Vollständige Version anzeigen : Kurzhantel- vs. Langhantelbankdrücken
Moin, was haltet ihr für den Aufbau von kampfsportrelevanter Kraft für besser?
Hintergrund: Ich hab ein Homegym, wo meistens keiner mitkommt um zu spotten, und dann steh ich dann vor der Wahl, das Rack einzustellen so dass ich nicht ganz runterkomme (was schon traurig ist, weil das Ding wirklich grobgängig ist) oder ob ich Kurzhantelbankdrücken, was ich halt irgendwie im ersten Moment als nicht so zielführend empfinde weil man ja nicht so viel bewegt. Oder liegt gerade da der große Vorteil, dass man sein Training durch den Balancepart um das gewisse Extra funktionale Kraft erweitert?
Grüße
Beim KH-BD musst Du eben bedenken, dass Du die Hanteln auch da immer aufnehmen und ablegen musst - je nach bewegtem Gewicht ist das relativ mühsam. Mir persönlich gefällt das LH-BD viel besser, keine Ahnung wieso.
Was den Trainingserfolg angeht, wirds wohl den selben Effekt haben, da der Körper ja nicht merkt, wodurch der Widerstand erzeugt wird...
Kartoffel
17-10-2012, 11:29
Mit der Kurzhantel ist die Übung koordinativ anspruchsvoller und über einen größeren ROM ausführbar, sodass der Muskel gut gedehnt wird. Das Drücken lässt sich auch nah am Körper ausführen, was eine Alternative bei Schulterproblemen ist. Ich persönlich würde mit der Kurzhantel nicht im Maximalkraft-Bereich trainieren, sondern mich auf saubere Kontraktionen konzentrieren, um mich nicht zu verletzen. Spricht ja nix dagegen, beide Varianten zu machen, z.B. Langhantel-Bankdrücken und Kurzhantel-Schrägbankdrücken.
was haltet ihr für den Aufbau von kampfsportrelevanter Kraft für besser?
Im Prinzip ist es egal, beides kann man machen.
Man sollte aber bedenken, dass das Kurzhaltendrücken mehr Muskelfaser beansprucht als mit der Langhantel. Daher würde ich die Kurzhanteln bevorzugen.
Anatomisch gesehen hat ein Muskel am Ursprung und Ansatz weniger Kraft, als in dem mittleren Bereich. Machst du deine z.B. Bankdrückbewegung nicht ganz runter, werden die Muskelfasern, die in diesem Bereich sind, nicht trainiert und daher auch nicht stärker. Viele gehen beim Bankdrücken nicht ganz runter, da man so etwas schwerer (Gewicht) nehmen kann, oder ein paar Wiederholungen mehr machen kann. Ist zwar für's "Ego" gut, aber nicht für den Trainingseffekt des Muskels.
Mit Kurzhantel kann man weiter runter gehen und auch die Muskelfaser mit trainieren die (wie oben genannt) sonst weniger trainiert werden. Das heißt nichts anderes, dass man den gesammten Muskel trainiert und nicht nur in dem Bereich, wo er mehr Kraft hat.
Simplicius
17-10-2012, 16:13
Anatomisch gesehen hat ein Muskel am Ursprung und Ansatz weniger Kraft, als in dem mittleren Bereich. Machst du deine z.B. Bankdrückbewegung nicht ganz runter, werden die Muskelfasern, die in diesem Bereich sind, nicht trainiert und daher auch nicht stärker.
da sich die Fasern eines Muskel meist von Ursprung zu Ansatz erstrecken, werden also gar keine Muskelfasern des Brusmuskels trainert, wenn man nicht ganz runter geht?
unnamed84
17-10-2012, 16:20
...
ich sehe das ähnlich. zudem kannst du rein theoretisch mit zwei kurzhanteln exakt die gleiche bewegung ausführen wie beim langhantelbankdrücken, und noch viele andere variationen, die dir mit einer langhantel verwehrt bleiben.
ein weiterer vorteil der kurzhanteln ist, dass es weniger gefährlich ist, wenn man sie mal nicht mehr bewegt bekommt, als eine langhantel auf der brust liegen zu lassen.
ich persönlich habe, wenn meine leistung beim langhantelbankdrücken stagnierte, auf kurzhanteln umgeswitched. nach ein paar wochen training mit den kurzhantel war mit der langhantel wieder mehr möglich.
letztendlich würde ich beides machen, damit der muskel unterschiedliche reize bekommt. technisch anspruchsvoller ist meiner meinung nach das bankdrücken mit kurzhanteln.
werden älso gar keine Muskelfasern des Brusmuskels trainert, wenn man nicht ganz runter geht?
