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Vollständige Version anzeigen : Ein MMA-Mensch über WKF-Kumite, Ura MG und Aghayev



SKA-Student
30-10-2012, 07:47
Jack Slack's Top Strikers: Rafael Aghayev - The Saviour of WKF Karate Kumite - Bloody Elbow (http://www.bloodyelbow.com/2012/10/15/3474794/jack-slacks-top-strikers-rafael-aghayev-the-saviour-of-wkf-karate)

Na, wenn das kein Diskussionsstoff für uns bietet.
Also los!

KeineRegeln
30-10-2012, 10:30
Für mich gibt's da nichts zu diskutieren. Sehe das ziemlich genau so.

Gruß
KeineRegeln

Michael1
30-10-2012, 10:59
Ich sehe es von der Tendenz her ähnlich, wobei er meiner Meinung nach an einigen Stellen die Dinge so auslegt dass sie in sein Bild passen:

"[...]that it seemed an easy way to carve out a career for Taekwondo and Judo players who weren't good enough to make the upper echelons their own sports."
Das könnte man über MMA'ler im Bezug auf Ringen, Boxen oder Kickboxer im Bezug auf Boxen in ähnlicher Weise sagen. Es ist einfach ein Regelwerk dem sich die Athleten orientieren und aus dem jeder das raussucht was für ihn funktioniert.
Dazu zählen übrigens heute eine Reihe der von Aghayev genutzen Würfe nicht mehr.

SKA-Student
30-10-2012, 11:04
Auch wenn ich den Ura MG gar nicht kann (den gibt's bei uns einfach nicht), muss ich ihn doch verteidigen. Ich habe den von einem Kyokushin'ler erlebt, und der war durchaus effektiv.

Ich finde in dem Artikel die Sichtweise Pointfighting/Reach ganz interessant, dazu im Gegensatz der "kleine" Aghayev, der dafür schnell reingeht, und dann seinen tieferen Schwerpunkt nutzt.

KeineRegeln
30-10-2012, 11:05
Bei dem Satz hatte ich auch gedacht: "Naja, so einfach ist das nicht." Denn es wird da auf einem sehr hohen Niveau gekämpft.

Michael1: wie meinst du das mit letzten Satz?

Gruß

KeineRegeln

SKA-Student
30-10-2012, 11:05
Ich sehe es von der Tendenz her ähnlich, wobei er meiner Meinung nach an einigen Stellen die Dinge so auslegt dass sie in sein Bild passen:

"[...]that it seemed an easy way to carve out a career for Taekwondo and Judo players who weren't good enough to make the upper echelons their own sports."
Das könnte man über MMA'ler im Bezug auf Ringen, Boxen oder Kickboxer im Bezug auf Boxen in ähnlicher Weise sagen. Es ist einfach ein Regelwerk dem sich die Athleten orientieren und aus dem jeder das raussucht was für ihn funktioniert.
Dazu zählen übrigens heute eine Reihe der von Aghayev genutzen Würfe nicht mehr.

Ja, gutes Beispiel.
Gibt's in der WKF-Weltspitze überhaupt Judoka oder TKD-Leute?

Paul2102
30-10-2012, 11:06
Ich sehe es von der Tendenz her ähnlich, wobei er meiner Meinung nach an einigen Stellen die Dinge so auslegt dass sie in sein Bild passen:

"[...]that it seemed an easy way to carve out a career for Taekwondo and Judo players who weren't good enough to make the upper echelons their own sports."


Ich finde diese Aussage auch sehr kritisch.
Die meisten MMA Regelwerke representieren viel mehr Judo, als es das Judo-Regelwerk des DJB/IJF macht.
Traurig, aber wahr.

Michael1
30-10-2012, 11:19
Michael1: wie meinst du das mit letzten Satz?


Das aktuelle WKF-Regelwerk verbietet Würfe bei denen der Drehpunkt oberhalb des Gürtels liegt.

Beim Ura-Mawashi-Geri kommt es (auch) auf die Ausführung an. Ist das ein "antippen" um den Punkt zu bekommen oder ist er von der Ausführung darauf angelegt "durchzuziehen".
Im WKF gibt es Punkte für das antippen. Das ist leichter zu kontrollieren, für durchgezogene Techniken gibt es (auch wenn sie den Gegner nicht treffen) verwarnungen. Deshalb wird eben nur getippt, so wird es im Training geübt.

Karate bei Olympia sehe ich auch 2020 übrigens nicht. Dem TKD zu ähnlich, ein subjektives Bewertungssystem wie es das beim TKD vor den Westen gab und was für Olympia geändert werden musste ... es müßte eine andere Sportart rausfliegen und zusätzlich gibt es andere, durchaus starke Konkurrenten.
Nicht dass es nicht möglich wäre, ist ja schließlich eine nicht ganz durchsichtige Mischung von Politik, Lobbyarbeit und wirtschaftlichen Überlegungen. Sachliche Gründe sprechen meiner Meinung nach aber ehr dagegen.

FireFlea
30-10-2012, 18:24
Auch wenn ich den Ura MG gar nicht kann (den gibt's bei uns einfach nicht), muss ich ihn doch verteidigen. Ich habe den von einem Kyokushin'ler erlebt, und der war durchaus effektiv.


Der wird aber auch durchgezogen und nicht zurückgeschnappt. ;)

KeineRegeln
30-10-2012, 19:39
Der wird aber auch durchgezogen und nicht zurückgeschnappt. ;)

Jupp, inkl. Hüfteinsatz. Sonst braucht man trotzdem ein Glaskinn um KO zu gehen ;)

Bubatz
30-10-2012, 21:00
Aber ganz so unnütz wie das im Artikel dargestellt wird, ist er dann auch wieder nicht. Wenn man beispielsweise erst einen Mawashi-Geri probiert, der nicht trifft, dann das Bein vorne absetzt und einen gedrehten Yoko-Geri nachsetzt, dem der Gegner zur Seite ausweicht, dann kann man ihn bisweilen immer noch treffen, wenn man den Yoko-Geri flugs in einen Ura Mawashi-Geri "umwandelt".

Und generell kommt man mit dem Ding halt oft gut an der Deckung vorbei.

Ähnliches gilt auch für den Uchi Mawashi Geri. Z.B. man will einen Mae Geri rechts machen, aber der Gegner dreht sich zur rechten Seite raus - dann kann man ihn gegebenenfalls noch mit dem Uchi "anschnicken".

Brazilian_Kick
30-10-2012, 22:17
Bin vom Ura MG auch nicht überzeugt. Ich hab den auch noch nie bei irgendwelchen Vollkontakt-Wettkämpfen gesehen. Immer nur bei so Point-Fighting-Zeugs.

Sojobo
30-10-2012, 22:51
Ich hab den geschnappten Ura Mawashi Geri schon im Vollkontakt eingesetzt. Ich kann ihn gut und schnell ausführen. Aber Kraft baut man so nicht auf. Und das hab ich im Kampf ganz schnell zu spüren bekommen. ;)

FireFlea
31-10-2012, 05:13
Bin vom Ura MG auch nicht überzeugt. Ich hab den auch noch nie bei irgendwelchen Vollkontakt-Wettkämpfen gesehen. Immer nur bei so Point-Fighting-Zeugs.

Wobei man fairerweise sagen muss, dass auch das Kyokushin solche Sportspielereien mitbringt. Paradebeispiel ist der Mawashi Kaiten Geri. Auch wenn er trifft wird da praktisch niemand von ausgeschaltet und man selber sitzt auf dem Hintern und würde in der Realität den Schädel eingetreten bekommen.