Vollständige Version anzeigen : "Es gibt nur ein Karate" <-- ?
Was meinte Funakoshi damit, eurer Einschätzung nach?
Meint er damit, dass Karate im Kern immer gleich ist und sich nur die jeweils philosophische Ausrichtung, sowie die äußeren Formen (Techniken) der verschiedenen Stile unterscheiden?
KeineRegeln
16-09-2012, 20:03
Weiß nicht. Vielleicht das alle Arten zu kämpfen nur auf eins zurück geht: das Kämpfen
Oder das allen Arten von Karate zwei elementare Sachen voraus geht: hart arbeiten und Disziplin
Und ähnliche Gedanken habe ich. Kann durch aus sein das er ja auch mit Karate alle KKs der Welt meint.
Ich kenn halt den Spruch, aber ich kenn den ganzen Text nicht. Ist halt schwer zu deuten, wenn der Kontext fehlt.
Gruß
KeineRegeln
netz-guru
16-09-2012, 20:14
Ich glaube er meinte damit, dass es für einen selbst nur ein Karate geben kann, eben das Karate welches von einem selbst kommt. Ich glaube nicht dass Funakoshi irgendwelche anderen Stile damit gemeint hat ;)
KeineRegeln
16-09-2012, 20:17
Ich glaube er meinte damit, dass es für einen selbst nur ein Karate geben kann, eben das Karate welches von einem selbst kommt. Ich glaube nicht dass Funakoshi irgendwelche anderen Stile damit gemeint hat ;)
Sehr schön! Auf jenden Fall denke ich auch nicht das er meinte, es gäbe nur shotokan Karate. So verklemmt war er sich nicht. Schließlich ist sein Karate auch schon ein hybrid gewesen.
SKA-Student
16-09-2012, 20:39
Ich glaube mich zu erinnern, dass er sich damit gegen die Aufteilung in verschiedene Stile wehren wollte.
Ja ich glaube auch das er gar nicht wollte das seine Art wie er Karate machte den Namen Shotokan verpasst bekam und einige meinten alles nur so machen zu müssen wie er.
Ich unterscheide auch nicht gerne in Stilen. Für mich gehört das alles zusammen. Karate eben. Wenn ich Lust habe auf Goju Art was zu machen, dann tue ich das. Kyokushin? Klar. Shotokan? Schon immer. Da gibts auch kein besser und schlechter.
Sofern "er" den Weg der leeren Hand auch als das ansah, was ich mir darunter vorstelle, könnte es also durchaus heißen, es gibt nur eine Art zu kämpfen, nämlich den Kampf an sich.
Es ist ja auch allgemein umstritten und oftmals differenziert betrachtet, was der Weg der leeren Hand nun wirklich sein soll. Und vermutlich kann man darauf keine endgültige Antwort finden, sondern nur seine eigene Ansicht.
Ich tendierte aber bislang auch mehr in die Richtung, dass im realen Kampf alle Formen verschwimmen und die Technik "unendlich" ist. Demnach wäre also alles Karate, was seine Effektivität im Kampf beinhaltet?
Ich glaube mich zu erinnern, dass er sich damit gegen die Aufteilung in verschiedene Stile wehren wollte.
Einerseits das und andererseits sind die Grundprinzipien ja gleich. Physik bleibt Physik :)
Auf der Straße gibt es kein Kampfsport.
Auf der Straße gibt es nur eine Einzige Regel: Überlebe!
egal wie. ^^
das heisst es für mich.
Es ist egal was du denkst darunter zu verstehen kampfsportexperte, du verstehst gar nichts!! Und du überlebst nicht, geil knapp 30 Beiträge und schon richtige Brüller dabei. Schön hier.
warum so giftig?
ich schrieb doch nur meine interpretation. die ist doch jedem selber überlassen.
und mit den Brüllern. Ich schreibe durchaus mit absicht etwas Humorvoll. nicht immer alles so ernst nehmen, im leben.
