Vollständige Version anzeigen : zwei verschiedene Kampfkünste zeitgleich lernen?
Hallo,
ich wende mich an Sie, da ich eine Entscheidung treffen muss. Ohne
Erfahrungswerte in diesen Sportarten zu haben, kann ich mir selbst
dazu nicht richtig eine Meinung bilden.
Mein Sohn ist 7 1/2 Jahre alt und macht seit etwa einem dreiviertel Jahr
Judo. Es macht im Spaß, allerdings hat er eine Schwäche in der Koordination
und der Feinmotorik. Deshalb freue ich mich, dass er Interesse am Erlernen
dieses Kampfsportes hat, da ich mir denke, dass ihm das helfen wird seine
Schwächen abzumildern.
Er wird gerade überredet eine weitere Kampfsportart zu erlernen.
(Kung Fu oder Karate)
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass dies nicht sinnvoll ist, da ich mir
vorstellen kann, dass er dann in beiden Kampfsportrichtungen
nicht richtig Fuß fassen wird, eventuell Techniken durcheinanderbringt
oder dass es ihm zu viel wird und es ganz bleiben lassen möchte.
Vielleicht schneiden sich auch die verschiedenen Philosophien?
Würden Sie mir bitte Empfehlungen und Meinungen geben?
Ich will nicht nein sagen, ohne mich zu erkundigen.
Herzlichen Dank
Alfons Heck
16-10-2012, 19:21
Hallo Ilge,
die Frage wird Dir keiner defintiv beantworten können. Eine Fraktion (zu der auch ich gehöre) sagt Judo ist gut für kids und als Einstiegsdroge völlig ausreichend (Körperkontakt, Bewegungslehre, Auspowern usw). Andere werden sagen das man nie früh genug mit dem SV-Bereich anfangen kann und schlagende Systeme verteidigen...
Wenn das Judotraining nicht in Kinderbespassung ausgeartet ist denke ich es reicht für 8-jährige.
Gruß
Alfons.
hi,
denke auch, dass das schwer zu beantworten ist.
und überreden klingt danach, als hätte er dieses interesse noch nicht (meine damit, wenn jemand lust zu was hat, muss er ja nicht überredet werden).
letzlich sollte das Ihr sohn entscheiden (wenn Sie da natürlich nichts dagegen haben)...
haben Sie den eindruck, dass Judo Ihrem jungen nicht ausreicht? (dass er noch koordinationsschwierigkeiten hat bzw. feinmotorische, klingt auch danach, als hätte er mit Judo derzeit noch genug zu tun) und das könnte bedeuten, dass er mit weiteren kks dann viell. überfordert sein könnte...
wie sagt man so schön: "keine unterforderung, keine überforderung" (zone der nächsten entwicklung).
deswegen meine idee... mit dem jungen mal darüber plaudern ggf. mal ein karate-(oder kungfu etc.-)video zeigen und schauen, wie er reagiert bzw. ob da ein wunsch vorhanden ist (ohne überreden)...die frage der überforderung bleibt natürlich damit ungeklärt (das wird er wohl noch nicht so einschätzen können)...
was meinen Sie dazu?
Hallo Alfons, hallo Stellex,
erstmal dankeschön. Ich denke auch, dass dies nicht mit einem einfachen ja
oder nein beantwortet werden kann, aber ich hoffe, dass ich mir durch
die verschiedenen Meinungen und Erfahrungen eine bessere Vorstellung
davon machen kann. Davon, ob ich es zu eng sehe oder ob es tatsächlich
gut sein könnte, in eine weitere Kampfsporttechnik reinzuschnuppern.
und überreden klingt danach, als hätte er dieses interesse noch
nicht (meine damit, wenn jemand lust zu was hat, muss er ja nicht
überredet werden).
doch, doch... sein Interesse ist geweckt worden. Zum einem von dem
Zeichentrickfilm Kung Fu Panda (sorry, er ist halt sieben :) )
zum anderem wird er von einer weiteren Bezugsperson überredet.
