Vollständige Version anzeigen : bringt "rollen" etwas, wenn man die techniken noch nicht kennt?
nEEdLzZz
19-10-2012, 10:27
Moin leuts!
bin nun neben dem muay thai, zum grappling übergegangen...
nun wollte ich wissen, ob es überhaupt etwas bringt zu rollen, solange man die techniken noch gar nicht kennt bzw. kann?
ich möchte mir keine falschen sachen aneignen, darum die frage...
mein trainer meinte, ich sollte einfach mit vielen leuten rollen und einfach sachen ausprobieren...
was denkt ihr?
DerLenny
19-10-2012, 10:42
Hör auf deinen Trainer.
Lockeres Rollen, ohne Ego bringt ne Menge.
Das Problem bei Einsteigern ist meist das "lockere" und das "ohne Ego" ;)
Achte am Anfang darauf, wann es für dich schlechter wird, und versuche diese Fehler dann zu vermeiden - am Anfang ist "überleben" das Stichwort.
das bringt das nicht viel, außer konditionelle fähigkeiten und spass :D
DerLenny
19-10-2012, 10:46
Und ein sich entwickelndes Gefühl für die eigene Position, für die des Gegners und relativ zueinander. Und das ist ne Menge wert.
das bringt das nicht viel, außer konditionelle fähigkeiten und spass :D
Jo und das ist doch schon mal das Wichtigste :)
Ausserdem fallen Hemmungen und man bekommt ein Gefühl dafür, wie man sich und den Partner bewegen kann und muss.
Gerade am Boden würde ich sagen, dass man sofort mitmachen kann - zumindest wenn alle (wie Lenny schon geschrieben hat) egofrei arbeiten können :D
naja. warum gewährt man sportlern in schlagenden sportarten zeit bis zum ersten sparring ? richtig . damit eine grundstruktur aufgebaut werden kann.
ich finde dies auch im grappling sehr wichtig, da man sich sonst handlungsweisen aneignet, die man sich anschliessend mühsam abtrainieren muss.
Servus
Klar bringt das was, das meiste lernt man durch das rollen da man A durch seine Fehler lernt und B fühlt und spürt was der Partner macht.
ABER man sollte ruhig und locker bleiben und wie hier schon erwähnt sein Ego daheim lassen, dann bringt das genauso viel wie die reine Technik Einheit
Björn Friedrich
19-10-2012, 11:55
Ohne technische Struktur und ein Basiswissen, von dem was du überhaupt am Boden in den einzelnen Positionen erreichen willst, hast du nicht viel davon.
Ich würde sagen, die ersten 6-12 Monate kannst du dir reguläres Rollen sparen.
Technik und Positionssparring stehen da an erster Stelle und wenn du wirklich gut und strukturiert lernst, und regelmäßig ins Training gehst, sollte nach 6 Monaten lockeres Sparring (ohne Schläge erstmal) ausgeführt werden.
Tschüß
Björn Friedrich
Ohne technische Struktur und ein Basiswissen, von dem was du überhaupt am Boden in den einzelnen Positionen erreichen willst, hast du nicht viel davon.
:yeaha: :yeaha: :yeaha:
sry, aber in den meisten läden wo ich zum training war, im bezug aufs rollen, war es IMMER so , dass die anderen und auch die trainer ihre "gegner" unbedingt submitten wollten, am besten 5-10 mal pro runde, fast nur kraft einsatz und keinerlei technik. ich hatte immer das Gefühl, dass die trainer die Leute als bessere ringerpuppen sahen.
also würde ich dir raten, am besten so lange zu schauen wo du ein training findest wo es nicht so läuft, denn wenn du keinen plan von den grundlagen hast z.b positionen wie mount etc bringt es nichts außer nackenschmerzen uund fragen in foren^^
Paul2102
19-10-2012, 12:04
Ohne technische Struktur und ein Basiswissen, von dem was du überhaupt am Boden in den einzelnen Positionen erreichen willst, hast du nicht viel davon.
Was ich mich dabei frage (und das soll kein Widerspruch o.ä. sein, oder deine Aussage anzweifeln):
Letztlich ist doch das effektive Rollen einfach nur eine Ausnutzung der "Mechanik" des Körpers.
Natürlich ist es progressiver einen Lehrer zu haben - ohne Zweifel - aber auch die Bodentechniken wurden nicht vom lieben Herrn auf einer Steintafel serviert, sondern sind (soweit ich das beurteilen darf) einfach nur eine Sammlung von Erfahrungswerten (also Dinge, die unter dem physiologischen Aspekt sinnvoll und möglich sind).
Aber warum sollte man nicht versuchen, sich selber daran einzuarbeiten? Wenn man die Körpermechanik kennt und ausnutzt, darf doch eigentlich nichts schief gehen...?
Aber warum sollte man nicht versuchen, sich selber daran einzuarbeiten? Wenn man die Körpermechanik kennt und ausnutzt, darf doch eigentlich nichts schief gehen...?
Als Anfänger kennst du die Körpermechanik ??? diese kennen oftmals höher Graduierte nicht :D
Paul2102
19-10-2012, 12:19
Als Anfänger kennst du die Körpermechanik ??? diese kennen oftmals höher Graduierte nicht :D
Es soll wohl tatsächlich Leute geben, die sie mich sowas beschäftigen, munkelt man ;)
Ich meine damit auch nur den allgemeinen Punkt. Auch im Muay Thai (oder was auch immer man als Standup macht) sollte man sich doch eigentlich prinzipiell damit beschäftigen.
sry, aber in den meisten läden wo ich zum training war, im bezug aufs rollen, war es IMMER so , dass die anderen und auch die trainer ihre "gegner" unbedingt submitten wollten, am besten 5-10 mal pro runde, fast nur kraft einsatz und keinerlei technik. ich hatte immer das Gefühl, dass die trainer die Leute als bessere ringerpuppen sahen.
also würde ich dir raten, am besten so lange zu schauen wo du ein training findest wo es nicht so läuft, denn wenn du keinen plan von den grundlagen hast z.b positionen wie mount etc bringt es nichts außer nackenschmerzen uund fragen in foren^^
Meine Erfahrungen sind zum Glück das genaue Gegenteil. Und Trainer welche die Leute als bessere Ringerpuppen sehen, hab ich in keinen von den Gruppen gesehen in denen ich trainiert habe.
Auch denke ich das mir das "rollen" auch als Anfänger sehr viel gebracht hat.
naja. warum gewährt man sportlern in schlagenden sportarten zeit bis zum ersten sparring ? richtig . damit eine grundstruktur aufgebaut werden kann.
Oder, weil Fehler dort (und auch im Standrandori) deutlich schmerzhafter sein können und man die Leute nicht gleich abschrecken will?
Kommt wahrscheinlich immer darauf an, was man unter "rollen", "sparring" und "randori" versteht oder?