Das Leben ist ein Ponyhof! :D
Das Leben ist ein Ponyhof! :D
Nun wirds kompliziert. Ich hab mal irgendwo was gehört, daß ein bekannter Karatelehrer gesagt haben soll, daß Karate das Leben und das Leben Karate wäre... oder sowas in der Art jedenfalls. Ist Karate demzufolge also ein Ponyhof? :ups: :D
Ansonsten kann ich mich nur dem Kollegen Moderator anschließen, er hatte wohl was gegen die Aufteilung in unterschiedliche Stile. Und den Namen "Shotokan" für "sein" Karate soll er wohl auch nicht so gerne gehört haben
Handkerchief
19-09-2012, 21:06
Ich hab in den letzten Monaten u.a. "Karate-Do - Mein Weg von Funakoshi und "Leere Hand - Vom Wesen des Budo-Karate" von Kenei Mabuni gelesen. Ich bin mir fast sicher daß in einem der Bücher so ziemlich genau das stand, was hier jetzt schon mehrmals gesagt wurde:
Gichin Funakoshi wollte das Karate nicht in verschiedene (konkurrierende) Stile gespalten sehen, sondern alle Stile als zu einem Karate zusammengehörig verstanden wissen.
Sinngemäß stand auch irgendwo daß man als Karateka eines bestimmten Stils, auch zu Meistern anderer Stile gehen kann und sollte um "sein Karate zu vervollständigen" (das meine ich wörtlich irgendwo gelesen zu haben).
Ich werde die beiden Bücher die Tage nochmal durchblättern. Vielleicht finde ich die entsprechende Stelle.
SKA-Student
20-09-2012, 06:28
Also wird definitiv "Crosstraining" empfohlen. Kann jeder, der's mal gemacht hat, empfehlen. Nicht nur innerhalb der Karate-Stile. Kämpfen hat zuviele Facetten, Distanzen und Details, als das ein Stil das alles abdecken könnte.
KingAndy25
20-09-2012, 07:11
Ich hab in den letzten Monaten u.a. "Karate-Do - Mein Weg von Funakoshi und "Leere Hand - Vom Wesen des Budo-Karate" von Kenei Mabuni gelesen. Ich bin mir fast sicher daß in einem der Bücher so ziemlich genau das stand, was hier jetzt schon mehrmals gesagt wurde:
Gichin Funakoshi wollte das Karate nicht in verschiedene (konkurrierende) Stile gespalten sehen, sondern alle Stile als zu einem Karate zusammengehörig verstanden wissen.
Sinngemäß stand auch irgendwo daß man als Karateka eines bestimmten Stils, auch zu Meistern anderer Stile gehen kann und sollte um "sein Karate zu vervollständigen" (das meine ich wörtlich irgendwo gelesen zu haben).
Ich werde die beiden Bücher die Tage nochmal durchblättern. Vielleicht finde ich die entsprechende Stelle.
Hast recht. STeht beides in " Mein Weg "
Eskrima-Düsseldorf
20-09-2012, 07:27
Gichin Funakoshi wollte das Karate nicht in verschiedene (konkurrierende) Stile gespalten sehen, sondern alle Stile als zu einem Karate zusammengehörig verstanden wissen.
Ich denke der machtpoliitsche Faktor sollte dabei auch nicht vergessen werden..
cross-over
20-09-2012, 07:55
Ich denke der machtpoliitsche Faktor sollte dabei auch nicht vergessen werden..
Das denke ich weniger. Funakoshi, Mabuni und Miyagi waren freundschaftlich verbunden. Funakoshi soll gesagt haben:" Willst Du was über Kata wissen geh zu Mabuni". Auch schickte Gichin Funakoshi seinen Sohn Yoshitaka zur Aufbildung zu Mabuni auf Okinawa (lt. Kenei Mabuni).
Das denke ich weniger. Funakoshi, Mabuni und Miyagi waren freundschaftlich verbunden. Funakoshi soll gesagt haben:" Willst Du was über Kata wissen geh zu Mabuni". Auch schickte Gichin Funakoshi seinen Sohn Yoshitaka zur Aufbildung zu Mabuni auf Okinawa (lt. Kenei Mabuni).
Wenn die Geschichte des Karate eines zeigt, dann dass jeder sein eigener Chef sein will, das fängt bei den zig Stilen und Verbänden an, die sich oft nur im Namen unterscheiden und hört manchmal nicht einmal im eigenen Dojo auf.
Ich denke der machtpoliitsche Faktor sollte dabei auch nicht vergessen werden..
Weil Karate zu der Zeit der absolute Trend war und sich damit prächtig Geld verdienen ließ? Ich glaube nicht...