Ich habe auch nicht grundsätzlich was dagegen, sondern bis jetzt
starke Bedenken, ob ich ihm damit etwas Gutes tue oder eben nicht.
letzlich sollte das Ihr sohn entscheiden (wenn Sie da natürlich
nichts dagegen haben)...
Bin mir nicht sicher, ob er das schon entscheiden kann. Es sind nicht
nur meine Bedenken, ob es möglich ist, dass er durch verschiedene
Kampfdisziplinen überfordert ist. Sondern auch so ist sein Wochenplan
schon ziemlich straff, aber das gehört glaube ich nicht hierher...trotzdem
muss ich das in meine Überlegungen mit einbeziehen.
Selbst gehe ich meinem Hobby sehr extrem nach, was meinen Wochenplan
auch sehr straff macht. Mir gefällt das sehr und will das auch nicht anders,
weiß jedoch nicht ob ich das mit einem Kind vergleichen darf.
haben Sie den eindruck, dass Judo Ihrem jungen nicht ausreicht?
(dass er noch koordinationsschwierigkeiten hat bzw. feinmotorische, klingt
auch danach, als hätte er mit Judo derzeit noch genug zu tun) und das
könnte bedeuten, dass er mit weiteren kks dann viell. überfordert sein
könnte...
Mir würde es gefallen, wenn er im selben Verein an einem weiteren Tag
einen Kurs belegen würde, was auch schon vorgeschlagen wurde.
Dann hätte ich die Möglichkeit, einen Tag fest, den zweiten optional
zu besuchen, je nachdem wie es ihm zeitlich geht. (Hausaufgaben, Bedarf
an freier Spielzeit....) Und er wäre mehr gefordert.
Dies wollte ich auch so handhaben, wenn nicht die weitere Bezugsperson,
die Option auf einen Karate- oder Kung Fu-kurs forcieren würde.
Überfordert ist er glaube ich nicht, er braucht, denke ich länger bis
er eine Übung technisch einwandfrei hinbekommt.
Ich wünschte mir für ihn zu Beginn, ein intensiveres Koordinationstraining,
von jemanden der geschult ist für Menschen mit solchen Problemen.
Im Verein bekommt er natürlich keine Extrabehandlung.
Ich würde auch mit ihm üben, aber ich habe davon keine Ahnung.
Ich sehe, wenn er irgendetwas ungeschickt ausübt, aber ich kann nicht
richtig erahnen, wo genau ich ihm zeigen kann, wo der Fehler liegt.
Durch Ihre zwei Antworten sehe ich immerhin, dass ich es wohl zu verbissen
gesehen haben könnte und es vielleicht auch gut sein könnte, wenn wir
noch etwas beginnen.
Ist so etwas denn üblich? Ich meine, gibt es einige Kampfsportler, die zwei
verschiedene Kampsportarten nicht hintereinander sondern zeitgleich
erlernen?
Was sagt denn ein Meister dazu, wenn er von seinem Schüler erfährt, er
sei quasi bei der "Konkurenz"? Gibt es da gewisse Abneigungen?
Wenn ich meinen Sohn fragen würde, der würde sofort mit einer weiteren
Kampfsportart begeistert beginnen.
Liebe Grüße
Ilge
Ist nur einmal in der Woche Judo-Training? Und bei dem anderen dann auch?
Tendenziell würde ich zu Karate raten, da es zumindest den selben kulturellen Hintergrund hat. Allerdings wäre es interessant, wie das Training bei Judo und Karate abläuft.
Beides zusammen hätte den Vorteil, er lernt Bewegung und Koordination des Körpers dabei, mit Karate, wenn es gut gemacht ist, lernt er stabil stehen und richtige Körperspannung. Die kommt beim Judo manchmal etwas kurz. Hängt wie gesagt von der Art des Trainings ab.
Kung Fu kenne ich nicht aus persönlicher Erfahrung, aber es ist zumindest von der Philosophie her anders. Für Karate und Judo kann er die selbe Kleidung nutzen, würde auch dafür sprechen.
Am Ende müsste ihr es aber wissen. :)
Hallo Ilge!
