bewegungs-blockade - streching ? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : bewegungs-blockade - streching ?



james cagney
12-11-2012, 04:58
Ich hab neulich ein problem entdeckt:


wenn ich ein paar kettenfauststöße mache kommt es mir so vor als würde meine brust und schulter muskulatur sich leicht zusammenschieben und sich leicht verhärten. das tritt auf wenn ich einen faustoß ansetze der vor meiner nase endet....

besonders extrem ist es bei der linken hand, die weicht sogar instinktiv ein bisschen von der zentrallinie ab, nach aussen. bei der rechten ist es kaum zu spüren aber vorhanden. ich glaub das kommt vom kraft training weil ich kein streching praktiziert hab. gibt es da streching methoden die diesen bereich des armes bearbeiten , oder ist das ein strukturelles problem? kennt jemand das problem ?

ich bin seit einigerzeit in keinem verein/schule mehr. ich glaube als ich wc gelernt hab hatte ich das problem noch nicht, oder hab es nicht gemerkt, also konnte ich keinen darauf ansprechen oder mich irgendwie korrigieren lassen. man kann ja trotzdem schlagen aber man spürt diese leichte spannung wenn man sich konzentriert und langsam übt. und wenn ich den bewegunsablauf ganz leicht ablaufen lasse spüre ich genau diese leichte spannung und das der arm nach aussen abweichen will um diese spannung zu umgehen

WT-Herb
12-11-2012, 08:01
Hallo james cagney,

wirklich beantworten wird Dir die Frage hier niemand, da da dazu eine fundierte Analyse Deine Bewegung und Muskelspannungen notwendig wäre.

Vermutlich verspannst Du bei der Faustbewegung im Brust-, Schulterbereich, was das Spannungsgefühl, aber nicht den Drang der Bewegung nach außen erklärt.

Wenn Du intensives Krafttraining machst, konditioniert aber auch das Krafttraining die Bewegung. Wenn Du beispielsweise breit greifend Bankdrücken machst, dann konditioniert die breite Haltung auch die Bewegung unter Belastung. Wenn nun eine vergleichbare Bewegung unter Belastung (Muskelspannung) abgerufen wird, „will“ der Arm dort hin, wo er viel Kraft hat - also in die Richtung, wohin Du ihn beim Krafttraining bewegst. Um das abzustellen, empfiehlt es sich, schon beim Krafttraining auf eine Bewegung zu achten, die der des Fauststoßes entspricht, also „vor Deiner Nase endet“.

Dazu bietet sich ein Kurzhanteltraining an, wobei Du, auf der Bank liegend, die Dinger - eben - „vor Deiner Nase“ hoch hiefst.

Ansonsten: Bei der Fauststoßübung: Entspanne Dich, führe ihn nicht mit Anspannung aus. Bewege ihn, wenn er ungenau ist, langsamer, um die Bewegung zu kontrollieren - notfalls sehr langsam. So findet zunächst eine genaue Konditionierung der Bewegung statt. Schneller wirst Du dann, wenn die Bewegung genauer ist.


Gruß, WT-Herb

FanzerPaust
12-11-2012, 18:53
Wenn Du intensives Krafttraining machst, konditioniert aber auch das Krafttraining die Bewegung. Wenn Du beispielsweise breit greifend Bankdrücken machst, dann konditioniert die breite Haltung auch die Bewegung unter Belastung. Wenn nun eine vergleichbare Bewegung unter Belastung (Muskelspannung) abgerufen wird, „will“ der Arm dort hin, wo er viel Kraft hat - also in die Richtung, wohin Du ihn beim Krafttraining bewegst.



Howdy ,
mal vorrausgesetzt das oben geschriebene entspricht den Tatsachen.
Hieße das nicht , das jeder durch Wiederstandstraining erzeugte Kraftzuwachs , der nicht im zuge der Idealbewegung einer Technik entstanden ist , diese in ihrer Ausführung behindert ?


grüße

WT-Herb
12-11-2012, 22:01
Hallo FanzerPaust,

(Radio Eriwan...)...“im Prinzip ja - aber....“.


