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Vollständige Version anzeigen : Ist das "Qi", was ich spüre?



Tarlo
12-09-2012, 20:50
Ich möchte gleich von vornherein sagen, dass ich hier keinerlei spirituelle Grundsatzdiskussion über die Existenz oder Nichtexistenz von Qi - der Lebensenergie - starten will. Da ich im entsprechenden Unterforum poste, gehe ich mal davon aus, dass zumindest ein Großteil hier an die Existenz einer "Kraft" / Energie, die man im Chinesischen unter Qi kennt, glaubt.

Ich befasse mich mit Qi (Gong) erst so "richtig" seit einigen Monaten. Habe einige Sachen darüber gelesen, unter Anderem auch das Buch bestellt: "Professionelles Qi Gong - Techniken der Meister". Dies war das erste Buch, das mir sachlich seriös erschien und der Inhalt überzeugte mich. Ich bin jedoch noch am Anfang, da ich Vieles erst nach und nach richtig verstehen konnte.

Nun heißt es ja, dass man für die Ausbildung des eigenen Meridiansystems und der Zentralleitlinie (oder wie es genau heißt) kein spezielles und komplexes Training benötigt, sondern "einfach nur" regelmäßig Stehen soll ("Stehen wie ein Baum").

Erst dachte ich mir: What the fuck soll mir das bringen? Einfach nur dazustehen. Doch nach und nach habe ich bemerkt, dass wenn ich die richtige Haltung einnehme und mein Gewicht zentral verlagere, so dass ich fast wie von alleine stehe, mich ein energetisches Gefühl durchströmt. Ich weiß nicht wie ich das mache aber ich kann es mental intensivieren. Bzw. "extern", also nicht durch Anspannen von Muskelpartien oder so. Es ist seltsam zu beschreiben aber da fiel mir auch auf, dass ich dieses Gefühl bereits kannte aus der Vergangenheit. Ich hatte diese Empfindung bereits als Kind entdeckt an mir und wusste aber nicht was das sein soll. Kann es sein, dass das Qi ist?

Ich komme auf die Idee weil in dem Buch auch stand, dass man fühlen kann, wie einen das Qi durchströmt und dass das ein essentieller Punkt ist, in Bezug auf die eigene Entwicklung im Qi Gong.

Ich wäre für etwas Hilfe / Tipps von erfahrenen Qi Gong Praktizierenden dankbar.

PS: An alle Skeptiker bzgl. der Existenz von Qi (Gong) - müllt den Thread bitte nicht mit irgendwelchen provokanten Posts zu. Es ist okay, wenn "ihr" nicht daran glaubt, müsst ihr auch gar nicht. Ich tue es und dieser Thread richtet sich an Jene, die das auch tun.

shin101
12-09-2012, 21:37
Ich möchte gleich von vornherein sagen, dass ich hier keinerlei spirituelle Grundsatzdiskussion über die Existenz oder Nichtexistenz von Qi - der Lebensenergie - starten will. Da ich im entsprechenden Unterforum poste, gehe ich mal davon aus, dass zumindest ein Großteil hier an die Existenz einer "Kraft" / Energie, die man im Chinesischen unter Qi kennt, glaubt.

Ich befasse mich mit Qi (Gong) erst so "richtig" seit einigen Monaten. Habe einige Sachen darüber gelesen, unter Anderem auch das Buch bestellt: "Professionelles Qi Gong - Techniken der Meister". Dies war das erste Buch, das mir sachlich seriös erschien und der Inhalt überzeugte mich. Ich bin jedoch noch am Anfang, da ich Vieles erst nach und nach richtig verstehen konnte.

Nun heißt es ja, dass man für die Ausbildung des eigenen Meridiansystems und der Zentralleitlinie (oder wie es genau heißt) kein spezielles und komplexes Training benötigt, sondern "einfach nur" regelmäßig Stehen soll ("Stehen wie ein Baum").

Erst dachte ich mir: What the fuck soll mir das bringen? Einfach nur dazustehen. Doch nach und nach habe ich bemerkt, dass wenn ich die richtige Haltung einnehme und mein Gewicht zentral verlagere, so dass ich fast wie von alleine stehe, mich ein energetisches Gefühl durchströmt. Ich weiß nicht wie ich das mache aber ich kann es mental intensivieren. Bzw. "extern", also nicht durch Anspannen von Muskelpartien oder so. Es ist seltsam zu beschreiben aber da fiel mir auch auf, dass ich dieses Gefühl bereits kannte aus der Vergangenheit. Ich hatte diese Empfindung bereits als Kind entdeckt an mir und wusste aber nicht was das sein soll. Kann es sein, dass das Qi ist?

Ich komme auf die Idee weil in dem Buch auch stand, dass man fühlen kann, wie einen das Qi durchströmt und dass das ein essentieller Punkt ist, in Bezug auf die eigene Entwicklung im Qi Gong.

Ich wäre für etwas Hilfe / Tipps von erfahrenen Qi Gong Praktizierenden dankbar.

PS: An alle Skeptiker bzgl. der Existenz von Qi (Gong) - müllt den Thread bitte nicht mit irgendwelchen provokanten Posts zu. Es ist okay, wenn "ihr" nicht daran glaubt, müsst ihr auch gar nicht. Ich tue es und dieser Thread richtet sich an Jene, die das auch tun.

Intensiere deine Praxis im Qi Gong und finde es selber raus. Was soll dir hier jemand sagen ?Soll er dir sagen was in deinem Körper vorgeht ? Wie gesagt praktiziere weiter, erkenne den größeren Rahmen den deine Praxis offeriert(Energetisiert,Erinnerung an dieses Gefühl aus der Kindheit) und schau dann.


Liebe Grüße,
Shin

Simplicius
12-09-2012, 23:43
Kann es sein, dass das Qi ist?


Ja, das ist wohl ein Qi-Gefühl
Das kann ein Kribbeln sein, ein Gefühl von Kälte, Wärme, Schwere, Leichtigkeit, Aufblähen, Strömen...
Also eigentlich nix Besonderes:p



Ich komme auf die Idee weil in dem Buch auch stand, dass man fühlen kann, wie einen das Qi durchströmt und dass das ein essentieller Punkt ist, in Bezug auf die eigene Entwicklung im Qi Gong.


Die Übungen wirken auch, wenn man wenig oder nix fühlt.
Mit der Zeit wird man sensibler und die Wahrnehmungen sind unterschiedlich.
Wichtig ist, dass Du Dir nix drauf einbildest, wie toll Du bist, weil Du solche Wahrnehmungen hast.
Gab z.B. mal einen Typen, der abgedreht ist, weil er bestimmten Übungen in weißem Licht saß, auf Leute herabblickte, die diese Wahrnehmung nicht hatten und nur noch in weißem Licht sitzen wollte... (nachzulesen, falls ich mich recht erinnere, hier (http://www.amazon.de/Stille-Meister-Zhi-Chang-Meditative-Energiearbeit/dp/3453141113)).
Epic Fail auf dem spirituellen Weg.:o

Yiquan man
12-09-2012, 23:45
Wenn ich fragen darf, lernst du bei jemandem oder stehst du einfach wie im buch beschrieben ?
Die zhan zhuang übung ist um einiges intensiver wenn man sich während dem stehen bestimmte bilder vorstellt und auch ist es hilfreich wenn einen der lehrer ab und zu korrigiert.

Klaus
13-09-2012, 11:03
Was man merkt sind die Auswirkungen "energetischer" Prozesse, hinter denen auch tatsächliche Energiegewinnungs-, -verteilungs- und -steuerungssysteme des Körpers stecken können. Die Wärme die da produziert wird ist tatsächliche Wärme aus einem Stoffwechselvorgang, sonst würde einem ja auch nicht warm.

Es sind aber ggf. ziemlich viele, verschiedene Vorgänge die da passieren, das kann und sollte man nicht auf "das Qi" reduzieren. Vor allem nicht auf "DAS Qi", das eine, das alles kann, vom schweben über Kraft bis hin zu diesem oder jenem. Das sind IMMER verschiedene Systeme die meistens interagieren, weil eine "Funktion" nicht ohne eine Vielzahl an Resourcen erfüllt wird. Muskelarbeit, chemische Energiebereitstellung, Nerven, deren energetischer Stoffwechsel, Katalysatoren, die Spaltung von Stoffwechselendprodukten in weniger unschöne, der Abtransport, und so weiter und so fort. Man kann das alles auf das chinesische TCM-System abbilden, aber auch da kommt nicht das "EINE Qi" bei raus, wenn man nicht mystisch-metaphysisch wird.

Ich würde Dir raten die Übungen richtig zu machen, und das nicht zu oft und nicht zu selten, und ansonsten das nicht extrem zu verbalisieren. Insbesondere das "Warum-System" ist gerne mal überlastet und strapaziert, es hilft da, nicht noch mehr zu überlegen "wie" was funktioniert, damit man da noch mehr reinfuhrwerken kann als sowieso schon, sondern im Gegenteil das langsam aufzuhören, und den Körper und Geist machen zu lassen. Dafür sind solche Übungen da.

Mystisch-metaphysische und in der Wechselwirkung zwischen emotionalem Ich, Körper und Geist sich entfaltende Dinge gibt es durchaus. Die sind nur derartig schwierig in Worte zu fassen, dass es einem schadet es zu tun. Man kann sie besser fühlen, und es reicht auch völlig wenn sie einfach nur da sind. Diese Dinge muss man nicht mit anderen klären, sondern eigentlich gar nicht, sie sind da, und das ist gut so. Sie auf SICH zukommen lassen, und empfinden was kommt. Dann kommt auch nichts womit man sich gar nicht befassen müsste. Insbesondere passiert es auch nicht, dass man sich durch Fehlverständnis Dinge in den Weg legt die einem nicht erlauben, das was einem wirklich hilft zu erfahren. Der Glaube dass irgendwas ganz schlimmes passiert wenn man nicht täglich diese oder jene "Übung" macht.

Richard22
13-09-2012, 13:34
Qi kann man nicht fühlen - es ist einfach eine Maßgabe für Wandel an sich. Man kann eine Art Gespür dafür entwickeln - aber dieses ist, mit Klaus, nicht logisch oder mit Worten zu beschreiben.

Was man fühlt, wieder mit Klaus, ist neurologisch, also biologisch. Und es ist vollkommen einerlei, was man fühlt - Fühlen ist eben nur ein neurologischer Vorgang.

Wäre es anders, dann wäre Qi Gong nichts weiter als eine Art Drogenersatz.

Wichtig ist es den Punkt völliger Ruhe oder Friedens zu finden und an diesem zu verleiben. Jede Art von Fühlen dabei ist rein subjektiv und daher zwar existent, aber nicht wichtig.

Wenn man Partnerübungen macht und dann mit Seidenübungen beginnt (in meinen Augen die richtige Reihenfolge), dann kann man spüren oder sich sensibilisieren, daß es eben beim Üben mit dem Partner einen ständigen Wandel gibt. Wird diese Wahrnehmung objektiv geschult, dann entsteht die KK wie von selber.

Nur muß diese Wahrnehmung, wie getippt, mit dem Partner erfahren werden und vor allem am Partner interpretiert werden.

Den Wandel alleine zu üben ist dann durchaus hilfreich - aber nichts kann das Üben mit dem Partner ersetzen.

Übungsgeräte wie Waffen oder die Holzpuppe können helfen Aspekte zu verbessern - doch sie können keinen Partner ersetzen.

Am besten ist es natürlich, wenn der Übungspartner der Lehrer ist.

Monate und Jahre des Übens mit dem Partner sind nötig, bis man sich wirklich auf sein Gefühltes verlassen kann, was das Gefecht angeht.

Fechtergruß

Tarlo
13-09-2012, 18:45
Wie gesagt halte ich mich eben nicht für was "Besseres", da Jeder diese Fähigkeit hat glaube ich. In letzter Zeit denke ich viel darüber nach bzw. "meditiere" über diese Sachen.

Ich frage mich z.B.: Woher kommt diese "Energie"?

Qi - nunja, DAS QI (wie weiter oben geschrieben wurde) ist im Grunde nichts als Energie. Und was ist Energie? Alles ist Energie. Demzufolge ist das was in der Kampfkunst als Qi bezeichnet wird einfach die Form der Energie, die in unserem Körper überschüssig ist. So zumindest würde ich es sehen.

Denn wenn man so möchte ist auch ein Notebook oder eine Plastikflasche "Qi", da die Flasche im Grunde aus nichts Anderem als Energie besteht, in Form eines für uns festen Gegenstandes eben. Doch verbrenne ich die Flasche wird diese Energie umgewandelt und freigesetzt, sie verschwindet nicht.

Geht man noch weiter in die Tiefe besteht das was da freigesetzt wurde auch nur aus diversen Stoffen und im Grunde aus den "kleinsten" Teilen - den Atomen. Doch wie wir von der Kernspaltung wissen, bestehen diese Atome aus: Energie. Denn, wenn wir Atome teilen, was wird freigesetzt bzw. entsteht? Energie. Und nun bin ich an einem Punkt, wo ich nicht mehr weiterkomme bzw. wo ich die Verbindung zur Spiritualität (wenn man es so nennen möchte) herstelle.

Wenn wir es schaffen, via Kernspaltung Energie ins Leben zu "holen", also zusätzlich reine Energie zu erschaffen, woher kommt diese Energie dann? Wie kann es sein, dass wir in der Lage sind etwas zu erschaffen, das vorher nicht existiert hat? Ist diese vorstellung nicht ebenso esoterisch möchte ich fast sagen, wie die Vorstellung, dass ein Shaolin Mönch übernatürliche Kräfte entwickelt?

Im Grunde denke ich dass durch das Qi Gong nichts Anderes geschieht als eine Art "Kernspaltung". Oder sagen wir: Das Erschaffen von Energie. Es heißt ja, dass die Lebensenergie / das Qi in unbegrenzten Mengen vorhanden und abrufbar ist.

Es ist schwer zu sagen, was ich jetzt eigentlich damit auf den Punkt bringen möchte aber was sagt ihr dazu?

klar
13-09-2012, 19:06
Du solltest Dich mehr erden,
und weniger denken.

Tarlo
13-09-2012, 19:10
Das ist mal wieder so ne typische Aussage.
Kannst du aufs ganze Forum beziehen, wo auch immer über irgendwas diskutiert wird.

klar
13-09-2012, 19:13
alter Text von mir, vielleicht hilfts:



Göttlichkeit und Innere Verbundenheit

Materie ist nicht fest. Wenn wir in den ganz kleinen Bereich gehen, dann besteht Materie aus Atomen. Aber auch Atome sind nicht fest, sondern bestehen aus weiteren Teilchen, wie Neutronen, Protonen, Elektronen, oder Elementarteilchen wie Quarks, Leptonen, Eichbosonen oder das Higgs-Boson. Diese sind aufgeteilt in Atomhülle und Atomkern.
Der Atomkern ist im Vergleich zur Atomhülle winzig klein. Die Hülle hat mit einem Durchmesser von etwa 10 -10 m einen ungefähr zehntausendfach größeren Durchmesser als der Kern (10 -14 m). Zur Veranschaulichung: Würde man ein Atom auf die Größe einer Kathedrale aufblähen, so entspräche der Kern der Größe einer Fliege (wobei beinahe die gesamte Masse des Atoms auf diesen winzigen Kern entfällt). Der Atomkern nimmt nur etwa ein Billiardstel des Gesamtvolumens eines Atoms ein. Das Atom als Grundbaustein der Materie besteht somit fast ausschließlich aus leerem Raum. Und selbst die Teilchen (in dem fast leeren Raum) sind nicht fest, sondern sind Energiebündelchen. Materie so wie wir sie wahrnehmen ist eine Illusion. Man könnte die gesamte Erde in einem „Schwarzen Loch“ auf die Größe eines Tennisballs komprimieren.

Alles ist Energie. Die Erde ist Energie, das gesamte Universum ist Energie, und auch wir sind Energie. Und diese Energie nennt man Gott. Gott ist in allem und ist alles. Jeder Mensch ist ein Teil Gottes und ist selber ganz eigenständiger Gott. So wie ein Brotkrümel ein Teil eines Brotes und selber ganz Brot ist, oder ein Wassertropfen selber ganz Wasser ist und gleichzeitig Teil des Ozeans. Alles ist mit allem verbunden. Wenn wir jemanden Schaden zufügen, so schädigen wir uns auch selber. Wir sind abhängig von allem. Kein Mensch kann wirklich autark und völlig unabhängig von allem leben. Wir sind im inneren mit dem gesamten Universum verbunden. Diese innere Energie wurde von alten Kulturen als „Schwarze Sonne“ bezeichnet. Im chinesischen Daoismus bezeichnet man es als „Dao“. Das Dao ist in allem und bewirkt jede äußere Form. Das lateinische „Deo“ (Gott) ist dem wirklichen Bedeutung und Charakter des Dao sehr viel näher als die westliche Übersetzung als „Weg“.

Man kann durch Gebete und Meditationen sich von sich selbst lösen und eine unmittelbare Verbindung mit Gott eingehen. Das kann man zur Heilung, zur Erlangung von Erkenntnis, oder zur Lösung von Problemen einsetzen. Wenn man sich in Not etwas wünscht und sich Gott unterstellt, dann sind schon erstaunliche Wunder eingetreten. Das Gebet hilft sogar wenn man nicht daran glaubt. Das nennt man „göttliche Liebe“. Die Erlangung von Heilkraft durch die Verbindung mit Gott nennt man „Wunderheilung“ oder „Chi-Heilung“. Die Erlangung von Weisheit und Wissen durch die Verbindung mit Gott nennt man „Heiliger Geist“.

Das Gottesempfinden ist dreigeteilt. Gott ist das Schöpferische, aber auch Zerstörende, das Mächtige, der Vater. Gott ist die Verbindung mit allem, die Liebe und die Güte, der Sohn. Und Gott ist auch die Erkenntnis, die Reinheit und Richtigkeit, der heilige Geist.
Der heilige Geist, der Sohn und der Vater sind eines.



Geist der Liebe

Die wichtigste Kraft und das Gefühl mit der stärksten Verbindung zu Gott ist die Liebe. Durch die Liebe können Konflikte gelöst werden. Wir können durch Liebe sehr stark werden und große Kraft und Ausdauer bekommen. Jeder Mensch braucht das Gefühl geliebt zu werden und jeder Mensch muss lieben. Liebe ist das Wichtigste, dass man im Leben braucht.

klar
13-09-2012, 19:30
edit, was solls ...

scarabe
13-09-2012, 19:41
Generell ist es so, daß sich der Körper beim Stehen reguliert, Blockaden löst und dann kommt es zu verschiedenen Effekten und Phänomenen, die alle gute Zeichen sind.
So gesehen kann man das Qi fühlen, oder auch den Qi-Fluß und später noch viel mehr, abhängig von der jeweiligen Übungspraxis.

Auch wenn R. das Qi anscheinend nicht fühlen kann und deshalb von sich auf andere schließt, sehr viele fühlen es und es wird irgendwann normal- und das gibts seit Jahrhunderten. Ok, vielleicht nicht unbedingt das Qi selbst, aber zumindest den Fluß, die Effekte, so ähnlich wie bei stiller Luft und Wind (nur bei Qi ist es oft mehr vergleichbar mit etwas Flüssigem oder "Aufblasen", statt mit Wind)

ZZ sollte man regelmäßig, am besten täglich üben.
Nur 10 Min am Tag sind besser, als einmal im Monat zwei Stunden. Warum- weil dann das, was sich im Körper schon entwickelt /von Blockaden befreit hat, in diesem Zustand bleibt und weiterentwickelt wird und sich nicht durch eine zu lange Pause wieder zurückbildet.

Tarlo: Du musst warten, bis die Wissenschaft das alles besser erklären kann. Vorher glaubt es sowieso keiner, das war in der Gechichte der Menschheit schon immer so. Quantenenergie, Atomenergie, die Fähigkeit, Flugmaschinen zu bauen oder die Entdeckung von Bakterien-
Wenn was nicht ins bekannte Weltbild paßt, ist es erschreckend und wird abgelehnt.

Simplicius
13-09-2012, 19:47
Wenn wir es schaffen, via Kernspaltung Energie ins Leben zu "holen", also zusätzlich reine Energie zu erschaffen, woher kommt diese Energie dann? Wie kann es sein, dass wir in der Lage sind etwas zu erschaffen, das vorher nicht existiert hat? Ist diese vorstellung nicht ebenso esoterisch möchte ich fast sagen, wie die Vorstellung, dass ein Shaolin Mönch übernatürliche Kräfte entwickelt?


Du hast einfach eine sehr begrenzte Ahnung von Physik (Wie viele Esoteriker, was die aber nicht dran hindert sich darauf zu beziehen:o).
Die Energie die bei der Kernspaltung frei wird, war auch schon vorher da.
Es ist ganz einfach die potentielle (Lage-) Energie der sich abstoßenden Protonen (postitive Ladungen stoßen sich ab) im Atomkern, die durch die starke Kernkraft zusammengehalten werden.
Das ist wie eine gespannte Feder, die mit einer Schnur zusammengehalten wird.
Wenn Du die Schnur durchschneidest, dann dehnt sich die Feder aus, allerdings war die Energie dazu vorher schon da.
Das Erstaunliche ist halt, wie stark die sich abstoßen, bzw. welche Energie da frei wird, dadurch wird es aber nicht übernatürlich.




Es ist schwer zu sagen, was ich jetzt eigentlich damit auf den Punkt bringen möchte aber was sagt ihr dazu?

Ich empfehle das Buch
Qi - Lebenskraftkonzepte in China. Definitionen, Theorien und Grundlagen (http://www.amazon.de/Qi-Lebenskraftkonzepte-Definitionen-Theorien-Grundlagen/dp/383047105X)

Simplicius
13-09-2012, 19:49
Du solltest Dich mehr erden,
und weniger denken.

:)

Klaus
13-09-2012, 19:56
Es ist eine normale, verbreitete Aussage dass man Qi nicht spüren kann, sondern nur die Auswirkungen. Das war gemeint.

Es soll bitte keiner glauben dass das metaphysische "wahre Qi" als warme Körner durch den Körper strömen, oder dass man die "erschafft" und dann tun die was. Was man tut ist den Körper machen lassen, oder stimulieren, und dann produziert DER was, wenn er kann. Und das ist nicht ein grünes, leuchtendes, warmes, kribbelndes Qi-Atom, sondern eine Unzahl an Dingen.

