PDA

Vollständige Version anzeigen : Dao/Jian Techniken gesucht



Ossi
04-03-2004, 13:39
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Techniken und Formen, und zwar was Dao und Jian/Gim betrifft. Mich interessieren die modernen Wushu Formen mit den Blech-Säbeln nicht so.
Es wäre schön, wenn es Videos oder im Internet etwas zu finden wäre.

Danke schon mal für Eure Beiträge..

gruss
ossi

Franz
04-03-2004, 14:03
Die Richtung?
http://www.ghosthand.org/weaponsandforms.html
http://swordforum.com/articles/css/chineseswordsmanship.php
http://marina.fortunecity.com/victory/273/ataijiweapons.html

Ossi
05-03-2004, 08:35
Hallo Franz,

ja, die Richtung stimmt schon ;-)
Aber nicht unbedingt Taiji Techniken, sondern Techniken, die man kämpferisch anwenden könnte. Ähnlich wie bei CSE.

Jetzt wenn es noch Videos oder Clips gäbe, dann würde ich vor Freude erst mal einen Tee machen.



Die Richtung?
http://www.ghosthand.org/weaponsandforms.html
http://swordforum.com/articles/css/chineseswordsmanship.php
http://marina.fortunecity.com/victory/273/ataijiweapons.html

Franz
05-03-2004, 08:43
eine Seite mit Videos gab es, die wollen die aber verkaufen :(
Wer sagt denn, dass man mit Tai Chi nicht kämpfen kann nur weil es viele nicht mehr können ?

Franz
05-03-2004, 08:46
eine Seite mit Videos gab es, die wollen die aber verkaufen :(
Wer sagt denn, dass man mit Tai Chi nicht kämpfen kann nur weil es viele nicht mehr können und in der Hausfrauenstunde nicht gelehrt wird?

Ossi
05-03-2004, 10:15
Ja, leider ist es in sehr vielen Taiji-Schulen tatsächlich so.... wird nicht mehr als Kampfform mitunterrichtet....deswegen suche ich nicht diese. Es gibt aber Formen und Techniken, die rein aufs Kämpfen bezogen sind. Und die suche ich !!
Techniken, die auf den Schlachtfelder benutz worden sind ;-)


.

Michael Kann
14-09-2004, 11:24
Paßt hier besser rein ...

Klaus
14-09-2004, 16:26
Techniken die auf dem "Schlachtfeld" benutzt worden sind, sind Säbeltechniken vom Pferd. Jian ist eine Selbstschutz- und Duellwaffe. Wenn Du sowas richtig benutzt, landest Du im Knast, denn sowas ist immer und grundsätzlich tödlich und verboten (geht eben immer über den Selbstschutz hinaus). Die Übungen die es in Wudang- oder Taiji-Formen dafür gibt, sind entweder generische um erstmal überhaupt mit einem Schwert umgehen zu lernen, oder auch anwendbar. Auf der SFB-Doku die man auf www.wctag.de bekommt, ist ein kurzer Ausschnitt einer sehr guten Form drin, da dürfte man auch "in echt" was mit anfangen können. Scott Rodell, der vom 2. Link, hat Bücher (und vielleicht auch Videos) publiziert in denen solche Techniken und Übungen beschrieben sind. Als Spiel kann man sowas höchstens mit STUMPFEN Holzschwertern und Schutzkleidung üben, weil ein voll durchgezogener Schwertschlag auch mit Holz Knochen bricht. Es dürfte nicht viele Leute geben die es noch unterrichten. Im Zweifel suchst Du Dir einen Partner, besorgst Dir eine Kendo-Rüstung, und übst es mit Holzwaffen. Formen in denen einer mit einer Langwaffe stundenlang im Hoppelschritt rumläuft und dann eine halbgare Schwungbewegung macht, kannst Du einfach ignorieren. Richtige Übungen enthalten lange Aneinanderreihungen von Schritt-, Umsetz- und Schlagfolgen die die von Scott Rodell irgendwo aufgelisteten Techniken üben. Du kannst ihn ja einfach mal anschreiben und nach Videos oder Buchmaterial fragen. Er kommt glaube ich auch einmal im Jahr in die baltischen Staaten und gibt da Seminare.

christoph
15-09-2004, 09:03
Apropos Hoppelschritte! Mir wurde dazu erklärt das sei dazu da mit dem Fuss Sand aufzuwirbeln und dem Gegner in die Augen. Das ist praktisch aber nicht möglich. Man kriegt so einfach keinen Sand in die Höhe gehoppelt. Zumindest ich nicht. Bisher kommt mir das bei aller authenzität vor wie tradierte, nie hinterfragte Fragmente im Fung Fu die leider völlig nutzlos sind.
Hat jemand ne andere Erklärung parat was das soll?