Ein Blick auf’s Detail mag das klären: Bei hoher Belastung einer Bewegung ermüden zuerst die großen Muskelbereiche jener Muskeln, welche die Bewegung durchführen. Durch Steuerung der Bewegung kontrahieren diese Muskeln in einem definierten Zusammenspiel. Dieses Zusammenspiel wird konditioniert. Bei weiterer Belastung ermüden die Hauptbereiche der Muskulatur zunehmend. Um weiterhin die angeforderte Leistung zu liefern, werden Randbereiche der Muskulatur zunehmend einbezogen, bis keine weiteren Muskelfasern mehr erreichbar sind, um diese eine Bewegung noch unterstützen zu können. Aber genau diese Einbeziehung der Randbereiche „stabilisiert“ zugleich die Bewegung auf ihrem Weg. Ist der Körper in der speziellen Bewegung dann auf Belastung hin konditioniert, tritt der Effekt ein, daß die Randbereiche viel früher „mitspielen“ und die Bewegung hierdurch auf ihrem Weg „hält“.

Man kann diesen Effekt selbst erleben: Wenn man breites Bankdrücken „gewohnt“ ist (darauf konditioniert) und nun ein enges Bankdrücken ausführt, dann zieht „es“ einem die Ellenbogen nach außen, wenn die Erschöpfung eintritt. Ist man hingegen auf sehr enges Bankdrücken „gewohnt“, dann zieht „es“ einen den Ellenbogen bei zunehmender Ermüdung nach innen.

Man kann diese Effekte mindern, indem man vielseitig trainiert, also mal eng, sehr eng, breit, Lang- Kurzhantel, Leiterhantelstange.... etc... Je vielseitiger man trainiert, desto weniger ist man auf eine spezielle Bewegung festgelegt.

Will man aber genau diese Konditionierung haben, genau für den Fauststoß schon in seiner ersten kraftvollen Ausführung nicht vom Weg abzuweichen, dann sollte die Bewegung des funktionellen Krafttrainings möglichst die Bewegung des Fauststoßes nachbilden.


Gruß, WT-Herb

james cagney
17-11-2012, 21:56
Hallo james cagney,

wirklich beantworten wird Dir die Frage hier niemand, da da dazu eine fundierte Analyse Deine Bewegung und Muskelspannungen notwendig wäre.

Vermutlich verspannst Du bei der Faustbewegung im Brust-, Schulterbereich, was das Spannungsgefühl, aber nicht den Drang der Bewegung nach außen erklärt.

Wenn Du intensives Krafttraining machst, konditioniert aber auch das Krafttraining die Bewegung. Wenn Du beispielsweise breit greifend Bankdrücken machst, dann konditioniert die breite Haltung auch die Bewegung unter Belastung. Wenn nun eine vergleichbare Bewegung unter Belastung (Muskelspannung) abgerufen wird, „will“ der Arm dort hin, wo er viel Kraft hat - also in die Richtung, wohin Du ihn beim Krafttraining bewegst. Um das abzustellen, empfiehlt es sich, schon beim Krafttraining auf eine Bewegung zu achten, die der des Fauststoßes entspricht, also „vor Deiner Nase endet“.

Dazu bietet sich ein Kurzhanteltraining an, wobei Du, auf der Bank liegend, die Dinger - eben - „vor Deiner Nase“ hoch hiefst.

Ansonsten: Bei der Fauststoßübung: Entspanne Dich, führe ihn nicht mit Anspannung aus. Bewege ihn, wenn er ungenau ist, langsamer, um die Bewegung zu kontrollieren - notfalls sehr langsam. So findet zunächst eine genaue Konditionierung der Bewegung statt. Schneller wirst Du dann, wenn die Bewegung genauer ist.


Gruß, WT-Herb

Gerade wenn ich mich ganz langsam bewege merke ich dass die bewegung ab nem bestimmen punkt "unrund" wird, und nicht mehr butterweich und langsam weitergeht. ganz frei fühlt sich die sache besonders mit links nur an wenn ich leicht von der zentrallinie abweiche. ich seh als grund klar zu wenig bewegungsfreiheit in den schultern. ich hab einiges an muskeln durch krafttraining zugelegt und im bereich der delta muskeln bin ich richtig fest und unbeweglich geworden. früher war das kein problem.



