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Vollständige Version anzeigen : Philosophischer Nutzen der KK im Alltag



Peaceful Warrior
09-10-2012, 14:55
Was hat Euch KK "innerlich" gebracht, was habt ihr durch KK gelernt ?

Bei mir war es "innere Unabhängigkeit" von äußeren Zwängen und Anhaftungen.


Peaceful warrior - Words of wisdom - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=9BBDexSzmMM&feature=related)

Indariel
09-10-2012, 15:04
Mehr Selbstbewusstsein, Ausgeglichenheit und Disziplin in jeder Lebenslage:D

Stefan1990
09-10-2012, 23:09
Also zur ultimativen philosophischen Erkenntnis bin ich ja ehrlich gesagt noch nicht gelangt. Ich glaube, da hab ich in einem Monat Schach spielen, gegen den Computer, bisher mehr gelernt, als in meinen 12 Jahren als KK'ler :D

Vielleicht ist mir das ein oder andere auch garnicht so bewusst - wer weiß ;)

Helmut Gensler
11-10-2012, 18:14
Von der klassischen Philosophie her kommend muss ich sagen, dass all das Shotokan-Karate damit überhaupt nichts zu tun hat.
Eine andere Einstellung zu sich und der sozialen Umwelt durch einen Kampfsport ist aber leicht möglich und damit ein Faktor für eine philosophische Auseinandersetzung.

Abakus
12-10-2012, 14:01
Wie kann man sich denn diese Philosophieunterweisung bei den KK vorstellen? Wohl doch nicht wie bei Mr. Miyagi aus Karate Kid, oder? :) Ich mache erst seit ein paar Wochen KK und Philosophie gibt es bei uns im Training keine. Es werden halt etwa kurz die Geschichte z.B. des JKD erklärt, wie und warum Bruce Lee oder Dan Inosanto das JKD (weiter-) entwickelt haben. Allgemein fühle ich mich nach dem KK-Training ausgeglichener, aber das ist eigentlich bei/nach jedem Sport so.

Savateur73
13-10-2012, 14:42
Was hat Euch KK "innerlich" gebracht, was habt ihr durch KK gelernt ?

Bei mir war es "innere Unabhängigkeit" von äußeren Zwängen und Anhaftungen.


Peaceful warrior - Words of wisdom - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=9BBDexSzmMM&feature=related)

Ich bin durch KK/KS selbstbewusster und mutiger geworden und habe gelernt meine Meinung durchzusetzen.:cool:

Simplicius
13-10-2012, 14:53
Es werden halt etwa kurz die Geschichte z.B. des JKD erklärt, wie und warum Bruce Lee oder Dan Inosanto das JKD (weiter-) entwickelt haben.

Bruce Lee hat doch Philosophie studiert und daoistische Prinzipien in seine KK einfließen lassen?

Abakus
13-10-2012, 23:35
Bruce Lee hat doch Philosophie studiert und daoistische Prinzipien in seine KK einfließen lassen?

Dafür stehe ich vielleicht zu weit am Anfang. "Be like water, my friend." habe ich zwar auch schon gehört, aber nicht im Training. Bei uns ist das eher JKD Concepts, das von Inosanto weiterentwickelte JKD. Ich habe mir jetzt "The Tao of Jeet Kune Do" bestellt, vielleicht steht da was zu drin.

Korkell
14-10-2012, 12:37
Naja ich habe gelernt, dass die Schmerzen eines gegnerischen Angriffs zu ertragen sind, ich habe gelernt, dass man um in den Infight zu kommen häufig einige Tritte und Schläge einstecken muss, kann man ganz gut in den Alltag übertragen wenn man darauf steht.
Vor allem habe ich gelernt, dass ich nicht aus Glas bin und man ohne Willen und ja auch eine Priese Mut keinen Kampf übersteht.
Das wäre dann eigentlich alles von der Metaebene, Sachen wie mehr Selbstbewusstsein und so sind ja wieder was anderes.

itto_ryu
14-10-2012, 15:07
Dem inneren Schweinehund immer wieder diszipliniert in die E...er treten in allen Lebenslagen :)