Ich kann mit Jedem Randori machen, der nur Grundzüge der Fallschule kennt und keine Ego-Probleme hat. Das ist dann natürlich nicht so symmetrisch, sondern der Erfahrene hat immer die Kontrolle und führt zu Boden bzw. lässt mal etwas zu, blockt mal was ab - mit dem Primärziel, dass der Anfänger sich richtige Bewegungsweisen aneignet, Balance und Körpergefühl für sich und den Anderen entwickelt usw.
ich finde dies auch im grappling sehr wichtig, da man sich sonst handlungsweisen aneignet, die man sich anschliessend mühsam abtrainieren muss.
Daher wird dann direkt währenddessen korrigiert und wirklich absolut soft gesparrt. (geht natürlich nur, wenn man genügend Leute hat, die sich so mit Anfängern beschäftigen können)
Ohne technische Struktur und ein Basiswissen, von dem was du überhaupt am Boden in den einzelnen Positionen erreichen willst, hast du nicht viel davon.
Ich würde sagen, die ersten 6-12 Monate kannst du dir reguläres Rollen sparen.
Wer sagt denn, dass es "reguläres Rollen" ist?
Ich bezweifle, dass er da einfach als Wurfpuppe dienen soll - das wäre wirklich nicht zielführend...
Wenn man das alles nicht könnte bräuchte man doch in den ganzen Sportarten gar kein Kindertraining anbieten oder? Die "verstehen" die Struktur usw. auch nicht :)
itto_ryu
19-10-2012, 13:01
In der kurzen Zeit, die mein Ausflug ins Bodengrappling dauerte, habe ich durchs lockere Rollen viel gelernt, aber natürlich kommt es auf den Übungspartner an: Hat man einen anderen Anfänger, wird es meistens unlocker, hat man einen Fortgeschrittenen kommt es auf dessen Charakter an, also verknotet er dich nur wie er will oder zeigt er dir was. Natürlich ist Rollen allein nicht der Glücksbringer, immens wichtige Grundlagen der Bewegung am Boden sind am allerwichtigsten, nur dann kann man durchs Rollen auch gescheit was lernen. Aber normalerweise sollte das im Grapplingtraining ja auch so stattfinden.
Ich habe festgestellt, dass die wichtigsten Elemente, um am Boden zu überleben aus der eigenen Positionierung bestehen, die nur durch die richtige Bewegung am Boden möglich sind. D.h. die Hüfte ist das A und O. Sehr schön veranschaulicht nebenbei erwähnt durch lonely Dogs aktuellen Clip:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f6/lonely-dogs-workout-clips-143797/index4.html#post2894906
Falls du Anfängerlektüre brauchst, ich emfpehle Saulo Ribeiros "Jiujitsu Academy". Das war das einzige Buch, das ich hatte, dass nicht aus 25-Schritte-coole-Folgetechniken bestand, sondern sinnvoll aufgebaut ist nach "Gurtgrad", d.h. erstmal Überleben, dann Positionieren, dann die Escapes, dann die Transitions und erst ganz zum Schluss das sehr dünne Blackbelt-Kapitel in dem die Submissiontechniken drin waren. Wie bei vielen Kampfsportarten zählt also erst einmal die Basis, die "Fußarbeit", im Bodenkampf ist dies die "Körperarbeit".
DerLenny
19-10-2012, 13:19
Ich glaube, du meinst die JJ-University (http://amzn.to/S0O0c5).
Stephan Kestings Roadmap (http://www.grapplearts.com/index.php) ist auch gut - und kostenlos.
Ich bastel grad an einer deutschen Version für ihn, wird diesen Monat fertig.
itto_ryu
19-10-2012, 13:32
Jupp, die meinte ich vor lauter Academy habe ich die University vergessen :D
Ich halte es da mit der Aussage von Björn.
Ohne Struktur bringt Rollen nichts. Ich muss doch wissen "wohin" ich den Gegner oder mich bringe, was ich dort mit ihm und/oder mir mache, welche Techniken ich wann, wo und in welchen Moment ansetze.
Was man aber machen kann, ist das her anleiten ans "richtige" Rollen.
Also Aufgaben verteilen, z.B. Escape's zeigen und NUR dies dann üben. Oder Befreiung aus Rückenlage, bestimmte Positionen einnehmen usw. usf.
Wenn ich einfach zwei Leute -ohne Ahnung- nehme und die "überleben" lassen, hat es wenig Trainingseffekt für die Beiden.
DerLenny
19-10-2012, 13:42
Ich kenne das so, dass die Erfahrenen in solchen Fällen beim Rollen den Anfängern Hinweise geben, bzw. recht passiv bleiben und sie machen lassen und hin und wieder auf Fehler hinweisen (durch Sweeps und ggf. auch durch einen kurzen Kommentar, etc.)
Ich kenne das so, dass die Erfahrenen in solchen Fällen beim Rollen den Anfängern Hinweise geben, bzw. recht passiv bleiben und sie machen lassen und hin und wieder auf Fehler hinweisen (durch Sweeps und ggf. auch durch einen kurzen Kommentar, etc.)
So sieht es auch bei uns aus.
Bin aber auch ein verfechter von Aufgaben- oder Positionssparring. Nicht nur bei Anfängern sondern, erst recht bei den Alten Hasen. die sollen raus aus der Kompforzone.
Was man aber berüksichtigen muss!! Ist die tatsache das neben der Strategie und die ein oder andere technische Finesse, die BJJ oder Grappling so efektiv macht. Gerade das Rollen den unterschied zu anderen KK macht!
z.B.: die Tatsache das nach einen Monat Training, 2mal wöchentlich, ca.min. 5h körperliche Auseinandersetzung hinter dir hast! Soviel wie manch ein Kneipenraudie in seinen Leben nie zusammen bekommt.
Zum Vergleich entspricht es 100 Runden Box-Sparring a 3min
Gruß Peter
Ich kenne das so, dass die Erfahrenen in solchen Fällen beim Rollen den Anfängern Hinweise geben, bzw. recht passiv bleiben und sie machen lassen und hin und wieder auf Fehler hinweisen (durch Sweeps und ggf. auch durch einen kurzen Kommentar, etc.)
Das klappt aber nur, wenn du einen "erfahrenen" Partner hast, der dazu sein Ego noch unter Kontrolle hat. ;)
Ein ewiges "Warte mal. Hier könntest Du 'nen Kimura ansetzen. Kennste nicht? Zeig ich dir eben." stört auch ziemlich den "Flow". ;)
Aus Sicht eines Anfängers: Ich war ganz froh, daß sie mich rausgehalten haben, ich hätte absolut nicht gewußt was ich machen soll, war für mich schon schwierig, wie mir der Trainer, nachdem er mir ein paar Erklärungen über die dominanten Positionen gegeben hatte, gemeint hat, ich sollte mal ein bißchen mit ihm versuchen, wußte da so gar nicht was ich machen sollte, er hat mich dann mehr oder weniger eingeladen mal ne Guard anzusetzen, ansonsten war ich immer ein wenig auf der "Flucht", daß er mich nicht zu fassen kriegt, aber wirklich gewußt, was ich da eigentlich tun soll hab ich echt nicht. Denke, das wäre auch für einen Partner nicht so toll gewesen!
oliverhh
19-10-2012, 21:02
macht doch spass, also warum nicht :)
SKA-Student
19-10-2012, 21:42
Solange der erfahrenere Partner nicht den Submissions/Minute-Rekord brechen will und es Spaß macht - warum nicht?
macht doch spass, also warum nicht :)
Weil man nichts lernt. Es ist vergeudete Zeit. Lieber langsam ranführen. Dann ist der Trainingseffekt höher. ;)
solange der erfahrenere partner nicht den submissions/minute-rekord brechen will und es spaß macht - warum nicht?
