Kampfsport für ein blindes Mädchen (11) [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Kampfsport für ein blindes Mädchen (11)



Mahmut Aydin
05-09-2012, 20:54
Holla Hombres!

Ich hab eine frage, ich lebe in Köln und habe in meinem Kreise ein elf Jähriges Mädel, dass umbedingt, Kampfsport machen möchte.

Wir haben es neulich mal mit Ving Chun versucht, es gab so etwas wi Flexx Defence, sprich SV für Körperlich Behinderte, jedoch war der Trainer Wortwörtlich ein Spinner und wollte das Mädel eigentlich Hauptsächlich für Werbezwecke nutzen, gelernt hat sich auch wenig, da es seine erste Schülerin war, die Blind war... Deshalb mal ne frage, hat einer persönliche Erfahrungen mit einem Trainer in Köln, der Sehbehinderte trainiert oder vlt selber eine Sehbehinderung hat? Der Stil ist dabei eigentlich nicht so wichtig. Nebenbei ist sie auch erst seit.. ööhhhmm... 3-4 Jahren Blind, daher noch nicht so in Routine mit ihrer Behinderung. daher am besten wäre es, wenn sie von vornerein in einen Erwachsenengruppe kann, da Kinder etwas Grob sind und teils auch angeekelt

(Noch besser wäre es wenn es eine reine Frauengruppe wäre, da es sich um ein muslimisches Kind handelt, die nicht gerne eng umschlungen mit Jungs zusammen trainieren möchte)

klingt unmöglich, aber ich wollt es hier nicht unversucht lassen...

Grüße
Mahmut

La Cucaracha
05-09-2012, 23:02
Würde jetzt mal spontan Judo vorschlagen. Gerade im Judo gibt es recht "viele" Gruppen für Sehgeschädigte/Blinde. Und Köln ist sowieso ne Judo-Hochburg (Bundesleistungszentrum).
Finde Judo eigentlich optimal für Sehgeschädigte, weil man immer direkten Körperkontakt zum Partner hat. Habe zwar selbst leider keine persönliche Erfahrung in diesem Bereich, was ich über diese Projekte gelesen habe, klang jedoch immer sehr viel versprechend. Sogar Wettkämpfe sind relativ problemlos möglich, auch gegen Sehende (es wird gestartet, sobald beide Partner Griffkontakt haben).
Wie es jedoch mit reinen Frauengruppen in dem Bereich aussieht, kann ich leider nicht sagen. Aber in Köln solltest du gute Chancen habe.
Viel Erfolg!

Pyriander
05-09-2012, 23:39
(Noch besser wäre es wenn es eine reine Frauengruppe wäre, da es sich um ein muslimisches Kind handelt, die nicht gerne eng umschlungen mit Jungs zusammen trainieren möchte)


Wäre traurig, wenn sie davon nun auch noch behindert würde.

Grappling-mäßiges wie Judo / Sambo / Brazilian Jiu-Jitsu wären wohl sicher am sinnvollsten, sicher ist Judo auch im dem Bereich am etabliertesten. Viel Erfolg und viel Glück für die Kleine

どうして
06-09-2012, 07:11
... ich lebe in Köln ...

Frag mal nach. Ich könnte es mir vorstellen. (http://www.aikido-koeln.de/kinder.htm)

Papatom
06-09-2012, 07:34
Moin,

kommt drauf an, wie kontaktfreudig das sein soll. Mir würde spontan noch die chinesiche Ecke a la Tai Chi, Bagua einfallen....

Wäre dann nur wichtig, eine Schule in Köln zu finden, die das auch als KK unterrichtet...:p

Aber wir haben hier glaube ich genug experte. Frag sonst noch mal im entsprechenden Forumsteil nach....

Gruß

Asahibier
06-09-2012, 07:58
Ich würde auch etwas im Bereich Grappling vorschlagen, wenn man den Körper des anderen fühlt/spürt sind die optischen Sinne nicht mehr so ausschlaggebend. Viel Glück bei der Suche!

Franz
06-09-2012, 08:59
Wing Tsun und die Derrivate.
ist ja eh von Haus aus taktil ausgelegt.

Mahmut Aydin
06-09-2012, 23:21
grappling hab ich mir auch schon überlegt, aber ich kenne hier keinen grappler/grapplingtrainer der mit behinderten arbeitet...

könnt ihr mir jemanden empfehlen

amasbaal
06-09-2012, 23:51
leider nein, aber indirekt (bundesleistungszentrum judo) ist ja schon die sporthochschule ins gespräch gekommen. ich würde dort nachfragen, denn 1. haben die mit leuten zu tun, die mit den paralympics zu tun haben (und hier: judo oder ringen als relevante sportarten), 2. werden dort die diplomsportlehrer ausgebildet, die u.a. ja auch im "behindertensport" aktiv sind und 3. haben die einfach ahnung und kennen so ziemlich jede institution, die in irgendeiner form mit sehbehinderung und sport (judo, ringen....) zu tun hat.

Mahmut Aydin
07-09-2012, 12:41
im blz also... hmm, der weg ist gut, der preis ist gut, also alles erreichbar.. danke für die vielen antworten.. wir werden mal die verschiedenen sachen abchecken und gucken was paßt

amasbaal
07-09-2012, 15:07
erstmal hier nachfragen und sich weiterleiten lassen, würde ich sagen....

https://www.dshs-koeln.de/wps/portal/behindertensport_de/home/institut/?WCM_GLOBAL_CONTEXT=/wps/wcm/connect/behindertensport_de/home/institut/

https://www.dshs-koeln.de/wps/portal/de/home/university/Behindertensport?WCM_GLOBAL_CONTEXT=/wps/wcm/connect/de/home/university/Behindertensport

Holmgang
07-09-2012, 16:12
ich hätte auch zu judo tendiert. kenne 2 leute die sehbehindert sind (aber sehen können) und erfolgreich judo betreiben (auch wettkampf). denke bei vielen kk wo eben nicht ständig körperkontakt gehalten wird dürfte es schwierig werden es zu trainieren...evtl könnte ich mir noch ninjutsu zumindest ein wenig vorstellen.