Bin mir nicht sicher, ob er das schon entscheiden kann. Es sind nicht
nur meine Bedenken, ob es möglich ist, dass er durch verschiedene
Kampfdisziplinen überfordert ist. Sondern auch so ist sein Wochenplan
schon ziemlich straff, aber das gehört glaube ich nicht hierher...trotzdem
muss ich das in meine Überlegungen mit einbeziehen.
Das wäre schon nicht unwichtig, wie ich finde. Wenn er zeitlich schon sehr eingebunden ist, dann ist er vielleicht irgendwann überfordert und verliert die Lust an Judo und Kung Fu und vielleicht noch an anderen Dingen (Schule, Freunde,...).
Selbst gehe ich meinem Hobby sehr extrem nach, was meinen Wochenplan
auch sehr straff macht. Mir gefällt das sehr und will das auch nicht anders,
weiß jedoch nicht ob ich das mit einem Kind vergleichen darf.
Kann man so nicht vergleichen. Wenn er es wirklich will, dann vielleicht. Aber er ist halt erst 7 und braucht noch ein bisschen Anleitung und Hilfestellung.
Mir würde es gefallen, wenn er im selben Verein an einem weiteren Tag
einen Kurs belegen würde, was auch schon vorgeschlagen wurde.
Dann hätte ich die Möglichkeit, einen Tag fest, den zweiten optional
zu besuchen, je nachdem wie es ihm zeitlich geht. (Hausaufgaben, Bedarf
an freier Spielzeit....) Und er wäre mehr gefordert.
Das hört sich gut an. Um was handelt es sich denn bei dem anderen Kurs?
Dies wollte ich auch so handhaben, wenn nicht die weitere Bezugsperson,
die Option auf einen Karate- oder Kung Fu-kurs forcieren würde.
Das hört sich hingegen nicht so gut an. Forcieren hat ja auch was mit Zwang zu tun... Es muss wirklich von ihm kommen und nicht, was andere gut für ihn finden.
Was sagt denn ein Meister dazu, wenn er von seinem Schüler erfährt, er
sei quasi bei der "Konkurenz"? Gibt es da gewisse Abneigungen?
Kommt darauf an. Eigentlich nicht, aber über Wing Tsun (und verwandte Schreibweisen) habe ich hier im Forum schon so was gelesen.
LG
Abakus
Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung nur sagen, dass ich vor 40 Jahren bitter enttäuscht war als ich neben Judo noch Karate machen wollte (in derselben Schule, in der das Judo angeboten wurde) und meine Eltern mir das verboten haben.
Meine Tochter (7 Jahre) hat vor kurzem mit Aikido angefangen. Sollte sie irgendwann einmal auf die Idee kommen, noch eine weitere Kampfkunst zu erlernen oder sogar umzusatteln, werde ich sie das auf jeden Fall machen lassen – es ist ganz normal, dass die Kinder erst einmal herausfinden müssen, was das Richtige für sie ist bzw. ihnen besonders liegt. Meist ist es außerdem so, dass aus verschiedenen Kampfkünsten Gelerntes einen nicht „durcheinander bringt“, sondern vielmehr bereichert. Auch einem Kungfu-Kämpfer tut beispielsweise die Fallschule aus dem Judo gut!
Lassen sie ihn doch am besten einfach mal ins andere auch hineinschnuppern und schauen sie sich an, ob der Kurs/die Trainer usw. ihnen und ihren Kind überhaupt liegen.
Falls die andere Bezugsperson Erwachsen ist, reden sie mit dieser Person. Wenn es ein Kind ist könnten sie natürlich auch versuchen, ihn/sie zum Judo zu überreden (von ihrem Kind überreden zu lassen). Aber da ich mich da nicht wirklich auskenne möchte ich ihnen dazu eigentlich nichts raten.
Wo ich mich besser auskenne:
Es ist zumindest bei Erwachsenen recht häufig, dass 2 Dinge parallel gelernt werden. Bei Judo und Karte/Kung Fu gibts da auch keine große Verwechslungsgefahr, weil sie sich so stark unterscheiden. (Das ist so ca. wie Fußball und Tennis. Beides mit nem Ball aber sonst..)