Manche davon kann man sehen, manche eher nicht. Was man zum Beispiel sehen kann sind die Verdickungen der Extremitäten, die passieren wenn der Körper bestimmte Elemente nutzt und sich das Gewebe davon aufbläht. Daran kann man auch festmachen dass das eine Flüssigkeit sein muss, entweder Blut, Lymphe, eine andere Flüssigkeit (Nervensekret ?), oder alles zusammen. Diese Flüssigkeit, nach meiner bescheidenen Erfahrung, transportiert noch so das eine oder andere mit, was dann ein Teil der Nerven- oder Muskelchemie wird. Vermutlich wirkt es aber auch physikalisch, als Puffermechanik. Die Gelenke füllen sich mit Schmiere, und das ist kein metaphysisches, grün leuchtendes, pulsierendes gestreifetes Qi, sondern Gewebeflüssigkeit. Die dämpft, und sorgt für stärkere Übertragung weil die Gelenke spielfrei arbeiten, und weniger Scherkräfte wirken, insbesondere keine auf ganz engem Raum. Ich habe aber auch schon erlebt dass Kräfte die als Welle durch den Körper gehen wenn einem einer unheimlich gegen das Bein tritt davon blockiert, aufgehalten und gepuffert werden. Das ist aber nur ein Element von Qigong-Übungen, es gibt auch Wirkungen die nichts damit zu tun haben. Der Wärmehaushalt des Körpers, oder andere regulierte Mechanismen und Elemente des Körpers. Im Immunsystem arbeitet kein grünes, leuchtendes pulsierendes Qi, aber da arbeiten ganz sicher Elemente die untereinander kommunizieren müssen, die versorgt werden müssen, die gebildet werden müssen, und die ihre Arbeit verrichten möchten, und dafür brauchen die auch schon mal Unterstützung in welcher Form auch immer. Eine extrem komplexe Physiologie mit einem Haufen Biochemie, aber etwas das LEBT. Und die freuen sich auch über ein bischen Liebe, zu sich selbst, und zum Körper. Ohne Qi (bzw. einem speziellen Qi, wenn man in der Terminologie bleibt), Kraft und so. Aber lebenswichtig, ohne = tot.

Ich schliesse nicht aus, dass es noch ein "übergeordnetes Qi" gibt, das Bestandteil geistiger Vorgänge ist und im Hirn und den Nerven dringend gebraucht wird. Aber das erfüllt auch übergeordnete Funktionen oder "lebt" einfach, und ist nicht sichtbar als Lymphschwellung. Es kann aber ggf. welche verursachen wenn es die braucht.

Weiter will ich darauf nicht eingehen, weil es schlicht NICHT NÖTIG ist. Man macht die Übungen, und die sind einfach, und dann macht der Körper mit dem Geist was und das ist gut. Wird besser in der Balance, Physiologie diverser Elemente des Körpers, gesünder usw. etc. pp. Und alles ohne dass man wissen muss, was "genau" der Körper da tut. Ist natürlich nichts für Leute die alles messen, zählen, wiegen müssen weil es das sonst nicht gibt, und einiges kann man sicher auch messen, zählen und wiegen wenn man wüsste was man messen, zählen und wiegen müsste, aber es ist nicht erheblich für die Arbeit des Körpers. Der macht auch ohne Zählen, nach Gefühl, der böse.

shin101
13-09-2012, 22:49
Qi kann man nicht fühlen - es ist einfach eine Maßgabe für Wandel an sich. Man kann eine Art Gespür dafür entwickeln - aber dieses ist, mit Klaus, nicht logisch oder mit Worten zu beschreiben.


Also danke das ihr mir erklärt was ich kann und nicht kann :-)


Liebe Grüße,
Shin

shin101
13-09-2012, 22:55
Wie gesagt halte ich mich eben nicht für was "Besseres", da Jeder diese Fähigkeit hat glaube ich. In letzter Zeit denke ich viel darüber nach bzw. "meditiere" über diese Sachen.

Ich frage mich z.B.: Woher kommt diese "Energie"?

Qi - nunja, DAS QI (wie weiter oben geschrieben wurde) ist im Grunde nichts als Energie. Und was ist Energie? Alles ist Energie. Demzufolge ist das was in der Kampfkunst als Qi bezeichnet wird einfach die Form der Energie, die in unserem Körper überschüssig ist. So zumindest würde ich es sehen.

Denn wenn man so möchte ist auch ein Notebook oder eine Plastikflasche "Qi", da die Flasche im Grunde aus nichts Anderem als Energie besteht, in Form eines für uns festen Gegenstandes eben. Doch verbrenne ich die Flasche wird diese Energie umgewandelt und freigesetzt, sie verschwindet nicht.

Geht man noch weiter in die Tiefe besteht das was da freigesetzt wurde auch nur aus diversen Stoffen und im Grunde aus den "kleinsten" Teilen - den Atomen. Doch wie wir von der Kernspaltung wissen, bestehen diese Atome aus: Energie. Denn, wenn wir Atome teilen, was wird freigesetzt bzw. entsteht? Energie. Und nun bin ich an einem Punkt, wo ich nicht mehr weiterkomme bzw. wo ich die Verbindung zur Spiritualität (wenn man es so nennen möchte) herstelle.

Wenn wir es schaffen, via Kernspaltung Energie ins Leben zu "holen", also zusätzlich reine Energie zu erschaffen, woher kommt diese Energie dann? Wie kann es sein, dass wir in der Lage sind etwas zu erschaffen, das vorher nicht existiert hat? Ist diese vorstellung nicht ebenso esoterisch möchte ich fast sagen, wie die Vorstellung, dass ein Shaolin Mönch übernatürliche Kräfte entwickelt?

Im Grunde denke ich dass durch das Qi Gong nichts Anderes geschieht als eine Art "Kernspaltung". Oder sagen wir: Das Erschaffen von Energie. Es heißt ja, dass die Lebensenergie / das Qi in unbegrenzten Mengen vorhanden und abrufbar ist.

Es ist schwer zu sagen, was ich jetzt eigentlich damit auf den Punkt bringen möchte aber was sagt ihr dazu?



Kernspaltung ist eine Explosion auslösen und das ist nur der errm ja der noch etwas postivere Teil der Sache. Qi Gong praktizieren( ein einigermaßen vernünftiges ) ist eigentlich nur dich ein Stück von einem breitläufigen Abseitztrend der Gesellschaft wegzubewegen und damit wieder ein Stück mehr mit dem Kosmos im flow zu sein.

Woher Qi kommt ? Aus dem Kosmos, es wird in dem Sinne nicht geschaffen, sondern eigentlich die Zirkulation mit dir wird verstärkt. Das sozusagen "verschmutze " Qi wird ausgeschieden und du wirst mit nicht verschmutzem Qi aufgefüllt.


Liebe Grüße,
Shin

scarabe
14-09-2012, 11:12
Leute, nur ein Teil der Möglichkeiten, die uns unser Universum bietet, ist erforscht. Jeder Wissenschaftler wird Euch das offen sagen.
Der noch nicht (ausreichend) erforschte Bereich existeirt in seinen Möglichkeiten aber trotzdem!
Solange etwas also nicht hinreichend erforscht ist, behilft sich der Mensch eben mit Ausdrücken, die das, was da geschieht, einigermaßen beschreiben. Je nach Ursprung kann das blumiger oder rationaler sein.

Auch unser Körper bietet ein Potenzial, das nur teilweise erforscht ist, gerade die Hirnforschung ist noch lange nicht am Ende ihres Weges.

Verfolgt doch nur mal wichtige physikalische Entdeckungen und den Umgang des Menschen damit vorher, in den Anfängen und nach langer Erfahrungszeit- da kann man schon schmunzeln!
Wenn Ihr dann bedenkt, daß Röntgengeräte zB in den 60ern noch in Schuhläden standen, um sicherzustellen, daß die Schuhe dann auch gut zum Fuß passen und man nicht seine Gesundheit schädigt durch nicht gut passende Schuhe.... Während es früher als verpöhnt galt, überhaupt in den menschlichen Körper hineinschauen zu wollen....
Da sind dem Menschen im Lauf der Entwickklung und Erforschung schon ein paar dicke Patzer passiert!

Genauso vorsichtig wäre ich, etwas als Spinnerei, Einbildung oder physikalisch nicht haltbar abzuurteilen, nur, weil es dem heutigen wissenschaftlichen Verständnis - oder dem der Leser- nicht komplett entspricht.
Zumal hier im Forum ja auch unter den wissenschaftsgläubigen wohl eher ein Halb- bis Dreiviertelwissen anzutreffen ist, als ein wirklich fundiertes Durchblicken mitsamt Updates aktuellster Untersuchungen- könnte da was dran sein?

Ich möchte damit denjenigen unter euch, die sich mit Physik, Biochemie etc. gut auskennen, nicht unterstellen, das nicht zu tun- aber denkt bitte auch mal daran, daß die Wissenschaft auch noch lange nicht am ende ihres Weges ist und daß auch heute noch ständig neue Erkenntnisse dazukommen, die das, was kurz vorher noch Gesetz schien, recht oft aushebeln oder korrigieren!
(ein aktuelles Beispiel für Fortschritte und ungeahnte Erkenntnisse ist die Quantenphysik, ein mehr als 4-dimensionales Universum uswusw)

Wenn also ein MEnsch durch Üben Phänomene seines Körpers entdeckt und entwickelt, die mangels wissenschaftlicher Erforschung noch recht behelfsmäßige Namen haben, warum dann diese Ausdrücke nicht einstweilen annehmen, bis es genauer erforscht ist?
Hauptsache ist doch schließlich, daß es funktioniert!

Richard22
14-09-2012, 15:01
Kernspaltung ist keine Explosion - Physik ist eben nicht für Alltagserklärungen gut. Kernspaltung kommt z. B. in der Natur vor und ist ein Grund für die Hitze in unserem Erdkern - ganz ohne Explosion.

Qi kommt in drei metaphysichen Erscheinungsformen daher (Jing, Qi, Shen), die wir als unterschiedlich wahrnehmen. Letzlich ist es nur der Wandel, der durch Gegensatz oder zwei Pole entsteht. Damit ist elektrischer Storm auch Qi - Qi kommt ja als Begriff von atmosphärischen Kraften. Allerdings kann man auf allen möglichen Ebenen den Wandel beschreiben. Auf der einen Seite gibt es ein Modell der Erfahrung, auf der anderen Seite die subjektive Erfahrung selber - schon sind wir wieder fest im Gegensatz.

Klaus hat das super formuliert - wir Menschen können nur fühlen, also sensorisch Wahrnehmen, was unser Nervensystem produziert.

Das es funktioniert - das kann man nur in der Anwendung feststellen oder überprüfen, wenn es um KK geht.

Fechtergruß

Klaus
14-09-2012, 15:46
Es gibt noch das Phänomen von "unerklärlichem Wissen", das kann man auch spüren nennen. Was man dann wahrnimmt weiss ich nicht genau, und man muss es auch nicht damit es klappt. Sich aufstellende Haare sind sich aufstellende Haare, Kribbeln ist Kribbeln, und Wärme ist Wärme.

Richard22
15-09-2012, 17:53
Stimmt, Klaus.

Ist nur die Frage, ob man nach ein paar Standübungen schon den Gegensatz überwinden kann.

Allgemein kann man das Dao nur über das Te erfahren. Das Dao selber ist unerklärbar und unbegreiflich - und eben jenseits des Gegensatzes.

Ein paar Schauer und aufgestellte Haare haben auch viele Kinogänger - nur werden sie wohl nicht Taiji dafür brauchen.

Auch Verliebte berichten über Kribbeln - und benötigen auch kein Taiji dafür.

Allgemein sollte man Sinneswahrnehmungen nicht trauen und ihnen nicht zuviel Gewicht beimessen.

Unerklärliches gibt es gewiss, nur kann man so etwas, mit Dschuang Dsi, nur dankbar genießen.

Fechtergruß

Fechtergruß

LooSaan
08-11-2012, 19:34
Richard22:

Wäre es anders, dann wäre Qi Gong nichts weiter als eine Art Drogenersatz.


Bei meinen Meistern in China ist man voll und ganz der Meinung ,daß
Ein Qi-Fluss eine Art Drogenersatz ist .Auf die Dosis kommt es an
und die Beherrschung des Ganzen.
Was also wäre verkehrt es so zu sehen,Du solltest manchmal weniger
Worte machen, dafür Genauere.

Loo











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punktpunktpunkt
08-11-2012, 21:13
Soweit hab ich in den Thread hinein gelesen, dass man nicht so viel über "Chi" nachdenken sollte bzw. der Begriff selber und die begleitenden Empfindungen unerklärlich wären. Ansonsten ist Wärme eben Wärme, Kribbeln halt Kribbeln und mehr wäre es erstmal nicht. So! Darauf bezogen interessiert es mich als Außenstehenden warum man den Chi-Begriff überhaupt vermitteln sollte!?

Ich meine, für mich sieht es so aus als bekäme man einmal gesagt "Chi, so und so, überall, unerklärlich, Dao, macht das und das" und dann "jetzt denk' nicht darüber nach". Das labilere Personen dabei gefährdet sind sich in etwas zu verlaufen, während sie alleine im Dunkeln stehen und sich Gedanken über Gedanken über Gedanken machen, ist doch nicht verwunderlich.

Inwiefern man Gefahr läuft dank der großen Sprachbarriere in so eine Art Cargo Kult abzurutschen ist so dahin gestellt bzw. ob die Chinesen solche Tendenzen überhaupt unterbinden können. Mir fehlt da der fachliche Einblick aber in einem anderen Thread wurde da zum Beispiel eine "Emo-Eso" -Fraktion angesprochen.

klar
08-11-2012, 21:22
Durch heiße-kalte Duschen kann man angeblich die Durchblutung anregen.
Gute Durchblutung ist anscheinend wichtig. Verkalkung und Verfettung ist schlecht.
Nach längerem Fahrardfahren kribbelt mir der Hintern. Ist das Blut was ich spüre?
Habe ich schon Durchblutung? Manchmal ist mir auch warm und manchmal kalt. Ist das Blut? Mein Meister sagt ich solle mir über die Durchblutung nicht so viele Gedanken machen, sondern gesund ernähren und ein bissl Sport treiben. Das verwirrt mich. Ich bin alleine mit meinen Gedanken und keiner kann mir helfen. Kann mir jemand aus der Emo-Eso-Fraktion helfen und mir erklären wie ich mein Blut zum fließen bringe und woran ich merke das ich Blut habe?

Danke! Euer
Blut-Gung-Praktizierender

tomdada
09-11-2012, 07:41
Kann mir jemand aus der Emo-Eso-Fraktion helfen und mir erklären wie ich mein Blut zum fließen bringe und woran ich merke das ich Blut habe?

Lustige Parodie, war wirklich unterhaltsam zu lesen.

Aber ganz treffen tut sie nicht. Es ist nämlich gerade nicht die sog. Emo-Eso-Fraktion, die aus Chi etwas Abstraktes, Geheimnisvolles macht. Zitat: "Qi kann man nicht fühlen - es ist einfach eine Maßgabe für Wandel an sich." Die Emo-Eso-Fraktion sieht es eher als etwas Handfestes (eben wie Blut), das man fühlen und messen können müsste, wenn man denn wüsste wie. Das Esoterische daran ist, dass es angeblich Leute gibt, die auf dieses "Wie" eine Antwort haben.

Wer jetzt eher recht hat ... da enthalte ich mich der Stimme. Jedenfalls halte ich mich an die oft gehörte Warnung, Sinneswahrnehmungen rund um Chi nicht allzu ernst zu nehmen.

Oder war das jetzt nicht als Analogie gedacht und Du setzt wirklich Qi=Blut gleich?

pilger
09-11-2012, 08:54
Weniger über Chi labern, mehr üben und die ganze Fragerei erübrigt sich von ganz allein.

Ehrlich! Jeder macht seine eigenen Erfahrungen und jeder wird für sich merken, wie sich "Chi" denn nun bei ihm persönlich anfühlt/äußert. Es nutzt euch nichts, aber auch gar nichts wenn ihr von irgend nem Kribbeln lest usw.

Wie schmeckt die Suppe, die da steht?? Laber nicht drüber, iss sie. So einfach ist das :)

Schönen Tag noch

Bijou
09-11-2012, 08:57
Ich möchte gleich von vornherein sagen, dass ich hier keinerlei spirituelle Grundsatzdiskussion über die Existenz oder Nichtexistenz von Qi - der Lebensenergie - starten will. Da ich im entsprechenden Unterforum poste, gehe ich mal davon aus, dass zumindest ein Großteil hier an die Existenz einer "Kraft" / Energie, die man im Chinesischen unter Qi kennt, glaubt.

Ich befasse mich mit Qi (Gong) erst so "richtig" seit einigen Monaten. Habe einige Sachen darüber gelesen, unter Anderem auch das Buch bestellt: "Professionelles Qi Gong - Techniken der Meister". Dies war das erste Buch, das mir sachlich seriös erschien und der Inhalt überzeugte mich. Ich bin jedoch noch am Anfang, da ich Vieles erst nach und nach richtig verstehen konnte.

Nun heißt es ja, dass man für die Ausbildung des eigenen Meridiansystems und der Zentralleitlinie (oder wie es genau heißt) kein spezielles und komplexes Training benötigt, sondern "einfach nur" regelmäßig Stehen soll ("Stehen wie ein Baum").

Erst dachte ich mir: What the fuck soll mir das bringen? Einfach nur dazustehen. Doch nach und nach habe ich bemerkt, dass wenn ich die richtige Haltung einnehme und mein Gewicht zentral verlagere, so dass ich fast wie von alleine stehe, mich ein energetisches Gefühl durchströmt. Ich weiß nicht wie ich das mache aber ich kann es mental intensivieren. Bzw. "extern", also nicht durch Anspannen von Muskelpartien oder so. Es ist seltsam zu beschreiben aber da fiel mir auch auf, dass ich dieses Gefühl bereits kannte aus der Vergangenheit. Ich hatte diese Empfindung bereits als Kind entdeckt an mir und wusste aber nicht was das sein soll. Kann es sein, dass das Qi ist?

Ich komme auf die Idee weil in dem Buch auch stand, dass man fühlen kann, wie einen das Qi durchströmt und dass das ein essentieller Punkt ist, in Bezug auf die eigene Entwicklung im Qi Gong.

Ich wäre für etwas Hilfe / Tipps von erfahrenen Qi Gong Praktizierenden dankbar.

PS: An alle Skeptiker bzgl. der Existenz von Qi (Gong) - müllt den Thread bitte nicht mit irgendwelchen provokanten Posts zu. Es ist okay, wenn "ihr" nicht daran glaubt, müsst ihr auch gar nicht. Ich tue es und dieser Thread richtet sich an Jene, die das auch tun.

@klar: Emo-Eso? :D
Muss ich mir merken. Dazu gibt es sehr schöne Beiträge auf N24.
Bei Youtube dürftest du diese wiederfinden können. Zahlreiche.

@Tarlo:Ich habe leider nur wenig Qi-Gong Erfahrungen sammeln können. Bei mir hat es nie geklappt. Jedenfalls bisher nicht. Das erste mal habe ich ein Bild genutzt in dieser Stellung, die du beschrieben hast. Ich dachte an so was wie Ying und Yang wäre ganz gut. Und habe mich, mit meinem Partner zusammen als geschützte Energie-Kugel im Universum vorgestellt. Ich bin dann eher in eine Meditation hineingeschwommen. Aber Qi habe ich nicht gespürt. Vielleicht etwas. Aber das war nur ein Kribbeln. Ich glaube Meister hat auch was dazu gesagt. Also dass das Kribbeln kommen würde und ein hin und her wanken wie von selbst.
Dass du das Wort "extern" benutzt finde ich interessant. Ich habe manchmal eine externe Wahrnehmung die sich ändert. Nicht oft.
Naturempfinden, dass sich irgendwie in verstärkter Form bei mir bemerkbar macht. Wind und so ein Zeug. Ich habe dann eine Art "Allein auf der Welt Gefühl", egal wo ich bin und nehme einzelne Dinge und Personen extrem nah wahr, wenn ich mich konzentriere. So eine Art ausgrenzen und beschränken. Vielleicht eine Art äußeres Qi, das existiert und die Natur an sich inne wohnen hat und sich für alle eröffnet, wenn man darauf hört.
Ich würde es so bennenen wollen. Hat was magisches, wenn man sich in einem Park oder so was bei sehr schönem Wetter befindet. Das hat aber alles was stark meditatives an sich.
Du redest ja von externem, mentalem kontrollieren deines Qi´s, wofür ich es, laut deiner Beschreibung, auch halte.
Ich würde sagen, Glückwunsch, du hast dein Ki entdeckt und kannst es zudem noch kontrollieren.
Ich denke das Ki hat immer etwas Vertrautes und ureigenes Bekanntes an sich, auch wenn man es in der Kindheit nicht schon einmal verspürt hatte.
Weil man es ja hat und nur finden muss.

va+an
09-11-2012, 11:58
Weniger über Chi labern, mehr üben und die ganze Fragerei erübrigt sich von ganz allein.


:yeaha:

Richard22
10-11-2012, 09:50
Qi wird in drei "Zuständen" als Jing-Qi-Shen" beschrieben - das ist ein Konzpt, welches aus der chinesischen Geschichte entstand (Shamanismus, Staatsreligion und Alchemie haben alle dazu beigetragen). Wir könnten es auch Plus und Minus nennen. Als vierten Zustand gibt es noch die Leere.

Es geht um den Gegensatz. Dieser kann sich, wenn man so will, auf verschiedenen Seinsstufen manifestieren. Wir als Menschen unterliegen mit allen unseren Sinneswahrnehmungen diesen Gegensatz.

Es gibt aber auch einen Zustand jenseits von Gegensatz, dessen Kraft oder Wirkung man im Daoismus Te nennt.

Das wird in der chinesischen Metaphysik mit dem Schriftzeichnen Taiji beschreiben, der ungeteilte Strich, das reine Yang, der eben den Zustand des Seins darstellt, in dem es zwar Dinge gibt, sich aber noch kein Gegensatz entfaltet hat. Dies wird auch der frühe Himmel genannt, das Sein vor der Differenzierung.

Darüber hinaus, jenseits des Te oder Taiji gibt es das Wuji. Dieses ist nicht beschreibbar - weil wir es eben in der Logik des Gegensatzes weder erfassen noch beschreiben können. Das beschreibt bei uns im Westen auch Heraklit.

Empedokles erstellt bei uns im Westen die Lehre von den vier Elementen (Luft,Wasser, Feuer, Erde). Das ist allgemein bekannt. Weniger bekannt ist, daß Empedokles neben seinen vier Arten des Seins zwei Kräfte beschreibt, die erst das Modell der vier Elemente mit Leben erfüllen: Liebe und Streit.