Eskrima-Düsseldorf
20-09-2012, 14:05
Weil Karate zu der Zeit der absolute Trend war und sich damit prächtig Geld verdienen ließ? Ich glaube nicht...
Es muss ja nicht immer um Geld gehen aber klar, wenn ich meine Kampfkunst in einem fremden Land vorstelle und sie groß rausbringen will, kann ich es schon verstehen wenn man als alleiniger oder zumindest einer der wenigen Vertreter sein möchte... Ein Stil, ein Vertreter/Repräsentant, ein Stil... das hat dann schon Vorteile
FireFlea
21-09-2012, 06:10
Weil Karate zu der Zeit der absolute Trend war und sich damit prächtig Geld verdienen ließ? Ich glaube nicht...
Der Gedanke von Eskrima-Düsseldorf ist doch gar nicht so verkehrt. Man will sich auf Japan verbreiten und anerkannt werden, da ist ein gemeinsames Auftreten nicht ganz unwichtig. Geht ja weiter mit der Einführung einheitlicher Kleidung, Kyu und Dangraden und japanischer Bezeichnungen.
Eskrima-Düsseldorf
21-09-2012, 06:51
Der Gedanke von Eskrima-Düsseldorf ist doch gar nicht so verkehrt. Man will sich auf Japan verbreiten und anerkannt werden, da ist ein gemeinsames Auftreten nicht ganz unwichtig. Geht ja weiter mit der Einführung einheitlicher Kleidung, Kyu und Dangraden und japanischer Bezeichnungen.
Ich denke das ist ein Grund dafür warum die FMA in Deutschland relativ unbekannt/schlecht verbreitet sind. Ganz viele untereinander Gruppen die meist nicht über die eigene Gruppe hinaus organisiert sind mit unterschiedlicher Terminologie etc.
Grüße
Christian
netz-guru
21-09-2012, 14:46
Funakoshi wehrte sich dagegen, für das Karate, das er überliefert hat, den Begriff "Shotokan" als Stilrichtung zu verwenden. Er empfand das als einengend. Heute gibt es verschiedene Stile aber im Wettkampf oder in Situationen jedoch sind alle Karatekas gleich, egal welchen Stil sie üben. Es kommt dann eben "Das eine Karate des Karatekas" hervor, es gibt eben nur ein Karate ;) Es ist immer das selbe, egal welcher Stil geübt wird.
SKA-Student
21-09-2012, 16:37
... Heute gibt es verschiedene Stile aber im Wettkampf oder in Situationen jedoch sind alle Karatekas gleich, egal welchen Stil sie üben.
... Es ist immer das selbe, egal welcher Stil geübt wird.
Hä? Wenn zB typische Vertreter des Kyokushin und des Shotokan kämpfen, kann man aber sowas von deutliche Unterschiede sehen.
Vielleicht war das zu Funakoshis besten Zeiten noch alles ähnlicher, aber spätestens den 60ern ging da doch einiges auseinander.
netz-guru
21-09-2012, 17:45
Hä? Wenn zB typische Vertreter des Kyokushin und des Shotokan kämpfen, kann man aber sowas von deutliche Unterschiede sehen.
Vielleicht war das zu Funakoshis besten Zeiten noch alles ähnlicher, aber spätestens den 60ern ging da doch einiges auseinander.
Selbstverständlich unterscheiden sich die Stile - aber die Essenz ist die selbe.
Hä? Wenn zB typische Vertreter des Kyokushin und des Shotokan kämpfen, kann man aber sowas von deutliche Unterschiede sehen.
Vielleicht war das zu Funakoshis besten Zeiten noch alles ähnlicher, aber spätestens den 60ern ging da doch einiges auseinander.
Interessanterweise kann man sagen, dass Kyok. mit Schlägen zum Kopf bzw. Shotokan als Vollkontakt sich wirklich ziemlich ähnlich sehen sollten.
KeineRegeln
21-09-2012, 22:08
Ja. Wenn nach den selben Regelungen trainiert wird, sehen nahezu alle Stile Recht ähnlich aus. Oder um es genauer zu sagen, ähnlicher als sonst ;)
FireFlea
22-09-2012, 09:24
Interessanterweise kann man sagen, dass Kyok. mit Schlägen zum Kopf bzw. Shotokan als Vollkontakt sich wirklich ziemlich ähnlich sehen sollten.