Kinder machen meist nur eine Kampfkunst, aber das hat wohl andere Gründe, als dass es nicht möglich wäre. z.B. bringt 2x/woche natürlich schnellere Fortschritte als 1x/woche, was bestimmt motiviert.
Ich könnte mir zugegebenermaßen auch nicht wirklich vorstellen, wie sie mit ihrem Sohn Judo üben sollten. Ich hab das als Knirps auch an meinem Papa versucht...nichtmal Haltegriffe haben halbwegs funktioniert, weil der Größenunterschied einfach zu groß war. Würfe und dergleichen sind sowieso unmöglich.
Kung Fu und Karate bieten zB viel bessere Möglichkeiten zum Zuhause üben, weil da gibts schon von Anfang an Formen, die man laufen kann. (Bestimmte Bewegungen genau in einer bestimmten Reihenfolge in der Luft ausführen.)
Ob das dann ihren Sohn zeitlich oder sonstwie überfordert müssen sie selbst wissen, sie kennen ihn ja am besten :)
Hallo,
ich wende mich an Sie, da ich eine Entscheidung treffen muss. Ohne
Erfahrungswerte in diesen Sportarten zu haben, kann ich mir selbst
dazu nicht richtig eine Meinung bilden.
Finde ich super, dass Du Dich vorher informierst und nicht einfach "Nö" oder "Ja" sagst! :halbyeaha
[...]
Er wird gerade überredet eine weitere Kampfsportart zu erlernen.
(Kung Fu oder Karate)
Wer überredet ihn denn?
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass dies nicht sinnvoll ist, da ich mir
vorstellen kann, dass er dann in beiden Kampfsportrichtungen
nicht richtig Fuß fassen wird, eventuell Techniken durcheinanderbringt
oder dass es ihm zu viel wird und es ganz bleiben lassen möchte.
Vielleicht schneiden sich auch die verschiedenen Philosophien?
Das kann sein, muss aber nicht. Ist von Person zu Person unterschiedlich. Manche kommen klar damit manche nicht.
Ich würde meinem Sohn vorschlagen, dass er sich das mit dem Kung Fu oder Karate (wenn es aus eigenem Antrieb heraus will!) noch einmal 1-2 Monate überlegen soll und solange weiter Judo machen soll - dann kann man mit ihm ja mal zu nem unverbindlichen Probetraining in den 2 Systemen gehen und wenns ihm Spaß macht, kann er ja erstmal n paar mal hingehen, dann sieht man weiter.
Wenn ihm allerdings beides Spaß macht, sehe ich keinen Grund, warum er nicht zwei Sachen gleichzeitig machen soll.
Man könnte ihm allerdings auch vorschlagen, ob er nicht ggfs. bspw. lieber öfter ins Judo gehen will. Ich denke aber, dass sich Judo mit Karate nicht so sehr beißt, bei Judo und Kung Fu seh ich da ein wenig mehr Unterschiede...
Hallo Thor23,
Ist nur einmal in der Woche Judo-Training? Und bei dem
anderen dann auch?
Es ist ein Sportverein, in dem unter anderem Judo angeboten wird. Man hat die
Möglichkeit an mehreren Tagen Unterricht zu nehmen, die sind zum Teil bei
anderen Trainern.
Tendenziell würde ich zu Karate raten, da es zumindest den selben
kulturellen Hintergrund hat. Allerdings wäre es interessant, wie das Training
bei Judo und Karate abläuft.
Das mit dem selben kulturellen Hintergrund ist schon einmal ein gute Argument.
Wir gehen seit Samstag auch in einem Karatekurs Probeschnuppern. Ich muss
sagen, dass mir vom ersten Eindruck her, Karate sehr gut gefallen hat. Auch das
man "Küren" lernen muss, die ganze Körperhaltung und eindrucksvolle Technik.