+1
Underhook
20-10-2012, 12:05
Weil man nichts lernt. Es ist vergeudete Zeit.
das stimmt nicht wie kann etwas was spass macht vergeudete zeit sein? und ein lerneffekt ist durchaus da nur ist der nach ansicht vieler hier gering
Hi,
was macht den diesen Sport aus?
Das es Spass macht und jeder irgendwie schon mal als Kind gerauft hat sei es im Sandkasten oder in der Schule auf einer dicken Matte.
Warum dann nicht einfach auch beim ersten mal auf der Matte dieses erlebniss haben und mit rollen?
Es gibt tausende von Techniken die man lernen kann, positionen sweeps und was weiß ich nicht alles.
ABER was macht unsern Sport aus?
Spass am rollen auf der Matte.Und dies soll man von der ersten Stunde an haben und erleben.
Ein paar Anweisungen, was man darf oder nicht darf und was man versuchen soll wie man tapt und schon kann man spass haben.
Das mit dem EGO setze ich dann allerdings bei beiden voraus, beim Anfänger und bei dem der mit diesem rollt.
Cortalios
20-10-2012, 14:03
Habe zugegebenermaßen nicht viel Ahnung davon, aber hab in 3 verschiedenen Schulen, jedesmal gleich beim Probetraining sparren dürfen. Und das ohne Plan davon.
Ich fand, das sogar relativ witzig und es gehört doch irgendwie dazu oder? Hätte keine Lust 6 Monate Technik zu lernen und dann mit dem Sparring zu beginnen.... . Und soweit ich es verstanden basiert doch das oft genannte Old-School BJJ genau darauf, dass man auch durch Sparring lernt.
Der Argumentation, dass es als Anfänger nichts bringt, kann ich nicht ganz folgen, weil man entwickelt doch in jedem Fall ein Körpergefühl dabei, gewöhnt sich an das Bewegen auf der Matte und hat Spaß (und wie bereits von jemandem geschrieben, wenns Spaß macht, kann es kaum unnötig sein).
Björn Friedrich
20-10-2012, 14:06
Spaß ist schön und gut, aber im Grunde geht es doch darum, das sein Potential so zu nutzen, das man so gut wie nur irgendwie möglich wird.....
Ich meine es ist Kampfkunst und im Grunde bereitet sie auf den Ernstfall vor und dafür sollte man so gut wie irgendmöglich sein......
Natürlich ist es wichtig das man nicht gegen seinen Körper geht und Freude am Training hat, aber sinnloses raufen, oder Agressionsabbau durch Bewegung ist für mich keine hohe, reine Ebene der Freude.
Tschüß
Björn Friedrich
Royce Gracie 2
20-10-2012, 14:18
Nun bin ich ich überrascht.
Ich habe es immer so erlebt und so halten wir es auch mit unseren Anfängern , dass jeder von Anfang an mitrollen darf !
Es bringt schon einiges , sofern man locker und entspannt ist.
Man lernt etwas über sein Gleichgewicht , wird von Fortgeschrittenen auf grobe Fehler hingewiesen und schafft es vielleicht sogar die ein oder andere vorher geübte Submission anzubringen , wenn man gegen einen anderen Anfänger macht.
Ein training läuft ja im Prinzip in jeder Schule die ich kennen gelernt habe so ab:
Aufwärmen 20min, 2-3 Techniken erklären , durchsprechen und am Partner üben (40min)-> 15-20 Minuten rollen.
Wieso soll man die Anfänger am ende auschließen ?
Ich Stimme aber zu , dass man von nur dauernd Rollen auch nichts lernt.
Es muss immer eine Symbiose aus Technik lernen und Technik im Rollen ausprobieren können sein.
Ich selbst, habe einige Zeit verschwendet , weil mir ein damaliger Trainingskollege , der besser war als ich nie was gezeigt hat aber dauernd rollen wollte. Er hat mich wohl als Dummie um seine Techniken die er auf DVDs und von Büchern hatte ausprobieren zu können benutzt.
Haben ein halbes Jahr 2x die Woche 30minuten gerollt. Hat mir im Endeffekt fast gar nichts gebracht.
Der Vollidiot war tunlichst darauf bedacht, mir ja nichts beizubringen weil er angst hatte das ich besser werde als er und sein Ego das nicht verkraftet hätte
So geht es einem aber nur ... wenn der Trainingspartner Ego.
Noch mal!
Es geht doch hier um die Ausgangsfrage und nicht um grundsätzliches.
Der Trainer sag, der TE soll einfach mit "vielen" rollen und auch mal etwas "ausprobieren".
WAS soll er bitte ausprobieren (was trainingsrelevant ist), wenn er nichts kann?
Wenn er mit "vielen" rollt, könnte es auch gut sein, das er mit ebensolchen "Anfängern" rollt. Das hilft überhaupt nicht. Dazu kommt die "Panik" des Anfängers unterzugehen. Auch kann es dazu führen, das er die Lust am Rollen verliert, weil er ja "eh immer" verliert, keine "Puste" dafür oder keine Kraft hat usw.
Einem "Optimalfall" herzu wünschen verstehe ich ja. Nur wissen wir viel zu wenig, von dem Trainer, der Gruppe, seinen Gegnern usw. usf.
Da ist ein sinnvolles Heranführen Methodisch/Didaktisch einfach besser.
Wie habt IHR denn angefangen mit dem "Rollen"? Wart Ihr nicht froh, mehr als eine Runde "geschafft" zu haben? Wart Ihr nicht erstaunt "wie anstrengend" das ist, vor allem, wenn man aus einer anderen KK kommt?
Konntet IHR Euch einen Kopf um "Positioning", weder von Euch noch vom, Gegner machen?
Ich kenne es einfach anders, von mehreren Grappling-Stilen. Ich kann mich nicht daran erinnern, das dort einfach "blutige Anfänger" rollen durften.
Wenigstens die wichtigsten Grundlagen sollte man beherrschen. Dies ist meine Meinung und unterrichte ich auch.;)
Cortalios
20-10-2012, 15:02
.
Natürlich ist es wichtig das man nicht gegen seinen Körper geht und Freude am Training hat, aber sinnloses raufen, oder Agressionsabbau durch Bewegung ist für mich keine hohe, reine Ebene der Freude.