Diese wirken anziehend und abstoßend - man könnte sie auch Yin und Yang nennen.

Die Spannung zwischen Liebe und Streit oder Yin und Yang - das ist der Wandel oder das Chi.

Also ist Chi erst einmal nur Gegensatz und der daraus resultierende Wandel.

Fechtergruß

rudongshe
10-11-2012, 12:10
Dachte das war Demokrit ... aber och egal
in dem Zusammenhang sind auch andere Schulen interessant. Heraklit, Stoa, die Skeptiker ...
gibt da schon interessante Überschneidungen zu manch 'östlichem" Denken.
grüße

Talisker
10-11-2012, 12:20
Qi wird in drei "Zuständen" als Jing-Qi-Shen" beschrieben - das ist ein Konzpt, welches aus der chinesischen Geschichte entstand (Shamanismus, Staatsreligion und Alchemie haben alle dazu beigetragen)...
......
...Die Spannung zwischen Liebe und Streit oder Yin und Yang - das ist der Wandel oder das Chi. Also ist Chi erst einmal nur Gegensatz und der daraus resultierende Wandel.
Fechtergruß
:gruebel: Aha das ist also Qi.

Das sind doch nur irgendwelche von dir zufällig ausgewählte Aussagen aus dem Daoismus, dem Yin-Yang-Prinzip usw., die du in einen Topf geworfen und dann rumgerührt hast, und die jetzt als Erklärung, was Qi bzw. Chi ist, herhalten müssen. Entschuldige bitte, aber für mich ist das einfach nur Phrasendrescherei.

borni
10-11-2012, 12:27
Also ich stehe einfach da und denke soweit es geht an nichts. Eure Disku Ist mir viel zu kompliziert.
Da halte ich mich lieber an: „Je einfacher etwas ist, um so größer ist seine Kraft, und um so zahlreicher ist, was in ihm seinen Ursprung hat.“

Thomas von Aquin

Talisker
10-11-2012, 12:29
Also ich stehe einfach da und denke soweit es geht an nichts. Eure Disku Ist mir viel zu kompliziert.
Da halte ich mich lieber an: „Je einfacher etwas ist, um so größer ist seine Kraft, und um so zahlreicher ist, was in ihm seinen Ursprung hat.“
Thomas von Aquin

:halbyeaha

Klaus
10-11-2012, 14:07
Zumal die meisten Aspekte für unser planerisches Denken auch völlig Wurst sind. Es gibt eine Instanz in einem die damit arbeiten muss, die tut das aber auch wenn man sich das nicht täglich erzählt oder vorliest.

Das was man tun kann ist, täglich, oder wöchentlich, bestimmte Stimulationsübungen zu machen, so wie auch der Fussballspieler eine gewisse Zeit am Tag trocken Sprintübungen macht, ohne Ball. Wie sich genau diese allgemeine Sprintfähigkeit ins Fussballspiel überträgt, sollte man schlicht dem Körper überlassen. Das macht man indem man es tut, mit Ball, Gegner, und einer Spielübung. Genauso übt man auch den "Einsatz von Qi" indem man es tut, in einer Ringkampfübung, oder was auch immer dass diese Ressource auch nutzt. Bei mir reichte dafür BALLSPORT, oder tagsüber im Lauf durch das Treppenhaus rennen und federgepufferte Feuerschutztüren gegen die Wand knallen. Es igbt keine "Qi-Chirurgen" die am allgemeinen Apparat herumschneiden könnten. Und so wie ein Fussballer nicht wissen muss, was genau das Herz dazu bringt stärker zu werden während man trainiert, muss auch niemand wissen wie genau "Qi" stärker wird während man trainiert, es stimuliert, oder benutzt.

Das ist alles Korinthenkackerei für das Lagerfeuer oder die Selbsthypnose, dass man unheimlich wichtig wird wenn man sowas kennt. Es gibt Dinge die man wissen sollte wenn man bestimmte Fähigkeiten gelernt hat, aber die haben was damit zu tun wann man was genau nicht macht. Niemand muss wissen wieso der Körper um eine bestimmte Uhrzeit etwas abschaltet, man kann das auch einfach mal hinnehmen und so lassen. DAS ist eine wichtige Fähigkeit, auf die Intuition hören lernen, und nicht in alles reinfuhrwerken weil man denkt man kann sein Zellwachstum ja viel besser kontrollieren als der Körper selbst, der das seit der ersten Zellteilung tut, lange bevor man lesen gelernt hat.

borni
11-11-2012, 09:44
"Das Leben (Qi) ist ein Spiel, nimm es auf, alles was um Dich herum geschieht. Genau das ist es, was Unser Leben auszeichnet. Wir Menschen treten dadurch miteinander in Verbindung und beienflussen uns gegenseitig, von der nächsten zur nächsten Menschenseele."

Also, nicht soviel Denken und glorifizieren, sondern einfach nur tun und sehen, wie sich was entwickelt.;)

Kamenraida
11-11-2012, 14:35
Interessant im Zusammenhang mit KK ist doch die Frage, ob die Beschäftigung mit Chi/Qi einen konkret weiterbringt in seinen Fähigkeiten.

Ich für mich kann nur sagen, je länger ich mich mit Taichi beschäftige, desto egaler wird mit die Sache mit dem Chi. (Und zwar unabhängig davon, ob es das nun "gibt" oder nicht.)

Andererseits denke ich, dass der Dreiklang (Yi - chi - jin/Geist - Energie - Kraft) schon ein Weg ist, sich einer bestimmten Form von Körperlichkeit zu nähern, die wir im Taichi suchen. Fokussierng - Entspannung - Gesunkenheit - Ausrichtung ... so ungefähr jedenfalls.

Die philosophischen Konzepte dahinter, insbesondere Parallelen zu den alten Griechen ... ja, ist spannend. Irgendwie. Aber dann wäre Quellengenauigkeit wünschenswert.

Bijou
11-11-2012, 17:42
[QUOTE=
Ich für mich kann nur sagen, je länger ich mich mit Taichi beschäftige, desto egaler wird mit die Sache mit dem Chi. (Und zwar unabhängig davon, ob es das nun "gibt" oder nicht.)[/QUOTE]

Kann ich jetzt irgendwie nicht ganz nachvollziehen. heißt das durch deine egalität hast du zu deinem chi gefunden , oder wie war das jetzt gemeint?:o

Richard22
12-11-2012, 14:21
Es gibt immer Leute, denen alles einerlei ist.

Qi/Chi ist ein generelles Phänomen der chinesischen Kultur, man kann sich damit beschäftigen, oder es lassen.

Für die KK kann man zu 100% sagen, daß die Beschäftigung mit dem Qi/Chi einen weiterbringt - wenn man eben versteht, daß es ein Konzept ist.

Das Konzept muß man praktisch anwenden.

Genauso gründet im 3227a (1389 datiert) der Verfasser die KK auf Artistotles und dessen Auffassung von Gegensatz. Auch er stellt ein Konzept vor, daß praktisch angewendet werden will - das scheint kulturell übergreifend ein Merkmal der KK zu sein.

Man kann überdies Qi/Chi nicht benutzen, jedenfalls nicht im Sinne einer Waffe oder eines Werkzeugs. Man kann es auch nicht aktivieren oder passiv setzen - es ist eben immer und überall vorhanden, nur eben in verschiedenen Qualitäten und Quantitäten. Auch ist es völlig ichfrei - gerade das macht es so wertvoll und universell.

Das ist auch keine Gloria - das wäre zutiefst christlich. Es ist älter und einfach eine Erscheinung, die man beschreiben kann.

Kamen, Quellen habe ich genannt. Es ist sehr interessant zu sehen, welche recht parallele Entwickung es im Denken um zirka 400 v.d.ZR. in Ost und West gab.

Fechtergruß

shin101
12-11-2012, 15:44
Man kann überdies Qi/Chi nicht benutzen, jedenfalls nicht im Sinne einer Waffe oder eines Werkzeugs.

Das stimmt nicht so ganz. Qi ist wie du sagst in einem gewissen Sinne nicht zu gebrauchen. In seinem Anfangsstadium der Kultivierung. Aber im Laufe machst du einen Prozess durch indem auch dein Qi eine Wandlung erfährt. Ich bin mir nicht sicher,ob du dir über diesen Prozess bewußt bist. Aufjedenfall ist es danach nicht mehr das selbe.



Man kann es auch nicht aktivieren oder passiv setzen - es ist eben immer und überall vorhanden, nur eben in verschiedenen Qualitäten und Quantitäten.

Hm vielleicht ist es hier auch wieder die Begrifflichkeit und du meinst es anders, aber rein von dem was du geschrieben hast gibt es da keinen Wiederspruch. Qi ist immer da ja, aber es kann in einem aktiven Modus gesetzt werden oder einem passiven. Damit ist aber keine Stillegung von Qi an und aus gemeint. Wie als wenn es ganz verschwinden würde. Das ist damit nicht gemeint.



Liebe Grüße,
Shin

Pharao
13-11-2012, 11:01
ich dachte immer Qi ist wenn man seine Körperwärme auf eine bestimmten Körperberiech fokussiert, um so seine Schmerzempflichkeit zu lindern??????

Klaus
13-11-2012, 11:24
Nö.

Richard22
13-11-2012, 16:18
Qi ist generell erst einmal nur Wandel. Der Wandel unteliegt aber gewissen Regulatuiven, welche im Daoismus als Te bekannt sind. Erst mit dem Te wird eine KK wirklich anwendbar.

Die persönliche Entwicklung der Wahrnehmung des Qi - da wird es ganz massiv gewisse Phasen geben, und mit aktiv und passiv eben Zustände gesteigerter oder verminderter Wahrnehmung, die der Kämpfer aktiv, also bewußt, herbeiführt. Ganz klar.

Heute wird das bei Berufskämpfern massiv mit Drogen unterstützt - das machten und machen aber auch Naturvölker.

Zuhören, als Fähigkeit im Taiji, ist ja vor allem eine passive haptische und optische Wahrnehmung. Der Gegner selber wird in allen einen Gliedmaßen Qi nutzen, um sich selber eben zu verändern, sei es für Angriff oder Flucht.

Die Wahrnehmung des Qi muß man natürlich lernen - aber der Prozess der Wandlung war natürlich schon vor der Wahrnehmung da.

Qi in verletzte Körperteile leiten um die Heilung zu beschleunigen gibt es in China (KK und Heilkunst gehen da oft Hand in Hand) und Indien. Selbst bei uns in gewisser Hinsicht, wenn man das Gebete zur Heilung denkt.

Fechtergruß

klar
13-12-2012, 17:48
Qi ist generell erst einmal nur Wandel.

NEIN!

Ich habe über das Tao Te Ching meditiert.
Ich habe jahrelang bei Ralph Heber und Paul Cavel unter Bruce Kumar Frantzis Taichi, Bagua und Chi Gung gelernt.
Und, vielleicht als wichtigstes, ich habe eine professionelle und in Deutschland anerkannte Ausbildung bei Prof. Dr. Fan Lin (M.D. China) in der Massage der traditionellen, chinesischen Medizin (Tui Na An Mo) absolviert.

Und Du liegst definitiv falsch!

Ich habe keine Lust mehr über Chi zu philosophieren. Aber Deine selbstgefundenen Phrasen sind falsch. Du kannst glauben was Du willst, ist mir egal, aber bring bitte nicht ständig diese unqualifizierten und verwirrenden Aussagen! Respekt vor Deinem Wissen über das deutsche Rittertum und solche Sachen, auch in allem anderem bist Du für mich eine Bereicherung und ich lese Dich gern, aber zum Thema Chi/Qi hast Du keine Ahnung von dem originalen, chinesischen Chi-Begriff! Nimms mir bitte nicht böse.

Richard22
16-12-2012, 17:06
Kläre mich auf.

Der Begriff Qi hat einige Bedeutungswandlungen hinter sich. Die Kette Shen/Qi/Jin ist dir bestimmt bekannt. Erkläre doch damit den Zusammenhang.

Jede Form von Kommunikation ist hier eher hilfreich.

Fechtergruß

どうして
17-12-2012, 11:21
edit

klar
17-12-2012, 19:28
Kläre mich auf.

Der Begriff Qi hat einige Bedeutungswandlungen hinter sich. Die Kette Shen/Qi/Jin ist dir bestimmt bekannt. Erkläre doch damit den Zusammenhang.

Jede Form von Kommunikation ist hier eher hilfreich.

Fechtergruß

Qi / Chi ist zum Beispiel auch ein absichtsloses "Ich mag Dich" oder ein freundlicher Blick, der Dich psychisch und in der Folge auch körperlich verändert (Hormone, Adrenalin, Muskelspannungen, "Verkrampfungen" im Sinne von Blockaden, bis hin zu Haltungsschäden oder Herz-Kreislauf). Chi ist alles was uns verändert, wir aufnehmen und produzieren und von uns geben. Das ist eine Art innere Energie oder Information. Mit Chi Gung verändern wir unseren Energiekreislauf und -Stoffwechsel.

Hier ein Auszug eines alten Textes von einer ehemaligen Website von mir:
Die Traditionelle Chinesische Medizin beruht auf vier Säulen: der Kräuterheilkunde (inkl. Ernährung), der Akupunktur, der Massage und der Gymnastik. Die Gymnastik wird in China "Chi Gung" genannt. Das Chi kann man als Energie übersetzten, Gung bedeutet Arbeit. Es gibt viele Formen von Chi Gung Übungen mit ganz unterschiedlichen Zielen. Das hauptsächliche Ziel der medizinischen Energiearbeit-Gymnastik ist es unseren Körper und unsere Psyche zu regulieren und zu kräftigen und zu heilen. Die Bedeutung von Chi ist dabei sehr umfassend. Es bedeutet sowohl unsere Lebensenergie, als auch alle Formen von Informationen, Nahrung, Atmung und Umgebungsbedingungen die wir einnehmen und uns beeinflussen, wir verarbeiten und von uns geben. Dabei ist ein guter Schweinebraten und eine Maß Bier ebenso eine Art Chi (z.B im Bereich Piwei) wie zum Beispiel ein freundlicher Blick. Auch eine Information oder unmerkliche Dinge, die uns aber emotional und in der Folge auch körperlich beeinflussen sind Chi. Man kann sich das vielleicht ähnlich einer aufladbaren Batterie vorstellen. Wir werden mit vollen Batterien geboren, aber Stress, Arbeit, Kranheiten usw. entlädt die Batterie. Durch gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, Liebe und Spass am Leben, genügend Bewegung, soziale Kontakte usw. laden wir die Batterien immer wieder auf. Die Batterie wird aber nie wieder so voll wie am Anfang, und irgendwann ist sie vollens verbraucht und wir sterben. Das Ziel der medizinischen Chi Gung Gymnastik ist es die Batterie so lange wie möglich frisch und voll funktionsfähig zu halten. ...

--------------

Chi kann "Wandlung" sein, oder unsere "Lebensenergie" oder sonstwas. Es gibt zehntausende Arten von Chi. Das Dao (das Eine) bringt die Zwei hervor, Yin und Yang, diese erzeugen die 8 grundlegenden Wandlungen, aus welchen die 64 Formen stammen, welche die 10.000 kleine Dinge schaffen. Das ist auch gar nicht so wichtig. Shen kann sowohl heller, klarer Geist als auch Niere (ist Sitz der Lebensenergie) bedeuten, Qi ist klar, Jin wird oft von Klaus benutzt um Kraft darzustellen, ich benutze den Begriff nicht (eher gerichteter Wille oder so). Der Zusammenhang zwischen Shen/Qi/Jin ist mir nicht bekannt und interessiert mich auch nicht. In der Kampfkunst wird Chi sprachlich verwendet um Willen, Atmung, Körperspannung, Energiefluß und letztendlich die Bewegung in Einklang zu bringen um möglichst viel Kraft und Angriffspower zu erzeugen. Vielleicht liegt darin der Zusammenhang, keine Ahnung. Aber z.B. die Kräuterheilkunde der TCM hat damit garantiert nichts zu tun, oder die Akupunktur.

Richard22
18-12-2012, 11:52
Was Du tippst wiederspricht meinen Ausführungen nicht. Es schränkt sie in Teilbereichen ein. Das ist aber eher zufällig als systematisch.

Das Eine sollte das Te sein. Das Dao selber ist unnennbar und nicht zu beschreiben. (Dao-Te)-Shen-Qi-Jing (Xu) ist die Reihenfolge, in der aus dem Unnennbaren und Unerkennbaren die Welt der 10 000 Dinge entsteht (siehe Dschuang Dsi's zweites Buch, vor allem Kapitel 5) und wieder in diese zurückkehrt (Lao Dsi Spruch 14 oder 16).

Das ist ein Konzept, um die Welt, wie wir sie wahrnehmen können, zu erklären.

Die Gymnastik Chinas ist mit dem Shamanismus verwandt, oder kommt aus ihr (Daoyin). Im Tuna finden wir dann auch den klassichen Terminus des Qi als Dampf, Atem, Wolken. Das soll sehr alt sein, Forscher nennen als Zeitrahmen die Bronzezeit Chinas.

Gerade der Begriff Shen ist ein klarer Hinweis auf shamanistisches Gedankengut. Der gesamte Daoismus scheint ein Import in Chinas Gedankenwelt gewesen zu sein - dazu gibt es ausreichend sinelogische Bücher.

Die eigene Erfahrungswelt ist natürlich wichtig, sonst können wir als Menschen nichts erfahren - aber man muß nicht mit der sinelogischen Forschung zum Thema befassen.

Gerade zum Thema Qi ist Philosophie, Metaphysik, Kampfkunst, Medizin und Shamanismus wichtig.

Fechtergruß

scarabe
21-12-2012, 21:40
Letztendlich ist doch nur wichtig, daß es in der Anwendung funktioniert.
Wenn ich mit Meditation und Qi Gong meinen Hirnstoffwechsel derart beeinflussen kann, daß ich gute Laune und ein Strahlegesicht bekomme, wenn ich entspannen will, dann ist das einfach nur gut und praktisch.
Wenn üblicherweise bei täglicher Meditation mein Gesicht ein paar Jahre jünger aussieht, ist das einfach nur praktisch.
Wenn ich mich dadurch allgemein wohler und augeglichener fühle, ist es ebenfalls praktisch.
Wenn ich beim Taiji mehr Kraft oder Ausdauer habe und tatsächlich einen Teil der Muskelkraft ersetzen oder ergänzen kann, dann ist das ebenfalls gut.
Wenn das Dantien und damit gleich der ganze Rumpf rundum sich bei manchen Übungen plötzlich noch mehr ausdehnen können, dann ist die Freude zwar etwas zweifelhaft, weil ein dicker Rumpf in unserer Gesellschaft ja kein Grund zur Freude ist, aber was solls... ;-)

Theoretische Konzepte zu lesen und sich was drunter vorzustellen, ist zwar ebenfalls nicht schlecht, aber am besten ist es doch, diese Dinge einfach so lange zu üben, bis der gewünschte Effekt da ist.
Ist ja wirklich so ähnlich, wie die Blutzirkulation, auch natürlich, nue eben in unserer Kultur nicht ebenso alltäglich.
Trotzdem, wenn es funktioniert, braucht man sich auch keine Sorgen drüber zu machen, wie das möglich ist, denn man kennt es, weiß, wie man es zu machen hat und benutzt es einfach wie ein Werkzeug.
Ist doch besser, als stattdessen irgendwelche Chemie samt Nebenwirkungen in sich reinzustopfen, nur, weil das wissenschaftlich nachvollziehbar ist oder eben bequem, weils schneller geht, als praktizieren.

Wenn also etwas (eine derart positive) Substanz hat, aber keine Form, wie die drei Kostbarkeiten (Schätze) Jing, Qi und Shen, dann kann man es doch ruhig auch weiterhin so bezeichnen und dem Konzept folgen- zumindest so lange, bis die Wissenschaft es erfasst und erforscht hat und möglicherweise eine bessere Erklärung dafür liefert.


What Is Taijiquan Like? (Feng Zhiqiang)

Practicing Taiji is like enjoying a peaceful rest.

Practicing Taiji is like experiencing the sensation of Qi flowing smoothly & without obstruction through all the meridians.

Practicing Taiji is like the balancing of Yin and Yang.

Practicing Taiji feels like swimming in air.

Practicing Taiji is like a moving form of “Standing” skill.

Practicing Taiji is like using the body to draw beautiful Taiji diagrams.

Practicing Taiji is like drawing in the new (fresh Qi) & expelling the old (stale Qi).

Practicing Taiji is like the total relaxation of the body and mind.

Practicing Taiji is like repairing & healing the mind, body and spirit.

Practicing Taiji is like nourishing the body with the vast, upright Qi of the Universe.

Richard22
24-12-2012, 10:09
Es ist weit mehr als das, Scara.

Was Du beschreibst, daß ist die alchemistische Idee oder These, daß beim Üben der KK oder Qigong/ Daoyin der Übende sich in den Grundzustand zurückversetzt, also vom Taiji zu Wuji kommt, und sich im Wuji neu auflädt oder ein Qi ergänzt.

Das ist Schamanismus pur. Das ist das Fliegen, daß Dschuang Dsi ständig beschreibt (als psychologischer Gegenzustand zum Denken oder logischen Denken, wie es Kung betreibt).

Die einfache Frage lautet - benötigt man dazu Bewegungen in der Art der KK - die Antwort ist nein, man benötigt dazu überhaupt keine Bewegung.

Damit beginnt ja Duschag Dsi's Werk, Buch Eins, Kapitel Eins. Der Flug des Vogels Pong ist an keine Bewegung des Übenden gebunden, nur das er die Zunge an den Gaumen legt (der Himmelssee ist der oberste Punkt im Gaumengewölbe, der Fisch ist wohl die Zunge). Das ist eine alte Meditationstechnik aus Indien.

Die nächste Frage ist dann - was ist Taiji, oder langes oder weiches Boxen, als KK?

Fechtergruß

Kamenraida
24-12-2012, 10:26
Ich kann eure Diskussion nur bedingt nachvollziehen - das klingt alles sehr abstrakt, was ihr da schreibt.

So wie ich es gelernt habe, beschreibt Qi sehr konkret eine Körperenergie, die man spüren und auch lenken kann.

Klar ist das Qi-Modell philosophisch und kulturell geprägt. Aber man sollte imho nicht den Umkehrschluss machen und Qi für etwas philosophisches halten.

Hugomuc
24-12-2012, 10:47
So wie ich es gelernt habe, beschreibt Qi sehr konkret eine Körperenergie, die man spüren und auch lenken kann.


