Sparring - späte Stufe im Wushu? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Sparring - späte Stufe im Wushu?



LittleDragon
03-03-2002, 19:44
Hea @ll!

Habe in einem anderen Beitrag gesehen, dass auch im wushu gesparrt wird, hat mich überrascht.

Ich nehme an, dass diese Stufe erst nach ein paar Jahren erreicht wird, also, dass man erst nach langer Trainingszeit auch in den "Ring" kann.

Stimmt das? Wie sieht das aus?

Gruss - LittleDragon

WuDao
03-03-2002, 23:17
Hallo LittleDragon,

damit du mal einen ersten Eindruck und Vorgeschmack bekommst.




San Shou / Sanda - Geschichte & Entwicklung

San Shou ist der offizielle „Full Contact Fighting Sport“ des modernen Wushu, das in der USA und in vielen anderen Staaten immer populärer wird. Als Bestandteil der meisten Wushu-Wettkämpfe, war San Shou ein wichtiges Ereignis bei den Wushu-Weltmeisterschaften seit deren Gründung 1991. Zur Zeit werden weltweit in über 75 Ländern San Shou Wettkämpfe abgehalten. Und erst vor kurzem ist San Shou auch eine professionelle Sportart in Amerika geworden.
Das Wort " San Shou " auch buchstabiert als " Sanda " übersetzt als " ungebundene Hand " und bezieht sich auf das frei Kämpfen, bei dem die Regeln darauf ausgerichtet sind, einen möglichst realistischen Kampf zu simulieren. San Shou wird auf einer angehobenen Plattform gekämpft, die historisch das " Lei Tai ". genannt wird. Historisch gesehen geht das Lei Tai in China Jahrhunderte zurück, wo mit blossen Händen oder auch mit Waffen ohne Regeln - oft mit ernsten Verletzungen oder dem Tod endend, gekämpft wurde. An den nationalen chinesischen Turnieren in Nanking 1928, waren die Kämpfe auf dem Lei Tai so brutal, daß den 12 Finalisten, aus Furcht das zu viele der großen Meister dieser Zeit getötet werden könnten, nicht erlaubt wurde weiterzu kämpfen. Daher waren Reformen notwendig.

In den 60iger Jahren entwickelte sich modernes San Shou ungefähr zur gleichen Zeit wie modernes Wushu durch die chinesische Regierung unterstützt zu einem Sport. Großmeister aus ganz China wurden beauftragt, einen einheitlichen Standart Kung-Fu Stil zu finden, in dem alle chinesischen Kampfkünste sich nach gleichen Regeln im sportlichen Wettkampf messen konnten.

Zwingend vorgeschriebene Schutzausrüstung wurde im neuen Reglement festgelegt, um die Gefahr von ernsten Verletzung auf ein Minimum zu reduzieren.

Die Regeln des San Shou erlauben eine Vielfalt von Schlägen, Tritten, Niederschlägen und Würfen, abgeleitet von den traditionellen chinesischen Kampfsportarten. Haltegriffe (Würgegriffe, Armhebel, ...) wurden von den Regeln ausgeschlossen, um im Kampf ein schnelles Tempo zu gewährleisten. San Shou entspricht den 3 Bereichen des Kämpfens – Tritte, Schläge u. Würfe das den Sport sehr wirklichkeitsnah macht. Ein Kämpfer kann durch KO oder nach Punkten gewinnen. Punkte werden auch für die Technik abhängig von ihrer Effektivität (Wirkung) vergeben. Die Wettkampfzeit beträgt je 2 Runden zu je 2 Minuten, plus einer dritten Runde bei einem Punktegleichstand nach den ersten beiden Runden.
Eine der wichtigsten Techniken im San Shou ist es, den Gegner von der Plattform zu drängen.
Es ist ein Fehler zu glauben, dass San Shou blosses Kickboxen ist, denn die Strategien sind sehr unterschiedlich.

Es gibt jetzt ein Sprichwort in China: Shi Wushu de Jinghua San Shou --
San Shou ist die Quintessence des Wushu.

PAI LEE
04-03-2002, 00:02
Hola LittleDragon


Die Tendenz im modernen Wu Shu ist, sich auf eine der offiziellen Disziplinen zu spezialisieren. Demzufolge ist es nicht unbedingt ein Muss das neben den Formen auch Sanda unterrichtet wird!

So kann es sein, das man sich in einer Schule nur auf Nan Quan, Chang Quan oder Tai Ji spezialiesiert.

Es ist einfacher ein Sanda Kämpfer zu treffen der auch Formen kann, als ein Formenmann der Sanda kann!


Hasta Luego


Pai Lee