Tschüß
Björn Friedrich
Das klingt fast so als würdest du glauben ich rede über irgendwelche Saftläden, wo ich war ;)
Das eine war eine ziemlich gute MMA-Schule, in einer wars ein1st Degree BB aus Brasilien und in der anderen ein 3rd Degree BB. Beide haben erfolgreiche Wettkampfteamsund die Leute schienen gerne hinzugehen
...also so schlimm kanns wohl nicht sein .
Ansonsten schließe ich mich der Ansicht von Royce Gracie 2 absolut an.
Es scheint da ja doch ziemliche Unterschiede zu geben! Die Schule, wo ich war hat zumindest die blutigen Anfänger rausgenommen und es haben sich die Trainer einzeln drum gekümmert. Wie gesagt, ich für meinen Teil war ganz froh! Wußte ja was "rollen" im allgemeinen bedeutet, soviel hatte ich ja gelesen und hab mir gedacht, aha und was soll ich da ohne irgendnen blassen Schimmer eigentlich machen, bzw. was wird da mit mir gemacht?:D Da war ich schon ganz glücklich, wie der Trainer gemeint hat, die Anfänger ohne Vorkenntnisse sollen bitte zu ihm kommen! Und die Schule hat eigentlich auch einen ganz guten Ruf, was ich so mitbekommen hab. Was jetzt da aber besser ist, bzw. wo man mehr lernt, das kann ich natürlich auch schlecht beurteilen.
Die Ausgangsfrage war
"nun wollte ich wissen, ob es überhaupt etwas bringt zu rollen, solange man die techniken noch gar nicht kennt bzw. kann?"
und sein Trainer meint
"mein trainer meinte, ich sollte einfach mit vielen leuten rollen und einfach sachen ausprobieren...was denkt ihr?"
und ich gebe dem Trainer recht, jeder kann was, vieleicht keine Technik die was bring , aber man kann was und sei es nur irgendwas greifen und nicht mehr los lassen, wie zum Beispiel der berühmte Schwitzkasten, nie gelernt aber als Kind schon im Kindergarten immer gemacht.
Was kann man lernen? ganz einfach zum Beispiel das es nichts bringt :-)
oder zum Beispiel das wenn ich auch noch so stark bin und diese Kraft einsetzte ungerichtet ohne Technik vieleicht hektisch und wild, der andere mich mit Technik kontroliert und evtl. sich noch nicht mal anstrengt und ich volkommen im Eimer bin.
Auserdem das es Spass macht und Mega anstrengend ist.
Was lerne ich daraus?Das ich was lernen muss, mich anpassen muss, das das was ich probiere nicht geht aber je länger ich dabei bin, es weniger anstrengend wird, ich lockerer werde und ich mich auf einmal in Situationen wieder finde die ich vorher im Technik teil des unterichts gelernt habe und vieleicht sogar umsetzen kann.
Klar kann man auch alles theoretisch lernen und eben Monate lang nur lernen wie ich die einzelnen Positionen einnehme, halte dort raus komme, evtl. die wildesten oder einfachsten submission Techniken,Basis Techniken
aber wie ist es bei anderen sachen?Ich lerne Rad fahren nicht dadurch das ich mir das Rad anschaue, oder schwimmen in dem ich mir das Wasser anschaue, nein ich muss mich auf das Rad setzen, und ins Wasser gehen.
Aber da gebe ich den anderen recht muss ich auch das ABC lernen auf Dauer und darf nicht nur rollen deswegen wie vorher schon jemand geschrieben hat ist einer Trainingseinheit aufgeteilt in unterschiedliche Phasen.
Royce Gracie 2
20-10-2012, 15:22
@ Sven K
An mein allererstes BJJ Training erinnere ich mich noch sehr gut.
Ich kam aus dem Shotokan Karate und hatte ein Paar UFC videos gesehen.
MMA gabs damals in NBG noch nicht, also bin ich zum BJJ
Wir haben Halfguardöffnen und Halfguard passes im GI gemacht
Habe damals zwar nichts geblicked, aber Spass hatte ich trotzdem.
Und am Ende haben wir gerollt und ich durfte mitmachen.
Alle mit denen ich gerollt habe, haben komplett ohne Kraft mit mir gespielt und ich habe probiert sie im Schwitzkasten zu bekommen :D:D
Es hat Spass gemacht und ich bin langsam reingwachsen.
Nach einigen Wochen hatte ich einen groben Plan über die ersten SUbmissions (Guillotine, Armbar, Figure4Armlock , RNC)und konnte einige Escapes und sweeps.
Hab bei nem anderen Anfänger sogar dann mal ne Armbar geschafft nach 2-3 Wochen ...
Spass hatte ich dabei immer.
Bin dann aber ins VK Karate gewechselt, weil ich die Schläge und Tritte so sehr vermisst hatte.
kann aber über diese 3 Wochen BJJ von damals nichts schlechtes berichten.
...
Aufwärmen 20min, 2-3 Techniken erklären , durchsprechen und am Partner üben (40min)-> 15-20 Minuten rollen.
Wieso soll man die Anfänger am ende auschließen ?
So sollte es doch sein. Nicht anderes habe ich gesagt. Nur ohne die "2-3 Techniken" wird es eben nichts. Sagen ja auch wohl alle hier selber. ;)
DerLenny
20-10-2012, 16:07
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier alle die gleiche Meinung haben, und wir es schaffen haarscharf aneinander vorbei zu reden ;)
Jain
zumindest bei Björn und Marq lese ich raus das die nicht dafür sind
"Ich würde sagen, die ersten 6-12 Monate kannst du dir reguläres Rollen sparen"
SKA-Student
20-10-2012, 17:33
Ich bin noch ziemlich frisch dabei, habe nach einigen Jahren No-Contact-Kaum-Sparring-Karate mit Krav Maga angefangen. Da haben wir ein paar mal was am Boden gemacht, und trotz der Ahnungslosigkeit hat's Spaß gemacht. Halb-parallel lief immer BJJ zum KM, und im März habe ich mit BJJ angefangen.
Ablauf ist bei uns wie von Royce beschrieben, und Anfänger rollen mit.
Macht Spaß und bringt was. Am Anfang erstmal nur Verteidigungsmodus und Position verbessern - auch wenn man keine Ahnung hat wie oder was, wenn man noch nie was am Boden gemacht hat, bekommt so trotzdem erstmal ein grundsätzlich besseres Gefühl.
Mir hat's Spaß gemacht, ich habe auch was gelernt.
Und SV? Come on, dudes, wer will denn da bitte auf den Boden? Ich nicht. Aber das ist nochmal ein anderes Thema.
Und: "so gut werden wie geht" - klar! Aber mit 40 mache ich mir da nix vor, ich bin nicht mal Amateur, ich bin Hobbysportler. Und da ist der Spaß ganz wichtig!
(Und ich habe lange genug beim Karate zu wenig Rauferei-Spaß gehabt!)