Nur das mit dem, ich weiß nicht, wie man es nennt, Kickboxen??, das weiß ich noch
nicht, was ich davon halten soll.... aber das Schnuppern geht noch 3 Wochen lang.
Beides zusammen hätte den Vorteil, er lernt Bewegung und Koordination des Körpers dabei, mit Karate, wenn es gut gemacht ist, lernt er stabil stehen und richtige Körperspannung. Die kommt beim Judo manchmal etwas kurz. Hängt wie gesagt von der Art des Trainings ab.
Ja, das habe ich gesehen. Also die Körperhaltung und -eherrschung, auch schon bei den
Kindern, war sehr eindrucksvoll.
Und stabiles Stehen und Körperspannung, das fehlt meinem Sohn auch etwas.
Ich weiß nicht, was mit " Art von Unterricht " gemeint ist, ich habe keine
Vergleichsmöglichkeit.
Kung Fu kenne ich nicht aus persönlicher Erfahrung, aber es ist zumindest von der Philosophie her anders. Für Karate und Judo kann er die selbe Kleidung nutzen, würde auch dafür sprechen.
Das ist allerdings ein Vorteil :)
Dankeschön
Hallo Abakus,
Das hört sich gut an. Um was handelt es sich denn bei dem anderen Kurs?
Er ist in einem Sportverein und hat die Möglichkeit, an einem anderen Wochentag zusätzlich zu trainieren.
Das hört sich hingegen nicht so gut an. Forcieren hat ja auch was mit Zwang zu tun... Es muss wirklich von ihm kommen und nicht, was andere gut für ihn finden.
Ja, da stimme ich zu. Vielleicht ist forcieren auch zu
barsch ausgedrückt. Es gibt unterschiedliche Vorstellungen für das Kind
von Menschen, die Einfluss auf das Kind haben und es gut meinen.
Dabei versucht jeder seine Vorstellungen in ein gutes Licht zu stellen...
bei einem Kind ist es dann leider ziemlich leicht passiert, dass es
beeinfluss ist.
Dankeschön
Hallo Bubatz,
Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung nur sagen, dass ich vor 40 Jahren bitter enttäuscht war als ich neben Judo noch Karate machen wollte (in derselben Schule, in der das Judo angeboten wurde) und meine Eltern mir das verboten haben.
Ok, das ist auch wichtig. Ich will nicht, das mein Sohn mir lange grollt :)
Meine Tochter (7 Jahre) hat vor kurzem mit Aikido angefangen. Sollte sie irgendwann einmal auf die Idee kommen, noch eine weitere Kampfkunst zu erlernen oder sogar umzusatteln, werde ich sie das auf jeden Fall machen lassen – es ist ganz normal, dass die Kinder erst einmal herausfinden müssen, was das Richtige für sie ist bzw. ihnen besonders liegt. Meist ist es außerdem so, dass aus verschiedenen Kampfkünsten Gelerntes einen nicht „durcheinander bringt“, sondern vielmehr bereichert. Auch einem Kungfu-Kämpfer tut beispielsweise die Fallschule aus dem Judo gut!
Wenn es sich ergänzt, ist es ja prima.
Ich will meinen Sohn auch weitgehenst entscheiden lassen. Ich kenne mich
mit Kampfsport überhaupt nicht aus, deshalb ist es schwierig für mich abzu-
schätzen, ob er es selbst richtig einschätzen kann...
Oder wenn ein Kind einen bestimmten Bereich ganz aufgeben wollen sollte,
steht man auch vor der Schwierigkeit, ob das Desinteresse nur ein
vorrübergehendes Motivationsproblem ist, oder ob das Interesse tatsächlich
nicht mehr vorhanden ist.
Dankeschön
Hallo Quirl,
Lassen sie ihn doch am besten einfach mal ins andere auch hineinschnuppern und schauen sie sich an, ob der Kurs/die Trainer usw. ihnen und ihren Kind überhaupt liegen.