Kyokushin mit Kopfschlägen
Kyokushin-kan karate shinken shobu kumite (knockdown tournament with face punches) - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=ye_Cq_cNon0)
Shotokan mit mehr Kontakt:
Japan Self Defence Force Karate - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=QAzX7dUDDfM)
SKA-Student
22-09-2012, 12:05
Ja, alles mit "WENN"!
Der Durchschnitts-Shotokaner ( > 95%? ) kämpft aber nicht bis nie Vollkontakt.
Wenn man 2 Typen zB in einen Käfig stellt und sie mehr oder weniger regelfrei kämpfen läßt, wird man sicher den "Durchschnitts-Shotokaner" vom "Durchschnitts-Kyokushin-Typen" unterscheiden können. Ich behaupte sogar: ganz deutlich.
Lyoto Machida ist zB kein "Durchschnitts-Shotokaner", er trainiert und kämpft seit Jahren Vollkontakt. Trotzdem kann man noch seine Basis Shotokan erkennen.
Bei den anderen UFC-Kämpfern mit Karate Background kann ich das nicht von einem Muay Thai oder VK-Kickbox-Hintergrund unterscheiden.
Das liegt aber nicht am Stil, sondern weil die Leute, die sich ernsthafter kloppen können wollen nun einmal eher zum Kyokushin gehen.
Hallo,
in der Eingangsfrage heißt es, daß G. Funakoshi (1868–1957) diese Aussage tätigte: „Es gibt nur ein Karate.“ Wahrscheinlich stammt diese Aussage aus der englischen oder deutschen Fassung seiner Biographie. Genauer gesagt dürfte es sich um eine Abwandlung einer Überschrift aus diesen Fassungen handeln. In der englischen Ausgabe gibt es ein Kapitel mit der Überschrift „Karate-Dō is One“. In der deutschen Ausgabe lautet der Titel des Kapitels dann „Karate-Dō ist Eins“. Das Problem daran ist nun, daß im japanischen Ursprungstext der Titel des Kapitels ganz anders lautet, nämlich „Karate no Ryūha“ (Die Schulrichtungen des Karate). D. h. in aller Deutlichkeit, daß G. Funakoshi diesen Satz gar nicht als Überschrift verwendet. Er wurde von einem „cleveren“ Übersetzer oder Herausgeber eingefügt. Die neue, „bessere“ Überschrift klingt ja auch viel philosophischer …
Schon in seinen ersten Werken thematisiert er die „Schulrichtungen des Karate“, unter denen er von Anfang an das Konzept von Shōrei-Ryū und Shōrin-Ryū versteht. Dabei wiederum handelt es sich nicht um Schulrichtungen bzw. Traditionen (Ryūha) wie sie auf den japanischen Hauptinseln in der Kampfkunstwelt bekannt waren. In der Frühzeit des Karate wurden „Shōrei“ und „Shōrin“ als zwei grobe Kategorien zum Einteilen von Schülertypen (klein und leicht vs. groß und schwer) verwendet. Genau dieses Konzept beschreibt er stets unter inhaltlich vergleichbaren Überschriften. Und er betont, daß seiner Meinung nach ein Karate-Schüler idealerweise Stoff aus beiden Kategorien lernen soll, um ein ausgewogener Karate-Anhänger zu werden. Praktisch sah das bei ihm so aus, daß er seinen Schülern sowohl die Heian- als auch die Tekki-Serie als Kihon-Gata lehrte.
Mit der Zeit kamen unter dieser Überschrift noch zusätzliche (thematisch nebensächliche) Beobachtungen hinzu, wie z. B. die, daß japanische Möchtegerns Jū-Jutsu und Karate vermischten, was für ihn ein Ding der Unmöglichkeit darstellte.
Grüße,
Henning Wittwer
SKA-Student
23-09-2012, 09:43
...
Da wird hier also wieder seitenlang über gar nicht getätigte Aussagen gestritten...
Wieder einmal "Danke!" an Gibukai für die historische/übersetzerische Klarstellung!
SKA-Student
23-09-2012, 09:49
Das liegt aber nicht am Stil, sondern weil die Leute, die sich ernsthafter kloppen können wollen nun einmal eher zum Kyokushin gehen.
Ich bin mir sicher, dass viele Leute sich darüber erstmal überhaupt keine Gedanken machen, die gehen einfach in den nächsten Karate Verein.