Jain
zumindest bei Björn und Marq lese ich raus das die nicht dafür sind
"Ich würde sagen, die ersten 6-12 Monate kannst du dir reguläres Rollen sparen"
ich sage: den focus auf technik erlernen & positionssparring dieser techniken legen.
zum spass kann man ja 5-10 min rollen. nur für den lernfortschritt bringen tut es nichts oder nicht viel :D.
jemanden der lesen lernen willl, legt man auch nicht ein umfangreiches buch vor, läst ihn darin blättern, weil es ihm gefällt und ihm die bilder gefallen sind und sagt, das lesen klappt schon mit der zeit :D . Auch nützt es nichts, wenn jemand aus dem Buch vorliest und einzelne Buchstaben erklärt und sagt , wird schon :D
Björn Friedrich
20-10-2012, 20:09
Jiu Jitsu ist eine Kunst.....
Wenn man es kann, ist es, wie man seinen Geist leert und Gedichte entstehen lässt.
Das Problem ist nur, wenn man keine Buchstaben, Worte und Regeln beherrscht, wirds nix mit der Kunst.
Später ist es dafür umkehrt, wenn der Fortgeschrittene nicht von den Techniken loslassen kann und immer nur folgt und immitiert, wirds nix mit der eigenen Expression.....
Tschüß
Björn Friedrich
Die meisten Maler haben bestimmt auch schon im Kindergarten gemalt und haben die komplexen Sachen später gelernt.
DerLenny
20-10-2012, 20:30
Ne, einfach drauf los malen ist total schlecht.
Auch Kinder, die gerne raufen und rangeln haben später im BJJ total die Probleme, weil sie sich total viele falsche Dinge angewöhnten haben.
Fact.
Not.
Nun ich denke viele Wege führen nach Rom
und es gibt verschiedene didaktische Ansätze die alle zu einem Ergebniss führen und jeder spricht für seine Art mit seinen Argumenten die warscheinlich alle Stichhaltig sind.
Jeder hat andere Ansichten und die denke ich machen die Vielfalt unter anderem auch bei diesem Sport/Kunst aus.
Ich habe das meiste beim rollen gelernt
In allen Schulen wo ich trainiert habe, durfte ich auch als blutiger Anfänger mitrollen, ich bin der Meinung dass es mir schon was gebracht hat, vor allen Dingen ein verbessertes Körpergefühl am Boden.
Sicher sind Basics sehr wichtig, aber man sollte keine Kampfkunst nur auf Basics und Drills beschränken, sondern die Kampfkunst auch fühlen können.
Mir persönlich bringt es nix wenn ich alles Sweeps und Exits kenne, sie aber nie bei unkooperativeren Partnern umsetze.
Bei uns im Verein haben mir alle Wettkämpfer berichtet, dass sie bei ihrem ersten Wettkampf den Hintern versohlt bekommen haben, aber dass man dann halt aus den Fehlern lernt;) und so sehe ich die Sache mit dem freien rollen auch, man sollte aus seinen Fehlern lernen, frei nach dem Motto: Es ist nicht schlimm Fehler zu begehen, schlimm ist nur aus seinen Fehlern nichts zu lernen!
Björn Friedrich
20-10-2012, 23:10
Im Grunde ist es ganz einfach:
Man lernt die Grundtechniken einer Position, bis die technische Ausführung einigermaßen o.k. ist.
Danach übt man diese Position mit steigendem Widerstand, bis man ein relativ gutes Verständnis hat.
Dann geht man zur nächsten Position und macht das gleiche nochmal.
Nehmen wir mal die Basis Positionen:
Guard (Top / Bottom)
Side Mount (Top / Bottom)
Mount / Top / Bottom)
Wenn man 2 mal pro Woche trainiert und 120 Minuten dem Bodenkampf widmet, hat man in einem Monat 8 Stunden für eine Position aufgewendet. Nicht viel, aber ganz o.k.
Wenn man das mit den 6 Grundpositionen gemacht hat, hat man nach 6 Monaten eine gute Basis......
Ich meine wenn man das mal mit der Schule vergleicht. Ein Mensch geht täglich 13 Jahre lang in die Schule bis man von ihm erwartet, das er Abitur macht......
Da sind 6-12 Monate im BJJ nicht viel:-)
Tschüß
Björn Friedrich
Im Grunde ist es ganz einfach:
Man lernt die Grundtechniken einer Position, bis die technische Ausführung einigermaßen o.k. ist.
Danach übt man diese Position mit steigendem Widerstand, bis man ein relativ gutes Verständnis hat.
Dann geht man zur nächsten Position und macht das gleiche nochmal.
Nehmen wir mal die Basis Positionen:
Guard (Top / Bottom)
Side Mount (Top / Bottom)
Mount / Top / Bottom)
Wenn man 2 mal pro Woche trainiert und 120 Minuten dem Bodenkampf widmet, hat man in einem Monat 8 Stunden für eine Position aufgewendet. Nicht viel, aber ganz o.k.
Wenn man das mit den 6 Grundpositionen gemacht hat, hat man nach 6 Monaten eine gute Basis......
Ich meine wenn man das mal mit der Schule vergleicht. Ein Mensch geht täglich 13 Jahre lang in die Schule bis man von ihm erwartet, das er Abitur macht......
Da sind 6-12 Monate im BJJ nicht viel:-)
Tschüß
Björn Friedrich
Ja, nur in der Schule hat man um die 10 Fächer...aber um 10 Fächer kann man vermutlich nicht annähernd gegen BJJ aufwiegen was?
Ich konnte bei uns sofort am Boden mit Sparring beginnen und bin inzwischen ganz passabel.
Vllt. holt man ja unter anderem mit Spaß an der Freude der Sache das meiste aus sich raus.
Underhook
21-10-2012, 08:37
ich merk schon das hier wird legendär
wiesenwurz
21-10-2012, 08:56
hi,
ich hab als Anfänger im Bodenkampf folgende Erfahrung gemacht:
Mit anderen Anfängern rollen ist superanstrengend. Vorallem wenn sie (und ich hab das Gefühl, das es alle sind) 20-30 kg schwerer sind als ich und irgendwie das Bedürfnis haben mich 5 mal in 5 Minuten in den Choke zu nehmen, was ihnen aufgrund meiner geringeren Erfahrung und Kraft/Masse auch gelingt. Nach dem letzten Training habe ich mir gedacht, dass ich diejenigen eher meiden sollten, da die unvorsichtig sind. Ich habe nichts dagegen mit harten Bandagen zu kämpfen, aber bei Leuten die noch nicht genau wissen was sie tun ist mir das zu blöde. Wenn ich doch an so Jemanden gerate dann schalte ich auf 100% defensive und versuche ihn soviel arbeiten zu lassen ohne selber viel zu arbeiten.
Mit Erfahrenen macht es gleich viel mehr Spaß. Ich hatte bisher noch keinen erlebt, der einen dann gnadenlos fertig machen wollte. Die meisten merken es recht schnell (innerhalb von 20-30 Sekunden) und reagieren verschieden drauf. Die Palette reicht etwa von, dass sie passiv versuchen mich arbeiten zu lassen und selber fast nur noch Defensivarbeit machen und ich versuche in eine Position zu kommen (und lande am Ende mit nem leichten Schubs doch in einer Submission), bis wir wiederholen eher Drillartig, das was im Training gemacht wurde. Ist also irgendwie dann nicht so richtig freies Rollen.