Hat Qi nicht auch viel mit unseren Nerven zu tun? Also mit den Strömen, die in unseren Nerven laufen? Diese Ströme kann man messen, aber nicht so ohne weiters selbst beeinflussen. Genauso wenig, wie man die Durchblutung des Körpers so ohne weiters beeinflussen kann. Klar, mit Meditation, autogenem Training oder Biofeedbacktechniken kann man lernen, dies zu steuern....

Haben Nervenströme also was mit Qi zu tun oder ist Qi doch ganz was anderes?
Hugo

Gabe
24-12-2012, 12:18
Das Schriftzeichen Qi 氣 / 气 setzt sich zusammen aus dem Zeichen für "Dampf" und "Reis". Qi ist zugleich Masse (Reis) und Energie (Dampf). Alle Lebensformen sind Ausdruck von Qi in Verschiedenen Stufen der Materialisierung. So sind die Körperstrukturen eine sehr feste, materielle, der Geist-Shen eine sehr immaterielle Erscheinungsform. Qi ist die Grundlage aller Substanzen: Blut Xue, Körperflüssigkeiten Jin-Ye, Essenz Jing und Geist Shen. Die Wurzel des Körper-Qi liegt im Mingmen, dem Yang-Aspekt der Nieren.

Funtionen des Qi

Transportieren: Bewegt die Nahrung durch den Verdauungstrakt, Blut durch die Gefässe, Flüssigkeiten durch den Körper.

Transformieren: Wandelt Essenz-Jing, Qi, Körperflüssigkeiten und Blut Xue ineinander um; unterstützt Zang-Fu-Organe, die aus den Körperflüssigkeiten Dampf, Schleim und Urin transformieren.

Kontrollieren: Hält das Blut in den Gefässen und kontrolliert Schwitzen, Wasserlassen und Stuhlgang.

Schützen: Schützt den Körper an der Oberflächen vor exogenen pathogenen Faktoren.

Erwärmen: Erwärmt den Körper und lässt die Organe funktionieren.

Ernähren: Ernährt den Körper (Nähr-Ying-Qi)

Quelle: Heping Yuan 60 Punkte - 60 Krankheiten

Durch die KK oder nur QiGong stärkt man sein Körper, und lernt ihn besser kennen. Man nimmt nur das wahr was schon immer da war. Je mehr man trainiert umso bessere Kontrolle über seinem Körper hat man(und man wird natürlich fitter und stärker). Nur als Beispiel das Herz schneller oder langsamer schlagen lassen. Alles fängt an mit Übungen zur Kontrolle des Atems und Bewegung. Darum KK stärkt das Qi man macht sich ja "Fit"(den Körper). Da es viel um Körperbeherrschung geht stärkt man auch sein Geist. Beides ist Qi. Ohne Qi gibt es uns nicht! Wenn wir unser "Qi" einigeremassen kontrollieren können, fühlen wir halt unseren Körper besser. Wie das kribbeln was man spürt beim üben, was unser Blut ist was anfängt besser zu zirkulieren(kennt jeder z.B. vom einschlafen des Fusses/Bein/Arm). Wenn wir uns selber spüren dann spüren wir also das Qi auch besser. Wenn wir uns trainieren dann stärkt/verbessert das unser Qi folglich Körper, Organe(Lunge, Leber, Magen u.s.w.), Immunsystem, Blut, Geist, Nahrungsaufnahme, Atmung und was ich noch alles vergessen habe... Je mehr Qi wir verbrauchen(durch Anstrengung) umso mehr müssen wir auch zu uns nehmen - Nahrungsaufnahme/ Atmen/Sonne.
Man kann es noch um einiges genauer aufführen, es würde allerdings einiges mehr an Text geben. Also Qi ist nichts besonderes. Am besten denkt man auch nicht daran beim üben(so gedanken stehen nur im weg beim üben). Auch "Qi" lenken ist keine Zauberei. Als selbst versuch kann man sich z.B. auf seine Hand konzentrieren das sie ganz heiss werden soll wenn man sich das gut vorstellen kann dann wird sie auch warm durch die verbesserte Durchblutung(Yi- Vorstellung wichtiger Aspekt beim üben vor allem bekannt im YiQuan). Anfangs kann man es mit Bewegung unterstützen in den man die Hand zur Faust zudrückt und und wieder streckt immer abwechselnd. Und schon hat man sein QI in die Hand gelenkt.

Gruss
Gabe

Kamenraida
24-12-2012, 13:27
@Gabe: Super erklärt, danke.

Ich finde noch folgenden Aspekt wichtig: Mit der Anweisung "Das Qi muss fließen" ist in der KK eine bestimmte Funktionalität gemeint, sprich eine bestimmte Stellung der Gelenke, Muskeltonus, Verbundenheit, etc. Energiefluss und Körper sind untrennbar miteinander verbunden.

Ich wundere mich zum Teil über Leute aus dem Qi Gong, die ihre Energieübungen machen, dabei aber Körperhaltungen einnehmen, die ich aus dem Taichi-Blickwinkel als völlig blockiert einschätze.

Da stellt sich dann doch die Frage, ob mit Energie/ Qi im Qi Gong und in der KK, insbesondere im Taichi, wirklich dasselbe gemeint ist.

Gabe
24-12-2012, 14:06
Ja ich denke es ist das selbe gemeint. Wenn der Körper in Harmonie ist fliesst das Qi. Beziehungsweise der Körper arbeitet optimal zusammen. Alle Bewegungen, äussere wie innere werden optimiert. Und da passt kein Raster in dem man sagt man muss es genau so und so machen. Es sind "nur" Übungsanleitungen wie man dahin kommt. Den jeder Mensch ist ein wenig anders. Jeder hat Übungen die er für besser oder nicht so gut hält. Darum gibt es denke ich auch so viele Stilrichtungen(im QiGong, Yoga und KK`s). Dann kommt es ja noch auf viele andere Faktoren an z.B. Yin und Yang was hat die Überhand, je nach dem muss man mehr Körperlich beanspruchende Übungen machen oder beruhigende. Oder es ist was geschwächt(z.B. ein Organ) dann braucht man Übungen zur Stärkung dieser.
Leider wird teilweise durch Standardisierung der Systeme nicht mehr so viel Rücksicht auf das Individuum genommen. Da muss z.B. eine Taolu/Kata/Form oder Technik genau so und so aussehen.

Richard22
24-12-2012, 18:04
Super Beitrag, Gabe.

Und er zeigt genau das Probelm auf:

Qi kann man medizinisch determinieren, so wie Du es getan hast. Das kommt in China im 17 Jhd. in Mode, oder vielmehr die Verknüpfung von KK und Medizin. Die Gründe dafür waren vielschichtig, unter anderem eben das Waffen- und KK-Verbot der Qing.

Nur, was für eine KK vollkommen fehlt, wenn man sie medizinische Ebene betrachtet, daß ist eben der Gegner oder Partner. Gerade dieser ist ja im Modell Yin-Yang oder Gegensatz der Antrieb.

Im Taiji als Gesundheitssystem, wie es im 19. Jhd. entstand, ist der Aspekt der Medizin natürlich vordergründung und damit zielführend.

Im Taiji als KK, daß heute leider nicht mehr existiert, ist der Askept der Medizin zwar wichtig, aber eben nur Mittel zum Zweck.

Deswegen reicht es nicht, denke ich, Qi nur medizinisch zu betrachten. Das ist eine humanozentrische Sichtweise.

Qi ist ein metaphysischer Gedanke, Shen-Qi-Jing ist ein Konzept, welches das Ich/Ego mindestens in Frage stellt, wenn nicht transzendiert.

Oder, um es einfacher auszudrücken:

Das Qi Modell muß eine handfeste KK-Grundlage im Taiji haben - wie man es z.B. in den klassichen Schriften findet.

Eine handfeste, nachvollziehbare, erlernbare Erfahrung - oder es wäre vollkommen unnützt - was es nicht ist. Es muß eben nur unterrichtet werden.

Fechtergruß

shin101
24-12-2012, 18:48
Was denn nun ? Ist Qi ein Gedanke oder nun was handfestes. Mal davon abgesehen das sich seit dem ich Foren kenne darüber diskutiert wird,ob Qi nun existiert oder nicht und man nie über die Thematik herauskommt(scheinbar).
Außerdem ließt sich Qi als Idee,als Möglichkeit, als die als das, aber nein es kann nur eines sein. Wenn es Qi gibt, dann passt das ja nicht zum anderem.

Aber seltens ließt man einfach Mal den einen Gedanken. Es ist einfach Energie.


Liebe Grüße,
Shin

Gabe
24-12-2012, 18:49
Danke Richard22 und Kamenraida


Ja aber die medizinische Sichtweise ist ja eigentlich auch die der KK's auf chinesisch ist Qi immer Qi mit dem gleichen Schriftzeichen. Mein Lehrer sagte mir das wer Verletzen lernt auch lernen muss zu heilen. Egal ob als Soldat man einem Kameraden 1. Hilfe leistet, oder wenn man nach einer SV-Situation seinem Verletzten Kumpel(oder dem Opfer) hilft. Auch die meisten Lehrer die ich kennenlernen durfte sind ausgebildet worden in TCM(oder haben zumindest einiges gelernt).
Um das potential des eigenen Qi ausschöpfen zu können. Das heisst unter anderem das man sich komplett unter Kontrolle hat. Muss man sich ja von dem sogenannten "Ego" lösen. Im Kampf ist es zum Beispiel von nachteil wenn man sich von Agressionen leiten lässt(auch im Leben). Um da möglichst optimal zu Handeln muss man sich eben von Emotionen und Gedanken(Ablenkung) lösen. Was man ja auch beim Meditieren lernt, oder beim ewigen wiederholen einer Technik übt. Das soll ja nicht nur die Bewegung einschleifen sondern auch den Geist stärken. Darum redet man auch oft von Körper und Geist/ Shen Xin. Es wird denke ich einfach zuviel in "Qi" hineininterpretiert. Den es ist ja so oder so da solange wir Leben. Man sollte sich lieber mit denn anderen Konzepten beschäftigen dem YinYang das Taiji(dem Konzept nicht die KK) oder Yi(Vorstellung kurz übersetzt). Daraus kann man vieles nützliches ziehen fürs Leben und seine KK. Und beim Training stärkt man ja ohnehin sein Qi auch wenn man nicht daran denkt. Oder nichts davon weiss.

Gabe
24-12-2012, 18:53
@shin101 ja es ist einfach Energie aber manche interpretieren da zuviel hinein:rolleyes: oder erwarten zuviel. Aber dadurch kommen ja dann auch die tollen Geschichten und Wuxia filme

KlingonJake
24-12-2012, 19:14
nich so viel schreiben. lieber ueben gehen, das mache ich jetzt auch, Augen zu und ueben ganz still undleise im Bett zu liegen...

in diesem Sinne...gute n8

Richard22
25-12-2012, 11:14
Energie - das heißt alles und nichts, also auch Masse. Schaut man sich den Massedefekt an, dann relativiert sich auch der in unserer Alltagsphysik als geltend angenommende Masseerhaltungssatz.

Ladungen, Pole, damit Gegensatz - das ist es, was aber Yin und Yang und damit Qi ausmacht.

Schaut man sie die Fünf Wandlungsphasen als Modell an, und vergleich sie mit den vier Elementen des Empedokles, dann fiindet man dieselbe Annahme, nämlich, daß es Kräfte gegen muß, die eben den Wandel auslösen oder katalyiseren.

Hier Wiki zu Empedokles:
"Auch bei der Bestimmung der Ursachen für den Ortswechsel von Stoffteilchen, auf den Empedokles jede Veränderung zurückführt, greift er auf ein mythisches Konzept zurück. Er nimmt zwei einander entgegenwirkende bewegende Kräfte an, eine anziehende und vereinigende und eine abstoßende und trennende. Die vereinigende Kraft nennt er philótēs (Liebe, Freundschaft), die trennende neíkos (Streit). Sie streben unablässig danach, einander zu verdrängen. Aus ihrem endlosen wechselhaften Kampf resultieren alle Vorgänge im Universum einschließlich der menschlichen Schicksale."

Deswegen ist es durchaus wichtig sich über Qi und dessen Definition zu unterhalten - wenn es zugegebener Maßen auch schwierig ist.

Gabe - wer kann denn heute noch die KK Ausgabe des Taiji Quan?

Es geht, wie ich tippte, um handfeste, nachvollziehbare und Auslegung der Kunst und seiner Stücke, wie sie uns in den Formen überliefert sind.

Um es noch einfacher zu forumlieren:

Taiji Quan ist nicht Ich-Kunst, sondern Partner-Kunst - weil keine KK ohne einen Partner oder Gegner auskommt.

Frei nach Lao Dzi: Gegensatz im dem rechten Weg der Antrieb, Nachgiebigkeit ist dem rechten Weg das Mittel.

Oder Dschaung Dzi: Ruhe im Streit - Durch den Streit kommt es zur Vollendung.

Streit - Gegensatz - macht sich im Begriff Qi greibar.

Fechtergruß

Gabe
25-12-2012, 12:10
@Richard22 Naja knapp ne Handvoll habe ich da schon getroffen, Die TaijiQuan als Kampfkunst betreiben.
Ich meinte allerdings das:
Zitat Wiki: Tàijí oder Tai Chi (chinesisch 太極 / 太极 Tàijí, W.-G. T’ai-chi ‚Das sehr große Äußerste‘, auch Die großen Gegensätze) bezeichnet das höchste Prinzip des Kosmos. Der Terminus findet sich im Daoismus und auch im Konfuzianismus.

Ich denke jede Kampfkunst beinhaltet solche Prinzipien das beschränkt sich nicht nur auf Taijiquan nur weil es so heisst und andere Stile nicht. Und das Prinzip ist nicht nur in der KK, sondern die KK benutzt diese Prinzipien. Den das Taiji(kann man auch Naturgesetz/prinzip nennen) war ja schon da seit es den Kosmos/Natur/Universum gibt.
Qi beinhaltet sowieso alles und ist sowieso in deinem Körper solange du lebst.
Der Körper besteht aus Qi also somit auch die Masse. Luft, Licht, Pflanzen alles ist Qi. Da denke ich ist es wichtiger die Prinzipien zu verstehen (naja versuchen kann mans ja). Wie die Natur, wie man selber, und für die KK vor allem auch die anderen Menschen funktionieren.
Richard22, für die KK sind Partnerübungen von vorteil sonst ist es keine KK.
Ist ja klar aber was hat das jetzt mit Qi zu tun?

Klaus
26-12-2012, 00:36
Das Wort Qi in dem Zusammenhang ist ein Oberbegriff für Dinge, die es faktisch, tatsächlich, real, in echt, voll wahr wa, im Körper gibt. Kein "Konzept", keine "Theorie", kein "ich stells mir vor aber eigentlich ist es nicht echt". Echte Prozesse, echte Strukturen, echte metabolische Komponenten, von denen es nunmal nicht gerade wenige gibt, und von denen auch bei weitem nicht alle "erforscht" sind. Es gibt allein laut dem was ich da mal gelesen habe über 3000 Komponenten in der Lymphe von denen man nur bei etwa 200 die Funktion kennt, die anderen machen "irgendwas".

Und ja, man kann spüren wenn manche dieser Dinge am Werk sind. Als Kribbeln irgendwo, auf den Meridianen bis in die Zunge. Als "Gurgeln" in den Kanälen, Reservoirs, z.B. nähe Nebennieren, unter den Rippen, oder es geht was irgendwo im Arm oder Bein "auf". Über den Tag verteilt, nachts, wenn man was macht, oder wenn sich was ändert.

Das sollte man aber einfach so stehen lassen, ausser es fühlt sich SCHLECHT an, in dem Fall sollte man dann einfach was aufhören oder weniger tun. Ansonsten macht man einfach seine Basisübungen, und überlässt das seinem Körper und insbesondere dem Geist, was er wann tut, anfängt, aufhört, oder ändert. Wenn man mit der Stoppuhr am Werk ist, und alles "kontrollieren" will, landet man gerne mal in der Psychiatrie, oder enormen Krisen.

Kamenraida
27-12-2012, 14:48
Klaus, sag es doch noch ein paar mal: Chi gibt es! Echt! Wirklich! 100 pro! Aber so was von!

Ich finde die Frage müßig, denn letztlich ist jede Wirklichkeitsaussage ein Konstrukt, an das man "glauben" muss.

Aber ich gebe zu bedenken: Die westliche Wissenschaft dringt in die fernsten Galaxien des Universums vor wie auch in die kleinsten Bausteine der Materie. Aber ausgerechnet eine fundamentale Energie in uns allen, das Chi/Prana/Odem, sollen solche Schwachköpfe wie Newton, Einstein, Hawkings un dauch noch Millionen von Medizinern nicht finden, ja nicht einmal suchen?

Das halte ich für sehr unwahrscheinlich (auch wenn ich es nicht ausschließen kann).

Von daher: Ich denke eher, dass "Chi" eine Interpretation von körperlich-geistigen Vorgängen ist, die wir im Westen, wie es eben so unsere Art ist, anders systematisieren und in andere Schubladen stecken (Blut, Nerven, Aufmerksamkeit, Muskeln, etc).

Ob es Chi wirklich "gibt" oder nicht, ist letztlich egal. Man muss nicht aus allem eine Glaubensdoktrin machen.

Ich finde daher diese Frage wichtiger: Bringt mir das Chi-Modell etwas für meine (KK-)Praxis? Das würde ich sagen: Eingeschränktes Ja. Letztlich lassen sich alle Wirkweisen, bei denen die Chinesen mit "Energie" argumentieren, auch körpermechanisch erklären.
Andererseits finde ich die Energiearbeit schon einen guten Weg, um diese sehr feinstoffliche Körpermechanik zu entwickeln.

Das sind meine 10 Pfennig oder 5 Cent zu dem Thema.

Richard22
27-12-2012, 17:02
@Gabe,
Qi ist der Partner und meine Wenigkeit, wenn es um die KK geht. Der Gegensatz oder die polare Spannung in einer KK, Qi, kann sich nun mal nur mit einem Partner/Gegner erfahrbar machen.

Also lebt eine KK immer vom Gegenüber. Das ist im Taiji heute eher ein Probelm, es ist eine Ich-Kunst geworden, in der das Gegenüber fast gar nicht mehr vorkommt - wenn man so will ist das eben der Spiegel unserer heutigen Zeit: Pseudo-Induvidualität, Single-Existenz, Ego-Sackgasse.

Ich muß also fühlen lernen, was der Partner/Gegner gerade so treibt - sonst gibt es kein Anhaften, Kleben, Verbinden, Folgen (zhan, nian, lian, sui).

@ Klaus,
alles, was der menschliche Körper fühlt, ist neuronal, also biochemisch, niemand bezweifelt das.

@Kamen,
hier Wiki:
"Ein Shannon (1 Sh) ist eine Einheit für das Maß an Information in einer Nachricht. Dabei wird die Nachricht (das Signal) durch eine Zeichenmenge sowie durch die Wahrscheinlichkeiten , mit denen die einzelnen Zeichen in der Nachricht auftauchen, beschrieben. Die Einheit Sh ergibt sich aus der von Claude Shannon begründeten Informationstheorie und entspricht der Entropie der betreffenden Nachrichtenquelle und in der Biometrie dem Shannon-Index einer Population unterschiedlicher Spezies."

Wenn man so will ist das eine wissenschaftliche Definition von Qi, also eine Maßeinheit für den Wandel an sich. Volt, Ampere, treffen es auch ganz gut, sind aber logischer Weise auf den elektromagnetischen Bereich beschränkt - jede unserer Emotionen und Empfindungen ist, mit Klaus, bioelektrisch, also letztlich elektromagnetisch.

Fechtergruß

Gabe
27-12-2012, 17:18
@Kameraidan meinst du z.B. Higgs-Boson ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Higgs-Boson) oder willst du noch mehr Beispiele wo die Wissenschaft noch nicht so weit ist?

@Richard22 Okey für die KK muss ich mit meinem und vor allem mit dem Qi des Gegenübers umgehen können. Ich dachte es geht um "Ist das Qi was ich spüre"
den da ist alles was man von sich spürt Qi. Den unser ganzer Körper ist voll von dem bis wir Sterben dann ist es weg.
Ich denke allerdings braucht es die Prinzipien, mit denen wir arbeiten. Den das Qi ist ja sowieso da, und wird durchs Training gestärkt.

@Klaus ja klar alles was wir spüren ist Qi angefangen mit dem wenn wir merken das wir Hunger haben.(als Beispiel, denn das fühlen auch die meisten). Ja find ich auch da ist QiGong oder was auch immer sehr gut um damit arbeiten zu lernen(da QiGong auch einfache Kniebeugen sein können richtig ausgeführt, einfach ausgedrückt).

Richard22
27-12-2012, 17:28
Unsere Wissenschaft versucht die Wirklichkeit, die wir subjektiv wahrnehmen, durch Modelle, also extreme Vereinfachungen, zu beschreiben.

Aus diesen Beschreibungen wird versucht durch Diskussionen (Dialektik) und Versuchen (Empirie) den gröbsten Dummfug auszusondern. Andere Wissenschaftler bauen Theorien ganz ohne Erfahrungen der Wirklichkeit, und versuchen diese dann an der Wirklichkeit zu prüfen.

Was bleibt sind grobe Näherungen, die sich durch Versuch und Irrtum bewährt haben.

Letztlich ist aber jede Wissenschaft nur eine Meinung. So viel und so wenig.

@Gabe,
wenn ich ständig mein Qi fühlen/spüren lernen will, wie und vor allem wann soll ist dann spüren lernen, was Gegners Qi so treibt?

Wenn ich, mit Chen Xiaowang, 99% meiner Übungszeit in Formen stecke, 1% in Partnerübungen, dann habe ich auch nur zu 1% gelernt Gegners Energien/Qi zu fühlen.

Ich habe dann zu 99% mich selber fühlen gelernt . . . . . .

Fechtergruß

KlingonJake
27-12-2012, 19:34
Richard22 und Kamenraida sind so Leute, die dann der Grund sind warum andere Leute (wie ich) aufhoeren hier mitzulesen, weil da nur irgendwelches unqualifiziertes Zeugs kommt...aber das sind halt so Foren, gibt's ja in Facebook auch - da hab ich schon lange aufgehoert im Tai Chi-Forum/Gruppe Deutschland mitzulesen.

Ich will mich hier auch gar nixcht aeussern weil ich meine Energie (und auch ist das Qi/Chi, welches hier gemeint ist; da faengt das naemlich scon an) nicht damit verschwenden moechte mich hier auslassen zu muessen.