also meine schulter ist natürlich vor dem schlag völlig entspannt und unten. aber wenn man auf gesichtshöhe schlägt (das problem tritt übrigens nur bei schlägen auf gesichtshöhe auf) wird die schulter noch kurz aktiviert gegen ende des schlags. und genau da spüre ich die verspannung. der schlag weicht um der spannung zu entgehen instinktiv nach aussen von der zentrallinie ab.


gibt es streching übungen die die beweglichkeit der schulter nach innen erhöhen ? ich dachte vielleicht hat jemand das selbe problem. bei kurzhanteltraining hätte ich wahrscheinlich genau das selbe problem, vor meiner nase hab ich irgendwie keine kraft mehr, da ist die "bremse". ganz weich kann ich mich nur bewegen wenn ich ungefähr auf höhe des schlüsselbeins schlage

Primo
17-11-2012, 22:33
gibt es streching übungen die die beweglichkeit der schulter nach innen erhöhen ?

Sleeper Stretch/Posterior Capsule Stretch

Eine verminderte Innenrotation und horizontale Adduktion "kann" mit einer Enge der posterioren (hinteren) Schulterkapsel zu tun haben.

Praxis für Physiotherapie & manuelle Therapie, Geert Jeuring, 59519 Möhnesee (http://www.physiotherapie-jeuring.de/cms/index.php?id=760130)

Kannste ja mal ausprobieren und schauen obs besser wird.

Gruss

WT-Herb
17-11-2012, 23:07
Hallo james cagney,

zunächst: Es scheint mir „nicht“ ein Problem der Beweglichkeit zu sein, eher ein Problem von Verspannung. Die „Gewohnheit“, den Schultermuskel in dieser Phase der Bewegung anzuspannen, ist nicht über Stretching zu behandeln, eher über bewußtes Entspannen in der Bewegung.

(Ferndiagnosen sind ein wenig wie Würfeln)

Dennoch möchte ich Dir zwei Möglichkeiten beschreiben: Die erste betrifft das Lösen von Verspannung: Strecke dazu Deinen Arm gerade nach vorne aus, Hand in Schulterhöhe oder ein wenig höher. Der Arm ist ganz gestreckt. Zunächst streckst Du ihn nicht mittig vor Dir aus, sondern gerade vor der Schulter. Nun drehst Du, ohne die Position des Arms zu verändern, das Ellenbogengelenk nach Außen, nach Unten, nach Außen u.s.w. - nur den Ellenbogen, nicht die Hand. Du drehst den Arm in sich selbst. Versuche dies bei gestrecktem Arm zu machen aber so entspannt wie es Dir möglich ist. Nach einer Weile wanderst Du mit der Handposition weiter in die Mitte vor Deinen Körper, oder gar darüber - aber ohne dabei im Bereich von Arm und Schulter die empfundene Lockerheit aufzugeben. Das wird möglicherweise zunächst nur in einem kleinen Bereich möglich sein, wird aber mit Übung zunehmen. Ziel ist: „Entspannung“ bei gestrecktem Arm. Übung mit beiden Armen machen.

Eine Übung zur reinen Beweglichkeit: Arm vor Dir ausstrecken und - ohne die Schulerlinie zu verdrehen - den Arm in gestrecktem Zustand zur anderen Schulter hinüber bewegen. Darauf achten, daß die Höhe des Arm erhalten bleibt. Zur Unterstützung nimmst Du den anderen Arm zu Hilfe um den Arm heran, in Richtung der zweiten Schulter, zu ziehen. In stark heran gezogenem Zustand mindestens 20 Sek. verweilen, dann „langsam“ wieder lösen. Mache das mit beiden Armen wechselweise.

Ansonsten: Übe den Fauststoß - übe, übe, übe... Der „Knoten“ löst sich nur durch Wiederholungen. Noch einmal: Es ist nicht die Muskelmasse, die Dich daran hindert, locker zu sein, sondern die Gewohnheit, sie in bestimmter Bewegung zu benutzen.


Gruß, WT-Herb

BLADE !!!
21-11-2012, 12:50
Hi
Einfach versuchen nicht zu verkrampfen beim Schlagen und Tretten...einige Dehnübungen sind sicherlich hilfreich...falls du nicht weisst wie genau hast du auf YT sehr viel gute Videos.
LG BLADE