Helmut Gensler
09-09-2012, 19:22
Wir haben gerade in Potsdam in unserem barrierefreien Budo Wochenende miteinader capoiera ausprobiert. Eine stark sehbehinderte Teilnehmerin war dabei und es hat ihr gefallen. Die Referentin war natürlich auch Spitze. Das dürfte das Problem sein, nicht sie KK-Art.

Holmgang
10-09-2012, 18:44
hm naja ich weiß nicht. stell es mir schwieriger für sehbehinderte vor tkd oder ähnliches zu trainieren (wo man eben nicht weiß wo der gegner ist) als wenn man eine kk hat, in dem der betroffe den partner "erfühlen" kann. auch für eine evtl sv situation halte ich dann judo für praktikabler für betroffene personen

Helmut Gensler
11-09-2012, 14:46
genau die Intention ist ein Problem:
Bei SV ist eine sehr körpernaher Kampfsport sinnvoll,
wenn Kampfkunst als Bewegungsform gewünscht ist, dann geht bei einem wirklich guten und einfühlsamen Trainer fast alles.

Holmgang
11-09-2012, 17:05
ach gings nur um bewegung an sich ? hab ich jetzt gar nich drauf geachtet. jua gut klar wenn es nur um die reine adaption der bewegungsmuster geht, dann is mit nem taininer, welcher bissl drauf achtet so gut wie alles möglich. bin jetzt halt weniger von kata etc. ausgegangen als von parnterübungen, pratzentraining etc.

Mahmut Aydin
11-09-2012, 22:15
was das training angeht, war sie eigentlich ziemlich offen bisher... wir haben heute mal bjj ausprobiert und das gefiel ihr sehr, doch ist es eine truppe gewesen die viele fortgeschrittene und wettkämpfer hatten und ich denke da wäre sie für den anfang erstmal falsch aufgehoben, da es bei ihr wirklich weeeesentlich länger dauert bis sie durchblickt...

versucht mal jemandem eine triangle zu erklären, der nichts siehts

morgen checken wir mal die jungs und mädels in der spoho beim judo ab..


ansonsten danke für eure hilfe und viele viele liebe grüße von meiner cousin

Lars´n Roll
11-09-2012, 22:22
doch ist es eine truppe gewesen die viele fortgeschrittene und wettkämpfer hatten und ich denke da wäre sie für den anfang erstmal falsch aufgehoben, da es bei ihr wirklich weeeesentlich länger dauert bis sie durchblickt...

Na, ob man das nach einem Mal schon sagen kann... es dauert immer, bis man durchblickt. Wenn es ihr grundsätzlich Spaß gemacht hat und die Leute da bereit waren, sich auf ne blinde Trainingskameradin einzulassen, dann würde ich es noch nicht abschreiben und mir das noch öfter geben, bevor ich dazu was sagen würde.
Sich darauf einzustellen fällt auch Sehenden oft schwer genug, da dauerts auch schonmal. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.



morgen checken wir mal die jungs und mädels in der spoho beim judo ab..

Macht das auf jeden Fall. Da stehen wahrscheinlich auch die Chancen gut, dass sie nicht die erste Blinde ist, die da trainiert.

Mahmut Aydin
12-09-2012, 09:11
Na, ob man das nach einem Mal schon sagen kann... es dauert immer, bis man durchblickt. Wenn es ihr grundsätzlich Spaß gemacht hat und die Leute da bereit waren, sich auf ne blinde Trainingskameradin einzulassen, dann würde ich es noch nicht abschreiben und mir das noch öfter geben, bevor ich dazu was sagen würde.
Sich darauf einzustellen fällt auch Sehenden oft schwer genug, da dauerts auch schonmal. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

na eben doch, es gab wenig toleranz für die sache, daher werden wir aus prinzip da nicht öfter auftauchen... sie hätte wesentlich mehr lust auf eine gruppe die von anfang an auch lust darauf hat

Mahmut Aydin
18-09-2012, 23:09
ich dachte mir mal, vlt juckt es ja noch jemanden :D

wir haben durch den judoverein an der spoha einen judokurs angefangen, (nicht in der spoha, aber die haben uns vermittelt...anfangs gemeinsam, als motivation für die kleine) wobei sie zwar die einzige blinde ist, aber der trainier hat schon erfahrung mit verschiedenen behinderungen gemacht und naja, ich denke sie wird erstmal ganz gut zurecht kommen danke auch im namen der kleinen

grüße
mahmut und rahia

Lars´n Roll
18-09-2012, 23:23
na eben doch, es gab wenig toleranz für die sache

Ach so. Das kam aus dem Posting nicht so raus. Dachte, es ging Dir darum, dass Du den Eindruck hattest, sie wäre wegen den vielen Fortgeschrittenen zu überfordert, um mit der Zeit reinzukommen.
Wenn die keinen Bock darauf hatten, sich auf ein blindes Mädchen einzulassen, dann ist das natürlich schlecht und schade und Eure Entscheidung, da nicht mehr hinzugehen vollkommen richtig.

Dafür viel Spaß beim Judo und Gruß an die Kleine - wie die Paralypics zeigen, ist da für Blinde alles drin.

Blind Judo (II) - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=-YgOZ3AYRds)