Und zu Anfang ist der geringe Kontakt sicher gut, weniger abschreckend
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es viele Shotokan-Leute gibt, die nach einiger Zeit mehr Lust auf mehr Kontakt bekommen.
Die machen dann entweder was anderes, oder bleiben unglücklich in ihrem Club (Gewohnheit, man hat ja nun Gürtel x, etcpp). Oder gaaanz selten, finden sie ein paar Gleichgesinnte in ihrem Shotokan-Verein, mit denen sie sich kloppen können.
(Ich spreche aus Erfahrung! :D )
FireFlea
23-09-2012, 10:43
Mit der Zeit kamen unter dieser Überschrift noch zusätzliche (thematisch nebensächliche) Beobachtungen hinzu, wie z. B. die, daß japanische Möchtegerns Jū-Jutsu und Karate vermischten, was für ihn ein Ding der Unmöglichkeit darstellte.
Grüße,
Henning Wittwer
Fällt Wadō-Ryū in diese Kategorie?
Ich bin mir sicher, dass viele Leute sich darüber erstmal überhaupt keine Gedanken machen, die gehen einfach in den nächsten Karate Verein.
Richtig - und das ist dann halt meist Shotokan...
Und zu Anfang ist der geringe Kontakt sicher gut, weniger abschreckend
Auch richtig, die Leute die mit null Ahnung einsteigen, wären vermtl. schnell wieder weg, wenn es gleich VK gäbe. Aber warum nicht wenigstens LK ?
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es viele Shotokan-Leute gibt, die nach einiger Zeit mehr Lust auf mehr Kontakt bekommen.
Die machen dann entweder was anderes, oder bleiben unglücklich in ihrem Club (Gewohnheit, man hat ja nun Gürtel x, etcpp). Oder gaaanz selten, finden sie ein paar Gleichgesinnte in ihrem Shotokan-Verein, mit denen sie sich kloppen können.
(Ich spreche aus Erfahrung! :D )
Leider auch alles richtig - das im Shotokan leider so oft keinen Mittelweg gesucht wird, in dem Leute ab (sagen wir mal) Grüngurt aufwärts halt auch mal "kämpfen" (kann - muss aber nicht gleich immer VK sein) können, ist einfach schade.
So bleibt es (ich spreche da aus eigener Erfahrung) wirklich oft bei den von dir geschilderten Zuständen - es wird Kihon und Kata bis zum Abwinken trainiert - aber die Teilnehmer wissen weder wie es sich anfühlt mal wirklich zu schlagen, noch wie es sich anfühlt Treffer ab zu bekommen. Es werden immer fleißig "Luftlöcher" geschlagen...
Da laufen dann Leute mit Blaugurt rum, die nicht einmal gekämpft haben, nicht mal im sog. Semicontact und das ist schade und u.U. auch gefährlich, denn die "glauben" ja das sie es "wenn nötig wohl könnten"..
Wenn ich schon sehe, das in den meisten Shotokan Vereinen, nicht mal Schützer vorhanden sind, spricht das Bände:rolleyes: Ich hatte früher (Kickboxen) schon nach 1 Jahr meine Ausrüstung (Hand/Fuß/Schienbein/Mund und Tiefschützer) weil wir uns eben auch mal "ausprobieren/toben" durften - das war nat. alles andere als technisch "perfekt", hat manchen ungewollten zu harten Treffer beinhaltet - aber es hat einfach Fun gemacht. Und wer nicht wollte, mußte ja auch nicht "kämpfen" - warum das im Shotokan meist nicht geht, werde ich nie so ganz verstehen....:mad:
SKA-Student
23-09-2012, 11:04
...
Wenn ich schon sehe, das in den meisten Shotokan Vereinen, nicht mal Schützer vorhanden sind, spricht das Bände:rolleyes: Ich hatte früher (Kickboxen) schon nach 1 Jahr meine Ausrüstung (Hand/Fuß/Schienbein/Mund und Tiefschützer) weil wir uns eben auch mal "ausprobieren/toben" durften - das war nat. alles andere als technisch "perfekt", hat manchen ungewollten zu harten Treffer beinhaltet - aber es hat einfach Fun gemacht. Und wer nicht wollte, mußte ja auch nicht "kämpfen" - warum das im Shotokan meist nicht geht, werde ich nie so ganz verstehen....:mad:
Volle Zustimmung!