Klaus
27-12-2012, 23:39
Ich sprach lediglich davon dass dieses ominöse "Qi" das man spüren kann was ganz konkretes ist, das ist entweder da oder nicht. Die dazugehörenden physischen Strukturen kann man sehen und tasten, und wenn die agieren fühlt man die auch. Mir geht die Laberei von "Konzept" auf die Nerven, ein "Konzept" kann man nicht wahrnehmen wenn es arbeitet. Ob das nun ausschliesslich metabolische Komponenten sind, oder es auch was "anderes" gibt das man noch nicht "entdeckt" hat, ist mir relativ egal. Einfach weil ich mich nicht damit beschäftige der Frage nachzujagen "was" das "wirklich" ist, sondern höchstens damit es zu haben und einsetzen zu können. Und da wird man nicht besser wenn man "weiss" dass das nur x, y und z ist, und das morgens um 3:30 hergestellt wird, und so weiter. Aber man verwirrt Leute wenn man darauf rumreitet dass das nur ein "Konzept", eine "Idee" ist, von "Verbesserung", "Potential", oder was auch immer dann für ein Wort erfindet. Man hat ein paar simple Basisübungen, die sorgen dafür dass da was entsteht, und dann wird es zum Selbstläufer, mit der Zeit. Und die Einschränkungen dabei kann NIEMAND überblicken, dafür geht das viel zu sehr in die Details des biologischen Daseins. Etwas das übrigens so komplex ist, dass die Medizin tatsächlich noch bei weitem nicht alles geklärt hat, sonst gäbe es keine unheilbaren Krankheiten, einen Ratten******* von ungeklärten "Syndromen", und so grosse Probleme die richtige Diagnose zu stellen. Sowas weiss aber ein Mediziner, nur die Leute die Medizin zitieren nicht.

gasts
28-12-2012, 02:50
Mir geht die Laberei von "Konzept" auf die Nerven, ein "Konzept" kann man nicht wahrnehmen wenn es arbeitet.

Du meinst derartige "Laberei"?: Qi - Lebenskraftkonzepte in China. Definitionen, Theorien und Grundlagen (http://www.amazon.de/Qi-Lebenskraftkonzepte-Definitionen-Theorien-Grundlagen/dp/383047105X)

どうして
28-12-2012, 07:38
Du meinst derartige "Laberei"?: ...
Wenn ich Klaus richtig verstanden habe, geht es ihm um die Differenz, qi entweder als ein abstraktes, intellektuelles Konzept zu verstehen oder aber qi als konkret, auch körperliches erfahrbares Phänomen zu erleben. Denn sobald man qi lediglich als mehr oder weniger bildliches Erklärungsmodell für was auch immer begreift, "vergißt" man gewissermaßen das konkrete Vorhandensein von und die konkrete Arbeit mit qi.

Talisker
28-12-2012, 09:22
... Wenn ich, mit Chen Xiaowang, 99% meiner Übungszeit in Formen stecke, 1% in Partnerübungen, dann habe ich auch nur zu 1% gelernt Gegners Energien/Qi zu fühlen.
Ich habe dann zu 99% mich selber fühlen gelernt . . . . . .
Das scheint rein rechnerisch zu stimmen, doch zum Glück lässt sich die Welt nicht in so einfache mathematische Formeln zwängen.

Jedenfalls erlebe ich die Realität anders. Ich betreibe seit ca. 1,5 Jahren die Inneren Kampfkünste, das ist bestimmt keine lange Zeit. Hinzu kommt, dass ich eigentlich nur simple Grundformen mache, die eigentlich eher als Gesundheitsübungen und nicht als Kampfkunst anzusehen sind. Ich also praktisch 100 % meiner Übungszeit in „Formen“ und 0 % in Partnerübungen investiere. Nach dem IMO doch recht naiven Ansatz von Richard dürfte ich daher keinerlei Gespür für das Qi meines Gegners haben. Dem ist aber nicht so. Obwohl ich die ganze Zeit nur in mich reingehorcht habe und dabei nur meinem eigenen Qi nachgespürt habe, und weder die Absicht noch die Motivation hatte, irgendwann mal das Qi meines Gegners wahrnehmen zu wollen, ist es trotzdem passiert. Das kann ich zur Zeit im BJJ erleben.

Talisker
28-12-2012, 09:27
...Mir geht die Laberei von "Konzept" auf die Nerven, ein "Konzept" kann man nicht wahrnehmen wenn es arbeitet. Ob das nun ausschliesslich metabolische Komponenten sind, oder es auch was "anderes" gibt das man noch nicht "entdeckt" hat, ist mir relativ egal. Einfach weil ich mich nicht damit beschäftige der Frage nachzujagen "was" das "wirklich" ist, sondern höchstens damit es zu haben und einsetzen zu können. Und da wird man nicht besser wenn man "weiss" dass das nur x, y und z ist, und das morgens um 3:30 hergestellt wird, und so weiter. Aber man verwirrt Leute wenn man darauf rumreitet dass das nur ein "Konzept", eine "Idee" ist, von "Verbesserung", "Potential", oder was auch immer dann für ein Wort erfindet. Man hat ein paar simple Basisübungen, die sorgen dafür dass da was entsteht, und dann wird es zum Selbstläufer, mit der Zeit...
:yeaha: Genau meine Meinung.

Richard22
28-12-2012, 13:36
Naja, es wurden Bücher über das Konzept Dao oder Qi geschreiben . . . Lao Dzi, Dschaung Dzi, deren Nachfolger - das alles als Dummfug abzutun, das ist eben westliche Arroganz.

Ich nenne das inversen Kolonialismus.

Konzpete findet man auch in westliche KKs - sie sollen das Fechten erleichtern, nicht erschweren.

Ich denke, die Chinesen waren ähnlich schlau wie unsere westliche alten Fechter, und habe die Konzepte (Qi, Fünf Wandlungsphasen, Yin Yang) nicht erfunden, um sich selber zu behindern oder zu verdummen.

Selbst in China wird über die Konzepte diskustiert - sie erscheinen extrem einfach zu sein - haben aber doch ein kaum auslotbare Tiefe.

@Talisker,
BJJ ist nicht Taiji Quan. Wenn Du also an einer derart handfesten KK (wie dem BJJ) arbeitest, und dazu Formen übst (Taiji?), dann übt die eben nicht zu 100% Formen - oder übst Du im BJJ-Trainig deine (Teiji?) Formen? Ich denke, Du hast im BJJ-Training andere Übungsinhalte.

Gerade ein solches Gleichgewicht fehlt ja heute im Taiji.

Man sieht ja schon in diesem Strang die Sichtweisen einiger Diskutanten, die offen den Diskurs und die Meinungen anderer pauschal ablehnen. Das ist ein typisches Verhalten für Menschen, die in sozial isolierten Bereichen leben und damit dem Kontakt mit dem Partner/ Gegner gar nicht wollen oder kennen.

Wie soll es da zu einem harmonischen Gleichgewicht zu Innen und Außen kommen?

Fechtergruß

Talisker
28-12-2012, 16:45
@Talisker,
BJJ ist nicht Taiji Quan. Wenn Du also an einer derart handfesten KK (wie dem BJJ) arbeitest, und dazu Formen übst (Taiji?), dann übt die eben nicht zu 100% Formen - oder übst Du im BJJ-Trainig deine (Teiji?) Formen? Ich denke, Du hast im BJJ-Training andere Übungsinhalte.

Gerade ein solches Gleichgewicht fehlt ja heute im Taiji.
Natürlich übe ich im BJJ keine Formen der inneren Kampfkünste (bei mir wäre es Yiquan und seit kurzem auch Bagua). So ein normales BJJ-Training besteht bestimmt aus mehr als 90 % Partnerarbeit (inkl. Sparring bzw. Rollen). Allerdings wird da weder auf sein eigenes Qi noch auf das Qi des Trainingspartners geachtet.

Wenn du die Partnerarbeit einer äußeren Kampfkunst wie BJJ hier mitberücksichtigst, hast du Recht, dann übe ich tatsächlich nicht zu 100 % Formen. Aber darf man das denn? Der Knüller an den inneren Kampfkünsten ist doch eben, dass sie mit dem Qi arbeiten. Wenn man jetzt Trainingszeit aus den äußeren Kampfkünsten dafür auch anrechnen kann, frage ich mich, was dann noch den Unterschied zwischen einer inneren und einer äußeren Kampfkunst ausmacht.

borni
28-12-2012, 17:12
Nicht drüber reden, sondern fühlen und spüren!!!
Life of Pi - Trailer (Deutsch | German) | HD - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=CtvurN_touY)
;););)

Gabe
28-12-2012, 17:36
In der sinologischen Forschung wird die Einteilung mittlerweile als nutzlos eingestuft, da die meisten Stile sowohl innere als auch äußere Techniken beinhalten.
Quelle:Wiki Chinesische Kampfkünste ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Kampfk%C3%BCnste)

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f25/unterschied-usseren-inneren-kk-132977/
Meiner Meinung nach gibt es da keine Unterschiede zwischen innere und äussere KK. Ich denke da macht es Talisker schon gut so, trainiert sich selber und mit Partner. Die Gracies sollen ja auch viel innere Arbeit(Meditation u.s.w. machen) wie ich gelesen habe unter anderem hier:Rickson Gracie Interview | Articles (http://www.teamtooke.com/ricksonmaynardinterview.html)Royce Gracie Jiu-Jitsu Network of Charlotte, NC (http://nc.roycegracie.tv/royce_gracie/index.htm)]
Wie ich denke ist es auch ein Unterschied, ob man nur trainiert oder sich auch mit der Philosophie befassen möchte. Beim Training muss man eigentlich nicht mal wissen das es Qi gibt. Je weniger man sich ablenkt, umso besser kann man sich trainieren(Für Richard22 man trainiert sich natürlich auch mit einem oder mehrere Partner:p). Wenn man sich tiefer damit befassen möchte sollte man das meiner Meinung nach neben dem Training machen. Den beim üben sollte man sich auf die Übung konzentrieren, der Rest kommt von alleine. Man kann allerdings auch im Spagat oder MaBu lesen:D. Wenn man sich tiefer damit beschäftigen will lässt sich (glaube ich) das Buch "Huang Di Nei Jing" nicht umgehen.
@borni was das Training angeht :halbyeaha

どうして
28-12-2012, 17:59
Naja, es wurden Bücher über das Konzept Dao oder Qi geschreiben . . . Lao Dzi, Dschaung Dzi, deren Nachfolger ...
Ich verstehe es so, daß die Autoren, die du genannt hast, Bücher über das dao oder qi geschrieben haben. Darin werden dao oder qi (und manches mehr ...) als unmittelbare Realitäten verstanden: Erfahrbar, lebbar.
Sie haben nicht Bücher über - abstrakte, intellektualisierte - Konzepte geschrieben.
Beginnt nicht gerade mit eben dieser Unterscheidung das daodejing?

Richard22
28-12-2012, 19:14
Ganz und gar nicht - gerade die Daoisten sind sich über Subjekt und Objekt im Klaren.

Was Lao Dzi fordert ist die Fähigkeit zur Aufgabe des logischen Denkens - aber nicht das Aufgeben des Denkens an sich.

Man lese Dschuang Dzi Buch 2, Kapitel 3 - ober Kapitel 5, oder 7 - das ist ja gerade die Erfahrung der Außenwelt Thema.

Konzepte wie Qi sind überdies fühlbar, weil sie sich (als Gegensatz) in unserer Biochemie abzeichnen.

Innere und Äußere Schulen der KK - gibt es nicht und gab es noch nie - außer in der Innenpolitik Chinas - das hatten wir jetzt oft genug.

Fechtergruß

どうして
28-12-2012, 21:16
Ok. Ich gebe zu, ich verstehe nicht den Bezug deiner Antwort zu meinem Text.
Mag sein, ich kenne mich nicht genug aus und mein Verständnis ist nicht tief genug. Oder mag sein, du liest deine Themen in meine Worte hinein.

Immerhin ist mir deutlich geworden, daß sich offenbar unsere Auffassungen davon, was qi sei - und auch die Auffassung vom Sinn und Nutzen der Soloarbeit - grundlegend voneinander unterscheiden.
Macht ja nix.

Gabe
28-12-2012, 22:08
:D Ich glaube das meinte Klaus.

@Richard22 Qi ist kein "Konzept" Qi=Energie. Wenn meine Energie(Batterie) leer=Sterbe ich. Das Buch des HuangDi oder LaoZi das sind Konzepte
Ich meine auch das wissen über Qi ist in der KK nicht so wichtig(weil Qi ist sowieso schon da!).
Da kann man mit YinYang(schnell/langsam-hart/weich-links/rechts) schon mehr anfangen. Oder mit der Meridianlehre(Qinna,DimMak,Kyusho,Anatomie) beim trainieren kommt man auch selber auf die meisten relevante Punkte z.B. Oberarm LI14, Musikantenknochen SI8 oder Oberschenkel GB31. Soll man in der KK nicht auch Körper und Geist stärken dadurch wird das Qi sowieso auch stark, den rate mal was Körper und Geist am leben erhält.
@どうして Ich glaube es geht mir wie dir:o

gasts
29-12-2012, 00:48
Ich meine auch das wissen über Qi ist in der KK nicht so wichtig(weil Qi ist sowieso schon da!).
Da kann man mit YinYang(schnell/langsam-hart/weich-links/rechts) schon mehr anfangen. Oder mit der Meridianlehre....

Meridianlehre ohne Qi?
Qi = physikalische Energie?
Qi ist alles und auch der Körper und wenn Qi (also alles und auch der Körper) den Körper verlässt, dann ist man tot?

Schön, dass Du die Forderung "Aufgabe des logischen Denkens" schon so weit umgesetzt hast.
:)

Gabe
29-12-2012, 01:18
@simplicus
Qi ist eine Erklärung/Begriff für Energie durch Nahrung, Luft(Sauerstoff), Wasser und vieles mehr. Auch warum unser Körper läuft(warum wir leben). Und so weiter... Kann man noch vieles mehr dazu sagen darum sind die Bücher so dick über Qi und das ganze(es gibt ja genauer definiert noch verschiedene Formen des Qi).
Und nicht Qi ist der Körper, sondern ist im Körper.
Nein um Meridianpunkte zu manipulieren braucht man kein Wissen über Qi.(und nicht kein Qi wie gesagt ist sowieso da)
Ob ich jetzt lerne das ich auf GB31(der Name ist auch egal muss ja nur wissen wo das ist) schlage um Schmerzen zuzufügen. Oder auf RN22 drauf drücke um Husten zu lindern. Da spielt keine Rolle was man sonst noch Theoretisch alles weiss. Funktioniert auch so beides;). Und beim üben kommt man auch selber auf so einige Punkte.(Natürlich sollte man bei einem lernen der sowas kann)

gasts
29-12-2012, 01:43
@simplicus
Qi ist eine Erklärung/Begriff für Energie durch Nahrung, Luft(Sauerstoff), Wasser und vieles mehr. Auch warum unser Körper läuft(warum wir leben). Und so weiter...


also ein Konzept.





Und nicht Qi ist der Körper, sondern ist im Körper.




Der Körper besteht aus Qi also somit auch die Masse. Luft, Licht, Pflanzen alles ist Qi.






Nein um Meridianpunkte zu manipulieren braucht man kein Wissen über Qi.(und nicht kein Qi wie gesagt ist sowieso da)


Ein Meridian ist im Konzept der TCM defintionsgemäß eine Leitbahn für eine bestimmte Form von Qi.
Über die Punkte kann man -gemäß dieser Lehre- Einfluss auf den Qifluss nehmen.
Wenn Du also die Meridianlehre anwendest, dann bewegst Du Dich innerhalb dieses Konzepts und hast, sobald Du weißt, wo ein Meridianpunkt liegt, auch definitionsgemäß Wissen über Qi.
Die Behauptung: "Man braucht kein Wissen über Qi, es reicht Meridianlehre" ist also falsch, denn Meridianlehre ist definitionsgemäß Wissen über Qi.

Wenn ein anderes Konzept, dass genau diesen Punkten die Wirkung zuweist, ohne mit der Begrifflichkeit Qi zu arbeiten, dann ist es nicht das, was man üblicherweise meint, wenn man von "Meridianlehre" spricht.
Damit wärst Du dann aber in Übereinstimmung mit Kamenraida, dass Qi nur ein Konzept/Erklärungsmodell ist, dass durch andere Konzepte/Erklärungsmodelle ersetzt werden kann.

Gabe
29-12-2012, 11:48
@simlicius, starke arbeit so ich versuche es halt nochmal:p
Das HuangDi ist ein Konzept zur Erklärung von Qi, und nicht Qi ist das Konzept.
Wenn wir diesen grossen leuchtenden Stern "Sonne" nennen ist das immer noch dieser grosse Stern. Wenn wir Modelle wie sie funktioniert aufstellen, dann wird die Sonne nicht auf einmal zum Konzept, es bleibt immer noch dieser Stern.
Qi ist ein Begriff für die Beschreibung der "Energie" oder wie auch immer, darum gaben wir Menschen dem einem Namen neben vielen anderen halt auch Qi. Einfluss auf dein Qi nehme ich schon mit einem Lächeln oder Händedrücken. Ja um die "offiziele" Meridianlehre zu lernen gehört auch das befassen mit Qi dazu. Hast recht ungenau geschrieben von mir. Wie Qi ist der Körper auch nicht so ganz richtig von mir geschrieben, sondern der Körper beinhaltet Qi. Um Punkte zu manipulieren braucht man kein Wissen über Qi. Da ist es wichtiger zu wissen was auf was und wie reagiert. Denn wie gesagt das Qi ist immer da. Und es gibt auch verschieden Kulturen mit Alternativmedizin die ein ähnliches "Konzept" Zur Erklärung dieser "Energie"(nennen wir es mal Qi)haben.Qi ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Qi#Parallele_Begrifflichkeiten). In der westlichen Kultur gibt es viele solche Hausmutter Rezepturen und Tricks gegen verschiedene Beschwerden. Die sich auch auf das Konzept der TCM übertragen lässt.
Und ich denke nicht Qi/Prana/Orgon ist das Konzept, sondern eben z.B. das HuangDi ist das Konzept zur Erklärung von Qi.

Kamenraida
29-12-2012, 12:17
Gabe, ich bin völlig einverstanden, mit dem was du schreibst - scheint aber einseitig zu sein ;-)

In der Übungspraxis sage ich auch: Ich fühle die Energie im Tantien, ich spüre die Energie, wie sie durch meinen Körper und meine Extremitäten fließt. Das ist so und das hinterfrage ich auch nicht.

Aber ist doch etwas anderes, wenn man drüber spricht und versucht das ganze theoretisch zu fassen. Dann redet man zwangsläufig über Konzepte, egal ob sie aus China stammen oder aus dem Western.

Mein (Laber-)Argument lautet einfach so: Konzepte, bewusste wie unbewusste, beeinflussen Wahrnehmung. Darum kann man das, was man da fühlt, Qi nennen. Man kann aber auch sagen, es ist verstärkter Blutfluss, Nervenkribbeln, usw ... ich finde das egal. Realität hängt davon ab, welche Brille der Erkenntnis man auf der Nase hat.

Darum frage ich lieber: Bringt mich das Konzept, mit dem ich arbeite, weiter zu meinen Zielen? Oder beschränkt es mich vielleicht sogar?

Ich habe Leute erlebt, die glauben, Taichi wäre reine "Energiearbeit", ohne körperliche Grundlagen. Deren "Konzept" wird sie davon abhalten, gute Fähigkeiten zu erlangen. Andererseits werden Leute, die jede feinstoffliche Ebene ablehnen, eben auch auf ihre Grenzen stoßen.

Wo ich übrigens skeptisch werde, ist die Sache mit den Energiepunkten. Ich habe zwar von verschiedenen Meistern beeindruckende "Energiemanipulationen" erlebt, die Leute zapplen ließ oder bewegungsunfähig machte. Aber diese Wirkungen beruhten niemals auf der Manipulation einzelner Punkte, sondern waren immer "ganzheitlich". Soll heißen: Die Nummer glaube ich nicht, und zwar unabhängig davon, ob man nun Qi für real hält oder nicht.

KlingonJake
29-12-2012, 13:05
ich tu es doch noch, ich lese hier noch mit...das Niveau ist ja auch wieder etwas gestiegen ;)
ABER: ab einem gewissen Punkt ist Tai Chi nur noch "Energiearbeit"...und wir muessen nicht alles erklaeren. Klaus hat schon ganz richtig geschrieben, dass wir das jetzt nicht unbedingt analysieren muessen. Das ganze noch immer als Konzept zu verstehen/sehen ist eine sehr, wie ich finde, westliche Sichtweise...das widerum beschraenkt, eben das was Kamenraida schreibt, es beschraenkt, weil wir mit unserem bloeden westlichen Kopf fuer alles eine Erklaerung suchen - brauchen wir aber nicht!

Wenn mir das Bonbon schmeckt, schmeckt es mir zuallererst, ich will nicht unbedingt wissen, wann es wo , wie hergestellt wurde, was da fuer Inhaltsstoffe drin sind...