Wir gehen jetzt 4 Wochen lang Karate schnuppern. Obwohl ich eigentlich diejenige war, die eher zöglerich eingestellt war, eine weitere Kampfsportkunst zu erlernen, bin jetzt sehr begeistert. Ich wusste nicht, dass es derartige Unterschiede gibt. Mein Sohn ist auch sehr begeistert, ich glaube, dass ich schon nach der ersten Stunde ziemlich überzeugt bin. Mir gefallen die Körperhaltung und die genauen Abläufe von "Küren" Nur das mit dem ziemlich heftigen Kämpfen, das muss ich mir noch ein paar mal anschauen.
Es ist zumindest bei Erwachsenen recht häufig, dass 2 Dinge parallel gelernt werden. Bei Judo und Karte/Kung Fu gibts da auch keine große Verwechslungsgefahr, weil sie sich so stark unterscheiden. (Das ist so ca. wie Fußball und Tennis. Beides mit nem Ball aber sonst..)
Ja, das habe ich jetzt gesehen :)
Ich könnte mir zugegebenermaßen auch nicht wirklich vorstellen, wie sie mit ihrem Sohn Judo üben sollten. Ich hab das als Knirps auch an meinem Papa versucht...nichtmal Haltegriffe haben halbwegs funktioniert, weil der Größenunterschied einfach zu groß war. Würfe und dergleichen sind sowieso unmöglich.
Der Größenunterschied, genau und zusätzlich meine
Unsicherheit, ihm nicht sagen zu können, ob das tatsächlich so richtig ist.
Kung Fu und Karate bieten zB viel bessere Möglichkeiten zum Zuhause üben, weil da gibts schon von Anfang an Formen, die man laufen kann. (Bestimmte Bewegungen genau in einer bestimmten Reihenfolge in der Luft ausführen.)
Genau diese Bewegungen haben es mir sehr angetan. So das ich mir fast
überlege, ob das auch etwas für mich wäre.
Dankeschön
Hallo Punkt,
Hallo Punkt,
Finde ich super, dass Du Dich vorher informierst und nicht einfach "Nö" oder "Ja" sagst!
Danke :) meist bekomme ich das hin, nur in manchen Dingen ist so etwas nicht einfach..
Das kann sein, muss aber nicht. Ist von Person zu Person unterschiedlich. Manche kommen klar damit manche nicht.
Ich würde meinem Sohn vorschlagen, dass er sich das mit dem Kung Fu oder Karate (wenn es aus eigenem Antrieb heraus will!) noch einmal 1-2 Monate überlegen soll und solange weiter Judo machen soll - dann kann man mit ihm ja mal zu nem unverbindlichen Probetraining in den 2 Systemen gehen und wenns ihm Spaß macht, kann er ja erstmal n paar mal hingehen, dann sieht man weiter.
Ja, wie es das Schicksal so wollte, habe ich Werbung für eine Karateschule gesehen, in
der man seit letztem Samstag 4 Wochen Probetraining machen kann.
Mein Sohn und ich sind total begeistert.
Da mich selbst Kampfsport bisher nicht interessiert hatte, konnte ich mir
so einen extremen Unterschied zwischen den beiden Künsten nicht vorstellen.
Wenn ihm allerdings beides Spaß macht, sehe ich keinen Grund, warum er nicht zwei Sachen gleichzeitig machen soll.
Ich glaube, dass ich in diesem Fall, das Ganze etwas lockerer angehen muss.
Man könnte ihm allerdings auch vorschlagen, ob er nicht ggfs. bspw. lieber öfter ins Judo gehen will.
Das war die Option, die ich ohne Informationen zuerst für die eher Richtige gehalten habe.
Ich denke aber, dass sich Judo mit Karate nicht so sehr beißt, bei Judo und Kung Fu seh ich da ein wenig mehr Unterschiede...
Das ist eine sehr gute Information.
Dankeschön
Sensei-T
28-10-2012, 02:10
Hallo,
bei allem klar sein über die KK un deren Inhalte, darf nicht vergesen werden (ich habs im Überflug nirgends gelesen), dass Kinder Kinder sein wollen.