Bei diesen sehr lockeren Rollen konnte ich mir schon ein paar Dinge abgucken, wobei ich mich auch schon viel mit Bodenkampf theoretisch beschäftigt habe und daher ungefähr worum es geht.
Mein Fazit: Rollen macht eher mit erfahrenen Partnern Sinn, die einen an die Hand nehmen.
SKA-Student
21-10-2012, 09:14
jemanden der lesen lernen willl, legt man auch nicht ein umfangreiches buch vor, läst ihn darin blättern, weil es ihm gefällt und ihm die bilder gefallen sind und sagt, das lesen klappt schon mit der zeit :D . Auch nützt es nichts, wenn jemand aus dem Buch vorliest und einzelne Buchstaben erklärt und sagt , wird schon :D
Schlechter Vergleich, da Lesen etwas sehr Abstraktes ist.
Den Vergleich zum Malen finde ich passender.
Wenn ich meine Kinder nur das Malen üben lassen würde, dann würden sie überhaupt kein Bock mehr drauf haben. Wenn ich ihnen ab undzu etwas zeige, einen Tipp gebe, etwas vormale und sie ansonsten frei rollen -äh- malen lasse, dann haben sie Spaß und werden besser.
Die Mischung macht's!
Gebt den Anfängern ein Ziel beim Rollen (Nicht unten liegen, versuchen nicht gewürgt zu werden, irgendsowas; der Partner soll genau das Probieren, jedoch alles "Frei") >> Der erfahrene kann etwas drillen gegen einen chaotischen gegner der nicht BJJ-mäßig reagiert = Straße + Der Anfänger wird langsam an verschiedene Escapes, Sweeps etc rangeführt.
Natürlich alles über Feedback und Fragenstellen an den Lehrer... Habe die Erfahrung gemacht das ganz viele Bewegungsstrukturen wie Shrimping sich mit der Zeit selbst einschleichen (über Trial and Error)
Am ende vllt auch noch 5-10 Minuten zum Fragen offen lassen: "Ich hab gemerkt das dies und das nicht geklappt hat, warum?"
Wie bei vielem ist die Zeit die ich in etwas Investiere der entscheidende Faktor ob ich gut werde oder nicht.
Royce Gracie 2
21-10-2012, 10:48
Im Grunde ist es ganz einfach:
Man lernt die Grundtechniken einer Position, bis die technische Ausführung einigermaßen o.k. ist.
Danach übt man diese Position mit steigendem Widerstand, bis man ein relativ gutes Verständnis hat.
Dann geht man zur nächsten Position und macht das gleiche nochmal.
Nehmen wir mal die Basis Positionen:
Guard (Top / Bottom)
Side Mount (Top / Bottom)
Mount / Top / Bottom)
Wenn man 2 mal pro Woche trainiert und 120 Minuten dem Bodenkampf widmet, hat man in einem Monat 8 Stunden für eine Position aufgewendet. Nicht viel, aber ganz o.k.
Wenn man das mit den 6 Grundpositionen gemacht hat, hat man nach 6 Monaten eine gute Basis......
Ich meine wenn man das mal mit der Schule vergleicht. Ein Mensch geht täglich 13 Jahre lang in die Schule bis man von ihm erwartet, das er Abitur macht......
Da sind 6-12 Monate im BJJ nicht viel:-)
Tschüß
Björn Friedrich
An sich ganz guter Post , wobei der Vergleich mit der Schule hinkt.
Zum einen , wird wohl keiner dem es mit BJJ ernst ist nur 3h die Woche dafür aufbringen (2x 1,5h Training die Woche) und sich außerhalb des Trainings überhaupt nie theoretisch damit beschäftigen .... Denke mal fast jeder der was lernen will schaut daheim noch genausoviel Videomaterial ...
Zudem ist lernen in der Schule vom Umfang überhaupt nicht mit BJJ Vergleichbar. Der Schulstoff von nur 1 Jahr Gym auf Papierform gebracht ist sicher genausodick oder dicker als alle BJJ Blackbelt techniken detailiert erklärt aufgeschrieben.
Informationsanhäufing in großen Mengen kann man nicht mit dem erlernen motorischer Fertigkeiten vergleichen.
Sind also vollkommen unterschiedliche Sachen.
Daher ist dein Vergleich schön gewollt , aber toral irrellevant:)
Björn Friedrich
21-10-2012, 11:04
Wenn jemand Jiu Jitsu zum kämpfen lernt, dann wird er auch Stand trainieren, von daher bleiben ihm 45-60 Minuten Bodenkampftraining pro Einheit.
Wenn ein normaler Mensch mit Beruf und Familie 2-3 mal (wohl eher zweimal) pro Woche trainiert, macht das 90-120 Minuten Bodentraining.
Da in der Schule mehr Fächer gelehrt werden, ist natürlich auch der Unterricht länger, man kommt also auf mindestens 30 Zeitstunden pro Woche + was man zuhause tut.
Von daher lassen sich die 2 Stunden Bodenkampf gut mit einem Fach in der Schule vergleichen.
Und Jiu Jitsu ist so umfangreich, so detailiert, so vielfältig, das es garantiert nicht weniger tiefgehend ist, wie eine Naturwissenschaft oder sonstiges....
Das was du heute über BJJ als Buch oder DVD kaufen kannst, ist lediglich die Spitze eines Eisberges. Das meiste wird nicht gezeigt, weil die Leute es entweder nicht zeigen wollen, es nicht auf Papier oder DVD zu bringen ist, oder die guten Leute nicht einmal wissen, was sie da tun.....
Das Wissen von Leuten wie Rickson Gracie, Joe Moreira, Fabio Gurgel, den Machados, usw. ist in Jahrzehnten gewachsen und nicht mit einem Jahr Schulstoff zu vergleichen.
Im Grunde dreht sich hier alles im Kreis und man kann es auf zwei Meinungen vereinfachen:
Die Einen sagen: Sparring bringt was, auch wenn man nicht weiß, wie man sich korrekt verhält.
Die Anderen sagen: Sparring bringt nur dort was, wo man auch weiss was man tun soll, z.B. Positionssparring.
Ich persönlich halte es einfach:
Bei 30 Minuten Drills und Sparring machen die Schüler ca. 25 Minuten was ich sage und 5 Minuten können Sie das machen was sie wollen, also auch rollen, wobei ich ihnen direkt sage, das es ihnen nicht viel bringt......
Genauso wenig bringt es was, Schüler 6 Monate nur Techniken machen zu lassen, ohne ihnen Widerstand zu geben.
Progressiver Widerstand im kontrollierten Umfeld, führt zu Ergebnissen.