Fazit: wir schreiben zuiviel, anstatt zu ueben

Gabe
29-12-2012, 13:41
Kamenraida, man sollte so wie ich denke sich aber nicht zu viele Gedanken darüber im Training machen. Man braucht unter anderem Yi(Vorstellungskraft) um sich zum Beispiel einen Widerstand vorzustellen oder das man noch eine Wiederholung mehr schafft. Da arbeitet unser Körper dann anders. Sich das Qi selber vorzustellen a la Kiai master oder Dragonball ist denke ich nicht vorteilhaft. Ja man nennt es Qi wenn bei einer Übung die Hände kribbeln, dass das Qi dort hin "gewandert" ist oder konzentriert hat. Einfachste Übung dorthin Arme so schnell wie möglich kreisen, in beiden Richtungen, gegensätzlich, nur ein Arm, oder alles nacheinander. Dann kribbeln die Hände, ist das Qi dort konzentriert. Schritt für Schritt die Bewegungen minimieren so das der selbe Effekt durch die Übung erfolgt. Fortgeschritten wäre das man den selben Effekt erreichen kann ohne Bewegung. Darum fürs Training denke ist die Beherrschung von Körper und Geist wichtiger als der Gedanke an "Qi".(Natürlich hilft dem einem oder anderem die Vorstellung das es dort hin fliesst)
Ja Konzepte beeinflussen unsere Wahrnehmung. Darum sollten wir unser Qi auch fühlen ohne voreingenommen zu sein. Denn dann können falsche Vorstellungen entstehen. Denn wie gesagt Qi ist die ganze Zeit da und unser Körper nimmt es auch jetzt auf z.B. mit Atmung auch wenn man nicht an Qi denkt oder glaubt. Man verbraucht es- darum altern wir. Oder stärken es durch körperliche oder geistige arbeiten z.B. lernen oder Essen.(Nach TCM)
Bei mir war es z.B. so habe zuerst nur trainiert und erst 3-4 Jahre später mich intensiver mit TCM u.s.w. beschäftigt. Und da auch viele Erklärungen gefunden in Worte für Sachen die ich erlebt habe. Einfaches Beispiel man beobachte Mitmenschen in der gestressten Arbeitswelt sieht man oft Leute mit Oberflächliche Atmung und rotem Kopf und evt. Schlafstörungen-Erklärung der TCM Yang überhand.(Natürlich sehr vereinfacht ausgedrückt). Natürlich ist dann das Qi "geschwächt". Um das "Qi" zu stärken muss man wieder ein Gleichgewicht erstellen da reicht aber das Wissen von Qi nicht aus da muss man unter anderem auch die 5Elementelehre(ist auch Organlehre jedem Element wird ein Organ zugeschrieben), YinYang, Meridianlehre. Für einfache Manipulationen für Alltagsbeschwerden oder für die KK braucht man das nicht. Sofern man kein "TCM Arzt" werden will. Um zu erklären was man genau macht ist das Wissen von Vorteil.

Zitat: Kamenraida:
Ich habe Leute erlebt, die glauben, Taichi wäre reine "Energiearbeit", ohne körperliche Grundlagen. Deren "Konzept" wird sie davon abhalten, gute Fähigkeiten zu erlangen. Andererseits werden Leute, die jede feinstoffliche Ebene ablehnen, eben auch auf ihre Grenzen stoßen.

Wo ich übrigens skeptisch werde, ist die Sache mit den Energiepunkten. Ich habe zwar von verschiedenen Meistern beeindruckende "Energiemanipulationen" erlebt, die Leute zapplen ließ oder bewegungsunfähig machte. Aber diese Wirkungen beruhten niemals auf der Manipulation einzelner Punkte, sondern waren immer "ganzheitlich". Soll heißen: Die Nummer glaube ich nicht, und zwar unabhängig davon, ob man nun Qi für real hält oder nicht.
Ganz deiner Meinung man sollte Akzeptieren das da noch mehr ist als die "Wissenschaft" bisher herausgefunden hat. Mittlerweile gibt es ja auch immer mehr Beweise dafür das die Akkupunktur auch "Wissenschaftlich" ist.
"Energiepunkte"(klingt so Esomässig) sagen wir mal Meridianpunkte. Manipulationen sind zum Beispiel ein Schlag auf Solar Plexus(RN14). Oder leichter druck auf RN22 gegen husten. Und nichts Esoterisches. Oder beim Hebeln kann man die Hand so greifen das man gleich zwei Punkte erwischt, das Ergebnis ist nur mehr Schmerz.(Wenn man die allerdings gut erwischt fangen die einen oder anderen auch das Zappeln an vor Schmerzen:D). Und ich spreche nicht von bizarren Kiai Master, sondern von ganz normalen Techniken. Mein Kumpel ist TCM Arzt seit über 20 Jahren(hat mit westlicher Medizin begonnen) trainiert auch KK. Wenn er zum Beispiel einem am Handgelenk packt erwischt er die Punkte so gut, auch ohne viel Kraft, das man schon ziemliche Schmerzen verspürt und Lust hat loszulassen;). Und von so "Energiemanipulationen wie wovon du sprichst halte ich auch nichts.

Gabe
29-12-2012, 13:58
@KlingonJake jop recht hast du. Das meine ich auch beim üben spielt es keine Rolle. Da zählt nur das üben. Aber auf die Anmerkung "geht lieber trainieren".
Wie im HuangDi beschrieben: Nur liegen ist nicht gut, nur sitzen ist nicht gut, nur stehen ist nicht gut, nur gehen ist nicht gut, nur laufen ist nicht. Es ist die Kombination. Und wenn man sitzt kann man ja auch gleich was schreiben, lesen, essen u.s.w.. Wenn man schon einige std. am Tag übt kann man dazwischen auch was schreiben:p

KlingonJake
29-12-2012, 14:27
ja...im Endeffekt ist es eh jedem selbst ueberlassen...

im uebrigen mache ich den ganz klaren Unterschied zwischen "ueben" und "trainieren"...denkt mal drueber nach - da faengt's schon an ;)

Richard22
29-12-2012, 15:12
Wir haben hier Sprach- und Verständnisbarrieren.

Fühlen ist ein Konzept (unseres Gehirns). Sprache ist ein Konzept (unseres Denkens). Qi ist ein Konzept (unserer Wahrnehmung). KK ist ein Konzept (unseres Handelns).

Wiki:
"Ein Konzept (von lateinisch concipere ‚erfassen‘) beschreibt eine Grundvorstellung, die erste Fassung eines Textes oder einer Idee. In der Regel wird ein Konzept als eine Sammlung von Leitgedanken verstanden."

Yin-Yang, Taiji, Fünf Wandlungsphasen - alles Konzepte. Das Krasse ist, das wir im Westen gründlich verlernt haben, Konzepte zu erfassen und einzusetzen - ich denke seit der kartesischen Logik, auch Rationalismus genannt.

Am Klarsten hat man meiner Meinung nach in der Scholastik in Konzepten gedacht (und diese Zeit hat das wissenschaftliche Denken moderner Tage begründet - nicht die frühe Neuzeit).

Eine Diskussion ist keine Übungsstunde. In einer Diskuission geht es darum Argumente auszustauschen.

Agrumente sollte man begründen, wenn sie in Frage gestellt werden.

Wenn man also über Qi diskutiert - ein ohnehin schwieriges historisches Thema, dann muß man abstrahieren können.

Qi ist ja keinesfalls auf lebendige Materie oder menschliches Gewebe beschränkt.

Argumentiert man also: Ich fühle Qi, also ist das Qi - dann ist eine logische Frage: Was fühlt der Stein, wenn Qi durch ihn fließt?

Fechtergruß

Gabe
29-12-2012, 15:19
Übung ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbung) jep lernen-üben-trainieren. Da wir uns ja auch körperlich betätigen könnte man wenn man will auch üben oder trainieren sagen. Daher im Sport; Training, in der Schule; Übung. Aber das sind doch Details, wir wissen doch das es um Wiederholen von Übungen/Techniken geht die man erlernt hat. So haben wir es zusammen? lernen-üben-trainieren.
KlingonJake, Klaus, borni und ich denken das man nicht zuviel darüber nachdenken soll, sondern einfach üben/trainieren sollte. Stimmt das so weit?

gasts
29-12-2012, 16:13
Wenn wir diesen grossen leuchtenden Stern "Sonne" nennen ist das immer noch dieser grosse Stern. Wenn wir Modelle wie sie funktioniert aufstellen, dann wird die Sonne nicht auf einmal zum Konzept, es bleibt immer noch dieser Stern.
Qi ist ein Begriff für die Beschreibung der "Energie" oder wie auch immer, darum gaben wir Menschen dem einem Namen neben vielen anderen halt auch Qi.

Die Sonne kann allerdings fast jeder sehen, wenn er zur richtigen Zeit aus dem Fenster guckt.
Eine bessere Analogie ist daher IMO die Schwerkraft.
Die wird auch kaum einer leugnen allerdings gibt es verschiedene Konzepte (nicht einfach nur Namen), um zu erklären, warum z.B. ein Stein zu Boden fällt.
Ich meine, Aristoteles hat geglaubt, der Stein möchte an seinen ureigensten Platz zurück.
Newton hat behauptet, dass um jede Masse ein Kraftfeld entsteht, so dass jede andere Masse in diesem Feld eine Kraft erfährt.
Einstein hat behauptet, dass Massen die Eigenschaft haben, die Raumzeit zu krümmen und andere Massen sich daher plötzlich auf veränderten Bahnen bewegen.
Das sind unterschiedliche Konzepte um eine konkrete Wahrnehmung zu erklären aber nicht einfach andere Namen für die gleiche Wahrnehmung.

Von Qi können die meisten auch nur die Auswirkungen wahrnehmen.
Du hast oben z.B. stärkere Durchblutung angeführt.
Dahinter steckt das Konzept: "Blut folgt dem Qi."
(manche Leute würden vielleicht sagen "Qi = Durchblutung")
Um das Kribbeln beim Armkreisen oder bei Stress zu beschreiben, brauche ich im Kontext der Naturwissenschaften kein Qi, sondern man hat ein anderes Konzept (also ncht nur einen anderen Namen), wie das Armkreisen oder der Stress zu einer Mehrdurchblutung von Händen oder Kopf führt. (Zentrifugalkraft oder Durchblutungsänderung durch Veränderung des Gefäßdurchmessers infolge von nervösen und bichemischen Einwirkungen)

Auch ist der Begriff "Qi" nicht einfach durch den Begriff "Energie" in der strengen physikalischen Bedeutung austauschbar.

Die Menschen haben früher, als man noch nix von Sauerstoff und dergleichen wusste, festgestellt, dass man stirbt, wenn man nicht atmet.
Also musste der Atemprozess dazu dienen, so folgerte man, etwas aufzunehmen, das das Leben erhält ("Qi").
Dann hat man mitgekriegt, dass man stirbt, wenn man nix isst, also war ein ähnlicher (nicht der gleiche, weil wer atmet aber nix isst, stirbt dennoch) ominöser Stoff wohl auch in Nahrung enthalten.
Dann stellte man auch noch fest, dass ältere Menschen schwächer werden und sterben, obwohl genug Nahrung und Luft vorhanden ist.
Manche Leute früher andere später.
Da postulierte man ein weiteres Qi, dass von Geburt an vorhanden war (bei einem mehr, bei anderem weniger) und das sich langsam oder schnell verbrauchte (je nach Lebensstil).
Man braucht also in diesem Konzept schon drei Qi-Formen: Nahrungsqi, Atemqi und vorgeburtliches Qi.
Dann, wie Du selbst schriebst, führte man noch das Wei- oder Abwehrqi (analog zu einer Armee, die die Grenzen verteidigt) ein, um zu beschreiben, dass manche Leute öfter krank werden, andere seltener.
Schließlich meinte man auch noch, dass häufiger Samenerguss den Körper schwächt (auch bei uns weit verbreitete Vorstellung) und kam zu dem Schluss, dass bestimmte Körperflüssigkeiten (Jing) gespeichert und in Qi umgewandelt werden können.....

Dabei ist zu sehen, dass die Erklärungsmodelle meist Analogien waren, zu in dieser Zeit beobachtbaren Vorgängen, insbesondere in der menschlichen Gesellschaft/Verwaltung/Militär.*

Diese Vorgänge beschreiben die Naturwissenschaften allerdings mit einem anderen Konzept (nicht einfach nur einem anderen Namen), das in vieler Hinsicht überprüfbar ist und genauere Vorhersagen zulässt.
Im naturwissenschaftlichen Konzept ist der Stoff, der bei der Atmung aufgenommen wird Sauerstoff, keine ominöse Energie. Wenn man den austauscht gegen ein anderes Gas, dann stirbt der Mensch.
Der wesentliche Stoff in der Nahrung sind Fette und Kohlenhydrate, die in den Zellen (da hat man ziemlich genaue Vorstellungen davon) mittels Sauerstoffzufuhr, oder auch ohne, zur Energiegewinnung genutzt wird.
Weder Sauerstoff, noch Fette oder Kohlenhdrate oder Energie sind hier einfach nur Namen, die man durch Qi ersetzen könnte.
Genauso gibt es recht detaillierte, wenn auch noch nicht vollständige, vorstellungen über den Alterungsprozess und das Immunsystem des menschlichen Körpers, die ohne eine Substanz "Qi" auskommen.
Selbst der Unterschied zwischen einem toten und lebendigen Körper lässt sich erklären, ohne auf eine unsichtbare "Lebensenergie" zurückzugreifen.

Vor allem sollte einem IMO allerdings klar sein, dass es kein einheitliches Qi-Konzept gibt. Und man daher klar differenzieren sollte, in welchem Kontext, nach welcher Lehre/Linie man von welchem "Qi" spricht.

*)Ähnliches gibt es ja auch z.B. in der Psychologie, wo der menschliche Geist zu Zeiten der Dampfmaschine eher wie einen Dampfmaschine beschrieben wurde ("Dampf ablassen", "Triebstau"...)
zu Zeiten des Computers in Computerbegriffen ("Software", "Hardware", "umprogrammieren"...)

どうして
29-12-2012, 16:19
Qi ist ein Konzept (unserer Wahrnehmung).
Ich übersetze das für mich so:

qi hat kein Wesen, keine Substanz an sich selbst. (Wie auch immer das zu beschreiben sein möge.) Es ist nicht konkret materialiter. Sondern qi ist ein gedankliches, abstraktes Konstrukt aus der Wahrnehmung bestimmter Phänomene. Oder anders formuliert: Ein Erklärungsmodel zum Beschreiben eines bestimmten Aspekte von Welt.

Verstehe ich das richtig oder ist es anders gemeint?


... Diese Vorgänge beschreiben die Naturwissenschaften allerdings mit einem anderen Konzept (nicht einfach nur einem anderen Namen), das in vieler Hinsicht überprüfbar ist und genauere Vorhersagen zulässt.
D.h. beide beschreiben also dasselbe und sind - wenn auch von unterschiedlicher Qualität, aber doch vom Grundsatz her - austauschbar?

klar
29-12-2012, 16:40
Die Sonne kann allerdings fast jeder sehen, wenn er zur richtigen Zeit aus dem Fenster guckt.
Eine bessere Analogie ist daher IMO die Schwerkraft.
Die wird auch kaum einer leugnen allerdings gibt es verschiedene Konzepte (nicht einfach nur Namen), um zu erklären, warum z.B. ein Stein zu Boden fällt.
Ich meine, Aristoteles hat geglaubt, der Stein möchte an seinen ureigensten Platz zurück.
Newton hat behauptet, dass um jede Masse ein Kraftfeld entsteht, so dass jede andere Masse in diesem Feld eine Kraft erfährt.
Einstein hat behauptet, dass Massen die Eigenschaft haben, die Raumzeit zu krümmen und andere Massen sich daher plötzlich auf veränderten Bahnen bewegen.
Das sind unterschiedliche Konzepte um eine konkrete Wahrnehmung zu erklären aber nicht einfach andere Namen für die gleiche Wahrnehmung.

Von Qi können die meisten auch nur die Auswirkungen wahrnehmen.
Du hast oben z.B. stärkere Durchblutung angeführt.
Dahinter steckt das Konzept: "Blut folgt dem Qi."
(manche Leute würden vielleicht sagen "Qi = Durchblutung")
Um das Kribbeln beim Armkreisen oder bei Stress zu beschreiben, brauche ich im Kontext der Naturwissenschaften kein Qi, sondern man hat ein anderes Konzept (also ncht nur einen anderen Namen), wie das Armkreisen oder der Stress zu einer Mehrdurchblutung von Händen oder Kopf führt. (Zentrifugalkraft oder Durchblutungsänderung durch Veränderung des Gefäßdurchmessers infolge von nervösen und bichemischen Einwirkungen)

Auch ist der Begriff "Qi" nicht einfach durch den Begriff "Energie" in der strengen physikalischen Bedeutung austauschbar.

Die Menschen haben früher, als man noch nix von Sauerstoff und dergleichen wusste, festgestellt, dass man stirbt, wenn man nicht atmet.
Also musste der Atemprozess dazu dienen, so folgerte man, etwas aufzunehmen, das das Leben erhält ("Qi").
Dann hat man mitgekriegt, dass man stirbt, wenn man nix isst, also war ein ähnlicher (nicht der gleiche, weil wer atmet aber nix isst, stirbt dennoch) ominöser Stoff wohl auch in Nahrung enthalten.
Dann stellte man auch noch fest, dass ältere Menschen schwächer werden und sterben, obwohl genug Nahrung und Luft vorhanden ist.
Manche Leute früher andere später.
Da postulierte man ein weiteres Qi, dass von Geburt an vorhanden war (bei einem mehr, bei anderem weniger) und das sich langsam oder schnell verbrauchte (je nach Lebensstil).
Man braucht also in diesem Konzept schon drei Qi-Formen: Nahrungsqi, Atemqi und vorgeburtliches Qi.
Dann, wie Du selbst schriebst, führte man noch das Wei- oder Abwehrqi (analog zu einer Armee, die die Grenzen verteidigt) ein, um zu beschreiben, dass manche Leute öfter krank werden, andere seltener.
Schließlich meinte man auch noch, dass häufiger Samenerguss den Körper schwächt (auch bei uns weit verbreitete Vorstellung) und kam zu dem Schluss, dass bestimmte Körperflüssigkeiten (Jing) gespeichert und in Qi umgewandelt werden können.....

Dabei ist zu sehen, dass die Erklärungsmodelle meist Analogien waren, zu in dieser Zeit beobachtbaren Vorgängen, insbesondere in der menschlichen Gesellschaft/Verwaltung/Militär.*

Diese Vorgänge beschreiben die Naturwissenschaften allerdings mit einem anderen Konzept (nicht einfach nur einem anderen Namen), das in vieler Hinsicht überprüfbar ist und genauere Vorhersagen zulässt.
Im naturwissenschaftlichen Konzept ist der Stoff, der bei der Atmung aufgenommen wird Sauerstoff, keine ominöse Energie. Wenn man den austauscht gegen ein anderes Gas, dann stirbt der Mensch.
Der wesentliche Stoff in der Nahrung sind Fette und Kohlenhydrate, die in den Zellen (da hat man ziemlich genaue Vorstellungen davon) mittels Sauerstoffzufuhr, oder auch ohne, zur Energiegewinnung genutzt wird.
Weder Sauerstoff, noch Fette oder Kohlenhdrate oder Energie sind hier einfach nur Namen, die man durch Qi ersetzen könnte.
Genauso gibt es recht detaillierte, wenn auch noch nicht vollständige, vorstellungen über den Alterungsprozess und das Immunsystem des menschlichen Körpers, die ohne eine Substanz "Qi" auskommen.
Selbst der Unterschied zwischen einem toten und lebendigen Körper lässt sich erklären, ohne auf eine unsichtbare "Lebensenergie" zurückzugreifen.

Vor allem sollte einem IMO allerdings klar sein, dass es kein einheitliches Qi-Konzept gibt. Und man daher klar differenzieren sollte, in welchem Kontext, nach welcher Lehre/Linie man von welchem "Qi" spricht.

*)Ähnliches gibt es ja auch z.B. in der Psychologie, wo der menschliche Geist zu Zeiten der Dampfmaschine eher wie einen Dampfmaschine beschrieben wurde ("Dampf ablassen", "Triebstau"...)
zu Zeiten des Computers in Computerbegriffen ("Software", "Hardware", "umprogrammieren"...)

soweit richtig!

mit ein paar Einschränkungen:

- Blut ist nicht Qi, sondern Blut
das war lediglich eine ironische Gleichsetzung von mir um darzustellen, dass die Dinge funktionieren und da sind, unabhängig von unserer Aufmerksamkeit darauf

- es fehlt noch der Aspekt der "Information", bzw. Wirksamkeit von nicht anfassbaren und nicht wirklich mechanisch-logischem Erklärbarem. Manche Dinge wie der Placebo-Effekt, manche psycho-somatischen Erkrankungen und die Macht der Vorstellung bzw. Virtualisierung konnten zwar schon teilweise wissenschaftlich benannt werden. Dennoch gibt es eine Art "Energie" die wir noch nicht wissenschaftlich befriedigend benennen können. Das betrifft sowohl die Selbstheilung, wie auch die Wirksamkeit mancher Behandlungsmethoden, und auch kampfkunstmäßige Wunderkräfte (z.B. Shaolinmönche), und auch unsere eigenen Chi-Empfindungen. Das Thema Energie, Information, ... ist in meinen Augen etwas ganz wichtiges, welches nicht alles psychologisch erklärbar ist. Da ist noch etwas was wir noch nicht fassen können.

EDIT: Ich möchte richtig stellen, dass ich voll auf Deiner Seite bin und Atmung, Nahrung, ... usw. ganz genau so sehe. Der Chi-Begriff kommt aus einem anderen Kulturkreis und einem anderen Paradigmen-System als unsere westlich-aufgeklärte-humanistische Bildung und lässt sich von daher mit nichts konkret gleichsetzen, da die Denkmodelle komplett unterschiedlich sind. Das Konzept ist ein anderes. Dennoch lassen sich viele Dinge in unserem System konkret benennen, aber eben nicht alles. Den Ansatz der Energie haben bei uns nur "Esotheriker", während er im Chi-Bereich grundlegend ist. Ich bin auch gegen die Mystifizierung und meine Meinung stimmt mit der Deinen zu 95% überein. Die fehlenden 5% Prozent betreffen die Information bzw. Energie.

gasts
29-12-2012, 16:53
D.h. beide beschreiben also dasselbe und sind - wenn auch von unterschiedlicher Qualität, aber doch vom Grundsatz her - austauschbar?

Die beschriebenen Phänomene sind die gleichen.

Ein helles, wärmendes Objekt bewegt sich beobachtbar über das Firmament.

Ob das nun ein Gott mit seinem Feuerwagen ist oder ein 150 Millionen Kilometer entfernter Stern, um den wir auf unserer Erdkugel kreisen, ist sicherlich in gewisser Weise "austauschbar".
Je nachdem wie das Konzept konstuiert ist, kann man es u.U. allerdings überprüfen bzw. widerlegen.