Peaceful Warrior
17-10-2012, 10:14
Naja ich habe gelernt, dass die Schmerzen eines gegnerischen Angriffs zu ertragen sind, ich habe gelernt, dass man um in den Infight zu kommen häufig einige Tritte und Schläge einstecken muss, kann man ganz gut in den Alltag übertragen wenn man darauf steht.
Vor allem habe ich gelernt, dass ich nicht aus Glas bin und man ohne Willen und ja auch eine Priese Mut keinen Kampf übersteht.
Das wäre dann eigentlich alles von der Metaebene, Sachen wie mehr Selbstbewusstsein und so sind ja wieder was anderes.

So ist es !:)

Rocky Balboa (2006) - The Final Word - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=ViivBhKQwCA)

rofada
18-10-2012, 21:18
Eine andere Einstellung zu sich und der sozialen Umwelt durch einen Kampfsport ist aber leicht möglich und damit ein Faktor für eine philosophische Auseinandersetzung.

Eine vielleicht nicht gerade philosophische, wohl aber eine nachdenkliche Antwort:

Wenn ich dein Profil lese und mir die Bilder eurer Arbeit ansehe, kommen bei mir 2 Gedanken auf - einerseits zunächst großen Respekt für das was du machst, andererseits Erschrecken über eine Welt in der es leider (erwiesenermaßen, siehe Vorfall in Berlin letzte Woche) tatsächlich "notwendig" erscheint, dass auch Menschen mit Behinderung lernen müssen sich zu verteidigen...

Wie weit kann ein Mensch nur sinken, das er einen Rollstuhlfahrer angreift ?:mad:

Phrachao-Suea
18-10-2012, 21:20
Arroganz.
Disziplin.
Stärke.
Ehrgeiz.

Abakus
18-10-2012, 21:58
Eine vielleicht nicht gerade philosophische, wohl aber eine nachdenkliche Antwort:

Wenn ich dein Profil lese und mir die Bilder eurer Arbeit ansehe, kommen bei mir 2 Gedanken auf - einerseits zunächst großen Respekt für das was du machst, andererseits Erschrecken über eine Welt in der es leider (erwiesenermaßen, siehe Vorfall in Berlin letzte Woche) tatsächlich "notwendig" erscheint, dass auch Menschen mit Behinderung lernen müssen sich zu verteidigen...

Wie weit kann ein Mensch nur sinken, das er einen Rollstuhlfahrer angreift ?:mad:

Dem kann ich nur vollstens zustimmen. Ich habe mir auch die Bilder auf der Webseite angeschaut und fand es einerseits eine ganz tolle Sache, andererseits habe ich mich gefragt, wie es einem in den Sinn kommen kann, (schwer)behinderte Menschen anzugreifen. :(

Blu3 3y3d hybr1d
18-10-2012, 22:19
-

Peaceful Warrior
22-10-2012, 19:50
Guter Artikel, der den eigentlichen Sinn von Kampfsport/Kampfkunst auf den Punkt bringt: Etwas lernen, damit man es nie tun muß.


Psychologie: Töten ist menschlich | Wissen | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/2012/42/Toeten-Mord-Psychologie-Kriminalistik)

Phrachao-Suea
22-10-2012, 20:30
Guter Artikel, der den eigentlichen Sinn von Kampfsport/Kampfkunst auf den Punkt bringt: Etwas lernen, damit man es nie tun muß.


Psychologie: Töten ist menschlich | Wissen | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/2012/42/Toeten-Mord-Psychologie-Kriminalistik)

Was machen dann Profis? ;)

Peaceful Warrior
22-10-2012, 22:31
Was machen dann Profis? ;)

Wenn killen dein Job ist, dann tötest du.

punktpunktpunkt
23-10-2012, 00:19
Ist wahrscheinlich keine weltbewegende Erkenntnis aber mittlerweile denke ich öfters, dass man nicht immer gewinnen kann und auch nicht immer gewinnen muss. Relativ ist's sowieso.