Natürlich ja. Eine Muskulfaser ist aus vielen Sarkomere, die hintereinander geschaltet sind, zusammengesetzt. In diesen Sarkomere findet die eigentliche Arbeit des Muskeln statt.
Dieser Bereich einer Muskelfaser, bei denen die Sarkomere nicht arbeiten, da ist auch nix mit Fortschritt in Wachstum bzw. Kraft.
Simplicius
17-10-2012, 17:50
Dieser Bereich einer Muskelfaser, bei denen die Sarkomere nicht arbeiten, da ist auch nix mit Fortschritt in Wachstum bzw. Kraft.
widersprechen nichtarbeitende Sarkomere in kontrahierenden Muskelfasern nicht dem Alles-oder-Nichts-Gesetz?
dem Alles-oder-Nichts-Gesetz?
Da dürftest du recht haben. Aus dieser Sicht hab ich das noch nicht betrachtet. Wenn dem so ist, aus welchem Grund ist der Muskel dann im "mittleren Bereich"
stärker ?
Poste später mal den genauen Wortlaut, so wie ich ihn kenne. Vielleicht "blick" ich das nur nicht richtig (?)
Simplicius
17-10-2012, 20:02
Da dürftest du recht haben. Aus dieser Sicht hab ich das noch nicht betrachtet. Wenn dem so ist, aus welchem Grund ist der Muskel dann im "mittleren Bereich"
stärker ?
das liegt wohl an der Überlappung der Aktin- und Myosinfilamente:
hier, aus einem Artikel des Dehnungs-Profs:
http://www.biowiss-sport.de/kl-wiem-Oostende2.pdf (s. 2)
Die Kontraktionskraft des Muskels wird von den Myosin- und Aktinfilamenten erzeugt und ist abhängig vom unterschiedlichem Grad ihrer Überlappung (Abb. 2).
Überlappen sich nämlich bei einem mittleren Dehnungsgrad Aktin und Myosin optimal (94 – 106%), kann eine maximale Anzahl von Querbrücken gebildet und somit die maximale Kontraktionskraft
(=100%) erzeugt werden. Je stärker sich – ausgehend vom optimalen Dehnungsgrad – das Sarkomer entdehnt, desto geringer wird die Kontraktionskraft. Ebenso sinkt die Kontraktionskraft, wenn bei steigendem Dehnungsgrad der Grad der Überlappung
der Filamente abnimmt.
Ich habe zwar die PDFs von Prof. Wiemann, bin aber noch nicht dazu gekommen die zu lesen. Danke für den Auszug.
In dem Fall, was ich meine, geht es um Krafttraining/Hanteltraining. Das PDF ist auf Dehntraining ausgerichtet. Ob es die gleichen Faktoren sind, mag ich nicht zu beantworten.
Simplicius
18-10-2012, 04:01
Ich habe zwar die PDFs von Prof. Wiemann, bin aber noch nicht dazu gekommen die zu lesen. Danke für den Auszug.
In dem Fall, was ich meine, geht es um Krafttraining/Hanteltraining. Das PDF ist auf Dehntraining ausgerichtet. Ob es die gleichen Faktoren sind, mag ich nicht zu beantworten.
ich habe darauf im neuen Thread geantwortet:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f70/muskelkraft-150205/#post2894189
Ich persönlich bevorzuge das Bankdrücken mit 2 Kurzhanteln
Hau.drauf.wie.nix
18-10-2012, 15:12
Beim Kurzhanteldrücken wird die intermuskuläre Koordination mehr gefordert als beim Langhanteldrücken.
Ich würde (fast) immer empfehlen mit Kurzanhteln zu trainieren
fullcontact
17-06-2013, 21:15
Schlichtweg beides!
Zum einen beim Kh-Bd wird mehr Muskelkoordination und Stabilisierung gefordert, beim Lh-Bd kannst du dich mehr auf die Explosivität konzentrieren.
Meiner Meinung beides im Wechsel trainieren.
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