Sparring nur draufgebolze [Archiv] - Kampfkunst-Board

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der_coon
14-09-2012, 12:14
Hey Leute,

ich hatte vorgestern mal wieder schlechte Erfahrungen mit unserem Training.

Ich sollte mit ein paar anderen, welche ungefähr in der gleichen Gewichtsklasse sind, lockeres Sparring machen. Die ersten 2 Runden waren auch kein großes Problem. In der 3. Runde durfte ich jedoch gegen einen "kämpfen" welcher mich so gut wie durchgängig mit Schlägen bombadiert hat. Da ich ja locker trainieren wollte um meine Fehler zu erkennen, neue Kombinationen auszuprobieren und an meiner Deckung zu arbeiten war ich mit ihm überfordert und habe nur ein paar gute Schläge gebracht. Den Trainer hat es nicht gejuckt und ich wurde am schluss noch dumm angemacht das ich lockerer boxen soll.

Im großen und ganzen hat mir das Sparring außer den ganzen Abend Nasenbluten und eine blaue Nase so gut wie nichts gebracht.

Wie will man auch etwas lernen wenn gleich auf einen eingeprügelt wird. Ich boxe jetzt auch schon ein paar Jährchen und bin mit meiner Leistung eigentlich relativ zufrieden, nur finde ich einfach das in einem guten Training besonders beim Sparring mit Köpfchen und nicht nur mit der Faust trainiert werden sollte...

Gegen die schwereren Leute mit welchen ich bis jetzt die besten Erfahrungen im Sparring gemacht habe, bei welchen ich auch einiges gelernt habe, lässt man mich nicht in den Ring.

Wie läuft das bei euch ab? Macht ihr lockeres Sparring oder geht ihr gleich richtig zur Sache?

Ich bedank mich schonmal für die Antworten und euch allen ein schönes Wochenende!! :)

Paul2102
14-09-2012, 12:17
Ich kenne es so, dass man VOR dem Sparring mit dem jeweiligen PARTNER darüber redet, wie man trainiert.
Also Intensität, Härte, Ziel.

Dann ergeben sich solche Probleme auch nicht.

der_coon
14-09-2012, 12:28
Also das ist bei uns nicht so. Es heißt halt du, du und du macht heute leichtes Sparring. Aber es hält sich halt nicht jeder daran. Zu beachten ist auch, das ich in einem Verein, mit einem Trainer und im Durchschnitt 25 Personen boxe.

Paul2102
14-09-2012, 12:32
Also das ist bei uns nicht so. Es heißt halt du, du und du macht heute leichtes Sparring. Aber es hält sich halt nicht jeder daran. Zu beachten ist auch, das ich in einem Verein, mit einem Trainer und im Durchschnitt 25 Personen boxe.

Wie hart ich sparre, ist meine ganz persönliche Entscheidung in Abstimmung mit dem Partner.
Wenn man in beiderseitem Einverständnis leichter oder härter trainiert, ist das doch völlig legitim.
Natürlich sollte man je nach Erfahrungsgrad auch erst härter sparren. Anfänger sollten nicht zu hart sparren, denke ich.

der_coon
14-09-2012, 12:40
Ja ich wünschte so wär das bei uns auch. Bei uns ist einer im Ring und der Trainer schickt jede Runde einen anderen rein. Nach ca 2-3 Runden wird dann gewechselt, sprich ein anderer bleibt für die 2-3 Runden im Ring. Und manche denken einfach es geht um Leben und Tod.

itto_ryu
14-09-2012, 12:57
Kann deinen Unmut verstehen, aber sieh es mal positiv: Du kannst dir deinen gegner nicht immer uassuchen und jeder kämpft anders. Vielleicht kannst du ja daraus lernen, was an deiner Technik zu verbessern ist, wenn jemand so druckvoll gegen dich vor geht.

der_coon
14-09-2012, 13:18
Ja gut das stimmt schon. Ich versuche ja auch das beste daraus zu machen aber in dem Sparring mit der Person lern ich halt relativ wenig bis nichts.