Im Falle von Qi handelt es sich für mich eher um ein Arbeitsmodell, dass dann wiederum in der praktischen Anwendung teilweise sinnvoller ist, als manch westliches "Konzept".
Z.B. ist das arbeiten mit Wahrnehmungsbildern IMO zielführender als den Organismus im Detail beinflussen zu wollen.
Manche Phänomene sind von den naturwissenschaften auch noch nicht befriedigend beschrieben, bzw. unter "Einbildung" eingeordnet.

klar
29-12-2012, 17:58
Man muss auch nicht alles benennen.
Wenn ich in der Toskana bin spüre ich dort ein anderes Chi als z.B. in Augsburg.
Ich belasse es bei Chi. Damit tue ich mir leichter.
Power und Kraft im Taichiquan möchte ich auch nicht auf Körperausrichtung, Biomechanik, Muskelspannungen, Atmung, geistige Einstellung usw. zerlegen.
Klar benötigt man zum Erlernen die genaue Stellung jedes einzelnen Gelenkes, die Entspannung, Vorstellungen wie Yin-Yang oder Pang Ji Lü An oder ähnliches, die Pumpbewegungen, die Kreis- und Spiralbewegungen und so weiter. Und irgendwann spürt man das Chi. Und dann kann man das Chi lenken ohne in jedes Detail zu gehen. Das ist einfach so ein Gefühl. Aber das funktioniert (merkt man wenn der 40kg Sandsack waagrecht fliegt :D ). Der Chi-Begriff ist für mich ein gutes Wort um Wirkungen auf mich oder andere darzustellen, ohne die Gesamtheit und das Zusammenspiel aller Einzelursachen benennen und erklären zu müssen.

klar
29-12-2012, 18:26
Ich finds auch doof, das Qi-Kung-ler und Taiji-ler meinen sie hätten das Monopol auf Chi. Man müsse praktisch jahrzehntelang sein Chi zu beherrschen üben, um dann einen lenkbaren Chi-Fluss zu haben. Während Kraftsportler oder Sport-Kampf-Kämpfer alle verhärtet sind und keinen Chi-Fluss haben und deshalb keine Power haben. Ehrlicherweise waren die stärksten und powervollsten Kampfkünstler die ich kennengelernt habe KEINE Taichi-ler oder Qi-Kung-ler. Ich übe auch noch Taichi und Chi Gung - bitte nicht missverstehen!

Gabe
29-12-2012, 18:30
Natürlich kann man auch Schwerkraft nehmen, ist sicherlich der bessere Vergleich. Und ja die Durchblutung kann man auch erklären. Darum schrieb ich ja wenn man denn Effekt ohne Bewegung beherrscht, das kommt durch Training/üben. Dann kommt die "Wissenschaft" an ihren Grenzen mit erklären. Und ich glaube simplicius raus zu lesen das wir der selben Meinung sind. Habe es nur Oberflächlich erklärt. Wie du auch und trotzdem ergeben sich so lange Texte. Und auch du hast nicht alle "Formen" des Qi genannt. Eben verschiedene Formen von Qi, also kann man allgemein von Qi sprechen. Und das mit der Durchblutung war nur ein Beispiel, nicht Durchblutung gleich Qi. Ein Beispiel für das lenken von Qi war das.
Auch mit den drei Formen des Qi ist sehr kurz erklärt. Da gibt es: Yuan-Qi, Ying-Qi, Gu-Qi, Zong-Qi(Atmungs-Qi), Qing-Qi, Zhen-Qi, Wei-Qi, Jingluo-Qi. Und habe bestimmt noch eine Form oder mehr vergessen.
Und Blut ist nicht gleich dem Blut-Xue der TCM. Aber das würde den Rahmen sprengen.
Ja das Problem ist die unterschiedliche Denkweise.
Eine Art-
Schüler: Was ist Qi?
Meister: Egal übe weiter...
Schüler: Ok
Eine andere:
Schüler: Was ist Qi?
Meister: Also Qi ist ..........u.s.w......ect.....
Schüler: Warum?
Meister:Weil............u.s.w.
:D

@ Klar Ja ganz deiner Meinung alle trainieren ihr Qi auch wenn sie es nicht wollen

KlingonJake
29-12-2012, 19:11
Ich finds auch doof, das Qi-Kung-ler und Taiji-ler meinen sie hätten das Monopol auf Chi. Man müsse praktisch jahrzehntelang sein Chi zu beherrschen üben, um dann einen lenkbaren Chi-Fluss zu haben. Während Kraftsportler oder Sport-Kampf-Kämpfer alle verhärtet sind und keinen Chi-Fluss haben und deshalb keine Power haben. Ehrlicherweise waren die stärksten und powervollsten Kampfkünstler die ich kennengelernt habe KEINE Taichi-ler oder Qi-Kung-ler. Ich übe auch noch Taichi und Chi Gung - bitte nicht missverstehen!

ich lese immernoch hier mit...weiss nicht warum, das regt mich vlt. zu sehr auf, da muss ich wieder zu mir selbst finden, um da ruhiger zu werden...

natuerlich waren Leute wie Bruce Lee in erster Linie Qi Gong-Praktizierende...du sagst selber, dass die alle "verhaertet" waeren; gleiches gilt im uebrigen fuer Leute , die enorm viel Stress haben; das ist zutreffend. Niemand sagt , dass solche Leute GAR KEINEN Energiefluss haetten, bei denen ist es oft nur halt wie so zaehe Kaugummimasse, weil die Muskeln, in der Tat verhaertet, weil extrem zusammengezogen, sind...das ist nur 1 Beispiel, gibt sicher noch andere.
Auf der anderen Seite gibt's so Leute, die mit 73 noch topfit sind, in den 10. Stock laufen, nie den Fahrstuhl nutzen und QiGong so ueben, wie es sein sollte.

Ich lehn mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass 70-80% (wenn nicht mehr)der Leute die da QiGong unterrichten, keine Ahnung haben, was das wirklich ist, sondern nur die Formen und sowas alles machen - gleiches gilt fuer's TaiJi.
Ich spreche hier ausErfahrung...habe mit Leuten gesprochen, hochdotiertenLeuten, die fernab von dem waren, was sie da unterrichten.

Es ist ein Unterschied, ob ich das nur unterrichte, (um Geld zu verdienen) oder ob ich unterrichte und das lebe.

atural ower NP
29-12-2012, 19:24
Erst dachte ich mir: What the fuck soll mir das bringen? Einfach nur dazustehen. Doch nach und nach habe ich bemerkt, dass wenn ich die richtige Haltung einnehme und mein Gewicht zentral verlagere, so dass ich fast wie von alleine stehe, mich ein energetisches Gefühl durchströmt. Ich weiß nicht wie ich das mache aber ich kann es mental intensivieren. Bzw. "extern", also nicht durch Anspannen von Muskelpartien oder so. Es ist seltsam zu beschreiben aber da fiel mir auch auf, dass ich dieses Gefühl bereits kannte aus der Vergangenheit. Ich hatte diese Empfindung bereits als Kind entdeckt an mir und wusste aber nicht was das sein soll. Kann es sein, dass das Qi ist?

Oder es kann auch das gefühl sein dass man dringend aufs klo muss weil die qiqi raus will

KlingonJake
29-12-2012, 19:29
Oder es kann auch das gefühl sein dass man dringend aufs klo muss weil die qiqi raus will

unlustig

gasts
29-12-2012, 19:36
Ich lehn mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass 70-80% (wenn nicht mehr)der Leute die da QiGong unterrichten, keine Ahnung haben, was das wirklich ist, sondern nur die Formen und sowas alles machen - gleiches gilt fuer's TaiJi.
Ich spreche hier ausErfahrung...habe mit Leuten gesprochen, hochdotiertenLeuten, die fernab von dem waren, was sie da unterrichten.

In Indonesien?

KlingonJake
29-12-2012, 19:49
ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Leute hier (Jakarta) zwar Tai Chi ueben, jeden Morgen, aber wirklich, ich meine wirklichwirklich , verstehen oder wissen tun sie da auch nicht was sie machen- ja klar, gibt ne Menge Theoriewissen hier...aber , ob ich die Theorie auch in die Praxis umsetzen kann ist die andere Frage...ja, ich hab hier mit Leuten gesprochen iund auch in Deutschland, speziell die Berliner Szene kenne ich inzwischen recht gut, auch einen Teil Brandenburg...mag ja sein, dass die alle unterrichten und das auch kompetent rueberkommt, aber ob es das wirklich ist...?

KlingonJake
29-12-2012, 19:50
aso, und mein Lehrer aus Berlin ist deutscher und 73 Jahre jung...

Gabe
29-12-2012, 21:37
@KlingonJake mich hats hier irgendwie auch gepackt:o und schreibe zum ersten mal so richtig mit.
Ich denke es ist eher so 70-80% die Formen nachmachen, Theoretisch auch wissen was wie wo sein sollte. Aber in der Praxis nicht hinkriegen, weil zu sehr auf die Theorie fixiert als auf das üben. Und dadurch enstehen zu grosse Erwartungen so das man nicht weiter kommt beim üben.(Und schon haben wir eine "Qi" Blockade:D)

gasts
30-12-2012, 03:32
Ich denke es ist eher so 70-80% die Formen nachmachen, Theoretisch auch wissen was wie wo sein sollte. Aber in der Praxis nicht hinkriegen, weil zu sehr auf die Theorie fixiert als auf das üben. Und dadurch enstehen zu grosse Erwartungen so das man nicht weiter kommt beim üben.(Und schon haben wir eine "Qi" Blockade:D)

Du gehörst wahrscheinlich zu den 20-30% die das "hinkriegen"?
Was kriegst Du denn hin?

どうして
30-12-2012, 10:04
Die beschriebenen Phänomene sind die gleichen.Danke.

Diese These ist aus meiner Sicht methodisch zu kritisieren, weil die Grundannahme, es werde Identisches lediglich anhand unterschiedlicher Erklärungsmodelle beschrieben, es von vornherein methodisch ausschließt, unmöglich macht, nicht-Identisches auch nur wahrzunehmen.
Um in deinem Bild zu bleiben: Führe tatsächlich einmal "ein Gott mit seinem Feuerwagen" über den Himmel, könnte man ihn nicht mehr wahrnehmen können, da das Fremde per definitionem als das bereits Bekannte definiert ist.
Oder kurz gesagt: Rein methodisch betrachtet, verankert dieses Axiom Zirkelschlüsse, die einen Erkenntnisgewinn unmöglich machen.

Inhaltlich erscheint mir diese Setzung schwierig nachzuvollziehen, da sie per se nur einen Ausschnitt der mit dem Begriff "qi" verbundenen Phänomene erfassen kann: Ich sehe nicht, wo es z.B. für den Bereich der inneren Alchemie Entsprechungen in anderen Erklärungsmodellen gibt?
Die Feststellung, daß "manche Phänomene ... von den naturwissenschaften auch noch nicht befriedigend beschrieben" sind, scheint mir zu kurz gegriffen.

Viel interessanter sind für mich ganz persönlich allerdings die Erfahrungen, die sich im Laufe der Jahre aus dem eigenen Üben ergeben haben.

gasts
30-12-2012, 10:58
Danke.

Diese These ist aus meiner Sicht methodisch zu kritisieren, weil die Grundannahme, es werde Identisches lediglich anhand unterschiedlicher Erklärungsmodelle beschrieben, es von vornherein methodisch ausschließt, unmöglich macht, nicht-Identisches auch nur wahrzunehmen.


das sehe ich nicht
Es gibt zwar -durchaus akadamische gebildete -Leute, die behaupteten, die Indios hätten die spanischen Karavellen nicht wahrnehmen gekonnt, also wirklich nich gesehen, weil sie keinen Begriff dafür hatten... das halte ich allerdings für einigermaßen absurd.
Man kann auch Unerklärliches und Unbekanntes wahrnehmen. Dann sucht man sich eine Erkärung dafür, je nach Gusto.
Z.B. bedient man sich in der modernen Kosmologie dunkler Energie, von der man keine große Ahnung hat, was das sein soll, aber der man eben Eigenschaften zuspricht, so dass man die gemachten Beobachtungen erklären kann.
Das ist für mich das gleiche Schema, wie einem Nahrungsmittel eine unbekannte, lebensnotwendige Substanz zuzuordnen, wenn man keine Ahnung von Biochemie hat.


Die Methode ist Folgende:
Am Anfang steht die Wahrnehmung.
Diese Wahrnehmung ist unmittelbar und subjektiv und zunächst mal davon unabhängig, welches Weltbild man hat.

Dann wird diese Wahrnehmng bewusst oder unbewusst in ein Erklärungsmodell eingeordnet, oder das Erklärungsmodell angepasst, dass auch die neue Wahrnehmung erklärt wird.
Üblicherweise greift der Mensch dabei auf Bekanntes zurück, das leicht variert wird.
So sahen die ersten Außerirdischen eben wie Menschen aus, nur mit einer anderen Farbe und einem größeren Kopf, erst viel später kamen dann Energiewesen und dergleichen dazu, alle aber mit gewissen bekannten Merkmalen, die neu kombiniert wurden.
Selbst der Gott, von dem man sich kein Bild machen soll, zeigt ja recht menschliche Charaktereigenschaften.
Die Tatsache, dass jemand ein skeptisch wissenschaftliches Weltbild hat, wird ihn nicht davon abhalten, Stimmen zu hören, wenn niemand da ist, oder die Wahrnehmungen zu haben, die mit einer spirituelle Erfahrung einhergehen. Er wird diese Wahrnehmung nur anders erklären, als ein Mensch des Mittelalters oder ein moderner Esoteriker.




Um in deinem Bild zu bleiben: Führe tatsächlich einmal "ein Gott mit seinem Feuerwagen" über den Himmel, könnte man ihn nicht mehr wahrnehmen können, da das Fremde per definitionem als das bereits Bekannte definiert ist.


Das verstehe ich nicht?
Du meinst, man würde einen Gott in einem Feuerwagen mit der Sonne verwechseln und daher nicht bemerken?
Diese Argumentation kann ich wirklich nicht nachvollziehen.



Oder kurz gesagt: Rein methodisch betrachtet, verankert dieses Axiom Zirkelschlüsse, die einen Erkenntnisgewinn unmöglich machen.


Welches Axiom? Dass die uninterpretierte Wahrnehmung vom Weltbild unabhänig sind?
Das (dass es eine objektive Welt gibt) ist IMO die Basis der Naturwissenschaft und die zeichnet sich nicht gerade dadurch aus, dass sie keine neuen Erkenntnisse gewönne.



Inhaltlich erscheint mir diese Setzung schwierig nachzuvollziehen, da sie per se nur einen Ausschnitt der mit dem Begriff "qi" verbundenen Phänomene erfassen kann: Ich sehe nicht, wo es z.B. für den Bereich der inneren Alchemie Entsprechungen in anderen Erklärungsmodellen gibt?
Die Feststellung, daß "manche Phänomene ... von den naturwissenschaften auch noch nicht befriedigend beschrieben" sind, scheint mir zu kurz gegriffen.


Da könnte man sich auch hinstellen, und sagen, die Wissenschaft kann keine Engel "erfassen".
"Engel" ist allerdings schon eine Interpretation einer Wahrnehmung. Für die zugrundeliegenden Wahrnehmungen, die ein Mensch hatte, der meint, einen Engel getroffen zu haben, lassen sich in den Wissenschaften sicherlich Erklärungsmodelle finden.

Natürlich hat die Naturwissenschaft z.B. kein Erklärungsmodell dafür, dass, wie von Astrologen behauptet, das Schicksal von Menschen durch die Stellung der Erde zu bestimmten Sternbildern, die Lichtjahre entfernt sind, beeinflusst wird, oder auch nur korreliert. Allerdings ist die Wahrnehmung, dass das so sei, schon sehr zweifelhaft. Würde man diese Erfahrung tatsächlich machen, dann würde man auch nach einer Erklärung suchen.

Welche konkreten Phänomene gibt es denn im Bereich der inneren Alchemie, für die es keine alternativen Erklärungsmodelle gibt?

Yangshuo
30-12-2012, 13:01
.

kanken
30-12-2012, 13:06
Die Hirnareale sind dank fMRI bekannt, hat man sogar bei meditierenden Mönchen "live" nachgewiesen...

gasts
30-12-2012, 13:35
Muss man schon weit suchen. Evtl. Abspaltung des Bewusstseins vom Körper. Sich selbst von aussen sehen oder solches Zeug.
Dafür habe ich noch kein alternatives Erklärungsmodell.


Da stellt sich natürlich zunächst die Frage, ob man sich wirklich selbst von außen sieht, oder über Astralreisen tatsächlich in Wechselwirkung mit fernen Orten kommt, oder das einem nur so vorkommt.
Zumindest scheint das Fehlen einer Erklärung derartige Erfahrungen nicht zu verunmöglichen bzw. davon abzuhalten, Erklärungen für solche Erfahrungen zu suchen.

Out?of?body experience and autoscopy of neurological origin (http://brain.oxfordjournals.org/content/127/2/243.full)


Die Hirnareale sind dank fMRI bekannt, hat man sogar bei meditierenden Mönchen "live" nachgewiesen...

Wobei ich angesichts des aktuellen (mir bekannten) Kenntnisstands eher bei den untersuchten Mönchen die zielführenden Praktiken lernen würde, als bei den Wissenschaftlern, die die entsprechenden Versuche durchführten.
Gleiches gilt für Methoden, die ich selbst gelernt habe und auf einem Qi-Konzept beruhen.

kanken
30-12-2012, 13:46
Wobei ich angesichts des aktuellen (mir bekannten) Kenntnisstands eher bei den untersuchten Mönchen die zielführenden Praktiken lernen würde, als bei den Wissenschaftlern, die die entsprechenden Versuche durchführten.
Gleiches gilt für Methoden, die ich selbst gelernt habe und auf einem Qi-Konzept beruhen.

Da hast Du natürlich Recht.

Richard22
30-12-2012, 13:54
Wir können gar nichts erklären - schon gar nicht die Wissenschaft, die sich ja streng genommen mit Erklärungen gar nicht beschäftigt.

Die Wissenschaft beschreibt nur Theorien und Modelle. Erklärungen verlangen Wissenschaftslaien, die sie normaler Weise aus der Kirche bekommen.

Frei nach Dschuang Dzi: Der Sinn wird verdunkelt, wenn man nur fertige Ausschnitte der Wirklichkeit betrachtet.

Wir können Gravitation/Schwerkraft grob beschreiben, haben aber keinen Plan von seinen Medium/diskreten Teil oder seiner Wechselwirkung mit anderen Grundkräften (Quantentheorie und Gravitationstheorie sind zur Zeit unvereinbar).

Wir Wissen nicht was Materie ist - wir wissen nur, daß Energie, Bewegung, und Materie ineinander konvertierbar sind.

Wir können den menschlichen Körper grob beschreiben, haben aber keinen Plan was seine über 90 Milliraden Körperzellen genau machen, oder wie die 90-100 Tausend Hormone und bioaktiven Stoffe wechselwirken.

Wir haben fast keinen Plan von unserer Galaxis, die grob 100 Tausend Lichtjahre im Durchmesser hat. Astrologie/Astronomie raten da genauso rum, wir fangen gerade erst an (seit 1999) extrasolare Planeten zu beschreiben - wir haben keine Ahnung von der Topologie der Galaxis. Übringes, die UNO hat unsere Milchstraße in "Helmut Schmidt Galaxis" umgetauft . . .

Genauso Taiji - wir haben so gut wie keinen Plan, was und wofür die Formen und Stücke gut waren, die Forschung dazu beginnt gerade.

Was uns dank des Chen Clans überliefert wurde ist die Asche, das sind die Reste einer ehemals lebendigen Tradition.

Wir können das nur rekonstruieren, weil das gesamte Taiji Quan auf Konzepten aufgebaut ist.

Unser Gehirn ist darauf ausgelegt eine Vielzahl von Einzeldaten mittels Konzepten in überschaubare Denkgruppen einzuteilen. Nur deswegen können wir abstrahieren.

So auch Qi/Od/Prana, das sind alte Konzepte, die in ihrer letzten Konsequenz auf Wandel beruhen, wenn man so will also auf Energie, wenn man Energie als Bewegung sieht, oder als eine Kraft des Übergangs.

Genauer haben wir drei Arten von Qi: Shen, Qi und Jing. Alle haben als Motor das Te und damit das Dao. Alle drei vollenden sind in Ruhe und werden zu Xu oder Leere und kehren damit zum Dao zurück - das schrieb Lao Dzi.

Das ist das Konzept eines zyklischen Weltbildes, wie es auch unsere germanischen Vorfahren hatten. Das Christentum und alle Buchreligionen haben dagegen ein lineares Weltbild. In diesen Glaubensystemen gibt es folglich auch keine Kraft des Übergangs oder der Veränderung, weil ja alles determiniert auf einen Endpunkt hinausläuft.

Also haben Konzepte einen tiefgreifenden Einfluß auf uns.

Zum Unterricht: Man sollte Qi anschaulich erklären, also zeigen, daß jede Bewegung einen Yin und einen Yang Anteil hat, der selber wiederrum in Yin und Yang Teile zergliedert werden kann.

Dazu muß man aber selber wissen, welche Bewegung was zum Ziel hat, oder warum sie wozu ausgeführt wird.

Fechtergruß

gasts
30-12-2012, 14:06
Wir können gar nichts erklären ...
[...]
Zum Unterricht: Man sollte Qi anschaulich erklären...

:gruebel:

KlingonJake
30-12-2012, 14:18
?

どうして
30-12-2012, 14:35
Am Anfang steht die Wahrnehmung.
Das ist mal ein interessanter Satz.
Im Faust heißt es: "Am Anfang war die Tat."
Im Johannesevangelium: "Am Anfang war der logos (meist übersetzt mit "Wort")."
In der Genesis: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde."

Ich teile nicht den radikalen Empirismus, wie du ihn vertrittst. Ich tendiere eher dahin Welt und Wahrheit in einem konstruktivistischen Sinne zu verstehen.


Die Tatsache, dass jemand ein skeptisch wissenschaftliches Weltbild hat, wird ihn nicht davon abhalten, Stimmen zu hören, wenn niemand da ist, oder die Wahrnehmungen zu haben, die mit einer spirituelle Erfahrung einhergehen. Er wird diese Wahrnehmung nur anders erklären, als ein Mensch des Mittelalters oder ein moderner Esoteriker.
Das erinnert mich an eine interessante Seminarreihe während einer längeren Ausbildungsphase in der Psychiatrie einer großen süddeutschen Universitätsklinik, in der es um Kriterien ging, anhand derer eine Psychose von einer realen(sic!) Vision diagnostisch zu unterscheiden sei. Geleitet wurde sie von einem Chefarzt und Proffessor.


Das verstehe ich nicht?
Du meinst, man würde einen Gott in einem Feuerwagen mit der Sonne verwechseln und daher nicht bemerken?
Diese Argumentation kann ich wirklich nicht nachvollziehen.
Natürlich nicht. Da du davon ausgehst, daß der Gedanke, ein derartiges Phänomen könne sich tatsächlich ereignen, kein sinnvoller Gedanke ist.

(Ich schau auch nicht die ganze Zeit an den Himmel, um ihn nicht zu verpassen. Aber ich meine inzwischen gelernt zu haben, daß Dinge sein können, von denen mir meine ursprünglich naturwissenschaftlich geprägte Weltsicht und Lebenshaltung früher gesagt hätte, sie wären nicht existent, nicht möglich.)