Helmut Gensler
23-10-2012, 07:56
Auch Menschen im Rollstuhl sind Menschen. Der Rolli an sich ist nur ein Signal, das auch so verstanden werden kann: der ist das geborene Opfer!! So was passiert glücklicherweise in der Öffentlihkeit selten.
Nichtphilosophisch ausgedrückt: wir im KISI versuchen Menschen mit "antrainiert weniger Selbstbewusstsein" ihre eigenen Stärken zu finden und zu verbessern.
>> Originale Baustelle: Philosophie hat für mich ganz primär mit einer gedanklichen Auseinandersetzung mit Werten und Zusammenhängen zu tun. Viele der hier gefallenen Bemerkungen (Schmerz ertragen,....) sind da für mich kaum damit in Einklang zu bringen.

Paul2102
23-10-2012, 08:25
Guter Artikel, der den eigentlichen Sinn von Kampfsport/Kampfkunst auf den Punkt bringt: Etwas lernen, damit man es nie tun muß.


Das ist völler Quatsch.
Kampfkünste wurden dazu "entwickelt", sich auf den Schlachtfeldern behaupten zu könen - mit und ohne Waffen. Es ging ganz gezielt darum, die Kampfkunst jederzeit dazu einsetzen zu können, seinen Gegenüber töten zu können.
Dank dieser tollen Auslese können wir heute auf die Kampfkünste zurückgreifen, die erfolgreichen waren, und die auf den Schlachtfeldern effektiv waren. Wären sie nicht erfolgreich gewesen, wären die Ausübenden drauf gegangen.
Ganz einfach.
Und dazu brauch man sich auch nichts schönreden, das ist nunmal die historische Entwicklung und Faktenlage.

dermatze
23-10-2012, 17:30
Abwegiger Gedanke, dass sich Bedeutungen im Laufe der Zeit nicht ändern.

Die Perspektive, die Peaceful Warrior aufzeigt ist schon eine, die ich schätze. Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen ist ein toller Ansatz, weil es aus individueller Perspektive einen Wechsel situativer Beurteilung darstellt.

Letztlich ist und bleibt Kampf ineffektiv und das hat nichts mit Pazifismus zu tun.

Helmut Gensler
24-10-2012, 08:22
Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen

das war doch auch die Grundidee des NATO-Doppelbeschlusses. Es hat funktioniert, zwar mit massiver Aufrüstung, aber ohne Krieg in Europa seither.
Im Tierreich sind genügend Beispiele von Abschreckung durch Signalfarben zu sehen. Die Botschaft ist klar: lass mich in Ruhe! Auch hier eine sehr wirkungsvolle Strategie.

Bijou
24-10-2012, 14:33
Mir hat es auf jeden Fall mehr lebensfreude gebracht. Ich mache gerade eine Pause und fühle mich von Tag zu Tag irgendwie weniger aktiv, "ungesünder" ist das passende Wort. Als ob mir jemand nen Lolli geklaut hat. :(
Die KK hat mich auf Leute gebracht, auf die ich selbst sonst nie gekommen wäre. Bruce Lee, Jackie Chun, Jet Li, Van Damme, Muhammed Ali und viele mehr.
Deren Ansichten und Leben sind sehr interessant. Eine völlig andere Welt in die ich hinein blicken darf und sogar irgendwie Teil davon bin und werde.
Innerlich fühle ich mich durch KK ausgeglichener und glücklicher. Die tiefgründigen Dinge dahinter, haben mich nur etwas berührt. Wahrscheinlich dauert das noch ein paar Jahre bis ich da ran kommen kann.

Donnerfuß
04-12-2012, 12:50
um diesen thread hier mal wieder zu beleben-

mein ansatz wäre da, auch wenn ich mir die anderen beiträge so durchlese, dass kampfkunst als philosophisches system ein bestimmtes phänomen aus dem bereich des lebens nimmt (der physische konflikt) und anhand von diesem gesetzmäßigkeiten feststellt, wie wiederum auf das leben als ganzes übertragen werden können.

solche gesetzmäßigkeiten könnten sich sowohl auf physikalische phänomene (kraftentwicklung), soziologische phänomene (konfliktlösung), psychologische (disziplin, selbstbeherrschung) etc. beziehen.