Offline_Fighter
14-09-2012, 13:32
Ja gut das stimmt schon. Ich versuche ja auch das beste daraus zu machen aber in dem Sparring mit der Person lern ich halt relativ wenig bis nichts.

nur weil du angst hast ;)

der_coon
14-09-2012, 13:40
Ich habe keine Angst vor der Person sondern ich bin einfach überfordert wenn die ganze Zeit auf mich eingeschlagen wird.

Da die Person auch von der Größe her am besten zu mir passt lässt mich mein Trainer sehr oft mit ihr trainieren.

Tracer
14-09-2012, 13:42
Hast du mit der Person schon darüber gesprochen?

Wenn ja - was hat sie gesagt?
Wenn nein - warum nicht?

;)

Klaus
14-09-2012, 13:46
Doch, Distanz verlängern, Parieren, Meiden, aus der Linie gehen, Abtauchen am Seil ala Ottke / Beyer / Abraham oder Wegspringen / Rauslehnen ala Ward / Dirrell, Halten. Und dass die statische Doppeldeckung ohne aktives Rauslehnen ausser gegen Ahnungslose ein sicheres Mittel ist um auf die Glocke zu kriegen. Gängiges Mittel bei einem Terrier der immer nur "drauf" geht mal selbst mit ner 1-2 entgegen gehen und dann halten, alte Sven-Ottke-Methode.

Und nebenbei kann man auch Kontern üben. Allerdings sollte einem das ein Trainer erklären und zeigen, denn man kann es nicht allen Ernstes Anfängern beim Sparren selbst überlassen auf die richtige Idee zu kommen.

Wenn der Angreifer nicht wirklich völlig überlegen ist und zu hart reinhaut, dann kann man übrigens auch mal selbst aus so einer Meidbewegung einen langen Haken volle Möhre durchziehen. Wenn man trifft liegt er da, und unkontrolliert rumhauende Terrier passen gerne mal nicht auf.

"Locker" an Kombinationen arbeiten die man noch gar nicht kann, kann man übrigens vergessen gegen wild angreifende Typen. Entweder beide arbeiten locker, oder beide sind voll da.

der_coon
14-09-2012, 13:46
Zu der Person noch nicht, das werde ich beim nächsten Training machen, den Trainer habe ich jedoch schon öfters darum gebeten.

@Klaus Danke für deine Tips. Wir machen schon auch Partnerübungen in welchen wir z.B. das Kontern üben. In diesen Übungen bin ich jedoch auch fast immer mit dem "Pitbull" zusammen. Sprich die Übungen erfüllen nicht so ganz ihren Zweck da er auch da Vollgas gibt.


Nun ja Leute danke schonmal für die ganzen Tips. Ich werde versuchen bei dem nächsten Sparring mehr darauf zu achten und sie umzusetzen.

Offline_Fighter
14-09-2012, 13:55
Ich habe keine Angst vor der Person sondern ich bin einfach überfordert wenn die ganze Zeit auf mich eingeschlagen wird.

Da die Person auch von der Größe her am besten zu mir passt lässt mich mein Trainer sehr oft mit ihr trainieren.

Wie Klaus schon geschrieben hat, Pendeln, Ausweichen, alss ihn ruhig mal 2 oder 3 Minuten schlagen und dann sollte man selber mal aufdrehen. Ist wahnsinnig gut für die Orientierung im Kampf. ;)

concrete jungle
14-09-2012, 16:43
Rede vorher mit dem Typen,versuche es eindringlich mit verschiedenen Argumenten,
ansonsten sparre mit anderen, die diese Macke nicht haben.