Welches Axiom? Dass die uninterpretierte Wahrnehmung vom Weltbild unabhänig sind?
Daß die Sonne und Gott mit Feuerwagen identisch sind.
Daß der als unwahrscheinlich bzw. unmöglich eingestufte Gott mit Feuerwagen per se in einem naturwissenschaftlichen bzw. materialistischen Sinne erklärbar zu sein hat.
Du postulierst, daß das notwendig bei allem und immer so ist. Dein naturwissenschaftlich-materialistisches Weltbild läßt von vornherein keine andere Verstehensmöglichkeit zu. Das ist das Axiom, das ich meine.
Axiom deshalb, weil es lediglich eine These ist. Es ist eine Setzung. Der Gedanke ist nicht evident. Er ist nicht unmittelbar allgemeingültig (Es gibt einen ganzen Haufen Menschen, für die ein Gott - wenn auch ohne Feuerwagen - Teil ihrer Realität ist. - Übrigens für viele der Naturwissenschaftler in meinem persönlichen Umfeld.)


Das (dass es eine objektive Welt gibt) ist IMO die Basis der Naturwissenschaft ...
Ja natürlich ist das so. Ich versuche dagegen deutlich zu machen, daß ich diesen erkenntnistheoretischen Optimismus ganz und gar nicht teile.


Da könnte man sich auch hinstellen, und sagen, die Wissenschaft kann keine Engel "erfassen".
Nein, kann sie nich können. Schönes Beispiel.


"Engel" ist allerdings schon eine Interpretation einer Wahrnehmung. Für die zugrundeliegenden Wahrnehmungen, die ein Mensch hatte, der meint, einen Engel getroffen zu haben, lassen sich in den Wissenschaften sicherlich Erklärungsmodelle finden.
Ich erinnere an das bereits erwähnte Seminar: Wenn du einmal im Kreis von Medizinern (Psychiater, Psychologen, Neurologen ...) darüber diskutiert und gearbeitet hast, wie man möglichst zuverlässig evaluieren kann, ob jemand, der behauptet, einem Engel begegnet zu sein, psychiatrisch erkrankt ist (oder eine andere faßbare Erklärung vorliegt) oder ob sein Erlebnis wahr (Was genau ist denn eigentlich "Wahrheit"? Darüber habe ich mal ne ellenlange Abschlußarbeit geschrieben.) ist, wird ein solches Beispiel sehr viel weniger eindeutig.


Welche konkreten Phänomene gibt es denn im Bereich der inneren Alchemie, für die es keine alternativen Erklärungsmodelle gibt?
Ich denke, ich kenne mich Bereich der Naturwissenschaften inzwischen nicht mehr gut genug aus um das tatsächlich kompetent zu diskutieren.
Entschuldigung, daß ich das angestoßen habe.

gasts
30-12-2012, 16:17
Viel interessanter sind für mich ganz persönlich allerdings die Erfahrungen, die sich im Laufe der Jahre aus dem eigenen Üben ergeben haben.

magst Du über die hier berichten, oder ist das zu persönlich?

どうして
30-12-2012, 17:32
edit. Pardon, hab's zu spät gesehen.

Gabe
30-12-2012, 18:45
Zitat: simplicius:
Zitat:
Zitat von Gabe
Ich denke es ist eher so 70-80% die Formen nachmachen, Theoretisch auch wissen was wie wo sein sollte. Aber in der Praxis nicht hinkriegen, weil zu sehr auf die Theorie fixiert als auf das üben. Und dadurch enstehen zu grosse Erwartungen so das man nicht weiter kommt beim üben.(Und schon haben wir eine "Qi" Blockade)
Du gehörst wahrscheinlich zu den 20-30% die das "hinkriegen"?
Was kriegst Du denn hin?
Keine Ahnung was du hören willst? Oder willst du mich nach der Antwort als Prolet darstellen?
Ergebniss vom üben:
Naja Antworte mal Ausnahmsweise trotzdem. Schnellere Wundheilung Schnitte(bin Koch) hören auf innert ca. 10min zu bluten(auch Schnitte die durch die Hautschichten durchgehen. Verstauchungen Hämatome u.s.w je nach dem wie schwer 1std. bis max. 2 Tage. Pfeifferisches Drüsenfieber 1Woche dann waren nur noch Antiviren vorhanden(das war im 2000 auch das letzte mal wo ich wirklich krank war). Magenlymphknoten schaffte der Arzt fast nicht abzutasten trotz kompletter Entspannung. Herzschlag regulieren(natürlich in einem Begrenzten Bereich), so das auch der Ausbildner vom 1. Hilfekurs erstaunt.(obwohl das er wusste das es geht, hatte er noch nie in 15s beim Liegenden Menschen mit gleicher Atmung so starke Schwankungen erlebt, wie er der Gruppe sagte.)
Das sind nur ein paar wenige Positive Aspekte die ich durch das üben/Training erlebt habe.
Jetzt kommt irgendwie auch immer mehr die Wissenschaft ins Spiel. Aber ihr wisst das die auch immer wieder "neue" Erkenntnisse haben.
Ich hatte früher mit dem Kunstturnen viel mit Sportmediziner zu tun. Die Wissen ja alle 6Monate das die Übungen die sie vor 6 Monaten gelehrt haben doch nicht so gut waren. Um sie dann wieder zu ändern. Finde ich sehr Konsistent in der Inkonsistenz. Nicht nur beim Sport sondern auch bei der Ernährung ist es das selbe(Ich kann halt nur beim Sport und der Ernährung richtig mitreden den nur das habe ich auch richtig gelernt). Bei der Ernährung finden sie auch immer wieder heraus das dies und jenes doch nicht so gut ist, um herauszufinden das es doch gut ist für den Körper. Und meist ist es halt so wie ich erlebt habe das es in der TCM(Ernährungteil) schon immer so war. Zum Beispiel die Garmethode Dämpfen die ist ca. in der westlichen Kultur keine 200 J. alt. Während es in der Asiatischen Kultur seit nicht nur einem Jahrtausend gemacht wird.

KlingonJake
30-12-2012, 19:12
die Seite mag jetzt nicht unbedingt der ueberzeugende Knaller sein, das weiss ich, aber es gibt genug andere Seiten dazu Gral.de: GralsWelt: GralsWelt aktuell: Interviews: Das Licht in den Zellen (http://gral.de/gralswelt/gralswelt_aktuell/interviews/das_licht_in_den_zellen)

und zur Begriffsklaerung Kohärente Strahlung ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Koh%C3%A4rente_Strahlung)

Wissenschaft hat noch nicht alles entdeckt auf dieser Welt...aber sie sind in die richtige Richtung unterwegs...

ps: ich koennte mich dazu jetzt noch mehr hier auslassen, wie, da was zusammenhaengt, ist aber schon spaet hier und ich geh jetzt schlafen

Richard22
30-12-2012, 19:50
Gerade Heraklit mit seinem Logos wird oft völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Bei Heraklit ist der/das Logos es Übergeordnetes Ganzes, das alles lenkt, überall vorhanden ist und den den Menschen nicht erkannt oder wahrgenommen wird.

Gleiches berichtet Lao Dzi vom Dao.

Spätere Denker (Stoikier) machen aus dem Logos das vernunftbetonte Wort, später göttliche Vernunft - nur ist das eine Verfälschung den urtümlichen Begriffes.

Das ist so, als ob man dem Qi nur die Qualität des Yang zusprechen wollte.

Das Gute an der Wissenschaft ist eigentlich, daß sie Kritik an sich selber als Grundbestandteil ihrer Arbeitsweisen annimmt - wenn man versteht, daß Wissenschaft nur beschreibt und Modelle errichtet.

Wenn man Wissenschaft als Wahrheit sieht (wie mein Vorredner mit der Ernährnungs- oder Sportwissenschaft, die natürliche beide keine Wissenschaften sind, sondern Sammelbecken für die verschiedensten Disziplinen), dann gibt es viele, viele Konflikte mit der Logik. Das liegt daran, das Meinungen selten logisch sind.

Das ist ja gerade das Problem mit der Wissenschaft - Laien verwechseln sie mit der Kirche oder jeder anderen sinnstiftenden Institution.

Dschaung Dzi prägt ja gerade den Begriff des Taiji, weil er etwas sucht oder beschreiben möchte, daß jenseits des Gegensatzes liegt.

Also jenseits von Subjekt und Objekt.

Die Kraft zwischen Subjekt und Objekt kann man wieder einmal mit dem Qi vergleichen (aber auch Shen und Jing).

Die Kraft dieseits von Subjekt und Objekt ist das Te, denn sie vervollständigt immer das Gegenteil mit seinem Teil.

Die jenseitige Kraft, über die man nichts weiter sagen kann, und die keinen echten Namen trägt, die aber alles erzeugt, das ist Heraklits Logos oder Lao Dzis Dao.

Also benötigt man das Dao, um das Te und weiter das Qi zu erklären.

Wenn man so will, dann ist das nichts weiter als die Logik des Gegensatzes, die wiederum zur Grenze des Gegensatzes führt.

Fechtergruß

gasts
31-12-2012, 05:14
-

KlingonJake
31-12-2012, 06:03
ich bin hier zwar nicht angesprochen, moechte mich aber doch dazu aeussern, weil ich denke, dass so wie Gabe es beschrieben hat, mit den Erwartungshaltungen, eben der Wunsch nach etwas geweckt wird.
Das ist jetzt eigentlich schon zuviel gesagt, denn wenn wir darueber reden, wird es uns verlassen (das gilt fuer diesen ganzen verdammten Thread, weshalb ich mich auch so zurueckhalte mit schreiben).
Wuenschen wir uns etwas zu stark, werden wir es verlieren...woher ich das mit Gewissheit sagen kann? Eigene Erfahrung.
Daraus folgt, dass, wenn wir zu hohe Erwartungshaltungen haben, wird das worauf wir warten nie eintreten.
Gleiches gilt meines Erachtens fuer Leute, die hier mitschreiben und irgendwelche alten Schriften zitieren, statt mal rauszugehen und zu ueben...ein Schueler hat da mal was tolles zu gesagt: "ich verstehe gar nicht, wie Leute das wieder loslassen (aufhoeren zu ueben) koennen, wenn sie es mal gefunden haben"

Folgt daraus jetzt, dass ihr alle es nicht wisst oder gefunden habt?
Soweit moechte ich nicht gehen, ich glaube sehr wohl , dass ihr alle irgendwas spuert - wobei das kribbeln und Schweregefuehl in den Extremitaeten dabei nur der Anfang ist.

In diesem Sinne, keep the Spirit up!

gasts
31-12-2012, 06:18
-

Richard22
31-12-2012, 08:39
Leute, die hier mitschreiben und alte Schriften zitieren, wie meine Wenigkeit,

-haben überhaupt keine Zielvorstellung - das ist ja gerade das Problem mit dem bewußten Denken. Auch kann man es, mit Dschuang Dzi, nicht besitzen, was oft zu Problemen mit ihren sehr westlich denkenden Schülern führt.

-üben hauptberuflich 4-5 Stunden am Tag KK, Ausdauer- und Kraftüben.

-forschen jeden Tag 2-3 Stunden an Theorie und Geschichte und lesen alte Schriften und betreiben Quellenarbeit (meisten mehr, aber wir reden vom Schnitt).

-unterrichten östliche und westliche KK, waffenlose und mit Fechtwaffen (Stahlwaffen).

-üben Roßfechten, Bogen zu Pferd, also Dinge, die früher (14-17 Jhd.) eher normal in der KK waren, heute eher ungewöhnlich.

-schreiben hier im Forum mit, weil sie wissen wollen, was die anderen KK'ler so denken.

-sind genrell an Diskussionen interessiert, wundern sich aber oft über das allgemeine Unvermögen, was Diskurse betrifft.

Fechtergruß

itto_ryu
06-01-2013, 15:10
Nicht drüber reden, sondern fühlen und spüren!!!
Life of Pi - Trailer (Deutsch | German) | HD - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=CtvurN_touY)
;););)

:halbyeaha

frisch-gewurzelt
07-07-2013, 02:59
Zumal die meisten Aspekte für unser planerisches Denken auch völlig Wurst sind. Es gibt eine Instanz in einem die damit arbeiten muss, die tut das aber auch wenn man sich das nicht täglich erzählt oder vorliest.

Das was man tun kann ist, täglich, oder wöchentlich, bestimmte Stimulationsübungen zu machen, so wie auch der Fussballspieler eine gewisse Zeit am Tag trocken Sprintübungen macht, ohne Ball. Wie sich genau diese allgemeine Sprintfähigkeit ins Fussballspiel überträgt, sollte man schlicht dem Körper überlassen. Das macht man indem man es tut, mit Ball, Gegner, und einer Spielübung. Genauso übt man auch den "Einsatz von Qi" indem man es tut, in einer Ringkampfübung, oder was auch immer dass diese Ressource auch nutzt. Bei mir reichte dafür BALLSPORT, oder tagsüber im Lauf durch das Treppenhaus rennen und federgepufferte Feuerschutztüren gegen die Wand knallen. Es igbt keine "Qi-Chirurgen" die am allgemeinen Apparat herumschneiden könnten. Und so wie ein Fussballer nicht wissen muss, was genau das Herz dazu bringt stärker zu werden während man trainiert, muss auch niemand wissen wie genau "Qi" stärker wird während man trainiert, es stimuliert, oder benutzt.

Das ist alles Korinthenkackerei für das Lagerfeuer oder die Selbsthypnose, dass man unheimlich wichtig wird wenn man sowas kennt. Es gibt Dinge die man wissen sollte wenn man bestimmte Fähigkeiten gelernt hat, aber die haben was damit zu tun wann man was genau nicht macht. Niemand muss wissen wieso der Körper um eine bestimmte Uhrzeit etwas abschaltet, man kann das auch einfach mal hinnehmen und so lassen. DAS ist eine wichtige Fähigkeit, auf die Intuition hören lernen, und nicht in alles reinfuhrwerken weil man denkt man kann sein Zellwachstum ja viel besser kontrollieren als der Körper selbst, der das seit der ersten Zellteilung tut, lange bevor man lesen gelernt hat.

guter beitrag.kontrolle ist so oft das zauberwort-ständig hat man einen hang dazu.das wiederum sollte man sich und anderen verzeihen,deutsche kenne ich eben als kontrollfreaks.und kontrolle kommt...ja leider..dennoch von angst.
obwohl..warum machen leute eigentlich kampfsport?ist das nicht auch eine form von starker angst,die dahintersteckt??wovor auch immer!los jungs,auf den tisch damit,WARUM macht ihr das???:rolleyes:

frisch-gewurzelt
07-07-2013, 03:02
Leute, die hier mitschreiben und alte Schriften zitieren, wie meine Wenigkeit,

-haben überhaupt keine Zielvorstellung - das ist ja gerade das Problem mit dem bewußten Denken. Auch kann man es, mit Dschuang Dzi, nicht besitzen, was oft zu Problemen mit ihren sehr westlich denkenden Schülern führt.

-üben hauptberuflich 4-5 Stunden am Tag KK, Ausdauer- und Kraftüben.

-forschen jeden Tag 2-3 Stunden an Theorie und Geschichte und lesen alte Schriften und betreiben Quellenarbeit (meisten mehr, aber wir reden vom Schnitt).

-unterrichten östliche und westliche KK, waffenlose und mit Fechtwaffen (Stahlwaffen).

-üben Roßfechten, Bogen zu Pferd, also Dinge, die früher (14-17 Jhd.) eher normal in der KK waren, heute eher ungewöhnlich.

-schreiben hier im Forum mit, weil sie wissen wollen, was die anderen KK'ler so denken.

-sind genrell an Diskussionen interessiert, wundern sich aber oft über das allgemeine Unvermögen, was Diskurse betrifft.

Fechtergruß


sag mal,fechter-hast du eigentlich noch zeit für einfach-mal-spass-haben?es klingt echt,als wärst du wie eine art dampfmaschien.....ich weiss nedd...:rolleyes:

Richard22
09-07-2013, 13:15
Eher nicht - Freizeit und Nichtstun sind ebenso wichtig.

Viele Menschen üben heute einen Beruf aus, dem sie 8-10 Stunden am Tag nachgehen - ist bei mir ebenso, nur eben ein anderer Beruf.

Fechtergruß

frisch-gewurzelt
09-07-2013, 17:50
Leute, die hier mitschreiben und alte Schriften zitieren, wie meine Wenigkeit,

-haben überhaupt keine Zielvorstellung - das ist ja gerade das Problem mit dem bewußten Denken. Auch kann man es, mit Dschuang Dzi, nicht besitzen, was oft zu Problemen mit ihren sehr westlich denkenden Schülern führt.

-üben hauptberuflich 4-5 Stunden am Tag KK, Ausdauer- und Kraftüben.

-forschen jeden Tag 2-3 Stunden an Theorie und Geschichte und lesen alte Schriften und betreiben Quellenarbeit (meisten mehr, aber wir reden vom Schnitt).

-unterrichten östliche und westliche KK, waffenlose und mit Fechtwaffen (Stahlwaffen).

-üben Roßfechten, Bogen zu Pferd, also Dinge, die früher (14-17 Jhd.) eher normal in der KK waren, heute eher ungewöhnlich.

-schreiben hier im Forum mit, weil sie wissen wollen, was die anderen KK'ler so denken.

-sind genrell an Diskussionen interessiert, wundern sich aber oft über das allgemeine Unvermögen, was Diskurse betrifft.

Fechtergruß

what?
überhaupt keine zielvorstellungen?
aber jeden tag mit regelmässigem üben zubauen?wie passt das zusammen???

Richard22
10-07-2013, 11:03
Was mich antreibt ist blanke Neugier - auch der Grund, warum ich hier tippe.

KK ist immer eine Reise, deren Ziel man eben nicht kennt. Das habe ich zum Glück für mich schon Anfang 20 erkannt.

Seitdem bin ich munter am Forschen und Arbeiten - ich erkenne aber, daß wir zum größten Teil überhaupt keinen Plan haben, wie KK in früheren Zeiten aussah.

Das ist, finde ich, sehr schade, denn KK sollte ein wichtiges Glied in der Erziehung und Kultur des Menschen sein - ansonten ist der Mensch unmündig und der Willkür anderer unterworfen.

Fechtergruß

frisch-gewurzelt
10-07-2013, 22:47
Was mich antreibt ist blanke Neugier - auch der Grund, warum ich hier tippe.


Fechtergruß

jaah,das kauf ich dir ab.:)

frisch-gewurzelt
10-07-2013, 23:00
............

frisch-gewurzelt
10-07-2013, 23:00
Das ist, finde ich, sehr schade, denn KK sollte ein wichtiges Glied in der Erziehung und Kultur des Menschen sein - ansonten ist der Mensch unmündig und der Willkür anderer unterworfen.

Fechtergruß

klingt bissl fanatisch.ist aber fast schon verständlich,da unsere kultur nur so tut,als würde sie zum selbstbestimmbaren leben erziehen.
eigentlich ist doch angesagt:"mach,was ich dir sage und du kommst heil davon." eigentlich wie es immer schon unter den menschen war...nur früher wussten die leute gleich,was phase ist.
heut wird von der machbarkeit des glückes und der persönlichen freiheit geschwätzt.....volle verscheisserei.

aber auch das sollte man evt.differenziert betrachten.es gibt menschen,die brauchen eine klare vorgabe,was sie nun tun oder lassen sollen-die funktionierer- und es gibt die kreativen,die es nicht gut aushalten,wenn jemand was vorgibt.da ist viel genetik im spiel-kannste mit kultur und erziehung nedd soo viel dran ändern.
"scheedem tierchen sein pläsierchen":)

T. Stoeppler
11-07-2013, 06:44
-sind genrell an Diskussionen interessiert, wundern sich aber oft über das allgemeine Unvermögen, was Diskurse betrifft.


Sehe ich ganz genau so.
Möglicherweise liegt es an der Sonne derzeit. Beim Thema bleiben und nicht einfach so daher posten gehört dazu - daher werde ich hier beizeiten aufräumen und Off-Topic Posts ins Nirvana verschieben.

Gruss, Thomas

Klaus
11-07-2013, 11:47
Um nochmal auf die eigentliche Frage zurückzukommen, das einzige was man von "Qi" spürt sind Wärme, Kribbeln, Leichtigkeit, und möglicherweise "interessante" Empfindungen, ein gutes Gefühl, Freude, und so weiter. Was passiert wenn sich das in bestimmte Richtungen bemerkbar macht wäre z.B. Kribbelgefühle in der Zunge, die sind typisch für manche Vorgänge. Es macht kaum Sinn das zu forcieren wenn man das nicht schon mal natürlich empfunden hat, und nicht weiss was man tut. Es macht auch keinen Sinn, einzelne Gefühle zu verstärken, weil man gar nicht weiss welchen Sinn das im Moment macht, und wie lange das in welcher Intensität für den Geist nötig erscheint. Bestandteil meiner eigenen Heilung war zum Beispiel, längere Zeit ein "gutes Gefühl" in der Bauch- und Oberkörpergegend zu bekommen, "Frieden/Glück". Das Gefühl kam einfach, und dann habe ich Monate verbracht quasi darin aufzugehen. Wenn das Gefühl nicht gekommen wäre, wüsste ich wohl nicht "wie es geht". Mein Körper hat während simpler Übungen alle möglichen solchen Dinge von alleine angefangen. Teils kommen aber Eingebungen wie "ich muss mich mehr loben", die haben nicht wirklich mit Qi zu tun, aber die fördern dass sich solche emotional-körperlich-stoffwechseltechnischen Dinge erholen können.

frisch-gewurzelt
12-07-2013, 03:10
sorry,dass der qi-diskurs eine andere richtung einschlug....
immer schön an die regeln halten...es könnt ja mal interessant werden

Richard22
12-07-2013, 14:41
Im Kriya Yoga geht man davon aus, daß bei Ungeübten das Prana/Qi im Laufe eines Jahren im Diener/Lenker Gefäß kreist (also einmal auf und absteigt) - davon spüren die Menschen laut dem Kriya Yoga aber nichts, ohne sich dafür zu sensibiliseren.

Was Klaus beschreibt findet man aber oft in der Literatur - Qi Wahrnehmung, die durch Krankheit und erfolgte Heilung ausgelöst wurde. Gerade im Taijiquan-Bereich ist eine solche erfolgte Sensibilisieren oft der Einstieg im Lebenslauf eines späteren Lehrers in die KK.

Genauso werden Schamanen oft durch Krankheit und erfolgte Heilung berufen.

Fechtergruß