Vollständige Version anzeigen : Sparringsformen???
jens050676
16-09-2012, 19:28
Hallo Leute,
ich muss wieder bald eine Ausarbeitung abgeben mit folgendem Thema:
Unmittelbare Wettkampfvorbereitung / Sparringsformen
Wer kann dazu etwas sagen?
Welche Frmen des Sparrings kennt ihr?
Ich kenne bedingtes Sparring (Vorgaben, Aufgabenstellungen ) und freies Sparring.
Weiterhin habe ich von Königssparring gehört.
Was gibt es noch ?
Danke euch schon mal im Voraus!
Gruß
jens
Hallo,
hier "fortgeschrittenes" Sparring
XSa0zL3RsHw
"Bedingtes Sparring" ist für mich eher ein "Heranführen" an freies Sparring.
Machen "Wettkämpfer" aber nicht mehr.
gruss
P.S. königssparring hab ich noch nie gehört/gesehen. :)
Vitali Klitschko macht(e) z.B. auch noch eine Sparringsform bei der er rein defensiv agiert und nicht selbst angreift. Quasi eine Simulation wenn er angeklingelt ist, nur Meiden, Meiden, Meiden, usw.
Situatives Sparring hat durchaus einen Platz im Wettkampftraining, nämlich um spezielle Szenarien zu trainieren. Wenn jeder immer nur das macht was er immer macht, dann schleifen sich auch nur eindimensionale Aktionen ein. Um sich z.B. auf einen speziell agierenden Gegner vorzubereiten, oder einfach um neue Skills zu üben, kann man durchaus ein Setup verabreden. Ob das die Reduktion auf den Jab ist, oder spezielle Konter auf irgendwas, das hilft dass man im Kampf dann nicht nur seine drei Lieblingsaktionen macht wie Abraham gegen Froch.
Hallo Klaus,
ich denke wir verstehen uns da auch.
Wettkampfsparring kenne ich z.B. dass der Wettkämpfer immer neue Gegner kriegt, eher so ein Konditionsding.
Klar gibt es auch "bedingtes" Sparring bei Wettkämpfer, dann aber auf einem ziemlich hohen Nivaeu(also der kann schon frei agieren) mit gewissen Vorraussetzungen an den Partner.
gruss
jens050676
17-09-2012, 17:26
Danke für eure schnellen Antworten :
Ich will euch mal weitergeben, was ich bisher gefunden habe ( Quelle: Buch von Peter Zaar "Kickboxen")
Wettkampfnahe Sparringsformen:
Diese sind das Hauptmittel zur Herausbildung der komplexen Wettkampfleistung im Kickboxen.
Der hohe Nutzeffekt der wettkampfnahen Trainingsform ergibt sich, weil sich nervliche, organische und muskuläre Anpassung adäquat den Wettkampfanforderungen vollzieht und sich damit das optimale Verhältnis insbesondere von Eigenschaften und Fertigkeiten entwickelt.
Bei einer wettkampfnahen Ausbildung muss sich der Kickboxer wettkampfähnlichen Anforderungen unterziehen.
Diese sind gegeben, wenn :
1. ein aktiver Partner vorhanden ist
2. eine komplexe Beanspruchung des Sportlers, durch Akzentuierung
verschiedene spezifische Eigenschaften des Sportlers verbessert.
3. eine wettkampfadäquaten Verhaltensweise und ständig zweckdienliche
Entscheidungen von dem Kämpfer gefordert werden.
Unter Beachtung dieser Gesichtspunkte werden folgende Übungen dem wettkampfnahen Bereich zugeordnet:
1. Partnerübungen / Modellsparring
Hierbei führen die Sportler gegen den begrenzten Widerstand eines Partners
( ohne maximalen Krafteinsatz, mit verlangsamter Bewegungsausführung und mit Einschränkung der verwendeten Mittel)
die zu erlernenden technisch-taktischen Handlungen durch.
Hauptziel ist hier das Erlernen und Festigen der speziellen Bewegungsabläufe.
Dabei sind die Aufgaben entsprechend den vorangestellten Bedingungen wettkampfnaher Übungen so zu stellen, dass beide Sportler verschiedene Reaktionsmöglichkeiten haben und zu SELBSTSTÄNDIGEN wettkampfähnlichen Entscheidungen gezwungen sind.
In Verbindung mit der Entwicklung der technisch-taktischen Elemente können bei Beachtung der Aufgabenstellung und des Ausbildungsstandes spezielle Fähigkeiten geschult werden.
Übungsbeispiel:
Partner A greift mit dem vorderen oder hinteren Halbkreistritt an.
Partner B führt eine entsprechende Kopf-/Körperdeckung aus. Danach folgt ein selbstständiger und logischer Gegenangriff, Danach Abschluss der Technik (durch „Lösen und Sichern“)
Partner A wehrt nun den Gegenangriff mit passiver Verteidigung ab.
So können gegen jede Technik, sowie gegen jeden Gegnertyp entsprechende Kampfkonzeptionen erarbeitet werden.
2. Bedingtes Sparring
Das bedingte Sparring enthält mehr kampfähnliche Momente als die Partnerübungen.
Es erfolgt am besten im Ring oder auf einer Kampffläche und sollte mit vollem Krafteinsatz geführt werden (????)
Die Entscheidungs- und Reaktionsmöglichkeiten beider Partner sind größer. Der wesentliche Unterschied zum freien Sparring dass beide Partner bestimmte technische und taktische Aufgaben zu lösen haben und so in der Anwendung ihrer kickboxerischen Mittel eingeschränkt werden.
Es können vereinfachte regeln und veränderte Kampfzeiten verwendet werden (drei, vier, fünf Minuten, in Verbindung mit Grundlagenausdauerschulung 30 Minuten ohne Pause mit wechselnden Partnern).
Im bedingten Sparring können die Aufgaben jedes Kämpfers bei den Sportlern bekannt sein oder nur bei einem Partner. Das Sparring kann einseitig oder beidseitig sein.
Beispiele:
1 nur vordere Gerade
2 nur boxen
3. nur treten
4. A greift an / B verteidigt
5. A boxt / B kickt
6. nur vordere Hand und vorderes Bein
7. A = freies Kickboxen / B= nur boxen
8. A= kickboxen / B Führhand + Distanzhalten
9. A imitiert einen Rechtsausleger / B bekämpft ihn
10. Gegenangriffe im Wechsel
11. Nahdistanz (Infight) locker/schnell zum Kopf+Körper
12. Nahdistanz hart zum Körper
13. Halb und Nahdistanz / freies Kickboxen
Beim bedingten Sparring muss auch das Bekämpfen unterschiedlicher Gegnertypen trainiert werden.
3. Freies Sparring
Diese Form des Übungskampfes kommt dem Wettkampf sehr nahe. Bei optimaler Gestaltung
(unbequeme Gegner, Wettkampfkleidung, Bewertung des Kampfes, Zuschauer) werden echte Wettkampfanforderungen an die Kämpfer gestellt. Die Kickboxer können alle ihnen zur Verfügung stehenden Kampfmittel einsetzen. Im freien Sparringwerden die technisch-taktischen Handlungen im Hinblick auf ihre Stabilität und Variabilität echt überprüft.
Die Effektivität des bedingten und des freien Sparrings hängt hauptsächlich davon ab, dass zwei gleichwertige Trainingspartner miteinander trainieren.Der Trainer sollte bei der Zusammenstellung der Sparringspaarungen die Kampfstärke, Konstitution, und die bevorzugte Kampfweise der Sportler beachten.
Gruß
Jens
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