.
Raging Bull
16-09-2012, 12:09
Am Profitag? Wohl kaum.... "Abwarten" wird recht schnell als Passivität verwarnt.
Hab mal bei den German Opens vor paar Jahren gesehen, wie einer in eine der höheren Gewichtsklassen locker den 1. Platz geholt hatte und bei ihm Part 1 dabei nahezu nicht existent waren. Hat halt nich ewig gewartet und ist schnell in Part 2 übergegangen.
(Hervorhebung durch mich)
Is aber auch meine Erfahrung. Wenn einer schnell in den Part 2 will kannst Du den im Part 1 zwar mit den Fäusten abkontern, was aber seltenst zu nem Ippon führt. Oft gibts nicht mal n Wazari. Manchmal gibt´s auch n Shido, weil´s die Mattenrichter falsch sehen. Dir ist halt da das wichtigste Distanzmittel, die Gerade zum Kopf, genommen.
Sprich - Du musst eigentlich nur auf den Frontkick aufpassen, der ist so das einzige Mittel, was einem das Reingehen verleiden kann. Die meisten Kämpfer, die ich bislang erlebt habe, treten den Frontkick aber meist mit Ansage und selten als Konter gegen ne Flashattack.
Also kann, sofort mit Freigabe des Kampfes den Part 2 suchen, durchaus erfolgreich sein.
KeineRegeln
16-09-2012, 12:36
Danke fürs hervorheben, Raging Bull.
Raging Bull
16-09-2012, 13:13
You´re welcome :)
(Hervorhebung durch mich)
Is aber auch meine Erfahrung. Wenn einer schnell in den Part 2 will kannst Du den im Part 1 zwar mit den Fäusten abkontern, was aber seltenst zu nem Ippon führt. Oft gibts nicht mal n Wazari. Manchmal gibt´s auch n Shido, weil´s die Mattenrichter falsch sehen. Dir ist halt da das wichtigste Distanzmittel, die Gerade zum Kopf, genommen.
Sprich - Du musst eigentlich nur auf den Frontkick aufpassen, der ist so das einzige Mittel, was einem das Reingehen verleiden kann. Die meisten Kämpfer, die ich bislang erlebt habe, treten den Frontkick aber meist mit Ansage und selten als Konter gegen ne Flashattack.
Also kann, sofort mit Freigabe des Kampfes den Part 2 suchen, durchaus erfolgreich sein.
Das spiegelt auch in etwa meine Eindrücke als, zugegebner Massen, Zuschauer beim Fighting wieder.
Durch die extreme Limitierung bei den Schlag- und Tritttechniken ist ein Grappler der "ernst" macht, wohl nicht zu stoppen. Die einzige Hoffnung besteht meines Erachtens darin, dass der Kampfrichter eine Eigengefährdung des Angreifers sieht und entsprechend ahndet.
Mit meiner Erläuterung weiter oben im Thread,meinte ich übrigens auch nicht, dass man ständig Schläge/Tritte einsteckt sollte um dann irgendwann einen Konter einzuleiten. Meine Intention war da eher durch eigene Atemi die Distanz möglichst schnell zu überbrücken, um in Part 2/3 zu kommen.
Ich hab schon einige Male, gegen Jungs aus dem Fightingbereich, ein bisschen Sparring gemacht. Dabei dauerte Part 1 genau so lange, wie ich mitgemacht habe. Hatte ich genug vom Pointfighting und bin ran gegangen, hatte keiner ein probates Mittel das zu verhindern.
Trabinator
19-09-2012, 07:50
So, vielen Dank erstmal für die zahlreichen Antworten.
Ich habe am letzten WE an einem Wettkampf nach DJJV-Regeln teilgenommen. Erfolgreich war ich nicht unbedingt, hab aber einiges dazu gelernt. Im Part 2 war ich doch deutlich schlechter als gedacht. In einem von 4 Kämpfen habe ich in Part 2 einen Ippon bekommen und einmal einen Waza-ari. Sobald ich im griffkontakt war, bin ich nicht dahin gekommen, wo ich hin wollte und hab dadurch insgesamt 3x einen Ippon gegen mich kassiert.
Interessanterweise habe ich durch gute und schnelle Tritttechniken einige Punkte im Part 1 sammeln können. Für mich selbst habe ich aus dieser Erfahrung geschlossen, dass ich in Part 2 mächtig aufholen muss und in Part 3 lernen muss, wie ich mich aus nachteiligen Positionen "retten" kann.
Bis Ende September muss da noch etwas passieren, wenn ich auch mit einem kleinen Erfolg vom Wettkampf nach Hause fahren möchte
Es ist schon interessant, wie man von dich selbst getäuscht werden kann. ;-)
KeineRegeln
19-09-2012, 08:31
Hähä. Passiert jedem. Aber schön dass du deine Erfahrung mit uns teilst.
Gruß
KeineRegeln
Raging Bull
19-09-2012, 21:03
So, vielen Dank erstmal für die zahlreichen Antworten.
Ich habe am letzten WE an einem Wettkampf nach DJJV-Regeln teilgenommen. Erfolgreich war ich nicht unbedingt, hab aber einiges dazu gelernt. Im Part 2 war ich doch deutlich schlechter als gedacht. In einem von 4 Kämpfen habe ich in Part 2 einen Ippon bekommen und einmal einen Waza-ari. Sobald ich im griffkontakt war, bin ich nicht dahin gekommen, wo ich hin wollte und hab dadurch insgesamt 3x einen Ippon gegen mich kassiert.
Interessanterweise habe ich durch gute und schnelle Tritttechniken einige Punkte im Part 1 sammeln können. Für mich selbst habe ich aus dieser Erfahrung geschlossen, dass ich in Part 2 mächtig aufholen muss und in Part 3 lernen muss, wie ich mich aus nachteiligen Positionen "retten" kann.
Bis Ende September muss da noch etwas passieren, wenn ich auch mit einem kleinen Erfolg vom Wettkampf nach Hause fahren möchte
Es ist schon interessant, wie man von dich selbst getäuscht werden kann. ;-)
Nunja....bei 4 Kämpfen musst Du ja mindestens 2 gewonnen haben, also für das erste Turnier schon mal nicht schlecht :)
Wo kämpfst n im September? (Gern auch per PN)
Hier ein kleines Video zum Fighting.
Ich glaube früher war es so, dass ein guter Judoka absoluten mithalten konnte, ohne Part 1 zu können. Inzwischen ist das Niveau aber schon gestiegen und ganz so einfach ist es nicht mehr...
German Championships Ju-Jutsu 2012 The Highlights - YouTube (http://youtu.be/Wk_5rkVsgp0)
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