Schöne Grüsse

Jochen Wolfgramm
15-09-2004, 11:15
Jaja, das Sand aufwühlen.... Ich glaube nicht das Klaus diese Schritte mit Hoppelschritte meinte. Aber nun gut.

Die These mit dem sand aufwerfen is gemeinhin immer wieder gerne und schnell genannt. Ich denke es handelt sich dabei aber einfach nur um Laufbewegungen, die einen Trainingseffekt besitzen.

In der Leichtathletik gibt es das Lauf ABC ... das sind verschiedene Schrittvarianten und Lauftechniken, die dazu dienen die Motorik und Rhytmisierung beim Laufen zu verbessern. Da gibt es zB auch das Anfersen. Ähnlich wird das Laufen mit hochgeworfenen Fersen in den Formen zu sehen sein. Ein Training der Schrittarbeit.

Klaus
15-09-2004, 11:17
Das sind eher turnerische Elemente, genauso wie in Vorführungen auch Leute mit Fahnen durch die Halle laufen. Ich glaube es könnte sogar von der Peking-Oper kommen. Auf dem Schlachtfeld rennt man halt auch mit mehreren Leuten durch die Gegend, teils im Formationsflug. Kann sein daß es damit zu tun hat, daß man in einem Kampf mit Banditen auch nicht gerade auf die zuläuft, sondern im Bogen. Zwischenschritte dienen auch dem Erreichen der richtigen Distanz, damit man mit dem letzten Schritt in den Mann hineinkommt, oder als Mittel zum Heben und Fallen lassen einer Lanze oder Hellebarde, oder eines langen Schwerts. In einem Kampf mit einem Jian hat sowas aber nichts zu suchen, darum findet man das auch eher in Formen die mit wirklich äusserst langen Schwertern hantieren. Ich denke das hat sich aber jemand bei ganz anderen Waffen abgeschaut und dann übernommen. Was viel fehlt sind sinnvolle Umsetzbewegungen, Drehbewegungen, bei denen man mit dem Schwung der Klinge arbeitet. Das findet man dann bei Leuten die mit ihren Waffen auch wirklich umgehen konnten und nicht auf Volksfesten mit Kapriolen geglänzt haben.

Klaus
15-09-2004, 11:22
Jaja, das Sand aufwühlen.... Ich glaube nicht das Klaus diese Schritte mit Hoppelschritte meinte. Aber nun gut.

Die These mit dem sand aufwerfen is gemeinhin immer wieder gerne und schnell genannt. Ich denke es handelt sich dabei aber einfach nur um Laufbewegungen, die einen Trainingseffekt besitzen.

In der Leichtathletik gibt es das Lauf ABC ... das sind verschiedene Schrittvarianten und Lauftechniken, die dazu dienen die Motorik und Rhytmisierung beim Laufen zu verbessern. Da gibt es zB auch das Anfersen. Ähnlich wird das Laufen mit hochgeworfenen Fersen in den Formen zu sehen sein. Ein Training der Schrittarbeit.


Kann gut sein daß solche Formen ihren Ursprung bei Leuten hatten, die halt den ganzen Tag mit der Waffe rumgerannt sind und irgendwelche Übungen im Laufen gemacht haben, weil es ihnen schlicht und einfach so Spaß gemacht hat. Ein richtiger Schwertkämpfer legt Wert darauf, unheimlich schnelle und trickreiche Bewegungen drauf zu haben, damit er jemanden der auch ein Schwert hat ausmanövrieren kann, und mit geringem Aufwand schnell und sicher töten kann, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Das sind schnelle, aus dem Körper geschlagene Schnitte und Züge die als Ziel die Klinge des Gegners haben, seine Arme und Beine, und Kreisbewegungen die Bewegungen die er macht gegen ihn verwenden (durch Entgegenkommen und Umlegen der Waffe mit der Klinge in ihn reinzulaufen).

Jochen Wolfgramm
15-09-2004, 11:26
Auf dem Schlachtfeld rennt man halt auch mit mehreren Leuten durch die Gegend, teils im Formationsflug. Kann sein daß es damit zu tun hat, daß man in einem Kampf mit Banditen auch nicht gerade auf die zuläuft, sondern im Bogen. Zwischenschritte dienen auch dem Erreichen der richtigen Distanz, damit man mit dem letzten Schritt in den Mann hineinkommt, oder als Mittel zum Heben und Fallen lassen einer Lanze oder Hellebarde, oder eines langen Schwerts.