Ich hatte in einem Shotokan Verein eine zeitlang jemanden für Sparring nach dem Training gefunden, war etwas härter, freier - und sicher technisch nicht gut. Hat aber Spaß gemacht und mir wenigstens ein bischen mehr Kampferfahrung gebracht.
Und was kam von nem alten "klassischen bloß-nicht-kämpfen" Schwarzgurt der das beobachtet hatte? Ein abfälliges "Was soll das denn sein?".
Und was kam von nem alten "klassischen bloß-nicht-kämpfen" Schwarzgurt der das beobachtet hatte? Ein abfälliges "Was soll das denn sein?".
Genau diese Leute habe ich auch zuhauf kennen gelernt - haben ihren Schwarzgurt und können Kihon und ganz spez. Kata u.U. meist auch super gut - aber nie kämpfen sie...
Es geht ja gar nicht um "kämpfen" im Sinne von 100 % SV tauglich machen, auch nicht unb. um harten VK wie im Kyokushin - aber Karate ohne je "kämpfen" zu wollen...
(Kommt mit manchmal vor als wolle jemand Judo machen, aber die Würfe sollen am besten nur "angedeutet" - aber ja nie durchgezogen werden;))
Und wer es dann doch mal "proben" will (siehe dein Beispiel) der wird auch noch "angemacht":mad:
Was soll das ?
KeineRegeln
23-09-2012, 12:15
Hallo,
...
Grüße,
Henning Wittwer
Ich finde du könntest mal öfter posten. Ist immer sehr interessant und informativ.
Gruß
KeineRegeln
Hallo,
zur Nachfrage bezüglich des Wadō-Ryū: G. Funakoshi äußert sich z. B. 1943 in seinem „Karate Nyūmon“ abfällig über die Entwicklung von Schulgründungen auf der Grundlage der Vermischung oberflächlicher Karate- und Jū-Jutsu-Kenntnisse. Dabei erwähnt er eine größere, vom Dai-Nippon Butokukai veranstaltete Vorführung, die 1940 in Kyōto stattfand. Teil dieser Vorführung war über zwei Tage hinweg eine Vorführung der „Jūdō-Abteilung“, zu der „Karate“ zählte. Unter den aufgeführten Karate-Richtungen befanden sich:
(1) „Karate-Dō Shōtōkan“
(2) „Wadō-Ryū Karate-Jutsu“
(3) „Shitō-Ryū Karate-Dō“
(4) „Gōjū-Ryū Karate-Dō“
(5) „Kūshankū-Ryū Karate-Dō“
(6) „Keishi Kenpō Karate-Dō“
(7) „Kūshin-Ryū Karate-Dō“
G. Funakoshi akzeptierte bzw. nannte aus dieser Liste allein Shitō-Ryū und Gōjū-Ryū als legitime Karate-Richtungen. Anders ausgedrückt, auch Wadō-Ryū gehörte für ihn zu den Neuentwicklungen, die er selbst nicht als „Karate“ begriff. (Kūshankū-Ryū ist allerdings keine solche Mischung gewesen.) Mehr dazu findet sich z. B. in Band II meines „Shōtōkan. Ü. T. H. U.“, S. 231 ff.
Grüße,
Henning Wittwer
Nick_Nick
24-09-2012, 11:13
Hallo,
zur Nachfrage bezüglich des Wadō-Ryū: G. Funakoshi äußert sich z. B. 1943 in seinem „Karate Nyūmon“ abfällig über die Entwicklung von Schulgründungen auf der Grundlage der Vermischung oberflächlicher Karate- und Jū-Jutsu-Kenntnisse. Dabei erwähnt er eine größere, vom Dai-Nippon Butokukai veranstaltete Vorführung, die 1940 in Kyōto stattfand. Teil dieser Vorführung war über zwei Tage hinweg eine Vorführung der „Jūdō-Abteilung“, zu der „Karate“ zählte. Unter den aufgeführten Karate-Richtungen befanden sich:
(1) „Karate-Dō Shōtōkan“
(2) „Wadō-Ryū Karate-Jutsu“
(3) „Shitō-Ryū Karate-Dō“
(4) „Gōjū-Ryū Karate-Dō“
(5) „Kūshankū-Ryū Karate-Dō“
(6) „Keishi Kenpō Karate-Dō“
(7) „Kūshin-Ryū Karate-Dō“
G. Funakoshi akzeptierte bzw. nannte aus dieser Liste allein Shitō-Ryū und Gōjū-Ryū als legitime Karate-Richtungen. Anders ausgedrückt, auch Wadō-Ryū gehörte für ihn zu den Neuentwicklungen, die er selbst nicht als „Karate“ begriff. (Kūshankū-Ryū ist allerdings keine solche Mischung gewesen.) Mehr dazu findet sich z. B. in Band II meines „Shōtōkan. Ü. T. H. U.“, S. 231 ff.