Ich find's traurig und erschreckend, wenn der Wochenplan der Elten auf das Kind runtergebrochen wird und somit als "straff" deklariert wird. Hat der Sohnemann genug Freizeit (!!!), in der er einfach mal das machen kann, was keinen Regeln unterliegt (im Sinne von: sich einfach austoben)?
Ich habe in meiner Gruppe z. B. ein Mädel (10 Jahre), das in der Woche nach der Schule noch folgendes auf dem Plan hat:
- Voltigieren
- Blockflötenunterricht
- Balett
- Karate
Und das, weil die Eltern das teilweise wollen; "hallo, geht's noch?" Warum den Kids denselben "Stress" antun, den die Erwachsenen schon haben mit Arbeit ,Familie und Hobby?
Ausprobieren lassen ja, aber nicht dazu überreden... und schon gar nicht dazu "zwingen": "du hast glech xy-Training, also los, fertig machen, wir müssen los!"
My personal opinion!
@ TE
beide Sachen nebeneinander trainieren funktioniert, viele andere machen das auch.
Da es aber hier um ein Kind geht, liegen die Schwerpunkte anders.
Wichtig ist, Kind muss Spaß dabei haben.
Alles steht und fällt hier mit dem Kindertrainer, ob er ein Händchen für Kinder hat usw..
Kinder kann man nur über Spiele an den Sport heranführen, egal was jetzt gemacht wird.
Und mit dem Sohn zu Hause üben, würde ich erst mal nicht anstreben.
Einfach das Kind laufen lassen.
Er kommt von alleine, wenn er zusätzlich etwas machen will.
Der Erwartungsdruck wäre zu hoch, es kann ins Gegenteil umschlagen und er verliert die Lust.;)
Hallo Sensei-T,
bei allem klar sein über die KK un deren Inhalte, darf nicht vergesen werden (ich habs im Überflug nirgends gelesen), dass Kinder Kinder sein wollen.
Das ist ein sehr wichtiger Gedanke. Deshalb brauche ich Wissen, damit
mir die Entscheidung leichter fällt.
Ich find's traurig und erschreckend, wenn der Wochenplan der Elten auf das Kind runtergebrochen wird und somit als "straff" deklariert wird. Hat der Sohnemann genug Freizeit (!!!), in der er einfach mal das machen kann, was keinen Regeln unterliegt (im Sinne von: sich einfach austoben)?
Ja, dem kann ich zustimmen. Es gibt Eltern, die ihre Kinder überfordern so wie es
Eltern gibt, die ihre Kinder unterfordern.
Ich kann definitiv beantworten, dass er Freizeit hat, in der er selbstbestimmt
spielen, toben und sich mit Freunden treffen kann.
Mein Sohn möchte unbedingt Karate oder Kungfu lernen, wenn meine Bedenken
aus der Welt geschafft sind, darf er das auch.
Natürlich ist er nicht von alleine auf die Idee gekommen. Beeinflusst und forciert
wird immer durch Eltern, Familie, Freunde, Film, Werbung, ... , ...
das muss aber gar nicht im bösen Sinne geschen.
Kinder lassen sich sehr schnell begeistern. Wenn ein Elternteil etwas für sehr gut
befindet, wird er dies auch für sein Kind wollen, egal ob jemand anderes
eine andere Meinung dazu hätte,
Ich breche nichts runter auf ihn.
Sein Wochenplan ist straff, weil durch Eintritt in die Grundschule,
sein Leben viele stundenfüllende Pflichten bekommen hat.
(Nachmittagsunterricht, angebotene AG, lange Hausaufgabenzeiten und natürlich
seine Hobbys....)
Natürlich muss aufgepasst werden, dass er kein "Erwachsenenterminkalender" bekommt.
Ausprobieren lassen ja, aber nicht dazu überreden... und schon gar nicht dazu "zwingen": "du hast glech xy-Training, also los, fertig machen, wir müssen los!"
Da kann ich beruhigen, keiner möchte ihn zwingen.