Ja daran habe ich auch schon gedacht. Ein Rückzug mit einer waffe sollte besser keine Kopflose Flucht sein. In einer unserer speerformen kommt direkt nach so einem Lauf ein Stich mit dem Speer gegen die Laufrichtung.

Ansonsten denke ich weiss ich was du meinst Klaus. Die meisten Waffenformen mit Säbel und Schwert die ich bisher aus traditionellen Schulen gesehen habe, fallen aber da nicht drunter. Will heissen: das sind vernünftige hoch effektive Waffentechniken. In Gevelsberg dieses Jahr habe ich nur gut eine Handvoll von "schwarzen Schafen" gesehen, die ihre Waffenformen wohl aus selbst kreirten Stilen bezogen haben.

Im Zweifel sollte man sich vom Lehrer mal einfach die waffentechniken erklären lassen. Wenn da nur ein äh, öh, kommt, oder sinnloses Draufgekloppe ohne der Gegnerischen Waffe Aufmerksamkeit zu zollen, dann sind entweder der Lehrer oder die Form (im schlechtesten Falle beide!) nichts nütze!

Jochen Wolfgramm
15-09-2004, 11:30
Kann gut sein daß solche Formen ihren Ursprung bei Leuten hatten, die halt den ganzen Tag mit der Waffe rumgerannt sind und irgendwelche Übungen im Laufen gemacht haben, weil es ihnen schlicht und einfach so Spaß gemacht hat. Ein richtiger Schwertkämpfer legt Wert darauf, unheimlich schnelle und trickreiche Bewegungen drauf zu haben, damit er jemanden der auch ein Schwert hat ausmanövrieren kann, und mit geringem Aufwand schnell und sicher töten kann, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Das sind schnelle, aus dem Körper geschlagene Schnitte und Züge die als Ziel die Klinge des Gegners haben, seine Arme und Beine, und Kreisbewegungen die Bewegungen die er macht gegen ihn verwenden (durch Entgegenkommen und Umlegen der Waffe mit der Klinge in ihn reinzulaufen).


Da gebe ich dir recht: in einer schwertform (Jian oder Gim) hat diese Laufbewegung nichts zu suchen.

Die von dir beschriebenen Techniken sind explizit dem Gim zuzuordnen. Es gibt bei uns einiges an Partnerübungen und eine partnerform (Gim doi Gim) die diesen techniken Rechnung zollt.

christoph
19-09-2004, 22:24
Jaja, das Sand aufwühlen.... Ich glaube nicht das Klaus diese Schritte mit Hoppelschritte meinte. Aber nun gut.

Die These mit dem sand aufwerfen is gemeinhin immer wieder gerne und schnell genannt. Ich denke es handelt sich dabei aber einfach nur um Laufbewegungen, die einen Trainingseffekt besitzen.

In der Leichtathletik gibt es das Lauf ABC ... das sind verschiedene Schrittvarianten und Lauftechniken, die dazu dienen die Motorik und Rhytmisierung beim Laufen zu verbessern. Da gibt es zB auch das Anfersen. Ähnlich wird das Laufen mit hochgeworfenen Fersen in den Formen zu sehen sein. Ein Training der Schrittarbeit.

Das klingt schon logischer als diese Sand Geschichte. Das ganze verdeutlicht allerdings ein generelles Problem der TCKK.
Meine Vermutung:
Bewegungen wie diese wurden irgendwann einmal von einem Meister in eine Form eingebaut. Nach ein paar Generationen weiss man allerdings nicht mehr genau was es eigentlich soll. Der eine meint Sand der andere Lauftraining. Ich denke da steckt die chinesische Autoritätshörigkeit dahinter. Man kann dem Meister schliesslich nicht total blöde Fragen stellen. Man könnte mich dann ja blamieren oder so. Wenn man eine KK kritisch hinterfragt und sich auch traut seinen Lehrer Dinge zu fragen, die einem zunächst unlogisch erscheinen, passiert so etwas nicht. Gut, ich weiss natürlich nicht wie im 7* Fall Lo Guang Yu Chiu Chi Man unterrichtet hat und wie dieser LKW. Ich kann mir jedoch gut vorstellen das dort wie in anderen chinesischen KK Clans solche Dinge passiert sind bzw. ja eben nicht passiert sind. Diese führt dann zu derartigen Behelfsinterpretationen.

Schöne Grüsse