Grüße,
Henning Wittwer
Einem Quasi-Menkyo Kaiden (Otsuka) "oberflächliche Kenntnisse" im Jujutsu zu unterstellen, ist schon ein ziemlicher Hammer. Zumal wenn man null Ahnung davon hat. Was Otsukas Kenntnisse über okinawanisches Karate angeht, wird´s vielleicht zutreffen (wenngleich Otsuka immerhin mehr als 10 Jahre mit Funakoshi zusammenarbeitete und auch von Mabuni und Motobu lernte). Und Wado Ryu nicht als reines Karate anzusehen, ist auch legitim.
Ich hoffe aber mal, Funakoshi hat die oben zitierte Aussage so rigoros nicht geäußert.
Interessant ist aber, dass Funakoshi Shotokan nicht als Karate akzeptierte. Hieße ja, dass er das Karate seiner Schüler nicht akzeptierte und die Shotokan-Fraktion sich das Berufen auf Funakoshi sparen kann.
SKA-Student
24-09-2012, 11:23
...
Interessant ist aber, dass Funakoshi Shotokan nicht als Karate akzeptierte. Hieße ja, dass er das Karate seiner Schüler nicht akzeptierte und die Shotokan-Fraktion sich das Berufen auf Funakoshi sparen kann.
Ich vermute da liegt ein Missverständnis vor, Funakoshi akzeptierte natürlich das von ihm unterrichtete Karate (na sowas! :rolleyes:) , er wollte nur die auf ihn zurückgehende Bezeichnung nicht.
Hallo Nick,
G. Funakoshi gehörte zur Gruppe „Karate-Dō Shōtōkan“, die bei dieser Gelegenheit Karate vorführte. Ich hätte dazu schreiben können, daß er selbst - was diese Vorführung betrifft - "neben seiner eigenen Gruppe" nur Shitō-Ryū und Gōjū-Ryū als "Karate" anerkannte.
Tatsächlich hat er sich noch "heftiger" geäußert, als ich es schrieb. Er meinte z. B. daß er das Gefühl gehabt habe, sich beim Fachpublikum für diese anderen "Karate"-Vorführungen entschuldigen zu müssen. In der Quelle (1943er "Nyūmon") bleibt er eher allgemein, nennt also nicht ausschließlich XY-Ryū. Daher führte ich dazu die Liste oben an. Wie heute jemand solcherlei Aussagen beurteilt, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, daß er, belegt durch Zeugenaussagen, absolut nicht mit der Entwicklung, die im Wadō-Ryū mündete, einverstanden war ...
Grüße,
Henning Wittwer
cross-over
24-09-2012, 11:42
Ich finde du könntest mal öfter posten. Ist immer sehr interessant und informativ.
Gruß
KeineRegeln
Dem kann ich nur zustimmen. Für den Anfang hilft es aber auch seine beiden Bücher zu lesen ;)
cross-over
24-09-2012, 11:52
Mit der Zeit kamen unter dieser Überschrift noch zusätzliche (thematisch nebensächliche) Beobachtungen hinzu, wie z. B. die, daß japanische Möchtegerns Jū-Jutsu und Karate vermischten, was für ihn ein Ding der Unmöglichkeit darstellte.
Fällt Wadō-Ryū in diese Kategorie?
Ok, der eine Meister war mit der Weiterentwicklung des anderen Meisters nicht einverstanden und hielt es für Blasphemie.
Ich habe hier ein paar historische Fotos gefunden
Otsuka's karate sensei (http://www.arts.ualberta.ca/~aoki/Karate-do/History/Okinawan_karate/Otsuka-Okinawan-karate.html)
Ok, der eine Meister war mit der Weiterentwicklung des anderen Meisters nicht einverstanden und hielt es für Blasphemie.