Aber ich bin auch der Meinung, wenn es dann mal etwas begonnen hat,
dass es dann auch eine Durststrecke durchstehen muss, mit der Option, dass
wenn die Freude nach dieser Durstrecke noch schwach ist, immer noch
aufhören zu können.
Dankeschön
Hallo Icken,
Alles steht und fällt hier mit dem Kindertrainer, ob er ein Händchen für Kinder hat usw..
Kinder kann man nur über Spiele an den Sport heranführen, egal was jetzt gemacht wird.
Ja, wir waren gestern zum zweiten Mal beim Probetraining. Der Trainer hat
definitv ein sehr gutes Händchen. Mein Sohn ist so begeistert, es gibt kein
Zurück mehr :)
Und mit dem Sohn zu Hause üben, würde ich erst mal nicht anstreben.
Einfach das Kind laufen lassen.
Er kommt von alleine, wenn er zusätzlich etwas machen will.
Ja, er kommt zu mir. Er will alles zeigen, was er gelernt hat.
Der Erwartungsdruck wäre zu hoch, es kann ins Gegenteil umschlagen und er verliert die Lust.
Das wäre sehr schade. Ich bin sehr froh, dass er etwas gefunden hat, was ihm
Spaß bereitet und er Freude empfindet, etwas zu lernen.
Dankeschön
Moin,
ich habe bei meinen Söhnen gemerkt, dass sich recht schnell zeigt, wie ernst das ist. Wenn er 2 Sachen wirklich machen "will" (wobei von richtigem Wollen in dem Alter kaum gesprochen werden kann), würde ich ihn das ausprobieren lassen.
Die Kunst der Eltern liegt eigentlich in folgendem: Man muss herausfilern, ob etwas noch Spaß macht.
Meine machen z.B. Kung Fu. Sind 9 und 13. In dem Alter hat meist Priorität, was gerade Spaß macht. Heißt: Wird gerade intensiv Lego gespielt, ist Kung Fu in 10 Minuten meist nicht so attraktiv. Wenn sie dann aber da waren, rennen sie durchs Haus und zeigen jedem alle 5 Sekunden die neuen Moves.
Als Vater muss ich erkennen, ob diese Unlust eben aus der natürlichen Art des Alters heraus entstanden ist, oer ob wirklich kein Interesse mehr da ist.
Ob etwas toll ist, hängt übrigens meist vom sozialen Umfeld ab. Wenn der Trainer "cool" und die Kollegen "nett" ist fast alles gut. Andersherum kann er Kung Fu Panda noch so toll finden, wenn der Trainer blöd ist, hilft alles nix.
Deine Aufgabe ist also, das alles zu erkennen und richtig zu bewerten.
Grüße
Als Eltern hat man es auch nicht leicht. Einerseits muss man aufpassen, dass man den Kindern nicht seine eigenen Vorstellungen aufdrückt. Andererseits muss man aber auch darauf achtgeben, dass eine Sache nicht nur aufgrund momentaner Unlust hingeschmissen wird oder weil es gerade eine "Erfolgsdurststrecke" gibt. Die Kinder sollten ja auch lernen, dass es sich oft lohnt, bei Schwierigkeiten trotzdem bei der Sache zu bleiben.
Meine Tochter wollte vor einiger Zeit mit dem Geigespielen aufhören (und nein, die Geige hatten wir ihr nicht aufgedrückt, sondern sie hatte es sich höchstselbst in den Kopf gesetzt, das machen zu wollen). Ich habe das Aufhören in dem Fall nicht zugelassen - weil ich nämlich gemerkt habe, dass das alles nur daran liegt, dass im Unterricht jetzt schwerere Sachen dran kamen und alles nicht mehr - wie zuvor gewohnt - ganz so leicht von der Hand ging. Inzwischen ist das Plateau überwunden und sie freut sich wieder dran.
Moin,
ja, ohne Fleiß, kein Preis. Eine sehr wichtige Lektion. Solange das nicht in Zwang und Knechtschaft ausartet...Fehlt leider schon vielen Kiddies...
Gruß
lieber eine sache intensive betreiben und diese sache sollte auch längere zeit spass machen....
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