Selbst als Blackbelt ist es oft sinnvoller bestimmte Positionen isoliert zu trainieren, als einfach nur zu rollen.
Weil man durch die engere und auch dem Gegner bekannte Zielsetzung, viel effektiver arbeiten kann.
Ich trainiere regelmäßig isoliert so "Anfängerpositioen" wie Moutn Escape, usw. und lerne jedes Mal tonnenweise was dazu, auch nach knapp 20 Jahren Grappling.
Wichtig ist, das man das was man tut, bewusst tut und dafür braucht es einen gewissen Background.
Und das wars auch für mich. Links verteilt, Werbung für die Seminare gemacht, mehr gibts hier nicht für mich zu tun.;-)
Tschüß
Björn Friedrich
nEEdLzZz
21-10-2012, 11:34
puuuuhhh...hatte nicht so eine resonanz erwartet ^^
ein bisschen zu mir...ich hatte vor ca. 2 jahren mit BJJ begonnen und betrieb dies für ca. 3 monate...dann wurde ich beim rollen mit einem anderen weissgurt verletzt (sehnenriss des pectoralis major!), danach OP und ca. 2 monate pause mit kampsport...
bin dann wieder ins muay thai eingestiegen und wollte kein grappling/BJJ mehr betreiben, da für mich das verletzungsrisiko zu hoch war...
aber jetzt wollte ich doch wieder einsteigen und bin dann letzte woche ins grappling training gegangen...
war ein gwöhnliches training (aufwärmen, drills, techniken zeigen --> rollen)..
habe nicht mitgerollt, sondern der trainer hat mir einige techniken gezeigt und ich musste diese dann an ihm durchführen....
ich denke, dass ich eigentlich bereit fürs rollen, und wollte nur einfach wissen, ob es mir überhaupt etwas bringt, zumal ich ja wirklich noch ein anfänger bin...
PS in der anderen BJJ schule war es auch normal, dass die anfänger mitrollen sollten...
Royce Gracie 2
21-10-2012, 12:27
@ Björn ...
Du hast mich nicht verstanden....
Ich habe nicht gesagt, dass es einfacher ist BJJ zu beherrschen als Schulstoff zu lernen ...
Ich habe gesagt das kannst du nicht vergleichen, weil es 2 vollkommen verschiedne Sachen sind !
Das eine ist motorische Fertigkeiten erlernen und das andere ist auswendiglernen von Informationen ohne körperliche Komponente.
Äpfel mit Birnen wie das alte Sprichtwort sagt.
zu den DVDs und Büchern:
Es gibt wirklich vieles was eher schlecht als recht ist und viele wichtigen Sachen werden oft nicht erklärt. Ich bemängel das auch schon lange , dass die wirklich wichtigen Sachen auf DVDs kaum bis gar nicht gezeigt werden.
Von DVDs alleine lernen klappt also nicht wirklich.
Dennoch wird man wenn man Unterricht + DVDs/Bücher daheim üben kombiniert mehr Fortschritte machen, als wenn man dies nicht tun würde.
Wichtig ist, das man das was man tut, bewusst tut und dafür braucht es einen gewissen Background.
Für diesen Satz gibts aber von mir ein 3faches Doppelzustimm :D
Wenn alle Trainer das so sehen würden , wäre das ein wahrer Segen.
Tschüß
Björn Friedrich
1.Ich finde ich diesen Vergleich mit Unterrichtsstunden absolut hanebüchen (Klasse, Thema, Fach, Stundenplan, BUNDESLAND....etc.) außerdem hat dein vorheriger Post vermuten lassen, dass du alle Schulfächer zusammen meinst und nicht nur eins, naja wenigstens da ruderst du zurück
2. Finde ich es ätzend wenn Leute aus einer Kunst (BJJ Kampfkunst allgemein) eine Wissenschaft machen wollen, es mag dir übel aufstoßen aber Biologie, Chemie, Mathematik, Physik etc. sind so unverhältnismäßig umfangreicher und teilweise so viel schwerer zu vermitteln und zu verstehen als jede Kampfkunst auch BJJ das dein Post einfach nur vermuten lässt, dass du dich mit Naturwissenschaften schon verdammt lange nicht mehr auseinandergesetzt hast.
Meines Wissens nach gibt es jedenfalls in Deutschland keinen Bachelor oder Master Studiengang für eine spezielle Kampfkunst...
3. Nochmal zu dem Vergleich mit Naturwissenschaften...BJJ ist wie die meisten traditionellen Kampfkünste eine (mehr oder weniger) abgeschlossene Sache MEHR ODER WENIGER, falls mich die Puristen gleich steinigen wollen.
Die Naturwissenschaften können nur durch das ständige Progression die der Sache innewohnt am Leben gehalten werden.
Lasst die Leute doch rollen meine Güte...wenn man erst nach einem Jahr mit Sparring oder so anfangen darf ist mir schon klar, warum man ein Greis sein muss um ein KK Guru zu sein.
Cortalios
21-10-2012, 13:01
Der Vergleich mit Naturwissenschaft hinkt ja wohl mehr als gewaltig. Es gibt keinen Menschen auf der Erde, der von sich behaupten würde er wisse alles über auch nur einen Teil der Naturwissenschaften (Mathe, Physik, Chemie, etc.)...wsl nicht einmal Bezug auf einen Unterpunkt. Dies trifft auch auf Leute zu, die sich mit ihrem Gebiet 10h pro Tag, 6 Tage die Woche beschäftigen.
Ich wage zu behaupten, dass ich wenn ich derart viel Zeit in BJJ investieren würde, verhältnismäßig mehr wissen würde, als in derselben Zeit über eine Naturwissenschaft lernbar ist.
Im Großen und Ganzen ist jedoch der ganze Vergleich unpassend, Schule kann man nicht mit KK-Training vergleichen, denn es sind zwei völlig unterschiedliche Sachen.
uruk-hai
21-10-2012, 13:39
Rollen muss sein...da führt kein Weg vorbei, egal ob man Anfänger ist oder nicht.
Alles Andere ist Blödsinn.
puuuuhhh...hatte nicht so eine resonanz erwartet ^^
ein bisschen zu mir...ich hatte vor ca. 2 jahren mit BJJ begonnen und betrieb dies für ca. 3 monate...dann wurde ich beim rollen mit einem anderen weissgurt verletzt (sehnenriss des pectoralis major!), danach OP und ca. 2 monate pause mit kampsport...
bin dann wieder ins muay thai eingestiegen und wollte kein grappling/BJJ mehr betreiben, da für mich das verletzungsrisiko zu hoch war...
aber jetzt wollte ich doch wieder einsteigen und bin dann letzte woche ins grappling training gegangen...
war ein gwöhnliches training (aufwärmen, drills, techniken zeigen --> rollen)..
habe nicht mitgerollt, sondern der trainer hat mir einige techniken gezeigt und ich musste diese dann an ihm durchführen....
ich denke, dass ich eigentlich bereit fürs rollen, und wollte nur einfach wissen, ob es mir überhaupt etwas bringt, zumal ich ja wirklich noch ein anfänger bin...