Also alles wie immer, ich finde es schön, dass wir unseren Wurzeln im Karate noch so nah sind :p
Nick_Nick
24-09-2012, 14:22
Hallo Nick,
G. Funakoshi gehörte zur Gruppe „Karate-Dō Shōtōkan“, die bei dieser Gelegenheit Karate vorführte. Ich hätte dazu schreiben können, daß er selbst - was diese Vorführung betrifft - "neben seiner eigenen Gruppe" nur Shitō-Ryū und Gōjū-Ryū als "Karate" anerkannte.
Tatsächlich hat er sich noch "heftiger" geäußert, als ich es schrieb. Er meinte z. B. daß er das Gefühl gehabt habe, sich beim Fachpublikum für diese anderen "Karate"-Vorführungen entschuldigen zu müssen. In der Quelle (1943er "Nyūmon") bleibt er eher allgemein, nennt also nicht ausschließlich XY-Ryū. Daher führte ich dazu die Liste oben an. Wie heute jemand solcherlei Aussagen beurteilt, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, daß er, belegt durch Zeugenaussagen, absolut nicht mit der Entwicklung, die im Wadō-Ryū mündete, einverstanden war ...
Grüße,
Henning Wittwer
Da habe ich tatsächlich die Aussage falsch verstanden, was die Akzeptanz der Karatestile angeht (also plus Shotokan).
Wie Funakoshi über Wado Ryu dachte - gerade noch, da seine eigene Arbeit "verhunzt" wurde -, ist seine Sache und daher völlig in Ordnung (irgendein heute lebender Großmeister des okinawanischen Karate sagte bspw. auch mal (wertfrei), Wado Katas sind eine Beleidigung für einen Okinawaner). Was eben nur grotesk ist, ist Otsuka oberflächliche Kenntnisse im Jujutsu vorzuwerfen.
Aber danke für die Infos, muss mir deine Bücher auch mal zulegen.
@ Crossover
Danke für die Fotos und die Informationen auf der Webseite.
Grüße
Nick
Eskrima-Düsseldorf
24-09-2012, 15:06
Was eben nur grotesk ist, ist Otsuka oberflächliche Kenntnisse im Jujutsu vorzuwerfen.
Verstehe ich das richtig, das Wado Ryu Karate eine "Mischung" aus Karate und JJ ist? Hört sich für mich recht interessant an. Könnte ich mir "runder" vorstellen...
Zingultas
24-09-2012, 15:12
Jopp kann man so sagen.
Kannste dir wenn du Zeit hast mal anschauen Shihan Imai lebt & lehrt in Düsseldorf
Er ist der Representant für Wado Ryu in Deutschland
Nick_Nick
24-09-2012, 17:13
Imai ist eine sehr gute Empfehlung. Besser geht´s wahrscheinlich (in Deutschland) nicht.
cross-over
25-09-2012, 06:59
Imai ist eine sehr gute Empfehlung. Besser geht´s wahrscheinlich (in Deutschland) nicht.
Ich weiß es ist OT
Ich habe in den 80er'n als Shotokaner einige Lehrgänge und Camps bei Kono & Imai mitgemacht. Bis auf die Höhe der Stellungen (ich stand immer zu tief) konnte ich keinen Unterschied zum Shotokan feststellen. Würfe und Hebeltechniken wurden gar nicht gezeigt.
Bezüglich Wado Ryu würde ich eher zu Modl und Reimer gehen.
Bezüglich Wado Ryu würde ich eher zu Modl und Reimer gehen.
Kommt drauf an. Im Lichte des Topics kann man nämlich sagen. Alle machen Karate, aber trotzdem legt jeder einen anderen Schwerpunkt bedingt durch ihre Vergangenheit. Reimer unterrichtet eher in Richtung Kumite, Modl ist meinem Eindruck nach eher der SVler und Imai wohl eher der Techniker. Von allen drei kann man sehr gutes Wado lernen (und zwar das komplette Programm und nicht nur deren Spezialgebiete), überall das gleiche aber nirgends das selbe. Und letzten Endes ist es doch alles wieder Karate.
cross-over
25-09-2012, 07:59
letzten Endes ist es doch alles wieder Karate.
:halbyeaha
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