Des Weiteren besorge Dir den besten Kopfschutz, teuren Mundschutz, grossen Tiefschutz und nimm nicht unbedingt Top Ten 18 Oz Handschuhe sondern eher was kleineres,härteres an Handschuhen und mach Dich vorher gut warm, gehe ein paar Runden mit den normalen Trainingspartnern und wenn Du optimal drauf bist kloppe Dich 2-3 Runden Vollgas mit dem Eisenmann.

Dann bau mal munter Innenhände ein,kleine Regelverstösse wie halten und schlagen, Deckung runterreissen und schlagen, bestrafe seine Körperschläge mit Ellenbogen zu den Handgelenken und gehe konsequent auf seine erkannten Schwächen drauf, man merkt dann den Sinneswandel von ,,ich achte meinen Partner - ich sparre um was zu lernen" zu einem giftigen ,,ich tu dem verdammten Drecksack jetzt mal richtig weh"!

Die dumpfe Wut durch hartes Sparring ist eine sehr wichtige Sache,
man muss nur den AN- und AUS Knopf noch finden.

Oft werden so harte Kerle dann schnell ganz nett, wenn ein Echo kommt.

Raging Bull
15-09-2012, 00:53
Immer sehr komische Posts hier....

Wenn Dein Trainingspartner Dich nur verkloppen will und dabei auch noch viel besser ist als Du, macht man das nach nem 2-Schritt-Muster:

1. Bitte ihn so zu trainieren, dass Du einen Erfolg davon hast.
2. Wenn das nicht klappt, verweigere das Training mit ihm.

Nur keinen falschen Stolz.



Wenn ihr aber etwa gleichgut seid....such Dir nen andern Sport. Dart oder Schach oder sowas....

gast
15-09-2012, 00:56
Man darf auch mal sagen: "Lockerer bitte!" und behält trotzdem seine Männlichkeit.

Kundalini
15-09-2012, 23:08
Bei uns gibt der Trainer den wirklich guten Boxern Einschränkungen, wie nicht zu hart schlagen,
wenn sie mit den Freizeitboxern oder Durchschnitts-Wettkampfboxern sparren.
Weil wenn die wirklich voll durchziehen würden, gäbe es viele K.O.

Bei den Freizeitboxern und Durchschnitts-Wettkampfboxern die untereinander sparren,
gibt es keine Einschränkungen von Seiten des Trainers.
Wenn der Durchschnitts-Wettkampboxer vom Freizeitboxer zu sehr aufs Maul bekommt,
dann spricht das nicht gerade für eine Glorreiche Zukunft des Wettkampfboxers,
d.h. der Trainer Investiert nicht viel Zeit in den Wettkampfboxer,
weil der erfahrungsgemäss bald eh mit Boxen aufhört.

Umgekehrt zwingt niemand die Freizeitboxer Sparring zu machen, viel machen es aber trotzdem.
Ich mach es weil ich es einfach geil finden mal ein bisschen Kampfluft zu schnuppern,
dabei achte ich weniger auf die saubere Technikausführung, dafür um so mehr darauf,
dass ich mehr austeilen als einstecke und ich in der Mitte des Ringes bleibe,
meine Kondi ist scheisse und ich will nicht meine ganze Energie verbrauchen,
um um den Gegner herum zulaufen.

Auf die saubere Technikausführung achte ich bei den Partnerübungen, die wir wirklich in jedem Training haben.
Habe aber auch schon erlebt dass es bei den Partnerübungen mehr zur Sache ging, als beim Sparring mit einer Flasche.
Bei den letzten Minuten der Partnerübungen kommen vom Trainer so Vorgaben wie:
“Jetzt macht ihr einfach alles was ihr könnt auf einmal, ohne zu Wissen wer anfängt“
das ist dann schon sehr, sehr ähnlich wie Sparring und wenn man da einen Partner hat,
der Ambitioniert ist, kassiert man auch (und die saubere Technik nimmt im gleichen
Masse ab, wie die Aggression zunimmt).
Natürlich kann man auch um Gnade und Milde Schläge bitten.