PS in der anderen BJJ schule war es auch normal, dass die anfänger mitrollen sollten...
So von Anfänger zu Anfänger, je mehr ich in dieser Diskussion mitlese, denke ich, daß es auch typabhängig ist! Ich meine, es gibt ja auch in der Schule verschiedene Lerntypen, da gibts diejenigen, die sich gleich voll auf einen bestimmten Stoff stürzen und andere, die gerne langsam herangeführt werden wollen und wenn ich jemanden, der eher auf ein langsames Heranführen aus ist gleich mal ins kalte Wasser schmeiße, denke ich wird der vermutlich auch nichts lernen, während, wenn ich denjenigen, der sich gleich voll reinstürzen will mit langsamem Heranführen frustriere! Möglicherweise gibts da keinen Königsweg und man muß in erster Linie seinen Lerntyp finden? Ich wäre ja eher jemand fürs langsame Heranführen, mir war es, wie gesagt schon relativ unangenehm, wie der Trainer da zum Schluß mit mir, wie soll ichs sagen, gerangelt hat, ich hab mich immer gefragt, was erwartet er, was soll ich machen, warum sagt der jetzt nix? Einem anderen wäre sowas vermutlich gar nicht eingefallen, der hätte einfach irgendwas gemacht. ;)
Ich verstehe den Björn und stimme im 100 % zu.
Doch muss einem bewusst sein, dass einer der beim Rollen öfters mal unten in der Mount begraben wurde sicher den Wert des Techniktrainings und dem Poditionssparring schätzt und sich ihm ganz anders widmet.
Timing wird auch ganz anders trainiert.
Beispielweise lernt die Mount schon im Ansatz zu verteidigen und nicht wenn der Gegner es sich gemühtlich gemacht hat.
Und ja, ich weis man kann Positionssparring auch so gestalten um dies zu Trainieren.
Gruß Peter
Bei uns wird auch jeder Anfänger ins kalte Wasser geworfen. Viele werden dadurch sicher auch demotiviert, und kommen irgendwann nicht mehr, weil sie keine Perspektiven für sich sehen. Das erste konstruktive Sparring ist oftmals erst nach einigen Monaten regelmäßigen Trainings möglich. Davor fehlt einfach noch zu viel, um irgendwas am Boden zu erreichen, außer vielleicht zu versuchen alles krampfhaft zu verhindern
Bei mir war das so, dass ich quasi bei 0 angefangen hab. Vor dem MMA und Grappling hatte ich keinen Sport gemacht. Nur in der Jugend etwas Fußball im Verein gespielt. Hatte kaum Muskeln, aber dafür viele Fettpolster. Mein Gewicht war aber normal. Mein einziger Vorteil war wohl meine Gelenkigkeit und mein Ehrgeiz. Ich wurde direkt hart dran genommen. Und bekam auch direkt beim ersten Training einen erstklassigen Wadenkrampf durch die single leg takedowns, die ich gefühlte 50 mal im hohen Tempo wiederholen mußte. Beim Sparring ging ich dann gnadenlos unter. Die haben dann wohl nicht gerechnet, dass ich 1 tag später wieder auf der Matte stand und dann auch noch zum 3. mal in einer Woche. Durch das fordernde Training und die imense Belastung im Bodensparring, hat mein Körper angefangen sich an die Belastung zu gewöhnen und sich dementsprechend zu stärken. Bin die ersten Wochen und 1-2 Monate durch die Hölle gegangen, aber danach gings aufwärts. Heute bin ich extrem beweglich, technisch solide, deutlich kräftiger, abgehärtet und besitze explosive Kraft. Meine Ausdauer hat sich auch enorm gebessert. Meine Rücken- Nackenmuskulatur, Bauchmuskulatur und Oberschenkel haben sich am deutlichsten entwickelt. Ich schaue heute gerne in den Spiegel..... Da ich gegen so gut wie alle meine Sparringspartner körperlich unterlegen war, habe ich immer versucht meine Möglichkeiten auszuspielen: Beweglichkeit und Technik. Viele von natur aus kräftige Leute, setzen eben diese Kraft auch konsequent im Sparring ein, und verbessern sich somit viel langsamer in ihrer Technik, weil sie merken, dass man gewisse Situationen auch mit Kraft dominieren kann.... Naja wenn ich heute bemerke, wie sich manche Leute heute davor drücken mit mir zu rollen, die damals noch gelacht haben, macht es mich schon etwas stolz :)
Also ich denke, dass das Rollen für Einsteiger in erster Linie ihrer Fitness zu gute kommt. Vernünftig rollen kann man wohl erst nach einigen Monaten. In der Zeit lernt man wohl erstmal, was man alles nicht machen sollte. Man merkt, dass man theoretisch geübte Techniken nicht sofort und immer anwenden kann. Mit der Zeit fügen sich einzelne Puzzleteile zusammen, wodurch der Weg zum flow geebnet wird. Wenn man das Grundgerüst aufgebaut hat, kommen die vielen Feinheiten und komplexen Bewegungen ins Spiel. Es ist wirklich erstaunlich wieviel im Grappling steckt. Das kann man nur verstehen, wenn mans selber macht.
@Kush: Ich glaube eher, dass frühes Sparring die Motivation erhöhen kann... Aber natürlich nicht, wenn man von Anfang an "hart dran genommen" wird... Das ist auch ehrlich gesagt pädagogischer Blödsinn.
Mal wieder der Unterschied Sparring <-> Sparring...
Ich schätze allerdings, daß wenn sie mich normal mitmachen hätten lassen, ich auch "hart" rangenommen worden wäre, also so wie ichs gesehen hab bei den anderen, weiß ich nicht, ob die da so sehr viel Rücksicht genommen hätten auf nen Totalanfänger, war zwar ne Anfängergruppe, aber einige schienen da doch schon deutlich mehr zu können! Deswegen denke ich, wußten die Trainer bei der Schule schon was sie tun!
Also ich hatte beim Sparring viele Partner, die mir immer einzelne Sachen am Boden erklärt haben, die auch sicher nur max. 50% gegeben haben, aber ich war in einer körperlich so schwachen Verfassung, dass ich körperlich extrem belastet wurde. Ohne diese Belastung hätte ich einen gewissen Fitnessgrad sicher nicht so schnell erreichen können. Ich denke die ersten Monate sind einfach nur Phasen der Gewöhnung. Gewöhnung an die physischen Regeln am Boden, Gewöhnung an Aufgabegriffe und die Gewöhnung an die Belastung. Technik und Strategie entwickeln sich parallel dazu und fließen irgendwann ins Sparring mit ein. Ich habe auch eher zuerst das "Überleben" gelernt, bevor ich Sachen wie "Kontrolle" und "Submission" aneignen konnte. Anfällig für Aufgabegriffe bin ich heute hauptsächlich bei Leuten, die auf einem technisch höheren Level sind und Sachen am Boden anwenden, die ich vorher nie gekannt hab
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